Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193808125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19380812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19380812
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-08
- Tag1938-08-12
- Monat1938-08
- Jahr1938
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt zu Großenhain und des Hauptzollamte» Meißen 91. J-Hrg. Freitag, IS. August 1938, atenVS J-187 Srahtanschrkfft Tageblatt «ftfa Fernruf 1S>7 Postfach Nr. öll Postscheckkonk« «retten ISS» Girokass«: «esa Nn. SS ««d Anzeiger lLlbeblaü «tt Tyrlgett. Diese Leitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» EmlSSauptwann» roßenhatn behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche B«kauntmachunge« »e» Ffteguzamte» Ries« durch Postbezug - —- — — di« Nummer de» Ausgabetage» sind bi» 19 Uhi ' mm breite mm.Zeile oder deren Rl ^^h"un^und G"er"ch^sstand^ist^ Hö'here'Gewält.'Betr'iebSstörunüenusw entbinden den Verlag von Feierliche Eröffnung des 12. Internationalen GartenbMkongreiies bei kroll vertret«- «o» »i Nolt-nea ,u Sait in verlin - Eröffnungsrede »es NeichSeraShningSmiaifter« varr« Vie Hebe de» Neichsministers Darre Nach Worten der Begrüßung führte Reichsminister R. Walther Darrs aus: Schon der erste Internationale Gar- tenbaukongreß 1889 in Pari» zeigte, wie notwendig und fruchtbringend derartige Veranstaltungen für den Berufs stand sind. War auch sein Umfang in personeller und fach- licher Hinsicht noch verhältnismäßig klein, so stieg doch seine Bedeutung von Kongreß zu Kongreß. Heute vereint der International« Gartenbaukongreß da» gesamte gartenbau lich« Beruf»- und Spezialistentum der Welt. Auch dieser Kongreß soll, der Ueberlteferung getreu, de» Austausch der wiffeuschastlichen Erkenntnisse und der praktischen Erfah rungen -um Besten de» Gartenbaues in alle» setneu Zwei gen «ud der Verbraucher in der ganze« Welt fördern. ES gibt wohl kaum ein Gebiet, da» so vielgestalttg ist, wie der Gartenbau. E» wurde daher notwendig, die Arbeit diese» Kongreffe» in 29 wissenschaftliche Sekttone« auf,«teile«. Die von diesen Sektion«« ausgestellten Themen fand«« t« aller Welt so lebhafte» Jutereffe, daß mehr al» 49« Be richte eingtngen. Ich dank« an dieser Stell« allen Bericht- «rstattern, die durch ihre geleistet« Arbeit und ihre An regungen die Grundlage für die Beneralberichte «nd für die Aussprache gegeben habe«. Der Gartenban hat i« den letzten Jahren in allen Ländern der Welt mehr und mehr an Bedeutung gewönne«. Die Erken«tntsfe der Ernäh- rungSwifsenschaft führten zu «ine« stärkeren Bevorzugung der Pflanzenkost. Obst und Gemüse sind heut« keine Luxus- artikel mehr, sondern erscheinen al» regelmäßige Kost auf dem Tisch jede» Volksgenossen. Der erhöht« Bedarf an Gartenbauerzeugnissen stellte an di« Gartenbauer der meisten Länder neue Anforderungen. In Deutschland stieg beispielsweise der Gesamtver brauch an Obst von 1858 999 Tonnen im Jahre 1928 auf mehr als 2999 909 Tonnen im Jahre 19S6, an Gemüse von 2 999 999 Tonnen im Jahre 1928 auf »899 999 Tonne« im Jahre 1938. Die Erzeugnisse des Obst- und Gemüsebaues wurden infolgedessen ein nicht unbedeutender Welthandels artikel. Während 1929 der Anteil der Gemüse, Obst- und Siidfruchtarten an der Weltausfuhr 1,99 betrug, stieg er 1938 auf 2,48 v. H. Mit der Ausweitung der Produktion an gartenbau lichen Erzeugnissen erschöpft sich aber keineswegs di« Be deutung der Answärtscntwicklnng im Gartenbau. Denn die Steigerung der Produktiv« hat eine ganze Reihe an- derer Auswirkungen zur Folge gehabt und Fragen ber verschiedensten Art in Angriff nehmen und zum Teil ihrer Beantwortung eutgegenführen lasten. Wie wichtig ist zum Berlin. I« Pleuarsaal von Kroll am KöuigSplatz ward« am Freitag vormittag ber IT i»ter«atto»ale Gar- tenbaukongreß Berlin 1»»8, a« de« «ich« weniger al» öl Staate« der Welt beteiligt find, durch de« Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Darr», seierlich eröffnet. Bor ber Krolloper wehten an Hohen weihen Masten die Fahnen ber öl an dem Kongreß beteiltgten Nationen. Ein breite» Band mit dem Titel ,12. Internationaler Garten» baukongreb Berlin 1988" zieht sich, eingerahmt von Lor- beerschmuck, über die ganze Breite des Eingangs zum Krollhau». Entsprechend der Veranstaltung gleichen die gesamten Räume der Krolloper einem Blumenhain. Im Gegensatz dazu ist der Schmuck des Plenarsaales schlicht, aber außerordentlich wirkungsvoll gehalten. Die große Stirnwand hinter dem Präsidium ist verdeckt von den Fahnen ber 51 am Gartenbaukongreß teilnehmenden Na tionen. Bon diesem malerischen Hintergrund hebt sich wir» kungSvoll das Wahrzeichen des internationalen Garten- bankongresses, eine riesige goldene Rose, ab. Neben den mehr als 299 Delegierten und den übrigen Kongreßteilnehmern war zu der Eröffnung eine große Zahl von Ehrengästen erschienen. So sah man Vertreter de» Diplomatischen Korps, ferner Reichsminister Lammers und Bertreter der Reichs und Staatsbehörden, der Stadt Berlin, der Partei, der Wehrmacht und des Auswärtigen Amte». Vertreten waren ferner Vertreter des deutschen Gartenbaues, eine große Reihe wissenschaftlicher Institute und deutscher Hochschulen. Auf dem Präsidium hatten die Mitglieder des internationalen Komitees Platz genommen. Die Eröffnung wurde etngeleitet mit der Egmont- Ouvertüre. Zu Beginn de» 12. Internationalen Gartenbau kongresses in Verlin begrüßte der Geschästssührende Prä- sident des Kongresses, Rcichssachivart Gartenbau, Johannes Boettuer, die Gäste und die Teilnehmer an der Tagung. Er betonte, daß der deutsche Gartenbau dem ReichSbauern- führer und Reichsminister Darr«- dafür danke, daß er die sen Kongreß in so großzügiger Form aufgezogen habe. Dem Gartenbau sei Gelegenheit gegeben worden, alle seine wichtigen Aufgaben vor diesem internationalen Gremium zu behandeln. Der 12. Internationale Gartenbaukongreß «olle die in Rom im Jahre 1935 begonnenen Arbeiten fort sehen, abrunden und ergänzen. Ich darf sagen, so führte ReichSfachmart Voettner weiter aus, daß alle Vorberei tungen so getroffen sind, daß dieser Kongreß zu einem hohen wissenschaftlichen, fachlichen und wirtschaftlichen Er gebnis geführt werben kann. Beispiel heute die TrauSportsrag« bei diesen leicht verderb lichen Erzeugnissen! Welche Aufgaben sind der Konscr- vierungSindustrte und der Kühltechnik gestellt! Und welche Aufgaben ergeben sich bei der Verteilung dieser leicht ver derblichen Erzeugnisse, um Erzeuger und Verbraucher gleichmäßig zu befriedigen! Die Frage der Marktordnung beziehungsweise der Marktregelung ist daher heute ein Problem, mit dem sich nahezu alle Staaten beschäftigen, lieber bi« Methoden der Marktordnung und Marktregelung mögen die Meinungen vielleicht noch auSetna«dergehen, da» Prinzip der Marktordnung und Marktregelung als solches hat aber heute allgemeingültige Anerkennung ge sunden. So wichtig die Stellung de» Gartenbaues