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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190607220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19060722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19060722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-22
- Monat1906-07
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den Streik entstandene Gesamtschaden beläuft sich auf mindestens 2 Millionen Mark. Wenn auch die aussper renden und die in den Streik versetzten Firmen, denen viele Aufträge liegen geblieben, andere verloren gegangen sind, hieran mit ca. 1 Million beteiligt sind, so entfällt doch auf die Gehilfenschaft der gewaltige Verlust von 1 Million Mark. Rund eine halbe Million haben, wie die Gehilfen in ihren Organen selbst zugeben, die Streik unterstützungen beansprucht, die andere Hälfte kommt auf den Derdienstausfall, den ca. 4500 Arbeitslose wäh rend der Unterstützungsdauer zu erleiden hatten. Tie nutzlose Vergeudung dieser Riesensumme hätten die Ge hilfen durch die Errichtung einer Tarifgemeinschaft, ana log dem Buchdruckertarif, die ihnen dank dem Entgegen kommen der Prinzipale genug Vorteile versprach, leicht vermeiden können. Huslancl. Oesterreich-Ungarn. * Las österreichische Abgeordnetenhaus hat sich auf un bestimmte Zeit vertagt. * Zur Wahlresorm. In der gestrigen Sitzung deS Wahlreformausschusses wurde der neue Kom- promißvorschla« unterbreitet, durch den die bis herige Zahl der Mandate um 19 vermehrt bzw. die Ge- Iamtzahl auf 516 erhöht wird. Von den neuen Man daten wllen entfallen auf Böhmen 5 deutsche und 3 tschechische Mandate, aus Mähren 1 deutsches und 2 tschechische, aus Galizien 4 slawische, darunter 1 ruthenr- sches, auf Tirol 2 deutsche und 1 italienisches und auf Steiermark 1 deutsches Mandat. Der Kompromiß- antrag, nach dem die Zahl der Mandate, für Böhmen auf 130 erhöht wird, und wovon 75 den Tschechen und 55 den Deutschen zufallen sollen, wurde in namentlicher Abstimmung mit 28 gegen 19 Stimmen angenommen. Von parlamentarischer Seite wird mitgeteilt, daß nach den fortgesetzten Verstandigungsversuchen doch wieder Aussicht vorhanden sei, die Schwierigkeiten in der Wahl- resormsrage zu beseitigen, da man einsieht, daß es im höch sten Grade unverantwortlich wäre, wenn wegen einiger Mandate das ganze Wahlreformwerk scheitern müßte. Da alle deutschen Parteien auf der gleichen Forderung Lestehen, und auch die deutschen Minister sich für die Erfüllung der selben emzusetzen geMunaen sind, so.dürfte wohl kein an derer Ausweg übrig bleiben, als die Ansprüche der deutschen Parteien zu befriedigen. Man glaubt, daß im Falle der Verständigung der Wahlreform ausschuß kommenden Montag seine Verhandlungen vor den Sommerserien beenden wird. * Ministerpräsident Frhr. v. Beck beabsichtigte der ,,N. Fr. Pr." zufolge, bei den nächsten Neuwahlen für den Reichs rat ineinemWiener Bezirkzukandidieren. * Die Tschechen und die deutsche Ausstellung in Reichen- berg. In einem Artikel der „Gartenlaube" wird erklärt, daß der Errol- der Reichenberger Ausstellung durch das Zu sammenwirken der beiden Böhmen bewohnenden Völker auf wirtschaftlichem Gebiete erzielt worden sei. Die tschechi schen Blätter greifen diese auf ganz irrige Voraussetzungen aufgebaute Behauptung triumphierend auf, um sich mit deutschen Federn zu schmücken. Hierüber wird uns ge- sch. eben: Als im Jahre 1891 in Prag die Landesausstellung von ganz Deutschbohmen nicht bejchickt wurde und diese in folgedessen nur ein großer blau-rot-weißer Wurstelprater war, haben die Deutschen schon die Absicht kundgegcben, aus einer reindeutschen Ausstellung zu zeigen, was die deutsche Industrie im Gegensatz zu der tschechischen sei: aber durch die Ungunst der politischen Verhältnisse in Oesterreich konnte erst im Jahr« 1901 zur Verwirklichung des Planes geschritten werden. Die Aufforderung zur Beschickung wurde nur an ausgesprvchen deutsche Produzenten erlassen, und das natio nale Prinzip wurde jo streng gewahrt, daß bei dem Baue aus schließlich deutsche Arbeiter verwendet worden waren. Jetzt, wo di« Ausstellung einen großartigen Erfolg des deutschen Volkes in Böhmen bildet und den Neid der nationalen Gegner herauSfordert, wird behauptet, die Ausstellung sei nur durch gemeinsames Arbeiten beider Völker ermöglicht worden. Wenn es auf die Tschechen angekommen wäre, so hätte eS niemals eine Ausstellung in Reichenberg gegeben, denn wo es ihnen möglich war, haben sie Hindernisse in den Weg gestellt, und auch die Behörden standen anfangs dem Unternehmen nicht sonderlich wohlwollend gegenüber. Daß gerade die „Gartenlaube", die alle deutschen Bestrebungen sonst gefördert hat, sich so äußert, ist bedauerlich. Ein Blick in den Katalog der deutsch-böhmischen Ausstellung hätte dem Verfasser des Aussatzes den Beweis erbracht, daß auch nicht eine Arbeit tschechischen Ursprunges ausgestellt ist, sondern daß die Ausstellung, wie ihr Name zeigt, eine rein deutsche ist. Italien. * Eine Verbilligung der Bahnfahrt, nicht eine Bes teuerung wie in Deutschland, wird in Italien angestrebt. Unter Führung von Maggiorino Ferraris, der die Sache seit Jahren volkswirtschaftlich behandelt, hat sich ein Bund ge bildet, der namentlich im Süden Anhänger zählt, der Mate- rial sammelt, das der Kammer sofort bei, ihrem Zu sammentritt als Unterlage für die Notwendigkeit unter- breitet werden soll, die langen Reisen zu verbilligen. Broschüren und Plakate und Flugschriften werden in Tausea. den verteilt, die alle einen Einheitspreis für lange Touren fordern. Es herrscht nämlich ein himmelschreiender Unterschied in den Tarifen zwischen Nord und Süd, und es ist dem gewöhnlichen Bürgersmann nicht möglich, wenn er in Mailand wohnt, Kalabrien kennen zu lernen. Da fordert man nun, daß mit dem Mittelpunkt Rom ein Einheitssystem geschaffen wird, daS den Normal preis so heruntersetzt, daß das Reisen ermöglicht wird. Eine Mehreinnakme durch stärkeren Verkehr würde ohnehin sicher sein. Man schlägt vor, als Einheitspreis in der ersten Klasse 45 Lire, in der zweiten 30 und in der dritten 18 Lire zu normieren. England. * König Eduard von England wird der an ihn er gangenen Einladung des kanadischen Parlaments zu einem Besuche in Kanada nicht Folge leisten. Einmal würden, so heißt es in dem Antworttelegramm, wenn der König dieser Einladung entspräche, auch alle anderen dem britischen Reiche angealiederten Staaten auf die gleiche Auszeichnung An spruch haben: außerdem aber gebiete dem König die Rück sicht auf die gegenwärtige Lage, seinen Aufent halt so zu nehmen, daß er bei wichtigen Anlässen leicht erreichbar sei. In der Tat steht England gerade jetzt vor einer Reihe wichtiger Entscheidungen, und Mar sowohl in der inneren wie in der auswärtigen Politik. Die Flotten frage, die Heeresresorm, das Schulgesetz auf der einen, die Natalkrisis, die panislamitische Bswe-una, das Verhältnis zu Rußland auf der anderen Seite beichäftiaen gegenwärtig die politischen Kreise Englands auf das lebhafteste und lassen eine längere Abwesenheit Les Königs nicht wohl angezeigt erscheinen. * Das Parlament wird in diesem Jahre eine Herbst session abhalten. Das Unterhaus geht sofort nach Annahme des Unterrichts gesetzes in dritter Losung, also wahrscheinlich am 30. Juli, in die Ferien. Das Haus der Lords wird das Gesetz in der Zeit vom 31. Juli bis 3. August beraten. Die Herbstsesfion wird am 23. Oktober eröffnet werden. * Ball beim deutschen Botschafter. Der deutsche Bot schafter Gras Wolff-Metternich veranstaltete vorgestern abend zu Ehren des Herzogs und der Herzogin von Sparta ein Diner, an das sich eine Kallsestlichkeit an schloß. Unter den Gästen befanden sich Prinz und Prin zessin von Wales, Prinzessin Luise von Sckleswig-Holstein- Sonderburg-Augüstenburg, fast sämtliche Botschafter und Minister mit ihren Damen, Prinz und Prinzessin Alexander v. Teck, mehrere andere Mitglieder des hohen englischen Adels, der Botschafter Sir Frank Lascelles, Sir Charles Hardinqe, die Unterstaatssekretäre Lord Fitzmaurice Winston Churchill und Lord Lonsdale. * Interparlamentarische Konferenz. Der „Voss. Ztg." zu- folge Patten sich bis gestern über 600 Abgeordnete auS 26 Ländern zur Teilnahme an der interparlamentarischen Konferenz in London angemeldet. * Drastische Maßregeln aeaen das frühe Rauchen der Knaben empfiehlt ein Ausichuß des Oberhauses, der zu diesem Zweck eingesetzt war. Der Gras Beauchamvs, der Bischof von Ripon, Lord Heaeaae und Lord Biodulph sind die Herren, die folgerte Vorschläge machen: 1) Wer Kindern unter 16 Jahren Zigaretten verkauft, wird im Erst, falle mit 40 ^l, bei Wiederholung bi» zu 100 bestraft. 2s Sie dürfen auch nicht zu Holen des Tabaks verwandt werden, ganz gleich, ob Kinder oder Dienstmädchen. 3> Kinder unter 16 Jahren, die im Besitz von Zigaretten ge funden werden, haben bis 40 ^l zu entrichten, eycntuell sind sie ins Besserungskcrus abzuliefern. 4) Unter dem Wort Zigarette ist aller Tabak mit einbegriffen. Das Rauchen der jungen Kinder, auch der zehnjährigen, ist in den West- ländern in der Tat sehr ausgeartet. In Frankreich und Belgien kommen in den Großstädten Knirpse mit Zigaretten an Erwachsene täglich heran und bitten um Feuer. Rußland. * Auflösung! — keine Auflösung —, so wechselten die aus Rußland kommenden Meldungen Tag für Tag! Heute bringt die Wiener „Allgem. Corresp." wieder einmal folgende Nach, richt aus Petersburg: In den Kreisen der Reichsduma ver- lautet heute mit Bestimmtheit, daß die Auflösung der Duma unmittelbar bevor st ehe, und seitens der Regierung bereits alle Vorbereitungen getroffen worden feien, für den Fall, als die revolutionäre Bewegung infolge der Auflösung größere Dimensionen annehmen sollte. Der Zar habe sich infolge der reaktionären Einflüsse am Hose bestimmen lassen, alle liberalen Projekte wieder aufzugeben, und eine reaktionäre Regie rung mit einem General an der Spitze ein- z u s e tz e n. * Die Meldung der „Rossija" über eine fremde In- tervention ist, wie der Wiener „Allgem. Corresp." ge meldet wird, vom Minister des Aeußernvon Iswolsky als „eine durchaus willkürliche Kombination" bezeichnet worden. Weder habe die russische Regierung jemals einen solchen Gedanken gefaßt, noch haben Oesterreich-Ungarn und Deutschland diesbezüg liche Vorschläge gemacht, und es sei selbstverständlich, daß die genannten Mächte kein Interesse haben, sich »n oie inneren Angelegenheiten Rußlands zu mischen. Es sei auch nicht richtig, daß irgendwelche diesbezügliche Ver einbarungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland mit oder ohne Wissen Rußlands getroffen worden feie«. * Der Kaukasus, insbesondere daS Gouvernement KutaiS, steht vor neuen ernsten Unruhe». Aus Tiflis wird der „Information" unterm 14. Juli hierüber geschrie ben: Georgien ist von jeher eine Brutstätte der revolutio nären Bewegung gewesen, die durch die traditionelle An hänglichkeit der Grusiner an ihre alte, eigene, wenn auch er loschene Dynastie stets von neuem Nahrung erhält. Auch jetzt benutzen di« Grusiner wiederum die günstige Gelegen- heit, die sich ihnen in den russischen Wirren bietet das ver haßte Joch des weißen Zaren abzuschütteln, und ye werden dabei aufs eifrigste von ihrer Geistlichkeit unterstützt. Die russische Regierung ist bereits vollständig macht los geworden und ihre Anordnungen werden geflissentlich unbefolgt gelassen. Die Bauern werden von Bewaffneten gezwungen, ihre Arbeit niederzulegen, die Bahnen werden aufgehalten, und die Bahnkörper sind zum Teil unbefahrbar gemacht worden. Unter diesen Gewaltakten der Aufständi schen wird auch die deutsche Industrie zu leiden haben, der durch den unsicheren Bahnverkehr die Zufuhr von in der dortigen Gegend gewonnenen Manganerzen abge schnitten wird. Ueberfälle, die nicht selten Menschenopfer kosten, und Brandschatzungen werden tagtäglich gemeldet. Neben den bereits erwähnten Ursachen trägt, und zwar in nicht geringem Make, auch das Regiment des jetzigen Gou- verneurs, des Grafen Woro-nzow-Daschkow die Schuld an der Erregung der Grusiner. Eine sofortige Abberufung des Grasen von seinem Posten würde manches wieder gut machen können. Doch daran ist nicht zu denken. Der Graf, ein früherer Minister des kaiserlichen Hofes, hofft noch heute in einer ganz unverständlichen Verblendung seine Absichten realisieren zu können, und in Petersburg scheint man seine Hoffnungen zu teilen. Aber trotz seiner Truppenmacht haben seine Befehle heute keine Kraft mehr, und Rußland geht in oiesem Teile seines Landes einer Revolution entgegen, die diejenige im Dezember und Januar an Heftigkeit und Nach haltigkeit bei weitem übertreffen wird. Serbien. * Ein Ministerpräsident i« Gefängnis. Der in Belgrad zu siebenmonatiger Gefängnisstrafe inhaftierte einstige ser bische Ministervrcrsident Dr. Wladau Äeorgewitsch hat sich entschieden geweigert, ein Begnadigungs gesuch für den Rest seiner Haft, die noch 3 Monate dauert, zu unterfertigen, obwohl ihm dieser Schritt nahegelegt wurde. Dr. Georgcwitich, der bekanntlich wegen Veröffentlichung geheimer Aktenstücke der Regierung in seinem Werke über das Ende dex^ Dynastie Obxenowitsch verurteilt wurde, be- trachtet den Schuldspruch der serbischen Gerichte als einen groben Justizirrtum und weigert sich, di« Gnade König Peters anzujprechen. Der frühere Ministerpräsident, wohl einer der besten Kenner der traurigen, modernen Geschichte Serbiens, äußerte sich einem Besucher gegenüber, der vor kurzem den Häftling in der Belgrader Präfektur besuchte, sehr bitter über die kleinlichen, elenden Quälereien, welche an ihm während der Abbüßung der Strafe verübt werden, so beklagt er vornehmlich die systematische Entziehung des Wassers zu Reinlichkeits- und hygienischen Zwecken, welches bei der in Belgrad herrschenden Hitze geradezu zur Oual wird. Dr Georgowitsch wird nach seiner Freilassung ein neues Werk über Serbien seit dem Körugsmordc erscheinen lassen. Aegypten. * Die Meldungen über Störungen der Ruhe in Aegypten sind nach einer Depesche des Reuterschen Bureaus aus Alexandria übertrieben. Lediglich iu El Faymn ist ein Zu sammenstoß zwischen Kopten und Mohammedanern von geringfügiger Bedeutung vorgekommen. Reise-Mott«eittenL! Diejenigen unserer verehrten Abonnenten, welchen daran liegt, LaS Leipziger Tageblatt auch In sie Zommrrstitcke, iu'r vsa etc. pünktlich zu erhalten, gestatten wir nn« auf unser Reise» abonnement aufmerksam zu machen, welches prompte Zustellung unseres Blattes auf dem billigste« Wege ge- währleislet. Die Zusendung geschieht teils durch Postnber- weisuug (nur innerhalb Deutschlands nndOesterr.-UugaruS), teils durch Kreuzband. Die Gebühren betragen «xkl. Abonnement für erstere pro Monat 50 bei Zustellung frei Haus 75 (jeder angefcmgene Monat ist laut de» postalischen Bestimmungen voll z» zahlen), für Kreuzband- sendung pro Woche -X 1.—, Ausland 1.50, und sind tunlichst pränumeronvo zu entrichten. s Tage vor -er Abreise bitten wir die Nachseudung zu beantragen. Bei einer späteren Bestellung können wir nicht für rechtzeitiges Eintreffen des Blattes garantieren. Bezieher, welche das Leipziger Tageblatt direkt bet der Poft bestellt haben, wollen gesl. daselbst die Umbestellung veranlassen, die Gebühr beträgt 50 -H. Um jede Verzögerung in der Zustellung des Blatter zu vermeiden, bitten wir um recht deutliche Angabe«. Lxprllitioa Oer leipziger cagevlaner. Feuilleton. te. Schön verfaßte in seinem Heinrich Thesvsr vsn Schön. Don Paul Seliger lLeipzigj. Als der Freiherr vom Stein am 30. September 1807 bei Friedrich Wilhelm III. in Memel eintraf, um die Leitung der Staatsgeschäfte wieder zu übernehmen, befand sich von dem gejamlen Gebiete der Monarchie augenblicklich allein Ost preußen im Besitze des Königs. Es war daher natür lich, daß die beionderen Verhältnisse des alten Ordenslandes auf die Neuordnung der Dinge einen bestimmenden Einfluß eusübten. Dazu kam noch, datz Stein in den an der Königs berger Universität unter dem stählenden Einflüsse der Koni schen Philosophie Herangebildehen Beamten ihm geistesver- wandte Mitarbeiter fand, die, ebensosehr allgemeinen Ideen zugänglich wie für ihren besonderen Beruf gut vorbereitet, sich dabei einen hohen Unabhängigkeilssinn bewahrt hatten, der sich politisch in dem Mute der eigenen Meinung und dem Urteilen nach lediglich sachlichen Gesichtspunkten be- tätigte. Zu den hervorragendsten Mitgliedern dieses Beamten tums aechörte Theodor von Schön. 1773 geboren und ebenfalls im Bannkreise der Kantschen Pslichtlehre aus gewachsen, war er schon im Alter von 34 Jahren zum Mit- aliede jener Jmmedratkommission ernannt worden, die nach Hardenbergs Rücktritt die Geschäfte vorläufig bis zu Steins Ankunft weiterführen sollte. „Uebersprudeind lebhaft, be geistert für alles Gute und Schöne, vaterlandsliebend und opferfreudig", wie Prutz ihn charakterisiert, neigte er dabei doch stark zum Toirinarismus — der höchste Lebenszweck eines Menschen bestand nach ihm in der Verwirklichung be stimmter Ideen —, was den praktischen Erfolg seines von den lautersten Motiven geleiteten Wirkens mitunter in sehr empfindlicher Weise beeinträchtigte. Die erste große Maßregel, mit der sich die Jmmediat- kommission beschäftigte, mar die Aushebung der Erbunter tänigkeit der Bauern, die von der preußischen Regierung schon seit 1798 ins Auge gefaßt, aber im Drange dc'r Zeit noch nicht durchaeführt worden war. Jetzt endlich, nach dem Frieden von Tilsit, wurde die Angelegenheit wieder in An griff genommen, und am 9. Oktober 1807 erschien das haupt sächlich nach Schöns Ideen ausgearbeitete „Edikt, den er- leichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grundeiaen- turnte sowie die persönlichen Verhältnisse der Landbewohner betreffend, durch das friedlich eine großartige Reform ins Leben trat, da zwei Tritteile der Gesamtbevölkcrung Preußens erst jetzt aller persönlicher Freiheit teilhaftig wur den. Tenn vom Martinstaa 1810 an durste der Gutsherr den Bauern weder zur Ueoernahmc einer Stelle nötigen oder an der Auswanderung hindern, noch feine Kinder zwingen, auf dem Gute als Knechte und Mägde zu dienen. Damit wurde die dem Staate zur Verfügung stehende Kraft verdreifacht." Was das Edikt vom 9- Oktober 1807 für die ländliche Be völkerung, das wurde in einem noch höheren Sinn für die städtische die Städteordnung vom 19. November 1808. Auch sie ist aus Anregungen hervorgegangen, die in Ostpreußen schon vor Steins Ankunft zutage getreten waren, und auch an ihrem Zustandekommen hatte Schön bedeutenden Anteil. Am 24. November erhie t Stein seine zweite Entlassung aus dem preußischen Tien'^. s.'...... Auttraae eine Denkschrift über die geaenwärtiaen und kuns- tigen Ausgaben der preußischen Politik, die damals daS Ge heimnis eines kleinen Kreises blieb, bis sie 1817 bekannt ge geben und von Schön 1840 Friedrich Wilhelm IV. bei der Thronbesteigung als „Politisches Testament SteinS" über- rcicvt wurde. Noch einem Rückblick aus die segensreichen Folgen der schon durchgesührten Reformen stellt Schön darin noch die Forderungen der Aushebung der gutsherrlichen Polizei und der Patrimonialgerichtsbarkeit, der Neuordnung des Ge- sindewesenS und der Einführung einer Nationalrcpräsen- tation. Erst wenn diese erfolgt seien, fei die Möglichkeit für das Heranwachsen eines bhysisch und moralisch kräftigen Geschlechts und damit die Bürgschaft für eine bessere Zukunft gegeben. Seinen politischen Idealen blieb Schön auch in der Folge treu. 1816 zum Oberpräsidenten von Westprcußen ernannt und 1824 in die Spitze der ganzen bis 1877 ungeteilt ge bliebenen Provinz Preußen gestellt, verwaltete er sein Amt auf das musterhafteste und wandte namentlich dem Volks schulwesen und den Wegebauten seine besondere Aufmerk samkeit zu, während er zugleich unter den höheren Beamten der Vorkämpfer für die liberalen Forderungen, besonders für Preßfreiheit und Verfassung war. Als daher 1840 Friedrich Wilhelm IV. zur Huldigung nach Königsberg kam, befürwortete Schön in der bei dieser Gelegenheit anberaum ten Sitzung der Provinzialstände einen Antrag auf Vei> leibung einer den königlichen Verordnungen vom 22. Mai 1815 und vom 1. Juli 1823 entsprechenden reichsständischen Verfassung und unterstützte diese Forderung durch seine 1841 erschienene Flugschrift: „Woher und wohin?", an deren Schlüsse es heißt: „Die Zeit der sogenannten väterlichen oder patriarchalischen Negierung, für welche das Volk auS einer Masse Unmündiger bestehen und sich beliebig leiten und führen lassen soll, läßt sich nicht zurückführen. Wer die Zeit nicht nimmt, wie sie ist, das Gute daraus ergreift und es in seiner Entwickelung fördert, den straft die Zeit." Er mußte jedoch bald einsehen, daß seine Au- sichten zu wenig mit denen der leitenden Kreise überein stimmten, und nahm daher 1842 seinen Abschied: von da an widmete er sich der Bewirtschaftung seines Gutes Arnau bei Königsberg, wo er am 23. Juli 1856 starb. Obgleich Schön durch seinen oben charakterisierten Tok- trinarismus, der ihm das Gewinnen eines unbefangenen Urteils über die tatsächlichen Verhältnisse sehr erschwerte, an der vollen Entfaltung seiner hervorragenden staatsmänni schen Fähigkeiten gehindert wurde, so wird man dem neuer dings mehrfach geringschätzig beurteilten Manne den Ruhm nickt schmälern können, in schwerer Zeit ein mutvoller Ver- sechterL großer Gedanken, eine Säule deS preußischen Staates und zugleich lein ganzes Leben hindurch ein Ver treter jenes philosophisch geschulten, pflicht- und über- zeuaungstreuen Beamtentums gewesen zu sein, das einst den größten Ruhm Preußens bildete, für daS heutzutage aber der Boden schon seit langem fehlt. * * Las „Repertoire" des Bnyiienkknftler». Man liest in der „Schaubühne": „Nickt nur jedes Theater, sondern jeder Bühnen- künstler hat ein „Repertoire" — so nennt man daS Verzeichnis der von ibm gewillten Rollen. daS schon die Theaterngentur bei der Offerte mit Bild und AuSlünsten dem Theaterdlrektor ein- retcht und da- nach Abschluß de- Engagement« „als Bestandteil de« Vertrages", wie eS in dem von beiden Teilen unterschriebenen Formular heißt, zu den Akten genommen wird. Als solcher Be standteil deS Vertrage- schließt daS Dokument mancher lei Verpflichtungen für den Darsteller in sich. Er mutz jede darauf verzeichnet« Rolle spielen und, wenn »S nottut, in kürzester, kontraktlich bestimmter Zett spielen. Lr mutz dem Tbeaterdirektor die Auswahl der Gast- und Antrittsrollen, die im Fachgebiet liegen, überlassen, di« entsprechende moderne Garderobe und sür da- Ilassi cke Repertoire Schuhwerk und Trikot besitzen usw. Toch ebenlo, wie er auch jede andere einschlägig« Rolle au» diesem Fachkreise übernehmen mutz, muß ihn der Theaterleiter in diesem Rollengebiet beschäftigen. ToS Repertoire ent hält die maßgebenden Anhaltspunlte für die Beschäftigung de» Darsteller« und sür alle sich darüber erhebenden Streitigkeiten, die die Mehrzahl der Konslikir auS dem Engaarmeotöverbällni» bilden, und gibt zu mannigfachen, vom praktischen wie vom juristischen Stand punkt interessanten Kontroversen Veranlassung. Tie häufigste ergibt sich au» dem Fall, daß rin ehrgeiziger Darsteller Rollen, die er noch nicht gespielt hat. aufs Repertoire setzt, um aus diel« Weis« di« Mög lichkeit zu erhüben, datz sie ihm einmal zuarwiesen werde. Meine» Er achten« kann darin keine Täuschung de» Direktor« erblickt werden, der sich obnrdie« vorder irgendwie über dir Qualifikation de« Künstler« für da« seiner harrende Rollengebiet zu vergewissern sucht. Dlrs« Reprrtoirefrage ist übrigen«, ort der Sprzialifierong de» Epielplan», in den großstädtischen Theaterbetrieben längst nicht mehr im gleichen Maße aktuell wie früher. In der Provinz aber, in der über haupt die Tradition in tdentrnlibu« rin sehr zährS Leben sübrt und in der auch der Unfug der ganz unkünstlerischen „Fach"- Bezeichnung noch lustig weilerblüht, wird auch dem Repertoire des Darstellers noch dieselbe Bedeutung beigemessen wie ehedem." * Statistik der VltnddarmentjMldungen. In der letzten Sitzung der Berliner Medizinischen Gesellschaft stand die Blind darmentzündung auf der Tagesordnung. ES sprachen die Leiter oer zweiten medizinischen Universitätsklinik, Geh. Medizinalrat Prosessor Dr. Kraus, der Leiter der Kinderklinik der Universität, Geb. Medizinalrat Professor Dr. Hrubner, und der Leiter des pathologischen Instituts der Universität, Geh. Medizinalrat Prosessor Dr. Orth. Als LaS wesentlichste Ergebnis der bisherigen Beratungen ist zu verzeichnen, datz doS sich dem Arzte darbietente mehr oder weniger schwere KrankbettSbild keinen Schluß auf die Schwere der Veränderungen am Blinddarm und seiner Umgebung zuläßt. und daß demgemäß dec Arzt nur iu einer begrenzten Zahl von Fällen von vornherein festiiellen kann, ob eine Operation zur Erhaltung de- Ledens unbedingt nötig ist. Soweit statistische Erhebungen vorliegen, erscheint r« aber als sest- flehend, daß im allgemeinen eine Operation die sicherste Gewähr auf Heilung bietet. Da eS keine ausreichende Statistik gibt, fo regte Kraus an, in der staatlichen Statistik die Blinddarm entzündung in ausreichender Weise zu berücksichtigen. * Tte deutsche Pompadour. Unter dem etwas protzigem Titel „sc Oorruun kompaäour" hat die englische Schriftstellerin Marie Hay hei Archibald Constable L Co. in London rin Buch erscheinen lassen. Tie „teutiche Pompadour" ist Wilhelmine von Graevenitz, „Landlioimeislerin" von Württemberg. Diese Frau war die Geliebte des Herzog- Ebcrharv Ludwig von Württemberg (um 1720.'. Die junge Wilhelmine war eine sehr hübsche, sehr roman tische und sehr abenteuerlustige ilcine Mecklenburgerin. AlS ganz iunge- Mädchen entfloh sie mit Herrn Gabriel, jhirm Mujiklrhrer aus dem väterlichen Schlosse. Ihr Weg führte sie nach Stuttgart und sie batte die Ehre, vor dem Hose in r.'a Fontaine» Komödie „l-a lloupv emkuntöo" zu spielen. Herzog Eberhard beschloß, ihr noch am selben Abcnd seine Liebe zu erklären. Er forderte das junge Mädchen auf, mit ihm „beim Scheine deS Mondes zu pro menieren". Sie spielte al» gewitzte Abenteurerin, die sie war, dem vertieblen Fürsten gegenüber die Kokette. Al- er die Geliebte ver ließ, sagte er nur: „Auf Wiedersehen, Philomelrl" Und Wilhelmine wurde lühner und antwortete: „Auf Wiedersehen, mein Dichter!" Einer Tage« batte sich Wilhelmine mit kluger Absicht im Walde verirrt und sang in ihrer Not eine damals sehr beliebte Arie von Lulli, in welcher rin Verliebter sein Liebchen also anjchmachtrt: „Dichter Wald, wehr' ab der Sonne Schein, Für mich kannst niemals zu dunkel sein. Ich sükle im Herzen Verzweiflung uns Schmerzen, Weil ich nicht mehr sehe mein Liebchen, o wehe!" Plötzlich tauchte der Herzog auf. Neues LirbeSgrplänkel, dem Umarmungen, Küss» folgten. Eberhard Ludwig ernannte Wilhelmine zur Ebrendame der Herzogin. Wegen der schönen Augen des Fräu lein» von Graevenitz verließ er ruhig sein Heer, da» gegen den Marschall von Villar» kämpit«. Nach dem Rückzüge de» Marschall» richlrie die Mutter de» Herzog» an ihren Sohn den nach stehenden Brief: „Mein Sohn! Wie ich das Land von der fran zösischen Geißel befreit habe, erwarte ich, daß Sie da» Land von der Aeitzel und Plage Ihrer Sünde befreien werden. Kehren Sie nach Stuttgart zurück und tu» Sie Ihre Pflicht al» Gatt«, al» Vater, al» Sohn uud al» christlicher Fürst. Sie werden Ihrer Mutter den Frieden wirdergrben. Magdalene Sybille, Prin zessin von Heffen-Tarmstadt, Hrrzogiu-Witwe von Württemberg. Diese Graevenitz ist eine —! Ich könnte Beweise haben, wenn ich st« geben wollte; ich bitte St«, mir zu glauben, datz sie Ihre Gunst nicht verdient!" Herzog Eberhard wollt« aber nicht ver- nnnst annehmen und heiratet« di« junge Wilhelmta« morganatisch. Er heiratete si« sogar zweimal »nd macht« si, zur wirklichen Herrin von Württemberg. Schließlich aber jagt« er sie davon und da» ist da» End« der schönen Wilhelmine und des schönen Buche». * Sarah vernhartzt und die Shrrule»ion. Dem „B. T." wird au» Pari» telegraphiert: Der Ordeu»rat der Ehrenlegion hat beschlossen, da» vom UnterrlchtSminifirr Briand sür Sarah waren schon entrüstet, alS im vorigen Jahr Inlia Bartet, genannt „Die Göttliche", das Kreuz der Ehren- legion erhielt, bevor Sarah Bernhardt dekoriert worden war. Der Ordensrat verweigert jedoch grundsätzlich allen Schau spielern die Ehrenlegion, macht aber Ausnahmen für diejenigen, die zugleich Staatsbeamte, nämlich Mitglieder der subventionierten Theater oder Lehrer am Konservatorium sind. Briand will nun diesen bureaukratiichen Standpunkt nicht gelten lassen. Einige Blätter raten ihm, Sarah Bernhardt einfach zum Professor deS Konservatoriums zu ernennen. Der Ordensrat verweigerte übrigens auch sür den Montmartresänger LavirrPr i vaS da» geforderte Kreuz. * Kleine Chronik. Im Vrrlaa de» photographischen Ateliers von Georg Brokesch in Leipzig in eine Mappe „Physiognomiich- minische Studien" erschienen; sie zeigt Herrn August Pro ft, Mit glied de» Leipziger StadttdraterS und Lehrer am Konservatorium. — Wie uns Herr Kart Gjellernp in Dresden mitteilt, erscheint sein Drama „Der Pilger Kamanita" al« Buch im September bei der literarijchen Anstalt Rütten und Loewing iu Frankfurt a. M., gleichzeitig ericbrint eine dänische Ausgabe, bald danach eine englische Uebersekung. Eine größere Episode wird zuerst im Feuilleton der „Täglich« Rundschau" veröffentlicht werden unter dem Titel „Aus dem Wege zum Paradies." — Der Senat der Universität Jena hat beschlossen, die durch den Rücktritt deS Professors Naumann zur Erledigung kommeude Stelle deS akademischen Musikdirektor» dein Direktor der grobherzoglichen Musikschule in Weimar. Professor Degner anznbieten. — In Berlin ist der Prählstoriker RegierungSrat Dr. med. Albert Voß, Direktor der vorgeschichtlichen Abteilung deS königlichen Museums für Völkerkunde, nach längerem Leiden gestorben. — Der Oberbürgermeister von Mannheim sprach dem am 31. August auS feiner Stellung scheidenden Hostheaterintendanlen Julius Hofmann in einem besonderen Schreiben seine Schätzung und Anerkennung für die verdienstvolle Tüchtigkeit Hofmann» in feiner zweijährigen Leitung de- Mannheimer Tbeater» aus. — Der Ge denkfeier de» hundertjährigen Geburtstages des Sprach- und Ge- schichtSfolicher- Zeuß in Bamberg wohnten bei der bayrische Kultusminister Webner, Erzbischof Abert-Bambrrg, Vertreter bayrischer und deutscher Universitäten und Vertreter der GejchichtS- vereine. UniversitätSprosessor Cuno Meyer aus Liverpool sprach in seiner Festrede über Zeuß als Sprachforscher, al» um die Ge schichte der keltischen Bolksstämme hochverdienten Historiker und Schöpfer der keltischen Philologie, dessen „üremmatica Leltio»" auch fernerhin gewürdigt werden tolle. Mittag« begaben sich die Festteilnehmer nach Bogtendorf bei Kronach, dem Geburtsorte von Zeufi. — Isadora Duncan cheint nickt mehr »ach Berlin zurückkehren zu wollen. Sie hat sich in dem kleinen Badeort Noordwyk bet Leyden rin HänScken gekauft. — Nach den „Aaulyis" wurden im Jahre 1905 06 in Frankreich 1025 Bände „erwähnenswerter Neuheiten" auf den Büchermarkt gebracht. Davon sind 266 Romane, 2L2 kritische, 13t distorische Werke, 81 Bände Gedichte, 315 verschiedene Werke. Im November erschien daS Maximum, 153 Bücher, im Oktober das Minimum, 72 Bücher. — Am LI., 22. und 23. Juli finden in Satnt-Brteuc, in der Bretagne, grotze historische und pankeltiscke Fest« statt die in Frankreich sowohl wie in England einen großen Widerhall finden. Den Festen werden zahlreiche Einwohner von Wale» — England» Bretonen — beiwohnen. Am 22. Juli wird sich durch die eigen artig dekorierten Straßen ein imposanter Festzug bewegen und die grotzrn Phasen der Geschichte von Cainl-Briruc, daS im 6. Jahrhundert von einer gälischen Kolonie gegründet wurde, wachruse». Die jungen Mädchen der Stadt haben eine Königin und vier Ehrendamen gewählt, die auf einem prächtigen Wagen Platz nehmen und die Trachten tragen werden, die die Königin Anna und ihre Damen trogen, al» sie 14S9 nach Saint-Brteuc kamen. Der L3. Juli ist für den keltischen Teil der Feste reserviert. Im I Park der Präfektur wird rio von zwölf gigantischen Menhir» (Stein- I fällten) umgebener Dolmen (lischartigeS Denkmal) auS Granit I sich erheben. Vor diesem Kromlecl, (GteinkreiSs werden die gäliicken und brrtoniichen Barden und Druiden die rituellen und sym bolischen Zeremonien des Gorfedd (Versammlung) vornebmeu. Feierliche Sitzungen dieser Art finden seit mehr als zwanzig Jahr hunderte« alljährlich iu der Gegend von Cardiff statt. Diesmal werden sie zum erstenmal öffentlich in Frankreich stattfinde». Bernhardt gewünschte Ritterkreuz nicht zu gewähren. Dieser Beschluß verursacht lebhafte Proteste. Tie Verehrer Sarahs vorigen Jahr Julia
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