01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19041007016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904100701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904100701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-07
- Monat1904-10
- Jahr1904
-
-
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tr L904. -I-rtorltMI«». perLIc>-.I>i><.'i>«r5t<:><.U^. 665 V.^ — m pwrenl m eror«^!. 63.50^ 6Z.50«-. ÄS,—L- SS.-e. 178.25 102,40 178 25 «. 102,40 c 113,50 c. 160.25 °. 11060 c. 113.50 L. 16c>.?5 v. 100 60 0. I. '.SVZ/1904. >. IS0L/1S04. »2V »>i!. vlier v»Ili. l>l»ilisol!». »I. L0iy5 8«^ 81 05 k. 80,55 « >.15 «. >.34 ü. > 27 6. 168,45 v 167,40 i! 81.- 80.40 ü. 80.^5 20.38 v. 20.27 - 81.05 c. 80.55 l-- 168.45 c. 167.40>.. s. ei, iivm. Ivel», Vevelilz. , »lvleiidve, ivelvil. 81, 80.40 9. LO.45 L 85.20 k 85.15«. 216.15 L 216.15 «. 'm 'oeizse iievijzir 98.- 127.- 6550 113.2-- — 223 50 223 — 46.50, 46.50 — 226- - 342.75 -4275 0, 108.50 108.50 i 160.50 180 — i 147.- 147 — i 144.50 374.50 i 150.50 151.75 - 148.50 144.- i 1121,50121.50 73— 72.75 !> 48.25 02. l> > 27i>. - 122. ... > 1s7.10 15/.10 - 18. > 111. 0,. 141.50 — >>,144,22 144,40 ' —275- 1-1 — 18,- 111- 2bo,— 161.75 63,75 65.50 12040 85- 142.50 167.25 321.- > /60.10 - 16175 > 63.75 ' 56.72 - 121.- - 14325 164.- > 327.10 iett«». «I. 4bmietor Bezugs-Preis <» der tzanptexprbtlloa oder der«, AoSgab»- siellen aogetzolt: vierleliührlich 3.—. bet zweimaliger täglicher Zunelk«na in« Hau« 3.75. Durch dir Post bezogen für Deutlch- land u. Oesterreich vierteljährlich 4.50, für die übrigen Länder laut Zeitunq-prei-Iiste. Diese Nummer kostet j /l iN 7 aus allen Bahnhäfen und 111 I bei den Zeitung-BerkSufern V Redaktion und Vrpevttto« 153 Fernsprecher 222 JohanniSgaste 8. Ktlialerpedttionen: Alfred Hohn, Buchhandlg., UntversitätSstr-S (Feruspr. Nr. 404«), L. Lösche. Katharinen» straße 14 (Fernsprecher Nr. 2035) u. König»- platz 7 (Fernsprecher Nr. 7505). Hailpk-Filtale Dresden: Marienstraße 34 (Fernsprecher Amt I Nr. 1713). Haupt-Filiale Berlin- CarlDuncker, HerzglBapr-Hofbuchdandlg^ Lüvowstrabe lOlFernlvrccherAmtVI Nr.46o3„ Nr. 512. Morgen-Ausgabe. UpMerTaMÄ Anzeiger. Amtsblatt des Königlichen Land- und des Königlichen Amtsgerichtes Leipzig, des Rates und des Rolizeiamtes der Ltadt Leipzig. Freitag den 7. Oktober 1904. Anzeigen-Preis die 6gespaltene Petitzeile 2S Reklameu unter dem Redaktion-strich («gespalten) 75 -H, nach den Familtrnnach» richten (6 gespalten) 50 -H. Tabellarischer und Zisierniatz entsprechend höher. — Gebühren lur Nachweisungen und Osserteaannahine 25 Anuahmeschluh für Anzeigen: Abend-Ausgabe: vormsttagS 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: nachmittags 4 Uhr. Extra-Veilagen (gesalzt), nur mü der Morgen-Ausgabe, ohne Postbesörverung ^»60.—, mit Postbrförderung 70.—. Anzeigen sind stet« an die Expedition zu richten. Die Expedition ist wochentags ununterbrochen geössnet von früh 8 bi« abends 7 Uhr. Druck and Verlag von v. Polz in Leipzig (Inh. Ur. B.. R. L W. Klinkhardt). 08. Jahrgang. dar Wedtigrle vom Lage. * Der Bundesrat hat gestern die Anträge resp. Eingaben der beiden Parteien im Thron st rett von Lippe - Detmold seinen zuständigen Ausschüssen überwiesen. (S. Letzte Nachr.) * In italienischen Blättern taucht die jedenfalls ver frühte Nachricht auf, Kaiser Wilhelm werde dem nächst eine Zusammenkunft mit König Viktor Emanuel haben. * Oberst Leutwein geht Ende dieser Woche mit der 2. Windhuker Entsatzkompagnic nach dem Süden ab. (S. Aufstand der Herero.) * Beim Wiederzusammentritt des böhmischen Landtages haben die deutschen Abgeordneten 'amtlicher Parteien einstimmig Fortsetzung der Ob struktion beschlossen. (S. Ausland.) * Der EisenbahnverkehrmitTbüringen isr durch Entgleisung eines Güterzuges zwischen Naum burg und Käsen gesperrt. (S. Aus aller Welt.) Vie lleimche strchtteinbeil. In deutschen Landen feiert man in diesen Tagen Freudenfeste, weil die Reichsjustizgesctze seit 25 Jahren in Kraft stehen. Die Zeitungen erinnern uns in ihren Leiraussätzen, die Festredner in ihren Ansprachen an die vergangenen Zeiten der Zerrissenheit. Alles freut sich darüber, wie wirs so herrlich weit gebracht haben. Die Freude über das Erreichte soll uns aber nicht vergessen machen, daß wir noch lange nicht am Ziele sind. Gewiß ist der Hauptteil der Arbeit verrichtet. Von der Kraft des Volkes aufgeführt, erhebt sich das neue deutsche Recht wie ein stolzer Bau mit mächtigen Grundmauern und prächtigen Fassaden. Der innere Ausbau ist aber noch lange nicht vollendet. Noch sind manche Wände und Decken einzuziehen, verschiedene Bogen zu wölben. Gerade in den Zeiten der Festfreude frommt es, daß man den Blick vor den Unfertigkcitcn nicht verhüllt. Nein, man sehe sehr scharf zu und gebe den Wünschen nach stilgercchteni Ausbau hoffnungsfrcudigcn Ausdruck. Und der Wünsche sind gar viele. Buntscheckig und mannigfaltig ist noch immer das Notariatsrecht. In einzelnen Reichsgesetzen sinden sich Ansätze zu einer Regelung, aber auch nur Ansätze. Eine Reichsnotariatsordnung wird schon in weiten Kreisen als Bedürfnis empfunden. Das Bedürfnis wird sich um so fühlbarer machen, je mehr das bürgerliche Recht des Reiches zum Gemeingut des Volkes wird. Tann wird dem einzelnen zu seiner Verwunderung klar wer den, daß ein badischer oder bayerischer Notar etwas ganz anderes ist, als ein sächsischer oder preußischer. Für die Notariatsurkunden aller deutschen Notare besteht Frei zügigkeit über das ganze Reich. Es ist nun überaus lästig, wenn ein sächsischer Richter, dem man unmöglich die Kenntnis aller deutschen Notariatsrechte ansinnen kann, eine Grundbucheintragung auf Grund einer ba dischen oder elsässischen Notariatsurkunde ablehnt, weil ihm die Stellvertretungsvorschriften usw. nicht geläufig sind. Man darf hoffen, das; die Bestrebungen des deut schen Notarvereins zur einheitlichen Regelung des No tariatsrechts in absehbarer Zeit von Erfolg gekrönt sein werden. Wenn die Reichsregierung die Arbeit in An griff nimmt, werden cs die deutschen Juristen an tätiger Mitwirkung nicht fehlen lassen. Eine lästige Fessel des freien Urknndcnverkehrs ist noch die Verschiedenheit der Stempelgcsetze der Bundes staaten. Vielfach müssen Urkunden, für die in einem Bundesstaate die Stempelsteuer entrichtet ist, im Nach barstaate rm Falle der Einreichung bei einer Behörde nochmals versteuert werden. Diese Doppelbesteuerung der Urkunden muß beseitigt werden. Sic ist unverträg lich mit dem Begriffe des Einheitsstaates, der doch das Reich eben ist. Auf dem Gebiete der direkten Staats- abgaben ist die Doppelbesteuerung bis auf verschwin dende Ausnahmen längst beseitigt. Das finanzielle