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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193010044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-04
- Monat1930-10
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1930
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kWlLWUlllN! sür Sonntag, »en 8. Oktober 1930. 1«. Sonntag nach Trin. DaS »ute, ba» ich will, da« tu« ich nicht." »»«er 7,1V. Da» Recht aus nnfer« Lat. Wie macht man'» sich oft leicht und speist »ott »mb «en. scheu mit «in bißchen Gesinnung ab! Meint, es sei genuL VuteS zu wollen; sr«ut sich selbst seiner guten Vorsätze und llnsätze; sithrt wohl gar Jesus und Luther bas«, an, daß nicht di« Werke, sondern das Herz entscheide. Die Bibel sieht unsere Lag« wesentlich ernster, Sie fordert die Tat. Es genügt nicht, bas Gut« zu wollen. Gott »hebt Anspruch auf unser« Tat! Und di« Menschen um UN» haben ein Recht aus unsere Tat! Ein Recht! Di« Tat erst entscheidet. Nur di« Tat! Jeder von un» ist in einen bestimmten SebenSkretS hineingestellt. Nicht, damit wir eS un« da wohlsein kaffe« in der Freude darüber, was wir für prachtvoll« Menschen sind, sondern damit wir dort die Tat tun, die Gott von un erwartet. Und wir brauchen bloß auf Christus zu sehen, so wissen wir, was sür «ine Tat das ist: Tun, wie er tat, >«iu, wie er war, und das ganz, in unserem ganzen Tu» und Reden und Lassen. Taten wir's, was wir Gott und Menschen schuldta find? Oder blieben wir's schuldig? Immer wieder schuldig? Reichte unser Tun jemals zu? Stehen unser« Taten nicht all« gegen uns und klagen uns an? All Li« ungetanen Bor« sätze, all die Güte, die wir erweisen sollten und nicht er wiesen haben, die Worte, di« wir unt«rli«ßen? — Wir «toll ten eS selbst oft anders. Aber was wir bann taten, wie wenig glich es unserem Wollen! Jmm«r trug Li« vollbrachte Tat ein anLereS Gesicht. Niemals waren wir, der wir sei« wollten. Und niemals, der wir fein sollten! Gott und Menschen, wir haben sie betrogen um unsere Tat. Unser Leben ward Schuld »«b Trug, und feder Tag türmt uene Schuld daraus. Die Forderung bleibt. Nie komm«» wir von ihr frei. Gott und Menschen, sie warten aus unsere Tat. Wir werden noch näher zu Christus hin müssen. Ohne ihn können wir's nicht tun. Daß er sein Wort der Verge bung auch über unser Versagen spreche. Un- baß er unse rem Leben einen neuen Anfang schenk« M. MltkUWM M Ser AMWz. I» der Sitzung des Rates der Stadt Riesa vom L Oktober 1930 wurden folgende Beschlüsse gefaßt: t. Der Fehlbetrag von 187SM RM. für da« BolkSbaö in der Volksschule Gröba auf Las Rechnungsjahr ISA wird einer dem SchulbezirkSvorstanü früher gegebenen Zusage entsprechend auf die Stadtkass« übernommen. I. Den Straßen im und am GiedlungSaelände a» der Stabtgärtnerei werLen die folgenden Namen beigelegt, und zwar der Straße entlang des Friedhofs „Mergen- torfer Weg" und der Straße innerhalb der Siedlung ^sn -en Gehrmaasen". Die letztere Namensbezeichnung ist gewählt worden, weil nach einer Veror-nung des Ministeriums des Innern empfohlen worben ist, bei Benennung neuer Straßen in erster Linie die alten Flur- un- Ortsbezeichnungen zu verwenden. Nach einem vorhandenen »Geometrischen Grundriß von -em Rittergute und Städtlein Riesa und deren Keldfluren" vom Jahr« 1800 führt der hier mit in Frage kommende