Anzeiger«»»Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend. Wochkllschrist zur Belehrung und Nuterhaltung. M 1» Dienstag, dm 4. Februar 1851. General-Verordnung an sämmtliche Polizeiobrigkeiten des hiesigen Kreisdirections - Bezirks. DaS Vifiren der Wanderbücher betreffend. ES ist in -er neuesten Zeit die Wahrnehmung zu machen gewesen, daß das Einwandern von Handwerksgesellen aller Art in hiesige Lande auf eine auffallende Weise überhand nimmt. Meistenteils besitzen dieselben keine Mittel zu ihrem Lebensunterhalte und durchziehen daher bettelnd die Dörfer und kleinern Städte. Die Visirung der Wanderbücher geschieht, wie weiter zu bemerken gewesen, nicht überall mit der erforderlichen Umsicht und namentlich wird zu wenig daraus geachtet, ob die Einwan dernden mit Reisegeld, oder mit der Erlaubniß zum Wandern in hiesigen Landen, versehen sind, in gleichen ob sich dieselben nicht blos arbeitslos und bettelnd Herumtreiben. An sämmtliche Polizeiobrigkeiten des Dresdner Kreis-Directions-Bezirks ergeht daher hierdurch Verordnung, die dieSfallsigen gesetzlichen Bestimmungen genau zu beobachten und namentlich diejenigen Gesellen, welche jenen Bestimmungen nicht zu entsprechen vermögen, unter Angabe des Grundes in ihrem Wanderbuche, aus dem kürzesten Wege über die Grenze zurückzuweisen. Dresden, am 27. Januar 1851. Königliche KreiS-Direction. Müller. Politische Brocken. Leipzig, 28. Jan. Die Sammlungen für das beklagenswerthe Gebirgsstädtchen Wiesenthal fahren fort, namhafte Beiträge einzubringen. In Leipzig und Dresden kann die bis jetzt gesammelte Summe auf 4000 Rthlr. angegeben werden. Die Theilnahme für das arme Städtchen ist im ganzen Lande gleich groß. Sie ist aber auch geboten, denn Wiesenthal gehört zu den Orten unseres ge segneten Sachsenlandes, wo Hafer und Kartoffeln oft nicht reif werden. Berlin, 30. Jan. Der hier anwesende dä nische Finanzminister Graf Sponneck hat bereits eine Audienz bei Sr. Majestät dem König nach« gesucht, um ihm eiu Schreiben des Königs von Dänemark zu überreichen. — Dem Vernehmen nach wird die holsteinische Festung Rendsburg von preußischen und österreichi schen Truppen gemeinschaftlich und zwar in gleicher Stärke besetzt werden. Wien, 28. Jan. Der biesige Gemeinderath hat auf den Antrag des Professors Kaisers ein stimmig beschlossen, dem Ministerpräsidenten Schwar zenberg seinen Dank für die Erhaltung des Frie dens in einer Adresse auszusprechen und demsel ben zugleich das Ehrenbürgerrecht der Stadt Wien zur „huldvollen" Annahme anzubieten. Hechingen. Hier findet eine Spukgeschichte unter dem unwissenden Volke große Beachtung. Auf -em sogenannten „Fürst" soll üch das „Burg fräulein von Zollern" zeigen, und in einem Nach barorte führt ein Geist sogar allnächtlich seine Pferde zur Tränke. Der „Stuttgarter Beobach ter" bemerkt zu diesen Geschichten, daß man nun allgemein werde darauf dringen müssen, daß die Väter von der Gesellschaft Jesu, welche in der Erkennung und Bannung der Geister so vielge«