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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190602113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19060211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19060211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-02
- Tag1906-02-11
- Monat1906-02
- Jahr1906
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Leipziger Tageblatt. Seit«?. Nr. 7». WO. Jahrg Hilfsbedürstigkeit befindet, abgesehen von den Fällen, in denen er hierzu endgiltig verpflichtet ist, nur vorläufig und unbe- schadet der Geltendmachung de« »hm durch den endgiltig ver pflichteten OrtSarmenverbaad, LandeSarmenverband oder Bnode-staat -»siedenden Ersiattung-anspruch» trifft. Der Petition »st ein Gejetzentwulf beigegebro, wie er den Wün schen de« Rate« entsprechen würde. *Ter Knmpf n» Pie Schule. Inder .Deutschen Juristen- zeitnng" prüst Rechtsanwalt Malower von juristischen Ge sichtspunkten au« die von dem Zentrum und de»» Konser vativen ausgestellte Behauptung, daß den Bestrebungen, die Jude» in Preußen deu übrigen Bekenntnissen hinsichtlich der Beschulung gleichtustellea, die Verfassung entgegenstebe Geltend gemacht ist Art. 14, wonach die christliche Religion zugrunde gelegt wird bei denienigen Einrichtungen des Staates, «welche mit der Religionsübung in» Zusammen bange stehen". Makover weist nach, daß weder die Er nennung eine« Lehrers an der Volksschule noch das Ein- richteu des Religionsunterricht« aus Kosten des Schulocr- baude« mit der Religionsübung im Zusammenhang steht, und macht zum Schluß auf Artikel 12, Satz 2 der Verfassung aufmerksam, der lautet: «Der Genuß der bürgerlichen und staat-bürgerlichen Rechte ist unabhängig von dem religiösen Bekennt»»«". Lb. Amr Klsftrrfrage in Vaden erfahren wir: Die badisch« Regierung ist geneigt, ei« beschränkte Anzahl von Männerklösteru zuzulassen, fall» d'v Freiburger Kurie die Zusage macht, ibre gar?- Autorität dafür einznsetzen, daß di« katholische Geistlichkeit des Vorschriften deS Kirchen wsetz^S entsprechend sich de« Mißbrauch.' ibre» kiichlicken Amte« z« parteipolitischen Zwecken enihält. Al« Ort der Niederlassung könnten nur solche Gegenden in Betracht kommen, in denen die Organe der Selbst verwaltung von der Errichtung eines Männer kloster« eine Störung des konfessionellen Frieden- nicht be fürchten. Daß die Kurie auf diese Bedingungen eingeht, ist allerdings wenig wahrscheinlich. Ihre ablehnende oder dilatorifche Haltung würde jedoch deu Beweis erbringen, daß in der Kloster-Angelegenheit auch für die erzbischöfliche Kurie in erster Linie nicht religiöse, sondern politische Macht interessen ausschlaggebend sind. Die Verantwortung für die Nichterledigung der Klosterfrage müßte dann in den Augen eine« jeden einsichtsvollen Katholiken der Kurie zufallen. * Tie f»zi«kpe«okrattschen RetchStasSschwänzer und die sartaldeuinkratlsche Presse. Der Aerger über dieBlamage, welche die sozialdemokratische ReichStagSsraktion durch schlech ten Besuch de« Reichstage» am Tage der Verhandlung der sozialdemokratischen Interpellation wegen deS Unglücks auf der Zeche Borussia der sozialdemokratischen Partei bereitet hat, er mutigt außer dem Münchener Sozialistenorgan noch die «Brandenburger Zeitung", die «Märkische Volks stimme" und die «Leipziger Volkszeitung" zur Kritik an den Erwählten desVolkeS. DieFraktion selbst und die Partei leitung ziehen eS diesmal vor,zu schweigen und der Preßkritik freien Laus zu lassen. Wenigstens scheinbar I In Wahrheit aber Kat man wohl dem «Vorwart«" den Auftrag zu einem BertuschungSversuch gegeben. Denn das sogen. Zentral organ «erklärt" da« Schwänzen jener Reichstagssitzung damit, «daß man nicht erwartet batte, die Regierung werde die Stirn besitzen, die Beantwortung einer derartigen Inter pellation abzulehnen; alsdann brauchte er zur Besprechung derselben eine« unterstützungsbedürftigen Anträge« nicht." Zur Kennzeichnung dieses BeriujchungsversuckeS genügt die Wiedergabe des ersten Absatzes veS tz 33 der GeichäitS- ordnung für deu Reichstag, welcher lautet: «An die Be antwortung der Interpellationen oder deren Ablehnung darf sich eine sofortige Besprechung deS Gegenstände« der selben anschließen, wenn mindestens 5V Mitglieder darauf antragen." — Diesen Paragraphen nachzuschlagen, durste die Redaklion deS sogen. Centralorgans umsoweniger versäumen, al« sie des weiteren schreibt: «Das zur Schau getragene Vertrauen gegen eine Regierung, Vie nie ein Hehl an« ihrer Liebedienerei dem Privatlapital gegenüber gemacht hat, mag wohl das Fehlen einer Reihe von Abgeordneten erklären, das der Sozialdemokraten aber kaum entschuldigen." Die vollkommene Hinfälligkeit dieses leeren Gerede« ipringt angesichts des tz 33 der Geschäftsordnung des Reichstage« m die Augen. * Achtstundentag und „direkte Aktion". Man schreibt uns: Nachdem die Sozialdemokratie mit ihrem Versuche, auf dem Wege einer «direkten Aktion", nämlich durch Straßenumzüge, die Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahl, echt« in Preußen und m Sachsen durch- zufetzen gescheitert ist, tritt der Anarchismus seinerseits mit der Propaganda für eine „direkte Altion" anderer Art auf den Plan. DaS Anarchistenblatt „Der freie Arbeiter" veröffentlicht nämlich zur Maifeier einen Ausruf, der zunächst daran erinnert, daß französische Arbeiterorgani ¬ sationen beschlossen haben, vom 1. Mai d. I. ab jede« Arbeiten über die Zeit von 8 Stunden hinaus zu verweigern, d. h. nach 8 Stunden den Arbeitsplatz überall gemeinsam zu ver lassen. Hieran anknüsrsend richtet da« anarchistische Organ an die deutschen Arbeiter folgenden Appell: „Deutich« Arbeiter! Unser, Gewerkfcbast-bewegung steht trotz ihrer Massigkeit uoläitg und ohnmächtig da. Wer wagt in ihren Reihen zu hoffen, daß auch in Dentschlaad jene dtrrtte Aktion zur Durchführung komme? Uud doch müßt ihr daran dentenl Die Zeiten sind ernst: hie Reaktion — hie Freiheit l bransl »« darch die Weit. Darum nedmt auch ihr die Agitation für den Acht- slundrnlag neu auf. ArbestSruhe am 1. Mai nud di« direkt« Ver weigerung einer längeren al« achtstündigen Arbeitzeit sei eure Parole . . . Lagt so de» 1. Mai 1V06 zu »ine» Wendepunkt für vir deutsche Arbeiterbewegung werbe»: mächtig wird st« dann emporblühen, wenn ihr sie au« dem Rrsolution-dusel gerissen." Diese «direkte Aktion" zur Erzwingung de« Achtstunden tage« wird den Anarchisten kernen besseren Erfolg bringe», als ibn dir „direkie Aktion" zur Erzwingung de« allgemeinen Wahlrechts der Sozialdemokratie gebracht hat. Ist doch der grölste Teil der deutschen Gewerkschasie», wie der letzte Gewerlschaflökongreß gezeigt hat, nicht einnial mit der Nieder legung der Arbeit am 1. Mai einverstanden. " klein« politische Nachrichten. Siner Londoner Meldung der „T. R." nach beabsichtigt König Eduard einen englischen Prinzen zur Frier der silbernen Hochzeit de« Kaiirrvaares zu entsenden. — Da- von der lippischen Staatsanwaltschaft gegen einen Salmsler Postbeamten au» Anlaß brr Die»sett«. Depeschen-Asiär« eingeiritet« Strafoerfahren wegen Meineids und AmtSveibrechen» ist, nachdem sich nicht- der» Beamten Velastendr- herauSgestellt bat, wieder eingestellt worben. — Rah einer Beiner Meldung der „Franks. Ztg." ging dem Schweizer BundeSiat nunmehr da» Gesuch der deutschen Regierung u m Auslieferung Stephanh« zu. — Nach einer Mitteilung der, Post", deren Verlag die „S taatSbürgerzeitnng" angrkaust hat, geht diese am 1. April nicht eia, sondern erscheint auch fernerhin. * Straferlaß. Der Krieasminister hat infolge der In tervention deS Deputierten Laste« angeordnet, daß dem in Jnaktivität versetzten Major Enignet seine Arreststrafe erlasse» wird. " verhaft»». I» Ldotiv-lr-Noi (Seiuedevartement) wurde aas Befehl de« Untersuchungsrichter« in Auxerre der Verleger de« Blatte« „Pion-Piou d« Poun»", Monneret, nut« der Anklage ver haftet, di» Soldat«» der Garutsou Auxerre »ar Fahnenflucht und G«horsa»«ver»etger»n> ansgrsorbert »n habe». Ja der Wohnung Monneret« wnrden viele ans dir antimtlttaristische Progagaada bezüglich« Schriftstück, beschlagnahmt. Italien. " Beurteil», »es neue» Kabinett». „Popolo Romono" schreibt über da« neue Kabinett: Di« polirtsche Richtung Sonaiao» und Guicciardini« biet« für «in« besonnen« inter national« Politik dieselbe Gewähr, wie Giolitti, Fortt«, Tiltoni und Di San Giualiano. Der neue Minister de« Auswärtigen bat IVOS in der Kammer die Ans- rechterhaltung de« Dreibünde« für notwendig erklärt uud bemerkt, der Uebergaug Italien« vom Dreibund« zu näherer Ber- dtndung mit Frankreich und Rußland würde Italien» Interessen im Mittelmeer uud Balkan weniger sichern, al« ein Einvernehmen mit England »nd Oesterreich, mit welche« letzteren Italien nur Freund ober Feind lein können allerding» könne die erneute Freund- ichaft mit Frankreich nicht ohne Rückwirkung aus die Ausgestaltung der Dreibunddeziehungen bleiben. I» der übrigen Presse über wiegen zurückhaltend« Urteile uud abwartend« Stimmungen. England. * Der Minister John vnrnS beim König. Am Mittwoch nachmittag wurde John Burn« zum König zitiert und blieb eine Stunve lang im Buckingham Palast. Man glaubt, daß der König über die Lage des Volkes informiert zu werden wünschte, obgleich der wirkliche Inhalt deS Gespräche- na türlich gehelmaeyalten wird. Der Minister erschien bei dieser Gelegenheit, wie immer, in seinem Jackett und in feinem niedrigen schwarzen Hute und bat also tatsächlich fiinen Willen, nicht ,m Frackanzug zu erscheinen, durchgesetzt. Er trug, wie die Reporter bemerken, ein Bündel Papiere unter dem Arm. schien jedoch durch die Aussicht auf die be vorstehende Konferenz in keiner Weise in Aufregung versetzt zu sein, denn er machte auf dem Wege zu dem Palast in dem Parke Halt, um einem kleinen Jungen, der vergeblich einen großen Reifen in Gang zu setzen versuchte, bei dieser schwie rigen Aufgabe zu besten. Man erzählt sich, daß John Burns bereits früher auf s«inen eigenen Wunsch vom König empfangen wurde. * Die englische «nd die deutsche Flotte. Im Januar heft der „lorttüßchü? Rsvisw" macht ein offenbar in marinetechnischen Fragen sachkundiger Verfasser di« Ver mehrung der deutschen Flotte -um Gegenstand einer ein- gehenden Erörterung, die sehr wohl geeignet sein dürfte, authentisch darzutun, wie sehr berechtigt die steten Versiche- runaen der deutschen Negierung von der beschämenden und gefahrdrohenden Unebeuoürtigkeit der deutschen gegenüber der englischen Flotte gewesen sind und wie „bitter not" hier eine Abhilfe ist. Der Verfasser erklärt die von einem ge wissen Teil der englischen Presse immer und immer wieder gemachten Versuche, die deutsche Flotte dem englischen Leser als da» Schreckgespenst der Zukunft vor Augen zu führen, für ein törichtes Beginnen, weil die englische Flotte der deutschen sowohl an Zahl, als an Gefechtsstärke der Schiffe unendlich überlegen sei. Besonders seien die großen Schlacht schiffe vom King Edward-Typus mit einer Wasserverdräng ung von 16 850 Tonnen, mit je vier Geschützen von 9 und zum Teil sogar mit zehn Geschützen von 9,2 Zoll, sowie 12 Geschützen zu 6 Zoll und einer den neuesten deutschen Schif fen um einen Knoten überlegenen Geschwindigkeit eine sichere Gewähr gegen jeden feindlichen Angriff. Von die sem ThpuS sind zurzeit 5 Schiffe in See und vollkommen zur Verfügung der Admiralität, drei weitere werden »n kurzem, zwei andere zum Schlüsse diese» Jahres ebenfalls aesechtsfakig ausgebaut sein; dazu kommt der jüngst vom Stapel gelaufene „Dreadnought", mit einer Wasserverdräng- ung von 18500 Tonnen, einer Geschwindigkeit von 19 Kno ten, vollkommenen Schutz gegen Kanonen- und Torpedoseuer und einer Bestückung von nicht weniger als zehn 12zölligen «Kanonen. Dieses in seiner Gefechtskraft ohne gleichen da stehende Schiff sei allein fähig, drei Schlacht- ^schiffen der deutschen Flotte mit sicherer Aussicht auf Sieg entgegenzutreten. Aller dings sei die Tatsache, daß allem Anschein nach die deutsche Regierung Schlachtschiffe von 18 000 Tonnen zu bauen beab- sichtige, nicht ohne eine gewisse ernste Bedeutung; allein hier setze eben die von der englischen Admiralität stets aufs beste