OrtSteil die Bezeichnung „Die Gehrmaasen". tz. Nachdem die für den 1. und 2. Bauabschnitt für Erweite rung des Wasserwerks vorgesehenen Arbeiten fast be endet sind, sollen tunlichst bald die für den 3. Bau abschnitt vorgesehenen Arbeiten durchgeführt werben. Die Arbeiten sollen deshalb alsbald in Angriff ge nommen werden, um damit mit zur Milderung der Er werbslosigkeit beizutragen. Außer den erforderlichen Facharbeitern sollen ausschließlich städtische Fürsorge- Unterstützungsempfänger beschäftigt werben. E» ist ge- plant die Errichtung einer EntsäuerungSanlage und Erweiterung des Hochbehälters im Stadtteil Weida. Die entstehenden Kosten an 120 000 RM. sollen aus bereit« vorhandenen und noch verfügbar werbenden Betrieb«. Mitteln bestritten werben. Zu Punkt 3 ist noch die Entschließung der Stadtverord neten erforderlich. Hierüber wurden noch 13 Punkte beraten. SMsWe MlMNW M dm Wm Meltmrlt. LrbeitSmarktbericht »»« 18 —SO. September 1SSV. Diese Berichtsperiode scheint erfreulicherweise eine, wenn auch geringfügig«, Entspannung zu bringen. Der schon im Vorbericht angeführte vorübergehende vedarf eines bestimmten Zweiges der chemischen Industrie «rahm weiter für weibliche svorgebtlüete) Kräfte einen recht beachtlichen Umfang an. Das Reichsnotprogramm, vor allem betr. Wohnungs bau, wirkt sich ebenfalls etwa« au«, teils verzögern sich die Entlassungen, teils konnten Maurer und Bauhilfsarbeiter, auch einige Zimmerer, neu vermittelt werben. Kurzarbeit in nennenswertem Umfange setzt« sich lediglich in der Schweretsenindustrte fort. Landwirtschaft. Wie bereits im Borbertcht erwähnt, sucht sich der größere Teil der zur Kartoffelernte benötigten weiblichen Hilfskräfte selbst diese Arbeit. ES dürften sich darunter vor allem auch verheiratete Frauen und solche b«. finden, die normalerweise keine Srntearbetten «ttmachen würden, nun aber fwtrtsch. Not) die eigentlich landwirt schaftlich Tätigen verdrängen. Ein besondere« Merkmal der diesjährigen Kartoffelernte scheint ihr« außergewöhn liche Ergiebigkeit zu s«tn. Werden doch dadurch Maschinen und Geschtrre t« erhöhtem Maß« t» Anspruch genommen, üagegep »et, weitem nicht der nämliche Bedarf hach Arbeit«, kräften entwickelt. Steine n»L Erde«. Die Sag« d«r Ziegeleien scheint stch rulgünst.^er zu gestalten, lediglich wetbltch« Kräfte konnte« noch vermittelt werden. Metall, n»L EiseninLnsirtp. Der Tiefstand in »er Schwereisenindustrte hält a«, verschlechtert stch teilweise noch durch «vettere Kurzarbeit, vereinzelt werden auch handwerklich Borgebildete verschiedenster Art erwerbslos. Sine Anzahl Schiffbauer ««den kurzfristig wieder «iNge. stellt. Chemisch« J»d«ftrie. Außer der bereit» anfang« er- wähnten Unterbringung einer größeren Anzahl weiblicher und auch «ännltcher lvorgebtldeter) Kräfte «ar fast keine Bewegung zu verspüren. TertiNnidnftrie. E« machten stch nur geringfügige Ver änderungen bemerkbar. PapierinLnstrt«. Weitere ehemalig« Arbeiter wurde» wieder heretngenormnen. Holzgewerbe. Sin« erfreuliche Belebung vor alle« für Hilfsarbeiter wie» Li« Sägewerksindustrie auf. Der Z«. und Abgang von Tischlern glich stch au», einig« Böttcher und Korbmacher wurde« arbeitslos. Bange werb«. E« ist et« größerer Zugang zu «er- zeichnen. Rach Zimmere,« bestand ein« geringe Nachfrage, Dekorationsmaler und Ofensetzer glichen stch aus, An streicher kam«« zurück. Ein« «esentliche Entspannung machte stch fast nur für Bauhilfsarbeiter und Erdarbeiter bemerkbar. Die» vor allem tnsolge des im Rahmen deS RetchSnotprogramm« Lurchgeführt«« -«sonderen WohnungS- bauprogramm». Die Auswirkungen der »«letzt genannte« Maßnahme« war«» wie folgt: ») allgemein hvt« anfangs auch erwähnt) 1. ES nmrden sonst z«r Entlass«»« kam- wende Leute behalten. 