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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-10
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1931
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„Die Moöe vom Tage" ' — - —- 1 > , ----------- ,— - --—1- dlackckruek sämUloder Artist», ' unä Illustrationeo verdoter Jacken, Jäckchen uns andere modische Dinge LVS8 Der romantische Einschlag der gegenwärtigen Mode rückt naturgemäß alles, was dem Frauengesicht schmeichelt und einen besonders damenhaften Eindruck macht, in den Vorder grund. Daher ist es kein Wunder, daß Spitzen, Samt, Strauß- federn, Falbeln und Rüschen so beliebt werden konnten. Die Mode will diesmal den Gegensatz zu der Schwere der Zeit betonen; die Frau soll einen erfreulichen und anmutigen An blick bieten, der von den Nöten der Zeit ablenkt. Man nennt das gerne die „Reaktion in der Mode" ... Jacken, Jäckchen. Blusen, Kasaks und Jumper aller Art stehen augenblicklich im Vordergrund des modischen Interesses. Kerne Frau kann sich diesmal so leicht zu großen und kost spieligen Anschaffungen entschließen, aber diese kleinen Jacken und Jäckchen, die so flott aussehen, mit denen sich viel an- fangen läßt, und die wohl lange in Mode bleiben werden, erscheinen als vorteilhafter Ankauf. Auch alte Pelz- und Samtmäntel erhalten durch diese Mode eine sehr passende Verwendungsmöglichkeit. In diesem Herbst und Winter wird die Jacke und auch das Jackenkleid dem Mantel eine sehr gefährliche Konkurrenz machen. Das neue Jackenkleid ist chwarz, braun, grün und eisengrau. Der Pelzbesatz ist be- cheiden, sehr oft fehlt der Pelzkragen ganz, und es finden ich bloß breite mit Pelz umsäumte Revers. Die Pelzgar nierung an den Aermeln ist entweder stulpenartig oder es handelt sich um größere unweit des Ellenbogens aufgesetzte Pelzteile. Hingegen werden weder die Taschen mit Pelz besetzt, noch zeigt sich dieser etwa am Rücken oder an der Seite. Eine der hübschesten Modelljacken aus Pelz bestand in diesem Jahre aus Tigerfellen. Die breiten Nevers waren aus Bieber gefertigt. Dazu gehörte ein schlichter brauner Wollgeorgette rock und ein ebensolcher Velourhut, den keine Feder, sondern nur eine braune Bandkokarde zierte. Ueberhaupt sah man in den diesjährigen Modeschauen sehr viele Jäckchen mannig facher Art. Die drei Modefarben, das ist braun, grün und tiefrot, lassen sich sehr gut miteinander vermischen, sodaß eine braune Jacke gegebenenfalls zu einem weinroten Kleid oder über einem grünen Rock und mit dem gleichgefärbten Hut getragen werden kann. Braun-rot und grün-rot karierte Stoffe finden zu diesen Jacken als Bormittagsröcke viel An klang. Das moderne Jackenkleid selbst besteht aus Diagonal, Napptstoff oder aus flauschartigem Tuch. Krawattenartige oder schalförmige Halsverzierungen zeigen, daß es sich um ganz neue, soeben angefchaffte Kleidung handelt. Hier ist ein Wink für Umarbeitung älterer Jackenkleider gegeben. Neben diesen Straßenjacken aber muß auch die Abendjacke, die nur einen Ausschnitt aus den vielen für die Gesellschaft vorgesehenen Umhängen bildet, näher besprochen werden. Boleros, Capes, Schulterkragen, Pelerinen und Abendjacken sind gleichmäßig in Mode. Stur das eine wird verlangt: nicht ganz unverhüllt und ärmellos zu sein, irgend etwas, was das Kleid vervollständigt, überzuziehen. Die Zeiten sind zu ernst, um ganz große Abendtoiletten zur Geltung zu bringen. Daber wurde das SlbendjSSchen, das jedes Nachmittags, kl^v iedes unmoderne Seidenkleid mildtätig weiterleben lästt' erfunden. Aus Samt, Seide, Spitze, aus Velour, Brokat oder Taft ist es besonders schön. Vielfach ragt der Kragen hinten hoch, so daß er den ganzen Kops ver- deckt manchmal aber ist das Jäckchen kragenlos, spitz aus. aeicknitten oder mit schmalen, seitlich abzubindenden Schal- teilen zu schließen. Kleine raffinierte Falbeln, Rüschen, ja selbst Puffärmelchen zieren diese Jacken. Pelzjäckchen für den Abend die aus weißem Fell, aus Hellem Samt, aus zartem Velourchifson bestehen, zeigen kurze Aermel. Denn man soll ia aucb in ihnen tanzen, will im warmen Raume in anregender Untechaltung in ihnen verweilen, ohne sie überhaupt ab- zulegen. Da dürfen sie weder allzu schwer noch zu warm beschaffen sein. Daß unter ihnen ein älteres ärmelloses Kleid getragen wird, das nicht mehr ganz der letzten Modenrichtung entspricht, hat nicht viel zu bedeuten. Der wieder sehr moderne lange Handschuh, der unter dem halblangen Jackenärmel hcr- vorlugt, macht einen solchen Anzug noch bedeutend eleganter. Auch die so beliebte Abendbluse ist eigentlich nichts anderes als eine solche Abendjacke. Aus unmodernen engen Abend kleidern, die icde von uns leider noch besitzt, wird sie sich ohne große Kosten meist leicht Herstellen lassen. In diesem Falle wird ein schwarzer mit Rüschen besetzter Crepe-Satinrock not- wendig sein, um einen überall passenden praktischen Anzug zu ergeben. IBS« SekleisungsratsHläge für -ie kältere Jahreszeit. Zwischen dem mittelalterlichen Elternpaar, das aus lauter Liebe und Besorgtheit sein Baby in eine Speckhaut nähte, um es vor jedem kalten Lüstchen zu bewahren und der heu tigen Mutter, die aus modischem mißverstandenem Ab- Härtungswillen ihr Kind den ganzen Winter lang mit nackten Beinchen laufen läßt, ist ein himmelweiter Unterschied. Beide haben Unrecht, denn wie meist im Leben rächt sich eine jede derartige Uebertreibung in gesundheitlicher Hinsicht. Der goldene Mittelweg, nämlich eine vernünftige zweckdienliche Bekleidung während der kalten Jahreszeit ist am richtigsten. Unsere Zeit neigt leider sehr stark zu Uebertretbungen und auf dem Gebiete vermeintlicher Abhärtung wird des Guten entschieden zu viel getan. Die Aerzte und Wissen- ichaftler, die in letzter Zeit gegen eine zu leichte Bekleidung der Frauen im Winter auftreten, haben leider allzu recht. Es ist vor allem völlig falsch, mit einer Abhärtung im Winter zu beginnen. Jede derartige Maßnahme muß unbedingt während der warmen Jahreszeit erfolgen. Im Herbst und Winter hat man dann nur die Früchte dieser Tat zu ernten. Viele Frauen aber glauben, daß sie für ihre Gesundheit bzw. Abhärtung etwas Gutes tun, wenn sie mit dünnen Strümpfen und leichten kaum den halben Schenkel bedeckenden Bein kleidern umherlaufen. Dies ist sehr gesundheitsschädlich. Der Körper, dem auf diese Weise ständig Wärme entzogen wird, neigt dann viel leichter zu Erkältungen, ganz abgesehen davon, daß seine Anfälligkeit zu allen möglichen Jnfektions- krankheiten und auch ernsten chronischen Leiden durch solche dauernde Wärmeentziehung sehr beträchtlich gesteigert wird. Auch der tiefe Halsausschnitt, durch den Wmd und Regen hereinfegen, um auch ihrerseits den Körper stark abzukühlen, soll hier erwähnt werden. Es ist unbedingt nötig, an kühlen Tagen Unterziehstrümpfe aus Wolle zu tragen, auch für eine warme und zweckmäßige Bekleidung des Unterleibs zu sorgen. Zu Hause im wohldurchwärmten Zimmer allerdings müssen diese Kleidungsstücke wieder entfernt werden, da sich der Körper sonst so an sie gewöhnt, daß er dann aus der Straße infolge des gewaltigen Temperaturunterschiedes um so mehr friert. Hier wird eine vernünftige Behandlungsweise von Vorteil sein. Unerläßlich aber ist es, zu bedenken, daß sich auch während des Winters gewaltige Temperaturunter schiede ergeben. Es gibt Wintertage, an denen die Queck- silbersäule so hoch klettert, daß sie manchem Frühlingstage Konkurrenz macht, während strenger Frost dieselbe um mehr als zwanzig Grade heruntersinken läßt. Deshalb muß zwischen der Dicke der Winterklctdung auch noch ein gewisser Unter, schied bestehen. An sehr kalten Tagen hilft man sich durch Anlegen zweier Hemden, die eine starke Wärmequelle er geben. Wolle ist angenehmer und gesünder als andere Mate rialien und die gestrickten Wollhemdchen und Schlüpfer wärmen selbst dann, wenn sie ganz dünn und leicht sind, bedeutend besser als baumwollene aufgerauhte dicke Wäsche stücke. Daß man warme Wäsche nicht zu kurz wählen darf, ist wohl jedermann klar. Der Fehler der meisten Winterschlüp fer liegt darin, daß sie nicht genügend lang sind, so daß die Knie meist unbedeckt bleiben. Zu vermeiden ist ferner, daß in Lokalen oder geheizten Räumen, in denen man eine flüchtige Mahlzeit einnimmt, der warme Mantel oder Pelz anbehalten wird. Wer das tut, ist leichtsinnig, weil er sich dann draußen an der kalten Luft um so leichter erkältet. Wo es nicht angeht, den Mantel abzulegen, muß dieser wenigstens geöffnet und möglichst weit zurückgeschlagen werden. Auch bas Halstuch der Damen hat im Lokale oder im gewärmten Raume unter jeder Bedingung zu verschwinden. Die übertriebene Schlankheitssehnsucht vieler Frauen zeitigt ganz besonders im Winter ihre bösen Folgen. Eine nicht zu dicke Fettschicht ist dem Körper notwendig, da sie nicht nur einen unentbehrlichen Wärmefaktor, sondern auch einen Spetchervorrat des Körpers darstellt, von dem dieser in Krankheitstagen zehrt. Wer hierin leichtsinnig handelt, büßt es unbedingt an seiner Gesundheit. Leider treten di« durch ständige Wärmeentziehung des Körpers bedingten Leiden meist erst dann mit Beschwerden auf, wenn sie bereits ernsthaft und chronisch geworden sind. Hier ist kluges Vor- beugen wichtiger, als nachheriges Behandeln l Li. Unsere Modelle- ZL 7,1 hohem Verschluß. 2VSS. Gr. 42. Bluse aus weißer Seide mit tiefer Schulter- passe, seitlich greift die Passe über die Armkugeln. Der Schoß ist angesetzt, die Ansatznaht durch den Gürtel verdeckt. 204«. Gr. 42. Pelzjäckchen aus Breitschwanzimitation mit kurzem angesetztem Schoß und angesetzten Glockentetlen an den Aermeln. 2041. Gr. 42. Samtkostüm mit kurzer gerader Jacke und neuem Reverskragen. Die Konturen der Jacke sind mit Pelzstreifen umzogen. 2V42. Gr. 4S. Der Rock tst vterbahnig. Der Vorder- und Hinterbahn werden seitlich je eine Falte eingelegt. Die lange Jacke reicht bis unter das Knie. Die Vorderteile sind geteilt. Die Teilung verläuft unter Hüfthöhe im Bogen nach der Seitennaht. 2Ü43. Gr. 44. Neuartiges Kostüm mit hohem Verschluß mittels drei Knöpfen und kurzem ReverSkragen. Der Kragen tst oben schmal, die Revers verbreiten sich nach unten. 2044. Gr. 42. Samtkostüm, sieht aber auch tn dunklem Tuch sehr gut aus. Die Jacke mit angesetztem Schoß hat Schalkragen aus Hermelintmitatton. Pelzstreifen garnieren die Aermel unter dem Ellenbogen. ^, 2045. M,. 44 Jacke mit Schalkragen und angefetztem Schoß aus Pelzimitation. Die vorderen Kanten greifen in schräger Richtung übereinander. 2V4S. Gr. 42. Schoßbluse aus Spitzenstoss mit kurzen schmalen Volants garniert. - . Gr- 44. Bluse aus schwarzer Seide anliegend *"it weißem Schalkragen und aparten Manschetten. Diese Bluse wird über dem Rock getragen, die vordere Kontur Vorderteiles läuft tn zwei Zacken aus. Hier wird ein durchknöpfbarer Verschluß eingerichtet. «erlagSschnittmnker «nr für Abonnenten. Mäntel. Kostüme, Kleider 1,- Musen, Röcke, «iudergarderobe, Wäsche 80 Pf. g« beziehen durch die Geschäftsstelle.
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