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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.11.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19061101011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1906110101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1906110101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-01
- Monat1906-11
- Jahr1906
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Nr. L2d. 100. Za-rg. alter»« Führung bezeichnet. Die erstere hab« zur Zeit Friedrich» des Großen Geltung gehabt; der geschriebene Befehl de- kommaudierenden Generals enthielt in unum stößlicher Weise Plan und Anweisung für alle Operativ- nen; ihn hatte der Subalteruoffizier buchstäblich auszu führe«. Der zweiten Art der Führerschaft Eingang und Auerlenuu« verschafft zu haben, ist das Verdienst Mollkes. Er überließ den Unterführern die Verantwort lichkeit für die Ausführung der allgemein gehaltenen Vor- schritten de- Höchstkommandierenden. So wurde der preußische Offizier zu eine» denkenden und in gewissem Umfange selbständig bandelnden Persönlichkeit erzogen. Aber die Eigenschaft eines tüchtigen Unterführers darf mau auch nur von einem selbständig denkenden Individuum erwarten. Der Offizier mutz imstande sein, in die ihm ge stelltes Aufgaben mit klarem Verständnis und sicherem Urteil eiuzudringen, er mutz sein Wesen und Verhalten den jeweils erhobenen Anforderungen anpassen können und mutz es -erflehen, sich in jedem Augenblick -um Herrn der Situativ» zu machen. Der fähige, vermöge seiner durch Uebuug gewonnenen Urteilskraft über den Dingen stehende Offizier vermag so eine Tätigkeit auszuüben, deren Gren ze» nicht weit genug gezogen werden können. Was aber individuell richtig ist, gilt auch von der Gesamtheit einer Nation. Noch vor einigen Jahren rechnete man das japa nische Volk zu den unziviliiierten Nationen. Heute steht es dank seinem energischen Vorwärtsstreben auf allen Ge bieten der Wissenschaft, Erziehung und Technik, dank einer entschieden nationalen, aus die höchsten Ziele gerichteten Gesinnung aller Volkskreise in der vordersten Reibe der zivilisierten Völker. Die gleiche Entwicklung hat sich vor- her i« Deutschland vollzogen. * Putttamer. Ja der Erledigung de- Falle» v. Putt- kamer ist eia weiterer Schritt vorwärts getan. Der mit der Untersuchung betraute Kammergerichtsrat Strähler, der iu Kamerun wichtig« Zeugen veruommeu hat, wird heute hier eiutreffr» uud iu der Koloaialabreiluug über seine Erwitte- lauge» Bericht erstatte«. * Rücktritt deS chiaefischen Gesandten iu Berliu. Nach der ,,Südd. Reichskvrr." beklagt der chinesische Gesandte in Berlin, Dang-tschesg, den Heimgang seines Vaters. Es ist daS politisch insofern von Bedeutung, als nach chinesischem Brauch der Tod des VaterS den Coon zur Niederlegung seiner Aemter verpflichtet. Aang-tscheng wird daher vor aussichtlich demnächst von Berlin scheiden. * Ministerwechsel in Württemberg. Wie die „Südwcft- deutsche Korrespondenz" aus bester Quelle erfährt, steht der Rücktritt des derzeitigen württembergischen Ministerpräsi denten und Justizaninisters Dr. v. Breitling unmittelbar be vor. An die Spitze des Staatsministeriums wird, wie schon lange bestimmt, der Minister des Auswärtiqen Dr. v. Weiz säcker treten, während StaatSrat v. Cronmuller das Justiz departement übernehmen soll. Dessen Stell« im Geheimen Rat wird der KabinettSchef Freiherr v. Gemmingen-Gutten- beva erhalten. Der frühere Minister des Auswärtigen Freiherr v. Soden wird infolge besonderen Wunsches des Königs am die schon früher von ibm bekleidete Stelle eines Kabinettschess zurückkehren. Die Minister des Innern und der Finanzen v. Pischek und v. Zcyer behalten ihre Porte feuille- bei. * Der p»l»ische Schulkampf. In der offiziösen „Wiener Pol. Korr." wird — augenscheinlich von vatikanischer Seite aus — erklärt, der Papst werde Herrn Florian von Stab lewski wegen seiner Haltung im Schulkampf zweifellos nicht de-avouiereu. Man rechne ,,im Vatikan auf die staatsmän nische Einsicht und den konzilianten Sinn der maßgebenden preutzischen Kreise den Katholiken gegenüber, und ist über zeugt, dass die entscheidenden Stellen es zu verhindern wissen werden, datz das gute Verhältnis zwischen dem heiligen