2. ES wurde« Neueinstellungen im mäßige« Umfange vorgenommen und vom Arbeitsamt ent- sprechende Kräfte vermittelt. BerkehrSgewerbe. Eine größer« Anzahl Hafenarbette- «innen gingen wieder in ei» kurzfristiges AroettSvcrhält- ni« zurück. Männliche Arbeitskräfte für Transportwesen und Speicheret wurden verlangt, meldeten stch in geringerer Zahl aber auch arbeitslos. PöstauShelfer wurden entlassen, auch Schiffer; einzeln weiter: Geschtrrführer, Kraftwagen- fahrer, Laufburschen, bet letzteren entwickelte stch ein ge. ringer Bedarf. Hauswirtschaft. Quartalschlutz brachte wieder etwa» Belebung. So konnten verschiedentlich Hausmädchen vermit. telt werden. Durch Lt« Jnnenfertigstellung eines größeren Wohnblocks wurde weiter eine kleinere Anzahl Scheuer- frauen vorübergehend benötigt. Ungelernte Arbeit. Für männliche Kräfte ist di« Sage weiterhin trübe, weibliche konnten in gertngem Umfange (vorwiegend für Metallarbeiten) uuterg«bracht werde». Günstiger g«stalten sich die Aussichten für BauhtlfS. und Erdarbeiter, was zum größten Teil auf besondere staatliche und kommunale Maßnahmen ss. hierzu auch Baugewerbe) zurückzuführen ist. Angeftellteubernfe. E« ist fast keine Veränderung zu verzeichnen, UnterbringungSmöglichkeiten bieten sich kaum. Nur einzelne konnten aushilfsweise bei Behörden vermtt- telt werden. M MW U »kl MOumtkrrw. Im Verordnungsblatt deS Ministeriums für VolkS- bilduna wird der von uns schon erwähnte Erlaß über den Lernstoff für den «v.-luth. Religionsunterricht in den Volksschulen veröffentlicht. Darin heißt «S: Das Ministe rium für Volksbildung hat in Absatz 10 des Abschnittes über den evangelisch-lutherischen Religionsunterricht im LanbeSlehrplan sür die Volksschulen vom 10. Mai 1928 die KatechiSmuStexte bestimmt, die diejenigen Schüler ihrem Gedächtnisse einzuprägen haben, bi« nicht von diesem Reit- gionsunterricht abgemeldet worden sind. Nach dem 9. Absatz deS gleichen Lehrplanabschnittes werben nunmehr in einer Anlage die Sprüche. Liebverse und Melodien bekannt gegeben, di« vom Schuljahre 1931/82 ab nach einer Einfüh rung in ihren Gedanken». Stimmung»- und Gefühlsinhalt von denselben Schülern alS Mindestmaß zu lernen find. Die Bezirksschulräte haben darauf zu achten, daß die Lehrpläne der Aufsichtsbezirk« und der einzeln«« Schulen rechtzeitig abgeändert oder ergänzt werden und daß danach der Anordnung des Ministerium» beim Unterricht« allent halben nachqeaangen wird. DaS Ministerium hat ein« NenanSgabe de« »Klei««« Katechi»««» Dr. Marti« SutherS" veranlaßt. In seinen vi«r Tellen find bte KatechtSnruSterte, Sprüche, Li«dv«rs« und Melodien, die «inzuprägen sind, im Druck hervor, gehoben. Damit soll nicht ausgeschlossen sein, daß auch der übrig« wertvolle Inhalt im Unterricht berückstchttgt wird. DaS Buch ist von Ostern 1981 ab verbindliches Lernmittel der Kinder, die am «vangelisch-lutherischen Religionsunter richt teilnehmen. Es ist für di« Lehrer in den Inventar- bestand der Klaffen mit Religionsunterricht aufzunehmen. Oertttches und Sächsisches. Riesa, den 4. Oktober 1930. —'Daten für den 5. und 6. Oktober 1930. SonnenanfganaffOS (8,07) llbr. Sonnenuntergang 17,81 (17,29) Uhr. Mondaufgaug 17,Oö (17,16) Uhr. Mond- untergang 3,11 (4,23) Uhr. 8. Oktober: 1887: Der Schriftsteller Sedor v. Zabeltitz in Spiegel berg geboren. 1880: Der Komponist JagueS Offenbach in Vari« ge- ftorben (geboren 1819). 8. Oktober: 1803: Der Physiker H. W. Dove in Liegnitz geboren laestorbrn 1879). 1908 r Der Geograph F. Frbr. v. Richthofen in Berlin geboren (gestorben 1833). W Ulk MW MMie. Zeitungsnachrichten zufolge steht die »Sächsisch« Landesbühne" vor dem Zusammenbruch, weil die 12 Städte Lachsen«, für die die Bühn« zu spielen hat und die in einem sogenannten Zweckverband zusammengeschlossen sind, zum SO. April 1981 gekündigt haben. Gewiß vorerst nur eine Alarmmeldung, denn es wer den und müssen stch bis dahin Weg« finden lassen, daß diese» wertvoll« Kulturunternehmen Sachsen erhalten bleibt. ES sind jetzt rund zwölf Jahre her, baß Intendant MaximuS Rens die „Sächsische LandeSbühne" schuf mit dem ständigen Quartier Olbernhau im Erzgebirge. Rein wirtschaftlich war Maximus Rens so glücklich, bald schon «inen^eigenen Wagenpark sich anzuschassen, mit dem das Ensemble samt dem Fundus leicht ein Spielplannetz in ganz Sachsen be reisen konnte. Abgesehen von Olbernhau war «» besonder» Riesa, da» sich lebhaft für di« Bestrebungen der „Säch- ifchen LandeSbühue" «insetzt«. Sine Reih« von Urauffüh- eungen in diesen Jahren sanden gerade in Riesa statt, und mmer wieder konnte man au» eigenster Anschauung fest- tellen, mit welchem sachlichen und künstlerischen Ernst MaximuS Rens auch die eigentliche Kulturarbeit fttne» Unternehmen» zu f«stigen wußte. E» ist da mit der Zett ein kleine» Ensemble geworden, da» mit wtrkltchkünstlerischem Niveau in den kleineren Städten Sachsens Theater macht«. Neben den Klassikern wurde ebenso die modern« Dramatik gepflegt, und in jeder Spielzeit brachte MaximuS Ren« auch «inen jungen Dramatiker neu heraus. Selbst das Unterhaltungsstück wurde sorgsam auSgewählt und konnte irgendwie literarischen Ansprüchen genügen. Von den zur Zett bestehenden LanbeSvühnen etwa in Preußen, Bayern oder Württemberg darf jedenfalls Sachsen mit an erster Stelle rangieren. Wa» trotz dieser Kulturarbeit den Zweckverband ver- anlaßt hat, für Frühjahr nächsten Jahr«» seine Kündigung auSzusvrechen, liegt zweifellos ganz allein in der wirtschaft- lichen Notlage begründet, t« der stch besonder» di« kleinen Gemeinden zur Zeit befinden. I« nach der Bevölkerung«, dicht« tragen die in diesem Zweckverband »«reinigten Städte, ihrer Einwohnerzahl »ach zwischen 7000 und 18000 schwan kend, «ine» Jahresbeitrag von 2S0 bis 47k Mark. Außerdem müssen für jede Vorstellung gesondert 300 Mark aufgebracht und bi« Kosten für Quartier«, für Spi«lraum, für Licht und Reklame gestellt werben. Dafür ist di« Bühne unabhängig von Zielsetzungen der verschiedensten Besucher-Organisatio nen, was r«s« künstlerisch von besonderer vedeutrua A s z« erwarten, da mit dem Unternehmen der »Sächsischen LandeSbühne" auch in den Grenzgebieten für deutsche Kul. tur ««worben werben muß. ES geht nicht um bi« Erhaltung