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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193403051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-03
- Tag1934-03-05
- Monat1934-03
- Jahr1934
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1934
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—* Polizeibericht. In Ker Nackt rum 4. 3. 1934, von l.:il) bis 7 Ukr, ist im Stadtteil Grj»ba in der Gast- tvirtictast „Elbschlößchen" ein Einbruch verübt morden. Der later trat eine Fenstcricheibe eingedrückt, ist auch ein- gestiegen, Kat aber tonst nicht» weiter unternommen, weit kurze« Ermaß«««, de« Stammführer» die Fackeln zusammen- aeworfen wurden, Gemeinsam aesunaen« Kampflieder beschlossen die Kundgebung, die getragen war von dem Gedanken: Unsere Ehre heißt Treue! H. B. Skrcntfort. der Fluth da» HauS »erboten da». Nach über mal» vergeblichem Durchsuchen der Wohnung wird die »Here" Kinausgcprügelt. 3. Auszug: Im Haus Reichs sitzen die beiden Ehe paare mit Anna fröhlich bei Tisch. Die Frauen haben ihre Manner über Falstais aufgeklärt, man hat sich versöhnt und beschließt, den Dicken noch einmal cinzuladcn und öffentlich zu beschämen. Al» Jäger Herne soll er sich um Mitternacht im verzauberten Wäldchen bet der großen Eiche cinsinden. Dvrt soll er von den Freunden und Modern, die verkleidet sind, siir seine Frechheit bestraft werde». Bei dieser Ge legenheit möchten Reichs jeder siir sich ihre HciratSpläne mit Anna verwirklichen. Anna verspricht beiden Gehorsam, ersinnt sich aber einen eigenen Plan, die Eltern und dit Freier zn überlisten. letzte» Bild: Nach dem Ehor an den ausgehenden Mond erscheint Falstaff mit Hirschgeweih. Die beide» Frauen nahen sich vertraulich und umschmeicheln ihn, ver lassen tvn aber sofort, als die Waldgcister sich hören lassen. Reich erscheint al» Jäger Herne,, ruft allerlei Insekten herbei, den Verräter zu anälcn, dann auch die Geister, Elsen und .Uvboldc. Schließlich bittet Falstaff um Erbar men und muh nun Hohn und Spott über sich ergehen lassen. Casus und Spärlich kommen erregt zu Reich, da keiner von ihnen Anna gesunden hat, wie verabredet war. Diese hatte sich mit Fenton verabredet und in der bcreitgehaltenen Waldkapclle trauen lassen und erscheint nnn mit ihm als das Elfenpaar Oberon und Titania. Ihnen, wie auch Fal staff wird Verzeihung gewährt, und so endet der lustig« Schwank in Freude und Fröhlichkeit. Vie Eingliederung der evangelischen Fugend von Grob'Riesa in die Swer-Iugend keine Verräter, Sachsenführer bleibt ««ser Fran» Schnaidt«. Ter Reaktion wirb e» nie gelingen, da» Deutsche Jungvolk zu bezwingen." Am Abend marschierten weit über 1VV0 Jung» mit Fackel«, Spielmannszügeu «nd «»pelle« durch die Straßen unserer Stadt nach dem Hindenburgplatz, wo nach einer wattigen Daschkorb, der zu dem Zweck bcrcitgestcllt war und lassen ihn vor Alutb» Augen aus die Bleiche tragen und in den Graben schütten. Während Fluth und sein Gefolge das Hau» durchsuchen, sinnen die Frauen neue Listen au». Ihrem Mann gegenüber heuchelt Frau Fluth liefen Gram und dann heftige« Zorn wegen seiner Eifer- sucht und drohend, daß sic sich werde scheiden lassen, fallt sie in «ine gut gespielte Ohnmacht. 2. Aufzug: Falstaff sitzt ärgerlich über sein Erlebnis in seinem Gasthaus und sucht Vergessenheit im Wein. Da erhält er eine neue Einladung von Frau Fluth, da ihr Mann aus der Vogelbeize sei. Sofort wieder siegesbewußt, besiegt er im Wettriukcn die zur Vogcljagd auSziehendcn Bürger bet einem Lied. Dann wird ihm Herr Vach gemel det, les ist der verkleidete Flutbl der beim Wein, um Fal staff auSzuhorche», bittet, die niedliche Frau Fluth für ihn 4U verfuhren. Falstaff verspricht cs ihm und erkält einen Beutel Geld, wofür er ihm daS ganze Erlebnis von gestern erzählt, auch die neue Einladung verrät. Er schwelgt im Vorgefühl kommender LiebeSstundcn, Fluth in dem der Rache. Im Garten Reichs bösst Spärlich, seiner süßen Anna zu begegnen und saht Mut zu seiner Werbung, ver steckt sich aber, als er Schritte hört. Dasselbe tut der groh- prahlcriscbe EajuS, als er Fenton kommen hört, der Anna ein Ständchen bringt. Sie eilt ihm entgegen und schwärt ihm ewige Treue zum höchsten Vcrdrns, der beiden Neben buhler. Falstaffs erhofftes Schäferstündchen bei Frau Flnth wird wieder vereitelt durch Fluth» diesmal uner wartete Heimkehr. Die freudigen Frauen aber wissen sich Rat und verkleiden de» Dickwanst als alte Frau aus Thüringer Glasplaketten kür das WSW. Dav WinterhtlfSwerk des deutschen Volkes hat von An sang an zwei Hauptgrnndsätzc verfolgt. Zum Ersten sollte deu notleidenden Volksgenossen auf dem direkten Wege der Spenden geholfen werden, zum Anderen sollten aber auch auf dem indirekten Wege über die eingehenden Geldmittel möglichst weite Bolkskreise wieder mit Arbeit und Brot versehen werden. Dies« Arbeitsbeschaffung ist insbesondere den Gegenden zugute gekommen, in denen im Wege der Heimarbeit Blumen, Stickerei und Spitzen hcrgcstellt werden und die in den letzten Jahren ganz besonder» schwer unter dem völligen Mangel an Aufträgen gelitten hatten. Hun dert« uud tausende fleißiger Hände haben auf diese Weis« durch da» Winterhilfswerk wieder einmal Arbeit und Ver dienst bekommen. Diesmal gilt di« Fürsorg« d«n Thüringer Glasarbeitern. Aus de« Mo«at März kommt ««stell« »er bisher übliche« Blume« uub Spißenrvsette« ei»m«l ei«e Glavplakette zu« Verkauf. Der Verkauf wird in den näch sten Tagen durchgeführt werden. Weis« niemand diese» Sr- zeugui» deutscher Heim-Jndustrie zurück, damit durch eiue« reftloseu Berkaus auch unserer Ortsgruppe de» WHW wieder Mittel zur vrsiilluug ihrer Ausgad« zngeführt werde» käu«e«. -ertliches und Süchftsches Riesa, den b. Mär, 1984 —* Wettervorhersage für den »März tM4 (Mitgetettt von der Sächs. Laude-wetterwarte zu Dresden s Wechselnd bewölkt, mit zeitweiligrn Niederschlägen uud mild bei auffrischenden Winden au» Lüdwcst. —* Daten für den 8. März 1934. Sonnen aufgang 8,38 Nhr. Sonnenuntergang 17,4« Uhr. Mond- aufgang —. Mouduntergana 7,44 Uhr. 1475: Der italienische Maler und Bildhauer Michel angelo Bnonarrott in Eaprese geb. sgest 1564t. 1787: Der Phnsikcr Joseph v. Fraunhofer in Straubing geb. säest. 1820). 1831: Der Phtlantrop Friedrich v. Bodelschwingh in Hau» Mark in Westfalen geb. sgest. 1919). 1898: Kiautschou-Bertrag zwischen dem Deutsche« Reich und China. 1900: Der Großadmiral Alfred v. Tirpitz in Ebenhauscn gest. sgeb. 1849». «7 wahrscheinlich von einem Hunde verscheucht worden Ist. — Am 27. 2. 1934, gbend» in der Zeit von 6 bi» H7 Uhr, ist vor deni Grundstück Schlageterstrasie 5b lein -Herren-Tourenrad mit elektrischer Voschdeleuch- t»ttg, Nr. unbekannt, schwarzen Rahmen, mit gelbe» und sch.ivarzen Streifen abgelebten Felgen, hochgebogener Lend- stange und verrosteter Zweiklcing-Glocke, im Werte vo« 35 Mark: am 2. 3. 1934, abends von V»7 Uhr bi» »/.? Ntzr, vor dem Grundstück Schlageterstraße 57 ein Herren- Tourenrad „Erinato", Nr. 615318, mit elektrischer BoM-beleuchtung, schnxir» mit Goldstreisen abgelebte» Rahmen, im Werte von t»5 Mark, gestohlen worden. — Sachdienliche Angaben hierüber werden nach d«m jkrb- mknalposten erbeten. —* WHW.-Verteilung. Dienstag, be» 8. Mär» 1984 kommen in den BerteilungSstellen des hiesige» WHW. nur die Kohlengutscheine an die aner kannten selbständigen Haushaltungen und anerkannte« Untermieter bei fremden Leuten zur Verteilung. Einzel personen, die bisher keine Kohlengutscheine erhalte« habe», brauchen infolgedessen morgen nicht in den Verteilungs stellen zu erscheinen. —* Goldene Hochzeit. Der Zollbeamte i. R. Her« Friedrich Ranke und seine Gattin, Lina geb. Grötzsch, wohnhaft Riesa, Elbberg 1, begehen morgen Dien»- tag, -en 9, März, da» Fest der Goldenen Hochzeit. Her» Ranke wurde am 27. August 18ÜO in Sellenwalbe (Kreid Potsdam) geboren; er steht also tm 84. Lebensjahr; sei«« Gattin wurde am 8. J««t 1890 in Marienberg (Sa.) gehöre» und ist nunmehr 74 Jahre alt. Die Eheschließung de» Jubelpaare» erfolgte am 9. März 1884 in Marienberg (Sa.). Ay, Id. November 1871 wurde Herr Ranke zum Jägev- Batl. Nr. 1L, damals in Meißen, «tngezogen und biente A» der Kompagnie, die Hauptmann von Altrock auf GrSba, der spätere Generalmajor und Flügeladjutant König Friedrich August» II!., befehligte. Am 80. Juni 1885 verließ Herr Ranke al» Bizeselüwebel den sächsischen Heeresdienst und widmete nuumebr al» Zollbeamter dem sächsischen Staate seine Dienste. Nach langjähriger Dienstleistung an ver- schiede««» Grenzzollämtern wurde Herr Ranke tm Jahre 1900 zum Zollamt Riesa versetzt, an welchem er bi» zu seiner nach fast 48 Dienstjahren erfolgten Pensionierung im Juni 1919 verblieb. Während de» Weltkrieg» versah der Jubi lar, der damals schon (1914) tm 85. Lebensjahre stand, noch rüstig und freudig seinen Dienst kür da» Vaterland t« der Heimat hi» zu seinem 8N. Lebensjahre und unter all de« Entbehrungen, die die KriegSzeit »ns allen auferlegk. Herr Ranke ist Inhaber mehrerer Auszeichnungen. DK Gesundheit de» Jubelpaares ist dem hohen Alter desselben entsprechenb «tue gute. Seit dem Jahre 1900 wohnt da» Jubelpaar im Hause Elbberg 1; eine vorbildliche Mieter treue; vom gleiche« Zeitpunkt an ist Herr Ranke Bezieher unsre« Riesaer Tageblatte», für welche Treue wir ihm hier mit unfern aufrichtigen Dank aussprechen, den wir mit de» W«nsch verbinden, daß da» Jubelpaar im Kreis« seiner Ki»> der und Enkel noch recht schöne Jahre eine» goldene», »w> friedene« «nd glücklichen Lebensabend» erlebe« möchte. —* Deutscher H a n d l« n g s g e h i l f e n - B e r- band. Am Sonnabend, den 3. Mürz veranstaltete der Deutsche HandlungSgebtlfen-Verband Ortsgruppe Riesa, für seine Mitglieder nebst Angehörige im Hotel Wettiner Hof einen .Tanzabend" (FrühltngSsest), der bet flott« Tanzwetsen und Urberraschungen die schönste Harmonbe «»»löste. Eine Sammlung zu Gunsten des Winterhtlfd- werke» wurde durchgeführt und der Erl»» der zuständige« Stelle übergeben. Wenn der Besuch z» wünsch«» übrig ließ, so dürften die am gleichen Abend »och andererseA» stattgcfnnbenen Veranstaltungen nicht unwesentlich daM beigetragcn haben. —r. * Gröbitz iWinterhilfe der Schule). Die Gröditzer Schule wartete am vergangene« Sonntag tm Gasthos Wendt wieder mit großem Ersolg mit einer öffentliche» Aufführung auf, die zugunsten der Winterhilfe ve» anstattet wurde. Sie betitelte sich: .Die Reise um die Erde". Wie in allen früheren Aufführungen, so wurden auch hter großartige Leistungen der Kinder gezeigt. Die LehrerscheM batte «S wieder ausgezeichnet verstandeu, die einzeln»« Mollen entsprechend der Eignung der Kinder zu verteilea. Der Saal war in der Nachmittag»- al» auch i« der Abend vorstellung dicht gefüllt, al» Herr Schulleiter Meter ßv- grüßende «nd einlettende Worte über den Zweck der Bew» anstaltnng zu Gehör brachte. Zwei nnternekmnngdlnjAge Bengel» bestiegen, mit allen dazugehörigen AuSrüstungA- aegeuftänden iFerurohr usw.) versehen, ein Flugzeug »d führte» di« Anwesenden innerhalb »wei Stunden tm Gatste um den Erdball. Di« Fahrt ging über Rußland, wo die Flieger eine Grupp« Ruffen beim echt russischen Etepve»- ianz bewunderten, nach China und Japan. Hier wunde ihnen zu Ehren rin Blumensest veranstaltet. Beim Flug über da» Meer nach Amerika wurde das Treiben ei»er Matrosenabtrilung auf einem vorübersahrcndrn Dampfer beobachtet. Neber Samoa lauschte man dem Gesang der schwarzen Samoanerinnen. In der nun folgenden Pause sprach Herr Pastor «ammerlander al» Leiter de» Winter» hilsswerke» seinen besonderen Dank an die Mitwtrkende» au». ES gehöre wirklich großes Geschick dazu, die Kinder zn einer solch vollendeten Form der Aufführung zu bringen. Die Meckerer (beir. de» WinterhilsSwcrke») bekamen ecen- fall»' ihren Denkzettel ab. Dann landeten die beide» Rclordiiiegcr bei den Indianern in Amerika, mit welchen die Friedenspfeife geraucht wurde, um dann über Grönland idcr kleine Eskimo» nach Spanien (Tanz der Spanierinnen im afrikanischen Urwald zu landen. Ausgezeichnet war hier die Leistung de» kleinen Fliegers bet der Jagd auf die wilden Tiere. Auch die Heimkehr mit festlichem Empfang iu der Heimat war eindrucksvoll. Da die Aufführung nur noch einmal, und zwar am nächsten Dienstag, zu gleichen > Preisen wiederholt wird, wird der Besuch dieser Veranstal tung wärmsicnS empfohlen. Der gestrige Sonntag war der deutschen Jugend gewid met; er stand im ganze« Reich unter dem Zeichen der Ber einigung der christlichen, evangelischen Jugend mit der Hit lerjugend, und zwar dergestalt, daß erstere in letzterer auf ging, also in sie eingegliedert wurde. Demzufolge war auch siir die ganze nationalsozialistisch organisierte (wenn der Ausdruck gestattet ist) Riesaer Jugend dieser Tag von be sonderer Bedeutung. Diese Bedeutung kennzeichnete sich äußerlich schon dadurch, daß der sonst um 9 Uhr übliche Hguptgvttesdicnst gestern vormittag auSficl und an seiner Stelle um einhalb elf Uhr vormittags ein großer Jugend- gottcSdienst stgitsgnd, zu dem erstreckt auch die erwachsenen Mitglieder unsrer Kirchgemeinde gebeten wurden waren. Bor diesem bedeutsamen JugendgotteSütenst versam melte sich um 9 Uhr die in Frage kommend« Riesaer Iu- gcnd tm Saale de» Bolt-Hause» in der Holdtngkausenstraße, um dort Okrenzcnge der Borgängc dieser Eingliederung der evangel. Jugend in die Hitlerjugend in Berlin zu fein, welche mittels Radio übertragen wurden. Seiten» der Riesaer Geistlichkeit wohnte Herr Pfarrer Schroeter dem Resuch ttn BolkShauS bei. Nach der Uebertragung diel- tcn die Führerin des Bundes deutscher Mädels von Riesa- Gröba, Marianne Rothe, und der Führer der Hitler jugend Groß Riesa, Fromm Herz Seidel, kurze An sprachen an die deutschen Jungens »nd Mädel» unserer engeren Heimat, die naturgemäß den Sinn der Etngliede- rnng zum Gegenstand der Ausführungen batten. In geschloffenem Zuge erfolgte sodann der Marsch vom BolkShauS nach der Trtnitattskirchc, die bis zu Beginn de» großen JugendgvtteSdienstrs einhalb elf Uhr säst bi» zum setzten Platz mit jungen Christen unsrer Heimat und ihren Ettern und Freunden sich füllte. 18 Fähnlein nnd Wimpel umsäumten mit Ihren Abordnungen den Altarplatz; beweg ten Herzen» lauschte groß und klein dem Orgclvorsptel de» Herrn Kantors Han» F r st, das dieser aus freier Phan tasie der Jugend bot; jnbesnd erschallte dann der altehr würdige, mahnende Choral »Lobe den Herren!" in den weiten Ranm de» Gotteshauses, da» diesmal ganz beson der» eindringlich zu den Herzen der jugendlichen Kirch gänger mit seinem weihevollen Heiligtum gerade von der Bedeutung diese» Sonntag» reden wollte, als de» Tage», den der Herr gemacht hat, damit wir un» freuen nnd fröh lich tn ihm sein sollen. Herr Psarrer Beck batte seiner Predigt dte Blbelstcll« im Evkescrkries 4.8 zugrunde gelegt: ». . . und seid fleißig zu batten die Einigkeit tm Geist durch daS Band de» Frie den»." Aus diesem Vibcltext entwickelte unser erster Riesaer Geistlicher etwa folgende Predtgtau-sührung: In der Einigkeit liegt di« Stärke eines jeden Bolte»; wenn es diese verliert, so wird e» kraftlos und ohnmächtig »nd dte Feinde triumphieren. ES ist von jeher ein Fehler der Deutschen gewesen, daß sie uneinig waren. Immer sind sie gemahnt worden: seid einig, einig, einig! Solange Deutsch land einig war, ist eS unüberwindlich gewesen. Im Jahre 1014 erhob sich das deutsche Volk tn seltener Geschloffenbett. Die Feinde wollten DeutschtandS Boden schänden; aber sie zerschellten an der lebenden Mauer au» Stahl und Eisen deutscher Einigkeit. Aber mit der Zett kam der alte deutsche Fehler wieder; Zwietracht nnd Haß ergriff dte Deutschen untereinander; es wurde gewühlt und gehetzt; deutsch« Volksgenossen töteten einander tm schleichenden Bürger- krieg; Deutschland war von neuem ohnmächtig geworden. Da sandte Mott den Retter aus der Rot. Eure Herzen schlagen höher, wenn ihr seinen Namen hört, Eure Augen leuchten auf, wenn tbr sein Bild seht und wenn ihr die Hand zum deutschen Gruß erhebt, wenn ihr seiner gedenkt. WWW «MM MW (4. Vcranstattung der Dentsche» Bühne am 7. März 1884 in, Capitol) Gastspiel d. Deutschen Musikbühne S. V., Rcichswanderoper Zur leichteren Verständigung der Oper bringen wir nachstehend eine kurz umrisscne Handlung. 1. Auszug: Dte hübsche, lustige, junge Frau Fluth kommt an» ihrem Hause und liest einen Liebesbrief de alten Gecken Falstaff. Ihre Nachbarin, Frau Reich, hat einen gletchlantendcn Bries erhalten, und die Frauen be schließen, den dicken Schlemmer zur Strafe in eine Falle ?u locken und Ihm seinen LiebcSdurst gründlich zu verleiden. Die beiden Ehemänner kommen, begleitet von Anna Reichs Bewerbern, dem vom Baier bevorzugten einfältigen, reichen Junker Spärlich und dem von der Mutter begünstigten Franzosen Dr. Casus. Der wackere, aber arme Fenton, der von Anna iviedergelicbt wirb, erhält eine glatte Abweisung, laßt sich aber nicht cntmntigen. — In ihrer Wohnstube er wartet Frau Fluth den zu ihr bestellten Ritter Falstaff und probiert, wie sie ihn in Sicherheit wiegen und dann aus- lachcn kann. Mit Frau Reich trifft sie die letzten Vorbe reitungen, und diese geht auf ihren Lauscherposten. Falstasf :rttt siegeSgewiß rin, seinem plumpem Werben begegnet Fran Fluth mit scheinbar schämiger Verliebtheit, als plötz lich Frau Reich atemlos die Ankunft des vor Eiscrsncht rasenden Fluth meldet, der mit den Nachbarn heranstürmt. Die Frauen verstecken den geängstigten Ritter tn dem ge be» unser aller Führer wurde: Adolf Hitler! Er war der Tapserstrn einer, vielfach verwundet, geblendet durch Gas vergiftung. Als ihn die Nachricht von der deutschen Zer setzung erreichte, da weinte er, wie er nur einmal tm Lebe« vorher geweint hatte, am Todestage seiner Mutter. Er weinte um unser aller Mutter Tod, nm Deutschland» Tod. In seinem Schmerz entschloß er sich, ntcht eher zn rasten, al» bi- da» deutsche Volk wieder einig sei. Wa» war das für «in starker Glaube! Wir kletteren wagten säst nicht mehr zu hoffen. Dte deutsche Jugend aber vertraute Adolf Hitler, glaubte an ihn und mit ihm an Dentschland» Zu kunft. Und ein Wunder geschah: da» deutsche Volk wurde wieder einig. Der Führer hat es znsammengeschwetftt. Es gibt keine Parteien mehr. Die Wett rtngsunt horcht auf. Wohl haßt sie nn» Deutsche noch, aber sie wagt e« nun doch nicht mehr, un» zu verachten «nd, wir VtSher, Verbrechern gleich zu behandeln. Unser Führer ruft nn» immer wieder zu, wir stehen erst am Anfang des großen Werke» des deut schen Wiederaufbaues; er mahnt un» dabei stets von neuem zur Einigkeit. Go ist denn dieser heutige Vorgang der Eingliederung der evangelischen Jugend in die Hitler jugend auch et« Einigung-Vorgang. Ihr alle an» der In- gcnd sollt demzufolge auch zu jeder Zett dte Mahnung be herrschen und beherzige«: Seid einig! Meidet scden Hader oder allen Hatz; solche Untugenden gehören nicht tn dte deutsche Jugend. Zwei Ritten richte ich an Euch. Ihr von der Hitlerjugend; nehmt die neuen Kameraden freundlich auf; denkt daran, daß sie sich jederzeit zum Vaterland und zum Evangelium bekannt haben, trotz vieler Verfolgungen, die sie um ihre» Glaubens willen erleiden mußten. Und tbr von der alten evangeltfchen Jugend; bleibt da», wa» ihr bisher ward; bekennt euch stet» zum vatcrlande und zum Evangelium, wie bisher, so auch in Zukunft weiter, tragt da» Evangelium überallhtn, wo ihr nur könnt. ES ist die Kraft Gottes tn der Liebe; und dte Liebe ist da» van» de» Frieden». Handeln wir alle nach diesem Wort der heilige« Schrift, dann werben wir allesamt Träger de» Evange lium» «nd de» Frieden» sein. So gehet gesegnet hinein in den neuen Lebensabschnitt. Adolf Hitler baut ans Deutsch lands Jugend. Er sagte etnmal: ich habe keine Kanonen, ich habe nur Euch, meine volkSgenoffen. Diese» Wort und sein tieser Sinn muß alle Deutschen stärken und muß auch Dir, Du deutsche Jugend, zn tiefst in die Seele gehen. So lebet denn forthin tn der Gewißheit: Jesu« Christ,» gestern und beute, und derselbe auch tn Ewigkeit; Amen. In fürbittendem Gebet empfahl der Geistliche dte an wesende Riesaer Hitlerjugend dem Gegen und der Gnade de» Höchsten, den Erwachsenen aber, die verantwortungs voll am Gottesdienst teilnahmen, ist wohl selten da» Vater unser inbrünstiger an» dem Herzen gekommen, al» gestern ich diesem bedeutsamen Gottesdienst, der unsrer hetmatlichen Jugend den neuen weg bereiten half. Unter den Klängen der Orgel verließ die Jugend dn» Hau» de» Herrn, um sich draußen auf dem Latherplatz zu großen Zügen zu ordnen; klingende« Spiel» zogen dann dte einzelnen Abteilungen der Hitlerjugend ihren Quar tieren zu, wo sie sich zunächst anflösten. Am Nachmittag de» gestrigen Sonntag» aber war de» öfteren noch Marschmusik in den Straßen der Stadt zu hören; die Hitlerjugend warb ans kurzen Märsche» für dte Bedeut««», die ihr der gestrige Sonntag gegeben hat, bet allen unsre« heimischen VolkS genoffen. Unsre Jugend iß die Zukunft der deutsche« Ratto«: nnter brr Führung unsre» Volk«kan»ler» werde« sich ihr all die Ideale verwirklichen, dte eine aufrechte deutsche Jugend von ihrer Zeit nnd ihrem künsttgen Leben erhofft. Das walte Sott! I. Th., R.
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