Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.12.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19051202022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1905120202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1905120202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-02
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Eormabevd, 2. Dezember 1S6S Leipziger Tageblatt Bette 2. Nr. «1L. vv. Jayrg -es park zw 1 nu mi alt« Fäl har 5930 . 950 - 240 - 1970 - 850 . «es aei Ol m ei: wi G^ 23 hat red Tr, den hat' tre> noä Da den eini von plai rnh diel her' lick al str Ho vei > jed loci Eli S i vor erl fre der den Am I oereir Löwe, t e!.) Emn länge delev verjck i..: C hatte könnt > ch e sonst Zuku Gru, vora»schlaa«n« Umeraayuirz 1S05^L 1500 . ' 215 - . 280 - 4300 970 . ' 620 . 250 . ' 1650 > 470 - , 1240 - 530 e ' ' 1130 - ' 920 bo °sl Kl Bi ein Ant Lac w ü b e s Kö von feier Gar auch korp der mitt liche heut Soz Ural des richt man orga ihne Agit aller der 1 die f würi ci tried Stif Bau Ausl rung zwei Lildu die 2 Arch bcsuc Entv Rußland. * Die verüchle Sher die Vorgänge am Hofe wollen nicht zam Schweigen kommen. Nach der einen Lesart soll rin Groß fürst — sogar sein Name, Dimitrij Konstantinowitsch, wird genannt — den Zaren an der Hand, nach einer anderen am Kopf verwundet haben. Das Hofmiuisterium lehnt jede AuSkunfls- «rteilullg ab. Aus London wird gemeldet, daß in Petersburg Alarmgerüchte kursieren, rS sei in Zarskoje-Selo unter den Garde- osfizieren eine Verschwörung gegen den Zaren entdeckt worden. Ein Großfürst soll in dieselbe verwickelt sein, doch sei eine Bestätigung der Meldung nicht zu erlangen. Selbst die Hofbramten geben zu, daß sich in Zarskoje Selo etwas Wich tige- ereignet habe, sicher seh daß die Garde nicht mehr zuverlässig sei, nur noch die Kosaken gelte» für verläßlich. Es heißt, sämtliche Kosaken, zusammen 450 000 Manu, wc ae K Pro Neu einer Freib sür l lamtk über arbei plant bobri Bubc bei t Kerze würd' sab> i> Die s Bunt, sellscb crricb haarscharf charakterisierten Tyvenl — Der Wiener A. Roesler, von dem zahlreiche Stücke ausgestellt sind, wirkt zum mindesten alt väterlich. In unserer modernen Zeit, di« künstlerisch immens an- spruchsvoll geworden ist. werden diese schlecht und recht herunter gepinselten, inhaltlich rin wenig sentimental gestimmten Bilder kaum viele Freunde finden. Am erträglichsten ist entschieden daö große Bild „Luna und Endymion", in dem sich eine seltsam Bougereauiche Süßlichkeit mit einem letzten Nachklang Makarticker Farbenpracht vereinen. Auch leine stark rasaelleSk gehaltene Madonna mag hin- gehrn. Ein kleines aber gutes Bild in der Waldteich mit Enten von I. Gantner-Neuhaus, und auch A. NertrandS „Frühling am Bach" ist gut gesehen und voll echter Empfindung. Ein Seestück von Han« von Petersen, ein prächtiges Bild ..Altwasser bei Dachau" von Strützel und eine etwa- schwächliche Landstraße von Willroider repräsentieren neben anderen Werken die Münchener Kunst. Von CH Palmiö hängt da ein Bild „Calminz", daS. in breiter kräftiger Malweisr gehalten, vor allem aus der Entfernung gut wirkt und große kolo ristische Reize hat. Ein kleiner Gotthard Kühl verdient Beachtung; es ist ein charakteristisches Bild dieses trefflichen Meisters, was man auch von einem Schasstück von Zügel sagen kann, obwohl eS mir älteren Datums zu sein scheint. Endlich möchte ich noch auf H. Schleichs, wenn auch nicht ganz einwandfreie«, so doch seinen Qualitäten nach lobenswerte« Seestück „Englische Külte" verweisen, während Eug. Delätres farbige Radierung alS rin außerordentliches feines Werk diese« Pariser Künstlers anzusvrechen ist. der die Kunst seine« Vaters Auguste, de- bekannten KünstlerdruckerS von Mont martre, mit großem Erfolge fortsetzt. p * Kleine Ehrantk. Im Königlichen Schauspielhaus zu Berlin hat gestern Fräulein Dalldorf die Rolle der Frau Kommerzien rat Borchardt in Eckart« ..Froschkönig" gespielt. Sie reiste hinüber, um die erkrankte Frau Nuscba Butze abzulöien. klebrigen« wird bei Hülsen« mit Au-dauer „Borchrrtz" anstatt „Borchardt" gesagt und gedruckt. — Die Röjane soll mehrere Abende im Berliner Theater de» Herrn Bonn gastieren. — Der Porträtmaler Fritz Hummel in Berlin ist gestorben. Er war ein Schüler Bendrmaun«, malte anfänglich Historienbilder, widmete sich spät« aber an-schließlich der BildniSmalerri. — Die solle» mobilisiert werden. — Weiter wird noch gemeldet: Die tzofpartei drängt mit Macht znr Diktatur. Zur Sicherung de« Aaren marschierte gestern die ganze Leibgarde und da- Semenowichr Regtmeut »ach ZarSkoje-Selo ab. Wie verlautet, wurden im Lauf« letzter Nacht ein« Reihe Gardeofftztere verhaftet. * Uetzer tzte Ereignisse in Tebaftotzel sind noch »wei Tele- arammr tu Peter«bürg eingeganarn. Da« erste, von Admiral Tschukniu vom 30. November mitternachts besagt: Die revolu tionären Parteien rechneten auf einen Erfolg, indem sie den Ma trosen und Soldaten versicherten, sie könnten ihre Forderungen unterbreite» und dabei doch dem Kaiser treu bleiben. Die Hafru- larbeiter erhielten unter Androhung de« Tode« von dem Revo- utionSkomlter den Befehl, dir Arbrii eiuzustrllen. Sämtliche Hafenarbeiter legten hierauf die Arbeit nieder. Die militärische Bewegung ist beseitigt, die revolutionäre jedoch nicht. — Da« zweite Telegramm, vom Generalleutnant Müller-Soko- mrl-ky ist am 1. Dezember eingegangen und lautet: Die mili- tärische Meuterei ist vorüber. Die Truppen hielten sich vorzüglich. E« wurden mehr al« 2000 Aufständische gefangen gesetzt. Die Haltung der Einwohner, insbesondere der Juden und Revo- lutionär« ist beunruhigend. Sie verhöhnen und bedrohen die Offiziere. * A« Wl«»t»<ftak haben meuternde Soldaten die Festungswerke besetzt. Der Telegraph nach Chardin ist durch- Bilder dieses Künstlers ein wenig zu flächig-dekorativ. Doch steckt in einigen sehr viel urwüchsige Naturstimmung, so in den Gemälden „Im Jura", „Sommermorgen" und „Herbstionne im Jura". Gegen die süßlich allzuwarmen und eintönigen Bilder des Schweizers E. Rüdisühli, von dem die Ausstellung auch einige Stücke vereinigt hat, wirken die Bilder des erstgenannten Malers ungemein erfrischend. Rüdisühli hat das zweifelhafte Glück mit seinen Schöpfungen, die sich alle gleichen wie Bruder und Schwester und deshalb bald lang weilig werden, im Einzelnen dem an Böcklin großgezogenen Geschmack breiterer Volksschichten lehr zugefallen, eine Tatsache, die berechtigt ist, Zweifel an dem richtigen Verständnis Bücklinscher Schöpfungen aufkommrn zu lassen. Rüdisühli und deS allen Böcklin« Sohn Larlo ähneln sich sehr. Von dem letzter» hängt bei Mittentzwev« Windsch eine Ruine am Meer. Diese Bilder sind treffliche Zeugnisse dafür, daß eine Halbwegs geschickte Uebernabme der äußeren Mittel nie und nimmer auSreicht, nur einigermaßen brauchbare Kunst er stehen zu lassen. Carlo Böcklin kopiert genau seinen Bater, und doch hat seine Kunst nicht«, rein gar nichts vom Geiste des Alten geerbt. Er mag im Atelier deS alten Herrn in San Domenico ein brauchbarer Gehilfe gewesen sein, als selbständigen Künstler aber muffen wir ihn gänzlich verneinen. Es ist Ausgabe einer ernst- haften Kritik, beizeiten darauf hinzoweisen, denn gerade Werke eine« Rüdisühli und Larlo Böcklin scheinen dem tastenden Geschmack de« Publikum- doppelt gefährlich. Dagegen hab« ich mit seltenem Vergnügen diese köstlich humorvollen und urwüchsigen Aquarelle deS Berliner« I. Bahr betrachtet. Sei» „Schützenzug^ war schon auf der diesjährigen großen Berliner Kunstausstellung zu sehen; Laß er eine „ehrenvolle Erwähnung" erhielt, ist nicht mehr als gerecht. In diesem Künstler steckt eine eigene Originalität. Malerisch er innert er oberflächlich an Skarbina, inhaltlich ist er unserem Ober länder ein wenig verwandt, ohne daß man jedoch durch dielen Hin weis die ihm eigene Rote treffend umschreiben könnte. Wie köstlich ist die- Bild, da« sich „Gastspielreise" nennt! In der älteren deutschen Kunst gibt e« ein Werk von gleichem urwüchsigen Humor, nämlich Ludwig Knau«' ergötzliche« Bild „Hinter dem Vorhang . Auch Han« Baluschek berührt sich mit Bahr, von dem wir in dem ihm eigenen Genre noch bedeutende Leistungen erwarten dürfen. Man sehe nur da« köstlich satirische Bild „Schulzen« Lene" mit diesen „Deutsche medizinische Wochenschrift" berichtet: Die königliche Gesell' schäft der Wissenschaften zu Kopenhagen und die königlich preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin haben sich vereinigt, einen Katalog derHandschristen der griechischen und lateinischen Mediziner anzusertigen, um auf Grund dieses Materials der Internationalen Assoziation der Akademien den Plan z» unter, breiten, eine vollständige wissenschaftliche Ausgabe aller Werk« der antiken Acrzte in gemeinsamer Arbeit verzlistrllen Hierüber wird in der Wiener Generalversammlung Pfingsten 1907 Beschluß gefaßt werden. — Professor Friedrich Delitz>ch ist von seiner babylonruii- assyrischen Reise zurückgekehrt. — An Stelle non Prof. Dr. H. Groß, der nach Graz nbersicdelle, ist der o. Professor an der Universität Halle Dr. A. Finger zum o. Professor des Strafrechtes und Strafprozesses an der deutschen Universität Prag in Aussicht ge nommen. — Im Alter von 78 Jahren ist am 27. November fti. Königsberg in Pr. der a. o. Professor der Theologie chi der dortigen Universität Dr. theol. Albert Klöpper gestorben. — In Düsseldorf starb im Alter von 84 Jahren der- Kirchenrat Tr. Roch oll, rin Freund von Adalbert Stifter und des Philosophen Schelling. Unter seinen vielen lmeist kirchlichen) Schriften fink bemerkenswert „Beiträge zur Geschichte der Theosophie" sowie „Tie Philosophie der Geschichte". Er war zuletzt Superintendent und. Kirchenrat in Breslau. — Louis Adolph« Cörnes dreiaktige Oper „Zrnobia" hatte bei ihrer Uraufführung am Br«m»r Stadt- tHeater bei glänzender Inszenierung und Darstellung großen Erfolg. — Wie der „Frkf. Zig." aus Straßburg geschrieben wird, hat der dortige Historiker Proseffor Dr. Meinrcke (neuere Geschichte) einen Ruf an die Universität Freiburg i. B erhallen. .— lieber Hermann Bahr« Sprung auf das Münchner Hof theater meldet der „B C." au« Wien: Die Ernennung Bahr« ist offiziell noch nicht erfolgt. Bahr hat. al« er vor einer Woche in München weilte, mit dem Intendanten ein mündliche« Abkommen getroffen, doch sledt die Perfektionierung seitens de« Prinzregenten zur Stunde noch aus. Bahr hätte seiue neu« Stellung am 1. August 1906 aneutrelen und wäre ausschließlich dem Intendanten verantwortlich. Er wird den Titel eine-Oberregisseur« führen und an allen drei Hofbühnen tätig sein. Baalsdorf (30 Proz.) .... Böhlen c30 Proz.) Bösdorf (10 Proz.) Burghausen (10 Proz.). . . . Engelsooif (10 Proz.) .... Großbölzig (10 Proz.) .... Großpösna (20 Proz.) .... Großstädteln (10 Proz.) . . . Großzicdocher-Windorr (25 Proz.) Hartmannsdorf (20 Proz.) . . Holzhausen (25 Proz.) .... ' Mockau (10 Proz.) Mölkau (20 Proz.) Panitzsch <20 Proz.) Probstheida (—) Schönefeld (10 Prvz.) .... Seegeritz (20 Proz.) .... Stöhna (10 Proz.) Wiederitzsch (20 Proz.) . . . Zweinaundorf (20 Proz.). . . Auf die ganze Baukostensumme von 194 267 würde eine Gesaintunteistützung von 25 320 entfallen. Von einer Unterstützung sür Probstheida ist deshalb abgesehen worden) ivetl erst abgewartet werden soll, ob etwa eine Einver leibung dieses Ortes Ilatlsindet. Genehmigt wurden schließ lich die nachgejuchte Errichtung von Lchwemeschlächlereien leoenS der Herren Jahre und »Schröter in Möckern, sowie Möbius in Böh litz-Ehrenberg, und Grundstücks abtrennungen in Wachau, G roßz sch o eher, Debitz- Deuben, Möckern, Mölkau und Schönefeld. — ES folgte eine.nichtöffentliche Sitzung. > ' ' > * Ein hoffnungsvoller Sohn. Einer Mitteilung des Staatsanwaltes in Regensburg zufolge ist gestern von dort der 17 Jahre alte Baugewerbe; chüler Her« mann Müller flüchtig geworden, nachdem er seinem Bater 12 000 in süddeutschen Pfandbriefen, darunter Regensburger Landwirtjchastsbank und Nürnberger Vereins- BodcnkrcLilbank, gestcchlen halte. Der flüchtige ist mittel groß, hat blasses Gesicht, trägt dunkelgestreisten Anzug, dunkel, gestreiften Ucberzieher und hellgrauen Hut mit blauem Band. Das Bürschchen wird man bald einfaugen. Es wird sich wohl kaum ein Bankier finden, der von ihm arglos die Briefe kauft. * Unglückssall. Gestern nachmittag verunglückte in der Reitzenhainer Straße in Thonberg der dort an der Aus grabung der Gasleitung beschäftigte 44 jährige Arbeiter Beilig. Er wollte einem vorüberfahrenden Straßenbahn- ivagcn ausweichen, rutschte dabei von einem aufgeworsefftn Sandhaufen, siel an den Straßenbahnwagen an und wurde von ihm einige Schritte sortgeschleift und gegen dort liegende Trottoirplatten gedrückt. Er erlitt eine Nückenverstauchung. und mußte in ärztliche Behandlung genommen werden. * Durch eigene Schuld. In der Zweinauudorfer Strafte in Anger-Crottendorf wurde gestern mittag, ein 68jähriger Arbeiter, der in angetrunkenem Zustande noch un mittelbar vor einem heransahrenden Motorsvagen über die Straße lausen wollte und dabei zu Falle kam, von dein Motor- wagen angefahren und am linken Oberschenkel leicht verletzt * Das geladene Deschin. Mit einem geladenen Trichin hantierte gestern nachmittag in der Wörtbstraße in Anger- Crottendorf ein Bäckermeister in unvorsichtiger Weise. Die Waffe ging plötzlich los und die Kugel drang in den ftnlken Fuß. Aerztliche Hilfe war schnell zur Stelle. * Ein Stubenbrand sand gestern abend in einem Hause der Landsberger Straße in Gohlis statt. Er wurde von den Bewohnern bald unterdrückt. - Bezirksausschuß. In der beute vormittag unter Vor sitz des Herrn Amt-Hauptmann Heink abgrhaltenen Sitzung beschäftigte sich der Bezirksausschuß zunächt mit verschiedenen OltSaesetzen rc. Genehmigt würben die Feuerlöschordnungrn für vrebertwolkwitz und für Lützschena, baS Regulativ über die Erhebung von BesitzveränderungSabgaben in Zö bigker (t Prozent), die Nachträge zu den Gemeinbeaulageu- Reputationen sür Stötteritz, die Gewährung eine« Woh- nungSgeldzuschusseS von 500 als peusionSberechtigte Zulage an den Gemeindevorstand Schwalbe in Schönefeld, die Erhöhung deS Gehalts deS GememdevorstandeS zu Göhren, das Regulativ über die Ausschließung säumiger Abgabenpflichtiger vom Besuche öffentlicher Schank- und Tan.stellten sür Böhlen, sowie die Erhöhung der Hunde steuer in Probstheida (von 5 -4k auf 10 für Luxus- Hunde), sowie beSgl. in Cröbern (von 3 -E aus 6 -4). Weiter genehmigte der Bezirksausschuß da« neue Steuer regulativ für Althen; dort sollen an Stelle der Grund steuer und Kopssteuer, die eine uuverhältniSmäßige Höhe erreicht hatten (21 per Einheit und 5,50 -ckl pro Kopf), die Grundwert- und die Gemeindeeinkommensteuer treten, die je zur Hälfte den Gemeiudebrdarf decken sollen. Weiter sanden Genehmigung die OrtSstatuten für Hartmanns dorf und für Wiederitzsch. Iu beiden Fällen handelt es sich um eine veränderte Zusammensetzung deS Gemeinderats. Da die Zahl der Gutsbesitzer nicht mehr ausreichend ist, so soll für die Klassenbilvung der Äusäisigeu der HauSbesitz und die Einkommensteuer maßgebend sein; au der Vertretung der Unansäisigen wird nichts geändert. Der Bebauungsplan für das Areal der Roblandscheu Brauerei iu Möckern fand Zustimmung. WaS den Erlaß von Bestimmungen über die Beleuchtung der Eingänge zu den Schank wirtschaften und über die Beichaffenheit der Aborte und Pissoiranlagen in den Schankwirtschaftea anbelaugt, so wurde darauf hingewiesen, daß in den Wobuordnuogeu der Ge meinden schon Vorschriften hierüber getroffen sind und des halb von dem Erlasse besonderer Bestimmungen abgesehen werden lönne. Zu den Geiuchen um Gewährung von Wegebauunterstützungen auf das Jahr 1906 wurden auf Anregung deS Herrn AmtShauptmannS Heink folgende Unterstützungen iu Vorschlag gebracht: Berausihlaai« We-et>a» koste« 4350 ^kl 5 000 . 2149 - 2 796 - 43 000 - 9 683 - 3100 - 2 533 - 6 596 - 2 340 - 4961 - 5 325 - 5 650 - 4 600 - 11684 - 59 360 - 4730 - 2 360 - 9 860 - 4 250 - " Der Au-ftem» der Poft- und Delesraphenbeamten. Eine Abordnung der ausständigen Post- und Telegraphenbeamten erschien aesiern beim Grafen Witte, wurde aber nicht vorgelalsen. Witte ließ sagen, daß ein Ausstand der Post- und Telegraphen» bramte» in keinem zivilisierten Lande geduldet werden würde, und empfahl der Abordnung, sich an ihre unmittelbaren Vorgesetzten zu wenden. Gegen DurnowosBorgehen da« mindesten lehr unklug gewesen ist, richtet sich aber gerade der Streik und die Streikenden handelten nicht unrecht, sich an die vermeintlich höhere Instanz zu wenden, die, wie e« scheint, gegen Durnowo machtlos ist. Inzwischen steht der Post- und Telegrapdrnbetrieb in ganz Ruß land still. ES streiken seit vorgestern abend 3000 Beamte. Keine Zeitung, keine Depesche, kein Bries wird in den großen Städten ausgetragen. Dieser Streik ist viel gefährlicher und zerrüttender, al« der Bahnstreik. weil vor allem die Regierung vom Innern de« Reich« vielfach abgeschnittru ist. Aller Handel stockt, Börse und Banken müssen ihre Tätigkeit rinstellen, keinerlei GeldauSzablungen können erfolgen. Der Streik wird eine furchtbare Gefahr für die wirtschaftliche Lag« Rußlands sein. * Au Odessa herricht grobe Panik, da Judenmetzeleien befürchtet werden. Das dortige Pionierregimenl schloß sich den Meuterern an. (?) General Kaulbar« drohte den Zeitungen in Moskau, daß er, wenn sie fortsühren, entstellte Berichte zu bringen, die schärfsten Maßregeln ergreifen würde. Der akademische Senat verständigte den Stadthauptmann, daß, falls binnen 24 Stunden die Schließung der Universilät nicht ausgehoben würde, sie gewaltsam geöffnet werden würde. * In Kiew sind neue Unruhen ausgebrochen. Der Pöbel in Podol plünderte die Kaufläden. Militär mußte rinschreiten. Der Pöbel droht, die Intelligenz und die Konsuln anzugreifen, wes halb strengste Vorsichtsmaßregeln ergriffen wurden. Bulgarien. * Dir bulgarische Bandenbewegung in Makedonien. Wie angebracht die Mahnung der Mächte an die bulgarische Regierung für Ruhe in Makedonien Sorge zu tragen, gewesen ist, beweist folgende Meldung, welche die ,Aaence Le Constaniinople" aus maßgebender Quelle erhält. Aus Grund von Schriitftücken, die bei einem Zusammenstoß mit Banden gesunden waren, wurden aus legale Beweise hin 15 Bulgaren, welche die Agitation im Distrikte SerreS leiteten, verhaftet. Unter den Verhafteten sind mehrere Professoren sowie der Sekretär des bulgarischen Metro politen. Zu den erwähnten Schriftstücken gekört eine Liste der von Sendlingrn des bulgarischen Komitees ermordeten Christen, sowie «iu Verzeichnis von Namen angesehener Personen, deren Ermordung sür notwendig erachtet wird; darunter sind der Bischof von Serres, der griechische Konsul und ein Priester. — Es wäre vielleicht weit nötiger, Laß die europäischen Mächte eine militärische Demonstration gegen Bulgarien, welches die Ruhestörung in Makedonien heimlich befördert, in Szene fest, als daß sie die Türket zwingen, ihren Widerstand gegen Maßnahmen aufzugeben, die idre Autorität im eigenen Lande schwer erschüttern, ohne die Ruhe dauernd zu verbürgen. Wer die Ruhestörer sind, zeigt ja zur Genüge die obige Meldung. Serbien. Rach berühmtem Muster. Die sozialdemokratische Parteiorganisation erließ einen Ausruf an sämtliche Arbeiter zur Beteiligung an einer Sonntag vormittag zu veranstaltenden De monstration gegen die von der Regierung in der Skupschtina ein gebrachte Gewerbe-Gesetznovelle. Für den Fall, daß die Novelle trotzdem auf die Tagesordnung der Skupschtina gelangen sollte, wird der Generalstreik für ganz Serbien geplant. Spanien. * Die spanische MinisterkrtstS ist ebenso schnell verschwunden wie sie gekommen ist. Das neue Ministerium hat sich schon gebildet und ist folgendermaßen zusammengrictzt: Präsidium Morrt, Inneres Romanones, Aenßeres Herzog von Almodovar Krieg General de Lugue, Finanzen Salvador, öffentliche Arbeiten Gasset, Unterricht Santamaria ParedeS, Justiz Garcia Prieto. Das Marineporteseuille ist noch nicht vergeben. Amerika. * Aufruhr von Lockarbeitern in Südamerika. Die Dock- arbeiter in Georgstown (Brit. Guyana), die sich im Ausstand befinden, sind fest den letzten beiden Tagen in Hellem Aufruhr. Sie plündern die Läden. Die bewaffnete Macht mußte wiederholt schießen. Zahlreiche Personen wurden verwundet. Auf die Woh- nung deS Gouverneurs wurde ein Angriff gemacht. Die weißen Einwohner sind gefährdet. Einem späteren Telegramm zu- folge hallen die aufrührerischen Dockarbeiter die öffentlichen Gebäude, iu denen sich der Gouverneur, der die hiesigen Truppen befehligende Oberst und andere Offiziere befinden, belagert. Mit großer Spannung wird das Eintreffen von Kanonenbooten erwartet. * „Späte Lieber", das aagrkündigte Buch Rudolfs v. Gott schalk, ist heute auSgeaebrn worden. ES enthält die drei Rubriken „AuS alten Tagen", „Bunte Bilder", „Zeitgedichtr und Prologe". Wir kommen baldigst auf di« Erscheinung zurück. * «unftsalon von A. W. Mitteatzmey - Wtutzsch. Die Tezember-AuSstellung hat eine besonders glückliche Auswahl vrr- einigt. Zwar ist auch hier Vie äußere Physiognomie ganz auf den WeidnachlSmarkt zugeschnittra; mittelmäßige DurchschusttSware wechselt mü künstlerisch bedeutsamen Darbietungen, und vielleicht rechtfertigt nicht einmal die Hälfte der auSgrstellten Bilder ein näheres Eingehen und kritische Betrachtung. Immerhin aber kann toch eine ganze Reih« von Bildern auch vor einem strengen Urteil bestehen. Einen besonderen Reiz offenbart die Ausstellung in der kleinen Soudervorführnng der SimpltzissimoS-Zeichner. Neben dem eleganten Rezuicrk treten Tdvny, LaSpari und Heilrmann ans mit köstlichen Blätter«, di« nuferem Zeitalter eine« raffiniert mon- oänen Geschmackes durch ihre im Einzelnen typisch gewordene Kunst stark entgegeukommen. — Unter der Sammlung von Ge mälden möchte ich an erster Stelle die wirkungsvolle Kollektiv- au-stellnng dr« in seiner Heimat jehr geschätzten Schweizers Carl Theodor Meyer-Bafel nennen. ES ist eine großzügige Land- schaftSknnst, die un< hier entgegrntrttt. Teilweise erscheine« mir di« lNurlana. Oesterreich-Ungar«« * PöbelanSschreituuge« i« Prag. Im Prager Vorort Smichow sande» große Demonstrationen vor der Synagoge statt. Sämtliche Fenster wurden ringrschlageu. Erst in der Nacht gelang «S, die Rnh« wieder herzustellro. Frankreich. * Die Debatte wegen Schließung der Pariser Arbeiler- b-rse zeitigte in der Kammer bislang wenig bemerkenswertes. Der Sozialist Sembat behauptete, die wahre Absicht bei Schließung der Arbeüerbörse sei «ine Lahmlegung der Arbeiterbewegung ge wesen, aber dieser Versuch werde scheitern. Man habe inbezug aus di« tü:beiter gemachte Versprechen nicht gehalten, die Arbeiter ge- »üffe« nicht di« Wohltaten de« Vaterlandes. Er erinnerte an den Ausstand von Longwy und behauptete, die Ausständigen hätten das Recht gehabt, Vergeltung zu übe», nachdem ein Offizier befohlen hatten auf sie zu schießen. Diese Sleußerung erweckte Widerspruch und Tumult. Nächsten Freitag wird die Interpellation weiter beraten. * Die Kartetzeuguete. Auf Beranlaffung de« Staats sekretär« de» Jauern saaden Besprechungen über die Ver hältnisse der Tapetenindustrie und des Tapetenhandels statt, wie sie infolge der Kartellbeweaung innerhalb dieser Gewerbe zweige sich gestaltet haben. Neben den Vertretern der be teiligten Behörden waren bei der Besprechung 60 Sach verständige anwesend, darunter Angehörige der Vereins deulicher Tapetenfabrikanten, de« Verbandes deutscher Linkrusta fabrikanten, des Verein- deutscher Tapeteuhäuvler, Vertreter der außerhalb der Organisation stehenden Betriebe und Handelsgeschäfte, sowie Sachverständige au« den an den Erzeugnissen der Tapeteniodustrie interessierten Kreisen. — Der stenographische Bericht über die Verhandlungen wird im „Reichsanzeiger" veröffentlicht werden. * Die Arbeiten »er Entschädigungs-Kommission in Süd- wrstasrika sind leider noch uicht so fortgeschritten, wie dies im Interesse der Ansiedler wünschenswert wäre. Da der Gesamtschaden von der Kommission noch nicht festgestellt ist, konnte eme entsprechende Forderung dem Reichstage nicht im Hauptetat vorgelegt werden. ES wird dies wahrscheinlich in einem LrgänzungSetat geschehen; dieser wird daun alles enthalte», WaS eine volle SchadloShaltuna der Betroffenen ermöglicht. Man hofft, daß di« noch erforderlichen Fest stellungen bald beendet fein können. * Ein Rachklang zu» Tlitztetag. In Weißenfels wurde in der Stadtverordnetensitzung eine Interpellation einge bracht, iu der augesragt wurde, 06 der Magistrat der Petition der Stadtverordneten um Oeffnung der Grenzen zwecks Be seitigung der Fleischnot beigrtreten sei. Als Oberbürgermeister Wadehn die- verneinte, wurde ihm aus der Versammlung der Vorwurf gemacht^ daß er sich durch seine Stellungnahme auf dem Deutschen Städtetage, auf dem er gegen die