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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193002228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-02
- Tag1930-02-22
- Monat1930-02
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1930
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.Oy, so wollen wtr ja beide dasselbe!" ries Jun» au«. ^Wilhelm, Sie sind ein prächtiger Mensch; aber wtr paffen Hoch nicht zusammen!" „San- dasselbe habe ich gefühlt. Oh, guädigeS Fräu lein, ich verehre Sie! Ich bin Ihne» so dankbar; denn durch Sie und Ihre Hilfe bin ich ein anderer Mensch ge worden. Aber was ich für Liebe hielt, war Bewunderung. Mei« Her- trug schon lange, mir selbst unbewußt, ei«! anderes Gefühl in stch^ die Liebe zu diesem Mädchen,! meiner Jugendgefpielin, Hedwig Peters. Verzeihen Sie! Mir; aber eS wäre Verrat, wollte ich Ihnen das der»! jschweigeul Ich stehe nun tief, tief in Ihrer Schuld, und wein eifrigste- Bestreben wird eS fein, Ihnen so bald wie Möglich Ihr Kapital zurückzugeben!" Wilhelm Specht hatte sein Mädchen an der Hand her-, beigezoge«, und Julia beglückwünschte sie freundlich und^ herzlich. .Werden Sie glücklich mit ihm!" sagte sie warm. »Wir wolle» gute Freunde bleibe». Aber von Schuld dürfen Sie nie wieder sprechen. WaS ich getan habe, bereue ich «icht;! Heun ich hab« durch »»eine Her-ensirrung doch zum Empor-' streben eines begabten Menschen beigetragen. Nun aber, Habe ich »och eine Aufgabe zu erfüllen, einem zweifelnden,! bangenden Herze» Nutze und Glück zu bringen!" Wilhelm küßte dankbar und gerützrt Julias Hand; dann Legte er Hedwigs Hand a»f seinen Arm und führte sie zu, h« Gruppe fröhlich plaudernder Mensche», die sich um da- jung« Ehepaar versammelt hatte. Julia aber trat auf Atzleudorf zu. «So, das wäre geordnet. Run zu Ihne«, Konrad!* sgchre Stimme kla»g schmelzend süß. ,WaS machen Sia Mr ei» Gesichts War habe» Sie nur? Sind Sie mir böse?" Der Maler konnte nichts entgegnen. Er fühlte sich am Sude feiner Selbstbeherrschung. Aber sie sollte, sollte nicht sehen, wie sie ihn peinigte! Eie sollte die Schmerze» nicht! sttzneH, die ste ihm bereitete! Da tönte ihre Stimme an sei«! Ohr, freudig, hell mrd doch mit einem Unterton unendlicher »Dars ich Amen eine kleine Geschichte erzählens Sie nicken. Este habe», wie eS scheint, die Sprache verloren! Nun gut! ES war einmal — so fange» doch all« Märchen an —, «S war einmal eia Mädchen, dar meinte, ihr bißchen mühsam errungenes Senaen des menschlichen Herzens sei! -roß genug, um zu urteile» und zu verurteilen. Dar wollte ft» törichter Selbstüberhebung die Weltordnuug verbessern., VH, eS war «io ganz dummes Rädchen! Und eS sehnte sich «ach einer Liebe, die ihr ganzes Sein erfüllen sollte. Sie ging aus, einen Mann zu suchen, der anders wäre, al- all die ««deren, der rein und gut und natürlich sein sollte, ohne Falschheit und Lüge! Und sie suchte weit umher und «einte, eine» gefunden zu haben aus einer anderen Welt. Ach, da erkannte sie, daß die Menschen immer nur irrende,! törichte Geschöpfe sein werden, und daß unser beste- Para dies, das wir doch nie verlieren oder mit Scheinphilosophte -um Schweige« bringe« dürfen, daS schlichte Empfinden, die innere Mahnstimme ist! So sah da» törichte Mädchen bei all seinem Suchen nicht —" .Was denn? — Was, Julia?" .Daß der, den sie so heiß sich gewünscht, den sie in anderer Umgebung zu finden gehofft, schon längst neben ihr herging. Da wandte sie sich um, breitet« ihre Arme aus und..." .Julia! Geliebte l" Nang es in jauchzendem Verstehe« do« des Künstlers Lippe«. Aber sie schmiegte sich fest, fest a« fein« Brust und ihr — Mund formte schluchzend di« Worte: und lag selig in seine« Armen!' — Ende. — Wtnteridtzll. An« der dmMen Himmelsfern» Grüße» abertausend Sterne Stlbersprützend ans die Welt. An