ft» der Volks wirtschaft auch ist, so darf doch seine kulturell« Bedeutung nicht geringer eingeschätzt werben. Hierzu will ich ein Beispiel au« deutschen Verhältnistrn geben. Bon 17,8 Millionen Haushaltungen in Deutschland lohn« Oester reich) verfügen 5,5 Millionen Haushaltungen über einen Kleingarten Diese Kleingärten erfüllen nicht nur den Zweck, den zusätzlichen Bedarf der Familie an Obst und Gemüse zu decken, sie sind auch Schmuck- und Ziergärten, di« mit größter Liebe betreut werden. Außer den vielen, bi« durch ihre Arbeit im Kleingarten mit ber Scholle ver bunden bleiben, haben alle anderen Anteil an dem, was ihnen der Gartenbau zur Verschönerung ihres Lebens schenkt. Wohl nirgends in ber Welt sind Feiern ohne Blumenschmuck denkbar,- die Blume läßt sich au» dem Leben de» einzelnen nicht wegdenken! In diesem Zusammenhang will ich auch die Arbeit der Garten« ««d Laubschastsgestalter würdigen. Eine ihrer vordringlichsten Aufgaben besteht in der Auflockerung der großen Industriestädte durch Schaffung von Grüngürteln und Grünanlagen. Verantwortungsvoll ist ihre Arbeit bei ber Gestaltung der Landschaft, wobei ich hier in Deutsch land ihre Aufmerksamkeit besonder» auf den Bau ber ReichSautovahnen lenken möchte, die wohl beispielhaft Tech nik und Landschaft z« einer Harmonie zu verschmelzen ver- suchen. Schließlich darf ber bevölkerungspolitisch« Wert des Gartenbau«» nicht verkannt werben. Im deutschen ErwerbS- aortenbau find 88 vH. der Betriebe kleine und kleinste Be triebe; sie werden in ber Mehrzahl von Familienmitglie dern bewirtschaftet, die 78 vH. ber im Gartenbau ständig beschäftigten Personen ausmachen. Daß in solchen Betrie be« der Boden, der im Gartenbau an sich intensiv bewirt. Im Namen des Internationalen «grarinstttute» in Rom sprach Dr. »a« Rij« den Dank für die Einladung zu dem Kongreß au». Er machte davon Mitteilung, baß da» Institut seit kurzem eine Gartenbauabtetlung gestiftet habe. Mit der großen Entwicklung des Gartenbaues, so sagte er, und nachdem man die große Bedeutung der Vita mine für die Gesundheit des Menschen erkannt habe, ist es notwendig geworden, diese Arbeiten zu erweitern. Zu dem gleichen Zweck hat das Institut ein ständige» Gartenbau tomitee gegründet, in dem Bertreter von den internatio nalen Verbänden, die sich mit den technischen, ökonomischen und kommerziellen Interessen des Gartenbaues beschäf tigen, Sitz und Stimme haben. In dieser Weise hoffen wir auf die Mitwirkung der ganzen Gartenbauwelt rechnen zu können, um die neue Abteilung des Institutes zur vollen Entfaltung zu bringen. Dr. van Risn schloß mit den Wor ten, die der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß aus dem dritten Reichsbauerntag in Goslar sprach: „Es ist unsere feste Ueberzeugung, daß wirtschaftliche Beziehungen, daß der Handelsaustausch mit anderen Ländern dem gegen seitigen Verständnis förderlich ist und damit der Erhaltung des Friedens dient, der den gequälten Völkern so bitter notwendig ist". Nach Worten des Dankes an den Führer und Reichs kanzler sagte Professor Angelini: Wir gehen nun ans Werk für dies« internationale Zu sammenkunft im vollen Bewußtsein der Bedeutung, die die Arbeiten zur Verbesserung des Gartenbaues und die damit verbundenen sozialen Interessen in der Weltwirtschaft haben: diese Interessen werden noch erhöht durch die all gemeine Tendenz zur Hebung des Lebensstandard«» der ländlichen Bevölkerung. Diese internationale Zusammenkunft ist der sprechend ste Beweis für die Wichtigkeit, welche alle Länder den Problemen de» Gartenhaus und der Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit betmcffen. Die Wissen- schastler und Fachleute der verschiedenen Länder haben hier Gelegenheit, ihre Arbeiten, Beobachtungen, Methoden dar- zulegrn oder miteinander zu vergleichen. Aus ihren Be sprechungen in den einzelnen Sektionen oder im persön lichen Kontakt können sie wertvolle Anregungen und Fin gerzeige für die Verbesserungen der gartenbaulichen Pro duktion geben, die für das Wohl der Völker von so großer Bedeutung sind. So begegnen sich hier Wissenschaft und Technik mit den Wirklichkeiten des praktischen Leben». lra>«N-V»e»»donl »u Verrtßchlaichdrfuch -es miaarMetl Aeichsverwelers Auf Einladung des Führers und Reichskanzlers Mehrtägiger Ausenthalt im Reich im Lause des August )s Berlin Im Lanse des August werden Seine Durchlaucht der Reichsverweser des Königreiches Ungarn, »itsz Nikolaus Harthv von Nagybanya uub Ihre Durch laucht Frau vou Horth« ans Einladung des Führers »nd Reichskanzlers mit dem Königlich-ungarischen Minister präsident«« Dr. vite» Mla von Jmrtty, dem Königlich- ungarischen Außenminister Koloman von Sanna nud dem Kü»iglich-nngarische« Honvedminifter vitsz Eugen von Rast zu mehrtägigem Ausenthalt in Deutschland eintrcffrn. Der Reich»v«rwes«r wird ans seiner Reise vom Ehes der Kadi- urttSkatrzlei, Dr. Stephan von Ura«, dem Ehes der Mili» tärkanzlei, Feldmarfchallentuan« vitsz Gustav von Fann und weiterem Gefolge begleitet sei». Frau von Hortbn wird in Kiel die Tanfe eines neueu Kreuzers der deutschen Kriegsmarine vollziehen. I« Reiseprogramm ist auch ein Besuch der Reichshauptstadl, der Stadt Hamburg «nd der Stadl der Reichsparteitage vorgesehen Der erste offizielle Empfang auf deutschem Bode» soll in Wie» stattfinden schäftet wird, besonders liebevoll bearbeitet wird, und darum besonders hohe Erträge liefert, ist leicht ein zusehen. In den kommenden Tagen, so wandte sich der Minister an die Tagungsteilnehmer, werden Sie die wichtigsten, alle Gärtner ber Welt angehenden Kragen des Gartenbaues zu beraten haben und sie, hosse ich, ein gut Stück voranbringen. Daneben soll Ihnen Gelegenheit geboten werden,chcn deut sche« Gartenbau in seiner Vielgestalt und in seiner Eigen art kennenzulernen. Die deutschen Gartenbaner werden sich freuen, wenn sie ans den vorgesehenen Besichtigung,- führten und Reisen recht viele ausländische Gäste in ihren Betrieben begrüßen können. Auf diesen Fahrten werden Sie zudem Gelegenheit haben, die Autobahnen sowie Ban ten und andere Einrichtungen des Neue» Reiches zu sehen. Nach einem Hinweis auf die Reichsgartcnschau in Esten u,td , bi« Sonberschau „599 Jahre deutscher Garten" in Berts« schloß der Minister mit dem Wunsch, daß die Be ratungen und Ergebnisse dieses Kongresses die Gartenbaner mit neue« Anregungen für ihre Arbeit in den kommenden 3"b^n.«füllen möchten. Der Kongreß möge sich dahin ÄlöustttFK' daß da» große Ziel des Gartenbaues, zu seinen Teilen ü« der Gesundheit und dem Wohle der Menschheit und damit auch des eigenen Volkes mitzuwirkcn, erreicht werde. Am Mittwoch treten die Delegationen und die Kon greßteilnehmer zu den ersten Sektionssitzungcn in den Raumen von Kroll zusammen. Am Abend treffen sich die »ongretzwitglieder auf einer Veranstaltung der Hauptver- «int-ung der deutschen Gartenbauwirtschast.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite