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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.04.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070410014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907041001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907041001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-10
- Monat1907-04
- Jahr1907
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Xr. 9S. LVL. Jahr«. Lcihztger Tageblatt. Mittwoch, 1V. «,ril 1907. keit, uaterstützt von dem natürlichen Fleißc der Bewohner und der hochentwickelten Wissenschaft, deren Errungen schaften man fich bei allen industriellen Unternehm»»gen dienstbar z» maHe» werß. Wenn wir tatsächlich die Besser«»« der Zustand« im Volksleben erkennen, erschernt e» »« fraglos, daß de» germanischen Nationen, al ben fortschrittlichsten, die Welt gehört. Berlin, da- noch vor 35 bi- 40 Jahre« als ein großes Dorf galt, ist nun große Aaiserstadt mit zwei Millionen Einwohnern mit einer Beoälter«ag-»«oabme von jährlich 30 000 Personen. Lehnlich lmge» d« Berhältniffe in Frankfurt a. M., Dre-den, Leipzig, München, Köln, Nürnberg, Ham- barg, Brnae», »ad sie lassen Deutschland auch aus kom merzielle« Gebiete al« einen weit bedeutenderen Faktor als jemals früher erscheinen. Deutschland ist heute besser al- je zaoor in der Lage, seinen Platz >« Ehren zu behaupten, «ad e« ist wohltuend, mit den wachsenden HandelSdesiebungen auch ei» znnehmeadeS Gefühl der Freundschaft für die Bereiaigtea Staate» in De»tschland seststellen zu lönnen. Der Redaer berührt« bau» die Pers«» pe« «aiser-, de» er «ine» der weisefte« Soaveräne und größten Staats männer »aante. Er wie- auf den AuStau'ch der Professoren bin, de» der Kaffer angeregt und auf den Plan einen der Prmze» in Amerika studieren za lassen. Di« Neve klang in ei» Hoch auf de» Kaiser aas. Deutscher Keich. Leipzig, 10. April. * Der tkmpfang de» französische» Botschafter- beim Soifer. Bei d«n gestrigen Empfang des französischen Bot schafter- Lambo» wurden folgende Ansprachen ausgetaufcht. Der Botschafter sagt«: „Eure Majestät, ich habe die Ehre, Eurer Majestät da- Schreiben zu überreichen, durch da- mich der Präsident der fraiuöfiicheii Re-uolik bei Eurer Majestät als außer ordentlichen Botschafter beAlaubiat. Ich bin tief durch drungen vom Wert dieser Ehre, da sie mir erlaubt, mich der Person Eurer Majestät zu nähern. Ich werde den Gefühlen de- Präsidenten ebenso wie denen der Republik gemäß handeln, wean ich an der Entwicklung der gute» Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich arbeite, und ich wage z» hoffe», daß d« Erfüll»»« meiner Aufgabe mir durch da- Hoche Wohlwollen Eurer Majestät erleichtert werde." Der Saiser erwiderte darauf: „Herr Botschafter, ich heiße Sie willkommen. Tas Werk, da- Sie vollbringen wolle», nämlich die Arbeit an der Entwicklung der guten Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich, wird Meine ganze Sympathie hoben. Meine Regierung ebenso wie Ich wird sich angelegen sei» lassen, Ihre Aufgabe nach Mög lichkeit zu erleichtern. Die Verständigung zwischen de» zwei großen Nationen, di« beide fähig und bestimmt sind, Gesittung and Fortschritt unter den Völkern der Erde zu verbreite», ist das Zin, dessen Erreichung der gemeinsamen Arbeit aller hochsinnigeu Geister würdig ist, über di« Frankreich and Deutschland verfügen." »Io. v«n» Netchs-ZanaUpenfondS. Die Dotation des ReichS-InvalldenfoadS betrug »ach dem Gesetz vom 23. Mai 1873 561 000 000 Aus dem Kapital des Fonds sind bisher solgead« Zuschüsse geleistet worden: für die Jahre 1873 bi« emschließlich des Rechnungsjahres 1902 270 S7S 579,4» für da» RcchuungSjahr 1903 42 919 840,64 Mark, für das Rechauug-lahr 1904 (einschließlich des im Juli 1906 gedeckten Auögabe-Ueberschusses von 10 053 392,92 42 839 791,92 für das Rechnungs jahr 1905 36 211362 ^4 Dazu tritt: a) für das Rechnungsjahr 1905 ein Ausgabe-Ueberschuß von 3 165 994,03 der zufolge Schreibens des Reichsschatzamis vom 18. Juni 1906 — I 4706 — zunächst aus ordentlich?» Mitteln des Reichs gedeckt ist und dem Fonds nachträglich zur Last gelegt werden soll; d. für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1906 iu Ermangelung einer geeigneteren Grund lage ein Viertel d«S in den ReichshaushaltSetat für 1906 iu Höhe von 30 708 748 eingestellten Kapitalzuschusses mit 7 677 187 DaS macht in Summa 403 487 755,04 Danach ergab sich nach der am 30. Juni 1906 aufgestellten Bilanz ein Aktivbestand von 157 512 244,96 »6. Tie Blockpolitik in nationalltbrraler Beleuchtung. Aus Hannover meldet uns ein Privattelegramm: In einer Versammlung des hiesigen nationalliberalen Vereins äußerte sich der Landtagsabgeordnete Schiffer sehr scharf über die iu Preußen im Gegensatz zum Reiche herrschende Mißachtung der Blockpolitik. Er habe, so heißt es im Be richt des „Hann. Kurier", noch nicht alle Hoffnung auf die Ervaltung deS Blocks aufgegebeu, könne aber versichern, daß, wenn es zum Kampf kommen sollte, die nationalltberale Partei es an Entschlossenheit und Siegeszuversicht nickt fehlen lassen Werve. Die „Kreuzztg." habe geschrieben, daß die Nationalliberalen sich bis zum Herbst soweit beruhigen lönnten, daß sie in der Lage wären, ihren Pflock zurückzu stecken. Die Partei hätte aber gar keine Lust, bis zum H.'rbst zu warten. Wenn die Ansprüche, vie sie zu stellen habe, nicht erfüllt würden, brauche sie sich auf dem Gebiete des liberalen Gevaniens keine Zurückhaltung mehr aufzuerlegen. — Diese angesichts des Systems Stuvt doppelt beachtenswerten Ausführungen werden von allen liberalen Kreisen mit Genugtuung begrüßt weroen. * Preußische Mädchcnschulreform. Die Frage der Mävchenschulreiorm bildet zurzeit noch ven Gegenstand weiterer Ei Wägungen im Staatsmiuisterium. Dem Ver nehmen der „Köln. Ztg." nach kommt aber zunächst nicht vie Ausarbeitung einer Gesetzesvorlage in Betracht, sonvern lediglich die zur Zuständigleit des Kultusministeriums ge hörige Festsetzung von erweiterten Lehrplänen. Da aber an die Durchführung die'er Lehrpläne sich Forderungen sür Musteranstalten, für Einsührung deS Normaletats und sür die Schaffung von ProoinzialtchulratssteUen knüvfen werben, so wird sich vermutlich bei der nächstjährigen Eialsberaiuag auch der Landtag mit der ganzen Materie zu befassen haben. Er wird vaon Gelegenheit haben, den Wünschen unserer Frauenkreise, soweit sie etwa bei den von dec Regierung vorgelegten Plänen keine volle Berücksichtigung gesunden haben sollten, Ausvruck zu geben. —v— Neues ZettungSunternchmen. Von ven Dresdner sozialvemokratischen Parteigenossen soll sür die ersten drei säcksiichen Wahlkreise, Zittau, Löbau und Bautzen, ein neues ZeitungSunternebmen aus ven Ueberichüssen der „Sächs. Arb.-Ztg." gegründet werben. DaS Unternehmen soll im Frühjahr 1908 zur Verwirklichung gelangen. Es wird aus Anregung der Parteigenossen ver Oberlausitzer Kreise geschaffen. * Friede» i» Hamburger Hafenk Aus Hamburg wird gemeldet: Nachvem sich die Organisation ver Hafenarbeiter an den Arbeitgeberverband gewandt batte unv auf dessen Verlangen eine schriftliche Erklärung abgegeben bat, daß der Beschluß der Verweigerung der Nachtarbeit bedingnngsloS aufgehoben sei, wird über die vom Hafenbetriebsverein an gestrebte völlige Neuordnung der ÄrbeitSverhältnisse im Ham burger Hafeu eine Besprechung mit dem Vorsitzenden des Hasenarbeiterverbaudes stattfinden. * vo« Tratschen Handelst»-. Wir haben sckon in der gestrigen Abendausgabe die Neve ve- Grasen von Poiadowsky kurz wiedergegeben, mit der er die 33. Vollversammlung des Deutschen Handelstages begrüßte. U-ber ven weiteren Verlauf der Verhandlungen» auf die näher einzugehen wir ua» Vorbehalten, wird telegraphisch berichtet: Stadtrat Laempf d«kw da» Staatssekretär und teilte mit, der Reichskanzler habe auf die Einladung erwidert, er würde ehr gerne aa den Verhandlungen und an dem Festmahle teilneymcn, wenn er nicht durch sein« Erholungsreise daran gehindert wäre. Er habe den sehnlichsten Wunsch, daß der deutsche Handel »ad di« deutsche Industrie durch die Arbeiten der Vollversammlung eine wesentlich« Förderung erfahren möge» und wünsche daher den Verhandlungen besten Erfolg. Damit ist gegeben, daß der Reichskaazler nicht an dem Festmahl de- HaudelStage« teilnehmea wird. Uebrigen« war unsere Notiz irrtümlich, daß dies das erste Mal gewesen sein würde, denn er hat, wie berichtigend be merkt sei, voriges Jahr an dem Festmahl terlgenommen und damals die Rede gehalten, iu der er sich nach dem be kannten Kaulbachfchen Bilde aus Wrrthers Leiden mit der Brot schneidenden Lotte verglich. — Iu der gestrigen Ver sammlung gedachte der Präsident dann auch der im ver flossenen Geschäftsjahr verstorbenen Mitglieder. Aus den Geschäftsbericht folgte, wie schon an anderer Stelle kur; gemeldet, das erste Referat über „Weltpostporto und engere Postverklne". Dabei befürwortete der Referent Stadrat Kaemps ein« Erklärung, in der der Reickskanzler ersucht wird, dahin zu wirken, daß unter möglichster Herabsetzung deS Portos im inneren deutschen Verkehr für Briefe auf 8 und sür Postkarten auf 4 Pfennige Verträge geschlossen werden, nach denen zunächst im Verkehr zwischen Deutschland und den Nachbarländern die sür den inneren Verkehr geltenden Portofätze Anwenvuug finden, und daß diese Herabsetzung künftig innerhalb des gesamten Weltpost vereins eingefuhrt wird. Diele Erllärung wurde sofvlt ohne Besprechung einstimmig angenommen. Kommerzienrat v. Psister sprach danach über d>e im Neichseisenbahnamt ausgestellte neue EifenbahnverkehrSordnung. Der Präsident deS ReickSeisenbahnanttes Schulz bemerkte dazu, der Ent wurf habe bereits in erster Lesung d»e Zustimmung der ver bündeten Regierungen gefunden. (Beisall.» Die zweite Lesung könne erst im September stattsiuden. Das ReichSeisenbabn- amt Werve auch für viese Verkebrsinteressenten hinzuziehen aad Wünschevon Handel und Industrie berücksichtigen. (Lebhafter Beisall.) Nach kurzer Beratung wurde eine von Kommerzien rat Pfister vorgescklagene Erklärung angenommen, die die neue Verkebrsordnuag als Verbesserung anerkennt, jedoch die Erwartung auStprichl, daß die geäußerten Anträge, die in zwei systemati'cheu Zusammenstellungen den Behörden überreicht worden sind, Berücksichtigung finden. Ferner wurde eine Anzahl von Ernzelanrrägea angenommen. Der Präsident verlas sodann unter Beifall ein Telegramm des HandelSmiussters Delbrück, in dem dieser bedauert, ver hindert zu sein und der Vollversammlung besten Erfolg wünscht. — Es folgt die Beratung res Bö rsen gesetzeS. Das Referat erstattet der Vizepräsident der Berliner Handelskammer, Geh. Kommerzienrat Mendelssohn, der eme Erklärung vorlegt, in der die schleunige Aende- rung des Gesetzes verlangt wird, insbesondere die schon früher von ver Vollversammlung aekorderle Beseiti gung des Börsenregisters und dieWieeelaufhebung des Verbotes des börsenmäßigen Terminhandels in Anteilen von Bergwerks- und Fahnkunternehmungen, sowie in Getreide und Mnhlensabrikaten. Die Erklärung gelangte ohne Be sprechung einstimmig zur Annahme. Der nächste Punkt betrifft die Haftung des Staates. Generalselrctär Dr. Saetbeer-Beilin erstattet unter lebhaftem Beifall das Referat. Er befürwortet den Antrag, daß durch eia ReickSgesetz die unmittelbare Haftung des Staates und anderer juristischer Personen des öffentlichen Rechtes sür den von ihren Beamten in Ausübung der diesen auvertrautcn öffentlichen Gewalt zugesügten Schaven festgesetzt werden möge. Der Antrag wur^e ohne DiStmsion einstimmig angenommen. Kom merzienrat Werner-Hannover sprach darnach über die Kolonien und legte seinem Vorträge die Erklärung zu Grunde, daß der Deutsche Hanvelstag warm cintritt sür eine zi-ckbewußte, kraftvolle und wirtschaftliche Entwickelung unserer Kolonien, insbesondere durch einen planmäßigen Eiseabahnbau. Deshalb empfiehlt er auch allen Kreisen des Handels und ver Industrie im Vertrauen auf die großzügige Leitung der Kolonialverwaltung tatkräftige Mitarbeit. Auch dieser Antrag wurde einmütig angenommen. Schließlich sprach noch Syndikus Schloßmacher-Offenbach über vaS Thema „Zeichenfchutz". Der Redner befür wortete die Abänderung des Gesetzes zum Schutze ver Waren bezeichnungen vom 12. Mai 1894 vurch Ersüllung der vom Ausschuß deS Handelstages am 8. April 1907 beschlossenen Forderungen. Eine dahingehende Resolution wurve an genommen. Nachdem die Mitglieder sür den Ausschuß neu gewählt bezw. wieder gewählt worden waren, wurde die Vollversammlung durch den Vorsitzenden Kämpf geschlossen. veutschr Kolonien. * Wo bleibt die Landkommijsio»? Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" weist gegenüber einem „Wo bleibt die Landkommission?" überschriebenen Artikel der „Germania", in dem diese beklagt, daß die vom Reichstage 1905 geforderte Landkommission seit Dezember 1906 keine Sitzungen mehr abgehalten habe, darauf hin, daß der Reichstag zunächst die parlamentarischen Mitglieder dieser Kommission neu wählen muß. Die Kolonialverwaltung sei alsdann bereit, die Kommission zusammenzuberufen, sobald eine neue Vorlage, die in Vorbereitung ist, fertiggestellt sein wird. In dem Artikel wird ferner bemängelt, daß in der amtlichen Denk schrift über die Entwickelung der Schutzgebiete für 1905/06 das Kapital der Kakao-, Land- und Minengesellschaft mit 10 Millionen Mark, die Einzahlung auf Anteile mit 8 Millionen, das Kapital der Hanseatischen Land-, Minen- und Handelsgesellschaft mit 2 640 000 /l, die Einzahlung mit volleingezahlt angegeben sei, während in einer Denkschrift über die Gesellschaft in Südwestafrika bei der Kakao-Gesell schaft als hereingezahlt nur 800 000 .X, bei der Hanseatischen Gesellschaft 380 000 .K angeführt seien. Die anschließende Erörterung über den tatsächlichen Gründungshergang schließt mit einem Angriff gegen die Kolonialverwaltung, wonach sie das Publikum irre zu führen bestrebt sei und ihr über die Gründung der betreffenden Gesellschaften ein Vorwurf ge macht wird. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" stellt demgegenüber fest, daß die beanstandeten Finanzaktionen jeweils bei der Gründung der betreffenden Gesellschaften vorgenommen worden sind, im vorliegenden Falle also vor 12 bzw. 14 Jahren, als weder der gegenwärtige Kolonial direktor, noch sein Vorgänger im Amte war. In den Grün dungsakten sind die genannten Summen als volleingezahlt angegeben, wobei die eingeworfenen Konzessionen ent sprechend hoch bewertet sind. Darnach habe die Regierung eine tabellarische Nebersicht auch schon im Bericht für 1904/05 aufgestellt, und sie hatte mit Rücksicht auf die vor gelegte besondere Denkschrift über die Verhältnisse der Kon- zessionsgesellschasten um so weniger Anlaß, in diesem Jahre von dieser Praxis abzuweichen. Die „Norddeutsche Nllqern. Zeitung" weist den Vorwurf zurück, als ob die Kolonialver- waltung der Oeffentlichkeit gegenüber irgend etwas glauben machen wolle, was den Tatsachen nicht entspricht, und schließt: „Dagegen stellen wir fest, daß die „Germania" hiesen Versuch allerdings mit ungeeigneten Mitteln im vorliegenden Falle unternommen hat." — Hurlana, Oefterreich-llnqarn. * Die Ausgleichssrage. Zu den gestern wieder aufae- nommenen Ausgleichskonserenzen wird uns geschrieben: Die Ausgleichssituation ist eine durchaus unerfreuliche. Die bevorstehenden Ministerkonserenzen beginnen unter noch schwierigere» Verhältnisse», al- jene wäre», unter w«lchea sie letzten Ministerberatungen geschlossen wurden. In- . wischen hat sich nämlich die ungarische Regierung mit aller Entschiedenheit gegen die Möglichkeit eines langfristigen Ausgleichs ausgesprochen, nachdem die Unabhängigkeit-Partei und ,hr Führer Frau» Kossuth eine entsprechende Stimmung im Lande hervorgeruken batte». E» wird nanmehr von autoritativer Sette bestätigt, daß noch im Februar die Situation eine solche war. daß feiten- der österreichischen Re gierung an die Möglichkeit eines langfristigen Au-aleiche- zedacht werde» konnte, da der Ministerpräsident Dr. Weierle in wrederholten Verhandlungen sich gegen di« österreichische Anschauung von der Nützlichkeit eines Ausgleich- von länge rer Dauer für beide Reichshälften in keiner Weise ablehnend verhalten hatte. Die ungarische Regierung fordert nun alle en« Konzessionen, welche die österreichische Negierung für >en Fall eine- langfristigen Ausgleiches zu erteilen bereit gewesen wär«, für den kurzfristigen Ausgleich: doch ist es einleuchtend, daß unter solchen Bedingungen auch eine Eini gung über einen kurzfristigen Ausgleich nicht erzielt werden kann. Es wird aber erklärt, daß auch der Abschluß eines Vertrages, durch welchen die Aufrechterhaltung deS Rezi prozitätsverhältnisses gesichert werden soll, keinen geringe» Schwierigkeiten begegnet. Es wird auS Pest bestätigt, daß die Einberufung deS volkswirtschaftlichen Ausschusses deS ungarischen Reichstages für nächsten Sonnabend mit der Verhandlung über den autonomen Zolltarif im Zusammen hänge steht, und es geht daraus hervor, daß die ungarische Regierung ohne Rücksicht auf das Ergebnis der Wiener Kon ferenzen zu diesem Schritte entschlossen ist. — Der Fehler i st niemals wieder gutzu machen, daß im vorigen Frühjahr da- Kompromiß über da- Knie gebrochen, und nicht die ungarischen Konzessionen, genau umschrieben, unter Brief und «siegel gelegt sind. Ungarn, nicht Oesterreich, be fand sich damals in einer Zwangslage. Es ist klar, daß Wekerle gar nicht im Stande sein wird, sich von Kossuth los zusagen. Gegen den Namen Kossuth ist einfach in Ungarn nicht aufzukommen. Anderseits darf kein öster reichisches Ministerium, heiße es Beck, Hohenlohe oder wie immer, mit einer Kapi tulation vor Ungarn vor den Reichsrat treten. Frankreich. * Revoil. Der Botschafter Revoil unterzog sich einer nicht ungrfLbrlichen Operation, die vollkommen gelang. Man glaobt, Laß er in 1 bis 1'/, Monat völlig wieder hergeslellt sein wird. Italien. * Tee bei Roteuhans. Bei dem preußischen Gesandten beim Vatikan Frbrn. v. Roienhan war gestern abend großer Empfang, zu welchem die Spitzen der deutschen Kolonie geladen waren. Rußland. * Regierung und Tuma. Die Konflikte der Regierung mit der Reicksduma wegen angeblicher Kompetenzüberschreiiungen seitens der letzteren dauern fort. Stolypin richtete zwei Schreiben an den Dumapräsidenten Golowin mit dem Hinweis, der Regierung sei bekannt, daß die Dumakommissionen für VerpsügungSwesen und zur Durchsicht des Budget-ntwurfes Privatpersonen als Sachverständige beraiizuzieben beadsichtlgen. Ein solches Verfahren bedeute eine wesentliche Kompeienzttberschreitung seitens der Duma, und Stolypin eriucbe den Duinapräsibenten um Benachrichtigung darüber, welche Maßnahmen das Präsidium der Duma ergriffen habe oder zu er- greijen beabsichtige, um die gesetzliche Ordnung der Dinge zu wabren und eine Verletzung der bestehenden Grsetzesvorjchristen fernerhin unmöglich zu machen. Der Minister des Innern wies die Gouver neure an, keine Dorsversammlnngen zur Beratung von Vorschlägen, die seilens der Duma-Abgeordneten brieflich oder telegraphisch an die Dorsbehörden gemacht werden würden, zu gestatten und die Schuldigen sofort zur Verantwortung zu ziehen. * Tumiisitziing. Die Reichrduma setzt die Budaetberatung sott. Unter den Reden, die gehalten werden, ist sehr bemerkenswert die deS Abgeordneten sür die Stadt Petersburg Fedorow (Kadett!, in der der Redner der Ansicht deS Finan Ministers beitritt, welcher jagte, daß eine Generaldebatte über das Budget nur in der Budget kommission von Nutzen sein werde, unv daß diese Beratung vor allem in Ruhe, odne Voreingenommenheit, sowie ohne polnische Souderdeslcebungen gesnhrt werden müsse. Ter Redner erinnert daran, daß man von dem gegenwärtigen Ministerium nicht Uebrrmüß-gcs verlange» dürfe, da «S erst seit einem Jahre einer neuen Lage gegenübelftehe, und da e» durch die ernste bewegte Vergangenheit Rußlands eia schwere« Erde angetreten habe. Fedorow ttitisirrt >m weiteren Verlauf seiner Rede die Finanz- und Wirtschaftspolitik der Regierung und sagt, die Regierung lönne die Ausgaben nickt verringern, ihre einzige Auf gabe müsse sein, die produktiven Kräfte des Landes zu verstärken. Der Redner tadelt die Regierung für die Geringfügigkeit der sür die Unterstützung und Erhaltung der produktiven Kräfte an-ge- worsenen Mittet gegenüber den stets wachsenden Ausgaben für Gendarmerie und Polizei. Redner bezeichuet cs als verderbliche Politik, die Ausfuhr der Lebensmittel, die sür das Volk nachteilig sei, zu begünstigen und die direkten Steuern zu erhöhen. Fedorow Ich.üßt mit einem Appell zur ruhigen Arbeit ohne Furcht vor der Auslösung der Duma. * Politischer Pro;etz. In Petersburg steht ein großer poli tischer Proze,; gegen die rkampseSorgauisation der Pattei der Sozial revolutionäre vor dem Petersburger Gerichtshof bevor. Die Organisation ist einer ganzen Reihe geplanter Attentate, unter anderen gegen die srüheren Minister Durnowo und Akimow, ferner gegen den verstorbenen General Lrrpow und den ermordeten general Min angellagt. So haben die drei Attentäter Goz, Pawlow und Trequlow im Januar, Februar uud März vorigen Jahres als verkleidete Fuhrleute Fahrten dieser Minister nach Zarskose Sjelo überwacht, um sie durch Bomben zu töten. Die besten Kriminalisten Petersburgs und Moskaus haben die Ver teidigung der Angeklagten übernommen. Spanien. * Die Bombcustalit, Irak' cioodso sollte man Barcelona nennen. Wieder wird vom 9. gemeldet: Durch eine gestern nach mittag erfolgte Bombenexplosion wurde» fünf Personen schwer ver letzt. Heute vormittag 10 Uhr erfolgte eme neue Bombenexplosion, durch die Personen zu Schaden gekommen sein sollen. Aegypten. * Deutsche Interesse« in Aeghpte». Deutschlands Ver hältnis zur ägyptischen Frage ist durch Bismarck für alle Zeiten sestgelegt: Deutschland unterstützt die eng lische Politik im Nilland unbedingt. Deutsch lands Interessen in Aegypten sind rein kommerzielle. Aber unsere Zustimmung zu der Abschaffung oder Abänderung der Kapitulationen ist doch immerhin ein wertvolles Objekt, für das wir wohl ein quick pro quo fordern können. Zudem machen sich gewisse Tendenzen in Aegypten geltend, gerade wie auch sonst im britischen Imperium, die wir nicht aus dem Auge verlieren dürfen. Lord Cromer betont zwar in seinen Vorschlägen, daß das Prinzip des Freihandels, der „offenen Tür" in Aegypten den anderen Mächten stets zu sichern sei. Aber die Proklamierung des Prinzips ist eine schlechte Garantie. Das Prinzip kann und wird auf Um wogen durchbrochen. Bereits besteht die Penny-Post Mischen Aegypten und England. In allen öffentlichen Arbeiten und Submissionen wird Engländern der Vorzug gegeben, wie schon alle Posten, die die Envscheidung in den Händen haben, von Engländern besetzt sind. Die britisch« Handelskammer in Aeanvten beklagt sich jedesmal bitter, w«nn Aufträge au Nichtengländer vergeben werden. Di« englischen Unter nehmer, die nach Aegypten arbeiten, besonders diejenigen, die öffentliche Arbeiten unternehmen, wie Bauten. Eisen konstruktionen, elektrische Installationen usw. haben unter sich ein Abkommen getroffen, arbeiten sich gegenseitig in die Hand, und suchen den Nichtengländer herauszudrängen. Von ihrem Standpunkte au- ja recht löblich, aber für di« Ent wickelung des nichtenglischen Handels gefährlich. Di« Kapi tulationen, trotzdem sie direkt aus wirtschaftliche Dinge keinen Einfluß haben, sind doch immerhin eine gewiss« Garantie: sie erschweren einseitige Bevorzugung. Fallen di« Kapitu lationen, so wird damit Aegypten in den Kvei- der groß britischen Bestrebungen gezogen. Und daß die britischen Abschlicßungsbestrebunaen, trotz des kürzlichen liberalen JreihandelSsivgeS alle Aussicht haben, schließlich zu triumphieren, daran kann man kaum zweifeln, angesichts der Schutzmaßregeln, wie ». B. der neuen Schiffabrls-Regle- ments, die sich selbst eine liberale Regierung gezwungen siebt, einzufübren. In Lord Cromers Vorschlägen liegt viel mehr, al- an der Oberfläche erscheint. — Im Anschluß an die Ab schaffung der Kapitulationen wirb sonach die „offene Tür" vertroAk>echt1tch wsyats»» yi». / kine UnvrrrchSmtdeitr Am 3. April veröffentlichter, wir folgende- Privat- elegramm uuter der Rubrik .Neue- au- aller Welt": votteriefchuttndler. Au- Hamburg erholte» wir folgen de» «l-Privattelegramm: Die .Neue Hamburgische Zeitung" melvet aus Amsterdam: Gegen den Inhaber der Commerce- und Credietbank Amsterdam, Johann Lüdecke, ist gestern auf Antrag der deutsche» Behörden die Strafuntersuchuog »egen Lotterte-etrn-s mit Türken losen eingeleitet worden. Lüdecke ist, wie bereit- gemeldet, ein aus Lübeck steckbrieflich gesuchter Lotterieschwindler. Er betrieb seinerzeit gleiche Schwindeiuater»ehmu»geu in Arn- seim und andere» holländischen Grenzorte«. Bisher liegen mehrere tausend Anzeigen »on Geschädigte« gegen ihn vor. Wenige Tage darauf ging unS prompt folgendes, vom 5. April datiertes Schreibe» au» Amsterdam zu, in dem un», unter Bezugnahme ans jene- von «n» publizierte Tele gramm von der dortigen „Commerce- uud Crrdietbanl* (???) mitgeteilt wurde: Da der ganze Inhalt obiger Veröffentlichung von A bis Z auf Unwahrheit oder Verlaumdung beruht, ober absichtliche Verwechselung mit einer andern Firma vorlieg', so ersuche« wir auf Grund de- ß 11 de-Deutschen Preß- gesetzeS um gefl. Aufnahme folgender Berichtigung in der nächsten Nummer — »nd zwar an derselben Stelle und mit derselben Druckschrift — Ihrer ZeitrruA. Berichtigung. Es ist unwahr, daß gegen de» unterzeichneten Inhaber der Commerce L Credietbank in Amsterdam ein Antrag der Deutschen Behörde» Wege» Lotteriedetnrge- mit Türken kosen eingeleitet worden ist. Der Unterzeichnete hat niemals weder i» Lübeck noch i» Arnheim, »och i» »aderen hollän dischen Grenzorte» Schwiodelanteruehumagea betrieben, ist auch niemals von Lübeck aus steckbrieflich gesucht worden. Es liegen gegen de» Unterzeichnete» auch gar keine Anzeigen — geschweige denn von mehrere» tausenden — von Geschädigten vor. Commerce L Credietbank. Luveke. Ueber besagten Herrn Lüdecke, der diese» „Schreckschuß" abfenert, sind bisher nun mancherlei Nachrichte» durch die Presse gegangen. So lesen wir: 1. In Nr. 154 der »Neuen Larab. Ztg.*: Amster dam, 3. April. (Privattelegramm.) Der Inhaber der Kom- merzial- und Kreditbank Amsterdam, Johann Lüdecke, ist gestern aus Antrag der deutsche» Behörde Wege» Lotterie- retrugeö, begangen durch de» Vertrieb vo» Türkenloseu, in Untersuchung gezogen worden. Lübeck« ist ei» von Lübeck aus steckbrieflich gesuchter Lotterieschwindler. Bisher sind mehrere tausend Anzeigen von Geschädigte« eingelauien. 2. In Nr. 26753 (3. April) des ,Hannoverschen Couriers": Warnung vor einem Lotterieschwindler. Die Versuche, das Lotteriegesetz zu umgehe», werden trotz der erheblichen Strafen, mit denen der Staat-anwalt eioschreitet, in immer neuen Variationen fortgesetzt. Der berüchtigte Lotterieschwindler Johann Lüdecke, gegen den ei« Steckbrief erlassen wordea ist, hat sich nach Amsterdam geflüchtet, von wo er unter der Firma Kommerz- und Kreditbank, Luijkenstcaat 72, Prospekte mit hochtönenden Versprechungen in die Welt sendet, in denen er türkische Lose mit uie dageweseneu Gewinnchancen offeriert. Um das Verbot der Abzahlung zu umgehe», wird der Kanspreiö vo» 145 auf fünf Jahre ge stundet. Für die Mühewaltung, Porti, Drucksachen und Verzinsung werden nur 1'/, Proz. berechnet — aber pro Monat, was man bei der winzigen Schrift leicht übersehen kann. Das macht schon 16 Proz. für» Jahr, was bei 145 auf fünf Jahre eine Verzinsung vo» 120 -L ergibt. Da sich erfahrungsgemäß diese Lotterie-Uuternehmer überhaupt nicht im Besitz der angepriesenen Lose befinden, so würde Lüdecke, selbst wenn ihm nur die Ziassumme von 120 gezahlt würbe, noch glänzende Geschäfte machen und könote auf Len Kaufpreis von 145 -ck vollständig verzichten. Die Ber liner Polizei hat sich bereit- mit den hollän dischen Behörden rn Verbindung gesetzt, um Lüdecke möglichst bald da- Handwerk zu legen. 3. Aus einem längere» Artikel der »Berliner Morgenpost* (Nr. 67), der am 20. März erschien uud unter der Spitzmarke „Ein einträgliche» Geschäft* die sauberen Machinationen des Herrn Lüdecke eingehend beleuchtete, geben wir folgenden Passus wieder: Unsere Leser ersehen auS dem Vorstehenden, mit welchen Mitteln heutzutage das Geld aus den Taschen der Sparer gelockt wird, denn aa diese wendet sich daö Zirkular und wenden sich die Vertreter, die von lenem Institut in neuerer Zeit zu gewinnen gesucht werden. Die Herren in Amsterdam gemeren sich dabei gar nicht, mit der Behauptung hervorzutreien, daß die Lose noch größere Sicherheit bieten, als städtische Sparkassen, und »ach ihrer Argumentation ist eS nur ein fälschlicher-Einwand, wenn jemand sagt, er bringe sein Geld lieber nach der Sparkasse, weil man dort nichts ver liere» könne. Die 2»/, dis 3 Proz. Zinsen sind nach ihrer Ansicht ein lächerlicker Gewinn. Stimmt! Mit solchen Klemigketteu geben sich di« Herren auch gar nickt erst ab, sie rechne» sich, wie wrr eS oben nachgewieseu haben, lieber 16 Proz. aa. Wen» jemand durchaus ein TürkenloS kaufen will, womit er auf Zinsen verzichtet und einen Gewinn bei der Verlosung erhofft, so gehe er zu einem hiesige» Bankgeschäft unv zahle 143 m bar auf den Tiick des Hauses. Die von un bekannter Seite konimevden Offerten ignoriere man. Dazu wird daS Geld des deutschen Sparers zu schwer verdient, um de» Herren in Amsterdam mühelosen Verdienst zu:u- schanzen. Vorder aber übergebe man den Namen jo.cher Firmen der Oeffentlichkeit, zu Nutz und Frommen seiner Mitmenschen. Erfüllungsort für daS Geschäft ist das Domizil der Firma, also Amsterdam. Für das deutsche Publikum ist eS schwer, Recht im Ausland« zu finden, da geqen eine im Ausland domizilierte Geschäftsniederlassung in Deutschland gerichtlich nicht vorgegangrn werben kann. Hier wäre gleichfalls dem Auswärtigen Amt Gelegenheit geboten, einzuschreiten und zum mludesteu durch Warnungen in den Provinz- und Kreisblättern dafür zu sorgeu, daß auck daö Publikum außer- balb der Reichshauptstadt vor trüben Erfahrungen in vieler Beziehung bewahrt bleibt. Erfreulicherweise hat man an zuständiger Stelle unsere mehrfachen Hinweise auf die Machi nationen gewisser AnimierbankicrS dazu benutzt, das Treiben jener Leute unter die Luve zu nehmen. 4. Am 4. April (Nr. 78) befaßte fich schließlich die „Berliner Morgenpost* in ihrer Hanvelsbeilage noch einmal mit den geschäftlichen Quertreibereien der Amster damer Commerce- und Credietbank. Wir geben auch diese Notiz wieder: Vor vierzehn Tagen beschäftigte» wir unS aa dieser Stelle eingehead mit der Commerce- und Credietbank in Amsterdam, Jan Luykenstraat 72, die deutiche Kapitalisten zum Ankauf von türkischen 400- Francs-Prämien-Obligatioorn (Türkenlose) animiert. Es bandelte fich darum, daß die genannte »Bckak" gegen AuS- bäudigung eines Zertifikat« ein TürkenloS verkauft, es belieh, im Depot behielt uud sich hierfür an allerhand Spesen die Kleinigkeit von 16 Proz. berechnete. Wollte jemand »sei»" TürkenloS übernehmen, so mußte er natürlich erst den vollen Kaufpreis zahlen. Also kein Effekteakauf auf Abzahlung, wie man vielleicht hätte annehmen könne», sondern ein Geschäft, da» ristkoloS dem Unternehmer große Gewmue zuführea wußte. Unser« ausführliche Besprechimg «» die tziefia« sVttkin::) Pcli.cibthvrd«, di«
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