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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.03.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19060330016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1906033001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1906033001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-03
- Tag1906-03-30
- Monat1906-03
- Jahr1906
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Dresdner Redattlons-VüreaAr Münchner Str. 6. Nr. 161. Morgen-Ausgabe. KlMgrrTaMatt Handelszeitung. Amtsblatt -es Rates und -es Notizeiamtes -er Ltabt Leipzig. Auzeigen-Prei- dte S-rspaUr« Prtüzrll« für Leipzig und Umgebung LS Df., für anöwättS »0 Pfg. Aamtit«» M>hu»gS- «ad Stell«»- ««zeig«» 80 Ps. ytnanziell,««,eigen, »eschaft»s»»«ize« unter Ltzt oder a» besonderer Stelle ttlch Tarif. Für da» Erscheine« an bestimmt»« Tafte« u. Plützeo wird kein« Earantt« übernommen. Suzttgeu und Srtrabettaft«a nu» t« der tD-eien-NU-Gad« Schlad der Annahme nachmittntz» 4 Uhr. -lnzelgen-Nnnahmri AtktzustuShlatz 8, Ecke JvbanniSgssse. Yauptz-Fittale Berlin i tarlD»n«er,H«izgl.Bsyr.HbfbüchWnbka. Llltzowstratz« W kFernspreche, Amt Nr, 460»), Filial -Srdrditi»«! Dresden,Mar ienstr.s^ 106. Jahrgang. Aeetkaft 80. Mürz 1906. Var Alcdiigrtr vo« rose. - Är sächsisch« Gesandte in Berlin, Graf Höhen thal und Bergen wurde gest-rn Abend K-/, Uhr vom Kaiser zur Uebrrreichung stintS AbbtrUsüngSschrelben- im Schlosse empfangen. Darauf fand iNt sächsischen Oe- sauvtschnstspalats in her Bößsträße Diner statt, zü dem auch brr Kaiser erschienen war. * Pie Zweite Kamme» de» sächsischen Landtages genehmigt« in ihrer gestrigen Sitzung nach langer Debatte den Bau der heiß umstrittenen Nebenbahn Wilsdruff- Gavewttz-Döbeln mit »7 gegen 15 Stimme« und begann darauf Vie Beratung des EtseNbahnttatS. (S. Bericht.) * Die Annahme des von der Budgetkommission abge sehnteil selbständigen ReichskolonialaMteS durch daS Plenum veS Reichstag» scheint jetzt gesichert» nachdem ,n der gestrigen Sitzung, in dkr auch Fürst Bülow sprach, 1l4 Stimm«« dafür, 77 dagegen bei 7 Stimmenthaltungen abgegeben worden sind. Es fehlte somit eine Stimme an der Beschlußfähigkeit tze» HaNseS, so daß die Abstimmung wiederholt werben muß. (S. Deutsches Reich.) * Der Gesundheitszustand de» Minister» von Budde soll derartig sein, daß nach einer Meldung des „B. T." sein Austritt au» dem StuatsditNst un mittelbar bevorsteht. * Der preußische Oberttrcheurak wie» die Berufung gegen die von dem rheinischen Konsistorium beschlossene Nicht- drstätiguog der Wahl des Lizentiaten Römer in Godesberg zum Pfarrer in Remscheid zurück und hielt die Richt- bestätigung aufrecht. " Hm nordwestlichen Bergrevier Sachsen» ist der Streik jetzt ziemlich allgemeiu» Nachdem aüf den Meiste» Grube« des Botnaer Bezirks gestern abtud die Nachtschicht Nicht ungefähren ist. — Die Sitzung der Arbeitgeber und Direktoren der Bergwerke findet heute aveud tu Leipzig statt. * Da« dänische Folkethiug nah« mit 78 gegta 13 Stimmen, welche der radikale» Linke» «»gehören, den Gesetzentwurf über die Wiederaufführung de» Cbristianborg-Schlosse» au. Der Entwurf geht nun mehr an das LaudSthiag. politirche 5cbulmei;terei. Die Verdienste der deutschen Lehrerschaft um unsere Nation find unbestritten. Die Lehrerschaft bleibt darum ganz unberührt davon, wenn man in absprcchen- dem Sinne von politischer Schulmeisterei redet. Bei der letzten Generalversammlung des Bundes der Landwirte im Zirkus Busch hat Herr Dr. Oertel, die geistige Potenz der Deutschen Tageszeitung, einen schönen Beweis von Selbsterkenntnis gegeben. Er sagte zur Entschuldigung eines etwas weit hergeholten Vergleiches aus der römischen Geschichte ungefähr, ihm stecke der Schulmeister immer noch im Blute. Leider ist diese Selbsterkenntnis aber nicht der vielzitierte erste Schritt zur Besserung gewesen, denn die Deutsche Tageszeitung fährt in ihrer unleidlichen Schulmeisterei, in ihrer Notenverteilung an all und jeden fort, droht mit ihrem Zorn und stellt für Wohlverhalten gute Zensuren in Aus- sicht. Selbst Herr v. Podbielski, der Schutzheilige der Agrarier, wird nicht immer geschont. Natürlich ist der preußische Landwirtschaftsminister zu gut bei den Bund- lern angcschrieben, als daß man ihm etwa seine Beteili gung an der Firma Tippelskirch zum Borwurf machte. Ach nein. In solchen Fällen weiß die rustikale Ethik sorgfältig zu unterscheiden. Und eS sollte uns gar nicht wundern, wenn nächstens das Blatt vielleicht entdecken würde, die Beteiligung eines Ministers an einer Firma, die für das Reich liefert, biete doch gerade eine große Garantie für die Solidität der Geschäftsgebarung. Das alles wird konzediert, wenn der Minister nur in einem Punkte fest an der Stange hält: agrarisch muß er sein, agrarisch bis auk die Knochen und ohne jede Velleität. Droht hier auch nur das geringste Einlenken dek Ministers, so ist die Deutsche Tageszeitung auf dem Posten. Dann heißt eS gleich: eine solche Stellungnahme könnte für den Minister selbst nur die unangenehmsten Folgen haben. Oder: die Landwirtschaft, die gerade wieder anfängt, ein wenig Vertrauen zur Regierung zu fassen, müßte durch einen solchen Entschluß von neuem aufs ärgste brüskiert werden. Und mit dem Reichs- kanzler wird es genau so gemacht: Differenzen in agrarischen Fragen zwischen dem Ministerpräsidenten und dem preußischen Landwirtschaftsministcr würden für beide verhängnisvoll sein. Besonderer Beachtung hat sich außer Preußen daS Königreich Sachsen in dem agrarischen Blatte zu er freuen. Da kann keine Personalnotiz publiziert werden, ohne daß Herr Dr. Oertel sein stets infallibleS, endgül tiges Urteil parat hätte. Und selbstverständlich kommen alle nicht auf den Bund Eingeschworenen schlecht weg. Die mit Personen, macht eS das Blatt auch mit anderen Zeitungsorganen, mit Ereignissen, mit Zuständen. Ist ihm ein Blatt nicht aenehm, so beschränkt eS sich durch aus nicht auf den Kampf mit geistigen Waffen. Da werden ganz unsachliche, persönliche Momente hinein gebracht, und vor allem wird versucht, den Gegner zu schädigen. Ist daS Blatt ein Amtsblatt, so wird eS fort gesetzt der Behörde denunziert, eS habe mit dem oder jenem den Rahmen der Zulässigkeit überschritten, und die Regierung mache sich mitschuldig, wenn sic das dulde Trotz alledem aber operiert da» Blatt des Herrn Dr. Oertel sehr gern mit Anstandlmotiven, und Uebcr- schriften Wie „eine feiste Kampfestveise" oder ähnliche stnS keine Seltenheit. UM Nur durch einen Fast die Kompe tenz dieses Blattes zu solcher Splittektichteret zU be leuchten, genügt es wohl, an die Anschwärzung des Ministers Dr. Hentig zu ekiNNekfi, der den Agrariern zu liberal war und deshalb gestürzt werden sollte. Zu diesem Zwecke wurde eine Geschichte aus d"r Berliner Anwaltsprajis -es späteren Ministers ausgograben, di» auch im schlimmsten Falle dem Manne nickt aN die Ehre gegangen wäre. Als es bekannt geworden war, daß der sächsische Ge sandte in Berlin sächsischer Minister des Innern an Stelle des Herrn v. Mstzsch werden würde, und als Graf v. Hohenthal und Bergen sich sehr bald zur Not wendigkeit der Wahlreform bekannt hatte, da suchte so fort die Deutsche Tageszeitung ihre bisher gespielte BormNndStolle auch auf den kommenden Minister aus- zudehnen. Ibk War Nicht ganz behaglich bei dem Per sonenwechsel, der doch auch ein Systemwechsel sein muß, wenn er Zweck haben soll. Sie fürchtete für die Omni- potenz der Konservativen und erkannte die Gefahr der Erstarkung de» verhaßten Liberalismus. Trotzdem war daß Blatt klusi aettUg, eS nicht von vornherein durch Grobheiten Mit vtzM Grafen Hadenthal ,U verderben. Vorläufig wurden NUr Winke Mit ZaUnpfählen erteilt. Der Mintsterkandidat muhte hören, daß eine Regie rung, die sich nicht auf die Konservativen stütze, in Sachsen unmöglich sei, daß die Konservativen auch anders könnten, wenn man ste verärgere, und ähnliche weise Lehren Und Mahnungen. NeuervingS, da der Zeit punkt der Geschäftsübernahme itnMer Näher rückt, ist der sächsische Mentvr noch unruhiger geworden, Graf von Hohenthal hat bekanntlich bei dkr Abschiedsfeier, die ihm die Berliner Sachsenvereins gaben- eine politische Rede geholfen, die den Agrariern allerhand zu denken gibt. Der Graf hat da von der hfvtwendigkeit der Wahltefokm gesprochen und von seiner Absicht, den Ständen ein Wahl recht vorzuschtagen, das auch den Arbeitern ein« ange messene Vertretung sichert, ohne die Ueberflutung der Zweiten Kammer mit Sozialdemokraten herbeizuführen. Ein Programm als», dem vir» in dieser allgemeinen Form, ohne Rückhalt zustiMMeN könnest, während e» der Deutschen Tay-itztzeltung s«hr mihfüM. Die» auSzu- sprechen, hütet ste sich fretlich. Dbfür aber möchte ste die übrigen Minister -egen den Trafen Hohenthal schürf machen. Der Graf hatte nämlich davon gesprochen, sein Plan habe schon die allgemeine Zustimmung de» König» gefunden. Flug» schließt die Deutsche Tageszeitung daraus auf eine Vernachlässigung der übrigen Minister. DaS Aergste über ist ihr doch die Tatsache, daß Traf Hohenthal zum Schluß gesagt hat: „Die Aufgabe ist schwierig, da ich e» bet ihrer Nftmg weder der äußerste» Rechten noch der äußerste» Linken werd« recht machen können. Doch hoffe ich, daß mein Plan, der bereits die allgemeine Zustimmung de» König- gefunden hat, der großen Mehrheit der Gemäßigten gefallen wird, auf die sich die Regierung in einem industtiereichen Lande wie Sachsen notwendig stützen muh." Man kann sich denken, wie daS Herrn Dr. Oertel in Harnisch bringen muß. Er ist sehr unzufrieden mit dem Grafen Hohenthal und erklärt diefem: „Die ganze konservative Partei ist mit ganz verein zelten Ausnahmen über die Ziele der WahlrechtSändermrg vollkommen einig. Eine Scheidung Wischen der „äußer sten Rechten" und den sogenannten „Gemäßigten" ist unmöglick. Wir glauben gerade der sächsischen Rechten das Zeugnis nicht vorenthalten zu dürfen, daß sie voll kommen und ausnahmslos „gemäßigt" ist. Wenn aber Graf von Hohenthal unter den „Gemäßigten" die sogenannten Mittelparteiler verstanden haben sollte, so würde er sich in der Annahme, daß diese „die große Mehrheit" bildeten, sehr täuschen. Die Mittel parteiler bilden in Sachsen eine geringe und bedeu tungslose Minderheit. Das kann der neue Minister heute schon nicht nur von un», sondern auch aus der sozial demokratischen Presse erfahren." Ja, es ist schmerzlich, von süßen Zukunftsträumen lassen zu müssen. Da werden sogar die anderen Extremen, die Genossen, zu Schwurzeugen aufgerufen: Es ist wahr, ganz gewiß und wahrhaftig! Sogar die Roten sagen es: Ohne die Agrarier kann daS Königreich Sachsen nicht regiert werden. Dieser ganze Artikel voller Schul meisterei in übelster Bedeutung wird übrigens noch in ein vorsichtiges Konditionalgewand gekleidet: die Deutsche Tageszeitung glaubt ja gar nicht, daß Graf von Hohenthal sich so geäußert hat. Sie hält es sogar fast für ausgeschlossen. Sollte er aber dennoch, ja, dann frei lich So, nun ist der künftige Minister gewarnt. Er mag sich entscheiden, ob er mit oder gegen Herrn Dr. Oertel die Regierung führen will. Sollte er nicht auf gute« Zureden hören, so, fürchten wir, wird er sich ohne die Unterstützung der Deutschen Tageszeitung behelfen müssen.' Er mag sich dann nur in acht nehmen: der Bakel ist gezückt. ' Zäcdrircde kirenbadnkragen. Hl. Ein Amischzetiefi I,. Während sich der TeputationSbericht über den Etat der StaatSeisenbahnen fast nur mit allgemkinen Feag^u deiS sächsischen Eisenbahnwesen» beschäftigt, gibt «in am Mittwoch erschienener Bericht der Finanzdeputation U der Zweiten Kammer einen Ueberblick über die zahlreichen Einzelwünsche, die auS allen Teilen des Königreichs an den Landtag gelangt sind. In 215 Petitionen, unter denen allerdings viel« alte »u- rückgeschoven« Projekte zu finden sind, werden dies« Wünsch« ud 8,80 - 6SS - Snwme »ährend immer Noch fotzende Fertigstellung beziehentlich 8,42 KL 8M - 12L0 - 14,60 « 2L3 - LbM - LX» - "W: ,;tL: Stimme 152,12 kw ae 18 Linie» Mit 1H4 v» to find aber durch Wieder- Groitzsch^Peyau a«h^ Ü 3,12 kw » baue», weshalb ^senhü-nneuh«« t« gedrängt werde», als es tatsächlich in letzter Zeit geschehen ist. Zu den einzelnen Petitionen ist ,n bemerken, baß von de» bereit» im Landtage 1900/01 der Königlichen StaatSregie- rung zur Erwägung überaeoenen 8 Linien: 1) Riesa—Großen- bain—Köni^brück; 2) Tbeuma—Plauen; 3) Schmeinitztal- oahn: 4) RadeburgS Anschluß an die Nordostbabn; bj Zschopautalbahn; 8) Klingenberg—Dittmannsdorf; für die ersten fünf Linien generell« Vorarbeiten auSoefüdrt «nd für letztgenannte Linie zum Frühjahr 1906 in Aussicht ge nommen find. Der Bau einer Jndustriebabn im Zschopau tal« ist der Firma „Sächsische Industriebahn en-Gesellschaft, Aktiengesellschaft" bedingungsweise überlassen und inzwischen in Angriff genommen worden. von den im letzten Landtage weiter Mr Erwägung gegebe ne« Linien Gittersee—Hänichen nnd KSnigbwarHa—LandeLgrenz« find durch da» Königliche Dekret Nr. 20 den Ständen di« Linie Gittersee—Hänichen—Possendorf von 13,5 Km Läng«, die Strecke Königswartha—Landesgrenze mit 5H6 km Läng« und außerdem die co. 1 km lange Güterznfnhrbabn Zwickau- Planitz zur Genehmigung vorgelegt worden. Für die 36 km lange Lmie Königsbrück—Radibor ist die Ausführung der generellen Vorarbeiten in der Finanzperiode 1906/07 von der Königlichen StaatSregierung in einem besonderen Schreiben vom 13. Januar d. I. zugesichert worden. Zu den bereit« früher genehmigten, noch zu bauenden neuen Linien mit 152,12 km kommen nach vorstehendem Wetter« 19,76 km^ so daß überhaupt 171,88 km genehmigte Li!