Stuhle und dem Reiche, dessen Ausrechthaltung beiderseits aufrichtig gewünscht wird, durch die obenerwähnten Schwie rigkeiten und deren etwaige Folgen eine Störung erfahre." Tas letztere ist eine unvcrhüllte Drohung, die unter den ob waltenden Umständen besonders provokatorisch wirkt. — In zwischen gebt die Demoralisation der polnischen Schulkinder durch den Schulstrcik immer weiter. Selbst der „Germania" beginnt davor zu grauen. In ihr gibt eine Lehrkraft fol gende Schilderung des Verhaltens der Schulkinder: „In allen Klassen besonders die Mädchen peinigen ihre Lehrer auf das äusserste. Ich habe in der Klasse Unter richt zu erteilen. Die Mädchen sitzen ruhig, haben den Mund fest verschlossen, und dabei werden fortwährend polnische Melodien gesummt, zuweilen sogar zweistimmig. Ich mahnte und drohte; die Folge war, datz während der letzten halben Stunde der Spektakel ärger als je IvSging. Es läht sich auch sehr schwer seststellen, wer der oder die Täter sind; achtet man auf die eine Seite, kommt das Ge summe von der anderen und so weiter. Und das beste ist noch dieses: Wenn die Kinder ihre Lehrer in der Schute bis auf das Blut geärgert und deren Geduld auf die heisseste Probe gestellt haben, gehen sie auf den Kirchplatz zu dem Mijsionskreuze und beten bier eine Stunde lang — während draußen por dem Gitter zahlreiche Zuschauer stehen, die Verwünschungen und Flüche gegen die Lehr» Leipziger Tageblatt. DoaaerStag. 1. November 1V0V. Personen auSstohen und dann die Gebete der Kinder be gleiten." So demoralisierend wirft die Verauickung von Religion und Politik; aber den polnischen Klerus ficht da- nicht an. Ihm stehen die polnischen Ziele über den religiös-päda gogischen. * Mnssnassm« gegen die Kleischaot. Der „Köln. Botksztg." wird von gut unterrichteter Seite bestätigt, dass die rheinische Landwirtschaft-kam-mer ans Anregung der Landtogsabgeordneten Stupp-Düreu uud Hoeveler-Kempcn sich für befugt erklärt hätte, von Holland Schweine einzu führen. Ferner empfahl die Kammer der Regierung alS Mittel zur Milderung der hohen Fleischpreise, für Ffeisch- transport einen Notstandstarif einMfüHren. — Das wäre einmal eine verständige Erklärung von agrarischer Seite aus. Eine Schwalbe macht aber noch keinen Sommer! * Der gematzregelte Privakdozeut. Nach einer amtliche» Mitteilung hat die Angelegenheit deS Strassburger Prioatdozenten Dr. Schmidlin, dem die LehrbefuaniS ent zogen wurde, eine befriedigende Lösung erhalten. Sch-midlin hat eine schriftlich« Erklärung abgegeben, die die hiesig« katholisch-theologische Fakultät und ihren Ordinarius Prof. Dr. Ehrhard zufriedenstellte. Er wird aber in diesem Se mester nicht lesen. * Ter Streik der Hochseestscher ist beendet. Der Vor ¬ stand des Verbandes der Seeleute beschloß mit dem Verein der Fischdampferreedereieu gemeinsam einen Tarif bis 1. Juli 1908 mit einer erheblichen Ausbesserung des Lohnes zu bewillige». Hurlana. Oesterreich-Ungarn. * Neue Obstruktion. Die geistig verwandte» feindlichen Brüder, die Alldeutschen uud die Radikal-Tschechen, beginnen im Reichsrate schon wievrr ihr kiudliche« Obste uktionsspiel, »och vor der »wette» Leinnz der Wahlreform. Die Alldeutsche» hatte» folgende» Dring» lichkeitS-Autrag gestellt: E« sei dem Sailer vo» Oesterreich eia« ehrerbietige Abrufe za unterbreilrn. iu der di« Bitt« gestellt wird, die tu der Hofburg tu Wien in Verwahrung befindlichen ReichSkleioodiea, die fahr» bundertrlang di« Macht und Größe de» heiligen römischen Reich«« deutscher Nation versinnbildlichten, den d«rz«ttig be rufenen Vertretern de« deutsche» Gesamt Volk«, dem deutschen Kaiser und seinem BandeSrat zur Bewahrung iu Berit» zur Beifügung zn stellen. Der Antrag fand natürlich nicht dir erforderliche Unterstützung, eine Konstatierung, über die im Hanse mit lebhafte» Bravorufen quittiert ward». Gereizt durch diel« Kundgebung, wandte sich nun Stein zur Linken nnd erklärte phropheltsch, er werde diese Angelegen heit doch noch zur Sprache bringen. Nun ries der Abgeordnete Malik die Titulatur: „Feige Hundei' in den Saal, worauf Stein mit „Schwarzgrlde Mamelucken:' erwiderte. Nack diesen Zwischenfällen gedachte der ReichSrat sich seiner Tagesordnung -utuwenben. Die tschechischen Radikalen halten aber DriuqltchkeitSauttäge eingedrückt, um der Wahlreform zu obstruieren. Ein solcher Antrag lautete »och: Die Regierung möge dafür sorgen, daß ein Fall wie der de« falschev Hauptmanns von Köpenick sich nicht auch in Oester reich ereigne. * Frage -er Rekruten-Ertz-Huag. In der Konferenz de« Barons Aehrentval mit Wekrle erklärte letzterer, Satz di« mage der Erhöhung des RekcutenkontmgrntS zurzeit nicht akinell sei. Diele Frage werde in den Konferenzen mit dem Minister Schönaich, der Freitag hier eintrisst, geklärt werden. Nach dem,,N. Budapester Journ." bildet die Frage der Rekrulenrrhühung den offenen Punkt des Pakte«, über den der früher« Minister Piltrtch mit der ungarische» Regierung vertändelt«, nm dabei die Urberzeuaung zu gewinnen, daß sie ohne nationale Zugeständnisse an Ungarn nicht durchführbar (l> sei. Ter neue KriegSminister habe Len Auftrag «halten, diese Verhandlungen sottzissetz«. Frankreich. * Sine Verdächtigung Tcutschlan-S. Gleichzeitig mit dem Rücktritte Bourgeois scheint das System der französischen Preß bureaus wieder aufzuleben, durch allerlei kleine Nachrichten von zweifelhafter Wahrheit oder von unzweifelhafter Unwahrheit Stim mung gegen Deutschland zu machen. Wir lesen in der „Südd. Reichs-Korresp.": „Die „Agrnce Havas" verbreitet au« Tanger die Nachricht, der deutsche Gesandte Dr. Rosen habe in Fez eine kleine Anleihe für augenblickliche Bedürfnisse der marokkanischen Regie rung verbandelt. Daraufhin bat der „TemvS" nichts Eiligeres zu tun, als für den Fall, datz die Meldung richtig wäre, gegen Vie in einer rein deutschen Marokko-Anleihe liegende Verletzung der Akte von Algeciras Verwahrung einzulegen. Blinder Eifer schadet nur. Wir nehmen für diesmal keinen Anstanv, zu er klären, datz bier au Stellen, die cS wisse» müßten, von einer solchen Anleihe nichts bekannt ich möchten aber gleichzeilig vor der An nahme warnen, als sei die deutsche Regierung verpflichtet, auf jede falsch« Depesche mit Erklärungen zu antworte«, und al« kvuue ei» etwaige« Schweig« at« Zugeständnis ausgelegt werd«. Der „Temps" hat auch andere Mittel, als deutsche versichern»,«, um den Inhalt von Tete gram men au« Tanger oder Fe« nachznvrüfrn, bevor ««ff» »»sicherer Grnndiage eine «r« wervttanHche Presskampntzne eröffnet." * Abschaffung bar TotzeSWrasel I« letzt« Mi» ist errat brachte der Juftizmioister Gnyol-Defiaignr ein« Gesetzentwurf über Abschaffung der Todesstrafe ei». Da» Gesetz wurde sofort vom Mtuistrrrat genehmigt uud wird bereits am nächst« Montag den Sammern vorgelegt werden. — Der radikale Juslizmiuislrr der erst« Republik, Danton, war kein Gegner der Todesstrafe. * Die Opposition. Während die Regierung bedächtig ihr Programm bi« in alle Einzelheit«» ansarbeitel, sammelt die Oppo- silioo bereit» ihre LrLft« und bereitet ihren Feldzugsplau vor. Au die Spitz« der RegternugSgegner tritt Millerand, der es nickt ver schmerz« kann, daß er da« Portefeuille des Auslvärtigen nicht erhalten hat. Sein Verbündeter ist wieder Doumer, dessen Kampfgenosse er uu Mioenkriege gegen Combe« war. Mau behauptet in den Kammrnvauüelgüag«, sie hätten ein« dritteu Mitstreiter io Eamille Pelletan geiunden, den Cleweneec» ebenfalls euttäutcht habe, da er ihm kein Portefeuille anbot. Etrrr der drei Verbündeten will unmittelbar nach der Verlesung der Regierungs erklärung iu der Wontagssitznng der Sammer da« Feuer eröffne», indem er von Clemencrau über die allgemeine Politik oder über ein« einzeln« Prvgrammpunkt Rechenschaft fordert. * Verggefetzgebung. Minister Berthou erörterte im letzten Miniftrrrat die Frage der Reform der Grubeurrglrmeut«. Es bandelte sich darum, die Bedingungen festzuslell«, »Mer denen der eventuell« Rückkauf von Grub« erfolg« kau» und neue Sruben- konzesston« erteilt werde«. Erwog« wurde ferner die Möglichkeit, di« Arbeiter au de« Gewinn der Grub«au»b«ulung zu be teilige«. Die Frage der Eiotonuueastrurr wurde «och nicht erledigt. * Katastrophe -es »Lsttu" durch Meuterei veranlatzttz Urb« die Ursache der Katastrophe des „Ättu" wird mitgeteilt, datz der befehligend« Offizier doch nicht ganz schuldlos zu sei» scheint. ES heisst, der Kommandant sei bei der Mannschaft sicht beliebt ge wesen und hab« diese auch gefürchtet, er habe immer rin« Revolver bet sich gehabt. Auch wird