Interesse der Bundesstaaten an ihrem Fortbestände auf dem Gebiete des Urkundcnstempels ist nur gering. Eine gleichförmige Ausgestaltung der Stempelgesetzc der Bundesstaaten ist dringend zu wünschen. Kurios ist es, wenn im Deutschen Reiche die Pflicht und die Form der Anmeldungen und Eintragungen im Handelsregister einheitlich geregelt, die Sporteln dafür aber durchaus verschieden sind. Ein Handelsunter nehmen, das seinenHauptsitz in Leipzig hat und inBerlin, Straßburg und München Zweigniederlassungen eröffnet, hat für die Eintragung jeder dieser Zweigniederlassungen die Gerichtsgebühr nach anderen Grundsätzen zu entrich ten. Um die Richtigkeit der Gerichtskostcnbcrcchnung ;u vrüien, möchte das Unternehmen sich die Gerichtskosten- geicyc aller deutscher Bundesstaaten anschaffcn. Tas gleiche ist im Grundbuch- und Zwangsverstcigerungs- wesen der Fall. Auch hier ist das Verfahren mit Aus- nähme von nebensächlichen Einzelheiten reichsrechtlich geordnet, also im ganzen Reiche das gleiche. Nur das Kastenwesen leidet noch unter einer lästigen Verschie denheit. Die Verschiedenheiten auf dem Gebiete des Irren wesens führen zu offenbaren Mißständen. In Sachsen werden z. B. in die Landcsanstalten nur sächsische Staatsangehörige ausgenommen. Dagegen hat Preußen den Grundsatz, ohne Rücksicht auf die Staatsangehörig, keit nur solche Leute in seine Landesanstalten aufzu- nehmen, die ihren Unterstützungswohnsitz in Preußen haben. So kann es kommen, daß ein geisteskranker Preuße, der in Sachsen längere Zeit wohnt, seinen Unterstützungswohnsitz also nicht in Preußen hat, weder in eine sächsische noch in eine preußische Irrenanstalt ausgenommen wird. Derartigen Mißständen ist hier und da durch Staatsverträge, aber auch nur unvollkommen vorgebeugt. An die Mißstände auf dem Gebiete des Vereins- und Versammlungsrechts braucht nur erinnert zu werden. Die Verkehrsbelästigungcn, die sich aus der ver schiedenen Regelung des Fahrrad- und Kraftwagenver kehrs ergeben, haben zu viele Deutsche empfunden, als daß hierüber des weiteren zu sprechen wäre. Indem wir weitere Unvollkommenheiten des Reichs rechts heute übergehen, wollen wir zum Schlüsse nur noch auf die Molestierungen der Presse durch die Ge- heimmittel- und Kurpfuscherverordnungen, sowie die Lotteriegesetze Hinweisen. Tie Ankündigung von Ge heimmitteln, die Anpreisung von Kuren und Apparaten, die Anzeige von Losen nicht besonders erlaubter Lotterien ist in den einzelnen deutschen Staaten zumeist landesgesetzlich verboten. Die Verbote haben aber verschiedenen Inhalt und Umfang. Was in Preußen erlaubt istj kann in Sachsen oder Hamburg untersagt sein. Werden z. B. in einem Hamburger Blatte die Lose einer in Hainburg, aber nicht in Preußen erlaubten Lotterie angekündigt, so könnte in Berlin eine Strafverfolgung eingelcitet worden, wenn das Matt dort gehalten wird. Denn der Grundsatz, daß die Preß vergehen nur am Erscheinungsorte verfolgt werden können, gilt nach der Ansicht des Reichsgerichts nicht für solche Handlungen, die am Erscheinungsorte nicht straf bar sind. Tas neue preußische Lotteriegesetz will nun hier in löblicher Weise billigen Anforderungen ent- sprechen. Es verbietet nur die Ankündigung in preußischen Blättern. Hiermit kann man sich aber nicht zufrieden geben. Einzelne außerpreußische Blätter er- freuen sich großer