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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193011227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-11
- Tag1930-11-22
- Monat1930-11
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1930
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I«n>ei>-8lmrl-8i>ieI-V»mlemI Oft. «SB. Sportlust Ries«. Sonntaa, den 23. November, 1. Mannschaft in Copitz. Treffpunkt S.45 Uhr Babnbof. 2. Mannschaft hier 2 Uhr geg. Zeithain 1. Mannschaft. Turnverein Gröba DT. Handball. Tb. Gröba Jugend komb. — LTV. Riesa Jugend komb. S:S (L.rr». Am Bußtag standen ftch obige Mannschaften auf dem Platze des Tv. Gröba gegenüber. Wie erwartet, siegte ATB. verdient. Im Balllanaen, Aufbau und Stellungs- sviel war ATB. besser. Gröba war nicht besonder» aut aufgelegt, tat schon besser ge vielt. MS. Sportverein Lichteusee. Lichtens«« 1. - Mühlberg »Ar». Mit nur acht Mann weilten die Lichtens«« am Sonn tag in Mühlberg. Diese« Resultat macht darum den Unsrigen Ebre. Lichtens« 1. Jugend — SV Grosteuhai» 1. -ngend S: 1. Di« Jugend fuhr nach Großenhain »nd «wann sich«. Vorschau: Die 1. Elf säbrt am 23. November mit vollständig umgestellter Mannschaft nach Kolelitz. Anstoß 2 Uhr. Die 1. Jugend fährt nach Gröditz. Leider ist di« 1. Jügend nun, nachdem nicht weniger al» 5 Jugendsvieler in der Herrenelf mitspielen müssen, sehr geschwächt. Anstoß '/,3 Uhr. Die 2. Jugend empfängt auf eigenem Platze dir gleiche von Nünchritz. Ha. v. Ehlert Hanitzs» Quaa« Henker 2 - Knausch Mucke Neubert Sportverein Rödera«. Am Bußtag mußte Sportverein Röderau wieder «ine 1:2-Nirderlage von Sportvereinigung Dresden einftecken. Die Dresdner Elf wurde viel »u leicht «ingeschätzt, außer» dem trat Röderau mit 3 Ersatzleuten an und spielt« in sond«rbar«r Aufstellung, um seine Leute für Sonntag zum BerbandSspiel gegen den Labellenzweiten, Sportlust Dres den, zu schonen. Auch di« Rödrraurr Reserve hatte gegen die Bergmann-Elf mit 4:3 da» Nachsehen. Die Röderau« 1. Jugend bracht« von Oschatz 1. Jugend «inen 2:1-Sieg mit nach House, «röhrend di« Röderau« Knaben in Riesa gegen RSB. 1. Knaben 2:1 verloren. Morgen Sonntag ist nun in Röderau wieder Groß kampftag. Da» einzig« große BerbandStreffen vom Bezirk Riesa steigt in Röderau. Kein anderer al» der Tabellen zweit« Sportlust Dresden — Rödera« kömpfeu um die Punkte. Die Röderau« haben schon oft bewiesen, gerade gegen WemrAck Wi i. llmeind. Am 13. Oktober d». I«. früh 9 Uhr wurde der erste Spatenstich getan zur Erbauung de« neuen Kegler heim» im „Hotel -um Stern". Alle Keglerherren schlu gen höher, al» diese Kunde von Mund zu Mund unsere Stadt durcheilte. Ein schon lange Jahre gehegter Wunsch, oder besser gesagt, ein stiller Traum der Riesaer Kegler ist in Erfüllung gegangen. Alle» da» »«danken wir in erster Linie unserem lieben Kegelbrud« Herrn Hotelier Otto und seiner werten Gattin, sowie dem unermüdliche« Bauausschuß des Verbände-. Der Bau de» neuen Heime» wurde der besten» bekannten Baufirma Zäncker unter Ober leitung de» Herrn Architekten Dietz« in Riesa übertragen. Ein bunte» Leben und Treiben begann. Große starke Bäume fielen wohlgezielten Artschlägen zum Opfer, Erd