de« Karste« Straße liefet Statz »am schwarzen Dann «mfchmwM Still et« Dürftet», matt erhellt. Hah' verschneite Siebe! blinken Und die Lampenlichter winken Traulich durch die kalte Nacht. Die vereiste Ktrchmrmspihe Sprühet diamant'ne Blitze, Sauft umkaft va» MandeSprachh Huch van» weiße« veraeSztpfei Sturreu geisterhaft die Wipfel Düst rer Tanne« i« da« Tal Weg und Wies«, Darf und Weiß«; Alle« deckt »er flanm',« Schleier, llttetch Brillante» ahne Zahl. Aus de« Wal» t» D-rfe-uLhe Trippeln scheu und schlank zwei Rehe Nach dem sttllvertriimntm Ort. Dach da Halle» Mensch,utrtttr, Schnee knirscht nnter schwere« Schritt» — Und die Neblet« huschen fort. I. Nußbaumer. Krenzwvrträtse». Wagerecht: 1. europäischer Staat, 7. Ftsch, st. Tier- laut, S. elektr. Urteilchen, 11. Himmelskörper, 1«. Mciall, 16. Bezeichnung für.ebenso", 18. Nahrungsmittel, 1». Ge» halt, SV. Tonstufe der italienischen Skala, 21. Artikel, 2» Segelstang«, 25. Weissagung. Senkrecht: 1. Tonstus« der italienischen Ska.a, L. Fluß im Harz, 8. Abkürzung für .niemals", 4. Affenart, 5. VerbtudungSstift, k. Tonstufe der italienische« Skala, 7. Kluß tu Frankreich, 1V. Benennung, 12. Raubtier, 18. Äör- »erorgan, 15. Teil de« Luge«, 17. Fluß in Italien, SS- Frauensigur au» der griechischen Sage, W. nrabis^r Artikel. Aiflllfmm da» Krenznwrtrlltfell» Drnck und Verlag von Langer u. Winterlich, Ntesa - Für die Redaktion verantwortlich: Heinrich Üble««», ErMler an Ser Elbe. Belletr. Gratisbeilage z<» „Riesaer Tageblatt". «test», 22. Keinmar Ist«. Nr. 8. Sims »WM Ma! 2. Mose 19,3 Mose stieg hinauf zu Gott. PDS. Wer schon einmal auf Bergeshöhe stand, Weitz, wie erhebend das ist Ringsum Sonnenschein, sä wunderbar wärmend; über dir der klarblaue Himmel. Reine Luft atmest du; Einheit umgibt dich; frei fühlst du dich; nichts vom Staub uno Eleiü» der Niederung. Das Herz wird froh; stiller Friede ziHt ein. Schweigend — glücklich betest du an. So ist es, wenn du dich ausschwingst M dm, Achte» Höhe» Gottes. Bei ihm atmest du HtmmelLluft; in seiner Nähe ist Gnade, Freiheit, Friede, — Letze». Hinaus go- hoben bist du über des Alltag- Mühseligkeit, Jammer Not und Sünde Die Welt und was vo« der Welt ist, ftegt unter dir. Schon mancher brach in frühster Morgenstunde auf, einen Hochgebirgsgipfel zu besteigen, »och war eS Nacht; im Tale lag Dunst und Nebel, der Himmel bedeckte dunk les Gewölk. Und doch stieg er aufwärts, denn »ft scho» hatte er es erlebt, daß nur im Tale die Wolke« läge* droben aber aus den Höhen lag der Glan» der Smme. Und er täuschte sich nicht. Ach, die armen Leute, die sich nicht aufraifen konnten, sonder« liege» bliebe»! Kür ste gab es einen trüben, verlorene« Tag. Ach die arme» Menschen, die in den Niederungen der Wüt bleibe», stallt «mporzusteigen zu den lichten Höhen Sötte«! Ihr Lebe» wird ein verlorenes Leben. Zwar sich aufschtvingen M Gott, kostet Selbstüberwindung, Mühe und Kempf, aber M lohnt sich. Bei Sott ist das Glück, ist Schönheit «nd Herrlicnknt. Wir stehen in einer Uebergangszeit vom WelhnachtS- zum Osterfestkrets. vor uns liegt der Schmerzensweg der Leidcnszeit, aber ganz von Kerne grüße« »n« die lftftte« Höhen der Ostern- und der Himmelfahrt. Zu diese« Höhen P-ia empor! So kommst du pu Gott. Sup. Schulze, Ztwm. Die reiche Erbin Vriginalroma« »»« Regina Berthold Schlutz. .Nein, Herr Professor. Lieber will ich i» abhängig«! Stellung sei», als noch länger die Wohltat«» der Dame ftnzunehme». Ich danke Ihne« für Ihre» Rat miv werde 'ihn befolge«. Ist mir doch seöef damit ei» Stet» »am Herzen gefallen. Denn noch jahrelang studiere», hieße für mich eine La,; auf mich nehme«, die meiae Leben-frische vernichten Wirde. Oh, ich fühle eS recht wohl, ich bi» zmu Gelehrten nicht geschaffen! Im Lede» stehe«, so recht Mitten HM«, anordnen, zufaffen, schaffe« — daS ist nut», Element! Glauben