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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.02.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19060222018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1906022201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1906022201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-02
- Tag1906-02-22
- Monat1906-02
- Jahr1906
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Teile 2. Nr. 95. 199. Jahrg. Lci-ztllcr Tageblatt. DouuerStaa, 22. Februar 1996. seiner staatsbürgerlichen Pflichten enthalten wollte, und somit uii ere Partei seine bisherige lalkräst ge Mitarbeit entbehre» muhte." Diese Erklärung ist von allen schlesischen ZeiitruuiS- abgeorcnelen, d : Grasen Ballestrem an der Spitze, unter- zeichnet mit uuSnahme der Abgeordneten Szmula und AblamSki. * Preussischer Landtag sAbgeordneteilhauss. Das HauS sitzic die Beratung des Justizetats fort. Die Anträge auf i'ii.ichilellung der Amtsanwälte mit den Polizeiräten und Puli >eiassessoren und auf Gleichstellung der GerlchtSsekretäre mit Sen Sekretären der allgemeinen Ltaatsverwaltung, für reiche sich die Redner aller Parteien aussprachen, wurden oer Budgetkommiision überwiesen. Justizminister Beseler erklärte, er stehe den Anträgen sympathisch gegenüber und lrabe sich bereits mit dem Finanzminister rn diesem Sinne inS Einvernehmen gesetzt. Er werde sich freuen, wenn er mir den Anträgen auf Besserstellung der genannten Beamten bald hervortreten könne: doch werde dies vor der Ein bringung des nächsten Etats nicht möglich sein. Bei dem Lite! „Gefängniswesen" wurde eine Anzahl Wünsche, namentlich die Besserstellung der Nnterbeamtcn betresfeno, geäußert. Der Regierungskommissar sagte eine wohlwollenoe Prüfung zu. Tas Ordinarium wurde hierauf bewilligt, ebenso dal Extraordinarium, nachdem mehrere Redner lokale Wünsch« vorgcbracht batten. Bei der folgenden Beratung de- Etats der Dauver- waltuna sprach sich ?lbg. Pappenbeim für Schifsahrtsabgaben cus. Di« Beuurubigung der süddeutschen Staaten sei un berechtigt. Speziell Bayern habe einen großen Vorteil von der Schiffbarkeit deS RheineS, die Preußen erst hergestellt habe, von der Schiffbarmachung des Mains und der Ver bindung des Kanals zur Donau. Durch diesen Anbau er leide Preußen «inen Eisenbahneinnahmeausfall von fünf Millionen Mark, und eS sei daher eine gerechte Forderung, 'aß die Verzinsung und die Amortisation des investierten apnalS in der Form von Schifsahrtsabgaben gedeckt werde. Minister Budde erklärt«, di« Regierung habe in dem Waffer- Maßengesetz di« Verpflichtung übernommen, Schiffahrts abgaben einzuführen. Dieser Verpflichtung werde sie in loyalster Weis« nachkommen. Mit der Politik habe die Sache nichts zu tun. Der politische Rummel sei unberechtigt; es handle sich nur um Leistung und Gegenleistung. Es stehe zu hoffen, baß di« «ingeleiteten Besprechungen mit den übrigen Bundesstaaten rin günstiges Ergebnis zeitigen und daß die Sache in aller Freundschaft erledigt werde. Die Re- oierung, die den Willen habe, werde auch den Weg finden. An die Erklärung de- Ministers schloß' sich eine längere Debatte, in der von der Linken schwere Bedenken gegen die Einführung von Abgaben vorgebracht wurden, während die Rechte dem Minister für feine entschiedene Erklärung dankie. Aus eine Anfrage über die Höhe der Abgaben er klärte der Minister, diese könne «rst nach dem Abschlüsse der Verhandlungen mit den süddeutschen Staaten bestimmt werden. Um V>5 Uhr vertagte daS HauS di« Weiterberatung auf abends ^8 Uhr. * lieber die Stellrulofigkeit der Handlungsgehilfen bringt das „ReichSarbeitSdlatr* in seinem neuesten Heft die Zahlen für daS 4. Vierteljahr 1905. Diese ergeben eine erfreuliche Entwickelung der Verhältnisse gegenüber 1904. Wäbrenv noch zum Beginn des Vierteljahres di« Zahl der Stellen losen größer war al» 1904 zur gleichen Zeit, brauchten die Organisationen doch nur 14S ,u unterstützen gegenüber 157 im Borjahr, insgesamt für 4505 Tage, gegen 5081 Tage 1904. De» größten Anteil an der Summe der gezahlten Unter stützungen hat auch in diesem Jahre wieder der