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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193706053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19370605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19370605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-05
- Monat1937-06
- Jahr1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1937
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Das letzte Geleit für die Lote« der „Deutschland" veWsche Matrosen im Trauerzug bei der Beisetzung der Opfer vom Panzerschiff „Deutschland" in Gibraltar" lAffoctated Preß — Wagenborg — M s tri Wehr- mrd Arbeitsdienst verbessert Die WirtschastsbeiHilfe für Unternehmer und freie Berufe ndz. Berlin. In einem gemeinsamen Runderlab haben der Reichsinnen- und der RetchSfinanzminister neue Bestimmungen über die Durchführung der Iamiliennuter« stützmeg bei Einberufungen zum Wehr, und zum Arbeits« m«»st erlassen. Unter Aufhebung der bisherigen Bestlm- «nnge« bringt die Neuregelung nicht nur eine verein fachende Zusammenfassung, sondern vor allem eine ganze Reitze von Verbesserungen. Die sogenannte Zusatzfamilien, mrterftützung, di« im Einzelfall über die Richtsätze hinaus gegeben werden kann, wenn andernfalls eine nicht zumut- bare Verschlechterung der Lebenshaltung entsteht, wird von dv «ef 78 Prozent der Richtsatzgrundlaae erhöht. Weiter ist neu der Wegfall der Heranziehung der Unterhaltsver pflichteten bet sämtlichen Uebungen. Schließlich aber hat die Wirtschaftsbeihilfe für «inberusen« Unternehmer und Angehörig« der freien Berufe eine Verbesserung erfahren. Bei den engeren Iamilienangehvrigen, der Ehefrau und den Kindern, ist die UnterstützungSberechttgung ohne wei teres gegeben, soweit ihr notwendiger Lcbensbedarf sonst nicht ober nicht ausreichend gesichert ist. Bei den anderen Angehörigen ist Voraussetzung, baß der Einberufene ganz ober zum wesentlichen Teil Ernährer war. Er mutz min destens die Hälfte des Lebensunterhalts bestritten haben, wobei der Leiter des Stadt- oder Landkreises den örtlichen Verhältnissen angcpaßtc Richtsätze für die Bemessung des notwendigen Lebensunterhaltes fcstsetzt. Die Gewährung der Iamilienuntersttttzung ist nicht von einer bestimmten Mindestdauer der Einberufung abhängig. DaS Verhältnis zur Arbeitslosenunterstützung bleibt tm wesentlichen unverändert. Die Anwartschaften in der Sozialversicherung werden gesichert notfalls auch durch Veihilfen für die berechtigten Angehörigen. War ein Ein berufener bis zur Aushändigung des Gestellungsbefehles Unternehmer oder übte er einen freien Beruf aus, so ist gegebenenfalls zur Fortsetzung des Betriebes oder freien Berufe» anstelle der Iamilienuntersttitzung eine Wirt schaftsbeihilfe zu gewähren, soweit ohne sie die wirtschaft, lich« Lage des Einberufenen während der Einberufung ge fährdet ist. DaS gleiche gilt, wenn der Einberufene die Hanptkrakt in dem Betriebe eines untersttitzungSberechtig- ten Angehörigen war. Die Wirtschaftsbeihilfe ist inSbe- sondere zur Entlohnung einer als Ersatzkraft für den Ein berufenen eingestellten notwendigen Arbeitskraft und zur Deckung der Miete für gcwerbltche Räume zu gewähren. Der Letter des Stadt- und Landkreises setzt nach Anhörung der zuständigen berufSständtschen Vertretung die Wirt- schaftSbeihilfe fest. Jeder UntcrstühungSberechtigte muß grundsätzlich seine Arbeitskraft zur Beschaffung des notwendigen Lebens- »86 tv ^nkviftta-Varlatz. SarUn 8VV SS s34 And immer wieder hat uns die- kleine, feine Md Freude gemacht. So ist es auch diesmal. Frauen nnd Mädchen umdrängen den Tisch. Und als Poinlner dsn letzten Kehrreim bringt, singt die Runde freudig mit. DaS Lied summt noch in uns nach, als wir uns gegen htüb zwölf Uhr auf den Weg zum Bahnhof machen. SS ist so still im Dorf. Sine Helle, warme Sternennacht. Ver einzelt« satte, gelbe Lichter. Hinter uns gedämpftes Lachen. Ein Brunnen rauscht. Sie schnell ist der Leg zum Bahnhof zurückgelegt l Wie rasch geht der Zugs SS bleibt uns keine Zeit zu einem langen Abschied. Wir winken, bis die erhellten Wagen in der Dunkelheit untergetaucht sind. Dann stehen wir da und schauen einander an. Und weil wir voll Sehnsucht sind, sind wir «in bitzchen dümmer als zuvor. r „Liebe ist ein gewolltes Unglück!" sagi Franz. ,LoS! Wir wollen nicht zu spät kommen." Wir machen einen Dauerlauf. Ueber der vermehrten Tätigkeit vergißt das Herz, daß da irgendwo ein Zug mit drei hübschen Mädchen durch die Nacht fährt. Schlag zwölf Uhr melden wir uns in der Wachtstube zurück. * Der Rest der Woche geht rasch und nüchtern vorüber. Wir r-icheu unsere Urlaubsscheine ein, die wir am Sams tag, nach Beendigung des ReinigungSdlensteS, zurück- erhalten. Da wir eine Bergwanderung machen wollen, hab« wir ZtvtlerlaubniS erhalten. MS wsvdS d« sichcham B«a beAeia«". brat Samad bedarf«- für sich einsetzen. Ausgenommen sind Fäll« schlech ter Gesundheit, besonderer häuslicher Verhältnisse, hohe» Alter und Frauen, deren Aufgabe der Kindererziehung gefährdet würbe. Erklärt ein Arbeitgeber, daß er eine freiwillig« Zuwendung gewähren wolle, ihre Höhe aber erst nach Mitteilung des außer Ansatz bleibenden Höchst- betrageS bestimmen könne, so hat ihm die Familienunter- stützungsbehürbe diesen Hvchstbctrag unverzüglich bekannt- zugeben, und ihn gleichzeitig zu ersuchen, ihr die Höhe der bewilligten Zuwendung alsbald mitzutcilen. Generaloberst Göring weihte «in Denkmal für General W«v«r Auf dem Waldfriedhof in Stahnsdorf bet Berlin sand im Rahmen einer eindrucksvollen Gedenkfeier die Enthüllung eine- von dem Berliner Bildhauer Prof. Haffenrtchter ge schakfenen Denkmals durch Generaloberst Göring für den vor Jahresfrist verunglückten 1. Generalstabschef der Luft- waffe, Generalleutnant Wever statt. — Generaloberst Gö ring bet der Gedenkrede.' lScherl Bilderdienst — M). lScherl Bilderdienst — M.) Di« «eisetzuug der Opfer von Ibiza i« Gibraltar Abordnungen der englischen Kriegsschiff« „Arethusa und „Despatch" schieben während der Beisetzung im Friedhof von Gibraltar den Shrensalut über bas Grab der deutschen Matrosen, die später in die Heimat übergeführt werben. (Weltbild - Wagenborg — M.) Der Führer ehrt Marschall Mana-rhei« Der deutsche Gesandte v. Blücher überreichte dem finnischen Fcldmarschall Baron Mannerheim da- Grobkreuz d«S Ehrenzeichens vom Deutschen Roten Kreuz und sprach Ihm I gleichzeitig die Glückwünsche des Führer- und Re«chSkanz. I iers zu seinem 70. Geburtstage au». Feldmarschall Mannerheim bankte in einer Ansprache herzlichst für die . 1-hrung. —Die Ausnahme zeigt Fcldmarschall Mannerheim. lWeltbild - Wagenborg — M.) Glückwunschtelegramm b«S ReichSkriegSminifterS an Feldmarschall Baron Mannerheim )l Verltn. Der ReichSkrtegSminister und Oberbefehls haber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, hat dem finnischen Feldmarschall Baron Mannerheim zu seinem 70. Geburtstag ein in herzltchen Worten gehaltenes Glückwunschtelegramm übersandt. -»< Nu nr I <- zum Abschied. .„Daß ma fei koaner abstürzt! De« lange Gftell da", er zeigt auf Franz, „schaut mir net danach au«, al« ob's recht kraxeln kann«." „Haben Sie 'ne Ahnung!" erwidert Franz mit seinem Leibspruch. „Und wenn mir schon was zustiebe, wär' da» vielleicht schlimm? ES ist doch einer da, der Konrad heißtl" „Macht-, daß Weiler kemmtS!" schreit Konrad und zeigt sein grimmigstes Gesicht. Wer ihn kenn«, weiß, daß er guter Laune ist, wenn er grimmig dreinschaut. Wir pilgern los. Die Brotbeutel haben wir uns in der Küche füllen lasten. ES ist fieben Uhr abends, als wir am Baumgartenhof anlangen. Da haben wir einmal ge arbeitet. Wie lange ist das her? Kaum vierzehn Tage. Und dennoch liegt so vieles dazwischen. Wir trinken «in GlaS Milch und breche^ rasch auf. Zwei Stunden Wege liegen noch vor uns. LS ist eine schöne Wanderung durch Wiesen und Felder. Langsam führt der Weg höher und höher. Wasser plätschert in den Laufgräben rechts und link». Mi« der finkenden Sonn« werden mählich die Stimmen des Abend laut. Frösch« quaken. Ein Bussard hält scharfäugig Aus schau nach einem letzten Schmause. Heimchen geigen den Abendsegen. Längst ist das Dorf unter uns entschwunden. Wuchtiger und gewaltiger schälen sich die Berge aus dem Spiel letzter roter Lichter. Abenddunkle Matten mit einsamen Kuhherden. Melodisches Geläute. Wald nimmt uns auf und der Weg wird stell. Wir bereuen «S nicht, abend» noch aufgebrochen zu sein. SS wandert sich leichter in der dunkle« Kühle der beginnenden Nacht als in der hell« Därme des jungen Tages. Von Strecke zu Strecke wird der Weg beschwerlicher und ansteigender. Aber war tut uns das? Wir achten kaum darauf. Unsere Gedanken haben sich bereit- in den nächsten Tag Hineingeiastei. Und da ist alles beschwingt, voller Erwartung und voller Freude. Ein Kreuz «n »eg. Darunter eine Bank. Eine An» schrift, di, den Wanderer zur Rast ein»««, läßt sich etz« noch entziffern. Wir setzen uns. Richt lang«, nm lei» Ermüdung aufkommen zu lasten. Eine halb« Stund« nach- Der Weg wird womöglich noch steiler. Anheimelnde« Glockengeläute schwingt fern durch die Still« d«S Berg- waldeS. Da- sind die Kühe von den HimmelmooSalme». Run ist'» nicht mehr schlimm. wir gelangen an die Weggabelung. Der Pfad nach link- führt zu den Almen. DaS Läuten verstärkt sich und klingt klar und deutlich durch die Nacht. Recht« über uns ein freundliche- Licht in der Schwärze. Das Brünnstein haus. Da tritt auch der Mond hervor. Nach kurzer Steigung können wir die Almhütten sehen. Schwär, «ud geduckt liegen sie inmitten der schlummernden Matt«. Bewegliche Schatten davor. Die weidend« Herde. Ei» Brunnen plätschert. Wenig« Schritte noch und wir steuern auf da- BrünnstetnhauS zu. Licht fällt uns ent gegen. DaS Küchenfenster steht weit offen. Lin blond- zöpfige» Mädel werkt am Herd. Wir tauch« die heißen Arm« in- kühle Laster de- Brunnens und erfrischen auch Gestcht uüd Brust. Dann tret« wir tu« HauS. Eine freundliche, holzgetäfelt« Stube. Fremd«, die Karten schreib« Wer ist schon in ein BerghauS getreten, in dem Fremde nicht gerade Karten schrieben? wir packen unsere Brotbeutel au« und lasten uns Milch bringen. Ah, dar schmeckt! Wir lasten uns Zeit. „Wohl sah ich viel, da- Äug' and Sinne mir ergötzte; doch nichts, da- meine Berge mir ersetzte", steht auf buntem Täfelchen über der Tür. Bei einer Zigarette plaudern wir von dem Tag, der uns bevorstehl. Bauer Sepp ist in ganz großer Stimmung. An diesem Abend übertrifft er sogar Fran,. Als sich die Fremden zurückgezogen haben, lacht und tobt er herum» daß es nur so seine Art hat. Ein Mädel erscheint. Wie da- mit dem Schlafe« sei? „Im -au» ist nur noch ei« Bett stet", erklärt sie. „Aber die Herberge ist völlig leer." kFortsetzunq folgt.)
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