Verbreitung innerhalb der schwarz, weißen Grenzpfähle. Diese dürfen die Anzeigen der verbotenen Lose unangefochten bringen. Es ist weiter nichts erzielt, als eine Zurücksetzung der preußischen Zeitungen und eine Verkürzung ihrer Anzeigenein, nahmen. Tie Rechtslage ist freilich bei den Losen einigermaßen geklärt, wenngleich der neugeschafsene Zustand der Idee von der Rechrseinheit im Reiche nicht im entferntesten Rechnung trägt. Noch unerträglicher sind aber die Zustände bezüglich der Geheimmittel, Kuren und Apparate. Man vermag hier schlechter dings nicht einzusehen, warum das Reich hier nicht ge setzgeberisch eingreift und dem Reichskanzler, der vom Reichsgesundheitsamte aufs trefflichste beraten werden könnte, ein Verordnungsrecht einräumt. Die bisherigen Vereinbarungen im Bundesräte haben immer noch nicht den berechtigten Wünschen nach Schaffung der für den Verkehr erforderlichen Klarheit genügen können. Wir könnten das Verzeichnis unserer Wünsche noch beliebig verlängern. Ter erstrebte Zweck wird aber er reicht sein, wenn an den gewählten Beispielen erkenn bar gemacht ist, daß die deutsche Nechtseinhest noch lange nicht dahin gediehen ist, wohin wir sie wünschen. In vielen wichtigen Dingen ist sie geschaffen. Tas Be dürfnis, sie weiter auszubaucn, sie auch in minder wich, tigen Dingen zu fördern, läßt sich nicht von der Hand weisen. Gerade die kleinen Molestierungen, die sich aus einer nicht mehr berechtigten Rechtsverschiedenheit ergeben, sind es, die vielen die Reichsfreude stören. Der Kern der sogenannten Reichsverdrossenheit ist bei vielen Volksgenossen nicht die Sehnsucht nach den vergangenen Zeiten, sondern die Empfindung, daß das Reich und sein Recht noch nicht so vollkommen ist, wie man es im Grunde seines Herzens wünscht. Deß laßt uns in diesen Festtagen eingedenk sein und in Zukunft darnach handeln. vr. ^l. ver Ruktaiul Oer Derer». Vl« militärische Lag«. General v. Trotha meldet ab nordwestlich Epata. den 1. Oktober 8 Uhr 30 Min. nachm., ab Okahandja, den b. Oktober 5 Uhr 30 Min. nachm., an Berlin, den 8. Oktober 5 Uhr 26 Min. vorm.: Ich ging 28. September mit Estorfs, Volkmann und Mühlenfels auf Epata vor, daS in eiliger Flucht Eifeb- abwärts von den .Herero geräumt wurde. Nach Patrouil len- und Gefangenen-Aussagen sollten die Kapitäne Salatiel, Timotheus und andere noch bei Osombo-Wm- dimbe, eine bisher noch unbekannte Wasserstelle 13 Kilo meter nordöstlich Epata, sitzen. Setzte sofort mit Gewalt- Nachtmärschen Verfolgung fort und stieß bei Osombo- Windimbe aus schwache feindliche Nachhut, die nach kur zem Widerstande flüchtete. Beschoß darauf mit Artillerie Eiseb-abwärts nach 'Nordosten abziehende Staubwolken, klärte 29. nordöstlich weiter auf und ließ durch Streif- abteilungen in Umgebung von Osombo-Windimbe zahl- reiches Vieh und Gefangene bcitrciben. Samuel Maya- reros Massen — aber ohne die mit voraus geflüchteten Kapitäne — sollten nach Gefangenen-Aussagen noch einen Tagesmarsch weiter östlich von Eiseb bei Erindi- Ombako sitzen. Dorthin wurde 30. früh 1 Uhr Ver- folgung fortgesetzt. Weiteres zahlreiches, eingefangenes Vieh, zurückgelassene Weiber und Kinder bestärken frühere Gefangenen-Aussagen, daß Widerstand des Feindes ge- brachen. Uneinigkeit soll unter den Kapitänen herrschen. Ein Teil des Volkes möchte sich ergeben, fürchtet aber Erschießen und Bestrafung. Der Feind soll schwer unter Wassermangel leiden. Leute selbst besseren Standes sollen zahlreich ver- durstet sein. Entgegen allen bisherigen Schilderungen im -Landfeld keinerlei Mangel an Weide, auch frisch auf gemacht Wasserlöcher. Mit stärkeren Abteilungen ope rieren daselbst aber unmöglich. Abteilung Estorfs wird Verfolgung des ins Sandfeld ausgewichcnen Feindes übernehmen. Vermute, daß der größte Teil des Feindes wieder nach Westen znrückzugehen versuchen wird, andere Teile nach Ganas durchzubrechen. Besetze daher die Wasserstellen Epukirofluß von Otjimanangoube bis Epu- kiro, in nordwestlicher Richtung von Sturmfcld bis Okowndusu, hieran nördlich anschließend Owuramba- Fluß durctz die Abteilungen Fiedler und Volkmann bis Ltjituo. Kommando geht zunächst Epukiro. Nach einer weiteren amtlichen Meldung Trothas geht Oberst Leutkvein Ende dieser Woche mit der ihm von Trotha zur Verfügung gestellten 2. Windhuker Ersatz kompagnie nach dem Süden ab. Außerdem wird in der nächsten Zeit von Berlin aus noch eine Gebirgsbattecie eintreffen und nach dem Süden von Teutsch-Südwest afrika gehen und jedenfalls Oberst Leutwein zur Ver fügung gestellt werden. Es befinden sich zur Zeit im Süden drei Kompagnien und eine Gebtrgsbattene; nach Eintreffen der Verstärkung wird diese Truppe 1 Kom pagnien und 2 Gcbirgsbatterien stark sein. Verlusilifte. Sergeant Heinrich August Friedrich Keese, früher Regiment Nr. 164, aus Ottenstein (Braunschweig), ist am 20. September im Lazarett Waterverg infolge einer Verwundung an Herzschwäche gestorben. Zahlmeister aspirant Klöste, Felütelegraphenabterlung, aus Breslau, erhielt durch einen Unglückssall bei Karidona einen Schuß in die linke Brust; es besteht keine Gefahr. An Typhus gestorben sind Folgende im Lazarett Otjoebule: Am 23. September Reiter Herrmann Frank, geboren zu Hemmingen (Württemberg), früher Artillerie-Regiment Nr. 65, am 24. September Reiter Heinrich Pape, geboren zu Hamburg, früher Artillerie-Regiment Nr. 24, am 26. September Reiter Georg GerßIinger, geboren zu Niederstetten (Württemberg), früher Artillerie-Regiment Nr. 27; im Lazarett Otjosondu: am 1. Oktober Gefreiter Wilhelm Preer, geboren am 3. September 1882 zu Ansbach (Celle), früher Dragoner-Regiment Nr. 16; im Lazarett Okahandja: ain 4. Oktober Seesoldat Schmidt, 3. Kompagnie des Marine-Expeditionskorps, geboren am 26. Januar 1883 zu Tharandt (Kreis Dresden); im Lazarett Otjimbinde: am 24. September Reinhard Urban, früher Militnrbäckerei Frankfurt a. O., am 28. September Reiter Hermann Rose, geboren am 12. März 1882 zu Treuve; im Lazarett Epuciro: am 29. September Reiter Ricljarü Zwinscher aus Nieder- Rossau. Ferner veröffentlicht das „Milit.-Wochenbl." eine zu- sammenfassende Verlustliste für die Schutztruppe und das Marine-Expeditionskorps. Darnach sind von der Kaiserlichen Schutztruppe gefallen: am 11. August d. I.: Untcroff. Maximilian Matt (früher im 5. Bad. Inf.-Regt. Nr. 113) im Gefecht am Water berg, Gefreiter Johann Sertl (früher im Königs. 'Bayer. 1. Jäger-Bot.) im Gefecht bei Hamakari; am 27. Januar d. I.: Reservist Josef Obermaicr (früher im Königl. Bayer. 17. Inf. Regt. Orff) bei Lmaruru. Verwundet: Gefreiter Max Hartmann (früher in der Eskadr. Jäger zu Pferde Nr. 12) am 19. September d. I. im Gefecht bei Okambukauandja. Vermißt: Reiter Alfred Sedello (früher im 1. Nassau. Jnf.-Regt. N^. 87) seit 10. August d. I. bei Okateitei, Reiter Franz Steigenbergec (früher im Eijenbahn-Negt. Nr. 1) seit 3. September ü. I. An Krankheiten gestorben: Major Kar! Osterhaus (früher im Feldart.-Regt. Prinz-Regent Luitpold von Bayern sMagdeburg.) Nr. 4) am 25. Sep tember im Lazarett Waterbcrg an Herzschwäckie; an Typhus: im Lazarett Grootfontein: Reiter Paul Zal- kau (früher im 7. Lothring. Jnf.-Regt. Nr. 158 (am 25. August, Reiter. Gustav Hellstern (früher im Kgl. Bayer. 4. Cbev.-Regt. König) am 26. August, Reiter Martin Pahl (früher im 1. Pomm. Feldart.-Regt. Nr. 2) am 30. August; im Lazarett Otjosondu: Reiter Hermann Neumann (früher im Jnf.-Regt. von Cour- biäre 12. Posen.) Nr. 19) am 4. September, Reiter Max Czaya (früher im Colberg. Gren.-Regt. Graf Gneise- nau (2 Vomm.) Nr. 9) am 18. September, Sanitäts- unteroif. Gustav Thieme (früher in der Königl. Sachs. 2. Maschinengewehr-Abteil. Nr. 19) am 21. September); rm Lazarett Okahandja: Unteroff. Flori Martini (früher im 4 Königl. Württemberg. Jnf.-Regt Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich. König von Ungarn) am 12. September, Reiter Gustav Förster (früher im Regt, der Gardes du Corps) am 18. September, Reiter Otto Wittig (früher im Jnf.-Regt. Fürst Leopold von Anl?alt-Dessau sl. Magdeburg.! Nr. 26) am 21. Zcp- tembcr; im Lazarett Okosongoho: Reiter Rudolf Löwe (früher im 1. Königl. Sachs. Ulan.-Regt. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn) am 12. Septeniber, Reiter Eduard Neubauer (früher im Danziger Jnf.-Regt. Nr. 128) am 12. Septeniber, Reiter Emil B l u m (früher im Colberg. Gren.-Regt. Grcn Gneisenau s2. Pomm.) Nr. 9) am 15. September, Reiter Feodor B o o st (früher im Telegr.-Bat. Nr. 1) ani 23. Leptember; im Lazarett Waterberg: Reiter Paul Hanunek (früher im 2. Schles. Feldart.-Regt. Nr. 42) ain 12. September, Unteroff. Fritz Müller (früher im Lauenburg. Jäger-Bat. 'Nr. 9) am 14. September. Unteroff. Hermann Scholz (früher in der Maschinen- gewehr-Abteil. Nr. 3) am 24. September, dieser an Herz- schwäche, Reiter Johann Hilgers (früher in der Maschinengewehr-Abteil. Nr. 3) am 25. September. Außerdem: Reiter Gustav König (früher im Anhalt. Jnf.-Regt. Nr. 93) am 14. Juli in Windhuk aus Unvorsichtigkeit von einem Kameraden verwundet. (Schuß rechten Arm.) Vom Marine - Expeditionskorps sind an Krankheiten gestorben: Einj.-freiw. Seesoldat Richard Schüller aus Euskirchen, Reg.-Bez. Köln, am 11. September 1904 in Okosongoho an Typhus, See soldat Willy Wä geling aus Braunschweig am 28. Leptember 1904 in Otjosondu an Typhus. Anfragen nacl) sübwestafrikanifchen Kämpfern. Vielfach haben sich besorgte Anverwandte tele- graphisch oder schriftlich um Auskunft über ihre bei der Schutztruppe in Südwestafrika befindlichen Angehörigen an das preußische Kriegsministerium, das Reichsmarine, amt und andere Behörden in Berlin gewendet. Diese Anfragen mußten dann von den Dienststellen, bei denen sic eingingen, an die zuständige Behörde, das Oberkom mando der Schutztruppe, abgegeben werden, wodurch naturgemäß eine Verzögerung der Antwort eintrat. Jni Interesse der Angehörigen, sowie der Behörden dürfte cs, wie die „Neue Pol. Korrcsp." schreibt, daher liegen, wenn hierdurch besonders darauf hingcwiesen wird, daß für alle