gewahrte Pflicht ein, durch ständige Vermehrung ihrer Flotte die Ueberlegenheit der englischen Seemacht zu sichern. Gegenwärtig sei trotz ihres inzwischen erfolgten Wachstums die deutsche Flotte im Verhältnis zur englischen keineswegs stärker als im Jahre 1897; das unmittelbar zur Verfügung der Regierung stehende englische Nord seegeschwader allein sei weit stärker als die vereinigte deutsche Flotte. " Tas Panzerschiff „Dreadnought", das größte bisher ge- baute Schlachtschiff, wurvr gestern in Gegenwart des Königs in Portsmouth vom Stapel gelassen. Der Stapellauf vollzog sich in Huslana. Oesterreich.Unqarn. * Tschechisch-österreichischer Patriotismus. Der Reichs- ratsabgeordnete Klosse hat an der russenfreundlichen ^Denj ein Schreiben gerichtet, worin er als Tscheche und Slave Bulgarien und Serbien dazu beglückwünscht, daß diese Länder endlich erkannt hätten, wer ihr gemeinsamer Feind fei. In den heftigsten Ausdrücken verurteilt Aba. KlofLc die österreichische Balkanpolitik, gegen welche die Tschechen aufs entschiedenste protestieren. Das Schreiben schließt mit den Worten: „ES lebe di« Förderation der slavischen Bal- kanvölker!" lo ruft im Namen aller aufrichtigen Tschechen NeichsratSabgeordneter Klofük." Frankreich. * Die französischen Manöver. DaS französisch« Heeres- budget für 1906 sieht außer besonderen Truppenübungen in den Vogesen, den Alpen, in Algier und in Tunis Korps manöver beim II. und Festungsmanöver beim VII. Korps vor. Die Dauer des Manövers ist ohne den Hin- und Rück marsch aus 11 Tage festgesetzt. Im Festunasmanöver wird das VII. Korps die Durchführung des Angriffes gegen einen Abschnitt der Festung Langres darstellen. Größere Kavallerieübungen finden bei sechs Kavallerie divisionen statt, von denen zwei gegen einander üben. — Ein besonderes Gesetz, das in der Kammer eingebracht ist, sieht die Aufstellung einer Neserveschwadron und einer Artillerie abteilung mit kriegsstarkem Stande vor, welche mit requi rierten Pferden beritten und bespannt werden sollen. Wie die „N. milit.-pol. K." mitteilt, ist in Sachsen während der vorigen Manöver insofern ein ähnlicher Versuch unternommen worden, als eine nur aus Reservisten be stehende kriegsmäßig mit aktiven und Reserveoffizieren und Unteroffizieren besetzte Schwadron auf sogenannten Ankaufs- Pferden A h. volljährig angckauften Pferden — im Gegensatz zu den Nemontens beritten gemacht worden ist^ Diese Än- kausspferde waren beim Beginn der Manöver nur ganz kurze Zeit in den Händen ihrer Reiter und vorher in keiner Weise militärisch eingebrochen. Der sächsische Versuch ist damals von sehr guten Resultaten begleitet gewesen. * Angeberei durch Auskunstszettel. Die von Villeneuve angekündigle Veröffentlichung der Zettel über die Gesin nung der französischen Offiziere ist nunmehr erfolgt. Gestern veröffentlichten alle nationalistischen Blätter zahlreiche derartige Äuskunftszettel. Dieselben rühren her von dem Obmann der Freimaurerloge in Reims, dem ehemaligen Professor der Medizin Loureau, und betreffen die Offiziere der verschiedensten Garnisonen, die fast durchweg als Kleri kale oder Antirepublikaner bezeichnet werden. * Zur Kircheninventarausnahme. In radikalen Kreisen verlautet, daß die Regierung bezüglich der Inventarauf nahme die energischsten Maßnahmen ergreifen werde, da die Inventur sich sonst bis zu den Wahlen hinziehen könnte. Spätestens in einem Monat müsse alles beendet sein. »»NNW«, 11. Fe»rmr 190«. einfachster Weise, da der König befohlen hatte, daß wegen de« lode« de- König« Christian Ausschmückungen und festliche Beranstaitnugen unterbleibe» sollten. Die englischen Marinedehörben nud di« Mattneaitach»« von Dentschlaad, Frankreich, Italien, Oesterreich und de» Berriutglra Staaten wohnte, dem Staprllauf bei. Rußland. * Die Kaiserin-Witw« Maria Feodoranma »<« Rußland, die bisher mehrere Monate alsta-klich bet ihrem Baler; dem König« Christian IX. von Dänemark, -»brachte, beabsichtigt. Londoner Meldungen zufolge, sich in England aozukanfe» und dort künftighin einen größeren Teil de« JavreS zu verleben. Di« Königin Alexandra von England ist bekanntlich ein« Schwester der Kaiserin " I» Kutais find viele Läden zertrümmert und 15 ein geäschert. Unter der Bevölkerung herrscht eine Panik. Marokko. * Als eia wahrer Hohn auf die Konferenz in Algecira« erscheint, was das „Telearama del Rif" aus Melilla zu de- richten weiß. Letzten Dienstag ging, von der algerischen Küste kommend, ein hochbordiger Dampfer dicht vor oer französischen Faktorei des Marchica vor Anker. Man konnte von unserer Stadt auS deu ganzen Tag über Waren ausladen sehen, ohne zu unterscheiden, welcher Art. Bei Dunkelwerden ging der Dampfer zum Schutz gegen den Wind nach dem Cap Tres sorcas, am Mittwoch sah man ihn seinen Platz vom Tag vorher wieder aussuchen und das Ausladen fortsetzen. Wir haben sichere Auskunft darüber erhalten, daß seine Ladung aus Kriegsmaterial be- stand, und »war au- zwei Feldkanoae« mit Munition für dieselben, mehreren hundert Mauserflinten mit Kartuschen, Pulver- und Dynamitkisten, alle- im Wert von etwa einer Million Pesetas. Ein Delegierter des Prätendenten nahm die Ladung in Empfang und schafft« sie nach de» Lager von Zeluan zur großen Zufriedenheit des Prätendenten, der, wie man sagt, einer zweiten solchen Sendung entgeaensieht. Den Preis anlangend. war ei» Drittel bei der Bestellung, ein Drittel bei der Ausschiffung, das letzte »ach «irrem Monat zahlbar, ausgemacht worden. Südafrika. * Unruhen in Natal. Aus Pt«ter«aritzbnrg (Natal) wird gemeldet: Stach der Gegend, wo di« Eingedorenrnuurnheu wegen der Kopfsteuer auSgebiochr» sind, geht heute «in« Etrafexpc- dition ob, die an« SA) Natalkaradtnier« »ad 80 Artilleristen mit 4 Geschützen besteht. Morgen soll »och «t»e «ns LSO Mau» de- stehend« Abteil»»» abgehur. Unis*. * Für de« bevorstehende« vergartzekterstrekk rüste« die Bergwerksbesitzer in Amerika ebenso eifrig, wie die Bergleute selbst. Die Antbracitaesellschafte« haben 13 Millio nen Tonnen Kohlen in ihren Lagern und hoffe» bis zu Be ginn des Streiks über 28 Millionen Tonnen -u verfügen. I» einem solchen Falle würden sie einen Streik von 6 Monaten auShalten können. Die Besitzer der Bitumin-Kohlengruoen haben ebenfalls außerordentliche Maßnahmen für de» kom- wenden Streik getroffen. Es verlautet, daß SO Prozent der Bergleute der Äntbracitkohlenaruden dem Befehl zum Strei. ken Folge leisten werden, während nur die Halste der Ar beiter der Bitumin-Kohlengruben zu» Eiustelleu der Arbeit bereit ist. v. Südamerika. " Neue» von Castro. Au» Port of Spain (Trinidad) wird gemeldet, daß der dort au» La Snaira eingettoffen« Dampfer „Ascania" berichlet habe, Castro hab« de« Befehl erteilt, ketn« AoS- länoer in Venezuela lanve» zu lasse». flotte. * LchisfSbewegnngeitt S. M. Kbt. „Luch»" ist am 8. Februar in Hongkong eingelrosseu. S.M. Torpedoboote „E 90" nad„Takv" sind am 9. Februar in Wulm «am Vongtf«) eingetroffen und am 10. Februar von dort nach Haukau abgegangen. EtationSjackt ..Alice Roosevelt" ist am S. Februar von WildelmShaven nach Bremen und am 10. Februar wieder znrückgrgangeu. S. M. S , Fraurnlob" ist am 9. Februar von Wllbrlm-Haven nach Kiel in See gegangen. S. Mk LS. „Brandenburg", „Prinz Adalbert" und , Bork" sind am 9. Februar in Kiel eingetroffen. Poslstatton für S. M. S. „Stein" ») vom 14. Mürz mittag» bi» 16. März mittag» Brunsbüttel; d) vom 16. Mürz nachmittag» ab bi» ans weiteres Kiel. Parlamentsbertchte stehe Seite 15. Probenummern des Leipziger Tageblattes ans Verlangen kostenlos. Feuilleton. i)ie Arbeiten Otto F <yers in den nach dem Altmarkt ge legenen Räumen des Salons Arnold untergebracht sind, beherbergt das weiße Kabinett nach der Wilsdruffer Straße zu eine Kollektion Holzschnitte des Holländers J.G. Veldheer. Er hat sich durch seine hochkünstlerische Publi kation „Oude hollandsche Dörpen aan de Zuiderzee Door" schon vor zehn Jahren bei uns rühmlichst bekannt gemacht. Man darf kühnlich behaupten, daß Deutschland keinen Ver treter der Xylographie aufzuweisen hat, der in so lapidarer und doch so seierlicyer Weise den Stichel zu führen vermöchte. Galten seine ersten Holzschnitte den Darstellungen seiner heimatlichen Dörfer und deren landschaftlicher Umgebung, so behandeln sie diesmal die Architektur alter Städte. Auch in ihnen ist bei aller Beobachtungsgabe für das einzelne der rassige große Zug aufs Originellste gewahrt worden. Durch ihre kräftigen farbigen Gegensätze bilden diese Holzschnitte eine Weide für jedes kunstempsängliche Auge, einen Schatz aber in der Sammelmappe des Kenners. Eine Ausstellung der Bracht-Schule in den be- deutend erweiterten Räumen der Richterschen Kunsthandlung gibt interessante Einblicke in das malerische Bestreben der aus des Meisters Lehrkraft hervorgegangenen jüngsten Generation. Was uns an Eugen Bracht, der hier vor drei Jahren das Lehramt der Landschaftsmalerei übernahm, stets das Schätzenswerteste war, war die Konsequenz, mit der er das Landschaftsbild von allem Widernatürlichen gereinigt hat. Er gehört mithin nicht zu jenen Künstlern, die in der Wiedergabe der Details ihre Aufgabe sehen! Er strebt die großen, einheitlichen Wirkungen an, er prüft das Natur vorbild daraufhin ab, welche Stimmung es als ganzes atmet, und diese — allein diese — sucht er wiederzugeben. Der sich damit verbindende unaufdringliche Zug dekorativer Wirkung tritt dann gewissermaßen als Privilegium eines „Stils" in die Erscheinung. Für eine gedeihliche Förderung seiner Schüler bot von Anfang an die eigene, mit Andacht und Schweiß erkämpfte Erfahrung Gewähr, die sich bei Beginn seiner Laufbahn aus einer Steigerung der Melancholie im Bilde, später aus einer Erstarkung der koloristischen Werte und weiterhin auS einem Zurückdrängen des Motivs durch die bezwingende Macht der Farbendichtung zusammensetzte. Wie bei den Bildern des Meisters, so wird auch bei denen seiner Schüler das Natur motiv auf der Bildfläche sofort in eine koloristische Einheit umgewertet, es wird: ein Bild. Meist sind es ganz unstosf- liche Motive, die nur durch das Medium der Farbe belebt werden. Aber seine Schüler beleben es, denn ihre Augen sind nicht darauf dressiert, erst mühsam mit dem Diopter nach einer Vedute auszuspähen. — Da sie nicht absonderliches anstreben, malen sie alles, finden sie alles malenSwert. Dieses „Alles" aber, das draußen seiner Nichtigkeit halber niemand sieht, wirkt dann im Bilde böchst eigenartig und gibt der Landschaft ihr konvenienzloses Gepräge. — Als Professor Bracht, der akademische Nachiolaer Prellers, den Leuten vor 25 Jahren die von aller Welt wegen ihrer Oede miß- "chsete Lüneburger Heide, und schließlich auch noch die mit wüstenähnlichen Sanoflächen belebten Triften der Mark im ! man für dies« Art echter Kunst nur Dresdner Aunst. Nach dem vor einigen Tagen erfolgten Schluß der vor trefflichen Franz H e i n -- A u s st e l t u n g , die den Leip ziger Akadcmieprofessor als erfindungsreichen, technisch vollendeten Maler romantischer Richtung erkennen ließ, trat oer Malerradierer Otto Fischer mit gleicher künstle rischer Kraft vor die Arena der Oefscntlichkeit. Als er 1902 und im darauf folgenden Jahre an derselben Stelle die Aufmerksamkeit aller kunstverständigen Besucher auf sich lenkte, zog er sie, was bei der Gleichartigkeit der vom Kupfer gedruckten Schwarz-Weißblätter immerhin eine Sel tenheit ist, sofort dauernd in seinen Bannkreis. Neben der sehr hock zu bewertenden Tatsache, daß seine Radierungen und Lcyabkunsibläiter Originalardeiten darstellen — also selbst ersunden und selbst ,n Kupfer gestochen worden sind — ragt doch als ebenio wichtiges Moment die völlig eigenartige Aetzbehandlung seiner radierten Platten hervor. Der Künstler bearbeitet sie nicht nach akademischem Brauch, sondern nach den Errungenschaften der Neuzeit. Er strichelt ihre Tonwerte nicht nach der Photographie ängstlich zusammen, wie ein lupenbewaffneter Federzeicyncr — er arbeitet mit flotter Hand — denn er will mehr als nur den Eindruck eines mechanisch entstandenen Produktes erzielen. Betrachtet man die neuesten Erzeugnisse seiner Nadel: die radierten Serien aus Hamburg vom Jahre 1904 und 1905, so wird man den Nadelausriß zu einem Strichreiz ver feinert finden, der trotz aller zwanglosen Entstehung an Kühnheit nichts zu wünschen übrig laßt Dabei vereinigt sich dieser Strichreiz in seiner Gesamtwirkuna zu einem Tonreichtum höchst künstlerischer Qualität. Die jägerhaft frische und lebendige Anschauung der Natur, die Vertraut heit mit den leisesten Schwankungen des Lichts auf Flüssen und Seen, in den Wolken unB Winden macht besonders die beiden Serien aus Hamburg für jedermarnt begehrenswett. Erinnern diese Originalradierungen auch hin und wieder ganz leise an die schlichte Ausdrucksweise der englischen Meister mit Whistler an der Spitze, so steht der neueste Pastellzyklus Otto FischerS völlig ohne Konkurrenz da. Schon die derbe Handhabung de^ Pastellstiftes gibt diesen Naturstudien vom Plateau des Riesengebiraes und der Insel Sylt ein merkwürdiges Gepräge. Wie der Künstler aber auch die Vorgänge da oben auf den Kämmen beobachtet und studiert hat! Nichts ist ihm entgangen, alles hat er mit scharfem Äuge auf die Bildslache gebannt. Vom ersten Raukfrost an, der die Spitzen der Berge, die steinigen Hal- den und die spärlichen Zweige der Latschenkiefern schmückt, bis zu jenem Moment, wo die Natur fick von dem gewaltioen Gaste befreit, wo die immer feuriger werdenden Strahlen der Sonne auch aus den Scharten und Rillen des Gesteins . die letzten Schneereste Hinwegküssen, bis der ganze Erden-1 wüstenähnlichen Sands rück«» »j^«r h» tznftigen Fruhlingskleide prangt. Während I Bild« vorsührte, datte * Tie Briefe der Komponisten. Bei Stargardt m Berlin wurde gestern ein Brief Glucks für 4000 .^> von Mr. Pearson (Londons erworben, «in Brief Orlando Lasso- aus dem Jahr« 1581 ging für 2050 in den Besitz d«S Herrn van der Meilen in Brüssel über, rin Stammbuckblatt von Bach wurde für 620 nach London verkauft, rbenlalls nach London ein Brief Chopin« iür 1000 -St Von anderen Seltenheiten seien erwähnt ein Brief Mozarts, in dem der Meister flehentlich um ei» Darlrhn bittet (1105 -ckll zwei Briefe Beethoven» (750 und 800 zwei Briese von Brahms (LOO ^0, drei Briefe von Berlioz (315 Briefe von Franz Liszt (383 »l). ein Brief d«S dreizehnjährigen MendelSsohn-Bartdoldy (220 ^tl). rin zweiter Bries deS gleichen Tondichters (350 Briese von Mozarts Vater und Mutter (400 und 465 . Wettere Briefe von Mozarts Constanze, von Gounod, Bizet, Meyerbeer, Nicolai, Paaanini und Luanz (dem Lehrer Friedrichs des Großen) brachten Preise von 40 bis 316 Eine gestochene Visitenkarte Haydns mit den AnsangStaklen eine» Liedes wurde für 82 für die Musikhistorijche Sammlung in Köln erworben. " Kleine Chronik. Die Görlitzer Stadtverordneten beschlossen, den virlumslriileneu Musikhatlenbau definitiv dem Proseyor Sehring-Berlin zu übergeben, der ihn sür einen Betrag von 730 000 übernimmt; dazu kommen Extrakosten für Inventar, Terrainaufbesserung im Betrage von 95 000 ^l, welche die Stadl übernimmt. — Dem „Bauer. Kur." geht die Nachricht zu, Hol- theatrr-Jntendant Boron v. Speidel hab« formell sein Ent- laffungsgesuch mit dem Gesuch um Abfindung des Schrift steller» Hermann Badr dem Regenten überreicht. — Im Wiener Raimund-Tdratrr wird Ende März rin französische- Eniemble- Gastspiel stattfinden mit Madame Moröno von der Comödie Frantzaise an der Spitze. — Felix PdilipviS „Helfer" wird in» Französische übersetzt und soll auf einer Pariser Büdn» zur «usslihrung kommen. ES würde da« da» zweite Stück von Philippi fein, das in Paris ein Theater erobert. DaS erste war sein Schauspiel „Dornenweg", das Sarah Bernhardt einführte. — Der „GauloiS" berichtet, daß der Enkel DonizettiS g»gen die Gesellschaft der Theatetvirettoren einen Prozeß anstrrngen werd«, bei dem es sich um eine „ngeheure Summe handle. Der Kläger beansprucht dir Houorare für da» Aussübrunqsrrcht der Werke Donizetti» seit dessen Tode, dem 8. Avril 1848. — Die Eröffnung der Opern-Satson zu Mont« Carlo mit „Tannhrusrr" hat stattgeiunden. In der Titelrolle eulsaltele Ban Dyck feine Kunst, als Venu» war Mlle. Ltndjay vorttefftich und als Wolfram entzückte der Bariton RenaudS. Eine lieber- raschung bedeutete die Elisabeth von Geraldine Farrar. — Die Hoffnung, die „Salome" von Strauß noch in dieser Saison im Teatro Regio in Turin unier der Lrilung des Kapellmeister« TvScanino zu sehen, bat sich zerschlagen. — Au- New Äort wird berichtet: „Der große Erfola, den di« Aufführungen de« Wagnersckrn „Parsifal" in der Metropolitan-Oper hatten, dauert in vielem Jahre nn, ,a er ist noch größer gewoiden. Burgstaller singt den Parstsal, Ban Rooy den Amphorta«, Bloß den Gnrurmanz und Frl. Frrmslad bi« Kunbry. Da« Publikum, da« den ersten Auf führungen des Musikdrama« nur au« Lust an der Sensation und zerstreut gefolgt war, zeigt jetzt eine andächtig« «nd wribrvolle Stimmung. ein Achselzucken. Man war eben von den Nazarenern zu I sebr verwöbnt worden, man wollte mehr, viel mehr gemalt I sehen. — Gottlob! der Geschmack hat sich gründlich geändert. Die Unnatur der komponierten Landschaft ist in unserer Zeit zur Hieroglyphe geworden, für deren Echo sich kein will fähriges Obr mchr finden läßt. Bracht selvst hat, um aus dem Ueberdetail der deutschen Landschaftsmaler«! heraus- zukommen, jahrelang mit abgebrauchten Borstenpinseln ge malt; seine Schüler tuns ihm nach, sie handhaben sie in grimmem Schwünge, just wie der saloppe Malersmann auf ihrem Ausstellungsplakat, das ihnen Wilhelm Merse burg, ihr Kollege und Mitaussteller, gewidmet hat. Treu dem Rate des erfahrenen Lehrers betätigt sich Ernst Kolbe. Sein „Waldesrand" im Winter klingt in seinem abschiednehmenden Sonnenglanz zwar leise an die Hoch- gebirgskiefern des Meisters an, weist aber dafür in seiner glücklichen Stimmung und seiner wie immer sehr kouragierte» Pinselführung alle Vorzüge einer reichen malerischen Veran lagung auf. — Feinsinnige, völlig aus dem Motivenkreis des Meisters heraustretende gedämpfte Kleinstadtstraßcnbildcr sanden in Karl Hentschel einen begeisterten Interpreten. Mit einem verschneiten Städtchen von köstlich weicher silbriger Tönung fällt Hans Hurtig, mit einer abziehen- den Viehherde Georg Hänel auf. Meisterhaft ist die Distanz der weiten Ebene mit der unabsehbar dahinströmen den Herde gemalt, über die sich flimmernd ein son t iidurch- slutetes Firmament wölbt. — Zu jenen Schülern Bruchls, die alles in blendender Helle, alles von Sonnenglanz umwoben sehen, gehören Siegfried Bernd und Otto Altenkirch. Der erste schildert einen mit Sommergewächsen geschmückten Hauseingang. Der Kies, das weiße Gemäuer und die üvpiaen Topfpflanzen sind in ein Meer von Licht getaucht. Die Er innerung an herrliche Sommertage weckt mit Macht der Grenzbach desselben Künstlers Otto A l t e n k i r ch, der mit Vorliebe und großem Geschick den Glanz der winterlichen Sonne besingt, fällt durch ein liebliches Bild „Drehfeld im Schnee" auf. Zwei mit breitem Pinsel keck niedergeschriebene Jnnenräume steuerte Gerhard Sisevius bei, während sich Karl Merseburg mit seinem „Haus im Park" durch große, kühn nebeneinanderaesetzte Tonwerte erneute Beach tung verschafft. Rudolf Müllers kräftig zusammen- gestrichene „Nachmittagssonne", eine frische Skizze Arthur Gutknechts, und von Alexis v Hanzen eine farbig beobachtete, wenn auch hin und wieder etwas zu hart gemalte Stadtansicht von Colditz, ergeben, da man alle Werke der Kollektion kaum benennen kann, daS wesentlichste ihres Be stände-. Den Reigen der Ausstellung beschließen in einem graphischen Sonderkabinett vereinigt, «ine Anzahl Ra dierungen und Steinzeichnunaen, Crayon-Schabeblatter und Holzschnitte, Kohle- und Bleistiftzeichnungen. Die Themen, die durch diese Techniken bearbeitet wurden, sind sympathisch wirkende malerische Eckchen, sowie Einzelstudien auS Wald, Flur und Feld. Durch ihre gediegene Ausführung geben gerade diese Blätter den Beweis, daß Bracht seine Schüler im entscheidenden Moment energisch dazu anzuhalten weiß, bei ihren gravhischen Exerzitien da» Naturvorhild bis in kleinste »« studier«».
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