«nbahnen in Sachsen des Baues beziehentlich der Voll endung harren. Die im vorigen Landtage erbetenen Linien umfaßten zu sammen eine Länge von ca. 621 km, von denen 15 Proz. --- 91 km zur Erwägung und 33 Proz. --- 207 km zur Kenntnis nahme gn die Königliche StaatSregierung überwiesen wur den, während 52 Proz. --- 323 km aus sich beruhen bleiben mußten. Die diesmaligen Projekte von 684 km Gesamtlänge wurden dergestalt von der Finanzdeputation bewertet, daß 22 Pro-. — 154 km zur Erwägung und 31 Proz. — 210 km zur Kenntnisnahme der Königlichen StaatSregierung zu überweisen empfohlen werden, während 14 Proz. — 97 km zurzeit' und 33 Proz. ---- 223 km ganz auf sich beruhen bleiben sollen. Eine bessere Beurteilung gegen vorigen Landtag haben er fahren sdic mit * bezeichnet«» 5 Linien von ca. 63 km Länge soll«» neu zur Erwägung gegeben werden): Industriegleis nach Plattenthal (2 Kilometer); Deuben—NiederbäSlich, elektrisch, s2l; Eich—Rodewiich* lb): Böhlen—Rötha—Espen hain* D); Mittelsaida—Forchheim s3>; Grünstädtel—Elter- lein—Geyer (18): Limbach-Obrrfrohna l2l: Schmalzgrube bez. Iöbstocht—LandeSarenz« l8); Seelingstädt—Nerchau Ki an die Mulde* s5s; Anschluß der Stadt Wildenfels l4); Tune walde—Löbau* jll); Dresden—Klotzsche, elektrisch, sdj; Groh- röhrSdorf—Bischosswerdo s13); Königsbrück—Kamenz—Radi- Lor* l34 Kilometers. Dagegen find Fattenstein—herlaSgrün, zweigleisiger Aus bau lL Kilometer) und Bernstadt-Hirschfeldc lll) ander« als früher begutachtet worden. Mit der durch di« De putation vorgenommenen Neubewertung der Projekte er klärte sich daS Königliche Finanzministerium mittels Schreiben vom 5 März und da» Königliche Ministerinm des Innern mittel» ^uschrist vom 19. März d. I. einverstanden. Zur Erwägung wurden der Königlichen Staatßreaic- rung folgende Linien überwiesen: 1) Eich—Rodewisch, 2) Ver besserung der VcrkehrSvcrhältnisic der Strecke Herlas- grün -Falkenstcin: 3> Böhlen über Rötha nach ESpenhain; H «?^M"bera-Dittmannsdorf: 5) Schweinitztalbabn; 8) Fortführung der Beucha—U««Ili»gftädter Eisenbahn btt 1) 2 8 z 6 7 8 9 10 11 Von diese» 11 Linie» Hst bei dH «etter 1, L L V »nb sufgeführte» Mit -utzm»«» co. 53 km Läng» der Bau bereü» ztritt Ausdruck gebracht. Nicht weniger al» 44 Littlett, unter welchen gegenüber dem vorigen Lnfidtaa 8 «Mtündig neue Projefte emvoltrii sind, mit ca. 684 Km Länge. Werden 25 Haltepunkten ütw. in wehr Mt Weniger vriügi^eM Tottö erbeten. Bei her Sichtung de» Stoffes rüM >ie D^putgtiott zu der UeberzeMung, büß allerdifiaS eine Reihe Ptsjekte VStt besonderer voiiswittschgstltcher Bedeutung VAhätidett ist, wenn schon deren Verwirklichung in so tzaW Zklt. wie die Pe tenten wünschen, nicht Möglich 'ein Wird. Während ttUherßer Bau einer Eisenbahn Nach der Genehmigung des Landtags auf Grund der dem elben vorgelegten generellen Unterlagen schott nach kurzer Zeit vor sich ging, werden tetzt Vie bereits ge nehmigten Linien, dafern sich der spHMen P^rbesiunü eine Kostenüberschreitung bvn «ehr al» 10 Pk0j. heraußstellfi erneut den Ständen zur Genehmigung eines Nachpostulats voraelegt, bevor mit dem Baue begonnen wird. . Seit dem letzten Landtage find von den rückständigen Linien nur Eibenstock Bahnhof—Eibenstock-Stadt km Berggießhübel—Gottleuba und Lengenfeld—Weißensand in Betrieb genommen worden, w früher genehmigte Linien ihrer der Inangriffnahme harren: Frohburg—Kohr« Thum—Geyer Thum—Meinersdorf Weiß ig—Dü rrö hrSdprf Markneukirchen-StttErUttn WilSdruff-Gadem,tz. Dresdeu-Eotto-SossckiMirtze Baruth—Radibor Kön iaSwaldtz-A N twbery der Linie igenannir mrtiz ntit Paujchwiß; 7) Tbeuma-Plaue,; 8) Weltrtß Großpostwitz-Ooettuuelvalde bis Löbau: v chordostvahn N esa—Großenha n—KSNigsbr Anschluß Nach Radeberg. .... Mit bet Neberweisuna zur Kenntnisnahme muß ten sich begnügen die Petitionen wegen Erbauung einer Bahnlinie 1) NoN Borna übet Lausiak, Anschluß an die Bors- bors-Coswtaer Linie; 2) einer elektrischen Bohn Deuben— NiederbäSlich; 8) Weitrrführung der Hetzdotf-Eppendor'er Schmalspurbahn LiS Großwaliersdorf; 4) Frelherg^-Ha- nichen: 6) Großhartmannsdorf—Fgtchheim^ippersdott; 6) GrüNsiädtel—Elterlein-Gevet; 7) Limbach-DbersrohNa: M Mylau—Greiz; 9) Neuhausen—Detitschg^rgenthal; W, Pirk-Roßbach—Posseck—Feilitzsch: 11) Sayda—Niöder- leiffenbach: IP Fortführung der Prießnitztolbahn von Schmalzgrube bis LandesgreNze: 13) Seideritztzibabn: 14) die Petition der Stadt Wildenfels wegen Anschluß an bas Bann- netz; 181 WiltzkN—TilenbNtg; IM elektrische ZtraßeNbabn Dresden—Klotzsche; j?) Großröhrsdorf—Bi schotSverda; 1») Radeberg-Radeburg! 19s Soblünd—Neustadfi All« übrigen Wünsche wegen Erbauung neuer Bahnlinien ließ die Deputation auf beruhen, einige allerdings nur „zurzeit". Deutscher Keich. vetpztz, SO. Marz. * Dementi »er Krtfenßerstchte. Hetzt — nachdem fick sowohl in Utzeeitg» Wie in de« Kampf ü« da« Reichs- kolouigleMtt dft Wolkeit ettzigeNnaßei» »etsogeu haben, schreibt di» „Nord». All». ss unjeitgtmütz «t« Möglich: K, Met «tths vlätttttt wetten wieder einmal sogenannte „Anseugerüchtt" »ettrettet. <44 ist nicht nvttg, alle Einzelheiten pieser anf ftauz willkürlichen und falschen vorouSsetzunarn fnßeud« Angabe« zu widerlegen. Wir begnügen unS, zwei Be hauptungen deranSzugreife». In der ^.Deutschen ArlchSzeitung" lesen mir uvterm jst. VUtrz: „Wir waren t» der Lage, zuerst milzutetlen, daß »er Kaiser M» Fürsten Bütow geäußert hat, er mögt nur sil-ft auch obtretrn, Wtt« «r nicht die Schaffstng tINe» selbständige« Neichskalonialamtes itttich». Diese MUßeruüa ist authentisch." Dies« Anchernug ist »des ich Gegenteil sttt erfunven. Der Reichs kanzler tzch Mut dem Lkuiv« »es Kaisers nie derartige» gehört. Ich dnchelb« ArtSel heißt »4 weiter ime folgt: ,AlS Erb- vttuz Ernst wch der Regeutfchast frei Wutt«, sagte lftr U-fiser zum Reichskanzler, »Trift rrjlehnt wir »n» al« künfiigeu RetchSkauzler". N«ch hier haüdeU «» sich M» ein» Trfindang, vte au« völliger Un- kenlttch» btt in At»g« kommenden Bttbültniste» and der Personen hervorgegaugt» «. Mr hoffet,, daß dksr Feststellungen dazu bei trag«, all« politisch ernsten Bltlfter So» dem Unfug ahzuhalirn, der mit d« sogenannten KrisrngerSchtrn getrieben wird. Heue angebliche« Sarserworre der „Deutsche» Reichs teilungs hat ülerdmg» wohl k<urta «tue politisch ernste Zeitung str wahr gehalt«, aber mit ihnen hat brr Inhalt der ernst haft erörtert« KriseaarrÜchie auch nicht» zu tun. Und das Demeuti der „R. A. Ztg.* wäre vor 8 Tagen am Platz ge- wfteu, hätte e» damals erfolgen können — heute kann man es nur noch belächeln. * Afrikanische Verlustliste. (Amtliche Meldung.) Am 21. März beim Ueberfall auf Pferdewache bei der Station Jerusalem gefallen: Unteroffizier Alfred Brügel, geb. 24. April 1881 zu Sommerfeld, früher Infanterieregimenl 48, Kopf-, Arm- und Beinschuß; Reiter Ernst Albrecht, geb. 16. April 1882 rn Schwengel, früher Greuadierregiment 1, Brust-, Arm and llaterleibschuß; Reiter Paul Müller, geb. 20. November 1881 zu Barme», früher Infanterieregiment 61, Brustschutz; Reiter Richard Steinert, geb. S. April 1882 zu Dresden, früher Infanterieregiment 10S, Brust-, Hüft- und Armschutz. Leicht verwundet: Reiter Gustav Bonnett, geb. 14. Mai 1882 z« Schöneberg, früher Greuadierregiment 1, Schuß rechtes Ohr. — Geftorbeu: Reiter Georg Klee», geb. 24. Februar 1882 zu Norden, früher Feldartilleriereaimeut 82, am 24. Marz im Feldlazarett Lüderitzbacht an Typhus. * Die Steucrkomuttfsto» »e< Reichstage» setzte gestern die Beratung der Zigarettenstener fort und beschloß unter Annahme des Amendement» Held de» Paragraphen 7 folgendermaß« zu fasten: „Wer gewerbsmäßig Zigaretten tabak, Zigaretten, Zigarettenhülsen oder Blättchen herstellt, hat dies vor der Eröffnung des Betriebes unter Bezeichnung der Erzeugnisse, deren Herstellung beabsichtigt «st, der Steuerbehörde schriftlich anznzeigea. Gleichzeitig ist eine Beschreibung der Betriebs- und Lagerräume, sowie der damit in Verbindung stehende» oder unmittelbar anarenzeude» Räume vorzu legen. Die gewerbsmäßige Her stellung vou Zigaretteutabak nnd Zigaretten darf nur in den «»gemeldeten Räumen erfolgen.! Sodann wurde «ine ZcntrumSresolution angenommen, nach der der BundeSral ersucht werden soll, für die Herstellung der Zigaretten durch Heimarbeiter auf Grund der Gewerbeordnung Bestim mungen z« erlassen. Staatssekretär Frhr. v. Stengel be merkte, er glaube erklären zu könne», daß der BundeSrat diese Resolution prüfen und soweit sich da» Bedürfnis ergebe, im Interesse der Zigarettenarbeiter in Ausführung der Ge werbeordnung wettere Bestimmungen zu treffen, alsbald da« Erforderliche verordnen werde. Die Paragraphen 8 bis 12 werden mit unerheblichen Aeudcrungen angenommen. Die Beschlußfassung über die Paragraphen 13, 14 und 15 wird dann zunächst ausgesetzt, worauf die nächsten Paragraphen mit unwesentlichen Aendrrnngen ge- nebmigt werden. Paragraph 26 wird zurückgestellt; Para graph 27, die Schlußvorschrist, wird angenommen. Hierauf geht die Diskussion zu Paragraph l3 zurück. Der Paragraph wird mit einem Amendement Held angenommen, welches lautet: „Bei den Fabriken sind die Steuerbeamten befugt, von morgen» 8 Uhr bi» abend» S Uhr sofort Emlatz zu ver langen, fall» die Fabrik geschloffen :st." Der Paragraph 14 wird angenommen. In Paragraph 15 wird Absatz 2 auf Antrag Held dahin abgeändert, daß zur Anzeige nur ver pflichtet sei» soll, wer als Verkäufer Kenrttai« von unvor- schrsitSmaßiger Verpackung usw. erhält. Hierauf vertagt sich dir Kommission auf Freitag. * Die ReichstaaSSttlen. Die „Norddeutsche Allaemeine Zeitung* meldet: D:e vom Reichskanzler eingedracht: Vorlage wegen Gewährung einer Entschädigung an die Reichstags mitglieder ist im preußischen StaatSminMerium in kommissa rischen Verhandlungen eingehend ver.tte» Worten. Dir:« Verhandlungen sind nunmehr abgischlsssrn. Die Vorlage ist im Entwurs ftrtiggestellt und am Oonaabrnd dieser Woche wird
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