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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193303283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-28
- Monat1933-03
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1933
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Ium«»-8par1-8M - Vsmlem KWW Im MW MW« rr. «TV. 1. - «TV. Döbeln 1. S: 7 <3. S). Bei herrlichstem FrühlingSwetter, daS eine ansehnliche Zuschauermenge ans den Schwarzen Platz gelockt hatte, standen sich die Namensvettern von Riesa und Döbeln aeacnüber. Diejenigen, die dabei gewesen sind, haben den Besuch dieses Spieles nicht bereut,' denn so einen slotten und anregenden Handballkamps haben wir seit langer Zett in Riesa nicht gesehen. Die Döbelner stellten, wie voraus- gesagt, eine in allen Teilen gut durchgebildete Mannschaft. «Gerade gegen solche Gegner läuft der A. Tv. zu einer guten Norm aus, vielleicht haben die Riesaer die Mann- schaftskrisc überwunden und bleiben mit ihren Leistungen fernerhin stabil. Wenn auch noch schwache Punkte in der Mannschaft waren, so wurde diese Scharte durch die ande ren Mitspieler wieder gutgemacht. Zum Spielverlauf: DöbelnS Sturm findet sich zuerst besser zusammen. Er betreibt ein flüssiges Flügelspiel, die Angriffe sind immer gefährlich. Schon nach kurzer Spiel zeit führen die Döbelner mit 2:0 Toren. A. Tv. kommt langsam aus und mit Bombenwurf von links erzielen sie den ersten Treffer. Die Verteidigung arbeitet nicht zur Zufriedenheit, und dem Torhüter merkt man die lange Spielpause an. Die Gäste tragen ihre Angriffe in scharfem Tempo vvr und können bis zur Pause drei weitere Tore werfen, doch A. Tv. holt in der Zwischenzeit ebenfalls zwei auf. — Stand die erste Spielhälste zum grössten Teil im Zeichen der Döbelner, so tauschte A. Tv. nach Halbzeit die Rollen um und übernahm bas Kommando. Die Döbelner können das Tempo während der ersten 80 Minuten jetzt nicht mehr durchhaltcn. A. TvS. Hintermannschaft arbeitet produktiver, der Sturm kombiniert besser. Döbelns Tor hüter hält schwere Sachen, must sich aber langsam als ge schlagen bekennen. Gegen einige Schühchen der A. Tvcr ist er machtlos. Sechs wunderbare Tore sind die Ausbeute dauernden Drängens der A. Tver. Döbeln kommt nur noch zu zwei Erfolgen. — Fede Mannschaft zeigte in diesem Spiel gute Leistungen. Scharfes Tempo, schnelle Ball- abgabe und wuchtige Torwürse zeichneten den Kampf be sonders aus. — Ter Schiri leitete zur Zufriedenheit. A. Tv. 2. — A. Tv. Döbeln 2. 18:2 (6:»). Einen hohen Steg feierte die 2. Elf. Die Käste hatten gegen Abwehr und Angriff der A. Tver nicht viel zu be stellen. A. Tv. Jgt>. - A. Tv. Döbeln Jgd. 4:8 f1:2). Auch die Jugend holte für A. Tv. einen Sieg heraus, doch hätte bei den vielen Torwttrsen dieser höher ausfallen müssen. C—k. vorstand-sitzurrg der L.L. LI« Tnrnerfckaft befaßte fick in einer Vor- standlfftznng mit der Fraoe der Aufnahme von Mitgliedern nnd Vereinen de« Arbeiter Turn, und Sportkartell«. Lanze Verein« au« dem bi«b«riarn Arbeiterkartell dürfen nickt ausgenommen werden. Bei Linzrlmitaliedern must die fckrtftlick« Anerkennung de« 8 2 der DT.-Satznna«n ver- langt werden, e« soll aber die größte Vorfickt bei der Aus nahme geübt «erden, um di« Gefahr der Zrllenbildung und Ueberfremdung in den D.T.-Verrinrn zu verhindern. Zur Uniform- und Flaggensrag« «rklürt der Vorstand der D.T., daß bei Versammlungen oder Veranstaltungen der Verein« der D.T. da« Trogen von Unisormen der SA., SG. oder de« Stahlhelm« selbstverständlich gestattet ist. Einzelne Vereine, die schwarz-rot-goldene Fahnen al« Banner führen, können die« beibebalten. L« wird aber empfohlen, «in Fahnrnband ickwarz-wriß-rot an der alten Fahne »u befestigen. Sportverein Zeithai«. Zeithain 1. — Lichtensee 1. 1:2 (0:0). Diele Paarung hatte ihre Anziehungskraft nicht ver fehlt. ES mag rin reichliches Jahr verflossen sein, daß sich die ersten Mannschaften der beiden Vereine wieder einmal negenüberstanden. Lichtensee spielt in der 2a-Klasse eine äußerst gute Rolle. DaS Resultat besagt sck-on, daß sich Zeithain augenblicklich in einer ausgezeichneten Form befindet. Der Sieg der Lichtenseer ist sogar noch als sehr glücklich zu nennen, denn dem sonst so zuverlässigen linken ZTV.-Verteidiger hatte das Schicksal ausersel)«n, den Siegestreffer der Gäste zu fabrizieren. Zeithain war aber noch mehr vom Pech verfolgt, sogar ein Elfmeterball wurde an die Latte geknallt. Das Führungstor der Zeithainer war eine sehr gute Leistung des Mittelstürmers. Erst 20 Minuten vor Schluß gelang eS Lichtensee durch einen Fernschuß auszugleichen. Die Stürmer der Gäste waren wohl äußerst schnell, schossen aber mit Ausnahme des Linksaußen sehr schlecht. Die Flanken des Linksaußen waren vorbildlich, fanden aber bei den Innenstürmern keine Gegenliebe, zudem war die ZSV.-Hintermannschast aber auch ganz hervorragend. Der Torwächter sehr gut, nur etwas zu leichtsinnig. Zeithain wird auch am kom menden Sonntag, sofern sich die Reserve des RSV. zu einem Spiel bereit erklären wird, beweisen wollen, dah sie einen würdigen Vertreter der 2a-Klasse abgcben können. Sch «- Die «fflaSooN, Ranqer«, der fckottikcke Fußballmeister wurde vom D^V. f"r 5 S^ele in Deuttchland gegen Ver band«- nud Bundesmannlck'gkien verpflicht«'*. Da« erste Spiel soll bereit« Anfang Mai an einem Wochentag in Berlin vor sich gehen. * Srliach. ' Limnltanvorstelluna von Meister Rubinstein im „Gckackkiub Wrvba LK2S" am 28. 3. 33. Schachmeister Rubinstein gab am Sonnabend, den 25. 3. 33 in der Safenschänke eine Simnltanvorstelluna an 20 Brettern. Nack ca. 4'/, Stunden hatte er 15 Vartien aewonnen und 5 verloren. E? gewannen folgende Herren: Detbloff. Wartender«, Dr. Benndorf. Schulze, Schmidt. Ein schöner Erfolg für den „Sckachklub Gröba 1926". Der Veranstaltung wohnten zahlreiche Zuschauer bei, «a« ein erfreuliche« Zeichen für das zunehmende Interesse am Sckachsport auch in Riesa ist. Da Meister Rubinstein es verstand, spannende Bilder ans da« Brett zn zaubern, dürften alle anwesenden Schach freunde einige genußreiche Stunden erlebt haben. Sckackwettkamvk Detbloff — Rubinstein. Stand nach der 3. Partie: 2 ,: '/,!! Di« am Sonntag, den 28. S. 83, im Stadtkaffee ge spielte Matchpartie eröffnet« Rubinstein mit dem Damen- bauern. Detbloff verteidigte sich mit der Krünfeld-Dariante der KönigSindEcken Verteidigung. Rubinstein erlangte im Mittelspiel ein« überlegen« Stellung und gewann einen Turm für Springer und Bauer. Da er jedoch im folgenden Endspiel nicht die stärkste Fortsetzung fand, gelang es Deih- loff, im 56. Zuge ein Remis zu erzwingen. Am Nachmittag wurde die 4. Partie gespielt. Die Partie, »ine „Spanische", bi» zum 14. Zuge identisch mit der bei Rubinsteins Simultanvorstellung am 1. Brett ge- spielten Partie, nahm einen sehr interessanten Verlauf. Detbloff opsertr im Mittelspiel einen Bauern, worauf die Partie bald in scharfe« Fahrwasser kam. Nach beiderseitigen Mattdrohungen mußte Rubinstein die Qualität geben. Die Partie wnrdr abends 7,30 Uhr abgebrochen. Detbloff hat gute Gewinnchancen. Da der Kampf, wie bekannt, Über 6 Vartien geht, kann diese Hängepartie bereits die Entscheidung bringens Kurze Sportmeldungen. Ein zweite- Todesopfer haben die Eröffnungs-Motor radrennen anf der Eilenriede bei Hannover gefordert. Der schon am Sonnabend schwer gestürzt» Hannoveraner Her- bert Haupt, der auf seiner Garolea-Maschtne gegen eine» Baum fuhr, ist im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Ein TodeSftur» ereignet« sich beim Training auf der Erfurter Radrennbahn. Der Thüringer Bundesamateur Harald Fenk, der auch der BDR.-Natioualmannschast ange- hörte, fuhr in schariem Tempo gegen di« eiserne Umzäuung und war durch den wuchtigen Anprall aus der Stelle tot. DaS Silenriede-Rennen — der Anstakt der Motorrad- Sportsaison. Im Gtadtwald von Hannover kam letzt als traditioneller Auftakt der Motorrad-Lportsaisvn das Eilenriede-Renncn znm AnStrag. In der Klasse der Maschinen bis 350 Kubik ¬ zentimeter konnte Albert Schneider (Nr. 48) mit 32,2 Liun- denkilvmctcr einen neuen Bahnrekord aufstellcn. Hier füh ren der spätere Sieger vor Bodmer iNr. 82), der Dritter wurde, und Hans Winkler. Deutschlands Sieg im Hockcyländcrkamps gegen Frankreich. Tas Hockegläuderspiel Deutschland-Frankreich in Berlin endete mit einem klaren 3:2-Sicge unserer Spieler. Wir geben hier einen interessanten Spielmvment wieder: das zweite Tor für Deutschland fällt. Vermischtes. Aus frischer Tat ertappt. Die Festnahme eine» alten, wiederholt vorbestraften Tasckjeudieb-es gelang am Montag durch die Aufmerksamkeit eines Händlers in der Berliner Zentralmarkthalle. Der Händler, der sich Auslagen ansah, merkte plötzlich, daß ihm jemand in die Tasche faßte, in der er seine Geldbörse trug. Er fasste rasch zu und erwischte den Dieb, der sich als ein Arbeiter Paul Lehmann entpuppte, der der Kriminalpolizei als Taschendieb längst bekannt ist. Großer P e 1 z d i e b st a h I. Bei einer Pelzfirma in der Jerusalemer Straße in Berlin haben Einbrecher eine wertvolle Beute gemacht. Die Diebe nahmen Blau- und Silberfüchse, Hermeline usw. im Werte vvn rund 10 (XX) Mark mit. Vier Schwerverbrecher aus dem Zucht haus Ebrach aus geb rochen. Aus dem Zuchthaus Ebrach bei Bamberg sind am Montag vier Sckpverver- brechcr auSgebrochen. ES handelt sich um Zuchthäusler, die Zuchthausstrafen vvn drei Jahren bis zu lebensläng lichem Zuchthaus zu verbüßen hatten. Die Schwerver brecher slüchteten unter Mitnahme Vvn Zivilkleidung nnd eines Revolvers. Durch die zuständigen Behörden wurden sofort die notwendigen Gegenmaßnahmen ergriffen und die umliegende Gendarmeriestation, wie auch die Bam berger Landespolizei verständigt. Die vier Verbreckxr hat ten den Aufseher überfallen und niederge schlagen, so daß er mit schweren Arinbrüchcn und Zopf verletzungen in daS Kreiskrnnkcnhaus Bamberg eingelie- fcrt werden mußte. — In einer konzentrisch ausgesetzten Streife von Bamberg und Würzburg her der Gendarmerie nnd Angehörigen der SA. und SS. wird zur Zeit rin Ring um dar Gebiet gezogen, in daS sich wahrscheinlich die Verbrecher geflüchtet haben. Man glaubt, daß sie sich in den dichten Wäldern zwischen Ebrach und Schlüsselfeld befinden, wo sie in den frühen Morgenstunden des Mon tag das Jagdhaus des Bamberger Rechtsanwalts Dr. Hennemann erbrachen und sich mit Lebensmitteln ver sahen. — Der eine der Ausbrecher, der 29 jährige Hein rich Aul, wurde am Montag morgen bei Tagesanbruch bewußtlos in einem Schacht des Zuchthauses Ebrach ans- gesunden, wohin er beim Ileberklettcrn der Mauer abgc- stnrzt Ivar. Flüchtig sind also nur noch die drei Ver brecher Wilhelm Werner, Max Martin und Friedrich Sachse. Die Verbrecher hatten den Ausbruch schon seit langem vorbereitet. — Der von ihnen überfallene Auf seher Kropfelder liegt in hoffnungslosem Zustande im Krankenhaus Bamberg. 2000 Mark für den, Vereinen Indcnmord in Hamburg nachweist. Jin englisckren Unterhaus ist eine Anfrage eingebracht worden, die aus Grcuelnach- rickten Bezug nimmt, die sich in Hamburg ereignet haben sollen. Um diesen Rachrichten entgegenzntreten, erklärt sich eine Hamburger Zeitung bereit, demjenigen 3000 Mark zn zahlen, der nachwcist, daß in den zwei Wochen seit Antritt der nationalen Regierung in Ham burg ein einziger Staatsbürger jüdischen Glaubens er mordet oder hingerichtet worden sei. Selbstmord aus Angst vor einem schlech ten Zeugnis. Aus Furcht vor einem schlechten Oster- zeugniS erhängte sich ein 17 jähriger Hamburger Ober realschüler im Keller der elterlichen Wohnung. ' Benzin statt Petroleum ans die Lampe gegossen. In einem Orte bei Altona hatte ein Ein wohner eine Lampe versehentlich statt mit Petroleum mit Benzin gefüllt. Es entstand beim Anzündcn ein« große ML „ deriellmisen MW MM Tageblatt Kvril nehmen nock an alle ZritungSauSträaer nnd zur Vermittelung an diele die Tageblan Geschäftsstelle, Riesa, nur Goetbeftr. 5V. Telefon Nr. 20. Stichflamme, doch konnte das Feuer zuin Glück schnell gelöscht werden. Bienen töten Maulesel. Ein merkwürdigci Vorfall wird aus Alikante in Spanien berichtet. Hier wurden drei Karren, die von zwölf Mauleseln gezogen wurden, auf der Landstraße von Bienen angegriffen, die aus einer benachbarten Imkerei ausschwärmten. Elf Tiere wurden von den wütenden Insekten durch Stiche getötet und die drei Treiber so verwundet, daß sic jetzt in bedenk lichem Zustand darniederliegen. Es ist im Süden Spaniens üblich, bei Beginn des Frühjahrs die Bienenstöcke nach denjenigen Teilen der Gärten zu bringen, in denen die ersten Blumen blühen, und cS scheint, daß bei diesem Transport viele Stöcke beschädigt wurden. Daraus erklärt sich der Ausbruch der Bienenschwärme nnd ihre Wut, die sich in so gefährlicher Weise äußerte. Ein Brautpaar von zusammen 149 Jahren. In bald biblischem Alter haben der Jnva- lidenempsänger Friedrich Zarl Neumann, geb. am 5. Dez. 1866 in Lebbeden, KrejS Niederung in Ostpreußen und die am 15. Juli 18-,2 geborene Witwe Karoline Elisabeth Schaak auS Kaukehmen beim Gemeindeamt in Kau- kchinen ihr Aufgebot bestellt. Beide Brautleute befinden sich sehr wohl und hoffen, noch recht lange zusammen leben zu können. Ein „Pendant? mußte vom Gemeinde amt zurückgewiesen werden, da der Bräutigam erst 17 Jahre alt war, während die Brant bereits 21 Lenze zählt. Ochsen fressen 450 Mark auf. Schlimmes Mißgeschick erlebte ein Landmann aus Odderode in Schles wig-Holstein, der in Hamburg Vieh verkauft und 850 Mark heimgebracht hatte. Unterwegs nahm er noch eine Besichtigung von Ochsen vor. Dabei muß ihm im Stall die Brieftasche aus dem Rock gerutscht sein, zu Hanse be merkte er den Verlust: die Brieftasche war verschwunden. Schnell fuhr er zurück, aber nur 400 Mark konnte er noch retten. Den Rest von 450 Mark hatten die Ochsen bereits ausgcfrcssen. Ein sportbegeisterter Greis. Das im Juli dieses Jahres in Stuttgart stattfindende Deutsche Turn fest zieht jung und alt in seinen Bann. In Jessen in der Provinz Sachsen hat die Begeisterung sogar einen achtzig jährigen Turner ersaßt und zwar derart, daß er sich entschlossen hat, die Reise nach Stuttgart ans dem Fahrrad zu unternehmen. Er will damit gleichzeitig der Jugend vor Augen führen, daß eiserner Wille imstande ist, alle Hindernisse zu überwinden.
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