massen wurden bewegt und weggeschafft, unzählige Wagen rollten an, schwer beladen Wit Rüstzeug und Baumaterlal. Emsig und fleißig, wie ein Bienenvölkchen, arbeiten Maurer und Zimmerer: muß doch der Bau pünktlich am 27. No vember fertiggestellt sein. Gar mancher wird ungläubig mit dem Kopfe geschüttelt haben, weil die Zeit ziemlich kur» bemessen ist. Doch wa» unser lieber Kegelbruder Herr Architekt Dietze zu Anfang versprochen hat, ist in Er füllung gegangen. Der Bau de» Keglerheimes ist beendet. ES kommt nicht nur darauf an, daß die zu erstellenden Asphaltbahnen nach den Vorschriften oe» deutsch«» Kegler- bundes erbaut und mit den neuzeitlichsten Einrichtungen versehen werden, sondern der ganze Ausbau der Kegel stuben, sowie des anliegenden Vorraumes soll schön und zweckentsprechend hergestellt werden. Eifrig sind Riesaer Handwerksmeister und Gehilfen damit beschäftigt, das Innere des Keglerheimes für den festlichen Empfang der Kegelbrüder und werten Gäste auSzusckmücken. Leicht wird den Ausführenden diese Aufgabe sicher nicht fallen, denn unser Kegelvater Otto verlangt gute künstlerische Arbeit, sollen sich doch seine Kegelbrüder und Gäste jederzeit bei ihm wohlfühlen. Liebe Kegelbrüder! An uns liegt eS nun, dem Bau herrn Herrn Otto, der Bauoberleitung Herrn Architekt Dietze, der Firma Zäncker, sowie allen daran beteiligten Maurern, Zimmerleuten, Handwerksmeistern und Gehil fen für die geleistete gute Arbeit zu danken. Ich glaube, wir können dieses am besten dadurch zum Ausdruck bringen, daß künftig alle dem Verbände Riesa angehörenden Klubs und Einzelkegler die in jeder Beziehung mustergültig ge schaffene Pflegstätte unseres geliebten Kegelsportes unter stützen. Jedoch auch alle anderen Kegelklubs laden wir zur fleißigen Benutzung der Bahnen ein. An alle Kegelbrüder, welche bis jetzt noch nicht dem Verbände Riesa angehören, richte ich nochmals die herzlichste Bitte, wertet Mtglied de» Verbandes und nehmt Anteil an den segensreichen Einrichtungen deS großen deutschen Keglerbunde». Er bietet Euch in jeder Hinsicht große Vorteile durch Versiche rung gegen Unfälle auf der Kegelbahn und gewährt außerdem den Hinterbliebenen bei Todesfällen reichlich« Unterstützungen aus der BegräbniSkasse des Bundes. Zu jeder weiteren Auskunft ist der Vorsitzende des Verbände», Herr Curt Große, Riesa, Goethestratze 48, gern bereit. Rr. fpielftark» Verein« ehrenvoll adzuschueiden. Auch «Ibt «S bei einem evtl. Rödera»« Sieg «inen lackenden Dritte», den» «SV. ist dann nickt m»hr ei»,«hole». Ihr Röderau«, kämpft ehrlt» »nd mit allem Gif«, »ad d« Sieg wird in Rödera» bleibe». Da d« Riesa« Sportverein in Rade« beul, sowie Sportlust Riesa in Dresden «eile», gibt «S für die Riesa« sowie all« Umgeb»»« nur «in« Losung »Auf nach Möderau". Di, Röderau« Elf stillt sich Herrn Sifelt, Ring-Grei ling Dresden, folgend: Urbanlak Henker 1 Fühle Helfer Ersatz: Goldmann. Nachmal« «ine ernst« Mahnung an die Röderau« Spiel«, setzt alles daran, um ehrenvoll abzuschneiden. Auch da» Sportpublikum bat großen Anteil, sobald die Mann schaft ana«f«uert wird. Anstoß 2,1ö Uhr, Waldschlößchen. Die Reserve SIf spielt vorm. 10 Uhr gegen Nünchritz Reserve in Nünchritz. Die 