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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193106029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-02
- Monat1931-06
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1931
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MIsM R MM» M NM! Tage mkt tropischer Hitze liegen hinter unS. Di« Queck silbersäule überschritt dte dreißig Grob. Menschen und Tiere schmachteten mit trockener Kehle nach einer kleinen Erfrischung. Die Sonne verbrannte unser« Rücken und drohte, die Natur verdorren zu lasse». Jetzt ist di« lang ersehnte Erfrischung gekommen. In Gestalt einiger schwerer Gewitter hat sich eine Reinigung der Luft vollzogen. Di« sengende Hitz« ist für kurze Zeit vergangen. ES war bei diesem WittcrungSumschwung ausfällig, zu beobachten, wie sich alle Menschen über jene Erfrischung freuten. »Gott sei Dank" — sprachen sie, ihre Lungen weiteten sich, sie tranken gierig die gereinigte, frische Luft. Draussen di« dorrende Natur belebte sich mit einem Schlage aufs neue, dankbar neigte sich jedes Blatt für jeden Regentropfen und selbst den Tieren konnte man von den Augen ablesen, wi« glück lich sie über tene Wetteränderung waren. Biele Menschen pflegen daS Gewitter nur als eine gefährliche Naturerschei nung anzusehen, sie haben Angst davor und verwünschen eS, aber andererseits darf man nicht vergessen, dass die Vorteile solch eines Wetters für die gesamte Natur unermesslich sind. Nach jenem Regenbad, bas so erfrischend für die Blumen und Pflanzen wirkt, gedeiht alles noch einmal so gut; «S ist just so, als nähmen nür ein frisches Bad nach einem endlos mühevollen Staubivcg. In den Wohnungen, hinter unseren vier Wänden, hockt noch beharrlich die stickige Wärme. Dte Wohnung dünkt nnS einem Brutkasten gleich, wenn wir geradewegs aus der frischen, gereinigten Natur kommen. Wir wissen genau, nicht allzulange werben uns dte mäßigen Temperaturen beschieben sein, nicht allzulang« werden wir von jenem frischen Windzug umweht werden, bann steigen die Temperaturen wieder an. die Quecksilbersäule erklimmt ihre alte Hohe, die Menschen schmachten wieder unter der drückenden Last der Hitze, und dann gurrten wir wieder ans jenen Regenguss und ans jenes Gewitter, das eine Erfri schung für Mensch und Tier ist. Und dieser Vorgang pflegt sich im Laufe eines Sommers mehrfach zu wiederholen. Er ist von der Natur nnise und klug durchdacht, er fördert Wachstum und Gesundheit all dessen, was da kreucht nnd fleucht. Ewiger Wechsel der Natur! Vredi. Oertlickes nnd Sächsisches. Riesa, den 2. Juni 1931. —* Wettervo»'hersaae inr den 3. Juni 1931. kMitgeteilt von der Sächs. Lande-Wetterwarte zu Dresden.) Nackt? schwache Winde aus Süd bis West, weiterhin Bewölkungsrückgang, taa-über noch etwas wärmer, anfangs leichte Störungen nicht ausgeschlossen. —* Daten für den I. Juni 1S8i. Sonnrnanf- gang 3,48 Nbr. Sounenuntergang 20.08 Uhr. Mondauf- gana 23,36 Uhr. Mondnntergang 8,38 Uhr. 1844 : Ter Dichter Detlev v. Liliencron in Kiel geb. laest. 1909). 1864- Der Dichter Otto Erich Hartleb«» in KlauSthal geb. lgest 1905). 187l : Elsass Lothringen wird deutsche» ReichSlanb. 1875 : Ter Komponist Georges Bizet in Bougival geft. lgeb. 1838). * —* Schadenfeuer. In -er vergangenen Nacht er tönte kurz vor 1 Uhr die Alarmsiren« des hiesigen Lauch- hammerwerkeS Im Gehöft des Rittergutes Eotte- wi tz war in einem Scheu nengebäude Feuer ausge brochen; zur Bekämpfung desselben war auch bi« WerkS- seuerivehr nach dem Brandplatze auSgerückt. Das Gebäude, in welchem ein Posten Stroh und landwirtschaftliche Maschi nen ausbewahrt waren, ist -en Flammen vollständig zum Opfer gefallen, nnd auch der grösste Teil des Inhalt«» ist mitvcrbraunt. Die Entstehungsnrsache des Feuers ist noch nicht einwandfrei geklärt; eS wird Brandstiftung vermutet. —* Abendsingen im Stabtpark. Seit mehreren Jahren schon veranstaltet der älteste hiesige Männergesang- vcretn „Amphion" zur Sommerszeit ein Abend singen im Stadt park. An dieser schönen Gepflogen heit wurde auch in diesem Jahre festgehalten. DaS dies malige Nbeudsingen fand nun gestern statt. Erfreu licherweise war der Besuch ein guter. Allerdings hatte wohl die anfangs etwas unsicher« Wetterlage so manchen be stimmt, zu Hause zu bleiben, um so mehr, als auch di« Temperatur nicht gerade zum Sitzen tm Freien verlockend schien. Wer cs aber dennoch gewagt hatte, daS Konzert zu besuchen, konnte seststelleu, dass im Stadtpark die Abenbkühke weniger spürbar war. Der Aufenthalt gestaltet« sich somit zu «inem angenehmen, so dass man den gesanglichen Dar bietungen mit Wohlbehagen folgen konnte. DaS Abend singen stand im Zeichen beS deutschen Volksliedes. Erneut konnte fcstgestellt werden, dass der Chormetster des Verein«, Herr Studienrat Iwan Schönebaum, die Sängerschaft in snstcmatischcr Arbeit zur richtigen Tonbtldung, zu sinn- gemässer, sauberer Aussprache und nicht zuletzt auch zur echten nnd rechten Disziplin und Singfreudigkeit erzieht. Dte Vortragsordnung umfasste in der Hauptfach« volkstüm liche Gesänge, die sämtlich mit der Entfaltung «tnrS soliden Könnens vorgetragen und natürlich auch von -er Hörer schaft mit begeistertem Beifall ausgenommen wurden. Herr Georg Meyer (Mitglied deK Vereins) erfreut« befon- derß durch einige Lieber für Tenor, am Klavier von Herrn Dchöncbanm begleitet. So boten die Gesänge des Abend«, di« mit einem flott und klangfrisch wiedergegebenen Sänger marsch abgeschlossen wurden, «inen schönen Genuss, wofür dgn Sängern und ihrem unermüdlichen Ehormeistrr herz licher Dank gebührt. — Veränderungen in der Landgendar merie des amtshau Pt mannschaftlichen Be zirks Grossenhain. Ain 1. 6. 1931 wird Herr Gen darmerie-Kommissar Kleinhemvel in Gläubig als Gen- darmerie-Gruvpenposteusührer nach Frankenberg versetzt. Unter dem gleichen Tage wird der Gendarmerie-Posten Glaubst, in den Gendarmerie-Posten Glaubjtz 1 und 3 ge teilt- Zum Gendarmerie-Posten Glaubitz 2 gehören die Orte: Marksiedlill. Nadewitz, Nünchritz, Zschcnten, Roda und Strenmen. Dieser Posten ist mit Herrn Gendarmerse- Hauptwachtmeister Radke besetzt- Zum Gendarmerie- Posten Glaubitz 1 gebären die Orte: Glaubitz, Zeithain und Zeithain-Lager. Besetzt ist dieser Posten mit Herrn Gendarmerie-Hanptwachtmeister Köhler. Letzterer wird unterm gleichen Tage von Johanngeorgenstadt nach Glaubitz versetzt. Beide Beamte sind in Glaubitz wohn haft und sind durch Fernsprecher Glaubitz 300 zu er reichen. —* Gescheiterte Loh »Verhandlungen Wie die Pressestelle beim Landesaussclmss «sächsischer Arbeit geberverbände mtkteilt, sind die am Montag zwisckxn dem Verband der Zentralheiznngs-, Gas- und WasserleliungS- industric und dem Metal!arbeiterverband geführten Lohn verhandlungen ergebnislos verlaufen. Die beiden Parteien werden sich vereinbarungsgemäss dem Spruch eines tarif lichen Schiede ausschusses unter einem unparteiisck>en Vor sitzenden unterwerfen. Der zurzeit gezahlte, Svitzenlohn beträgt ohne die vielfach gezahlten Leistungszulagen 1,48 Mark: gefordert wurde eine Lohnsenkung von 15 bis 20 Prozent. —* Lohnsenkung kn den Metallgiessereien. Am Donnerstag hatten in Dresden »wischen dem Verband Sächsischer Metallindustrieller und den Gewerkschaften Ver handlungen stattgesunden, die