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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193205029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-02
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1932
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Eine flakle MMWst— Sie Liellk xiilerer MMst. Bon Reichsminister a. D. Dr. Hermes. Die Zerrüttung der Weltwirtschaft und die sich immer mehr verschärfende Behinderung unserer Jndustriewaren- ausfuhr durch die Absperrungsmatzregeln anderer Länder hat auch weite Kreise der Industrie zu der Erkenntnis gebracht, datz der Binnenmarkt die sicherste Grundlage unserer Bolkswirtschaft ist. Das bedeutet eine wesentliche Unterstützung der Landwirtschaft in ihrem schweren Kampfe um die Wahrung ihrer Lebensinteresfen. Je mehr die grotzcn Schichten der städtischen und industriellen Be völkerung zu der Einsicht kommen, datz unsere Zukunft nicht in der weiten Welt, sondern in unserem eigenen Lande liegt, desto mehr ist zu hoffen, datz es trotz handels politischer Hemmungen und konfumpolitischer Rücksichten schließlich doch gelingen wird, der Landwirtschaft in allen ihren Teilen den notwendigen Schutz zu verschaffen. Die staatliche Fürsorge für die Landwirtschaft mutz aber ihre Ergänzung finden in gesteigerten Leistungen der landwirtschaftlichen Selbsthilfe. Wenn die Landwirt schaft die Forderung ausstellt, daß in Anbetracht unserer finanziellen und wirtschaftlichen Rotlage die Einfuhr land wirtschaftlicher Erzeugnisse aus dem Auslande weitgehend eingeschränkt wird, dann mutz sie auch alle Kräfte daran setzen, dem deutschen Bolle eine nach Menge und Güte aus reichende Ernährung aus der eigenen Scholle zu sichern. Sie darf trotz aller Schwierigkeiten nicht erlahmen in der ruhigen, pflichtbewußten Erfüllung ihrer Aufgabe, den deutschen Acker fruchtbar zu erhalten und die ein heimische Nahrungsmittelerzeugung weiter zu steigern und zu verbessern. Sie darf nicht mutlos werden, wenn auch der Druck der täglichen Schwierigkeiten noch so schwer auf ihr lastet. Richt dumvfe Verzweiflung machte die Lage erträglicher, nur zähes Ausharren und Schaffen kann eine bessere Zukunst herbeiführen. Daher mutz allen Landwirten die eindring liche Mahnung zu gerufen werden: Laßt nicht nach in Eurer Arbeit, bestellt die Aecker, spart nicht an Saatgut und Dünger und an deren notwendigen Aufwendungen, wenn Ihr irgendwie die Mittel dafür aufbringen könnt! Die kommende Ernte darf nicht durch Vernach- lässigung der Bestellung ein Fehlschlag werden, sondern mutz uns weiter vorwärts bringen auf dem Wege zur nationalen Selbstversorgung. Das gebietet das Interesse unseres gesamten Bolles, aber auch das Interesse der Landwirtschaft selbst. Indem wir durch eigene Erzeugung die Einfuhr entbehrlich machen, verringern wir unsere Abhängigkeit vom Auslande, erhöben die Einnahmen der Landwirtschaft, stärken dadurch ihre Kaufkraft für ge werbliche Erzeugnisse und geben den Arbeitslosen Be schäftigung: zugleich wächst damit die Aufnahmefähigkeit der städtischen Bevölkerung für landwirtschaftliche Erzeug nisse und werden die öffentlichen Lasten gemildert. Die Weltwirtschastskrife, deren verhängnisvolle Fol gen unserem Volke die Nachteile einer übermäßigen Ver flechtung unserer Wirtschaft mit dem Auslande zum bit teren Bewußtsein gebracht haben, hat die Bedeutung einer starken Landwirtschaft als Quelle der Volkskrast mit außergewöhnlicher Eindringlichkeit offenbart. Sache der Landwirtschaft ist es nun, trotz aller Hemmungen und Schwierigkeiten zu beweisen, daß sie die Ernährung des deutschen Volkes gewährleisten und der Industrie einen Ersatz für den verlorenen Auslandsabsatz bieten kann. In wahrem vaterländischen Dienst wird sie dadurch beitragen zu dem wirtschaftlichen und nationalen Wiederaufstieg unseres schwergeprüften Volkes. M SMeMMkl l>»k M MMMe. V Berlin. Vom Reichsverband des deutschen Hand werks wird mitgeteilt: „Die Entwicklung der wirtschaft iichen Verhältnisse im Handwerk hat im Monat Avril immer bedrohlicher« Formen angenommen, sodatz, wenn nicht bald eine grundlegende Besserung eintritt, ein« Kata- strophe unausbleiblich erscheint. Inwieweit die politische Hochspannung der letzten Wochen Handel und Wandel läbmend beeinflußt bat, läßt sich nur schwer beurteilen; immerhin bat es den Anschein, als ob weite Kreise der Austraaaeber lieb darauf eingestellt hätten, den Ausgang der Wahlen abzuwarten. Tine leichte Belebung der Ge schäftstätigkeit haben nur diejenigen Handwerke auszuweisen, die zu den ausgesprochenen Sgisanbrrusen gehören. Zuge nommen bat die Beschäftigung vorwiegend infolge d-r regen UmzugStätigkeit und der FrShjabrSarbriten bei de« Malern, Töpfern, Tapezierern und Elektrikern. Im Bekleidungs handwerk blieb infolge der allgemein ungünstige» wirt schaftlichen Verhältnisse, sowie der verhältnismäßig kühlen Witterung die Geschäftsbelebung gering. Für di« Hand- werksberusr, die von der Inangriffnahme der Frühjabr«- arbeiten in der Landwirtschaft eine »ermebrte Auftragser teilung erhofften, war der vergangene Monat eine starke Enttäuschung. Besonders bemerkenswert war die Stille, dir immer noch auf dem Baumarkt herrscht. Infolge der Schwierigkeiten in der Kapitalbeschaffung, sowie der Spar maßnahmen der Behörden wurden Neubauten so gut wie gar nicht in Angriff genommen- In dem Bericht wird «eiter über die Zunahme der Schwarzarbeit geklagt und bemängelt, daß dir sozialen Lasten und Steuern so aut wir keine Minderung erfabren hätten. Strafanzeige gegen Hitler wegen Abgabe einer Wen eibeOWen AMerang. -(Berlin. Die „Welt am Montag" hat, wie sie «ittrilt, gegen Adolf Hitler Strafanzeige wegen Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung bei der Staats anwaltschaft des Landgerichts in München erstattet. Diese Strafanzeige bezirht sich auf dir in der Wahlzeit erfolgte Veröffentlichung ein« Rechnung de« Berliner Hotel« .Kaiserhof". Vir veriffentlichung «ar u. a. von der „Fränkischen Lagrlpost" in MÜrnbrr« nachgetzrnckt worden, ««rauf Hitler am 7. Avril tzZrO «in» eidesstattlich» Ver sicherung dnrch da« Lanoaericht Nürnberg «in« «iststwtilig« Versagung gegen die .Fränkisch« Tagespost" erreichte. Die Welt am Montag behauptet nunmehr, Hitler« »iderstattlich» Versicherung sei in zwei Punkte» unrichtig und z«ar sei erstens di« „Welt am Montag" am Tage brr eidesstattlichen Versicherung wegen der Veröffentlichung der Hotelrechnung noch nicht »erklagt gewesen, »«eiteu» habe di» „Welt am Montag" »»«drülkltch berichtet, daß der im „Saiserhof" für 10 Lage auSgeaetzrnr Betrag non Hitler »ud seinem engsten Stab« gemacht worden sei. Im ersten Fall hab« Hitler «itzeSÄnttnch »rtstchert, daß die „Welt am Montag «egen der Veröffentlichung der Hotelrechnuag verklagt sei, im »weiten Fall habe Hitler bestritte», hg» er kt« «ich bi« «r»äh»te» UuSgntzr» „«acht habe. Zik MW« I«I M ««I N A«M. Die Mai-Feier« i« Berlin Berlin, 2 Mai. Im Mittelpunkt der Feiern für den 1. Mai standen in Berlin zwei Lustgartendemonstrationen, die der Sozialdemo kraten und die der Kommunisten. Auf der SPD-Kundgebung sah man neben verschiedenen Reichstags- und Landtags abgeordneten auch den Polizeipräsidenten von Berlin, Grze- sinski. Innenminister Seoermg war mit einem der Züge aus dem Stadtinnern mitgezogen. Der Vorsitzende der sozia» demokratischen Stadtverordnetenfraktion, Flatau, stellte die Forderung nach einer 40-Stundenwoche nach