Angelegenheiten, welche Angehörige der kaiserlichen Schutz truppen in Afrika be treffen, das Oberkoni man do der Schutz truppen, Berlin 8, Mauer st raße 45/46, zuständig ist, wohin etwaige Anfragen zu richten wären. Zu den Schutztrnppen in Afrika gehören: 1) Tie Truppe in Südwestasrika, 2) die Truppe in Tcutsch-Ost- afrika, 3) die Truppe in Kamerun. Tic zur Zeit noch in Südwestafrika befindlichen Teile des Marine-Expeditionskorps, iowie etwa in den Schutzgebieten zur Verwendung gelangende Kom mandos von Kriegsschiffen, wie z. B. das Landungs- ! korps S. M. S. „Habicht" zu Beginn des Herero-Auf- standes im Anfang dieses Jahres in Südwestairika, unterstehen dem Reichs marineamt, Berlin Leipziger Platz 13. ver rurrirch-japanizche Weg. Wirkung -er japanischen Geschosse. In der gestern erschienenen Ausgabe der „Deutschen rnevr- Lniscben Wochenschrift" äußert sich der russische Arzt Tr. Hipvius Uber die Wirkung der japanischen Geschosse: „Sie besitzen eine kolossale Anfangsgeschwindigkeit und Durchschlagskraft, sodaß sie in den allermeisten Fällen keine Weichteilverleyungen und Knochenzertrümme rungen Herdorrusen. Gesäßzerreißungen und Sehnenlrennungen kommen festen vor, Bauch- und Nmgeiiverletzungen verlaufen überraschend günstig. Waren Magen und Darm leer, so geben in der überwiegenden Mehrzahl die Berlevungen dieser Organe obne jeden chirurgischen Eingriss in die Genesung über. Ja es kommt sogar vor, daß Schüsse durch Schädelkapsel und Gehirn bloß ein kurzes Krankenlager, aber nicht den Tod bedingen. Nicht einmal penetrierende Lnngenschüsse vermögen den Soldaten sofort außer Gefecht zu setzen. Alle diese Umstände erklären es, weshalb die Sterblichkeit der Verwnndeten unverhältnismäßig gering ist und viele Blessierte sich nach dem Hauptverbandplatz und in das Feld lazarett rn Fuß begeben können." Darnach wären hier, aus nahmsweise, Humanität und Technik nicht im Widerspruch. Gin chinesisch-japanischer Vizekänig. Eine Schanghaier Drahtung der „Morning Post" meldet, Clüna habe mit Zustimmung Japan« Tschöngtschung zum Bizekönig der Mantschurei ernannt. — Dieses Vize königtum wird schwerlich endgültig sein. Vie Baikal«Ningbahn. Bon der Backal-llmgehung-bahn werden in der russischen Tagespreise folgende Daten veröffentlickt: Die Lange der ganzen UiiigehungSbahn beträgt 243,3 Werst, ihren Anfang nimmt sie bei der Station JrkutSk. Sie zieht sich zunächst in einer Länge von 84 Werst längs dem felsigen Ufer de« Baikalsees hin, wobei die Vorgebirge, Buchten und andere Hindernisse durch Tunnels, Brücken und Viadukte überwunden sind. Die Breite des Oberbaue- beträgt 2,60 Faden, die Schienen wiegen 24 Pfund pro lausenden Fuß gegen 18 Pfund bei der sibirischen Bahn. Der im Jahre 1899 begonnene Bau dieser Bahn stellt eine der schwierigsten Arbeiten dar, die je au«- geführt worden sind. Ter westliche Teil der Bahn allein enthält 33 Tunnel, au« deren Oeffnungen mittel« Dynamit« gegen 400 000 Knhilfaden Fels herauS- gesprengt wurden. Ter Oberbau der Umgehung-babn nimmt '>000 Desijatlnen ein, von welchen 1409 Dessjatinen mit dichtem Hochwald- bedeckt waren; zum Ausschütten de« Ober baue« waren I "55 ooy Kubilfaden Erde erforderlich. Bei der Anlage de« Oderdaue« mußten mit Dynamit 461700 Kubitfaken Fel« abgesprengt werde«. Di« Gesamtkoste»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht