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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193303177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-17
- Monat1933-03
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1933
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WWWIMWM/N. Hilsswerk der Stadt Riesa. In den Monaten Januar und Februar und zwar ne» rade in den kältesten Zeiten dieses Winters war cs möglich, ans den beim städtischen Hilsswcrk ciiigegangenen Spenden 2 Kohlenverteilungen an die Hilfsbedürftigen durchzu führen. Jeder Haushalt konnte bei jeder der beiden Ver teilungen 2 Zentner Briketts erhalten. Bei der 2. Vertei lung erhielten auch die ledigen Unterstnhnngscmpsänger, Sie bei fremden Leuten in Untermiete wohnen, je 1 Zentner. Zu den Verteilungen wurden gebraucht bei der ersten Ver teilung im Januar rund 8600 und bei der 2. Verteilung im Februar über 4000 Zentner Briketts. In der Woche vom 26. 2. bis 4. 8. konnten die verheirateten Wohlsahrtscrwcrbs- losen je Pfund Limburger Käse erhalten, der von dem Landesarbeitsausschuß der Sächsischen Winterhilfe au die Bezirksfürsorgcvcrbände zur Verteilung abgegeben worden war. Auch ans der Einwohnerschaft sind in den Monaten Januar und Februar noch weitere Spenden eingegangen, deren Enrpsang nachstehend öffentlich bestätigt werden sott. Allen Gebern sei der beste Dank zum Ausdruck gebracht. Dabei muh immer wieder darauf hingcwiesen werden. Sah auch fernerhin noch jederzeit Spenden aller Art beim städti schen Wohlfahrtsamt gern entgegcngenvmmcn werden, mag eS sich nun um Geld- ober Sachspenden, Gutscheine ober Kleidungsstücke handeln. Wenn auch der schlimmste Winter nun vorüber ist, so ist die Not in vielen Familien durch die Länge der Arbeitslosigkeit noch sehr grvh und bedarf drin gend der Abhilfe. vingegangen sind: aj Geldspenden: Sammel stelle Stadtkasse ll. 10.— Gesangverein Lauchhammerwerk; Istv.-- Gebr. «chvnherr für Volksküche; 18.— Ed. Seiberlich; ».60 Mtlchllüerschuh der Pestalozzischulc; 2.— W. N.; 10.08 Büchsensammlung beim Platzkonzert des Art.-RegtS. 4; 16.— Ortsgruppe Niesa Verein Sächs. Pol. Beamter; IVO.— Gebr. Schönherr für Volksküche; 2.18 für verkaufte Lumpen; 26.— Ncichsverband der Post- u. Telegr.-Beam- ten Ortsgruppe Niesa; 8.86 Erlös für eine gefundene goldene Brosche; 218.67 Ueberschuh vom Traditionsalbend des Art.-Negis. 4; :>.— Ungenannt; 80.— Sächs. Gemeinde- Leamtenbnud Ortsgruppe Riesa; 0.80 Erlös ans ver kauften Zwingerloseu. S n ni m c l st c l l e Stadtbank Riesa. Sb.— Riesaer Dünger Abfuhr-Alt.-Ges. Gammelstelle Stndtbank Z w e i g st c l l c Gröb a. 1».— Ungenannt. S a nt m e l st e l l e Gewerveba n k. 16.— Adolf Vormann; 8.— Kehler. bj Sachspenden: Hübler n. Eo. Alt. Ges. Preisnachlaß bei Mehllicfernug 188.8.8 NM. und 4 Zentner .Kaiser-Auszugsmehl unent geltlich, 1Z. Zentner Weizenmehl und 1 Zentner Gries; sür Volksküche; Handarbeitshaus Katharina 2 .Kilogramm Strickwolle; Edela Großhandel e. G. m. b. H. Niesa 420 Lcbcusmillelgnticheine über je 80 Npf.; Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G. 1200 Zentner Briketts; Lederhändlcr Mols 4Z Psd. Sohlenleder, 2'- Psd. Sohlenleder; Sächs. Winterhilfe 1082 38 Landesarbcitsansschnh 680 Psd. Lim burger Käse; Zweigverein Niesa vom Noten Kreuz Gut scheine im Werte von 800 NM. über Heizmaterial, Lebens- und Stärkungsmittel sür .KrankhcitS- und beson dere Notfälle; Gcudarmerie-Abt. Niesa, 1. Lehrgang 100.37 Reichsmark Ueberschuh vom Vergnügen am 11. 2. 83, zur weiteren Ausgabe non täglich 18 Portionen Mittagessen ans der Gcndchrniericküche. WllW UN WWNWIW «ISUliMlePW! Sehr lebhafte Nachfrage nach Schahanweisungen Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei teilt mit: Der Aufruf der Negierung zur Zeichnung von Schatzan weisungen als nationale Pflicht hat nach Auskünften der Bankwelt eine sehr lebhafte Nachfrage nach 6prozentigen Schatzanwcisungen des Sächsischen Staates bewirkt. Die Zeichnungsfrist läuft am 18. März ab, so datz jeder sächsische Staatsbürger, der seine -nationale Pflicht erfüllen will, sich beeilen mutz! Bei dieser Gelegenheit meist die Kommissarische Regie rung darauf hin, daß die Begriffe „Schatzanweisung" und „Anleihe" etwas Verschiedenes darstellen. Schatzanweisungen sind Zahlungsversprechen des Staates, die auf einen ganz bestimmten Fälligkeitstermin gestellt sind, während die An leihen nach einem bestimmten Plan langfristig durch Auslo sung oder Rückkauf getilgt werden. Die von Adolf Hitler eingesetzte Kommissarische Regie rung erwartet von jedem sächsischen Staatsbürger, der dazu in der Lage ist, das; er sein Vertrauen zu diesem Zahlungs versprechen durch sofortige Zeichnung bekundet. We MM MliiMU MS MtzSkMMWlS llk SMll. il Dresden. Der Neichökommissar für das Land Lachsen hat angeordnet: Allen Personen, die einer kommunistischen Partei lKPD., KPD.-Oppositionj oder der Sozialistischen Arbeiter partei anachörcn, oder die Ziele dieser Parteien unter stützen, wird mit sofortiger Wirkung die Ausübung ihrer Ehrenämter in der Gemeinde-, Bezirks-, Landes- oder Reichsverwaltung oder in anderen öffentlich-rechtliche» Verwaltungen aus Sicherheitsgründen untersagt. Die zu ständigen Stellen erhalte» deshalb Anweisung, diese Per sonen zu Sitzungen nicht mehr cinzuladcn, etwaige Auf wandsentschädigung an sic nicht zur Auszahlung zu brin gen, sowie die Ausübung von Ehrenämtern der vorge nannten Art für sie nicht mehr znzulasscn. Wlatlekm Ms NWlMWes Ml UlMkkMW. )l Dresden. Der Herr Reichskanzler hat am Sonn tag, den 12. März 1033 durch Nnudfuiik den Erlas; des Herrn Reichspräsidenten über die vorläufige Regelung der Flaggensrage belauutgegebeu und daran eine besondere Kundgebung geknüpft. Die Rcichsregieruug hat di« Reichs zentrale für Heimatdienst beauftragt, diese bedeutungsvolle Knndgevnng in weitestem Umfange mit tunlichster Beschleu nigung im ganzen Reiche zu plakatieren. Die Plakatiernng soll sich aus alle öffentlichen Anschläge, auch in Len behörd lichen Dienstgebäuben, erstrecken. Nur Schulen bleiben da von ausgenommen. Der ReichSkommifiar für da» Land Dachsen hat hierzu angeordnet: Die Kn«bg«r»ng der ReichSregieruug ist in allen öffent lichen Anschläge« sowie in den Dienstgebänden des Staate» nud der Gemeinden, an einer geeigneten Stelle auSzu- hängcu. Den Staat»« «nd Gemeindebehörden wird der Aufruf durch die Landesabteilung Dachse« der Reichszentrale sür Heimatdienst zugehen. Bei vorkommenden Anstände« ist sofort der Leiter der Nachrichtenstelle der StaatSkanzlei, S^berrcgiernngsrat Graefe, zu benachrichtigen. MWtM Mr EeiMlllMMWtellblMMS. ff Dresden. Die BnndeSlcitnng des Gemeinde- beamtenbuudeS war am Donnerstag bei dem Reichskom missar für das Land Dachsen «nd teilte ihm mit, daß sich der Bund und mit ihm di« gesamte sächs. Gemeindcbeamteuschast hinter die Reichsregicrung und hinter die von ihr eingesetzte sächsische Regierung gern und freudig stellt und versicherte, in gewohnter Pflichttreue nnter Einsetzung ihrer ganzen Kraft der Regierung zn helfen, Deutschland nnd das deutsche Volk aufwärts z« führen. Textliches und Sächsisches. Riesa, den 17. März 1933. —' Wettervorhersage für den 18 März lMitgeteilt von der Sächs. LandeSwetterwart« zu Dresden.) Zeitweise sehr lebhafte Winde, hauptsächlich aus südwest- lichen Richtungen, vorwiegend stark bewölkt, Temperaturen' im allgemeinen nicht wesentlich veröndirt, zunächst geringe, später voraussichtlich «rgtebig« Niederschläge. —* Daten für den 18. März 1933. Sonnen, aufgang 6,0» Uhr. Sonnenuntergang 18,09 Uhr. Mond- aufgana 2,13 Uhr. Monduntergang 8,34 Uhr. 1733 : Der Schriftsteller und Buchhändler Ehr. Fried rich Nicolai in Berlin geb. (gest. 18111. 1813: Der Dichter Friedrich Hebbel in Wesselburen geb. (gest. 1863). 1858: Der Ingenieur Rudolf Diesel in Paris geb. (gest. 1913). 1SS9: Der Geschichtsschreiber Han» Ferdinand Helmolt in Berlin gest. (geb. 1865). n —* Stadtverordneten-Sitzung betr. Für den Fall, daß die auf heute abend 18 Uhr 80 Minuten cin- berufene Stadtverordnctensitzuug beschlußunfähig sein sollte, hat, da die 3 Stadtverordnetenvorsteher teils flüchtig sind, teils ihr Stadtverordnetenmanbat nicdergelegt haben, in analoger Anwendung der Bestimmung in 8 46, Absatz 2 der Gemeindeordnung zur Erledigung der gleichen Tagcsord- nung gemäß 8 50 der Gemeindeordnung des Stadtverord- neten-Kollegiums Herr Oberbürgermeister Dr. Scheider eine Sitzung für heute abend 20 Uhr inÄie Aula der Ober realschule einbernfen. Ablieferung von Waffen durch Ange hörige der sozialistischen Parteien betr. Im vorliegenden amtlichen Teile befindet sich eine dies bezügliche Bekanntmachung des städtischen Polizeiamtes. — Eine weitere Bekanntmachung betrifft die Wahl von B c t r i e b s v e r t r c t u n g e n. —* Schulentlassung — Aufnahme der Schulneulinge. Die Lehrerschaft der Volksschulen und der Berufsschule zu Niesa erläßt im amtlichen Teile eine Bekanntmachung über die Schulentlassung und Auf- nahine der Schulneulinge. —* Die Ausgestaltung der Schulentlas sungsfeiern. Der Beauftragte des Rcichskommissars sür das Bolksbildungsministerium hat für die Schulentlas- sungSfeiern 1033 folgende Verordnung erlassen: Die Leh- rcrversammliiugen haben bei der Ausgestaltung der Schul- ciitlassungSfeiern allenthalben den Richtlinien Rechnung zu tragen, die unter Punkt 1 der Verordnung des Beauftrag ten des Reichskommissars für das Ministerium für Volks bildung vom 14. März über nationale und christliche Ju genderziehung bekanntgcgeben worden sind, der veränder ten Lage entsprechend in diesem Jahr die Verteilung von Abdrucken der R e i ch s v e r f a s sn n g an die abgehenden Schüler nnd Schülerinnen zu unterlassen. —* Sonntag B e r n f S m e t t k a m p f. Diesen Sonntag findet in der Handelsschule bekanntlich ein Be rn f s w e t t k a m p f iür alle Lehrlinge und Jnnggehilsen im DHV. statt. Anschließend veranstaltet die Kausmanns- jngend im kleinen Höpsner-Saal einen Festabend mit Preisverteilung und Festansprache. Hierüber beachte man die Anzeige in vorliegender Tageblattansgnve. —* Die N i ch a r d - W a g n e r - F e i e r -cS Nie- sacr S i n f o n i e - O r ch e st c r s (Arbeitsgemeinschaft der BerusSmusiker von Niesa n. Umg.) findet am nächsten Dienstag unter selbstloser Mitwirkung deS Ehorvercins nnd deS Oberrealschnlchores zum Besten der in schwe rem Existenzkampf stehenden BerusSmusiker statt. Schon anS diesem Grunde wird die Einwohnerschaft gebeten, diese Feier zu besuchen. Durch fleißiges Studium des Orchesters, das ja schon zur Aufführung der „Jahres zeiten" Proben seines Könnens ablegte, ist die musikalische Ausgestaltung gründlich vorbereitet worden. Das Orchester würde sich freuen, wenn es vor recht zahlreichen Zuhörern den Beweis erbringen könnte, daß es kaum noch nötig ist, auswärtige Orchester zur Bewältigung größerer Aufgaben hcranzuziehcu. Teile ans „Nienzi", „Lohengrin", „Tannhäuser" und a. d. „Meistersingern" ge langen zur Aufführung. Außer der Harfen-Solistin Hanna Kühler sind die auSftthreiiden Musiker (46 an der Zahlt alle aus Niesa und Umgegend. Näheres im An zeigenteile. —* Verein Deutsche Bühne. Wie aus dem Inseratenteil der heutigen Nummer ersichtlich, bietet der Verein Deutsche Bühne am Mittwoch, den 22. März 1083, mit dem Stadttheatcr Döbeln einen beson dere» Kunstgenuß. Eines unserer besten KricgSstücke läuft über die Bühne des Capitols. Sigmund Grass, der Ver fasser dieses Volksstückes, hat dem deutschen Volke ein Werk geschaffen, das sür die Jetztzeit ganz besonders geeignet ist. — Volksstücke sind einfach nnd wirken auf Herz und Gemüt: Handlung nnd Charaktere sind dem Alltagsleben des Volkes entnommen, dessen wcchselvolles Spiel mit liebevollem Verständnis in bald heiteren, bald ernsten, oft hart ans Tragische grenzenden Szenen geschildert wird. Das echte Volksstttck vereinigt in glücklicher Weise Humor und Sen timentalität und entwickelt mit unverdorbenem Mutterwitz eine gesunde Lebcnsphilosophie, die sür alle Fragen uno Verwicklungen eine glückliche Lösung findet. Volksstückc sind frei von Problematik und komplizierter Seelenanalnsc; sie geben keine Rätsel zn lösen, gehen aber, vom Herzen kommend, zum Herzen und hinterlassen ein freundliches Leuchten, das wir gern in den eignen Alltag mit hinüber nehmen. — Der Besuch wird wärmstens empfohlen. Karten sind in den bekannten Verkaufsstellen noch zn habe». —* Vom Verband Sächsischer Grund- und H a n s b e s i tz c r u c r e i n e. Wie wir erfahren, hat der langjährige Vorsitzende des Verbandes Sächsischer Grnnd- nnd Hausbesitzervcreine, Rechtsanwalt K o h l m a n n - Dresden, sein Amt niebergelegt. Ueber die Wahl eines neuen Vorsitzenden wird voraussichtlich erst der im Sommer dieses Jahres stattfindende Vcrbaudstag beschließen. —* Technik und Erfindungen: Mitgereilt vom Patentbüro O. Krueger u. Co., DreSden-A. 1, Schloß straße 2. Im wetteren Bezirk wurde vorläufiger Pa tentschutz erteilt (Einspruch innerhalb zweier Monate zulässig» für Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G. Niesa: Streckcnbagger mit Randauslegcr. — Ferner wurde Gebrauchsmusterschutz eingetragen f. Alfr. Döring und Rud. Glauser, Zöschau-Oschatz-Land: Nasenwärmer; Perm. Mütze, Oschatz: Aschenbecher; Emil Mader, Gröditz- Niesa: längsgeteilte Felge; G. F. Lieder, G. m. b. H., Wurzen: Kette für Schlcppfürbcrer; Karl Böse, Großen hain; Baggeveimermesser; Großenhainer Wcbstuhl- und Maschinenfabrik A.-G., Großenhain: Metallschützen mit Rttckenbelag. — (Näheres auf Wunsch bnrch Patentbüro Krncgcr, DrcSdcn-A. 1, Schloßstraße 2.) —* L an d e S a u s > ch u tz des S ä chs i s ch e n H an d- Werks ve r l an g t M it t e l f ü r H o chb a u a r b e i t e n. Der Landesansschuß des Sächsischen Handwerks hat er neut den Neichskommjssar für Arbeitsbeschaffung gebeten, im Nahmen des Arbeitsbeschaffungsprograinms auch Mittel für die Instandsetzung öffentlicher Gebäude bereitznstelleu Die Nichteinbeziehung stock,baulicher Arbeiten in das Ar- beitsbesckMfsungsvvogramin werde in Kreisen des säck>-' fischen Baugewerbes nicht verstanden. In Sachsen kämen Wasser- und Kanalbauten weniger in Frage, als in an deren deutschen Ländern, dagegen gebe eS an öffentlichen Gebäuden und 'Anlagen eine Fülle von Instandsetzungs arbeiten, die bisher hätten zurückgcstellt werden müssen. Auf diese besonderen Verhältnisse in Sachsen müsse Rück sicht genommen werden. —* Vor Eröffnung der 11. Reichs-Gast wirts-Messe. Vom 25. bis zum 81. März findet in der Ausstellungshalle I am Kaiserdamm in Berlin die 11. Ncichs-Gastwirtsinene statt. Von Behörden nnd Fach verbänden zur Verfügung gestelltes Ausstellungsmatcrial wird die große Industrie-Schau durch interessante Sonder- schauen bereichern. Für die Angestellten des Gaststätten- Gciverbes 'st ". : eG besonderer Näh-Wettbewerb vorge sehen. —* Liede ring deS D S B. im Juni. Wie all jährlich, so findet auch in diesem Jahre am letzten Sonntag im Jnnt in ganz Deutschland der „Deutsche Liedertag" statt. Am 28. Juni werden überall, in Stadt nnd Land, die dem Deutschen Sängerbünde nngeschlossenen Gesangvereins auf Plätzen nnd Parkanlagen durch Vortrag von Volks liedern und volkstümlichen Liedern werbend für das Chor singen und die Verbreitung des Volksliedes eintrctcn. Die Idee, daß Vereitle, Gaue oder Bezirke gelegentlich Freikoiizerte an geeigneten Plätzen veranstalten, ist keines wegs neu. Es gibt viele Vereine, die z. V. seit Jahrzehn ten am Totensonntag oder Allerheiligen ans den Fried höfen die Besucher durch eine kurze weihevolle Stunde des ChorgesangS erfreuen. Auch der Psingstmorgcn ist für Konzerte sehr beliebt. Einzelne Bünde, so, um nur ein Beispiel zn nennen, der „schwäbische Sängerbund" mit seinen 1100 Vereinen, lassen seit vielen Jahren einen Lieder tag stattfinden, an dein sich die Vereine sehr zahlreich be teiligen. Ans anderen Gegenden ist ähnliches bekannt. Das Charakteristische des „Deutschen Licdcrtages" besteht darin, daß hier nicht nur ein Kreis oder mehrere Bünde einen gemeinsamen Liedertag abhaltcn, sondern daß die gesamten Vereine des D S B„ etwa 1500 an der Zahl, im In- nnd Ausland beteiligt sind. Der Wert liegt in dein gleichzeitigen Wirken, und gerade diese Ein heitlichkeit sichert der Veranstaltung einen durchschlagenden Erfolg. Znm ersten Male hat der DLB. beschlossen, in diesem Jahre „Pslichtchörc" den Vereinen aufzugeben, und zwar wurden zwei bekannte Lieder von Zelter, dem Freunde Goethes nnd Begründer der ersten deutschen Liedertafel, nnd dem schwäbischen Komponisten Friedrich Silchcr ansgeivühlt: Zelters „In allen guten Stunden" nnd Silche^s „Frisch gesungen". Beide Chöre erschienen im Verlage des^ Deutschen Sängerbundes, Berlin. —* Die S i e st l e r k n n d g e b u n g abgesagt. Ter Allgemeine Sächsische Siedlervcrband teilt mit, daß, die für Sonntag anberanmtc öffentliche Kundgebung im Plenarsihnngssaal des Sächsischen Landtages ausfüllt. —* Fast 5 Millionen Rundfunkteilnehmer I in Deutschland. 'Am 1. März betrug die Gesamtzahl der Rundfunkteilnehmer in Deutschland 4480251, das bedeutet gegenüber dem Stande vom 1. Februar eine Zunahme von 52 651. Unter der Gesamtzahl von 4 480 251 Teilnehmern sind 551 508 — 12,5 v. H. die Rundfunkgebühren erlassen. —* Keine s o z i a l b c m o k r a t<i s ch c n Zeitungen mehr als amtliche B e ka n n t ma ch n n g s b l ä t t e r. Der Ncichskvmniissar sür das Land Sachsen hat verfügt, daß denjenigen sozialdemokratischen Zeitungen, die bisher amt lich als Bekannimachungsblätter der Behörden bestimmt waren, dieser Auftrag mit sofortiger Wirkung gekündigt wird. — * Eine neuartige K o n s e r v i e r u n g s - Methode von Aepfcln hat Herr Kantor Böhme, Foldern, ansprobiert. Er hat verschiedene Sorten Acpfel diesem Versuch unterzogen. Der Vorgang der Konservie rung ist folgender: Gurkenfässer oder Heringstonnen, die allerdings sehr gut gereinigt werden müssen, werden so in die Erde gebracht, daß ihr oberer Rand in gleicher Höhe mit dem Bvdennivean liegt. Die Acpfel werden in Papier eingepackt, um sie vor Schmutz zu schützen, und dann in die Fässer gelegt, in denen sic in Torfmull so gelagert werden, daß sie nicht miteinander in Berührung kommen. Das Faß ivird dann durch einen Deckel geschlossen und darüber eine Dachpappe gele-K, die das eventuell von oben eindringcnde Negenwasser ablciten soll. Auf diese Pappe kommt nun eine Schicht Erde, die dachförmig aukaeschüttet wird nnd darüber nochmals eine Dachpappe. DaS Ganze wird dann mit einer Erd-sticht zugedeckt, wie sie bei den Diemen ge bräuchlich ist. Ans diese Art der Erde übergeben, haben die Acpfel des Herrn Böhme fünf Monate gelagert. Der Er folg mar verblüffend. Als die Acpfel ans ihrem Winter quartier befreit wurden, zeigten sic ein frisches Aussehen, als ob sie erst gepflückt wären. Auch im Geschmack unter scheiden sie sich nicht von frischen Aepfeln. Sie haben, um cs treffend anSzudrttcken, einen jungfräulichen Geschmack. Zu bemerken ist vor allem, das; die Fäulnis bei den Äcpkeln sehr gering ist, während doch, wenn man sie im Keller lagert, ein großer Teil ungenießbar wird. Ebenso behalten die Acpfel ihr naturgetreues, straffes Aussehen. Es ist selbstverständlich, daß sich nicht alle Sorten glcichgnt eignen, denn von einem Apfel, der schon vor Weihnachten von Natur ans schlecht wird, kann man nicht verlangen, daß er sich in der Erde hält. Am besten haben sich bei dem Versuch folgende Sorten bewährt: Boskoop, Landsberger Renette, Ananasrencttc, Goldrenette von Blenheim, Zonccalmagliv- renette, Goldparmäne, Freiherr von Berlepsch, Kaiser Wil helm. Die Zahl der von diesen Sorten als schlecht ausge- schiedencn ist gering. Der angestellte Versuch hatte einen vollen Erfolg zn buchen, er kann deshalb nur zur Nach ahmung empfohlen werden, denn wie schön ist es doch, wenn man jetzt einen frischen, deutschen Apfel essen kann. —* Vogelschutz - Al a ß n a st ine n im Fr ü st j a st r. DaS nahende Frühjahr malmt energisch an die noch nicht getroffenen Vogelschutz-Maßnahmen. Namentlich das Auf hängen von Nistkästen sollte überall dort erfolgen, Ivo man Wert auf das Vorhandensein eines regeren Bogcl- LebenS legt. Gärten und Parks vor Mein sollte man reicstc- licst mit Nistkästen ausrichten, auf Bäumen solche mit kleineren Fluglöchern für die Meisen und den Gartenrot schwanz und gröbere Kasten für den Star aufhängen. an
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