1. J»se«v weilt in Döbeln. Dir KNadeu sind Gast bei Großenhain 97 Knaben. Skischule des -reise- vsterzgebtrge. Der Kreis Osterzgebirge im Skiverband Sachsen wird in diesem Winter eine für die ostsächfisch« Schneelaufbe wegung bedeutsame Neuerung für die Verbreitung de» Weißen Sporte» einführen. Unter der Aussicht de» Aus schusses für Sport des Kreises und de» LehrwartS de» Sächsischen SkiverbandeS, Skilehrer Johanne» Starck, Dresden, wird eine Skischule eingerichtet werden, in der nach modernsten schneelauftechnischen und pädagogischen Grundsätzen von geprüften DSÄ-Skilehrern Skiunter richt in Wochenkursen in verschiedenen Orten deS Osterz- gebirge» erteilt werden wird. Die Kurse laufen stet» vom Sonntag bis zum folgenden Sonnabend. Der Ski verband übernimmt reine Versorgung von Quartieren und Verpflegung. Nach einem genauen Programm, da» in nächster Zeit veröffentlicht wird, werden die Kurse voraus- sichtlich in Oberbärenburg, Oberhtrschsprung, Geising, Altenberg, Zinnwald, Rehefeld, Schellerhau, Holzau und Kipsdorf durchgeführt. Die Anmeldung zu diesen Ski kursen hat in der Geschäftsstelle des Kreises Osterzgebirge im SVS., Dresden-A., Georgplatz 16, Sporthau» Robert Böhme zu erfolgen. Es können sich auch Nichtmitglieder deS Deutschen Skiverbandes an diesen Kursen beteiligen. Mit der Einrichtung dieser Skikurse will der Kreis Osterzgebirge vor allen Dingen durchsetzen, daß nach einem genauen Lehrplan unterrichtet wird und hofft da durch das wilde Skilehrertum auszuschalten. Durch die Beaufsichtigung der Kurse durch den VerbandSlehrwart ist die Gewähr gegeben, daß alle Teilnehmer nach der vom Deutschen Skiverband anerkannten Methode unter richtet werden und nach einer Woche die Kunst de» Schnee laufens bestmüglichst beherrschen. Ssr elM Krem Miller? Langfristige Wettervorhersage «nd „Hundertjähriger Kalender". In den letzten Tagen ist wiederholt die Meinung laut geworden» daß Europa einem besonders strengen und langen Dint« entgegengehe. Da die Frage „mild oder kalt" weiteste Kreise sehr dringend interessiert, hat unser Wher- Mitarbeiter einen namhaften Meteorologen über ferne An- sicht über langfristige Wettervoraussage befragt. Seine Antwort ist um so interessanter, als der betreffende Wissen schaftler bestreitet, heute schon mit Bestimmtheit über den Verlauf des kommenden Winters Auskunft geben zu können. Sie fragen mich, wie der Winter 1930/31 werden wird? Darauf gibt es nur eine Antwort: Das weiß ich nicht! Und keiner meiner Kollegen in den vielen Wetterdienst stellen und Observatorien in Deutschland und Europa weiß das! Es ist uns vielleicht möglich, zu sagen: „Morgen wird schönes Wetter sein, und übermorgen wird es regnen!" Weiter aber geht das Können — und Dürfen — der exakt arbeitenden Wissenschaft nicht. Nur der gewissenlose „Ka lendermacher"' wird Voraussagen auf lange Sicht machen, jeden Zufallstreffer für sich und sein Metier buchen, jeden Mißerfolg aber weise verschweigen. Der Wetterforscher — ich möchte an Stelle deS „Meteo rologen" dieses Wort setzen, denn die Beobachtung de» Klimas und des Wetters und das Schlüsseziehen aus diesen Beobachtungen ist wirklich eine Forschung — der es ernst meint mit seiner Wissenschaft, weiß, daß da» Wetter be stimmt wird durch eine ungeheuer große Anzahl sehrschwerzuübersehe nderEinzelvorgänge, )ie nach Dauer und Stärke heute noch kaum zu erfassen sind. Man kann ja auch, wenn man Papierschnitzel in die Luft wirft, nur sehr ungefähr errechnen, wo daS Zentrum oes heruntergehenden Papierregens den Boden berühren wird. Unter keinen Umständen aber kann man errechnen, wo der einzelne Fetzen hinfallen wird. Wind, plötzlich auftretende Wirbel, vorher nicht vorhanden gewesener Luft- M, hervorgerufen durch die plötzliche Bewegung eine» Menschen oder eines SadrneuaeS. können sie wett ausein ander wirbeln, damit alle noch so sorgfältigen vorhergehen den Berechnungen über den Haufen stoßend. Genau so ist eS mit dem Wett«. Wir sehen Wohl auf der aus Tausenden von Einzelmeldungen zusammengesetzten Wetterkarte das schönes od« schlechte» Wetter verheißende Hoch oder Tief — — wir haben ab« keine Möglichkeit, mit Bestimmtheit vorauSzusagen: dieses Hoch wird mit der und der Geschwindigkeit näher kommen und dann und dann da sein. Denn wir wissen ja nicht, ob der herrschende Wind beständig bleiben wird, ob nicht plötzliche, vorher nicht zu errechnende Wirbel oder Störungen auftreten, ob die Temperaturen gleichbletben und vieles, vieles andere- Natürlich ist es unser eifrigstes Bestreben, auch alle diese „unbekannten Größen" auf bestimmte, feststehende Formeln zu bringen und auS diesen ebenfalls feststehende Schlüsse ziehen zu können. Landwirtschaft, Handel, Indu strie und schließlich auch die breite Masse deS Publikums haben dringendes Interesse daran, genau vorher zu wissen: dieser Winter wird kalt oder miloe. Sie könnten sich dann mit der Produktion bestimmter Warengaltungen nach dem wahrscheinlich eintretenden Bedarf richten, der Landwirt könnte seine Erntevorräte entsprechend vor Frost schützen und damit Ausfälle am Verdienst verhindern: der Privat mann könnfe sich rechtzeitig mit Heizmaterial und mit warm« Kleidung eindecken — — und alle» das, ohne daß jemand befürchten muß: Wenn der Winter jetzt doch milde wird, dann haben wir unser Geld umsonst aus gegeben. Nun gibt e» ja all«rding» den »Hundertjährigen Ka lender" und di« sogenannten Bauernregeln. Der »Hun dertjährige" sagt da» Wetter für hundert Jahre voraus. Ich glaube aber bezweifeln zu dürfen, daß feine Voraus sagen jemals ernsthaft kontrolliert worden sind. Und die Bauernregeln, mit denen die Wissenschaft sich übrigen» bereits ganz ernsthaft beschäftigt hat? Sie stutzen sich alle aus überlieferte, in Reime gebrachte Erfahrungen der länd lichen Bevölkerung, die — da» soll durchaus nicht bestritten werden — einen sehr offenen Blick hat für Natur und Wetter. MS „zuverlässig" aber können auch sie nicht ange sprochen werden. Und sind ihre Voraussagungen wirklich einmal zutreffend nun, so ist da» «den nur die die Regel bestätigende Ausnahme. — — — , Aber Re »roße International« der Wissenschaft, immer I bereit, felostios der Gesamtyeit zu dienen, wird auch da» Problem „zuverlässige Wettervorhersage auf lan g e Sich t" sicherlich einmal lösen, vtelleÄ sogar bald schon. Heute schon geht die Zahl der meteorologischen Stationen in die Tausende. Hauptwetterwarte