Sie, Herr Professor, daß ich damit! !fo viel verdienen werde, um der Dauw, die Ste meine! Gönneri» nenncn, die aufgewendete« Gelder znrückzahle« jzu könnens" Der Professor lächelte fei«. Er hatte andere« »unkel« hören — daß die beiden junge« Mensche« hemrltch verlobt »seien, daß die reiche Erbin sich ihren zukünftige» Satte» aus dem Volke geholt und erzogen habe. Aber er sagt«! nichts weiter. , , Und endlich, nach stürmischem April» zog siegend der Frühling wieder über die Lande. Und der Mat sollte de» Tag bringe», an dem Slly Marius, anstatt t» das so ge fürchtete Examen zu steige», die Satti» Eg»»S werde», wülve. Im Hause des Professor- lallte die Hychz-ft s-j» » Julia hatte der Fra» Professor eine Summe Geld zur Ver fügung gestellt, diese aber hatte fast heftig «bgewehrt. ,O nein, liebe- gnädiges Fränleix", hatte ste gesagt. .Ich rüste die Hochzeit, so gut eS in unsere« Kräfte» steht, schon daß Sie für «et« Kind s» viel getan und noch tu» wolle», bedrückt mich schwer. Wir sind an das Almose»- nehmen «icht gewöhnt." Julia wurde rot. .Fasse« Sie »ei» Eingreifen doch nicht als Akmase» auf!" bat sie. .Mei» Her» tret»» »ich dazu, »»ft dteft» tote» Mammon frische« Lebe», freie« Glück z» schaffe». Lasse» Vie »ich NreHantz erfassen, liebe FnmProftssyrl Ich habe Ste kenne» und schätze« gelernt, nn» ich habe »»» Ihre« gelernt, daß dach «icht »a« aüe» Mensche» »er tolle Neige» »» da« galdene Saltz getanzt wird." „Hatzen Sie das gedacht, Fräulein Julia? Oh, dmu» tzeda»re ich Siel Nein, e« -itzt »och Mosche», die de» Wert de« Geldes wohl»» schätze» wisse», e« «der »icht Veto, seine Mach« nicht ittzer sich kommen lassen." * . * Di« «locken Ukttete» zu» HochMttSfrst. I« strahlende» Glück schaute da« vräntchen, lieblich wie «ine «de» er» blüht« Rose, unter dem Schleier hervor. Inn» frisch und hoffmmgSftoh ging Ege» netze» ihr her, ft» ftmerste» Herzen erhoben von der Heiligkeit des Tages. Die Ad»»« in der Wohnung der Brauteltern waren festlfth geschmückt; eine Tafel glänzte tu weihe» Annen, «ft Myrte geziert, i« Schmuck der Krisftckle, der schimmernde» Selche. Hei- misch »xd traut sollte das Fest sei», da« dm» Hose dir einzige Tochter entführte. Fra« von «reede, die »e, Winter über mit böse» Rede» >md heftiger «tzwehr «och immer gehofft hatte, da« Bündnis zu zerreiße», war z» Verwandten gefahren. Ste wollte nicht »ft der KamUft a» eine« Tische sitze», die, wie ste meinte, ihre» Sah» «ft alle» Mittel» umgarnt hatte. Auch Hedwig Peter« war nun nicht mehr im Hause des Professors. Mit ehrlicher Schwesterltchkeft hatte ste a» dem Glück der Frmmdin teil genommen, ihr eigenes, glückforderndeS Her» dmch Arbeit »« Ruhe zwingend. Nu» war da« Exame» vorüber. Sie war zur Erziehung eine- Mädchen- in da- Hau- eine« Fabrikanten gezogen. Doch heute zu ELys Hochzeit hatte sie sich Urlaub erbeten mrd war gekommen, um der ver ehrte» mütterliche« Freundin, der Fra« Professor, z» helfe«. I» Wohnzimmer war die Lasel hergcrichtet. Nu« galt eS noch, da- Empfangszimmer zu schmücken, damit «ach der Tafel hier getanzt werde« konnte. Die Röbel Ware« z«r Seite gestellt, schöne Pflanzengruppe« schufen lauschig« Ecken und Winkel. Der Erker war auch durch Pflanze», gruppe«, durch Vorhänge »nd Blumen zu einem env- ,zückenden Ruheplätzche» «mgewa«delt worde«. Die beide» Freundin»«« hatte» es so eingerichtet, und Ely zeigte hier ihre eigentliche Begabung: das häu-liche Lebe» z« verschöne», durch Fleiß u»d Schönhettsst»« a»s Wenige» ein Paradies zu schaffe». Selig ist e«, t» Lenz Hachzett »» feier«! So dachte »N bitterem Gefühl Sonrad Ahleadorf, der auch gelave« war. Die Türe» wäre« wett geöffnet, Blume« lag« auf deck Treppenstufe», n»d »» die Liugangstür wa«de» MD Kränze. Er trat ft» de» Klnz, ft» das »Koßehode Em»,
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