behauptet, dass et» Mann der Besatzung am Lage der Katastrophe erklärt hab« soll, der Kommandant ver suche, die ganze Mannschaft inS Unglück zu stürze«, we», einmal etwa« passiere« sollte, würde der Kom mandant mit tu die Tiefe gerissen werde«. Hervvrzuheben ist, dass der betreffende Matrose deu Sommandauteu fest um- schlangen hielt, al» die Leich« gefunden wurde«. ES entsteht nunmehr Li« Frag«, ob sich nicht ein grässliches Lra«a tu -er Tiefe -es Meeres abgespielt habe. Spanien. * Englisch - französische Höflichkeiten. Der frauzvstscke Miniftrrrat beschloss ans Antrag des Minister« de« Neusser« und i« Einvernehmen mit dem Mariueminifter, gelegentlich des für d« 3. November augrkündigien Besuchs des spanisch« KöuigspaareS in Malaga, de« Kreuzer „Jeanne d'Are", der sich gegenwärtig in Tanger befindet, nach Malaga zu entsenden Der Kreuzer wird von dort wieder nach Tanger zurückkedrrn. Die von dem Prinzen Ludwig von Battenberg befehligte englische Schiffsdivisiou wird zu derselbe» Zett in Malaga einirrffen. — Der Kreuzer „Prineria d« Asturias" geht zur Begrüßung der englisch« Kriegsschiffe »ach Malaga. * Spanische Sozialgesetzgebung. Im spanisch« Ministrrrate legte drr Miniuer des Innern einen Gesetzentwurf über die Schaffung eine« Institutes vor, da» sich mit der Abänverung der die ArbeitS- vrrhältnisse betreffenden Bestimmung« befassen soll. * Die Schntzzöfinerei. In der spanischen Deputiertenkammer macht« mehrere Abgeordnete der Regierung den Vorwurf, datz sie ihren Handelsvertragsoerdaadlungen Zollsätze zugrunde leg«, die niedriger seien, alS die der -weiten Kolonne deS Zolltarifs. Portugal. ? Sulturpflanzer tu Angola. Der gesamte Hondel-slaod und die Plantagrnbefttzrr von Angolk haben in einer Eingabe an die Regierung diese dringend ersucht, auf der internationalen Konferenz tn Brüssel gegen eine Erhöhung der Alkoholsteuer ia Afrika Stel lung zu nehmen, da dadurch di« wiktichastlich« Kotoniatexistenz bedroht werde. Di« Petent« bitten ferner, deu Zolltarif zu er- mäßigen, um im ganzen die politische Lage in Angola -u mildern. konservativ« Elemente zählt. Vielmehr ist die Bernerfche Linke eine Verbindung mit der radikalen Linken unter Cast- herg und K««>w eiwgegangen, indem sich, wie bereits tele graphisch gemeldet, ern parlamentarischer Linkenoerern ge bildet hat, der 76 Mitglieder umsaßt, also die absolute Mehr- heit im Storthing besitzt. Michelsen verlangt nun nichts weuiger alS die Sprengung der vereinigten Linken, indem er die Bernerfche Linke zur Zusammenarbeit mit der Regie rung vnd der SaMmlungSpartei entlad, die Castberg-Ko- nowfche Linke aber unbedingt ablehnt. Die Entschiedenheit, ja gewaltsame Schärfe, mit welcher Michelsen diese Forde rung anssprach, verblüffte anfangs sehr, hat aber schließlich doch imponiert. Der Behandlung der Frage im Parlamente, wo die Debatte am Dienstag beginnt, gehen augenblicklich Parteiberatungen voraus. Der Ausgang der Krise erscheint im Augenblick völlig ungewiß. Da man aber eine Minister krisis zurzeit umgehen möchte, ist es wahrscheinlich, daß die Linke eine Form findet, in welcher sie sich einstweilen der Regierung anschließt, ohne sich auf-ulösen. Es wird viel darauf ankommen, inwieweit die Regierung es versteht, ihr Programm der Linken annehmbar — erscheinen zu lassen. Rußland. * Der gefürchtete fiüfte ist ruhig verlaufen. Speziell aus Odessa wird gemeldet: In Erwartung großer Unruhen gelegentlich deS Jahrestages des kaiserlich« Manifestes waren ausserordentliche BorsichtSmasslrgetn getroffen worden. Sämtliche Polizeireviere waren besetzt und Truppen auf dm öffentlichen Plätzen postiert, darunter Artillerie. Uebec 800 Personen, von denen mau sich revolutionärer Initiativen versah, waren iu den letzten Tag« auSgewirsea worden. Der Tag ist indes ruhig verlaufen. Sämtliche Geschäfte, Banken, Redaktionen, sowie Theater wurden gestern unter Androhung von Straf« angewiesen, den Betrieb nicht zu unterbrechen. Die Uni versität wurde geschloffen und ist von Militär umzingelt. In den Straß« bewegen sich verstärkte Patrouille». * Die Rekrutierung. Die begonnene Rekrut«au«hebnng hat überraschende Resultate gebracht. Statt der 850 Einberufenen er schienen in dem erst« Bezirk 67. Di« militärischen Obrigkeiten befind« sich in der grössten Aufregung, da ein bedeutender Re« krutenaussall zu befürchten ist, di« Folge der unendlichen inneren Wirren und der antimilitärtscheu Propaganda. * Hinrichtung -er Sei-räuber. Di« Verhandlung dr» Feld- geeichtes über den jüngst« Raobüberfall bei der WosnesenSki-Brücke am Satharineu-Kaual tu Petersburg begann Montag mittag und bauerte bis in di« späte Nacht. Augrklagt waren 1l Personen, darunter sechs ZeituugShändler, die offenbar für dr« Ueberfall au» grworbeu worden war«. Rach den Angab« der Geheimpolizei stad au dem Ueberfall mindesten« 40 Person« beteiligt gewesen. Da« Feldgericht verurteilte acht Angeklagte zmn Tode und übergab die übrig« drei dem Militärgericht. Die Todesurteil« wurden gestern außerhalb des Weichbildes vo» Kronstadt vollstreckt. * Akten gestohlen. Ein Moskauer Blatt meldet, iu dem Moskauer Appellgerichtr fei« di« UntersuchnagSakte« über den Arbriteraufstand vom 15. Dezember 1905 gestohlen worden. * Der Kleinkrieg. Bei dem Dorfe Salich stiess eine Abteilung Freiwilliger auf eine 16 Mann starke bewaffnete Räuberbande. Drei Stunden lang wurden Schüsse gewechselt. Zwei Freiwillige und rin Jude, d« die Räuber als Gefangen« mit sich führten, wurden getötet uud ei« Räuber verwuudet. Em Armenier und ein Jade, die ebenfalls Gefangene war«, entflohen während deS Ge fechtes. — Bei solch« Zustände», wie pe tn Rußland herrschen, fließen die Begriffe „Räuber" uud „Insurgenten" leicht tneinauder. Die zarische Regierung wird diese kleinen Brände hie und da in dem weitläufig« StaatSgetänd« nicht zu leicht nehmen dürfen. * Die Unsicherheit. Dir Moskauer Filiale der Staatsbank hat dir Bankinstitute benachrichtigt, daß die Beförderung vo» Wert sendung« und Geldpakt« nach d« Gouvernement« Astrachan, Saratow und einig« Orten des Gouveruements Kasan weg« der auf Leu Wegen herrschenden Unsicherheit eingestellt worden ist. Türkei. * Die AttetttatSgersichte. Die Gerächte von einem ge plant« Attentat werde« jetzt dahin erweitert dass angeblich bul- garische Anarchisten den Sultan mit seinem Gefolge am 15. Rama zan auf der Fahrt nach Stambul ia die Luft sprengen wollten. Der äussere Hajen zwischen Befchicktasch und dem alten Serail, die vom Sultan zu passierende Wasserstrasse, wird bereits von jetzt ab von einer großen Anzahl Barkassen und anderen Fahrzeug« ab gesucht. Medjib Pascha, der dies« Anschlag entdeckt haben soll, machte in mehrer« Botschaft« Besuche. Norwegen. * Parteiwesen. Die Programmrede des Staatsministcr- Michelsen im Storthing hat einen sehr tiefen Eindruck ge macht. Die Lage ist bekanntlich recht schwierig Die Regie rung kann und will allein mit der Sammlrngspartei im Parlamente nicht arbeiten; vielmehr ist sie tus die sichere Unterstützung der liberalen Linken unter Berncr absolut an gewiesen. Diese Partei hat nun zwar Herrn Michelsen ihrer Zuneigung versichert, ohne indessen willens -tj sein, sich mit der Sammlungspartei inniger zu verbinden, was auch un möglich erscheint, so lange die letztgenannte Perlei zahlreiche Marokko. * Klagelieder ans Rachtarslan-. Wir teil« gewissenhaft die «inlausendeu Rapport« mit, die andauernd dir Lage in den allerschwärzest« Farben schildern. Bekanntlich verschlimmern sich überhaupt die Krankhritsshmptome und Krankhritsempfindmigcu, wenn dir Aufmerksamkeit des Patient« uud seiner Umgebung zu ausschließlich aut solche Erscheinungen gerichtet wird. Aus Langer wird gemeldet: Die Lage in Marrakesch ist sehr ernst. Dir Kabylen- stamme liegen in ständiger Fehde. Der Handel liegt darnieder; der Berkrhr stockt. Ein reicher Algerier wurde durch den Kaid Mtougui ausgeplündert und fand in der Grsaugenschaft den Tod. Feuilleton. Bj§rns»n» „Mary". In der einzig berechtigten Uebersctzung von Cläre Gre- veruä-Mjöen, verlegt von des Dichters Schwiegersohn Alber: Langen, der daS Monopol für die älteren Werke noch nicht hat, soll beute Björnfons „Mary" erscheinen. Ei» Roman, nach fünfzehnjähriger Pause. Eine Erzählung, nach zwölfjähriger Pause; denn 1894 wurde der letzte Band mit der Novelle „Abialvns Haar" gedruckt. Vierundsiebzig Jahre hat Björnson im Dezember hinter sich. Das alles ist nicht gleichgültig, läßt die Gestaltungskraft des Dichters ermessen und die innere Vorbereitungszeit, die er sich