eine Herabsetzung der Zu lagen in den Giessereibetrieben »um Ziele hatten. ES kam eine Vereinbarung dahin zustande, dass der bisher geltende Zuschlag von 7'/, Pfennig »um «rundlohn der Metall- arbeiter auf SV, Pfennig ermässigt wldd. Die neue Rege lung trat am 1. Juni in Kraft- —* Landtagsantrag. Di- Konservattde VolK- partei bat sm Landtag einen Antrag etngebracht, der sich mit einem in dem Berliner Verlag Hevmann erschienenen Mick, betitelt „Wohnungsnot und Wohnnngselend in Deutschland"', befasst- Die Regierung soll beauftragt lver- den, die in dem Buch enthaltenen Behauptungen über die sittlichen Verhältnisse in der erzgevirgischen Bevölkerung in amtlicher Form richtigzustellen. —* Laguna der Dameulchneiderinnen in Dösseln. Der LandeSvrrssand der Damenscssueiderri im Jrei- ffaat Sacblen hielt am Sonntag in Döbeln seinen Ver- bandstaa ab. Die Vorsitzende, Fran Möbiu». beariisst» di« vertret«« der ««ssssrdeu und Schulen. JobreSbrricbk, Kaffendericht und Hausbollplan fanden rasche Erledig»»««. Im Anschluss daran hielt di« Reich«»,rbandSoariikend«. Frau Gertrud Diitrich lBerltn), «inen vartraa: „Wi« kann «an der auaenblicklichen Wirtschaftslage im Damenschneid,r» Handwerk stenern V —" Führer taguna des LandeSkartellS Dachsen de» DBB. in Dresden. Die Leitung de» LandeskartellS Dachsen des Deutschen Beamtenbunde« hatte angesichts der durch die ReichSregterung geplanten wet- teren Gehaltskürzung für die Beamtenschaft die Vorsitzen- den der angeschlossenen Organisationen und del: OrtSkar- telle am Sonntag zu einer sehr stark besuchten Führer- tagung nach Dresden cingeladen. für welche das Mitglied der Bundesleitnng, H-mptschrisileiter Hehlern- Berlin, da» Hauptreterat übernommen hatte. Nach ein gehender Erörterung der gegenwärtigen deamtenpolikischen Lage wurde einstimmig folgende Entschliessung ange nommen: Die am 31. Mai 1931 in Dresden tagende stark besuchte Führerbesprechung des LandeskartellS Sachsen de» Deutschen Beamtenbundes tritt einmütig der am 87. Mat 1931 in der grossen Protestkundgebung oeS Deutschen Be- amtenbunde» in Berlin gefassten Entschliessung bei- Sie fordert die Bundesleitung auf, nachdrücklichst auf eine GesamtlSfuna der innerpolitischen Probleme hinzuarbeiten, jede Sonderbelastung der Beamtenschaft abzulehnen und mit aller Entschiedenheit »u fordern, dass zur Behebung der finanziellen Notlage alle Volksschichten nach ihrer Leistungsfähigkeit herangezogen werden. —* Berbandstag derSächstjchen Wagen bauer und Stellmachcrmeister. Der Landesver band Sächsischer Wagenbau-r und Stellmachermeister hiett seine 11. BerbandStagung in Leipzig im „Bonorand" ab. Der erste Vorsitzende, Obermeister Paul Liewald, Dres den eröffnete die Tagung mit einer kurzen Begrüssungsan sprache. Stadtrat, Baumeister Walter Schneider entbot Grüsse und Wünsche für einen guten Verlauf der Tagung für den Jnnenausschuss und zugleich von Regierungsrat Dr. Rccppe für das Wlrtschaftsministerium und für dte KreiShauptmannfchast, für Stadtrat, Baumeister Kretzsch- mar als Vertreter der Gewerbekammer und für Landtag«- abgeordneten Kunath. In gleicher Weise äusserpe sich für den Unterverband Sachsen-Anhalt Obermeister Baum- garten, Magdediirg, für den Süddeutschen Verband Ober- meister Sammet, Hof, und für die Leipziger Innung Obermeister Arthur Schubert- Syndikus Dr. Timmermann erstattete den Jahresbericht. Syndikus Dr. Kunz« vom LandesauSschuh des Sächsischen Handwerk» behandelte die Frage: „Gtrht da» Handwerk an einer Ko.ciunkturwende?" lieber „Handwerk und Messe" sprach Dr. Tr-pper vom Leipziger Metzamt. —* Perbandstag der Arbeitgeber des sächs. OfensetzergewerbeS in Meissen. Am Sonntag hielt der Verband der Arbeitgeber «S Töpfer- und OfensetzergewerbeS im Freistaat Sachsen in Meissen seinen diesjährigen VerbandStag ab. Nach einem Be- grüßungSabend am Sonnabend, bei dem Oberbürgermeister Dr. Busck die Gäste b grüßte, begannen die eigentlichen Vcrbandsberakungen am sonntagvormittag im Hamburger Hose. Obermeister Kaiser-Dresden wies aus die Schritte hin, die vom LandeSausschuh des Sächsischen Handwerk» bei der Rekelns- und Landesregierung unternommen worden sind, um dec Not deS Handwerks zu begegnen. Wie aus dem Geschäftsbericht hervorging, ist tm vergangenen Jahre die Zahl der Vervandsmirglioder zwar um 30 aus 544 ge stiegen, doch sei die wirtschaftliche Kraft der einzelnen Mitglieder bedeutend zurückgegangen. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag de» Direktor» de» ReichSver- banye», Gewerberat E ck e r - München, über „Technisches und Wirtschaftliches vom Kachelofen". — Die Wahlen ergaben die Wiederwahl der ausscheidenden Vorstands mitglieder. —* Tagung der sächsische« StaatSlot- terie-Einnehmer. Unter reger Teilnahme aus allen Teilen Sachsen» hielt der Landesverband Sächsischer StaatSlotterie-Einnehmer am Sonntag in Boltrtzen sein« 10. BerbandStagung ab. Nach Erledigung de» geschäft lichen Teiles, der rein Interner Natur war, erfolgten Rundfahrten durch die Stadt und in die nähere Umgebung von Bautzen. —sek. Da» 30. LandeSPosaunenfest de« im Jungmännerbund bestehenden Landesver bandes der sächsischen Vosaunenchöre, da» vom 13. bi» 18. Juni in Dresden gefeiert wird und »u dem etwa 1000 Bläser a»S allen Teilen des Landes und allen Schichten der Bevölkerung erwartet werden, wird neben anderen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen und auf freien Plätzen am Spätnachmittag d«S Haupt tage» auch eine Abendmusik im Zwingerhofe bieten. Diese findet um V Uhr abends statt und wird durch den Mittel, deutschen Rundfunk übertragen Warden. Alle Rundfunk- Hörer werden darauf aufmerksam g«macht. —set, Fertengemetns chatt in Ovbin vom SO. Juli bi» 3. August 1931. Der Ev.-luth. Junamädchen- bund in Sachsen veranstaltet seine diesjährige Ferien gemeinschaft für evangelisch« Schülerinnen au» höheren Lehranstalten im Alter von 1.4 bis 19 Jahren vom 20. Juli bis 3. August in Oybin. Die Teilnehmerinnen wer- den im Fremdenheim der Gemeindeverwaltung untrrqe- bracht, einem schönen, neuzeitlich eingerichteten HauS mit zwei- und dreibettigen Zimmern- Der Ausspannung und körperlichen Erholung dienen neben reichlich bemessener Mihezeit dte tägliche Morgengymnastik sowie Spiele im Freien und Wanderungen, die wechselweise in die nähere und wettere Umgebung des Zittauer und de» nahe ge- legenen Jseraebtrgs» führen werden. In den Nachmit- tag»- oder, Abendstunden wind man sich mit Fragen be- schssttgen, di« da» moderne Leden auch schon an den mngen Menschen heranbringt. Die ganz« Gemeinschaft wird getragen vom Geiste eine» frohen christlichen Fami lienleben», in dem auch Singen, Spiel und gemeinsame Lektüre ihre Stätte haben. — Alles Nähere ist von dem Ev.-luth. Jungmädchenbund in Sachfen, DreSden-A. 1., Bürgerwiese 8, 2., zu erfahren- * Oschatz. Die Gewerbebank Oschatz e. G. m. b. H. hat ihre Zahlungen eingestellt, um mit ihren Gläubigern einen Vergleich abzufchließen. Strauch. Hier landete am Sonnabend nachmittag etwa um 5 Ildr in einem Kleeschlag beim Schlosse ein weisser gasgefüllter Ballon von etwa 2 Meter Länge und 80 Zentimeter Durchmesser. Wie sich au» der anhängen, den Kart« ergab, handelt« e» sich um einen Geburtstags- seterscizerz einer Dresdner Familie, die den Ballon von dort mc< abgelassen hatte. Die Karle mit dec Meldung von der Landung de» Ballon» wurde von der Schlossherr schaft nach Dresden abgefertigt. Eollm. Fahnenweihe de« Männrraesangvereln«. Eollm, da» viel und gern besuchte Dorf am Collmbrra mit seiner sagenumwobenen und geschichtlich bedeutsamen Verggnaen- beik, batte am Sonntyo einen grossen Festtag. Dem dortigen noch jungen, 1924 oearündeten Männergeiangverein, ist es trotz seiner geringen Zahl an Mitgliedern möglich gewesen, eine Fahne anzufchaffen, ein« Tat, di« anderen Vereinen oft erst nach Jahrzehnten gelingt. So kann der Verein beim nächsten vängerfette dr« Dahlener Sängerbünde» mit «iner herrlichen neuen Jahne antreten. Lass dir« gelungen ist. ist d«r Opferwilligkeit der Mitglieder, vor allem der rührigen Sammeltätigkeit von Herrn VrivatuS Förster zu danken, der manchen gabenwilligen Gönne« fand. An der Festlichkeit nahm das ganze Dorf Anteil und hatte dazu ein Festkleid angelegt. Ehrenpforten schmückten nicht nur die Dorfrtngänge, sondern an» an »iele« Stellen die Dorf strasse. An» die Häuser waren vielfach bekränzt. Ansser den sonntäglichen Gesuchern hatte sich ein« gewaltig« Zahl von Festteilnehmern «tnaeinnden. Da iah man Autobusse an» Döbeln, Riesa, Wermsdorf, viel« Verionenkrastwagen. Motorräder, besonders Fahrräder in grosser Zahl. Naundorf b. Oschatz. Folgen der Verhetzung. Freitag abend wnrden vom Turnen beimkehrende Mitglieder des Turnverein« <DT) von ungefähr 30 Mitgliedern des Ar- beiter-Lnrnverein« überfallen und zum Teil ganz erheblich verletzt. Am Eingang des Dorfes wurden einige Turner wegen ihrer nationalsozialistischen Gesinnung von zwei tnngrn Bnrichen belästigt. Ala letztere darauf von diesen zur Rede gestellt werdrn sollten, sprangen aiiS den Strassen gräben auf beidcn Seiten der Strasse junge Burschen, mit Knüppeln, Stablruten nnd Messern schwer bewaffnet, nnd umzingelten diese. Nach kurzem Wortwechsel schlugen nnd stachen st« auf die vier nmzingrlten Turner ein und ver letzten ft« ganz erheblich. Augen»,ugen bericht«», dass dl« Rowdy» wi« B«stt«n auf die Umzingelten «inschlnaen. Einem Turner, welcher den Umzingelte» »u Hilf« eilen wollte, wurde da» Jackett hinten von oben bi« unten aus« gerissen. Auch trug er einige Verletzungen im Gesicht davon. Als di« Angreifer nicht« mehr ausrichten konnten, rissen sie au», ess« noch di« schnell berbriaeruiene Polizei Eingreifen konnte. Die Schlägerei wird noch ein gerichtliche« Nachipirl haben. Die Angreifer hatten sogar Verstärkung au« Lafabra und Kreina a«b<Zt. SpanSberg. Raubüberfall. Am 30. Mat gegen 3.48 Uhr nachmittag Ist eine 75 jährige GutSauSzüglerin von hier in ihrer Küche von zwei Mannern überfallen wor den. Diese haben der alten Frau einen Lappen in den Mund gesteckt, ihr dte Hände auf dem Rücken gefesselt und einen Gack über den Kops gezogen. Daraufhin wurde die GutSauSzüglerin in den Keller geschleppt und dort liegen gelassen. Dte beiden Räuber haben sämtliche Behält nisse anscheinend nach Geld durchsucht, aber nichts gefun den. Die zufällig heim kehrende 34 Jahr« alte Tochter der Gut»au»»Üglertn wurde ebenfalls von den beiden Un- bekannten angegriffen und gewürgt. Auf ihre Hilferufe sind di« Täter nach dem Walde zu aus ihren Radern geflüchtet und entkommen. Dte beiden Unbekannten werden wie folgt beschrieben: 1. 22 Jahre alt, 1,85 Meter gross, braune Hose, Helle Windjacke und Ballonmütze: L. 28 bis 30 Jahre alt, 1,85 Meter gross, untersetzt, dunkler An zug. Wer irgendwelche Wahrnehmungen zu diesem Raub überfall gemacht hat, wird gebeten, sich bei dem nächsten Gendannerie-Posten oder Polizeibeamten zu melden. Zschi eschen. MoGrradunsall. Am Sonntag mittag stiessen hier an der Ecke Grohraschützer und Merschwitzec Straße «in Personenwagen, der von Dtrtessen her kam, mit einem Motorradfahrer nebst DortuS au» Richtung Großraschütz zusammen. Die beide« jungen Leute au» Priestewitz kamen mit Ihrem Motorrad zum Stuitz und trugen Verletzungen davon. Ein bet der Unglücksstätte woh nender Angehöriger de» Samo rite »Vereins konnte Ihnen die erste Hilfe angedeihen lassen. Da beide Fahrzeuge müssige» Tempo hatten, wurde ein schlimmerer Ausgang deS Unfalles verhütet. Der schuldtragend« Test muss erst noch ermittelt werden. Grossenhain. 75 Jahre Freiw. Feuerwehr. Wer am Sonnabend — set eS, von welcher Seite auch e» wolle — unsere Stadt betrat, der konnte es schon vom frühen Morgen an wahrnehmen: Grossenhain hat wieder einmal seinen großen Tag! Und wahrlich: der Jubeltag des Freiwilligen Feuerwehr — er ist »um Jubeltage Großenhains überhaupt geworden. Wie aber hätte es auch ander- fein können? Verbindet doch beide — die Großen hainer Einwohnerschaft und die Wehr — ein derart un lösliche» Band, ihre Mannen sind au» der Bevölkerung hervorgegangen und gehören ihr an, wie ihr Eintreten im Ernstfälle der Stadt und deren Einwohnern, den Mit bürgern gilt. Auf wen man sich in Fällen der Gefahr verlassen kann — und wann könnte man da» nicht auf unsere brave Wehr? —, den schätzt, ja, liebt man, aus den baut man und weckt in ihm die Gegenliebe. Unsere Free- willig« Feuerwehr ist der Liebling der Einwohnerschaft schon langst geworden, da» hat sich am Freitag abend beim Fackelzva gezeigt, da» hat der Sonnabend mit seinen Wogen der Begeisterung, dl« bi» »um Abend mehr und mehr zunahmen, bewiesen, da« spürten die Teilnehmer de» Kommers am Abend, und hat sich nun erst recht am Sonntag ergeben, der mtt feinem strahlenden Sonnenglanze und seinem Tamtam durch die Straßen der Stadt schon vom frühesten Morgen an nicht allein der Festtag der Wehr, sondern der Festtag der Stadt überhaupt war. — Der Deutsche Feuerwehrverband hat Herrn Brand- direktor Ritsche au» Anlass und in Anerkennung seiner langjährigen Tätigkeit da» Ehrenkreuz 3. Klasse verliehen. ES ist die» di« erste Auszeichnung des Deutschen Feuerwehrverband«», die überhaupt nach Sach sen verliehen witd. Der Land,»Vorsitzende händigte das Ehrenkreu» au» und brachte die dazu gehörige Urtuntc al» Besttzzeugni» zur Verlesung. Herr Branddirektor Nitsch, führt« hieraus au», wenn er je überrascht wor den sei, so jetzt, in dieser Stunde. Er wisse, dass er im mer bestrebt gewesen sei, da« Feuerwehcwefen zu för dern, dass er aber so hohe Verdienste um dieses habe, um die» Zeichen »u verdienen, wisse er nicht. Wenn aber dies Ehrenzeichen solche Deutung Uhde, dass sie zum guten Teile.der Mbr gilt, di? ein Dreivtkrteliahrhundert.lang im Dienste der Mchstenlceve gestanden hat, dann wolle er als Branddirektor das Ehr,«»eichen im Romen der Wehr tragen. Er nehme e» mit Dankbarkeit an, er werde es tra gen immer im Sjnnfi, getreu seine Pflicht zu tun, so wie bisher, so auch wZterhiN. * Dübeln. Fortführung de« Stadttheaters In der nächsten Spielzeit, In -er letzten Stadtperorünetensitzung wurde einstimmig beschlossen, das Döbelner Stadttheater trotz de» gross«»» Defizit» in -er letzte« Spielzeit für zu- nächst noch eine Sytetz^t fortzuführen und an -en Tbeater- -irrktor See-er für ein Jahr »u verpachten, M, ck r itz d«i DöoA,,. G«m,ind«iagLv,r»ocht «na. Am v»nnad««d nachmittag fand der Jagdveroachtung». termin im Gasthof« zu Mockritz statt. Da» Jagdgebiet umfasst 282,ö sächsisch« Acker. Dr«t »achtluftig« Herreu
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