eine» Privat- oder LuxuSunternehmenS -terbei, es geht um " cheinrtch Zerkaute». Nit sichtliche» Takt hat «S MaximuS Rens verstanden, par teipolitischen SonderwUnsKen au» dem Wege zu gehen, der Gpi«lplan dieser »Sächsischen LandeSbühne" ^st auf die Weise rein künstlerisch aufaevaut und erhöht Lt« Bedeutung einer Kulturarbeit um so intensiver. Um Len Bestand der „Sächsischen LandeSbühne" zu sichern, wär« di« Aufbringung einer Summ« von rund 200000 Mark notwendig. Da in Sachsen «in ähnliches Unternehmen nicht besteht und auch kaum jemals wteder zustande kommen dürfte, muß «» al» selbstverstänb. lich angesehen werden, daß di« maßgebend«» Kreise in d«r Regierung und im Landtag alles daransetzen, de« Bestand der Bühn« auch sür dte Zukunft zu fichern. Handelt e« stch hierbei doch um »a» einzige künstlerisch« Institut, La» auch den abgelegt- nen Teilen Sachsen» die Verbindung »um Kulturleben der Gegenwart auf «in« ideale Weise verbürgt, vielleicht ist al» letzter SuSweg auch «in Unkostenbeitrag von Reichs wegen zu erwarten, da mit dem Unternehmen der »Sächsischen LandeSbühne" auch in den Grenzgebieten für deutsche Kul. tur ««worben werd«« muß. ES geht nicht um die Erhaltung «ine'durchauS sächsisch«" Angelegenheit. —* Kühler Herbst. Der Herbst ist ba! Mit allen seinen Begleiterscheinungen beglückt er un». Die Bäume entlauben stch zusehends und sind »licht mehr fern dem Zeitpunkte, wo sie al» kahle Gespenster un» traurig an schauen, Herbststurme brausen über da» Land, es regnet fast noch öfter als im Sommer, und zuletzt — eS ist un freundlich un» kalt geworden. Die Temperaturen sinken erheblich, die «Een Nachtfröste haben bereits in den Gär ten die letzten Blüten geknickt. In unsere istegion M eine Kaltluftzone eingebrochen, die schon über fast ganz Europa stch erstreckt und tn Skandinavien und Rußland schon Frost, »um Teil auch Schneefall verursacht hat. DaS mit der kalten Luft von Nordwesten her sich ««drängende Hoch druckgebiet wird voraussichtlich vorläufig die Wetterlage bei un» beherrschen. Dre Niederschläge werden zunächst geringer werden. Teil» nebliges, teil» heiteres Wetter mit kalten Nächten und auch tagsüber niedrigen Tempera- turen steht bevor. —* Inkrafttreten der Wtnterfahrpläne. Morgen, am L. Oktober, tritt bekanntlich bei der Reich», eisenbahn der neue Fahrplan in Kraft. — Die Dampfer Ler Sächs.-Vöhm. DampfschiffahrtS-Gesellschaft verkehren ab Montag, S. Oktober, nach neuem Fahr- plan. — Die nunmehr gültigen Fahrpläne veröffentliche« wir tn der S. Beilage. —* Vortragsabend. Kommenden Dienstag, den 7. Oktober, abends 8 Uhr, spricht im Saale der Elbterrasse Lei freiem Eintritt in öffentlichem Vortragsabend Dr. Hoff- mann-Kutschk« über »Kemal Pascha und die Wiedergeburt Ler Türkei — Lehr«n für Lenkende Deutsche". Dr. Arthur Hoffmann gilt al» hervorragender Kenner Borderasten» und al« urteilsfähiger Kopf. »Seiner kristallklaren Form und seiner aus reiche» Wissen gegründeten Beweisführung gelingt «S stets, bi« ungeheuren Zweifelsfragen und die Unkenntnis über die Ursachen unsere» gegenwärtigen ge- schichtlichen Tiefstände» zu beseitigen", wie »Der Alte Dessauer" schreibt. Uebrigen» ist Dr. Hoffmann der Sohu de» Kutschkelied-Dichter« von 1870: ,Wa» kraucht dort in dem Busch herum?" — Veranstalter de» Abend» ist der Alldeutsche Verband. —* AuS