Oeff nung der Grenzen gesprochen und einen agrarisch-konservativen Standpunkt eingenommen, in Gegensatz zu der Stadtverord netenversammlung und der Bürgerschaft gesetzt habe. Ober bürgermeister Wavehn entgegnete, daß er nicht als Mandatar der Stadt Weißenfels gesprochen, sondern nur seiue Person- liche Ansicht auSgedrückt habe. Wie vermag dies ein Stadt oberhaupt, das doch nur in der Eigenfchast al« Vertreter seiner Stadt aus dem Stävtetag zu reden hat! — * Artetze inuerhalt »er Sozialdemokratie k Aus Berlin wird gemeldet: Die sozialdemokratische Fraktion des Reichs tages hat nach der Besprechung der Vorwärtsangelegenheit folgend« Resolution gefaxt: „Dir Fraktion erklärt die An gelegenheit in Sachen deS BorwärtSlonflikteS infolge der ge pflogenen Aussprache als sür sie erledigt." Es liegt klar aus der Hand, daß nur taktische Erwägungen, vor allem die Rück sicht aus die für die ReichStagSverhandlungen notwendige Einigkeit die sozialdemokratische Fraktion zu einer solchen Rücksicht geführt hat. Die bürgerlichen Parteien werden sich deswegen doch da- reiche Material, daS ihnen der Bruder kampf in der Sozialdemokratie geliefert hat, für tue Debatten nicht entgehen lassen. * Kleine politische Rachrichten. Die Uebernabme der Hebung d«S gesunkene» Torpedobootes durch den nordischen Bergungsvereia ist gesichert. — Wegen der Fleischteuerung bewilligte di, Eutin-Lübecker Sijenbahngrsellschaft jämt- ltcheu Beamten und Arbeitern ein« Teuerungszulage. — Im Duisburger Hafen sind 200 Hafenarbeiter ausständig. Sie verlaogen «tue Lohnerhöhung. — Wie nn» ein Privattelegramm ou« BreSlau meldet, ist heute früh rin Teil der Belegschaft auf der Fürstlich Hohenlohtsch«»„Alfredgrude" bei Hohenkohehütte nicht angefahrro. keilung einrichten. DaS OrganisationSkomitee sand in Paris im Hause L^Art Nouveau di« gewünschte Sensation und kaufte alles, WaS van de Velde geschaffen. So kamen jene drei Zimmer nach Deutschland und der van de Veldesche Iachting Style (nach Goncourts, Schnörkelstil (wie man ihn in Dresden nanntel. Muschelstil (wie ihn die „Kölnische Zeitung" nannte). Bandwurmstil (wie er sonst noch genannt wird), wurde auch in Deutschland bekannt. Und bald erschien das erste Heft (Oktober 1897) der von van de Velde mit Bruckmann zusammen gegründeten Zeitschrift „Dekorative Kunst", der Alexander Kochs „Deutsche Kunst und Dekora tion" (Darmstadt) auf dem Fuße folgte. Dr. Leinried kuäor. Lripriger Mgeiegrndeften. Leipzig, 2. Dezember. wetterberkht kgl. fächs. meteorpl. Institut« Dresden Voraussage für »en L. Dezember. Witterung: Trocken, wenn auch mehr oder weniger bewölkt. Temperatur: Unteruormal. Wiudursprung: Ost. , Luftdruck: Sehr hoch. O Bon der Universität. Der außerordentliche Professor in der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, Herr Dr. med. Heinrich Braun, ist nunmehr, wie amtlich be kannt gemacht wird, infolge seiner Ernennung zum Direktor des Konigl. Krankenstifts in Zwickau aus dem Lehrverhalt- nis an der Universität entlassen worden. (-) Jubiläum. Der Meister der Modelltischlerei der Leipziger SchnellpressenfaLrik, vormals Schauers, Werner L Stein, A.-G. in Leipzig, Herr Bernhard Wohlfahrt in OeIÄ, begeht heute jein 25 jähriges Arbeits jubiläum. " Schenkung. Herr Kommerzienrat Gustav Philipp und Frau Gemahlin haben in hochherziger Weis« dem Kirchen chor zu St. Andreas eine Schenkung von 1000 -X. gemacht. * Leipziger Motorfahrzeug-, Motoren-, Werkzeugmaschinen^ Fahrrad- usw. Ausstellung 1906. Eine neue Bestätigung dafür, daß die einen wirklich internationalen Meßverkehr aufweisenden Leipziger Oktobermärkte alle daran beteiligten Aussteller geschäftlich stell» voll befriedigt haben, bezeigt das rege Interesse, das sich in diesen Kreisen bereits heute in der Richtung au» Sicherung der alten Plätze auch sür die nächst- jährige Ausstellung kund gibt. Recht bedeutend ist daher zur zeit schon die Zahl derjenigen Firmen, die sich sür eine gegen dieses Jahr in vielen Fällen sogar umfangreichere Beteiligung an der nächsten Herbstausstellung entschieden und Plätze de- finitiv belegt haben. Aber nicht nur die produzierenden und verkaufenden Firmen, sondern auch die Käufer. beschäftigen sich auS verschiedenen Gründen gegenwärtig schon mit der nächstjährigen Leipziger Ausstellung. Insbesondere will die süddeutsche Händlerschaft, wie aus den bei der Ausstellungs leitung emgegangenen Zuschriften hervorgeht, sich durch nichts wieder von dem Besuch der Leipziger Kristallpalast-Aus- stellungen abhalten lassen, die, wi« seit vielen Jahren bekannt, keinen lokalen Stempel tragen und in der Hauptsache auch nicht aus Einzelverkauf, sondern auf das Grosso-Geschäft, d. h. den Verkehr zwischen Händlern aus oller Welt und Fabrt- kanten usw. zugeschnitten sind. o Das Wobltätigkeitsseft zum Besten des Allgemeinen Deutschen Chorsängerverbandes hatte gestern in den Räumen des Zentraltheaters ein recht zahlreiches Publikum ver sammelt. Daraus »st zu schließen, daß der Hauptzweck des Festes, der Unterstützungskasse des Vereins neue Mittel zu- zuftihren, erreicht sem wird An der Tomboa eniwickelte sich schon während der Pausen der Operette lebhafter Verkehr und er wurde noch stärker, als nach 11 Ubr der große Saal in einen Tanzsaal umgewandelt wurde. Als Hauptuummer des Programms hatte man Johann Strauß' ewig junge „Fledermaus" bestimmt. Sie konnte diesmal mit Rücksicht auf die Raumvcrhältnisse der in eine Bühne umgewandelten Konzertmuschel ihre Flügel nicht ordentlich weiten, aber wie ein tüchtiger Hauptmann seine Kompagnie Soldaten schließ lich aus einem Präsentierteller exerzieren lassen kann, so ge lang es Herrn Kapellmeister Flndeisen auch, die Gaste des Prinzen Orlossky auf verhältnismäßig kleinem Raume in der nötigen Ordnung zu halten. Daß dabei einige kräftige rote Striche durch die Partitur vorgenommen werden mußten, tat der Fidulität der Aufführung, um die sich neben unseren ersten Operettenkräften, Frau Ney, Fräulein Kießling, Herren Sturmfels, Suksüll, Groß und Haas, auch ein beliebtes früheres Mitglied des Leip ziger Stadttheaters, Frau Anny Reimann- Schnelle, einst Fräulein Prucha, als Adele sehr verdient machte, keinen Abbruch. Im 2- Akte gab es mehrere Einlagen, 3 Kinder tanzten eine allerliebste böhmische Polka und mußten sie auf allseitigen Wunsch wiederholen Acht Damen unseres Balletts interpretierten choreographisch den bekannten „Per sischen Marsch" von Strauß. Auf dem Programme waren ferner Fräulein Dalldorf und Herr Kunze als Mit wirkende verzeichnet. Aber Fraulem Dalidors war wohl verhindert, und fo mußte eine Hauptnummer, „Das alte Krauterpaar", anssallen. Dafür sang Herr Kunze drei nette, coupletartige Lieder, für die er reichen Beifall erntete. Nach der Vorstellung wurde dem Tanze recht leb haft gehuldigt. Und im Foyer des Theaters, wo ein Sekt salon errichtet war, floß der Champagner in Strömen. Weder von Fleisch- noch von Geldnot war da etwas zu spüren. D Der Vinzentius-Berein veranstaltet heute, morgen und übermorgen, wie schon in früheren Jahren, so auch diesmal im Schulgebäude der katholischen Schule in der Alexander- straße 35/37 einen Wohltätiakeits-Bazrr. Am Mittwoch, den 6. Dezember, abends 8 Mir, findet in den Gesellschaftssälen des Zentraltheaters ein Bazar-Konzert in Form eines musikalisch-deklamatorischen Abends statt, zu dem hervorragende Kräfte gewonnen worden sind, näml'ch Herr Opernsänger Jacques Urlus, die Konzertsängerin Fräulein Franziska Ewald, Herr Dramaturg und Rezitator A'ban von Hahn und Herr Klaviervirtuos Jos. Pembauer vom hie sigen Konservatorium. Kinderchöre luder 100 Kinder) unter der Direktion des Herrn Chordirigent Hugo Löbmann leiten das Konzert ein. Karten für das Konzert im Preise von 5. 3, 2 und 1 sind zu haben Sonnabend und Sonntag im Bazar und in der Buchhandlung von L. Pslugmacher, Rudolfstraße 3, pari. " Der falsche Taler. Bei einer Familie in der Flem ming st raße zu Lindrnau kaufte am 30. v. M. ei» Ehepaar zweiAniersteindaukasten und verausgabte dabei einen falschen Taler mit dem Bildnis Friedrich Wilhelms IV., der Jahreszahl 1859 und dem Münzzeichen Um den Ursprung des Falsifikates festzustellen, wäre es erwünscht, wenn die Leute sich bei der Kriminalpolizei meldeten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder