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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193011227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-11
- Tag1930-11-22
- Monat1930-11
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1930
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-a»r, wkro rn ocn natysren srrn. »«Nsere yennar" Wr- richtet werden. Wir wenden uns weiter der Keramik der Erst eisenzeit, dem sogenannten Billendorfer Stil zu, der eine Fortsetzung der vorläufig übersprungenen Lau fitzer Kultur darstellt. Deren strenge Formen sind spielerisch ausgestalteten gewichen. Da sind zunächst die prächtigen vasenartigen Gefäße (z. B. Nr. 2421) mit ihren schmalen, oftmals konkaven Böden, ihren erst eingezogenen und dann weit ausgreifenden Bäu chen, Ihren auf der Schulter npd über de» Umbruch hinweg angebrachten verschiedenen Strichgruppen, die in horizontalen, schrägen und senkrechten Linien, in Bögen und Winkeln abwechslungsreich etngetieft sind. Manchmal sind auch kleine bis fjngerspttzengroße Grübchen eingedrückt. Einzelne Gefäße entbehren jeglicher Verzierung, andere hübe« «ine» tiefschwarz glänzende« «raphttüberzug. Der Hals ist -»rück gesetzt und versüngt sich zmneist stark. Leides hat »er Pflug von mmtche« schönen Gefäß -en Mündungs rand weggeschnttten. An Stelle -ex beiden Henkel kommen gelegentlich Leisten vor. (Ans eine nähere Beschreibung -er einzelne« Stücke etnzugehen, er laubt -er Raummangel tzicht.) V Kreien Spielraum gewährte dör gestaltungSfreu- -tgen Krauenhand auch -ie Gruppe -e^Henkelkrüglein lz. B. 2879), -te aber ost mit wenig Sorgfalt hergestellt wor-e« fin- unb daher unsymetrisch geraten sind. Eharaktertsttsch fin- für sie -ie vasenartige Foryr u«d der weit und in schöner Schweifung über den Mün dungsrand hinan-ragende Henkel. Das Verzierungs ornament ist das gleiche wie bet den große» Urnen. Die hohen, einfache» Näpfe, wie z. B. Nr. 2435, lasten zumeist jegliche Gliederung vermissen. Ihr einziger Schmuck find gelegentlich kleine Zapfen auf oder spitz- ober rundbögige Einsenkungen in den Mündungsrand. Ab und zu erscheinen auch einmal zwei gegenständige Griffzapfen, Henkel, Durchlöche rungen, paarweise Grübchen ober eine Horizontal- leiste. Der bronzene Fingerring Nr. 2456 konnte vom Berf. in -er noch unentleert übernommenen Urne 2455 gefunden werden. X < Unter de» vielen Schalen gibt es auch verschiedene Formen. Da find große mit geschweifter Wandung und oftmals recht breitem Henkel, andere mit zurück gesetztem HalS und schließlich kleinere mit steiler uNd dicker Wan-, durchlöchert, mit Einschnitt im Mün- -ungsrand. Erwähnenswert ist Schale Nr. 2385, -ie auf -er inneren Wand um den Boden herum Gruppen radialer Furchen besitzt. Endlich find noch einige Einzelgegenstände zu er wähnen Nr. 2316 ist ein Tonlöffel,' Nr. 2317 ein Napf mit senkrechter Wand,' Nr. 2318 ist fragwürdiger Natur. Die spitzovale, ebene Bodenfläche des Schäl chens ist außen verziert und hat Löcher, vermutlich zum Aufhängen. Einfacher und plumper ist die Topfware, die in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten von den Westgermanen mit nach unserer Gegend gebracht wurde. Die weitmundigen Gefäße mit zurückgesetz tem Hals, wie Nr. 2324 eines -arstellt, sind typisch. Es ist eine einhenklige, dunkelbraune Terrine, deren Bauchwanb mit vier Felder», von Linien erfüllt, ver ziert ist. Höhe SH Zentimeter,- größte Breite 14,4 Zentimeter. Bo» der hell- und dunkelbraunen Terrine Nr. 2469 fehlt der Mündungsrand. Kurz unter dem HalS- absatz find vier flache Kegelstümpfe in Biertelstellung aufgesetzt. Höhe IS Zentimeter; größte Breite 22 Zentimeter. yausig rommen auch oie tonnenhasten, zweihenk ligen Gefäße wie Nr. 2416 vor. Die Henkel sind derb. Farve braun mit dunklen Flecken. Höhe 23,6 Zenti meter; größte Breite 18,9 Zentimeter. Bei dem ähnlichen, dunkelbraunen Gefäß Nr. 2411 werden die Henkel durch eine Reihe von paarweise an gebrachten Fingereindrücken verbunden. Höhe 26 Zen timeter; größte Breite 23,8 Zentimeter. Eine geschloffene Reihe solcher Fingertupfen hat der etwas schiefe, dunkelbraune Topf Nr. 2408, dessen Bauchwand gerauht ist. Höhe 19,2 Zentimeter; größte Breite 18,6 Zentimeter. Bon Lanz plumper Form ist das graubraune Bei gefäß Nr. 2320, in -essen Fiygereindrücken man deut lich die Fingernagelmale erkennt. Bauchwand auch sehr rauh. Höhe 7H Zentimeter; größte Breite 9,6 Zentimeter. Fein gerauht ist die Bauchwan- des einfachen, dunkelbraunen Napfes Nr. 2289. Höhe 16H Zenti meter; größte Breite 18H Zentimeter. Das hell- und dunkelbraun gefleckte Gefäß Nr. 2465 könnte auch der Ersteisenzeit zugezählt werden. Höhe 13—13H Zentimeter; größte Breite 11H Zenti meter. . Nr. 2427 ist ein einhenkliges Beigefäß. Germanischen, höchstwahrscheinlich warnischen Ur- sprungs Nus -er Zett 406-^600 n. Ehr. sind auch die schalenförmigen Gefäße Nr. 2301—2303 und 2344. Sie sind sicherlich unverbrannt bestatteten Toten als Bei gefäße mit ins Grab gegeben worden. Es ist möglich, daß das eiserne Schwert ls. »Unsere Heimat"' Nr. 47) mit den Gefäßen zusammen gefunden worden ist. Diese zählen in Sachsen zu den Seltenheiten. Gefäß Nr. 2301 ist dunkelbraun. In den Schulter umbruch sind schräge Furchen eingedrückt. Um den Hals laufen drei mit einem kammähnlichen Gegen stand gezogene feine Linien. Höhe 5,8 Zentimeter; größte Brett« 10 Zentimeter. Zwei Linien zieren den Hals des dunkelbraunen Gefäßes Nr. 2302. Auf der Schulter sitzen kürze senk rechte Einstiche. Höhe 6,8 Zentimeter; größte Breite 10,4 Zentimeter. Dickwandig und derb ist das braune unb dunkel braun« Gefäß Nr. 2303. Zwei von den vier Horizon- tallivien sind nicht ringsum gezogen, lieber die Schulter hängen schräg gegeneinandergestellte Strich paare. Höhe 6 Zentimeter; größte Breite 9,1 Zenti meter. Um den Hals des dunkelbraunen Schälchens Nr. 2344 laufen vier nicht parallele Horizontallinien, von denen sich über den Umbruch schräge Strtchgruppen ziehen. " Der Slavenzeit (600—900 n. Ehr.) gehören die beiden hartgebrannten Gefäße 2270 und 2271 an. Das erstere ist das ältere und wird in der Zett zwischen 600—800 n. Ehr. von einer slavischcn Frau mit der Hand geformt worden sein. Auffällig scharf ist der Hals zurückgesetzt. Auf dem Schulterumbruch sind zwei Reihen Vierecke eng und unregelmäßig eingc- stochen, anscheinend mit einem Stempel. Farbe: braun. Höhe 11,2 Zentimeter; größte Breite 13,4 Zentimeter. Aus der Zeit nach 900, also nach der Wieder besetzung unserer Heimat durch die Deutschen, stammt das auf der Drehscheibe hergestellte Gefäß 2271. Bier flache Drehrillen umlaufen die Schulter. Der Hals ist weit nach außen umgelegt und profiliert. Der äußere Boden trägt ein erhabenes römisches Kreuz inmit ten eines Ringes als Bodenmarke. Karbe: Heller Ocker, Höhe 8 Zentimeter; größte Breite 13,2 Zenti meter. Fortsetzung folgt. Druck und Verla« von Langer «. Winterlich, Stteka — Für dt« Redaktion verantwortltch: Heinrich Ublemann Rieka. MStter M Mege der Heimatlich«, der Kamatf-chfimg «ad de» Kchnatschntze». Erscheint in zwanglos« Folg, al« Beilage zmn -liess« Tageblatt nnt« Ritwtcknng -w D«M« Hck»aNnnst«n in Rich«. a-Mn« «a Mt >«e>m Nr. 49 Mesa, SS. «obewber Itztzch r. 3-tzVg Metallische Vaste» und Sebrouckisgegenltänds aus der llrreit der Stauchitzer-Oktiatzer Gegend. «o» Alfred «irtschtn-Rtesa. Abbild««« in ea. 1» n. Sr. vom Verfalle«. Neben den bisher betrachtete« metallenen un steinerne» Waffen, Gebrauchs- und Schmuckgegen- ständen enthält -ie Sammlung v. Zehmen-Stauchttz, die durch die Spende -es Herrn Kommerzienrat Robert Schönherr in den Besitz unseres Riesaer Hei matmuseums übergegangen ist, als umfangreichsten Teil zahlreiche gut erhaltene tönern« Gegenstände. In der Hauptsache sind es Gefäß«- Erfreulicherweise sind es Gefäße ans allen Bor- geschichtsperiodcn, so daß ein guter Führer durch -te heimische Borgeschichte gegeben ist. So hatte das Volk der Schnurkeramiker in der jüngeren Steinzeit ganz eigene Gefäßformen und eine ganz eigene Berzierungsweise. Die typischsten Formen sind die Kngelamphore, Nr. 2272 und der Becher Nr. 2300. Die Amphore hat einen kugeligen Bauch mit engem, senkrechten und kurzen Hals und zwei kleinen Henkeln. Höhe 15 Zentimeter, größte Breite 16 Zentimeter. Farbe grau mit schwarzen Flecken. Der Becher hat ebenfalls ein kurzes Unter teil, jedoch einen langen, weiteren und senkrechten HalS mit einem Henkel. Höhe 11,5 Zentimeter, gr. Breite 9H Zentimeter. Farbe hellbraun. Die Ver zierung beider Gefäße besteht auS Linien, die durch eine Schnur in den weichen Ton vor dem Brennen eingedrückt sind und das Geflecht derselben tn kurzen Eindrücke» widerspiegeln. Die Linien laufen hori zontal, senkrecht oder zu spitzen Dreiecken vereint. Nach diesen Schnureindrllcken nennt man die Topf ware die Schnurkcramik und ihre Hersteller die Schnurkeramiker. Sie wohnten ziemlich dicht im 8. vorchristlichen Jahrtausend in Mitteldeutschland, besonders im heutigen Thüringen und Sachsen. Ge legentlich haben btese Schnnrkeramtker auch Gefäße hergestellt, -te anstatt der Schnurliute» Reihe» kur zer Einstiche als Verzierung aufwetse» wie der zwei- henkltge, schmntzig hellbraune Napf Nr. 2494. Höhe 7,1 Zentimeter; gr. Br. 8H Zentimeter. Zur unser- zierten Topfware gehört Ler schlanke, Wvethenkltge graue Becher Nr. 2495. Her To», aus de» die Hand- geformten, -aher oft unfymetrtschen Gefäße hergestellt sind, enthält viel Saud und Glimmer, die deigemtfcht sind, um mehr Festigkeit zu erziele«. Der Brand ist verhältnismäßig hart. Segen Ende der Jungsteinzeit leitet die Sentztnt» und Verwertung des Kupfers in die Bronzezeit über, in deren mittlerer Zeit unsere Heimat^die größte vor geschichtliche Bevölkerungsdichte aufweist und au» welcher dementsprechend die meisten Gefäßfnnde vor liegen. Aus -er älteren Bronzezeit (2000—1700 vor Ehr.) freilich ist die Zahl geringer. Zu ihr gehören die Gefäße 2191, 2192, 2265, 2266 und 2269. Die drei zuletzt aufgeführten sind wohl die ältesten. Nr. 2266 ist eine derb gearbeitete, etwas schiefe braune Kumme. Die vier aufgeklebten Griffzapfen stehen nicht genau in Biertelstellung. Höhe: 4H—5H Zentimeter; größte Breite 22,8 Zentimeter. Gefällig in seiner Form und sauberer gearbeitet ist der hellbraune, einhenklige Becher mit geschweifter Wandung, Nr. 2265. Höhe 10H Zentimeter; gr. Br. 10H Zentimeter. An Stelle des Henkels besitzt der braune Becher Nr. 2269 am Halsabsay einen wagerechten, gegabelten Griffzapfen. Der Hals ist eingezogen, der Mündungsrand nach außen umgelegt. Höhe 15—15H Zentimeter; Breite 15,4 Zentimeter. Zu dem Schönsten, was die ältere Bronzezeit in ihrer Blütezeit hervorgebracht hat, zählen die Henkel taffen Nr. 2191 und 2193. Namentlich ist die erstere
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