einem Bruch mit der Taktik des allzu bürokratisch-vorsichtigen Abwägens, des Zagens und Zauderns innerhalb der Sozial- und Wirt schaftspolitik auf. Weiter lei zu fordern eine klare Stellung, nähme zum Wirtschafts- und Arbeitsbeschafsungsprogramm der Gewerkschaften und zur Verösjentlichung der Arbeitsbe schaffungspläne der Regierung. Infolge des warmen Wetters wurden im Laufe der Kundgebung etwa achtzig Personen ohnmächtig. Arbeiter- samariter brachten ihnen die erste Hilfe. — Die Kundgebung ist ohne Zwischenfälle verlaufen. Auf der kommunistischen Demonstration forderte der Führer der KPD, Ernst Thälmann, zu einer unbesiegbaren roten Einheitsfront gegen den Faschismus und gegen das drohende Verbot der proletarischen Wehrorganisationen auf. Auch diese Kundgebung verlief reibungslos. Ruhige Mai-Feiern in Sachsen Dresden. Anläßlich des 1 Mai veranstalteten am Sonn- tag in Dresden die SPD und die KPD Kundgebungen, die ziemlich stark besticht waren. Bei der Kundgebung der SPD am Dolkshaus Dresden-West sprach Reichstagsabgeordneter Arzt-Dresden. Die Kundgebung der KPD sand im Ostrage hege statt. Sämtliche Veranstaltungen und Umzüge sind in voller Ruhe und Ordnung verlaufen. Auch in Leipzig und Chemnitz sind sämtliche Mai demonstrationen ruhig verlauf--» Zusammenstöße in Bremen. Bremen, 1. Mai. In Bremen kam es anläßlich einer kommunistischen Maifeier zu schwere« Zusammen stößen zwischen Kommunisten und der Polizei. Nach einer kommunistischen Kundgebung in den Zentralhallen bildete sich ein Temonstrationszug. Als die Polizei den Zug auf lösen wollte, leisteten die Demonstranten Widerstand. Sieben Polizeibeamte wurden verletzt, drei davon erheblich. Die Polizei machte dann vom Gummiknüppel Gebrauch und sprengte den Zug auseinander. Auch an anderen Stellen der Stadt wurden Demonstrationsvcrsnche gemacht, wobei zahlreiche Kommunisten verhaftet und nach Waffen durchsucht wurden. In München sprach ans drei sozialdemokratischen Kund gebungen Rcichstagspräsident Lobe. Löbe beleuchtete das Programm der internationalen Maifeier. Er trat für die 40-Stmiden-Wochc zur Verminderung der Arbeitslosigkeit ein. Wenn der Faschismus sein Haupt erhebe, würde bas Schwerkapital die Herrschaft bekommen und die Malle weiter fröhnen und leiden. Die sozialdemokratische Be wegung werde auch mit den Nationalsozialisten in Deutsch land fertig werden. Der Kampf gehe nm die Fortentwicke lung der Republik zum sozialen Volksstaat. — Tie Kund gebungen verliefen ohne Störung. In Braunschweig waren die vorgesehenen Kund gebungen unter freiem Himmel durch ministerielle Ver fügung verboten worden. Es fanden daher in zwei über füllten Sälen sozialdemokratische Versammlungen statt, die ohne Zwischenfälle verlaufen sind. * London, 1. Mai. Nm Maifeiertage bewegte sich wie alljährlich ein großer Kundgebnngszug unter starker polizeilicher Begleitung nach dem Hyde-Park, wo eine Reihe von Ansprachen gehalten wurde. Grosses Jntcressc erregte die Tribüne der Liga für die Freiheit Indiens, wo irische Redner mit den Indern „im Kampfe gegen den briti schen Imperialismus" übereinstimmten und das gemeinsame Interesse Irlands und Indiens betonten. * Tokio, 1. Mai. Die Maifeierkundgebungen in Tokio verliefen ohne Zwischenfälle: durch die Stadt bewegte sich ein Zug von 12 000 Demonstranten, die von sooo Schutz leuten begleitet waren. * Jerusalem. In allen größeren Städten Palä stinas war am Maiseicrtage die Polizei verstärkt worden, so datz der Tag ohne Zwischenfälle verlief. Vorsichtshalber hatte die Polizei schon vorher etwa 40 kommunistische Füh rer festgenommen, um Kundgebungen zu verhindern. * Melbourne. Bei der Maifeier in Melbourne kam es zu schweren Unruhen. Ein Temonstrationszug von !>00N Personen marschierte nach A-rrrabank, wo verschiedene Neben gehalten wurden. Unter den Rednern befanden sich auch der Ministerpräsident von Victoria, Tannecliffe, ferner der Präsident der viktorianischen Arbeiterpartei, Cameron, und der Präsident des Handelsbepartemcnts, die von einem inmitten der Menge stehenden Lastwagen zu sprechen ver suchten. Die Menge brach jedoch in laute Protestrufe aus, stürmte den Lastwagen und warf den Ministerpräsidenten und seine Begleiter zu Boden. Einer der Angreifer schlug auf den Ministerpräsidenten ein, so datz dieser mehrere Wunden am Kopfe, darunter eine Verletzung unter den Augen, erlitt. * Budapest, l. Mai. Ter 1. Mai ist in Budapest im allgemeinen ruhig verlaufen. Tie Sozialdemokraten ver anstalteten am Vormittag eine Kundgebung. Einzelne Ruhestörer wurden von den Polizisten rasch entfernt. Ins gesamt wurden im Laufe des Tages 103 Personen von der Polizei gestellt. * Wien, l. Mai. Tie Maifeiern sind hier ruhig ver laufen. * Prag. Der 1. Mat ist in der Tschechoslowakei im allgemeinen ruhig verlausen. Nur in einigen wenigen Orten kam es zu Zusammenstötzen mit der Polizei. In Prag marschierten die tschechischen Nationalsozialisten, die tschechischen Sozialdemokraten und die tchechst'chen Kommu nisten in gewohnter Weise zuweilen nebeneinander über den Wenzelsplatz zu ihrer Maiversammlung. Im Zuge der tschechischen Sozialdemokraten marschierten auch etwa 600 deutsche Sozialdemokraten, die Transparente trugen mit Aufschriften wie: „Nie wieder Krieg", „Proletarier aller Länder vereinigt Euch!" Als bei den kommunistischen Ver sammlungen auf dem Rcpnblikplatz auch deutsche Arbeiter sprachen, wurde ihnen wiederholt zugeruken: „Hier wird tschechisch gesprochen!" >s T r i e r , 1. Mai. Zu einem blutigen Zwischenfall kam eS in Trier bei einer Maikundgebung der Kommuni stischen Partei. Für den Nachmittag war ein grotzer Umrug angesetzt, gegen den die Polizei bereits bei seiner Bildung einschreiten mutzte, weil Transparente mitgcsiihrt wurden, die verhetzende Inschriften trugen. Bei der Beschlagnahme eines solchen Transparents kam es zu einem ernstlichen Znsammenstotz zwischen Polizei und Kommunisten, bei dem vier Personen mehr oder weniger schwer verletzt wurden, darunter eine Frau. Vier Kommunisten wurden verhaftet: Maiparade in Moskau. * Moskau. Am Sonntag fand in Moskau aus An- (atz der Maifeier eine grolle Parade der roten Armee statt. Ans der Tribüne der Sowjctregicrnng erregte die An wesenheit der türkischen Abordnung unter Führung des Ministerpräsidenten besondere Aufmerksamkeit. Auch das aeiamte diplomatische Korps unter Führung des japanischen Botschafters war zugegen. Kriegskommissar Woroschilow hielt eine Rede, in der er daraus hinwies, datz die rote Armee jederzeit bereit sein müsse, für die Sowjetunion zu kämpfen, die jetzt stark b^rohi sei. Nach dem Vorbeimarsch der Truppen zogen die Moskauer Arbeiterverbände an der Tribüne vorbei. Am Sonntag wurden in der ganzen Sowjetunion neue Fabrikanlagen cingerveiht, darunter das Kraftwerk Dnjepr- ostroi. Aus dem Landtag Gegen die Petschek-Gruppe Anläßlich der am kommenden Mittwoch stattfindenden Sitzung des Haushaltsausschusses B des Landtages, in der die Anträge und Anfragen betr. das Ostelbische Braunkoh- lensyndikat bezw. die Petschek-Gruppe behandelt werden, Hai der Schutzverband der Brikettgrossisten im Bereich des Ostel bischen Braunkohlensyndikats den Fraktionen des Sächsischen Landtages erneut Unterlagen über die monopolistischen Be strebungen der Jgnaz-Peteschek-Gruppe im Ostelbischen Braunkohlensyndikat übersandt. Es wird darin daraus hin gewiesen, daß die Industrie- und Handelskammer Dresden, der Verband Sächsischer Industrieller, der vorläusige Reichs wirtschaftsrat und das Landgericht Königsberg das schädliche Vordringen der Ignaz-Petschek-Gruppe in Ostelbien betont haben. * Dresden. Die nationalsozialistische Landtags- sraktion batte an die Regierung eine Anfrage gerichtet, in der um AuSknnst gebeten wurde, ob «S znträfe, daß vom Reiche «in Treibftoffmonovol errichtet werden solle. Die Regierung bat darauf nnnmtbr geantwortet, daß sie den Gerüchten über dir Schaffung eines Treibstoffmonopois sofort nachgegangen sei. Die zuständigen Meichsiiellen hätten aus Anfrage ans da« Bestimmteste versichert, daß die Regierung nicht daran denke, ein Benzinmonovol zu schaffen und es an eine ausländische Firma zu übertragen. Der Abgeordnete der Konservative» VolkSvartei, Fritzsche, hat eine Anfrage eingebracht, die Ansknn'i darüber wünscht, wie hoch die Kosten detz Volksbegehren« und de« Volksentscheids seien, die dem Staate und den Gemeinden erwachsen sind. Auf der Lagetzorduuua der nächsten, am 3. Mai statt- findenden Sitzung de- sächsischen Landtag« ftrtzen u. a. dir Wahl eines Untersuchungsausschußes «pr Untersuchung der Behauptungen über staatSjeindliche Umtriebe in der sächsischen Polizei und in den AmtSiteUen de- iächsiichen Staates, die zweite Beratung der Vorlage betr. GeschästSerweiterung der Sächsischen Staatsbank so«ie der hier»» vorliegenden Anträge, die Beratung so»ialtzem»kratischer, kommuninischrr und volkSparteilichrr Anträge betr. Arbeitsbeschaßun». Weiter soll u. a. der deutfchnationale Antrag auf Velaffung de« MillionrnkretzitS für da« sächsische Kpirlwarengewertz« behandelt «erden. Pik MmlsWUev Wen ihre WMnnBM MM. Dresden. Ter Volksentscheid bleibt angefochten. Zu der irrefnk rendcn Meldung, datz der LandeSwahlanS- schnß das Ergebnis des Volksentscheids Landtagsauslösung für aüllia erklärt und einstimmig sämtliche Beschwerden wegen angeblicher Wablbeeinfluffung als unerheblich und gegenstandslos abgelebnt habe, erklärt dir nationalioziali- stische Landtagsiraktion. daß der LandeSwablausscbuß ledig lich das zahlenmäßige Ergebnis des Volksentscheids festzu stellen batie. Eine Entscheidung über den wegen gewalt samer Wabibeeinflnsiung und Verletzung des Wahlgeheim nisses eingelegten Einspruch durch die nationalsozialistische Landtagsiraktion steht einzig und allein dem Obervrr- waitungsgericht zu, bei dem das beantragte Verfahren selbstverständlich durchgrführt wird. 87 NarionaüoziaUsten zwangsgesteM Berlin, 2 .Mai. Polizeibeamte durchsuchten in der Sonnabendnacht überraschend ein nationalsozialistisches Ver kehrslokal in der Alexandrinenstraße, bei zwei der Anwesenden wurden Pistolen gefunden. Außerdem fand man auf der Erde verstreut vier Pistolen, einen Dolch und ^wei Tränen- gasrevoloer. Da sich nicht seststellcn ließ, wem die wegge- worfcnen Waffen gehörten, wurden sämtliche 67 Personen nach dem Polizeipräsidium zur Feststellung ihrer Personalien gebracht. Zwei von ihnen, bei denen man die Pistolen ge funden hatte, blieben in Gewahrsam, die anderen wurden später wieder entlasten. WMilgSmihtit fjjr iijePllrtklMligiitszentrWs vd» Berlin. Der geichästtfübrrnd» Vorstand der Deutschen Zentrumspartei besprach am Sonnabend nut« dem Vorsitz des Vrälaten Lr. Kaa« da« Ergebnis der Lintzerwahlen und überließ bei den kommenden politische» Nertzandlnngen die letzte Entscheidung der RleichSpartei- leitnng. In tzer parteiamtlichen Mitteilung über die Sitzan, heißt »«, mnn tzatze mit Genugtuung und Dank seltgefteRt, daß durch dir Treu» tzer Wähler die Fortführung einer «ustzauenden uationnleu Real»«litit gewährleistet sei. Dem Reich«ka»»ler, der für k«r»e Leit der Sitzung hei-
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