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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.05.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070502025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907050202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907050202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-02
- Monat1907-05
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«r. 121. IV1. Jahr« Leipziger Tageblatt. Tounerslag. 2. Mai 1907. beiten und der Absperrung. Die Feuerwebrleute eilten an die Babnböschung, wo schon eine Schiebabteilung vom Ciisabelh-Regimeat, die auf den Schiebständen geweleu war, die Verwundeten aus einer Menge (AlaSicherben und Holz splitter und einer Bahnhecke, wohin sie bei dem Zusammen stoß geschleudert waren, herauSholteu. Das Schreien der Leute verstummte allmählich, und man hörte ein schreckliches Aechjea und Stöhnen Die von den Soldaten und Feuerwehrmann«»» am Cbaufseedamm hingelegtrn Personen sahen teilweise wie tot aus. Eine Frau brachte Wasser herbei, wo- mit eine andere Frau den verletzten Fuß ihres kleinen Mädchen- kühlte. Einige Leute labten die Verwundeten mit Kognak. Als die Kranken- und Bierwagen ««gelangt waren, belud man sie sogleich mit den Verletzten, die viel fach über innere Schmerzen klagten. Man brachte sie nach dem Charlottenburger Krankenhause in Westens. Auch die Lerchen der beiden getöteten Personen habe rch ge'ehen; es war ein schrecklicher Anblick. Die Eisenbahn beamten, namentlich auch der Lokomotivführer des Güter- zugeS waren zuerst wie niedergeichmetrert. Der etwa 20 Meter aus den Schienen sorrgeschleiste Unterwagen des Straßen bahnwagens, daS nabe an der teilweise zerstörten Schranke aufrecht stehende Dach, der aus dem Gleis geratene, letzte Güterwagen bewiese», wie heftig der Anprall gewesen wsr. Au »er Naglücksstätte sah eS wüst aus; nachrem die Toten und Verunglückten weggeichaffl worden waren, sand man blutgetränkte Fetzen von Kleidern, Taschentüchern, Handschuhen und Schirmen auf dem Felde vor. Eine dichte Menschenmasse umgibt den Olt, an dem sich die Katastrophe abgespielt hat. Bunt zu- lammtugewürfelt ist diese Menge: Soldaten, Eisenbahnbeamte und Bedienstete der Straßenbahn, Radler und Ausflügler.die die Kunde von dem, waS geschehen, aus ihrer Streife durch den Grune- wald ereilt und nun herbeigesührt hat. Die Beamten werden mit Fragen bestürmt, wie cs geschehen und WaS geschehen, und bereit willig wird Austunst gegeben. Ueber die Gleise hinweg, hinweg über Baumwurzeln und Gestrüpp drängt man sich zum Straßenbahnwagen. In seiner Nähe sieht es aus wie auf einem Holz- und Zimmerplatz. Zu zersplitterten Bohlen und Planken ist des Wagens Holzgerüst geworden. Hoch auf ist die eine Seite gerichtet, an der man noch deutlich die Aufschrift: „Spandaner Straßenbahn" liest. Nu die'er Stelle sind auch die Sitzreiben noch ziemlich erhalten. Dagegen ist die andere Seite völlig zerschellt. Die E>sen- uno Metalltcile sind am Vorder- und Hinterperron verbogen oder zerbrochen. Alles das macht wobl einen drastischen Ein druck, aber erschütternd wirkt nur der Anblick des Verdecks. DaS ist durch die Gewalt des Anpralls abgehoben und liegt vom Unterbau des Wagens eine Strecke entfernt. Mit Blut ist die Decke bespritzt. Einige der Gasiaternen sahen wie rote Glühkörper aus Die Radsabrer haben die Laternen von ihren Rädern genommen und beleuchten diese Stellen, die von dem furchtbaren Ereignis am lautesten reden. Aber noch eine» anderen stunimell und dennoch so beredten Zeugen gibt eS. DaS ist ein dickt an der Barriere stehender Baum. Bon der Erde bis hoch hinauf zeigt er einen klaffenden Spalt — dre Spuren von der Gewalt, die den Wagen gegen seinen Stamm gepreßt und geichleuvert batte. Die Toten und die Verwundeten sind langst fortgeschafft, aber nur gedämpft iprechen die Leute miteinander. Erst spät verließ die Menge den Schauplatz — unter ihnen der l7 jährige Aahnbeamte, der die Schuld an dem beklagenswerten Unglück trug; er halte bisher weinend auf einem Chausseestein gesessen; er ist der Sohn achtbarer Eltern aus Spanrau. Tie Namen der Toten nnd Verunglückten und die nachfolgenden: Getötet wurden: 1. die elfjährige Margarete Karow, Tochter des OberpostsekretarS Karow aus Spandau, Triftstraße 3, 2. Lehrer Pohl, ebendort wohnhaft. Schwerverletzt sind: 1. Frau Lehrer Pobl, die Gattin des tödlich Verunglückten, 2. Fra» Obervostsekretär Karow, die Mutter des gelöteten Kindes, 3. Frau Nietzenberg, Schwiegermutter der Frau Karow, 4. Witwe Acker mann, 5. deren Sobn, der 13 jährige Schüler Leopold Ackermann, sämtlich in Spandau, Triftstraße 3, wohnhaft, 6. ras Dienstmädchen Wilhelmine PreSlin aus Charlottenburg, 7. der Führer res von der Katastrophe be- lroffenen Straßenbahnwagens 72 Friedrich Richard, Spandau, Judenstraße 8 wohnhajt, 8. Kaufmann Iolef Panneck aus xer Schillerstraße 82 zu Charlottenburg, 9. Frau Dorn, Berlin, Göbenstraße 4. Leicht verletzt sind: 1. Elfriede Ackermann, Tochter der schwerverletzten Witwe A. aus Spandau, 2. Maurer Wilhelm Lemme auö Svandau, Plantagen-Allee 1b, 3. Obermeister Finder aus der Brüder straße 24 zu Spandau. politisches. * Württemberg und die Reichseisenbahn. Stimmen für eine Vereinheitlichung des deutschen Eisenbahnwesens werden jetzt auch in Württemberg hörbar. Einer Nachricht aus Stuttgart zufolge, sprach sich das Gesamt kollegium der Zentralstelle für Gewerbe und Handel ein stimmig für die möglichste Vereinheitlichung des deutschen Eisenbahnwesens, unter Umständen für den Anschluß Württembergs an die preußisch-hessische Eisenbahngemein schaft anS. * Hamburger Landverkauf. Die Hamburger Bürgerschaft genehmigte den Berkaus eines Stückes Land in Cuxhaven an die Neichsmarine zur Vergrößerung des dortigen Lazarett- grundktückes. * Diuer beim Ncichstagspräfidenteu. Der Präsident des Reichstags, Gras Udo zu «Ltolbcrg-Wcrnigerodc, gab am Dienstag zu Ehren des großbritannischen Botsci-aftcrs Sir Frank Lascelles ein größeres Diner, an dem die Mitglieder der verschiedenen Parteien des Reichstags teilnahmen. Die Unterhaltung war eine angeregte und man trennte sich erst zu vorgerückter Stunde. * Gerichtliches Nachspiel einer NeichStagswahl. Anläß lich der Neichstagswahl im Wahlkreise Jena-Neustadt hatte die sozialdemokratische „Weimarische Volkszeitung" in einem Artikel „Nationalliberalc Urkundensälscher" behauptet, daß 1903 vor der Stichwahl Aufrufe für den Abg. Lehmann von nationalliberaler Seite mit der Unterschrift „National sozialer Verein für Weida" veröffentlicht seien. Da trotz einer von nationalliberaler Seite gegebenen Richtigstellung da» Blatt die Behauptung aufrecht erhielt, haben einige Weidaer Nationalliberalc gegen den verantwortlichen Redak- teur Klage erhoben. * LandfriedcnSbrnch. Im Prozeß wegen Landfriedens bruches zu Magdeburg wurde gestern das Urteil gesprochen. Von den 20 Angeklagten wurden 6, darunter 3 Lehrlinge, wegen mangelnder Einsicht freigesprochen; "bei 8 Angeklagten wurde die Schuldsrage bejaht und wegen einfachen Land- fricdcnsbruches auf "> Monate Gefängnis für jeden Schuldi gen erkannt; die übrigen Angeklagten erhielten 1 Monat Hast wegen groben Unfuges. S * Wahlrede des polnischen Landsmannministers. Der „Polnischen Korrespondenz" zufolge stellte sich der Minister Graf Dzieduzycki seinen Wählern in Laaioor vor und führte dabei aus, die polnische Demokratie Ga liziens sei zunl ersten Male berufen, die Zusammensetzung der '^rtretung des Landes im Ncichsrate zu bestimmen. Die Demokratie, sagte der Minister, kann eine kräftige Stütze für die Entwickelung des polnischen Volkstums bil den, wenn sie die nationale Sache mit Verstand und der notwendigen Mäßigung verficht. Wir dürfen nicht ver gessen, daß das Poicntum in der österreichischen Monarchie zur Zeit der größten Bedrängnis Schutz und Gerechtigkeit »and und daß auch gegenwärtig die kulturelle und politische Entwickelung des polnischen Volkes nur in diesem Reiche volle Gewähr für ihren Fortschritt besitzt. Ter Minister sprach sodann den Wunsch nach einem einträchtigen Vor gehen zwischen den Polen und den Rutlwncn aus. Tie Polen, sagte er, werden die Interessen sowohl des rutheni- schen Volkes wie des polnischen Volkes vertreten: sie wün schen jedoch, daß die Nutkenen den polnischen nationalen Besitzstand unangefochten lassen. Ter Minister schloß: Auf zwei Grundsätzen ist die Vergangenheit des polnischen Volkes ausgcbaut, diese, sino: niedliches Zusammenleben der verschiedenen Völkerstämme und volle religiöse Turid- samkeit. Diesen Grundsätzen sollen die Polen treu bleiben. * Eine Rede BothaS. Bei einem von Vertretern aller großen Minenfirmen des Randes, sowie der Bank- und Handelshäuffr 'n Ehren deS Transvaaler Premierministers Botha veranstalteten Beurkett hielt dieser eine Rede, in der er sagte, die Transvakrlregierung sei ernstlich bestrebt, der Minenindustrie gerecht zu werden und sie erfolgreich zu ge stalten. Da ihre Blüte von der allgemeinen Entwicklung abhänge, so sei sein Bemühen auf eine nachhaltige Einigung der Rassen gerichtet uud daraus, alle Schwierigkeiten durch eine Föderation der Arbeit zu befestigen. Die Lösung dieser Frage werde nach einer eingehenden Untersuchung in Angriff genommen werden. d * Diner bei Roosevelt. Bei dem Tiner, das Präsident Roosevelt gestern im Weißen Hause zu Ehren der zu den Jamestowner Festlichkeiten entsandten fremden Admirale und Schissskommandanten gab, saß der Kommodore Katau vom Hofe zwischen dem Staatssekretär Noot und dem Ma- rinesekretar Netcalf, gegenüber Roosevelt, der ihm große Herzlichkeit bewies. Nach dem Diner wurden die fremden Offiziere von der Gemahlin Roosevelts empfangen. * Defraudationen und Verhaftung«« i» Sa» Franzisko. Wie der „N. Hamb. Ztg." aus San Franzisko gemeldet wird, erließ der Staatsanwalt gestern mittag Haftbefehl« gegen 48 h oh e B « a m t e der Stadt San Franzisko wegen Teilnahme an den Defraudationen. Der Stadt kassier«? James beging Selbstmord. * Japanischer Besuch. Der japanische General Kuroki ist gestern in Viktoria in Vritisch-Kolumbien eingetroffen und wurde von den Dominial-, Provinzial- und Kommunal behörden herzlich empfangen. * Portugiesische Strafexpedition. Der Telegraph berichtet iTUs Lissabon: Ter erste Teil der militärischen Expedition, die dazu bestimmt ist, unter den Eingeborenen der portugiesischen Gebiete in Süd-Angola die Ruhe wieder herzustellen, ist an Bord des 'Dampfers „Portugal" nach Mossamedes abgereist. Ein Privattelegramm unseres meldet uns: Sämtliche Spodi- el stattsindct. — Umgebung von eit eine Er- * Warschauer Räuber. Nachts überfielen zwischen Pa- bianice und Zdunskavola bewaffnete Räuber fünf Arbeiter, die auf einem Fuhrwerk Waren nach Pabianicc brachten. Sie erschollen alle fünf und versenkten die Leichen im Lev- Flusse. * Ausstandsuachrichtca. Wiener- Korrespondenten tionsarbeiter Wiens, zirka 1700, sind heute in den Ausstand getreten. Es sanden Zusammenstöße mit wenigen Streik brechern statt. Einzelne Möbcstoagen wurden umgoworfeu. Der Streik kommt umso störender, als jetzt gerade der viertel- jährige Ausziohtcrmin und WohnungSwechf Die Ziegcleiarb«iter in der Prag verlangten in der letzten A . Höhung des Arbeitslohnes. Die Ziegeleibcsitzer haben gestern mittag die Aussperrung der Arbeiter von heute ab beschlos. sen, falls diese auf ihren Forderungen beharren. Die Aus sperrung sott vorläufig einen Monat dauern. — Das Hilfs personal der dortigen Buchdruckcreieu ist in den Ausstand getreten. Seine Forderungen sind Erhöhung des Lohnes. Verkürzung der Arbeitszeit und Festsetzung eines Minimal- 'lobntarifes. Die bisher zwischen den Bnchdruckereibellhern und den Arbeitern geführten Unterhandlungen sind erfolglos geblieben. — In Sagan stich sämtliche Bauhandwerker in den Ausstand getreten, nachdem ihre Forderung der Er höhung des Lohnes von Lein Arbeitgeberverbande abgelchnt worden ist. Le'ilWgssÄStt. Tie Rede des Fürsten Bülow über die auswärtig« Lage ist von allen Zeitungen deö In- und Auslandes kommentiert worden; wir haben bereits eine große Reibe von Preßstimmen an dieser und andern Stellen unseres Blattes gebracht. Interessieren dürste noch daS Urteil der „Daily News". Wir lesen da u. a.: Der deutsche Reichstag diskutierte dir auswärtige Politik des Reiches gellem iu einem Geist der Würde und Mößi.mng. den Englands Volk zu schätzen wissen wird. Wir willen wenigstens jetzt, waS Deutschland denkt, tiefe Enthüllung ist nicht setr beruhigend, ober jedenfalls müßen wir anerkennen, daß wir er mit einer Nation zu Inn haben, die wundervoll einmütig und in der da? patriotische Fülllen fest und entschloßen iü. Wenn dieses Gefühl un-S überslü'fig verkachterrrgend er chemt, und wenn es den Anblick nicht aufgeklärter und sogar reaktionärer Tendenzen darbietet, jo ist rS doch weit von den unberechenbaren Paniken und gewalttätigen Drohungen des Jingoismus entfernt. Zur Behandlung der Abrüstnngsfrage durch den Kanzler bemerlt das Blatt: Englands Aktion ist eim'ach; England wünscht saS Anwachsen der deutschen Seemacht einzuschränken und den 8talus qno zu sttreotvvicrcn. Die Deutschen können leider darauf kinweiien, daß eine Reduzierung, wie wir sie Vorhaben, in keiner Weise nillere b s^erige Schlagfertigkeit vermindert. Sie können ans die -Heraus- forderung durch dm Van der „Dreadnought" kinweiien, uno eS iü »in Unglück, daß wir uns noch nicht über die bar barische Praxis hinsichtlich der Beschlagnahme des Privat eigentums aus hoher See in KriegSzcilcn ausgesprochen haben. Hätten wir diese Konzession gemacht, so könnten wir eher uns mit größerer Kraft darauf hinwellen, daß unsere Flotte keine Drohung der Zerstörung ober eines Angriffes bedeutet. Bülow hat sib definitiv geweigert, in die Diskussion im Haag ein;,mieten. Jeder Wert, den diese haben mag, ist daher nur der der Propaganda." Zur iutersatioaalea Politik schließlich schreibt die Zeitung: Deutschlands Politik ist »Ichi die gutrr Europäer, und keine fortgeschrittene Demokratie kann behaupte», sie zu lieben oder zu billigen. Deutschland stehl allei» wie »tue reaktionär« Gruppe in einem demokratischen Parlament. I« diese» Sinne könne» wir nicht mit ihm zusammengeheu, rurd wir müße» solche eoropäische» Ansichten konsolidiere«, die mit uns übereinstiurmen. Aber wir geben keinen Augenblick zu, daß Deutschland aunimmt, wir wollten es mit eiuer Gruppe von Alliierten umgebe», di«, durch militärische und Flotlen- konventiouen mit einander verbünde», e« in der Verfolgung seiner legitimen Ziele beschränke» u»d sei» Prestige als Großmacht zer- stören. Eine solche Strategie würde ein« Aufreizung zum Kriege und eine Untreue au der liberalen Friedenspolitik fein. Lokales unck vermischtes. Wetterbericht be» kgl. sächs. meteor. Institut« zu Bresben. Voraussage für Veu 3. Mat. Starke südliche Winde, teilweise heiter, meist trocken, etwas wärmer. * Auszeichnung. Die Kgl. KreiÄ-auptmamsschaft Leipzig hat dem seit 2. Mai 1882 ununterbrochen iu der Maschincn- bauaustalt Kirchner und Co., Aktiengesellschaft, in Leipzig- Sellerhausen, beschäftigten Magazinoerwalter Bruno Edmuird Baumann in Leipzig-Sellerhausen eine Bolobi- guugsurkunde ausgestellt, die ihm heute in Gegenwart eines Vertreters der Firma an Ratsstelle ausgehändigt wurde. * Voiw Schwurgericht. In der diesjährigen dritten Schtourgerickstsperiode werden unter dem Vorsitz dcs Lano- gcrichtsdirektorS Dr. Kuhn folgende Haupwerhandlungcn abgehasten werden: Donnerstag, 2. Mai: pocmittegs -HlO Uhr: gegen den Drcrhtarbe'ter Willy Karl Paul Fischer aus Berlin und den Reisenden Karl Friedrich Robert Hirsekorn Es Wolgast wegen Raubes, vor mittags tz-ZT Uhr: gegen Len Maurer und Korbflechter Her mann Bruno Leipnitz aus Wiesenthal tvegen Brand stiftung; Freitag, Z. Mast vormittags -A10 Uhr: gegen den früheren Markthelscr F-^nz Paul Men de aus Klein- Oels wegen versuchten Raubes, vormittags 11 Uhr: gegen den Kvhlcnarbeiter Alois Johann Heimann aus Nedkau wogen Meineids; Sonnabend, 4. Mai: vor mittags -^10 Ubr: gegen die Wirtschastsgehilfiu Minna Anna Eilenburger aus Burkartshain wegen Kindes tötung, vormittags 11 Uhr: gegen den Handarbeiter Friedrich Hermann Weber aus Otterwisch wegen ver such t e » M 0 rd e s; Montag, 0. Mai: vormittags-^10 Ubr: gegen Len Holzmaler Richard Bernhard Otto Kluge aus Lerpzig-Anger-Crottendorf wegen Brandstiftung; Dienstag, 7. Mai: vormittags A»10 Uhr: gegen den Schuh macher Otto Karl Naumann auS Leipzig-VolkmarAdorf wegen Mordes und schweren Raubes; Mittwoch, 8. Mai: vormittags ^10 Uhr: gegen die Feuermaunsehcfrau Martha Klara Drechsler, geb. Hippe, aus Colbitz wegen Brandstiftung usw., vormittags 12 Uhr: gegen den Bauunternehmer Friedrich Franz Silber aus Ouciß wagen Sittlickikeitsverorechcns; Freitag, 10. Mai: vormittags >^10 Uhr: gegen den Schuhmackergesellen Wenzel Oulowski ans Nadezovic wegen Meineids; vor mittags l412 Ubr: gegen den Steinbruchsarbeiter Friedrich Karl Loge aus Schmölen wegen Meineids; Sonn abend, 11. Mai: vormittags ^10 Uhr: gegen den Bau unternehmer Karl Gustav Kaiser aus Ansbach wegen Meineids, vormittags 11 Uhr: gegen den Diemtknccht Max Arno Jope aus Thierbaum wegen Sittlichkeit?- verbreche ns, und Montag, 13. Mai: vormittags -"^10 Uhr: gegen den Zimmermcister Karl Friedrich Andreas Pieper aus Gelmerstcdt wegen betr »glichen Ban kern tts, Meineids und Untreue. Die Verhand lungen gegen die Eilenbergcr, Naumann, Silber und Jope finden voraussichtlich unter Ausschluß der Ocffentlichkeit statt. -st Personalien von der Eisenbahn. Tic Fcuermänner 1. Klasse und Lokomotivführeranwärter Pestner und Scholz in Leipzig I und Grund, Prügncr und Herrmann in Leipzig II wurden zu Feuermänncrn 1. Klasse und Reserveführeru befördert. Der Feuer mann 2. Klaffe Härtig ist von Meuselwitz nach Leipzig I versetzt worden. — Es erhielten Gcldbelohnnngcn be willigt: der Hilfsweichenwärter Ihle in Leipzig I nach Ltzjähriger Dienstzeit, der Wagenschreiber Pest er in Leip zig II, der Schlosser Stein und der Schmied Marx in Leipzig I nach Mjähriger Dienstzeit, und der Hilsswcichen. Wärter Eysvldt in Leipzig II nach 35jähriger Dienstzeit. wohnten gleichfalls der Abschiedsfeier bei. — Herr Liebig wird die Leitung des Königs. Theaters zu Wilvbad während des Sommers beibebalken, dann aber gedenkt er eine Weile der Ruhe zu pflegen. Tresdner Musik. Am 30. Avril debütierte im Kgl. Overn- bauie als Margarete in GounodS gleichnamiger Oper Frau Aoelnn-van Endert mit überraichenbem Erfolge, io Laß das Publikum seiner Freude über die gesanglich und darstellerisch höchst anerkennen werte Leistung lebhaftesten Ausdruck verlieh. Die an gehende Bübnensängcrin, die im Konzertsaal sich bereits vorteilhaft bekannt gemocht bat, soll noch als Ella in „Lobengrin" gastieren nnv dürfte vielleicht für Vie Hosoper verpflichtet werden. Unmittel bar nach ibrem ersten Auftreten engagiert wurde eine andere An- nngrrin, Frl. van Dreßrr, die gl-S Elisabeth in „Tannhäuser" eine unzweideutige Probe großer Begabung abgelegt hakte. Ist G. * Ter Crrcgcr des Keuchhustens. In der Sitzung Ler Ke- sellschait der Aerzte in Wien teilte, wie von dort gemelLet wird, Lrr Professor für valhokogijche Anatomie und Projektor des WilhcliuinenspItalS Tr. Hetnrick Albrecht mit. Laß eS ihm ge lungen >ci, Leu Erreger LrS Keuchhustens z» finden. Tieier sei mit dem schon lange bekannte!! Fnfluen-abazilluS identisch. Schon seit langem nahm mau an. Laß der Keuchhusten durch eine spezifische Pakterienart hrruorgerusen werde, die bis setzt nicht näher bekannt war. Bei dem immer mehr an Ausdehnung und Bedeutung ge winnenden Bestreben, all« Infektionskrankheiten durch Seren zu behandeln, legte man naturgemäß auf die Feststellung der Erreger des Keuchhustens großen Wert. In dieiem Sinne sind auch die Ergebnisse der Forschungen Professor Albrechts zu begrüße». Pro fessor Albrecht hat — seinen Mitteilungen zniolae — auS Len Keuchbusren-(Jnflllenza-,Bazillen rin Serum hergestcllt, LaS, Kanin chen eingesvritzt. schwere Herzentzündungeu kervorrirs. Tieie Ver suche erklären auch, warum die Jnflnenza gerade aus daS Herz des Menschen einen jo nachteiligen Einfluß ausübt. * änm Schutze der Londoner Pauls KiUheürale. Wir leien in Ser „R. Fr. Pr.": Die Bevoliernng von London ist be unruhigt, weil Zweifel über die bauliche Sicherheit des Wahr zeichens von London, Ler altehrwürdigen Pauls-Kathedrale aus tauchen. ES zirkuliert eine Petition an Leu Lord-Mayor, in welcher derselbe eriucht wird, eine Versammlung in der Guild- l all einzuberuien, um dre Kathedrale zu „retten". So schlimm steht eS mm nicht, wie in einem Artikel, den Lie „Times" über Len Gegenstand veröffentlichen, versichert wild. ES ist nicht zu leugnen, daß seit einiger Zeit, man kann nicht mehr ieststeflen, leit wann, eine Senkung an ter Südseite der .Kathedrale be merkt wurde, Lie ohne Zweifel die Folge von unter der Erde vorgeaommrnen Arbeiten ist. Trete Senkung wird unausgesetzt im Auge brbaUrn, und irder, auch der mindeste Fortschritt derielben w rv geucm beobachtet. Es hat sich aber bisher keine Gefahr für daS Gcbä»de hercnisrzestellt. Die gegenwärtige Agitation hat jedoch mit dieser Lenkung direkt nichts zu schaßen. Sie wurde dadurch hervorgerufen, daß der Londoner Magistrat vom Parlament Lie Zustimmung einholte, einen Hauptabzugstanal zu bauen, Ler in einer Enifernung von 15 11, uud in einer Tiefe von 17 m am süd westlichen Turm der Sank: Pauls-Kathedrale oorbeigeführt werden soll. AtS Liefer Plan vor drei Jahren onfianchte, zogen der Dekan und LaS Kapitel Experten zu Rat, nnd da sie sich über die Sicher heit der Kathedrale ganz beruhigt liebsten, erhoben sie keinen Protest gegen die Anlage Les Abzugskanalv. Zu Ende re-S vorigen Jahres wurde jedoch ein neuer Architekt, Nervhn Macartueq, mit dcr Lberaussicht über Lie Kathedrale betraut, und Lieser scheint uicht so günstig über dte Sache zu denken. Er berief eine Kommission von Architekten rin, nämlich die Professoren Belcher Coltcutt nnd Sir Aston Webb, und diese haben ein Gutachten abgegeben, das vorzeitig und ohne ihre Erlaubnis veröffentlicht wurde, uni in welchem sie erklären, dcr AbzugSkaual sei so nabe an der Kathe drale geblaut, daß er ihre Sicherheit gssährde. Darauihin wende- teten sich der Erzbischof von Canterbury, der Lord-Mayor von London und der Bischof von London an den Magistrat mit der Bitte, es möge für den großen Sammelkanal eine neue Route vorgezeichnet werden, welche nicht in der Nähe der Kathedrale vorüberführt. * Ein neues Mikrophon. Die Züricher Telcphongeiellschaft hat zur Verbesserung ihres weitverzweigten Feralvrechchuems ein neues Mikrophon konstruiert, Las nach AnSsagen von Sachverstän- Ligen die bisher gebräuchlichen Susteme west übertreffe» soll. Bis jetzt hat sich eine vollkommene Harmonie der mehr oder minder starken elektrischen Ströme mit den Schwingungen dcr Membrane nicht erreichen lassen, wodurch die klare Ucbermittelung des ge sprochenen Wortes beeinträchtigt würde. Nach der „Telegraphischen Zeitschrift" ist dies Hindernis bei dem neuen Mikrophon dadurch beseitigt, daß die Membrane zwischen einem Ning und eine: Scheibe aus Kohle zu liegen kommt. Die Membrane ist mit Bertieinngen zur Aufnahme Keiner Kohlenslücke versehen, Lie Len Kontakt zwischen dem Ring und der Membrane einerseits uns dcr Scheibe und der Membrane anderseits Herstellen. Durch Einschaltung stärkerer Elemente wird die lleberetnstimrmwg der Membranscbwingnngen mit dem Strom erreicht. Die Wirkungen des neuen Mikrophons sollen so vorzüglich sein, Laß jedes Wort klnr und deutlich zum Ausdruck kommt. Strombali. Mau schreibt uuS: Ist eS nicht Etrindber-, der die reizende Geschichte erzählt, wie sein Schiff nächtlicherweile di« Liparischen Inseln vassiett und der Kapitän, in das tiefe Dunkel wetiead, dein Reisenden sagt: „Sehe» Sie dort den leuchtenden Punkt'? DaS ist LaS Feuer des Stromboli." „Aber ich sebr g«r nichts." Ter blickt ihn dec Kapitän bewundernd an und spricht: „Seit 23 Jahren fahre ich regelmäßig bei Nacht hier vorbei und zeige den Reisende« das Feuer des Stromboli. Sie sind der erste, der den Atur gehabt hat, zu sagen, daß er nichts sieht. Auch ich habe iu diesen ganzen 25 Jahren noch nie etwas gesehen. Ich glaube, der Stromboli ist so tot, wie eine tote Ratte." Das ist eine hübsche Geschichte im Tatarerrstilr; aber leider irrt sich der brave Kapitän, und der Stromboli beweist soeben Lurch sehr energische Tätigkeit, daß er noch heule, ebenso wie im Altertum, ia regster vulkanischer Wirksamkeit ist. Eine merkwürdige Tatsache ist dabei, daß gleichzeitig aus Kalabrien un gewöhnliches Wetter gemeldet wird. Es gebt nämlich ans alten Zetten der Glaube, daß die Tätigkeit des Stromboli in enger Verbindung mit dem Wetter steht. Wenn eS regnet oder wenn Südwinde wehen so beißt es, entsteht oewätmlich ein kleiner Ausbruch; seit alten Tagen haben Lie Schisser au« Ler Wirkung, Lie die Wellerverändu uugen auf die Feuer der Liparische» Bul!a»r babea sollen, auf Lie Grmhren des WindeS und Las bevor stehende Detter schließen zu dürsen geglaubt. Da« haben a»ch schon die Alten angenommen, und LeSbaib habe» sie den Stromboli Leu, Beherrscher der Wind« A eo l uS zum Aufenthaltsorte gegeben. Virgil kennt bereits Las beständig« Getöse dieses Berge«, uud schreibt es den rasenden Ätinven zu, die darin ringekerkert srieu. Daß der Stromboti Lie Eigentchaft eines Wetterpropheten hat, erkennt auch die moderne Wissenschaft au, allein dec französisch» Forscher Bergcat fi«ht Lie Ursache lediglich Larin, daß bei lasten und seucht«» Winden mebr Rauch aussteig», bei trockenem Wetter jedech di« Dampfe des Krater« sich nar «es kurz« Zett trmzentriea« können, aiSbald aber in der Last «rkgesvg«, werden und ver schwinden müssen. Auch eine starke Lustverminderung ist ohne jeden merklichen Einfluß auf die eruptiven Vorgänge am Stromboti. Tätig ist dieser Vulkan unausgesetzt; unausgesetzt gibt cr ein starkes Getöse von sich; aber wenn der Feuerriese nicht gerade so gefährlicher Laune ist, wie gegenwärtig, so kann man ganz wohl die Spitze Les Kraters erllmnnen und von da ia den weit gähnenden Schiund hiuabschanen. DaS ist ein furchtbar-großartiges Bild: in unermeßlicher Tiefe sieht man unten einen feurigen See; langsam steigt die glühende Masse, wie von einem Alemdrncke ge hoben. und langsam senkt sie sich wieder hiuab; es ist eia Ebben und Fluten in regelmäßiger Wellenbewegung. Nach den neueren wissenschaftlichen Untersuchungen ist es kaum noch zweiselhaft, daß die Vulkane der Liparischen Inseln, und insbeiondere auch der Stromboli, zum Aetna, vielleicht gar selbst zum Vesuv in engsten Beziehungen stehen. Die Liparischen Inseln bilden geologisch ein Bruchseld, und Vesuv, Aetna und Volcano (ein Ge nosse des Stroniboli) liegen beinahe in derselben Linie. Der Gipfel deS Stromboli ist natürlich unfruchtbar und besteht au« loser Asche: aber der übrige Teil deS BergeS ist reichlich bebaut und mit Wein bepflanzt. Uedcrhanpt gehören die Liparischen Inieln zu den fruchtbarsten und schönsten Teilen SnditalienS: Fischfang und Korgllcnfischerei, Wein- und Ackerbau, sowie der Handel mit Rosinen bilden die Erwerbsquellen der Bewohner; und der Handel mit Bimsstein, einem Produkte der Vulkane Ler Inseln, ist beinahe ein Monopol dieser Estande. Aber freilich müssen sie dann auch innoer wicder auf Lie AuSbrnche dies« ihrer gefährlichen Nachbarn gefaßt sein. Sprachecke des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins: „Aerxtevcnlfch." Mit dem Arrctedrutsch in es noch vielfach Übel bestellt. Wennschon es in Deutschland wohl keinen Arzt mehr gibt, der wie frühere Mitglieder dieses Standes seine Unkenntuiss« mit einem lateinischen Mäntelchen z» verhüllen braucht, — der Fremdwörter gebrauchen denuoch gar manche unser« Aerzt« noch allzuviele, selbst im Verkehr mit Leu Kranken, die solche zumeist gar nicht verstehe», ja oft durch sie beunruhigt werden. Und all- zuweuige Kranke wagen den Arzt zu frazen, was seine Aussage denn eigentlich aus Deutsch bedeutet, oft zu thrrm großen Schade». DwS sollte aber dennoch stet« geschehe», denn der Deutsche darf doch auch von seinem Arzte verlangen, daß er Deutsch mit ihm rede. Daß dte« aber auch lehr wohl möglich ist, zeigt da« acht« Berdeutschungsheft Les Mg. Deutschen Sprachvereins „Die Heilkunde", da« die entbehrlichen Fremdwörter au« der Sprache der Aerzte und Apo theker enthält, vom Geueraloberarzt Tr. Otto Konow io Mainz unter Mitarbeit vieler Fachmänner versaßt nnd soeben bereit« in füuft« Auilage bei Berggolv in Berlin nschieuen ist. Mit seinem ersten Erscheinrn im Jahre 1897 hat da« Buch durch seine ungezwungenen Verdeutschungen und wohlbegründeten Bor- schlüge wesentlich dazu beigetregeu, daß sich bald in Fachschriften, namentlich aber in der Sprache der ärztlich« Zeugatffe und «ich im mündlichen Ausdrucke der Aerzte «iae deutlich« Hinneigung -um Gebrauche eiuer geläuterten Sprache bemerkbar macht«. Vom preußischen Minister L« geistliche», Unterrichts- uuv Medizimü- angelegcnhesten wurde daS Buch den Kreisärzten zum Gebrauch bei Abfassung ihr« Gutachten angelegentlich empfohlen, und auch uni« den Militärärzten, Lenen ein« verständlich«, von Fremdwörtern rein; AuSdrockeweije zur Pflicht gemacht ist, hat eS viele Ver breitung gefunden. Bon Kvankenhtmern und ihren Bediensteten wird es viel begeh»!. Die letzt erschienene ü. Auflage bringt et»r erhebltche Vermehrung des Stosses, indem zahlreiche Fremdaus- drück« der neueste» Forsch»ug durch verftimdltch« deutsche Wörter ersetzt morde« find. Wer auch ia der Berufssprache ein Deutsch« bleibe» will, »Kd in dem kGtm» Buch« efire willkommene.Hilfe finden. Und solche Hilfe finden darin auch die, die zu schüchtern sind, ihren Arzt um Erklärung zu bitten, aber doch gerne wissen möchten, was er ge'agt hat, und kein großes Nachschlage werk zur Hand haben. 