für Deutsch- tznd ist ditz Deewarte in Hamburg, bet der täglich 60Ü00 Funkzeichen einlaufen, die in einer seltsamen, au» Zahlen zusammengesetzten Shtfsresv,rache gehalten sind. St« geben an: Barometerstand, die Windrichtung im Beobachtungsae- viet der einzelnen Stationen, die Windstärke 0 — windstill, 1 -- schwach, 2 -- mittel »sw. bi» 9 -- Orkans, Temperatur- Verhältnisse, Wolkenbtldung und Luftdruck. Aus Grund dieser aÄ allen Dellen der Welt einlaufenden Meldungen gibt Hamburg täglich den „Wetterbericht Deutschland" und den ,Wetterbericht Europa" heraus Ergänzungen hierzu liefern alle lokalen und staatlichen Beobachtungsstellen und da» aeronautische Observatorium in Lindenberg in der Mark, daS SO Kilometer südöstlich von Berlin liegt. Die Voraussagen beider Stellen aber sind absolut unverbindlich und gelten nur für zwei, höchsten» drei Tage, niemals länger! ES ist also dem Wissenschaftler heute, wie Sie sehen, noch nicht möglich, zu sagen: Der kommende Winter wird sehr streng oder sehr milde. DaS wird hoffentlich in wenigen Jahren schon der Fall sein. Heute läßt sich nur feststellen, daß auf Erfahrungen basierende Anzeichen vorhanden sind, die ernen kalten, trockenen Winter mit wenig Schnee ver sprechen. Ob « dem Winter 1928/29 gleichen wird, wollen wir nicht hoffen, müssen e- aber abwarten. Sollte aber ein solcher kalter Winter mit trockenem Frost wirklich einsetzen, so darf auch damit gerechnet werden, daß der Sommer 1931 besonders heiß und sehr trocken sein wird. In unseren Regionen pflegt auf langanhaltende Kälte im entgegengesetzten Halbjahr Hitze und Dürre zu folgen, aber auch das kann immer wieder verschieden sein, so daß ich mich auch hierfür unter keinen Umständen verbürgen möchte. Gerichtssaal. SMW Mm llk klmii SMmWM. * Leipzig. Der Zusommeutrnch der Sparbauk Ammon «. Lo. in Leipzig Im Jahre 1S2S, der damals da größte Aufsehen erregt«, hatte jetzt «in gerichtliches Nach spiel Nach der Inflation setzt« im Reich eine Bewegung ein, um die Aufwertungsansprüche der VorkriegSvermögen zu verwirklichen und die zur Gründung der Sparerschutz A.-G. und der Bank für Mittelstand A.-G. führte. Der Zweck Lieser Gründungen war, Li« auS der Inflationszeit geretteten BermögenSreste nicht den Sparkassen und Ban ken zuzuführen. AIS Bevollmächtigter der Sparerschutz A.-G. wurde Direktor Ammon ernannt, der sich gestern vor dem Gemeinsamen Schöffengericht in Leipzig zu ver antworten hatt«. Ammon wirb beschuldigt, die Verwal tung der ihm übergebenen Papiere nicht ordnungsmäßig geführt zu haben, so baß die Sparer benachteiligt wurden. Weiter soll der Angeklagte über Aktien und Wertpapiere zu seinem eigenen Nutzen verfügt und ste in einem Gam meldepot vereinigt haben. Die Eigentümer der Papiere wurden dadurch nur zu Mitinhabern. Der Angeklagte be streitet jede Schuld und erklärte, Lurch die Anhäufung der Aufwertungspapiere sei alles durcheinander gegangen, so Laß er sich nicht mehr -urechtgefunden habe. Da» Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Vergehens gegen da» Depotgesetz an Stelle einer an sich verwirkten Gefängnis strafe von zwei Monaten zu SSW Mark Geldstrafe. 