Bericht Über den Zustand des Bergbaus und Hütten-Wesens in den Fürstentümern Bayreuth und Ansbach nebst Beilagen über die Saline zu Gerabronn und Schwäbisch-Hall, die Porzellan-Fabrik zu Bruckberg, das Vitriolwerk am Schwefelloch, die Natur des Eisens, der Smalte und die Entstehung der Schwefel-Säure bei der Alaun- und Vitriol-Fabrikation: vom 12. Juli bis 5. August 1792
Mühe lohnte, sie, wie ehemals auf dem Alaunwerk bei Kloster Sulz ge schah, auszuhalten. Der Abbau dieses Alaunschieferflözes ist äußerst unregelmäßig und unbergmännischer als alles, was ich bisher in beiden Fürstentümern ge sehen. Es sind jetzt 3 Stollen in den Hügel getrieben, alle gegen Mitternacht zu. Sie bringen etwa 3—5 Lr. Teufe ein und dienen meist zur Förderung und zum Wetterwechsel, denn Wasserlosung bedarf die Grube nur wenig. Der alte Stollen, dessen Mundloch nahe bei der Heldenmühle ist, ist längst zu Bruch gegangen. Der mittlere ist etwa 7—8 Lr. weit fahrbar; da aber vorn das Flöz im Querbau (doch mit Hinwegnehmung der Pfeiler) abgebaut und das Dach durch Stempel schlecht abgefangen war, jetzt auch verbrochen. Man hat, statt das Flöz zu durchörtern und gegen Mitternacht die Erze zuerst hineingewinnen, sie vorn (nahe am Stollmundloche) abgebaut, das Dach schlecht verwahrt und sich so die Förderung und den Weg zur Ausrichtung gleich fündiger Mittel selbst versperrt- Mit dem neuen Stollen, dessen Mundloch zwar auch am mittäglichen Abhange des Hügels, aber am weitesten östlich liegt, hatte man die Ab sicht, das Flöz in Mitternacht-Abend, ohngefähr im Mittel zwischen den alten Bauen und dem Ausgehenden des Flözes zu überfahren. Dieser vernünftige Entwurf wurde aber elend ausgeführt. Man setzte sich mit dem Stollen St. 2,1 an, trieb ihn aber, statt ihm eine Rösche zum Ablauf der damals hier häufigen Wasser zu geben, als ein Gesenke, und sah sich endlich (da man zu viel Wasser vor Ort hatte) genötigt, Strossen nachzureisen, und die Sohle wenigstens söhlig laufen zu lassen. Darauf fand man, daß man mit dem Orte zu weit gegen Morgen fahre, lenkte also gegen Abend, aber zu stark aus, wurde mit dem zweiten Stollen durchschlägig und wandte sich nun wieder gegen Morgen! So fuhr man ungewiß (denn eines Kompasses bedient man sich hier nie, sondern ratet bloß), ob man die Vitriolader rechts oder links vor sich habe, und statt sich den frischen Mitteln zu nähern, entfernt man sich davon! Von Abbauen und Örtern, wo Alaunschiefer ansteht, habe ich nur eines bemerkt, es liegt vom Querbau gegen Morgen und steht St. 8,1 an. Man ist hier in 3 Lr. auf dem Flöze aufgefahren, hat gegen Mitter nacht zu noch unverritztes Feld vorliegen und gute Aussicht, gegen Mor gen aber ein sichtbar abgeschnittenes Flöz. Der Plan, der für einen haushälterischen Betrieb dieses kleinen Werks zu befolgen wäre, möchte darin bestehen: 1. ) Das neue Stollort, wo es jetzt ansteht, in Mitternacht-Abend (aber in einer Stunde) fortzutreiben. In 4—5 Lr. muß man das Flöz über fahren. 2. ) Den Querschlag, der von dem mittlern Stollen, gegen den alten zu in Abend getrieben ist, ganz zu verlassen, weil man weiß, daß man hier auf alten Mann trifft.