'Die „Heilkunde" kostet nur 60 cH und ist durch ,ede Buchhandlung zu beziehen. Vielleicht kann auch mancher Arzt, der bis jetzt noch arglos fremdwörtert, sür die Sach- des Sprachvereins gewonnen werden, wenn ihm das Heftchen niit Leu Worten entgegengehalten wird: ,„Ach, ich versiebe das Wort icht, Herr Doktor; sagen Sie es doch, bitte, auf Deutsch. Hier steht es sicher drin." Vielleicht entsagt auch « daun der mittelalterlichen Gewohnheit des Prunkens mit Lei» Fremdwort. * Kleine Chronik. AuS Berlin wird gemeldet: Die Medizi- uiichr Gesellschaft hat Geheimrat Professor Senator (nicht Pro fessor BI«) mit großer Mehrheit zum ersten Vorsitzenden als Nach folger Bergmanns gewählt. — In Paris ist der Professor Poiri en von der medizinischen Fakultät gestorben. — Der Vorstand der Deutschen Sbakesveare-Gesellschaft hat in seiner Sitzung am 22. Aprfl beschlossen, für die beste Bearbeitung des Themas: „Hamlet aus der dentichen Bühne bi- zur Gegenwart" einen Preis von 750 auSzuseycn. Die Bearbeitungen sind in deutscher Sprache bis zum 1ö. März 1908 an den geschäftsführenden Aus schuß der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft einzujenden. Jede Einsendung ist mit einem Motto oder Zeichen keonllich zu mache»; in einem verschlossenen Briefumschlag, welcher mit dem gleichen Motto oder Zeichen za versehen ist, muß der Name des Einsenders enthalten sein. AlS Preisrichter haben sich bereit erllärt zu wirken die Herren Geheimrat Bürklin (Karlsruhe), Professor Fischer (Innsbruck) und Professor Schick (München). Die Preisverkündigung erfolgt bei der nächsten Jahresversamm lung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft am 23. April 1908 in Weimar. Dte preisgekrönte Arbeit geht in das Eigentum der Gesellschaft über. — In d« Frag« der Revision von Schlegel- Tieck« deutschem Shakespeare hat di« gleiche Gesellschaft in ihrer Generalvermnunkmg (23. April) eine» beachtenswerten Be- schloß gefaßt. Sie richtet nämlich an den Verleger ihr« Volks ausgabe zu 3 -<«, die ein so gut wie ilnveründertrr Abdruck des Originaltexte« ist, die Aufforderung, dies« nach wie vor auf dem Markte zu halte». Es scheint also »och keine der bisherigen Revisionen s» ausgefallen zu sein, daß sie deu ursprünglichen Schlegei-Tieck außer S»rS zu letze« vermöchte. Gegen da» Revidiere» überhaupt bat sich dir Shakespeare - Gesellschaft nicht auSgetprochen. — Wilhelm Filchnrr, d« bekmratr deutsche ForschuugSrrisende, dessen Werk: „Da« Rätsel de» Matsch«" eine Expedition durch Rordost- Tibet schilderte, ist von du Geographische» Gesellschaft zu Pest »um korrespondierenden Mitglied« ernannt worden. — Fräulein Käte Härder a»S Leipzig hat in eiuem Kou-ert in Münster (Westfalen) ersotqreich gesuuge». — Wie bet deu Jahrr-auS- stellungen im Parts« Salon die Gesellschaft vo« Part ain jour äs verui««UL, dem „FtruiStage", d« Ein ladung d« Künstler folgt, mrd di« D«m» iu ihre« neuen FrühjahrS-Toiletteu dem Salo» ihre» ersw« Besuch abstatten, so wollen auf eine Anregung vo» Professor Olbrich auch die Künstler der Kölner Ausstellung im Verein nckt dem Ha««h«rr» der Flora die Geselsschast von Köln zu einer festlichen Borbesich- tigung eialaden. Am Sonnabend, den S. Mai, nachmittag» 4'/, Uhr. wird d« Aussichtsrat und Vorstand der A.-G. Flora und der künstlerische Beirat seine Gäste im HauptaaSsiellnngs-Grbäude rmpsaitgen. -- AuS Weimar wird un« geschrieben: Der Staats preis sür theologisch« Arbeiten für 1906 über das bedeutsame Thema „Der Tolrrauzbegriff in der evangelischen uno katholischen Kirche" ,ft vom Grohberzogiicheu Kirchnrrat dem Diakouus PrtSk« in Weida »«liehe« worden.
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