marsch de» Stahlhelm». Die Bezirk», gruppe Riesa d«S Stahlhelm», Bund der Frontsoldaten, marschierte gesteru abend »ach 7 Uhr vom Rathau»platz in starker Anzahl mit klingendem Spiel und wehende» Kah- nen nach dem Bahnhof. Bon dort fuhren die Stahlhelm» zum 11. Frontsoldatentaa, ber in Koblenz stattftnLet. Aus dem Wege nach dem Bahnhof wurde Ler Zug von einer zahlreichen Menschenmenge begleitet. —* Bon ber Modenschau in Riesa. Wie un» mitgeteilt wirb, trug die Dam«, die zur Modenschau des Kaufhause» Tietz-DreSden mit dem 2. Preis ausgezeichnet worden ist, ein Kl«id vom Modehaus Max Oertel, Riesa. —* SittlichkettSverbrecher. (Poltzetbericht) Durch die Aufmerksamkeit uns durch forsche» Zufassen eines hiesigen Einwohners ist es gelungen, am 30. 10. 1930 in der 6. Stunoe nachm. im Stadtpart an her Elbe einen Mann festzunehmen, der sich in unsitt licher Weise an einem Jungen vergangen hatte. Der Mann hat sich zu wehren versucht, wodurch der Junge loSgelassen werden mutzte und davongelausen ist. Er war etwa 10—12 Jahre alt, 140 groß und ivar beneidet mit gelber kurzer Wanderhose, rötliH-bläultchem Hemd, gestreiften Hosenträgern und schwarzen Schuhen. Zur weiteren Klärung der Sache ist e» erforderlich, datz sich der Junge, oder Personen, die ihn kennen, im Krt. minalposten melden. Verschwiegenheit wird -ugestchert. — Am 1. 10. 30 von »/«II bi- Uhr mittag» ist von einem im Ständer 62 de» Arbeitsamtes stehenden Fahrrad ein elektrischer Scheinwerfer Wtarke „Berko") mit Batterie gestohlen worden. — Sachdienliche Wahrneh mungen erbittet der Kriminalposten. —* .Unser« Heimat". In Ler heutige» Ausgabe unsever Heimatbetlage veröffentlichen wir abermals eine Arbeit Le» heimische» Chronisten Johanne» Thoma» über Lte yährengerechtigkett auf Ler Elbe -wische» Promnttz «nb Riesa. E» wirb Labet im besonderen Lte Frage oehandelt: Wem steht die Führ- gerechtsame zwischen Riesa und Promnttz eigentlich zu und wem wurde sie zuerst verliehe«? — A!» -weite» Artikel enthält Lte Hetmatbeilage eine Rückschau: .100 Jahre tzlktklAM snr Mittaatzmnfik de» MissiooS-PosannenchorS Riesa am fi. Oktober 1080, von 11 Ute »»»mittag* ab ans dem oberen »eil dr« RosruplatzeS. I. v daß ich tanftad Zungen hätte. I. v. Aönt« tz. Der per, ist mein Hirt. v. Klein tz. Deutscher Psalm. Lindblad . 4. Di« Himmel rühme» de« Ewigen Ehre. L. v. Beethoven 8. Die Sonn' erwacht. K. Maria v. Weber 8. Pilgerchor aus .Tannhäuser". R. Wagner 7. Wem Gott will rechte Gunst erweisen. Mel. von Fröhlich 8. Da» Wandern ist deS Müller« Lust. Fr. Zöllner 9. Mu^i Ren^ muß t denn »um Städtrl« nau«. Lons. 10. Horch, was kommt von draußen rein? Lö. Wolfram II. Spinn, Spinn. Tons. G, Kublo , 1». Lobt froh den Herr», ihr jugendlichen Chöre. Mel. von Marli. Bsndrrnng der »ortragsfolge bleibt Vorbehalten. Wetterporberiaa, für den ».Oktober (Mitgeteilt von ber Gächs. LanbeSwetterwart« ,u Dresden.» Sn den nächsten Ta««, beständig und wechselhaft bei vrr. bältniSmäßta wilden Flachland - Temperaturen. Morgen bKnichvorüberaehend etwa« Regen. TrilS auch zeittveilla schonartig aufNarend, Temperaturen untttichlüli». kein Nachtfrost «,hr. tagsüber im Flpchland »innlich mild», schwache bi, mäßige, in freien Lagen auch S^tttzeis» frisch«, böig, Wind« an« Gttz bis West.
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