Verein der Deutsche» Kaufleute (Berlin) mit 7571,55 bei 8175,95 die von den im Bericht aufgeführten Vereinen überhaupt gezahlt wurde». Nachdem nunmehr die Gesamtzahlen für da- ganze Jahr vorkeg«, s» «gibt ßch, daß Nettoto» »aren WU litt» UVÜ 1b« 305« »584 unterHLtzt »«d«" 1«» 55» SUS mit Mar« ISO« wvb 30977,95 S4SM.45 Der Verein de» Deutsche» Kaufleute Berlin zahlte hiervon allem 3t 357 ^tk Bei den Zahlen ist zu beachten, daß im -Reichsarbeitsblatt" nur diejenigen Vereine mit ihren Leistung«» bei Stellenlosigkeit berücksichtigt sind, die ihren Mitglieder» zahle», ohne di« HsisSbedÜrftigkeit zu prüfen. Es rst beachteuSwrrt ferner, daß die berichtenden Vereine weseatlich höhere Mitgliederzahlen 1905 haben, ein Beweis, daß di« Handlungsgehilfen rmmer mehr die Notwendigkeit «iaer B«stcheruag gegen Stellenlosigkeit im Berufsverein «»sehe». Sch»- d« Heimarbeiter». Ws dringend notwendige Varderrmgea zu« Schutz« d«r Heimarbeiter Deutschlands Feuilleton. SSHn« -ss baltischen Lands». Bon Arend Buchholtz. *j Kein Pantheon und keine Walhalla darf man in Liv-, Eft- und Kurland suchen. Dennoch kann das Land in Ver gangenheit und Gegenwart aus eine reiche Fülle von be- beuterchell Gestalten Hinweisen, die es mit Stolz seine Söhne nennt. An einige von ihnen, deren Namen wetten Ruf hat, wollen wir die Erinnerung wecken. , . Zu den größten Männern des Landes zählt ein Fürst des Deutschen Reiches, die tragische Gestalt des aus edlem, westfälischem Geschlecht entsprossenen livländischen Ordens- mersterS Wolter von Plettenberg, der, Feldherr und Staats mann zugleich, in seiner Jugend die Russen ausS Haupt ge schlagen und em Menschenalter lang den Zusammenbruch der livländischen Staatenkonföderation aufgeyalten hat. Wie die Livländer in Plettenberg, so haben die Kurländer in ihrem Herzog Jakob aus dem Hause Kettler ihren be deutendsten Regenten gehabt. Er war ein Schwager des Großen Kursürsien, stand mit den Westmächten Europas in lebhaften politischen Beziehungen — er war ein Freund der Stuarts — und trieb eine für sein kleines Land und seine Zeit großartige Kolonialpolitik. Die Insel Tabago gehörte ihm, und am Gambia erwarb er Besitzungen. Wenn auch ost phantastisch in seinen Plänen, so war er doch, zäh am Be gonnenen f«sthalt«nd, ein Plana von ungewöhnlich«» Ver dienste». Im eigenen Lande und mehr noch in der Fremd« haben ''ich Söhne der baltischen Erde als Feldherren glänzend hcr- oorgctan: Reinhold von Rosen, der Sproß einer der ältesten bairischen Adelsfamilien, hat als französischer General leutnant die kaiserliche Armee mehr als einmal besiegt, so oaI ihr Feldgeichrei lautete: „Gon mit uns und der Teufel mit Rosen." Der Feldmarschall Ernst Gideon von Landon aus Livland war der populärste Held der kaiserlichen Armee im Siebenjährigen Kriege; der österreichische Feldmarschall Lascy war der Sohn einer livländischen Mutter. Freilich haben Liv- und Kurländer in den Kriegen Friedrichs deS Großen mehr auf preußischer Seite gestanden, sonst wäre Lessing nicht eingefallen, den Major von Tellheim zu einem Kurländer zu machen. Ein Livländer war auch der Ober kommandierende der russischen Truppen in den napoleonischen ^krieaen Fürst Barclay de Tolly, und in Miiau geboren ist der Verterbigcr Sewastopol- Graf Eduard Todleben. Unter den vielen auS dem Lande hervorgrgangenen Staatsmännern ist keiner größer als Johann Reinhold von Patkul, der bedeutendste Sohn Livlands aller Zeiten, der mit hinreißender Beredsamkeit und heißem Patriotismus die Rechte seiner Heimat vor schwedischer Veraewalliaung verteidigt und dann durch Anstiftung deS Nordischen Krieges in die Politik Europas verhängnisvoll eiagegrifse» hat, um *j AuS der nationalen GcdächlniSschrift „Die deutschen Balten" mit Beiträgen von Wildenbruch, Harnack, Berg mann und künstleriicher Ausstattung von Otto Uobelohie sJ. F. Lehmann» Verlag in München). Dreis in der Volks- ausgabe 1 F in der Prachtausgabe gebunden 4 Der gesamte Reinerlös wird oo« Ver.eger v«u» Hllf-aulschuß in stellte Fräulein Ida Altmann folgendes auf: ,,1) Jede Hcimarbeitsslätte wird unter gleichen Bedingungen, wie Werk- und Betriebsslätlen der Behörde unterstellt. 2j Jeder, der Heimarbeit ausgibt, führt ein Verzeichnis der Beschäftigten. 3) Jeder„ Heimarbeiter macht der Bel-örde über die Art seiner Tätigkeit Meldung. 4) Jede Heim arbeit ist als solche zu bezeichnen. 5) Im Sinne des bürgerlichen Gesetzbuches unsittliche Verträge haben keine Gültigkeit. 6j Ausdehnung der Schutzbestiminungen für Frauen und Kinder auf die Heimarbeit. 7) Ausdehnung der Versicherungsgesctzgebung auf die Heimarbeit und 8) Er richtung von Bctrwbswerkstätten durch die Gemeinden, denen sonst die Arbeiter in den Waisen- und Armenpflegen zur Last fallen." * Kleine Politische Nachrichten. Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen sind zur Teilnahme an den Hvffesllichteitrn nach Berlin gereist. — Der LanLlaa des Fürstentums Ratze- burp trat gestern zusammen. Die bisherigen Obliruktionikien beantragten svsort eine Aen'cerung der Verfassung gegen den Widerwruck des großherzoglichen Vertreters. Der Landtag wurde zu nachmittag vertagt. — Tie Stephany-Affäre kommt, wie das „V. T." meldet. immer noch nicht zum Klappen. Für den angeilicheu Altenverlauf existiert ein einziger Zeuge, der Arzt Dr. Marn in Fegeröbeun. Vor dem Untersuchungsrichter bestritt Dr. Mary, von Stephany die fraglichen Briefe gekauft zu haben. Infolgedessen sand eine Haussuchung bei Dr. Mara statt. Die Tagebücher und zwei Briese Slrvhanys wurden beschlag, »ahmt. — Im Wahlkreis Kaiserslautern ha^en die Ver- traurnsmänner der deutschen VolkSpariei im Prin zip beschlossen, den vor. den N al i o u a l l i d e r a l e n zu präsentierenden Kandidaten zu unterslützen. — Die Vertrauens- männer der svziatLeuiolralijchen Partei deS D a r m st ä d t e r Wahlkreises laben die Maudateniederlegung t«s „Hof gängers" Cramer gebilligt und beschlossen, der Wahl» lreislonferenz die Kandidatur des Genossen Berthold vorzujcytagen.— Im Landtag-Wahlkreise Jork-Key dingen, k er Lurch den Tob des Abg. Schoos erledigt worden ist, Halen die National liberalen die Kaudidalur des Gemeindevorstehers Otters in Jock in Aussicht genommen. — Die Austritte auS der Landeskirche nehmen in Kiel nach einer der „T. A." von dort zugehenden Meldung infolge der sozialdemokratischen Agitation immer mebr an Zahl zu. Seit Beginn des Jahres sind beim Anüsgericht bereits über 140 Auslriltserktärungeu erfolgt. FZUS?2Nll. Oesterreich-Ungarn. * Das Bündnis mit Deutschland kam am Dienstag im österreichischen Abgeordnetenhaus« zur Sprache. Nachdem der tschechische Abg. Dr. Kramarcz in längerer Rede deftige Angriffe gegen Deutschland gerichtet hatte, er klärte Dr. Menger, er wünsche als Anhänger des durch die Erkenntnis der innersten Interessen Oesterreichs und Deutschlands auf wirtschaftlicher Grundlage entstandenen 'Bündnisses beider Staaten, daß in beiden Ländern eine Po litik des aufrichtigen Einverständnisses und gegenseitigen Eintretens für ihre gemeinsamen Interessen Platz greife. Dr. Baernreithcr führte aus, für die auswärtigen Beziehun- gen sei es notwendig, eine stabile sichere und loyale Politik auf Grund der Bündnisverträge zu verfolgen. Niemand, fuhr Redner fort, denkt heute daran, uns in Abenteuer zu verwickeln, wie auch wir nicht daran denken, uns in solche verwickeln zu lassen. Für den Minister des Aeußern ist es eine schwere Sache, Politik im großen Stile zu machen bei den traurigen inneren Zuständen hüben und drüben. Machen wir erst im Innern Ordnung. sBeifall.j Freiherr von Morset) sprach sich ebenfalls für Aufrechterhaltung des Bündnisverhältnlsses zum Deutschen Reiche aus. Abg. Schönerer erklärte, die Alldeutschen seien für die Trennung von Ungarn, jedoch nur im Weäe einer Verständigung mit dem ungarischen Reichstage. Darauf wurde die Debatte geschlossen und die Sitzung auf Mittwoch vertagt. Daß in derselben Sitzung der Ministerpräsident Gautsch auf Grund einer kaiserlichen Ermächtigung erklärt hatte, es bleibe in Bezug auf die Gemeinsamkeit der Armee alles beim Alten, was auch für die deutsche Dienstsprache gelte, ist schon von uns in einem Privattelegramm gemeldet worden. * Zu öer iu Vcriiu erfolgte»! Natrfitatiorr Scs HauSelo- vertragcS zwischen Oesterreich.Ungarn uno Deutschland wird der Wiener „Allg. Correip." von kompetenter Seite mttgetWt, daß die deutsche LleichSregierung niemals ihre Bedenken darüber geäußert habe, baß der Vertrag in Ungarn nicht parlamentarisch erledigt werden würde. Dies wäre gleich- bedeutend gewesen mit einer Einmischung Deutschlands in die inneren Angelegenheiten Oesierreich-Ungarns, von der man sich in Berlin mit peinlichster Genauigkeit sernzuhalten sucht. Die Unterschrift des Kaisei s Franz Josef auf dem Vertrage bilde die sicherste Gewähr für dessen Durchführung. Inzwischen hat das gestrig« Reichsgesetzblatt als Opfer der Feigheit zweier Herrscher, denen er gedient halte, und der schmachvollen Grausamkeit eine- dritten Königs den Tod unter dem Rade zu sterben. Weit größeren Ruhm als auf militärischem und poli- tiscsiem Gebiet haben sich Söhne des baltischen LaudeS als Gelehrte, namentlich als Naturforscher, erworben. Bon dem Wellumsegler Adam Joyan» von Krusenstern bis auf den jüngst im sibirischen Eise verschollenen Baron Eduard Toll ist es eine stattliche Reihe von reisenden Natur forschern, die rn Liv-, Est- und Kurland ihre Heimat haben, wie Alexander Theodor von Middendorfs, der Ergründe! Sibiriens, Gregor von Helmersen, Alexander von Bunge, Friedrich Schmidt, Graf Alexander Keyserling, der Jugendfreund Bismarcks, einer der bedeutendsten uuv geist. vollsten Söhne Kurlands. Der größte Gelehrte unter den Erforschern Afrikas, Georg S ch w e i n s u r t h, ist ein Sohn Rigas. In Estland ist der größte Gelehrte deS baltischen Landes, Karl Ernst von Baer, geboren, der große Dio- löge, der Begründer der tierischen Entwickelungsaeschichle, aber auch ein Meister in der Erforschung der universellen Entwickelung der Menschheit, einer von den wahrhaft großen Forschern, die tiefe Spuren hinterlassen, und deren Groß« durch die Fernsicht nicht verliert, sondern nur gewinnt. Wie Baer ein Schüler der Universität Dorpat war, so ist ein ganzer Stab von bedeutenden Gelehrten aus ihr hervor- aegangen: der Astronom Wilhelm Struve, die Physio logen Friedrich Widder und Alexander Schmidt, die Ana tomen Ernst Reißner und Karl von Kupfser, der Leipziger Chemiker Wilhelm Ostwald und viele andere. Schüler nnb Lehrer der Dorpater Universität ist ferner Ernst von Dergmann, der größte Chirurg der Welt, der Sproß einer altangesehenen Pastorenfamili«, der unter seinen direkten Vorfahren drei Gelehrt« bekannten Namen- zählt. In einem livländischen Pastoren- und Professorenhanse ist der berühmteste Kirchenhistoriker der Gegenwart geboren: auch Adolf Har » ackist ein Schüler der Universität Dorpat, deren Lehrkörper schon sein Vater, ein«r der bekanntesten wissenschaftlichen Vertreter der Praktischen Theologi«, ange hört hat. Unter den Theologen, die au» Dorpat yervor- aeaangen sind, neunen wir noch den Bischof Earl Christian. Ulmann, eine der charaktervollsten Erschernunaen unter den evangelischen Geistlichen Rußlands, Johann Eduard Erd mann, den späteren langjährigen Philosophieprofessor in Halle, den Kirchenbistoriker Moritz von Engelhardt, dr» Dogmatiker Alexander von Oettinge», den Pastor Dr. August Vielenstei«, den ersten Kenner der lettische» Sprache. Auch der Kodifikator des baltisch«» Privotrechts und Herausgeber de- ltv-, est- und kurländische» Urkunbenbuchs, Friedrich Georg von Buug«, war eia Schiller untz Lehrer der Dorpater Universität. DaS Geschick deS kleinen, vom großen Reich abhängigen Gebiets ist immer gewesen daß eß nicht alle seine Söhn« hat an seine Grenzen fesseln können: her Zug der Au». Wanderer, namentlich derjenigen, di« nicht freiwillig die Schelle verlassen haben, ist besonder- in de» letzten beiden Jahrzehnten immer länger geworden. Viele» aber ist «ine ehrenvolle Berufung an deutsch« Hochschulen zuteil ge worden: heute sind nicht weniger al- dreißig Liv-, Est- »atz .Kurländer als Professoren an Universitäten d«- Deutschen Reiches tätig, nm längsten der Historiker Karl Schirren i» Kiel, dem wir Balten für di« unerschrockene und beredte Ver teidigung unseres Recht» gegenüber panslawistischem Hoch- mut eine unauslöschliche Dankbarkeit schulden. Außer ihm »«»,«» wir »och dis Historiker Ott» Gsat l« G«tk»iaitz »tz das am >3. Februar sanktionierte Zolltarifgesetz und den allgemeinen Zolltarif für das österreich-ungarische Zollgebiet, sowie die Verord nung 'veröffentlicht, mtt welcher das Geietz und der Zolltarif am 1. März in Kratt tritt. Ferner publiziert daS ReichSgrsetzdlatt den gleichfalls vom 1. Mürz ab geltenden Handelsvertrag zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland vom 25. Januar l90ü, das Viedieuchenttbereinkommen, sowie die Verordnungen über An- Wendung des Schiffsverschlusses und der Verscklußordnung für Elb- lchisfe und die Zollabfertigung im Cisenbaynverkehr betreffend. * Tie Hauptstadt uuter einem königlichen Koiumifsar. Bekanntlich sind der Oberbürgermeister und der Bürgermeister von Pelt von ibren Aeinteru zurückgetreten. Deshalb hat sich die Re- gierung genötigt gesehen, einen königlichen Kommissar mit der Ver waltung der Stadt und des Komitats Pest zu betrauen. Tas Amts- blatt veröffentlicht die Ernennung dieses Beamten. Es ist der Ober- sladlhauptinann Bcla Rubnay. * Stephan Tisza scheint eine Separation vorbereiten zu wollen. Er griff in der liberalen Partei sowohl das Kabinett Fejervary, noch heftiger jedoch die Koalition an, die ohne die nötige Kraft einen Kampf gegen die Krone provozierte, der nicht im Interesse der Krone gelegen sei. Sollt' allerdings absolutistisch regiert werden, dann werde, so versicherte Tisza, auch die liberale Partei die passive Resistenz als einziges Mittel der Hilfe erachten. * Erneuter allgemeiner Ausstand i» Fiume. Die Ar beiter der Papier-, Tabak-, Schokolade-, Petroleum-, ReiS- schäl- und Torpcdofabriken traten gestern in den Ausstand. Die Anzahl der Ausständigen beträgt 5000, sie fordern Lohn- erhöhung. Das Finanzministerium hat telegraphisch auf die Forderungen der 3000 Arbeiterinnen der königlichen Tabak fabrik die Schließung der Fabrik angeordnet. Zwei Kompagnien und ein starkes Polizeiaufgebot bewachen die Fabrik. Frankreich. * Tie gesetzliche« Kircheninventaraufnahmen sollten heute in 27 Pariser Kirchen ausgenommen werden. Ziemlich zahlreiche Gläubigen, von denen mehrere die Nacht in den Kirchen zugebracht halten, waren auweiend. Die Pfarrer verlasen Protesterklärungen gegen die Inventarisierung, die denn auch nur in einigen Kirchen ausgeführt werden konnte, während in Len anderen die Finanz- agenien sich, ohne daß es zu ernsten Zwischenfällen gekommen wäre, vor dem Widerstande der Gläubigen zurückzogen. Bis jetzt wird nur vou einer unbedeutenden Rauferei iu der Kirche St. LoulS tu Lille gemeldet. Italien. Ter Papst hielt beute ein geheimes Konsistorium zur Ernennung von 19 französischen und anderen Bischöfen ab. Dein Konsistorium woüuten our Kardinale bei. Rußland. * Tie Wahlbewegung beginnt immer stärker zu werden. Parteien uud Regierung arbeiten mit aller Kraft. Was die Regierungsaktioucn anbetrifft, so äußern sie sich zumeist in den jetzl täglich gemeldeten Unterdrückungen von ihr unangenehmen Zeitungeu und der Verhaftung aller Agitatoren und künftigen Tumadelegierten. Ueberhaupt ist es die unoeikennbare Tendeuz der Negier ungsagentcn, die Bevölkerung von der Wahlbeteiligung möglichst feruzuhatten, welches Ziel sie denn auch durch allerhand Arte» von Terrorisierung zu erreichen unablässig bemüht sind. So wird aus dem Kiewer Gouvernement mitgeteilt, Latz die Pristaws. Uriaduiks und andere Behörden die Wahtbeweguna zurück ballen. Ein Pristaw ^Polizeiausseher) z. B. droht allen Personen, die die Cinjchreibung der Wähler in die Listen verlangen und fördern, datz er sie als Agitatoren zur Verantwortung ziehen werde. In einer andern Stadl desselben Gouvernements, Swenuigorodek, furchtet die Bevölkerung den Jsprawnik derart, datz kein MeiEch sich in die Wahllisten einzutragen wagt. Dieselben Tinge meldet» man aus dem Gouvernement Cherson und anderen Gegenden. Dieses terroristische Vorgehen der Regierungsorgane arbeitet gerade- Wegs der Agitation jener radikalen Kreise in die Hände, die die Boykottierung der Duma propagieren; eine staatsmännische Dumm- heit ersten Ranges. * Vi«c Enthüllttng über den Priester Enpon. Der Präsi- dent der siebenten Abteilung der russischen Fabrikarbeiter, Nikolaus Petrow, macht dem „Berl.Lok.-Anz." zufolge in ter Zeitung „Rutz" Enthüllungen über den enlslohenen Priester Georg Gnpon, der be kanntlich am historischen 21. Januar v. I. die Petersburger Arbeiter nach dem Winterpalais führte. Gapon erhielt danach kurz nach jenem UuglL'ckstage 30 000 Rubel durch Exzellenz Timirjajew, den jetzigen Handelsminister, vom Grafen Witte angewiesen, und zwar habe, wie Gapon persönlich dem Petrow mitteilte, Witte diese Summe gegeben, damit Gapon ins Ausland ver- schwinde» könnte. Vorher sollte er jedoch alle Verluste, welche den Arbeitern durch die Schließung ihrer Versammlungen nach dem 21. Januar entstanden waren, von Lieser Summe Lecken. Gapon habe für diesen Zweck tatsächlich 7000 Rubel her gegeben, während er die übrigen 23 000 Rubel rinsieckte und damit ins Ausland abreiste. Zum Schluß schreibt Petrow: „Ich entschloß mich, die problematische Persönlichkeit Gapons endlich sowohl allen Arbeitern wie dem russischen Volle zu enthüllen, ebenso das Faktum, wofür die Regierung ihre Gelber hinuuswirst." Gapon war nach Erlab der allgemeinen Amueflie im Oktober vorigen Jahres für kurze Zeit nach Rußland zucück- gekedrt, verschwand aber bald wieder uns soll jetzt an der Riviera leben. Was er wohl antworten wird? " Abschub nach Sibirien. Aus Petersburg wird ge meldet: Die Administration begann, die wegen politischer Vergehen Verhafteten der nördlichen Gouvernements per Schub zu expedieren. Der für Ostsibirien bestimmte Teil gehl jetzt mit Rücksicht auf die Verbindung zeitweilig in ab gelegener« Gegenden Westsibiriens. * In Baku ist der Jahrestag der armenischen und tatarischen Metzeleien des Jahres 1905 entgegen den geheg ten Befürchtungen ruhig verlaufen. Japan. * Di« Japaner in Korea. Wie die „Tribüne" aus Pe- king unter dem 20. Februar meldet, hat General Haregawo, der japanische Resident in Korea, beim Kaiser am 9. Fe- bruar um eine Audienz nachgesucht: bisher ist sie iym aber nicht gewährt worden. — Trotz des Artikels des englisch-japanischen Vertrages, der bei den Ländern gleiche Behandlung des Handels gewährleistet, sind die Japaner entschlossen, den japanischen Zolltarif auf Kotea einzusüyren, der den fremden Handeltreibenden, welche Waren direkt nach Korea befördern, ungünstig wäre. " Der Hofeobandordeu. Der Kaiser empfing gestern in feierlicher Audienz den Prinzen Arthur von Connaught, der -hm den vom König verliehenen Hosenbandorden überreichte. Der Kaiser stattete später dem Prinzen einen Besuch ab und brachte dabei zum Ausdruck, einen wie hohe» Wert er aus ein Zeichen der Freundschaft und Zuueiquns des Königs Eduard (ege. Der Kaiser verlieh dem Prinzen Arrhur vou Connaughr den Crysanthemum-Ordeu. Marokko. * Ter Prätendent und feine französischen Freunde. Den „Hamb. Nachr." zufolge liegen Berliner Exporteuren im Zusammen hang mit dem Zwischenfall bei Mar Chica Nachrichten vor, nach denen der Prätendent Vu Hamara vou Algier und von französischen Häsen auS in grötziem Umsange mit Walken und Kriegs- material versehen wird. Frauzösiiche Offizianten in Algier sprechen ganz offen aus, im Falle die Louferenj scheuere, werde Bu Hamara mit französischer Hilfe iu kurzer Zeit Sultan von Marokko sein und zwar souveräner Sultan. Mit Liefern jo. aeränen Fürsten werde Frankreich dann die von ihm für er forderlich gehaltenen Verträge abschlietzen; Deutschland werde genötigt sein, die Abmachungen, di« so zustande kommen würden, zu reipektieren. Einem telegraphischen Berichsi der „Köln. Ztg." aus Algeciras entnehmen wir, daß der Franzos« Say, der Gründer von Port Say, der zurzeit in Europa weilt, schon laug« eifrig für dea Prätendenten arbeitet. Anfang Januar war Say selbst acht Tage lang bei Mar Chica. Er war ganz begeistert von dem dortigen Hafen. Say und seine beiden Agenten hatten eine Audienz bei Bu Hamar, alle drei lagen aus den Knien vor ihm, den Kopf gebückr. ohne ihn anschauen zu dürsen. Bu Hamara schien seinen französilchen Freunden nickt recht zu trauen, da er einen Revolver in der Hand und viele Waffen neben sich halte. Bu Hamara verlangte für die Konzession von Mar Chica eine Million Franken und lOVOO Flinkem Er versprach Say das ganze Land von Melilla bis zur Grenze, sobald er Sultan geworden sei. Say ging dann uack Europa, um die Sache zu finanzieren. Bu Hamara will Fes er obern, sobald er das Geld vou Lay erhalten hat. Die Spanier in Melilla sind entrüstet über dir Pläne der Franzosen. Ein rnauri- scher Beamter ist nach Algeciras gereist, um Mohammed el Torres Bericht zu erstatten. — Inzwischen bat dcr Sultan versucht, den Prätendenten durch eine Beschießung der Faktorei in Mar Chica zu schädigen. Ter marokkanische Dampfer „Turki" gab am 8. und am l4. Februar eine Anzahl Schüsse aus die Faktorei ab. Erfolg: eine Anzahl Löcher in die Lust! ParlamentSbertchte stehe Seite IS. Neubinrulmenae RbsiMnken erhalten von jetzt bis Eude Februar das Leiprigek rageblan vollrlänaig kostenfrei. Bestellungen nehmen entgegen: Die Expedition Augusius- platz 8, sämtliche Filialen und unsere Austrägerinnen. Theodor Schiemann in Berlin, den Zoologen Ale§. Goette in Straßburg, den Nationalökouomeu Wilhelm Stieda in Leipzig. Auch einige unserer besten publizistischen Kräfte haben meist in jungen Jahren in Deutschland ein reiches Be- tätiaungsgebiet gefunden, wie Friedrich Ludwig Lindner, der Verfasser des einst berühmten „Manuskripts au- Süddeutsch land". Garlied Merkel, der leidenschaftliche publizistische Be- kämpfer Napoleons und deS Rheinbunds, Juliu» von Eckardt, der Verfasser vieler einem jeden Livländer lieb- gewordener Geschichtsbücher. Mit besonderem Stolz aber nennen wir Viktor Heyn den unfern, den Verfasser deS klassischen Buchs über Italien, einen der aeistvöllsten Köpfe und den feinsten Stilisten unter den baltischen Schriftstellern. AlS Mensch, Künstler und Gelehrter zählt zu den hervor ragendsten Söhnen der baltischen Erde der Estländer Otto Magnus von Stackeiberg, der berühmte Ärchäolog, der den Apollotempel zu Phigalia tu Griechenland auSgegrabeu uud beschrieben hat. Auch a« Künstlern, die an Bedeutung Stackeiberg über- treflen, hat eS den Ostseeprovinzen nicht gefehlt. In einem estlandischen Pastorat ist der große Meister der religiösen Malere«, Eduard von Gebharvt, geboren. Aus Est- land stammt auch sein Düsseldorfer Kollege, der Landschafts maler Greaor von Bochmann. Auf der Insel Oelel im Nigaschen Meerbusen ist der Landschaftsmaler Eußen Dücker, zurzeit gleichfalls in Düsseldorf, geboren. Lin Livländer ist der Porträtmaler Ernst von Liphart, der Sohn des allen Kunsthistorikern wohlbekannten Karl Eduard von Liphart. Von den baltischen Bildhauern hatte einst Eduard Schmidt von der Launitz, ein Schüler LhorwaldsenS, einen bekannten Namen. Einen wahrhaft populären Dichter haben die baltischen Provinzen nur in Karl Petersen gehabt, bet besten Versen sich die Stirnen unserer Väter ausbeiterteu. Aber sie haben größere Dichter al» ibn: Jakob Michael Reinhold Lenz, der genialste Dramatiker de» Sturmes und Dranae» nach Goethe, in dem Goethe «inen ihm Ebenbürtigen sah, beste» „Hofmeister" Goethe »ugeschrieben wurde, de» ma» den «deutschen Shakespeare nannte, der mit Herder, Wieland, Lavater wie ein Bruder verkehrte, ist in «inem livländische» Pastorat geboren worden. Wie Lenz sein Heimatland »u Goethe, so brachte e» sel» LandSmann Karl Gotthard Graß, der Mal«r und Dichter, gleichfalls «ine» Prediger» Soh», »u Schiller in Beziehung. Von Johann vou Bester, dem Sohne de» Pastor- zu Frauenburg in Kurland und späteren Oberzeremonien meister- de» ersten KöniaS von Preußen, bi- auf Karl von Firck» ist e» «in« lauae Reih« von Versemacheru und wahren großen poetischen Talenten. DaS Ostseeland bat aber keinen größeren Dichter hervorgebracht, als Theodor Hermann Paut« niu - — auch er wie so viel« hervorragende Söhne de- Landes rin PastorSsohn —, den unübertrefflichen, geist vollen Schilderer kurländischer Leute, der denn doch noch tiefer ol» sein Vorgänger Hippel die Kurländer ergründet hat. ES wär« nicht schwer, diesen hellklingenden Namen noch andere anzureiyen, deren Träger sich auf den mancherlei Gebiete» de» öffentlichen Leben» wie in der stillen, ent- sagungSvollen Arbeit der Studierstube bei ihren Heimat- aenosten Ansehen erworben haben, Männer, die wie der Freund Herder- Johann Tbristoph Bereu-, oder der Bürger- meister Johann Christoph Schwartz, die wie Karl Friedrich von Schoultz-Ascheroden, Hamilkar von Fölkersahm, Georg Lr«ld von rtd^öhl, Ol» Mueller ihrer ßamfche» Heimat mit heißem Patriotismus gedient, zum Teil auch in ihre Geschicke eiugegrisfen haben. Aber es kam ja nicht auf eine Nomenklatur an, als vielmehr darauf, den Lesern dieser Blätter einen Begriff davon zu geben, daß auch das baltische Land reich ist an Männern von nicht gewöhnlicher Bc- deutuna, und «inen Begriff von der stolzen Empfindung, die jeden ihrer Heimatgenosten in der Erinnerung an sie beseelt. ^Wobl dem, der seiner Väter gern gedenkt, Der froh vou ihren Taten, ihrer Groß« De» Hörer unterhält" . , , * * Kleine Ehrontk. Der Direktor des Berliner Theaters wurde gestern im Prozetz mit seinen Arbeitern zur Zahlung ver- urteilt, worauf sein Vertreter Len ganzen Gerichtshof wegen Be fangenheit ablehute. Dann wurde die Verhandlung vertagt. — Mommsens letzte große Schöysung, das griechische Münz- korpus, wird endlich, nachdem nach dem Erscheinen des ersten Bande» infolge vieler widriger Umstände eine längere Stockung riugetreten war, nun wieder einen flotten Fort- gang nehmen. Die nächsten Teile, Thrakien, Makedonien, Thessalien und Kleinasien sind, wie man der „Krlf. Ztg." mittrilt. zumeist fertig abgeschlossen. — Eine Sammlung hebräischer Handschriften, die der 1904 verstorbene Dr. Levy. langjährige« Bürgerschastsmitglied in Hamburg, hinterlassen bat, >sl von der Hamburger Stadtbibliothek erworben worden. — Proscffor Karl Futterer, den rin tragische» Geschick vor etwa einem halben Jahre zwang, auf sein« Lehrtätigkeit an der Tech nischen Hochschule zu Karlsruhe zu verzichten, ist im Aller von 40 Jahren in der Heil- uud Pfleacansialt Jllcnau ge- storbeu. — Die Auktion des Nachlasse- Rudolf v. Alt», die in Wien stattfand, hat eineu Ertrag von 181000 Kronen gehabt. Alls Erben, die über nennenswerte Gelder nicht versüaen, sind da- durch zu einem gewissen Vermögen gelangt. — Da- Denkmal für Alfred d« Müsset wird in Pari» in allernächster Zeit enthüllt werden. Am Abend desselben Tages wird die „OvmSäio krimyeuso" eine Ausführung von Auszügen au- Muffels drama- tischen Werke» veranstalten. — Bei der Debatte der fran zösischen Kammer über das Bndget der schönen Künste hatte der Abgeordnete Levraud bei dem Kapitel „Vom Staat »nterstützte Theater" Herrn CarrS, den Leiter der Overa Eomique, scharf getadelt, weil er die Oper „Ta Ospreuoa", Text voa Heury Bataille, Musik von Silvio Lazzari, zwar zur Ausiü!)- rana angenommen, dann aber nicht ausgesührt hab«. Al- Ver- leidiger des Direktors erhob sich der Abgeordnete Jumel und er- zählte, zum Gaudi«» der Zuhörer, den Inhalt der »urückgewiesrnen Oper, «egen diese« «erfahre» hat der Dichter protestiert. — Au« Venedig wird gemeldet, daß der Glockeuturm von Caorlr, rin virlbewunderter Ruudbau, eiuzustürze« droht. Der Waudbewurf bat sich an mehrere« Stelle« gelüst und es sind große Stetste nach gestürzt. Eine Baukommission hat sich nach Eaorle begeben, um zu retten, was noch zn rette« ist. — Der Herzog der Abruzzen, der schon eine Nordpolsahrt unternommen Kat. rüstet zu einer neue« Expedition, diesmal «ach dem Innern Afrika-, um zu seiner ersten Besteigung des Mount Elias in Alaska ein Pendant in der ersten Uebriwindung des Ruweuzori 5400 w) zwischen dem Nyanza und dem Albert Eduard-See zu schaffe« — Wie aus Gens berichtet wird, hat Paderrwski ein« neue Oper vollendet. In seinem Schloß in Morges lebe» viel« polnische Adelige, die durch die Revolution au» der Heimat vertrieben wurden. — Carmen Sylva schreibt an »ine« neuen Drama „Scena". Zwei Akte dieses Dramas, das Im Zeitalter der italienischen Renaissance spielt, sind beendet. — Wie an» Loudon berichtet wird, hat Professor Haltr mit »iaer junge« englische« Pianistin die kie wvll- Sonatr von Max Reger zn« erste» Mal zn Eehür aebracht nnv sine« patzen Erfolg «Mt.
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