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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193209141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-14
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1932
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WMm. Stürme brausen über die Lande. Selbst die stärksten Bäume ächzen und stöhnen unter der furchtbaren Gewalt. Das leichte Gehölz bient sich, und waS morsch ist im Geäst, das wird losgerisscn und prasselt zu Boden. In den Siedlungen der Menschen pfeift es um die Häuser und die Straßenecken, und es heult in Schloten und Kaminen und Dachluken in allen Tonarten. Wehe Tür und Tor und Laden, die nicht wohl verwahrt sind! Wehe, wenn ein Dach ziegel los ist! Am Himmel wechseln Sonncnglanz und dichtes Gewölk und Regen und Sonnenglanz. Da drängen schwarze Wolkenmauern heran. Der Sturm peitscht dazwischen — reiht sie auseinander, dah wir die Sonne erblicken, ballt sie wieder zusammen. Reiht sie in wildem Wirbel hoch empor, dah Hagelschloßen daraus herniedcrprasscln — brückt sie tief hinab, daß starke Regenschauer hervvrbrechen. In der Natur ist alles Kampf Im Kleinen und Ver borgenen sehen wir eS nicht so leicht. Wir müssen schon sein beobachten, um die Kraft zu ermessen, mit der der zarteste Keimling sich durch die harten Erdschollen den Weg zum Licht erkämpfen muh. Aber wir sahen, wie zu seiner Zeit der Föhn den Winter auS dem Lande jagte und auf seinen Fittichen den Frühling ins Land hineintrug. Und nun wehen die wilden Herbststürmc. Wenn sie vorübergeweht sind, wird des Sommers Kraft endgültig gebrochen sein. Wenn dann hernach die Sonne wieder kommen wird, dann wird ihr Schein nur noch ein matter Abglanz der schönen Hochsommerzcit sein. Und immer häufiger wird sie sich ganz verhüllen, und eS werden die grauen, trüben, trost losen Tage des späten IabrcS kommen. ES gilbt das Laub, und alles Kraut wird welk und dürr — dann ist die harte Zeit des groben Sterbens da. Lertliches und Sächsisches. Riesa, den 14. September 1932. —* Wettervorberiaae Nir 15. September 19X2 Mitgeteilt von der Sachs. LandeSwcttcrwarte zu Dresden.) Meist schwache Winde a»S weltliche» Richtungen, nur langsamer BewölkunaSrückaana. Neigung zur Nebelbildung, wärmer, anfangs leichte Niederschläge. —* Daten *>>r den 15 September 1982. Sonnei ufaaug 5,84 Uhr. Sonnennnteraang 18.16 Uhr. Mondanigong 18,18 Ubr. Mondnnteraana 6.03 Uhr. 1834: Ter Geschichtsschreiber Heinrich Treittcbkr in Dresden geb. tgeft. 1896». 1882: Der Unterseebootiübrer Otto Weddigen in Herford geb. lgest. lülbs. 1S26: Der Philosoph Rudolf Enken in Jena gelt, (geb. I84S>. * —* Stenographisches W e t t s ch r e i b e n. Gestern abend hielt der Ltcnographen-Verein Riesa in der hiesigen Handelsschule sein diesjähriges Wcttschreiben ab. Erfreu licherweise ivar dabei eine anherorüentlich rege Beteiligung. Geschrieben wurde in den Geschwindigkeiten von 89 Silben bis 280 Silben in der Minute. Daran beteiligten sich 112 Damen und Herren. An dem anschliebendcn Schön- und Richtigschreibcn nahmen 40 Damen und Herren teil. Die Bekanntgabe der Preisträger und die Preisverteilung er folgt bei dem am 15. Oktober im „Hotel Hopfner" statt- 'indcndcn Stiftungsfest. —* Der Christliche Eltern verein Riesa veranstaltet am Freitag einen Vortragsabend im Jugendheim Hohe Ltrabc. Näheres unter „Vcreinsnach- richten". —* Dicbsta h l. Aut dem Wochcnmarktc wurde heute vormittag eine hiesige Einwohnerin nach dem Stehlen von Fleischwareu gestellt. Tie polizeilichen Ermittelungen sind im Gange. —* I m „Capitol" gelangt ab heute mit dem neuen Filmprogramm wieder ein Tonfilm zur Ausführung, der überall in den Grohstädten begeisterte Ausnahme gesunden hat. Er betitelt sich „Ein toller Ein fall". In den Hauptrollen wirken mit Willn Fritsch, der vergötterte Filmliebling, Mar Adalbert, Rvsn Barsony, eine entzückende Tänzerin usiv. Neber den Film selbst lesen wir u. a.: Wenn ein zauberhaft beschwingtes Spiel sich in glän zenden Bildern zu nbcrschäumendcr Lebendigkeit steigert, wenn eine Liebesgeschichte in gar nicht hergeholter Form zum glücklichen Ende geführt wird, wenn die sorgsam ge führte Regie Kurt GcrronS, von hundert glücklichen Ein fällen gesegnet, auf ein mustergültig durchgcnrbeitctes Drehbuch gestützt, die Handlung in klingende Episoden ans- löst, die Darsteller zu höchsten Leistungen bringt, die Musik Walter IurmannS zur perlenden Begleitung dämpft, wenn Willn Fritsch die Herzen seiner Verehrerinnen bezaubert und damit das Publikum, wenn ein Mädchen wie die Rosh Barsony in tänzerischem Uebcrmnt durch die Szenen hüpft, lachend, sprudelnd, mit neckischem Augcnspiel und koketter Anmut — sic holt sich an die drei- oder viermal verdienten Sonderapplaus aus offener Szene —, wenn daneben eine stille und feine Schauspielerin wie Dorothea Wieck mit ein paar Gesten, mit wenigen Worten Proben ihres kultivier ten Spiels gab (daß man sie beschäftigt hat, ist schon dan kenswert), wenn Hörbiger tiefe Schwipsgespräche mit Bendow führt und gleich daraus Elleu Schivnnnecke in köst licher Natürlichkeit ihr pfiffig-scheues, verliebtes Gesicht zeigt und durch die Bilder schlenkert, tapsig und gottlob noch ungelenk, Mar Adalbert seine Witze dahinerzästlt, Leo Slezak für Augenblicke erscheint, ist das Vergnügen voll kommen, muh das Publikum in die glänzendste Stimmung kommen, und der starke Beifall am Schluss konnte nicht aus bleiben. Ein toller Einfall — einfach tolle GcschästsauS- sichten. Solche geschmackvollen, lustigen Filme verlangt das Publikum. — Auch das Riesaer Publikum wird hochbegei stert sein nnd den Filmlieblingen zujubcln. Näheres siche heutiges Inserat! —* Katholischer Gesangverein und Kirchen chor „ C ü c i l i a ". Am Sonntag, den 11. September, ver anstaltete der katholische Gesangverein und Kirchenchor „Cäcilia" im großen Saale des Hotel Höpfner einen Werbcab end bestellend ans GesangSkonzcrt und Ball. Herr Pol.-Oberkom. E. Schmidt begrüßte die trotz der schlechten Zeit verhältnismäßig zahlreich erschienenen Gäste, darunter ganz besonders die hochw. Geistlichkeit und die Freunde aus Strehla, Lommatzsch und Zeithain. Herr Schmidt verstand cs vortrefflich, den Gästen Wesen und Wirken der Cäcilia zu erklären. Zweck der Veranstaltung war, den Freunden und Gönnern der Cäcilia nach langer Pause Gesänge aller Art zu Gehör zu bringen. Im ersten Teil brachte der Chor unter der sympathischen Stabführung des Chormeisters Hans Reinert folgende Chöre zu Gehör: „Hymne" von Stadtler; „In stiller Nacht" von Brahms und das Gloria aus der Messe „Salve Regina" von Stehle. An schließend daran langen Frau Mätzel lTopran), Frau Kau mann (Alt), begleitet von Frau Dnttko-Klaus am Klavier „Ich wollt meine Lieb ergösse sich", „Drei süße kleine Dirn lein" und „Auf einem Baum ein Kuckuck saß". Der Verein ist zu beglückwünschen, in seinen Reihen solche Tolokräste zu besitzen. Der starke Beifall war der Beweis dafür, wie sehr der Tolovortrag angesprochen hat. — Im zweiten Teil kam das Volkslied zu seinem Recht. „Heimatschnen" von Jüngst, »Vagantenlied" von Ärannich und das immer wieder gern gehörte „Der Hans hat die Liese geküßt" von Wellmann, bewiesen, daß der Verein auch in der Pflege des Volks liedes ganze Arbeit geleistet hat. Frau Mätzel sang nun, wieder begleitet von Frau Dyttko-KlauS, die „Arie aus hem Freischütz" und „Liebliche Wangen". Bei der sehr schwierigen Partie des Freischütz konnte Frau Mätzel ihr Können unter Beweis stellen. Ganz hervorragend erledigte sie sich der Aufgabe und wir freuen uns heule schon, bet der nächsten Veranstaltung wieder solche Leistungen von den Damen zu hören. Ganz besonders sei nochmals die meisterhafte Be gleitung von Frau Dyttko-KlauS erwähnt. Der dritte Teil war dem Orchestergesang gewidmet. Unter Mitwirkung der Trostelkapcllc fang der Chor mit viel Liebe und Be geisterung „An der schönen blauen Donau" von Johann Strauß und „Frohsinnwalzer" von Karl Reimann. Nicht endenwollender Beifall belohnte die Sänger für ihre Mühe. Der Chormeistcr hat auch hier bewiesen, daß ihm auch der Orcüestergesang geläufig ist. Getrost kann er seinen Verein in dieser Form wciterftthren, besseren Zeiten entgegen. Ein gemütlicher Tanz hielt die Besucher noch einige Stun den beisammen. hoka. —* Heute abend M o n d f i n st e r n i s. Da sich der Mond am 14. September zur Zeit des Vollmondes nahe aus aufsteigendcn Knoten, um einen Schnittpunkt seiner Bahn mit der Ekliptik befindet, findet eine Mondfinsternis statt, die bet uns in ihrem ganzen Verlaus zu sehen ist. 10,05 Uhr tritt der Mond, wie bereits mitgeteilt, in den Halbschatten der Erde: das macht sich allerdings kaum oder nur sehr wenig durch eine leichte Schwächung des Vollmond lichts bemerkbar. Erst 20,18 Ullr, wenn der Mond in den Kernschatten cintritt, beginnt die eigentliche Verfinsterung: langsam schreitet der Erdschatten aus dem Vollmond weiter vor, bis 22 Uhr der Höchststand der Verfinsterung erreicht ist. Die Finsternis ist nahezu total: eS werden 98 Prozent deS MondllalbmesserS verfinstert. Nun nimmt die Verfinste rung wieder ab, nnd 20,45 Uhr, mit dem Austritt deS Mon des auS dem Kernschatten, erreicht sie ihr Ende. Am 15. September 0.56 Uhr tritt der Mond aus dem Halbschat ten der Erbe. —* Ermäßigung der Grundstener 1 932 für S i e d l nn a S ll ä u i e r aut dem Erlaßweae. Das Sächsische Finanzministerium erläßt im Sächsi'Eeii ^Aer- waltunasblatt Nr. 47 folgende Verordnung: Für Lied- lunasbäuicr (Kleinwohnungsbauten), für die der dritte Einlleitswert niedriger al-5 der erste Einbettswert iestae- steilt worden ist, ist aitt Antrag die Grundsteuer für daS Rechnungsjahr 1932 auf dem Erlaßwege bis aus den Be trag llcrabznsetz.'n, der sich bei Zugrundelegung des drit ten Einheitswertes als Grundsteuer eraellen wür^e. So weit i'doch die Vorschriften in 8 .3 des Gesetzes über du' Grundsteuer nir das Rechnungsjahr 1932 cinschlaaen, ist nach diesen Vorschrifren zu verfahren. Die Vorschriften in Abi. 2 der Verordnung des Finanzministeriums vom 9. 'August 1930 nnd in Nr. 1 der Verordnung des Finanz ministeriums vom 20. Januar 1931 gelten entsprechend. —* Die Verhandlungen in der Textil industrie. Die Verhandlungen im Lohnkonflikt in der westsächsjscken Textilindustrie, die am Montag vor dem Schlichter in Dresden begannen, wurden nicht, wie ur sprünglich beabsichtigt, am Dienstag sorttzcführt, sondern auf Donnerstag, den 15. September, vertagt. — Wann die Verhandlungen in der ostsächsjscheu Dertilindustrie ihren Fortgang nehmen werden, ist noch unbestimmt. —* L an d t a g s a n t r n g. Die nationalsozialistische Laudtaasfraktion bat einen Antrag eingcbracht, in dem die Regierung ersucht wird, dalli» zu wirken, daß sämtliche Kündigungen bei der Reichsbahn rückgängig gemacht wer den. Die Leistungszulagcn sollen aufgehoben und die da durch eingesvartm Gelder zur Wciterbeschäftigung von Arbeitern und Angestellten verwendet werden. —" AuS dem politischen Leben. Der Landes vorstand der Sächsischen ZcntrumSvarlei hat sür Sonn tag, den 25. September, einen außerordentlichen Partei tag nach Dresden einberufen, auf dem Dr. Vvckel-Berlin über die Politische Lage im Reiche referieren wird. Fer ner stehen die sächsischen Kommunalwahlen am 13. Novem ber zur Beratung. —* Der Sächsische E ll o r m e i st e r v e rb a n d in Meißen. Der Sächsische Ehormeistcrverband batte als Levlcmberversammlung einen 'Ausflug nach Meißen angc« setzt. Aus Einladuua des Vorstandes waren auch Gast- er schienen, so die Vorstandsmitglieder des Iulius-Ottv-Bun- des. Vorstandsmitglieder der Gruvve Meißen vom Säch sischen Elbgausängerbunde, Vorstandsmitglieder der Meiße ner Gesangvereine und Ehormeister, die dem Verbände bis letzt noch nicht angehörten. In Vertretung für die dienstlich berw. durch Krankheit verhinderten Vorsitzenden begrüßte Pötzschick die 'Anwesenden. Er wies darauf hin, daß die Sitzung als Werbeversammlung gedacht sei. 'Auch außer halb Dresdens solle man spüren, daß ein Sächsischer-Ehor- mcister-Vcrband bestehe und arbeite. Mit der Tagung in Meißen solle damit begonnen werden, die Ideen des SEhB. auf das Land und unter die Sänger hinauszu tragen. Die Vereine sollten durch ihre Führer erfahren, daß die Ehormeister nicht nur aus Ständesinteressen «orga nisiert seien, sondern daß sie als musikalische Führer Aufbauarbeit in der heutigen Zeit mit leisten wollten. Lehmann-Meißen dankte und grüßte im Namen der Meiße ner Sänger. Der Vorsitzende des Julins-Otto-Bundcs, Reichsbahnamtmann Scheder, knüpfte an einen Punkt an, den sich unter vielen anderen der Eh-V. zu «erreichen vor genommen hat, nämlich: enge Fühlungnahme mit den Sängerbünden. Er freute sich, daß die Ehormeister als Organisation die Bünde suchten, arbeiteten sie doch dem gemeinsamen Ziele zu. Der Ehormeister solle nicht be zahlter Vereinsbeamter sein, sondern «er müsse mit ganzem Herzen hinter seiner Sache stehen und für sie zu kämpfen wissen. —* Das'Weiße Kreuz in Sachsen. Am 10. und 11. September hielt der Sittlichkcitsbund vom Weißen Kreuz seine 25. sächsische Landeskonferenz in Aue ab. Aus allen Teilen Sachsens waren Pfarrer, Leiter und Einzelmitglicder zu diesen Veranstaltungen gekommen. Die Konserenz wurde eröffnet mit einer Leitervcrsammlung, in der General sekretär Gundermann, Berlin, über das Thema: „Probleme und Freude in der Arbeit" sprach. Zu gleicher Zeit hielt Generalsekretär Flaig, Ehemnitz, in einer öffentlichen Abend versammlung vor Männern und jungen Männern einen Vortrag über das Thema: „Christliche Jugend im Sturm unserer Tage". In der Hauptversammlung gab zuerst Pfarrer Knabe, Landesvorsitzender des sächsischen Sittlich keitsbundes, einen Rückblick über die 25 jährige Arbeit des sächsischen Bundes. ES schlossen sich drei Referate an: Rektor Böhme, Aue, sprach über: „Der heilige Gott", vom medizinischen Gesichtspunkt beleuchtete Dr. med. Finkh, Zschopau, „Die Sprache des Leibes", und Generalsekretär Gundermann rief zum Schluß zu neuem Kampf in der schweren Wciß-Kreuz-Arbeit auf. In dem öffentlichen Abendvortrage packte der Landesvorsihende die Frage „Mann nnd Frau" an. Er warnte vor dem aussichtslosen Wege der Selbsterlösung und zeigte den einzigen Weg der Erlösung von den Nöten durch Jesus Christus. Den Schluß der 25. Landeskonferenz bildete eine Vertiefnngs- stunde in der Friedenskirche für männliche und weibliche Jugend. Generalsekretär Gundermann sprach in feiner jugendfrischen Art über di« innere Kraft zu einem sieg reichen Leben. —* Vegetarische Fra ue »-Tagung in Leip zig. Am Sonntag, 18. September, wird in Leipzig der 12. Bundestag des deutschen „Vereins vegetarischer Frauen" stattfinden. Im Anschluß an die Hauptversammlung erfolgt eine erstmalige Aussteiluna lederlosen SchuhwerkS. Der Nachmittag ist dem Besuch einer musikalischen Feier am Bölkerschlachtdenkmal gewidmet. —* 13. Bundestagung der Kriegsteilneh mer der Reichsbahn. Am Sonntag hielt die Freie Vereinigung der KriegSt.'ilnehmer 1914/18 der Deutschen Reichsbahn in Rechenberg-Bimcnmühle ihre 13. Bundes tagung ab, zu der u. a. auch 32 Bezirksvertreter ans Sacksen, Preußen und Bayern erschienen waren. Der Vor sitzende der Bereinigung, ReichSbahntnsPektor Hermsdorf- Dresden, gab einen Uebrrblick über die Aufgaben des Bundes. Im Rahmen der Tagung fand eine Gefallenen ehrung am Kriegerehrenmale statt. Den Abschluß der Tagung bildete ein wohlgelungcuer Festabend. — Zum Ort der nächstjährigen Hauptversammlung wurde Raben stein (Bayern) bestimmt. —"TagungdesLandesverbandesSachsen des Deutschen Sprachvereins. Der Landesver band Sachsen des Deutschen Sprachvereins hielt am Sonn tag in Hohenstein-Ernstthal seine diesjährige Hauptversammlung ab. Einer Festsitzung am Sonntag vormittag wohnte auch Bürgermeister Dr. Wagner-Hohen stein- E. bei. Der Vorsitzende- des Landesverbands, Stu diendirektor Dr. PaulnS-Bautzen, bezeichnete in seiner Begrüßungsansprache als eine vaterländische Aufgabe des Sprachvereins die Bekämpfung des Fremdwortes. Den Fcstvortrag hielt Prof. Dr. Mendt-Ehemnitz über „Technik und Sprache". In der am Nachmittag abgehaltenen eigentlichen Hauptversammlung erstattete Dr. Paulus den Jahresbericht. Ausführlich behandelt wurde sodann der Landeslclnplan für die höheren Schulen. — Die nächste Hauptversammlung soll in Meißen- stattfinde». —* Erlaß gegen das Ncb erfliegen von Menschenansammlungen. Ans Berlin wird dem Teinnion-Lachscndieilst geschrieben: G«e« en das Ueberflicgen von Menschenansammlungen hat der Reichsverkehrsministcr folgenden Erlaß heransgegeben: „'Nach tz 79 der Verord nung über Luftverkehr dürfen Menschenansammlungen nicht in einer Höh: unter 200 Metern überflogen werden. Unfälle und Beschwerden geben mir Veranlassung, auf die Innehaltung dieser Bestimmung besonders hinzuwei sen. Uebertrctnngcn sind strafbar. Darüber hinaus er suche ich alle Flugzeugführer, beim Ueberfiiegen von Er- holnngS- und Sportstätten iede Gefährdung Dritter durch die Art des Fliegens unter allen Umständen, Störungen durch den Motorlärm aber nach Möglichkeit zu vermeiden." —* Auch die B l u m c n g e s ch ä f t s i n h a b e r gegen übermäßige B l u m e n e i n f u h r. Der Tagung der Blumengeschäftsinhaber in Halle kommt in sofern Bedeutung zu, als sich auf ihr ergab, daß zwi schen Blumenzüchtern und den Geschäftsinhabern insofern völlige Uebereinstimmiing besteht, als beide die übermäßige Ueberschwemmnug des deutschen Marktes mit ausländischen Blumen als ein Uebel bezeichnen. Zwischen den beiden nahe verwandten Berufen des Blumenzüchters und -Händ lers besteht Einigkeit darüber, daß bei gleichzeitigem Rück gang der Kaufkraft des deutschen Volkes die Einfuhr von ausländischen Blumen unberechtigt und für beide Berufs stände gleich schädlich ist. Das damit verbundene Neber- augebot am deutschen Markt muß zwangsläufig zu Preis- ziisammenbrüchen führen, durch den Erzeugung und Ver kauf gleichermaßen geschädigt werden. —WK. Mädchen btldung tut not. Der Gesamt vorstand des Allgemeinen Deutschen Lchrerinnenvereins hat in einer Entschließung soeben zum Ausdruck gebracht, daß den Mädchen nicht zugunsten einer einseitig fachlich hauswirtschaftlichen Ausbildung die allgemeine Schulung ihrer geistigen Fähigkeiten vorenthalten wirb, die die Vor aussetzung einer vollen Teilnahme am Gesamtleben der Nation ist. Ebensowenig darf das Mädchen von wissen schaftlicher Bildung grundsätzlich ausgeschlossen werden. Das Kulturleben unseres Volkes bedarf im steigenden Malle der Mitarbeit der Frau, die über eine gründliche geistige Bildung verfügt. In der gesamten Mädchenbildnng aber ist der besonderen Wesensart und Kulturaufgabe der Frau dadurch Rechnung zu tragen, daß Unterricht und Er- ziellung vorwiegend in die Hände von Frauen gelegt wird. Dieser Forderung wird nicht Genüge geleistet, wenn nur die technischen Fächer weiblichen Lehrkräften übertragen werden. Vielmehr ist im Hinblick auf das Ziel aller Mädchenbildung gerade in den wichtigsten Bildungsfächern der Frau »oller Anteil am Unterricht cinzuräumen. —* Spanische Schatzschwindler wieder an der Arbeit. Aus zahlreichen Mitteilungen verschiedener Polizeiverwaltungen und Privatpersonen geht hervor, daß die sogenannten „Spanischen Schatzfchwindler" ihre Tätig keit wieder ausgenommen haben. Es handelt sich um Be trüger, di: in Abständen von einigen Jahren aus Mädrid oder Barcelona an deutsche Bürger, vorwiegend finanz kräftige Geschäftsleute, Schwindclbriefe versenden. Wäh rend der Briesschreiber in früheren Briefen Hauptmann (Zahlmeister) gewesen sein und sich wegen Teilnahme an einem politischen Komplott in Haft befinden will, behauptet er jetzt, wegen Bankerotts in Gefangenschaft zu sein. In den früheren Briefen wurde der Adressat gebeten, dem Gefangenen zur Wiedererlangung von 1500 000 Franken zu verhelfen, die sich in einem auf einem französischen Bahn hof lagernden Koffer befinden soll. In den neuerdings versandten Briefen wird vorgesviegelt, daß das Vermögen des Häftlings in Hölw von 300000 Mark bei einer be deutenden Bank in Deutschland deponiert sei. Der Emp fänger des Briefes soll sich« zu diesem Zweck nach Spanien begeben, um dort die 16 jährige schutzlose Tochter des Briesschreibers in Obhut zu nehmen und durch Bezahlung von 5700 Mark Gerichtskosten die beschlagnahmten Reise taschen des Eigentümers cinlösen zu können. Jin Geheim fach einer der Reisetaschen soll sich der Depotschein sür den Koffer mit dem 'Vermögen befinden. Dem Helfer wird weiterhin die Uebergabe bestimmter Dokumente in Aussicht gestellt, die «es ihm ermöglichen sollen, das in Deutschland deponierte Geld abzuhebeii. Für die geleisteten Dienste ver spricht der Schwindler dem Briefempfänger den dritten Teil deS erwähnten Vermögens. Im Falle des Einver ständnisses soll der Adressat dies unter der Adresse „Fede rico Matias Lista Eorreos 688, Gironella" telegraphisch bestätigen und dann weitere Anweisungen zu der Spanien reise abwarten. Ein Empsänger eines solchen Brieses, oer das erbetene Telegramm absandtr, erhielt kurz darauf eine biS ins kleinste ausgearbeitete Reiseinstruktion und zwei oifcnsichtlich gefälschte Urkunden, die die Richtigkeit der ausgestellten Behauptungen beweisen sollen. AuS der Tatsache, daß die Briese vervielfältigt sind, ist auf Massen versendung zu schließen. * Blotwitz. - Am vergangenen Sonntag feierte die Bloßwitzer Kcknl« ihr ISO silbrig»? Betteben durch ein Schnlfett Sin kchön au-geickmückter Fett,na „g nach der Fettmiese in Brnbnitz. Sehr zahlreich waren Säst» und Zuschauer erschienen. Die Kinder erfreuten sich an allerlei Belustigungen nnd Spielen. Sin Lampionzug mit anschließender Schulbelruchtung beendete de» denk- würdiaen Tag. * Dresden. Juarnd und Fliegerei. In Anwesenheit von Dertretern des DolkSbildungSmiuitteriums, des Rates zu Dresden, der Technischen Hochschule Dresden nnd der Sächs. FluabSfendetriebSgesellschaft fanden am Dienstag itttttag auf dem Flughafen Heller Borsührungen der Nka- demischen Flirgergruvve Dresden vor etwa 6000 Schiller» nnd Schülerinnen Dresdner höherer Lehranstalten statt. Die VerauftaUuna batte den Zweck, der Jugend den Ge-
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