gegönnt hat. Es ist die überhaupt längste Frist seiner Ungeduld. Wie groß der Drang Ivar, den er niederkämpfte, den er aus speicherte, oftenbaren die beiden grctzen Romane „Auf Gottes Wegen" nnd „Man flaggt über Stadt und Hafen". Ec spinnt ein starke? Erzählergarn, ist ein geborener Epiker und wird als epischer Populari'ator neucr germa nischer Kunstformen zu gelten haben, wenn seine zu sehr in die Zeit bineinge>vrachene Dramatik mit dieser erledigt ist. Er liebt Gottes Welt, liebt, sich über Ztoffe und Menschen zu verbreiten, liebt die redselige B,'Handlung von Originalen. Von der Buhne herab war seine Naivetät, seine doktrinäre Rechthaberei manchmal nicht angebracht. Durch den Roman kann er die Dinge in mehrfacher Beleuchtung zeigen, mit aller Wärme des Lebens sie hinstcllen. Ethik ist noch immer daran, zu absichtlich werden Gutes und Böses gegen einander au-gespielt; jedoch gibt es stet? blühende Einzelheiten, Partien, in denen Farbe und frische Charakteristik lackst. Dem Jdsalisierer verbiiwhet sich ein aus eigener Blutsülle der Kraft der Beseelung teilhaftiger Schöpfer. Er verzeichnet die Menschen, für die er schwärmt, und macht sie zu dem, iva- Herr Björnstjerne Björnson in porsonn nach dem Worte von Brandes sein will, zu einem „Brennpunkt von Sympathien". Aber er ist gesund, nnd echte dichterische Ge sundheit geht in seinen vcsten, freudigsten Zeiten von ihm aus. Der Anfang deS BucheS „Mary", das man mit solchen Erwartungen öffnet, verheisst noch nicht viel. Man glaubt, die alten Schilderungen wieder zu lesen, an denen die Familienchroniken des norwegischen Romans seit Björnson ''elbst und Jonas Lie reich sind, die lauen Schilderungen der südlichen Küste, ihrer Berge, Buchten. Häuser, der Be sitzergenerationen, die dort heimisch sind. Man glaubt, Djörm'onS „Dagland" zu finden, und konstatiert, datz er auch in „Mary" daS ihm geläufige Motiv der Ehe zweier Nasse» verwendet. Anders Krog auS der halbnorw-gifchen, in der Vaterslinie von holländischen Flössern adstammenden Familie der Krogs heiratet Niargit Krog, seine omerikinisch« holländische Verwandte. Im Garten ist der schüchterne Mar« „mit den hell leuchtenden Augen", als plötzlich da fremde Mädchen unter ihrem Strohhut dastcht und mit schelmischem „Guten Tag" ihn begrüßt Sie erobert sich ihn nttd wird, nachdem sie den Lod ihres Vaters gehört hat, im Schmerz seine Frau. Sie bringt ein Mädchen zur Welt, Lie Titelheldin. Aber bei deren Einführung verlässt Björn- son die Konvention, die zu befürchten war: die Wöchnerin stirbt, Anders ist Witwer. Der zweite Teil des Romans enthält eine rasch vorüberzichende KindhcitZnovelle, die von freundlichem Gefühl für das Erwachen einer Seele getragen ist. Auch hier wird Björnfons Neigung zum Frmilienidyll sichtbar, aber nur ein milder, schalkhafter Patriarch wie er, um den alles reinlich ist, und der viele Frauen in seine Stube treten sah, vermochte eine so echte Figur wie die rastlos korrespondierende Frau Dawes, des Kindes Pflegerin, zu ersinnen. Er beschenkt den Vater und die Tochter mit der altbekannten „Erbschaft aus Amerika", die im Roman früherer Jahrzehnte eintras, wenn die Verhältnisse einer Familie ins Grosse gehoben werden sollten. Er huldigt der Heranwachsenden „Ballkönigin" mit all der geschwätzigen, bärenhaften Verliebtheit, in der er von jeher auf seine weib lichen Lieblingsgeschvpfe die strahlendsten Eigenschaften häufte. Aber er hat für die Entfremdung des Mädchens von ibrsm Vater, für die Tragik ihres Stolzes einen sym bolischen Zug. Die Kleine hat ihre Laune durchgesetzt und nennt sich auf ihren Visitenkarten Mary, nicht Margit, wie sic in Erinnerung an die Tote getauft wurde: „Der Name ihrer Mutter", wiederholte Anders Krog. Die Tränen rollten ihm herunter. Mit dem dritten Teil erst beginnt Björnson sein Thema. Er überspringt ein paar Jahre, während deren seine Mary auf Reisen war, und nimmt Paris zum Schauplatz, wo sie als verwöhnte junge Dame und Freundin der Malerin Alice Clerc dem Leser entgegentritt. Er hört auf, nor wegisch zu sein, und offenbart ein ganz neues Wesen. Er wird erotisch, so unzagyaft und so hellsichtig, wie der Ver fasser des Romanes „Auf Gottes Wegen" höchstens cAtf ein paar Seiten, bei Kallems Tanz, beim Sturzbad der jungen Frau, gewesen war. Sein Proolcm ist, wie ein kühleS, un sinnliches Mädchentemperament über sinnliche Werbungen erhaben ist, wie es von der Glut der Leidenschaft versengt wird, mit ihr spielen will und tiefer al- sinnliche Naturen fällt. Ein Problem, das eines so meisterlichen Psychologen wie Maupassants in seinen reifsten Mannesjahren würdig gewesen wäre. Zwar in der Art, wie er zwei rivalisierende Freier um Mary Krog anordnet, ist Björnson etwas tcippisch. Sein Hauptkerl ist der wilde, einfältige Ingenieur offizier Franz Nöy, ein Ausbund physischer und seelischer Tugend, löwenbaft und treu wie Gold. Die scheuen Pferde reißt er vor Marys Augen zusammen, die am Tor des ParkS von Boulogne dahcrstürmcn. Die heiße Uebertrei- bung macht dem Dichter Ehre, so naiv sie ist. Vor diesem zahmen Berserker läßt er Marys adlige Unantastbarkeit entfliehen, das eine Mal, al- er sie durch den Wald geiaat und fast zerbrochen hat, das andere Mal, als die sinnliche Alice vor der nackten Statue eine- Athleten, der seinen Körper hat, eifersüchtig ihre heimlichen Gedanken belauert. Sie stößt ihn weg, reist in die Heimat zurück und wird dort einem jungen Lebemann entgegengetrieben, dem harten, genußsüchtigen Leutnant Jörgen Thiis, der ehrfürchtig, höf lich und doch in gefahrdrohender Anspannung im Haufe ihres Vaters um sie weilt. Von da ab bewältigt Björnson seine Aufgabe, diese Wirrnis von sinnlichem Verlan-e» des re, jungen Mannes, von höhnischem Meiden änd unentrinn barer Gefangenschaft des Mädchens mit fein rer List. Thiis belauscht sie, nachdem sie im Meere gebadet at. Sie zittert vor seiner Rücksichtslosigkeit, nnd er steigt ft: Werte, da sie zu ahnen meint, welchen Zwang er sonst :ch antue. Er überfällt sie in ihrem Zimmer, sie hält ihn hin, überrascht ihn, indem sie ihn zum Bett des Vaters holl uno ihre Ver lobung ankündigt, hält ihn nochmals hin und schenkt sich ihm endlich nachts, bevor sie getraut sind. Dam empfindet sie, daß sie ihre Siegcrmacht selbst verschwend^: hat, hört mit Wut seinen triumphierenden Gesang, wird einer versteckten Roheit inne und lässt ihn allein nach Stockholm reisen. Sie sucht in Christian« sich zu zerstreuen, merkt, dass sie Mutter werden wird, fährt zu ihm, geht schauderrd wieder nach Hause, und wie sie eintritt, sieht der Batet sie mit wissen- den, brechenden Augen an. Sic ist vernichtet, und Björnson zieht die Folgerung ihrer Tragik: „Es war ein ungeheuerer Irrtum gewesen, za, aber daran war sie Unschuldig. Wohl war es stark mit Naturtrieb untermischt gewesen — aber trotzdem war es eine Handlung, deren sie sch nicht schämte. Sie war es sich selber schuldig, mit dem »'verkürzten Mit- leid aller Menschen zu sterben, so viele se gekannt hatte. Das war sie auch denen schuldig, die in isst die Erste unter allen gesehen hatten." Sie rast zum nächssichen Meer, zur eisigen Flut, die ihr nicht den Tod, aber eire tödliche Krank heit bringen muß, die das Ende verschleiert. Sie stirbt nicht. Und der Schluss ist se björnsonsch, wie man ihn träumen mag. Franz Roy, der prächtige Berserker, der von Paris nach Norwegen versetzt wurde, Ft hinter ihr her. Er packt das Weib, das seine ehrliche Wildheit ver schmähte. rettet „das Reinste, das Schönste, was ich je gesehen habe'", und wird sie zum Altar füb en. Der Firmen- Hund schmeichelt ihm, der den bösen Jrrgen anbellte, die Mägde sind froh, und froh sieht Mary zu ihrem Franz hinauf: „Hier auf Krogsoven hat schor einmal ein Jn- genieuroeneral gewohnt." So endet B örnsvn im olym pischen Familienblattroman. Er hat lie drei Dezennien seines breitbrüstigen, onkelhaften, versöhnlichen Optimismus nicht bi- zuletzt geleugnet. Aber staunend betrachtet man da- Ganze, staunend die trotzig« Vftalitm, di« zu einem der artigen Aufschwung in biblischem Alter den Mut batte, und nicht- bleibt zurück al- die Erinnerung an den Preis des jugendlichen, des uuhemmbaren Lebens. kuul Mvgcher. * L-tzhir vrenlmrs- dnn-ertfler TutzeStng. Hundert Jahre war« «S gestern, dass Sophie Merea«, die Gattin von Llrmen« Brentano, gestorben ist. Sie war eine Fron, die zu einem barmouischen Bündnis die Romantik ihrer Poesie mit der Wirklich keit verein« wollte. Da sie aber schwülstig und krankhaft io all« ihr« Neignng« war, traa« ihr Leben und ihue Konst wenig au- mntiq« Züge. Sophie Brentano war in erster Ebe mit de» Jurist« Merea» t» Ama verhuiratrt. Sie ließ sich jedoch von idrem Gatte» scheid« und schloss eia« übereilt« Sb« alt Llemen« Brentano, der 17 Jahr« jünger al« fi« war. Nach drei Jahr« Ichou wurde auch dies« LH« «»trennt, da Sophie an den Folae» einer Eutbmdunq Narb. Sophie Mereau hat zwei Bündchen „Ge dichte", einen Roman „Amanda und Eduard" uud eine Anzahl spanisch« und italienischer Uebe^e-ungen verüffrutlicht. * Tie Grnndftetulegnttg -e» Deutsche« Museum» in München. Aus München wird geschrieben: In den Grundstein des Deutschen Museums wird bei der Feier am 13. November «nre Kassette «iugesügt werden, iu welcher die wichtigsten aus die Errichtung des MufeumS bezüglich« Dokumente ntedcrgeleqt werd« sollen. Bor allem eine Chronik deS Deutschen Munums, die in groben Zügen sei«« Entstehung uud seitherige Entwicklung darlegt. Eine besondere Urkunde soll die Namen der Stifter zum BausondS wie der Stifter der bedentnugsoollsten Museums-ckjekle der Nachwelt überliefern. Ebenso werde« der Stiftnngsbries mit welchem die Stadt München die Kotsteninsrl im Erbbaurech: dem Museum überlassen, sowie die vorläufigen Plüue des Musnnns- neubaueS in den Grundstein gelegt. Mit einer Urkunde über die Grundsteinlegung selbst werd« in der Kassette geborgen die Bild- niffe des Kaiser», de- PrinMegenten und de» Prinz« Ludnig. * Hochschulnachrichtrn. Mit Vorlesungen über Volkswirt schaftslehre und Statistik an der kbuiglichen Akademie zu Posen wurde vom Kultusminister der Direktor des Posener Städtischen Statistisch« Am's, Dr. pvil. Otto Most beauftragt. — Auo eine 85jährige Tütigk it im BibliokhekSdienste kann am 1. Norftnber der Bibliothekar an der kSniglichea vffmtlich« Bibliotttk zu Dreöoen, Professor Dr. pbil. Arthur Lier zurückbiick«. — kr. Ll. Wigand, Assistent am Physikalischen Institut iu Marburg, hck von der BaiavischNl Akademie der Wissenschaften in RotierLa« die goldene Medaille erhall« für sein« Bearbeitung einer Preisangabe dieser Akademie. — Di« durch die Berufung von Prof. Fs Boit nach Basel erledigte ordentliche Professur an der Untrersiiat Erlangen wird für da» Wintersemester noch nicht besetzt; ult der Verwesung der medizinisch« Poliklinik wird bis Ostern ltr an Stelle H. Lüthie« zum ausserordentlichen Professor für linische Propädeutik ernannte Dozent Dr. F. W. Jamin betraut. * Bekämpfung -es Krebses tu Srankretch. Ter ftonMsche mal. Ast« , wurde die Künstlerin unzählig« Mal« gernfro. lussni und eine- child Kveistrankenhau« nehm« muß. — Lleonvra Das« sich Dienstag in Wien stn Theater an der Wien Renans verfassten Schluß. Sie hatte einen hervorragenden Erfolg, b» > k am ... - stama „Äbbesse' d« Ionarre". mit dem neuen, eigen« für die Sü stlrrin verfassten Schluß. Sie hatte einen hervorragenden Erfolg, b» mders iu der großen Szene Les zweit« Akte», in der Lie ganze eivrn- schaftlichkeit ihrer Empfindungen nur gedämpft durch Zartti l und Bornrhmdeit des Spiele» znm Durchbruch kam. Nach dem ritten Chirurg Professor Poirier regte, wie aus Paris gefteldet wird, tn der Akademie der Medizin die Bildung einer franzt rschen Liga zur Bekämpfung der KrebSkrankhett und die Errichtung Juflitut» für Krebsforschung an. Dr. Heinrich v. Roth hat zu diesem Zweck die Summe von 100000 Francs g« listet. * Kleine Ehrauik. Man berichtet aus Dayreutb: Das Wagner-Theater auf dem Festspielhügel, dessen Backsteinitauern arg vom sogenannten Zahn der Zett benagt werden und dessen Verfügung« znm Teil gelockert und ausgefallen waren, ist ii den letzt« zwei Monat« einer gründlichen Renovierung von nvlerwvrs« worden. DaS Fachwerk wurde neu ausgefuc mit einem abwechslung-weise roten und gelben Oelfarbem istrich verfth«. Dl« Däcker erhielten «ine» neuen Asphaltguß. D Um stand, daß diese Auffrischung bereit» Heuer und nicht erst im > chsten Jadre vorgenomm« wurdet scheint daiür zu sprechen, dass sc >o im nächsten Jahre wieder Festspiele stattfinden werden.— Das De i mal. da- zu Ehren Gustav v. MoserS in Görlitz errichtet werd i soll, ist dem Bildhauer Magnussen übertragen worden. — Henrich Seidel ist erkrankt, so daß er Aufenthalt im Gvoß-Lickl selber
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