1000 Mark Geldstrafe gelten al» durch die Untersuchungs haft verbüßt. Loderrrrtell gegen LeWler bestätigt Der Erste Skrafseaak de» Reichsgericht« beslällgke durch Verwerfung de» Rechtsmittel, der Revision da» Urteil -er Schwurgericht, Zwickau vom 17. September gegen den LI Lahre alten verhelrakelea Lauarbeiter Leischker au» Vock- au l. E„ der wegen Morde« an der Studentin Charlotte Müller au« Leipzig zum Tode «nd wegen versuchter Not zucht zu drei Lahrea Zuchtha«, vernrtelk worden war. — Am Palmsonntag ds. Zs. war, wie erinnerlich, die Studen tin Charlotte Müller au» Leipzig, die ihre Osterferien im Radiumbad Oberschlema verbrachte, zum letzten Mal auf einem Spaziergang von Bockau nach dem Jägerhaus gesehen worden. Die Suche nach der spurlos Verschwundenen gestal tete sich recht schwierig, da der Mörder durch Schreiben an da» Kriminalamt Zwickau irreführende Angaben gemacht hatte. Der Verdacht des Verbrechens richtete sich bald gegen den Angeklagten, der selbst noch bei verschiedenen Polizei streifen die Beamten nasführte. Schließlich legte er ein Teil geständnis ab und gab an, wo er die Ermordete vergraben hatte. Leischker hatte der Müller, nachdem ein Rotzuchtoer- vrechen mißlang, einen Knebel in den Mund gestoßen, so daß st« erstickte. Die Leiche schleppte der Unhold etwa zwanzig Meter weit und vergrub sie. Mit seiner Revision suchte setzt Leischker vergeblich geltend zu machen, daß von Mord nicht die Rede sein könne. Er habe die Studentin nur mißbrau chen, aber nicht töten wollen. Außerdem hab« das Gericht keine eigenen Feststellungen getroffen, sondern das Urteil auf Hypothesen aufgebaut. Schließlich hätte ihm auch der § 214 StGB zugute gehallen werden müssen, weil er die Müller nur tötete, um sich der Ergreifung auf frischer Tat zu entziehen. Dieses Vorbringen scheiterte aber an den ge troffenen Feststellungen der überlegten Tötung, auf di« die Anwendung der 8 214 bekanntlich ausgeschlossen ist. Da» Omnlbnruvglück an der poche vor Gericht Das Omnibusunglück an der Poch«, bei dem vier Per sonen getötet und 2S verletzt wurden, beschäftigte jetzt das Schöffengericht Apolda, vor dem sich der Kraft- wagensuhrer wegen fahrlässiger Tötung und Körperverlet zung zu verantworten hatte. Da» Verschulden de» Führer» de» Omnibusses wird darin erblickt, daß der Angeklagte das erst« Warnungssigna! mit mehr al« IS Kilometer Geschwin digkeit, wie vorgeschrieben war, üderfabren habe. Da» Ge richt verurteilte den Angeklagten Schlothauer au» Il menau zu zwei Monaten Gefängnis unter Zubilligung einer Bewährungsfrist. S«We M kle AWIAk im A X. Va ri«. lKunkspruch.) Hava» berichtet au« Santander: Gerüchtweise verlautet«, daß der Do X wegen de« durch den Aufenthalt in den «uropöiscken Gewässern verursachten Zeit verluste« nickt nach Amerika fliegen, sondern «ur di» kana rischen Insel» und di« Azoren anlauien und dann über Lissabon nach seine« Heimathafen »urückkebrrn werd«. Di« Mitglieder der Besatzung hab«, ,g abgelehnt, Journalisten, di« ne hierüber befragte», irgendwelche Erklärungen ab zugeben. Na» einer bei der Mariuepräkektur des Hafen» Serreol eingetroffeaen Depesche soll Do L beabsichtigen, such dielen Haken aarnlanse».
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