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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193309119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-11
- Monat1933-09
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1933
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Riesaer Tageblatt 2LS 8«. Jalirq Schweres Lasttraftwagemmglüü. Neun SA-Männer getötet, 17 schwer- und 15 leichtverletzt Ein badisches Dorf eüraeäscheri Dortmund, fFmikspruch) Nm Auftrage des Mini- sterprästdenten Göring teilte der preußische Staatssekretär MI! stammende Lastkraftwagen war mit Standarte IN 17 Bochum besetzt. die Eine starke Eiche sing den Er ist völlig zertrümmert ungefähr 52 An- Feuerwehren der Karlsruhe, waren und Polizei sorg- Deahtanschriftr Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. K2. be- ind »8 er Postscheckkonto: Dresden 1KSl>. Girokasse: Mieso Nr. KL Nst en. nt- ine Heu sen sie mg en. )en )en n", llig iche rne US- ne, or- eist er- für ad: ihr ehr eist ere >cke k«er Ion i-tt, g<> ind der >as Branert dem SA.-Grnppenstthrer Schepmann-Dortmund telephonisch mit, daß die preußische Negierung für die ver, unglttckten nenn Bochumer SA-Männer ein Staats begräbnis bewilligt habe. Gleichzeitig ließ der Minister, Präsident sein Beileid aussprcchen. getötet worden. Schwer- und fünfzehn Leichtverletzte * Solingen. Bei der Kohlsurther Brücke in der Nähe »on Solingen kam am Sonntag ein mit 48 SA -Männern Ins Bochum besetzter Kraftwagen in einer gefährlichen Kurve aus der Fahrbahn und stürzte, sich mehrmals über» schlagend, die hohe Böschung hinab in den Miescngrnnd. Nenn SA.-Männer sind Ferner sind siebzehn «« so lche zas der in- die >its ckte ter M rin- sch» ian ach aen ge- eil- >er- die den ger INN ere SIS MMm MedSimt. ss Oeschelbronn, 1t. September, tt Uhr nachts.) Die Gefahr einer Ausbreitung des Brandes ist nunmehr gebannt. Insgesamt sind 208 Baulichkeiten, darunter 88 Wohnhäuser, durch das Feuer zerstört worden. Der G«, bändcschadcn beziffert sich ans rund eine Million Mark. Obdachlos sind etwa 180 Familien mit 857 Köpfen, die für heute nacht notdürftig zumeist im Nachbardorfe untergcbracht waren. Als Nrandursache wird fahrlässige Brandstiftung vermutet. Die Witwe Breitenstein, in deren Scheune der Brand zum Ausbruch kam, sowie ihr Sohn wurden vorläufig sestgcnommcn. Eine Pionicrkompagnie von Ulm ist hier eingctroffen, um die Aufräumungsarbeiten nnd vielleicht noch notwendig werdende Sprengarbeiten durchzuführen. der Driskell Skeig ln einem riesigen Flammenmeer. Die Zahl der zerstörten Anwesen ist auf über 70 angewachsen, die der obdachlosen Familien dürfte über 100 erreichen. Die Ortschaft zählt insgesamt über Z20 Gehöfte. Es herrscht völliger Wassermangel, es fehlt sogar an Trink wasser. Die Not und Verzweiflung der Bevölkerung ist un beschreiblich. Um dem Feuer Einhalt zu gebieten, müssen Sprengungen vorgenommen werden. Der Reichsstatthalter von Vaden, Dr. Wagner, erläßt von der Brandstätte in Oeschelbronn aus einen Aufruf, in dem alle deutschen Volksgenossen zur Hilfeleistung für die Gemeinde Oeschelbronn aufgefordert werden. Geldspenden sind zu richten an die Städtische Sparkasse Karlsruhe unter dem Vermerk „Brandkatastrophe Oeschelbronn". Der Reichs- statthafter hat aus einem ihm zur Verfügung stehenden Fonds 10000 RM zur Linderung der größten Not über wiesen. Pforzheim, 11. September. 3n dem etwa 1500 Einwohner zählenden Dorfe Oeschelbronn wütete am Sonntag ein furchtbarer Brand. Er nahm seinen Ausgang ln einer Scheune im oberen Teil der Ortschaft und verbreitete sich bei dem star ken Ostwinde mit ungeheurer Schnelligkeit, wobei das ver heerende Element in den großen Erntevorräten reiche Nah rung sand. Der Bevölkerung bemächtigte sich eine gewal tige Panik, das Vieh wurde aus die Felder getrieben. Vis 4 Uhr nachmittags waren dem Brande wesen zum Opfer gefallen. Sämtliche Umgebung, auch die von Stuttgart und zur Hilfeleistung herbeigeeilt. SA.. SS. ten für Absperrung. Obdachlos sind über 70 Familien. Der tiefer gelegene Ortstcil des etwa 12 Kilometer van hier entfernt liegenden DorseS Oeschelbronn liegt vollständig in Schutt nnd Asche. Ans den Ruinen lodern immer noch dicke Rauchschwaden und Flammen prasseln hervor. Abge brannt sind etwa 52 Anwesen, obdachlos über 70 Familien. Die Not ist groß. Der Brand wütete gestern mit unverm.nderter Heftig keit fort. Um ^k Uhr wurde im Ostteil des Ortes ein neuer Brandherd gemeldet. Es stand ein bisher vom Feuer ver schontes Anwesen in Brand, so daß die umliegenden Häuser sofort geräumt werden mußten. Der Brand hat bisher zahl reiche Rauchvergiftungen und einige Verletzungen gefordert. Die Brandursache ist zur Zeit noch unbekannt. Trotz der todesmutigen Anstrengungen der Feuerweh ren. der Polizei, SA und SS ist es bis Sonntagabend nicht möglich gewesen, das Feuer einzudämmen. Neuerdings liegt Da« Riesaer Tageblatt erschetut setze» Tag abend« >/,« vhr mit Ausnahme d« Sonn- und Festtag». Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. LI4 einschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall d«S Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns da- Recht der Preis erhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für di« Nummer des Ausgabetage« sind bis S Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätze« wird nicht übernommen. Grundpreis für di« SS uw» br«ite, 3 uuo hohe Grundschrift-Zeil« (k Silben» 25 Gold-Pfennig«; di« 89 mm breit« Reklamezeile IVO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer katz SO'/, Aufschlag. F«ft« Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- untz Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Befördern»gSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle Goetheftraßr äst. Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. verzeichnen. Der aus Bochum SA-Männern der zur Besichtigung der großen Eisenbahnbrückc bei Miina- sten bringen sollte. In Kohlscheid, das um '/lll Uhr erreicht wurde, mußte die abschüssige Solinger Straße befahren wer den. Permnllich hatte dabei der Fahrer die ürümmuna der S-Kurven nnd ihre Gefahren unterschätzt. Mitten in der Nnrve gelang es ibm nicht mehr, den Magen herumzureißsn, dieser sauste über dcü Straßenrand den steilen Abhang hin- nnter, sich dabei mehrfach überschlagend. Die Insassen wur den aus dem Wagen herausgeschlcudert. Die sofort alar mierte Feuerwehr nnd die Sanitätsmannschast leisteten die erste Hisse. Eine Untersuchungskommission wurde sofort zur Unglücksstelle entsandt. Die Schnldfrage konnte bis her noch nicht geklärt werden. Der Lastkraftwagen geriet ans der abfchüssigen Straße wahrscheinlich infolge Versagens der Bremsen ins Rutschen. Beim Abglcitcn von dem etwa 80 Meter hohen Abhang wurde ein Bann» umgcrissen. den Magen schließlich auf. worden. Bon den eingelteserten 15 Leichtverletzten konnten in zwischen elf wieder entlasten werden. Einige SA.-Männer, die die Katastrophe komme» sahen, sind in voller Fahrt vor her abgesprnngen. Unter dem fast völlig zertrümmerten Wagen war ein SA.-Mann derartig unglücklich einge klemmt, daß er erst nach Eintreffen der Feuerwehr die bas Fahrzeug heben mnßte, befreit werden konnte. Er starb kurz daraus infolge seiner furchtbaren Verletzungen. Die ganze Bevölkeruug steht unter dem Eindruck des entsetzlichen Geschehens. Sie KM« Ser MW sermMe« SA-Mim. * Essen. Die Namen der neun bei Solingen tödlich verunglückten SA.-Männer sind, wie wir von der Standarte 17 erfahren, folgende: Böhm (14 Fuhre alt), Adolf Sorck Hugo Sorck Georg Arzheimer August Starr Karl Schultz Julius Wohlfahrt Gustav Schapta Ferdinand Robert. Die Zahl der Schwerverletzten, von denen zwei bis drei in Lebensgefahr schweben, beträgt 16, während die Zahl der Leichtverletzte« mit 1k unverändert geblieve« ist. Ein gräßliches Autounglück, wie es in diesen Ausmaßen ln der Geschichte des Sportes noch nicht zu verzeichnen mar. I ereignete sich am Sonntagnachmltlag im Großen Preis von Monza bei Mailand. Drei der bekanntesten Autorennfahrer, die beiden Italiener Campari und Vorzacchini, und der Franzose Graf Lzaykowski, der vor wenigen Monaten auf der Avus einen neuen Slreckenrekord aufgestellt hatte, find da» Opfer ihres Berufe, geworden Nachdem der erste der drei SS-kllomcter-VorlSufe glatt verlaufen war und von Gras Lzaykowski auf Bugatti mit 181,555 Stundenkilomeler gewonnen wurde, kam es im zwei ten Vorlauf zu der unbeschreiblichen Katastrophe. Eamporl führte 150 Meter vor dem Feld in rasender Fahrt. In der großen Kurve der 4,5 Kilometer langen Rundsirecke wurde der Wagen aus der Bahn geschleudert und überschlug sich. Vie dichtauf folgenden Borzacchini tMaserati), Lasielbarco nnd Barbiere zogen mit aller Kraft die Bremsen, dabei wur- den die wagen von der Wucht dieses scharfen Eingriffes in die Luft gehoben, überschlugen sich mehrmals und schlugen mit hartem krachen auf die Bahn. Die Helfer konnten Cam pari nur noch tot unter seinem Fahrzeug hervorziehen, wäh- rend Borzacchini und Lastelbarco in schwerverletztem Zu stand in» Krankenhaus gebracht werden mußten, wo Borzac- chinl bald daraus seiner Verletzungen erlag. Barbiere blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Trotz dieses schweren Unglücks wurde die Veranstaltung fortgesetzt. Der über 99 Kilometer führende Endlauf begann dann mit einstündiaer Verspätung. Die Zuschauer standen noch unter dem Eindruck de» Todessturzes, aber da» Interesse «nd Anzeiger fLlbeblM und Acheigrr). DaS Riesaer Tageblatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und deS Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Moittaa, 11 September 1088, abends. WleMtelegkMM «« SMwMlMtt SMWMN. Berlin. (Funkspruch.) Reichsinneumintster Dr. Frick bat an den SA.-Gruppenführer Schepmann aus Anlaß des schweren Automobilunglücks vom Sonntag, dem neun SA.- Leute zum Opfer fielen, folgendes Beileidstelegramm ge- richtet: „Die Nachricht von dem entsetzliche« Unglück, dem neun brave SA.-Männer zum Opfer fielen, hat mich tief erschüt tert. Ich spreche der SA.-Gruppe mein herzlichstes Beileid aus nnd bitte, dies auch be« Angehörige« z« übermitteln." Reichsminister Dr. Goebbels hat an den SA.-Gruppen- siihrer Polizeipräsident Schepmann-Dortmund, das nach stehende Telegramm gerichtet: Lieber Parteigenosse Schepmann! Zn dem entsetzliche« Unglück, bas Ihre SA-Gruppe be, tröffen hat, spreche ich Ihne« mein tiefstes Beileid und herz lichstes Mitempfinden aus. Der tragische Tod unserer Kameraden soll dem ganzen deutschen Volk aufs neue vor Ange« führe», wie schwer und gefahrvoll der Dienst der SA. ist. Sie verdient deshalb ganz besonders ihre hervorragende Ehrenftellung in der bentschen Nation. § Das furchtbare Unglück bei Solingen hat uns alle auf das Tiefste beweat. Dr. Goebbels. s Dreifacher Todessturz m Monza. M MMl W küWli, WWW M W KMMki. wendete sich wieder den Geschehnissen auf der Bahn zu. Li» zur Hälfte des Rennens ging auch alles glatt, bis dann in der zehnten Runde erneut der Tod ein Opfer forderte. Graf Lzaykowski, der die Spitze de» Feldes halte, verlor an der gleichen Stelle, wo vorher Campari aus der Kurve geschleu dert wurde, die Gewalt über seinen Wagen. Ein vieltausend- stimmiger Aufschrei ging durch die Menge, als der vlaue Bugatti in hohem Bogen durch die Lust sauste und mit einem trotz des Geschreies laut hörbarem knall auf der Bahn lan dete. Durch den Anprall sing der Motor Feuer, so daß es bei der Gefahr einer Explosion nicht möglich war, an den Wagen heranzukommen. Erst nach geraumer Zeit konnte man an die Rettungsarbeiten gehen, aber fede Hilfe war zu spät. Graf Lzaykowski war bis zur Unkenntlichkeit ver brannt. Nach Ansicht von Fachleute« reichen die tturvenübcr- höhungen der 1028 gebauten Bahn heute nicht mehr für die groben Geschwindigkeiten aus, wie sie allgemein von großen Rennwagen erzielt werden. Menn auch die Ursache des Un falles im Großen Preis nicht unmittelbar in der unge nügenden Kurventtbcrhöhung liegt, so spielt diese doch eine Nolle. Im ersten Vorkauf dieses Nennens war der Ocl» rcscrvoir Nrossns leck geworden und hatte in der großen Kurve die Bahn schlüpfrig gemacht. Hier hatte sich dann im zweiten Vorkauf NorzacchiniS Wage» quer gestellt, so daß die dichtauf folgenden Wagen ansrannten nnd ans der Rahn geschlendert wrrrden. Eampari wurde zerquetscht unter de» Trümmern seines Wagens hcrvorgezogcn. StkMMiWS slk die dermMien Mmer SA-MiMr. SL
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