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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193908266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-08
- Tag1939-08-26
- Monat1939-08
- Jahr1939
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1939
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Falsche Propheten wieder am Werl Gchelahelli-e KriedenSphrase« wie 1918 — Ss geht um da» LeLeasrecht de» deutsche« Volke» il Berlin. Der „Deutsche Dienst" schreibt: Während Danzig von polnischen Truppen bedroht wird, während Zehntausenbe von Deutschen im Korridor und in Ost. overfchlesien verfolgt, gequält und ermordet werden, wäh- renb bi« Bersailler WahnsinnSbiktate zu dem seit jeher von allen Politikern erwarteten unlösbaren SpannungSzustand geführt haben, erwachen wieder einmal sen« seltsamen Apostel, die von sich behaupte«, daß st« da» Patent de» Frieden» befüß«« und eS zu hüten verpslichtet sei««. Li« erheben ihre Stimme zu nichtssagenden Phrasen, mit denen ft« glauben, den gesunden Ginn der Bölter im letzten Ungenblick noch verwirren zu können. St« siuden aber dort kei« Ohr mehr, wo ma« diese falsche« Prophet«« kennt. Denn es sind die gleichen, die uns lS18 den Frieden versprachen, um dann den größten Be. trug der Weltgeschichte zu vollbringen. Die Rettung dieses Betruges, die Aufrechterhaltung gemeiner Berfailler Ge- waltlösungen — gegen die sich Millionen Deutsche seit V0 Jahren unter unsäglichen Opfern auflehnen — da» ist die wahre Melodie der „Friebenssckalmeien", die ihr Kon zert in dem Augenblick beginnen, in dem die Stunde der Befreiung für Millionen geknechteter Deutscher naherückt. Wir sind eS gewohnt, solche Stimmen vor allem vom MWerikanische« Kontinent z« vernehmen, aber wir erinnern «G gerade hent« daran, daß e» der amerikanische Präsident Wilson »ar, der die Teilung des Reiches durch de« polni sche« Korridor gegen de« erbitterten Widerstand d«S da» maligen englischen Ministerpräsidenten Lloyd George in Versailles dnrchzusetze« »erstand. Lloyd George hat damal» t» de« Verhandlungen bekanntlich de« Saß geprägt, daß «tt der Schaffung des Korridors ei« zweites Slsaß-Loth- ringe« errichtet würde! Damal» wären die Friedensappelle, die FrirdenStele- »ramme, die FrtedenSreden am Platze gewesen! Wer da» «al» nicht gesprochen hat, sollte lieber auch heute schweigen. Staaten, di« selbst die Schuld daran tragen, daß in Ber- saille» da» wehrlose Deutschland gedemütigt und verstüm melt wurde, haben baS Recht verwirkt, mit gleisnerischen Worten von „Frieden" zu reden, wenn es für da» Reich gilt, dem Hilfeschrei seiner geknechteten Volksgenossen zu folgen und da» Bersailler Unrecht durch die Wiederherstel lung des Rechte» zu beendigen. Xie sind diese Propheten ansgeftanden, «m etwa denen Frieden zu predigen, die deutsch« Menschen versolgt, deut sche L^bensrecht« mißachtet, die deutsch« Ehre beleidigt habe«. Sie erscheinen dann, wen« die Rot, die sie selbst verschuldete«, zur verzweifln«« geworden ist. Und anch bau« kommen st« nicht, um den verzweifelten zu Helsen, louber« t« der Absicht, sie, die Opfer der Bersailler Wahn« finndpolitik, ihrer einzigen Hossnung, der Hili« de» Rei che», d-rch ölige Worte zu berauben. Aber mit Bitterkeit ttkemit da» deutsche Volk hinter der scheinheilige» MaSke bu» wahre Gesicht derer, di« «inst Deutschland in de« Ab- gruud stießen »nd di« dem aus eigener Kraft wieder er standenen Reich bei der Verteidigung seine» Rechte» i» den Wag trete«, nicht weil sie den Frieden lieben, sonder« «eil sia «rser Volk haste«. In einer im innenpolitischen Kamps wichtigen Stunde, tm August 1932, haben die Nationalsozialisten damal« ihrem Führer, al» e» darum ging, für die nationalsoziali- stische Bewegung da» Recht der Führung im Staat zu er- halten, die historisch gewordenen Worte zugerusen: .Führer! Hart bleiben!" Auch heute brennt in dem Herzen de» deutschen Volke» dieser gleiche Wunsch. Damals ging e» um da» FührungSrccht der Partei, heute geht e» um da» Lebensrecht unsere» Volke». Wer r» verteidigt, kämpft für den Frieden, wer e» leugnet, predigt den Krieg. Kurznachrichten vom Lage Mo»kau. Di« englische und französische Mtlitärmission hat am Freitag in später Nachtstunde Moskau in Richtung Leningrad verlassen. Während die Missionen in groben Uniformen ankamen, erfolgte ihre Abreise in unauffälligem Zivil. Stockholm. Der militärische Mitarbeiter der „Aston- blabet" appelliert an die Vernunft der Westmächte, sich au» einem Krieg herauszulassen, da ein siegreicher Kampf gegen die Achse doch hoffnnngSlo» sei. London. Die Stadthalle von Blackpool wurde durch «ine Vombenexploston heute früh schwer beschädigt. Von Deutschland aus sesede« bietet bi« kriegshetzerisch» „Friedensfront" nebst Anhang »u diesem svannungSreichen Wochenende folgendes Bild: Während noch der schwere Schock au» Anlaß der Unter zeichnung de» deutsch-russischen Pakte» nicht nur in den politischen Kreisen, sondern beispielSlveise auch in der Schiffahrt auf» stärkste iveiter wirkt, machen sich die ersten Anzeichen bemerkbar, die aus eine zunehmende innere Unsicherheit der EinkreisungSmächte und auf prak tische Zweifel an der Durchführbarkeit de» Einkreisungs abenteuers, d. h. selbst im wesentlich kleineren Rahmen eines polnischen Provokationskampses schließen lassen. Neben erbitterten Borwürfen an die Adresse Lowietruß- land», von dem man sich in Paris und London monatelang an der Nase herumgeführt fühlt, zeigt sich in Paris teil weise bereits «ine gewisse Nachdenklichkeit gegenüber der Frag«, ob eS richtig war, sich so weitgehend, d. h. bi» zum völligen Verzicht auf außenpolitische Entschlußfreiheit vor England von eben diesem England in den Dienst einer reinen Machtvolitik ältester Bersailler Art einspannen zu lassen. IN den politischen Kreisen beider Einkreisungs mächte, sowohl Englands wie Frankreichs, erörtert man zudem die Frage der Kabinettsumbildung. Wenn in diesem Zusammenhänge der Name Ehurchill wieder einmal in London genannt wird, so zeigt das nur, wie weit da» amt liche England und die englische Oesfentltchkeit heute noch von der Erkenntnis der wirklichen Lage in Europa ent fernt sind. Das muß logischerweise weitere Enttäuschun gen zur Folge haben. Weder in London noch in Paris aber ist man sich bei diesen Gesprächen über eine etwaige Kabinettsumbildung, die durch das beiderseitige außen politische Fiasko ausgelüst wurden, darüber klar, was denn nur eigentlich eine bloße Kabinettsumbildung ändern oder bessern soll. Irgend so etwas wie Kriegsbegeisterung läßt sich zudem weder im Hause der Lords, noch im Unter haus«, noch in Paris, noch in Polen feststellen. In Polen selbst ringen Chauvinismus, ordinärste In stinkte und stärkste Besorgnj» miteinander um die Ober hand. Während man weitere Truppen in die unmittel bare Nähe der Danziger Grenze wirst, steigert sich der Ansturm auf Banken und Sparkassen, steigt die Teuerungs welle infolge der Angstkäufe und bestimmen weinende Frauen der Eingezogenen und die unfrohen Gesichter der Unifarmträger selbst das Straßenbild. Polen befindet sich in einem politischen Fieberparo^ysnruS, dessen Merkma-e die weitere Steigerung des bestialischen Terrors und die völlige Abschnürung der ostoberschlesischen Deutschen von üvc Grenze LmkÄ Militär Und. Dee Stellvertreter des Führers Mdolk Seh vor den Ausländsdeutschen Antwort an Chamberlain )f Graz. Di« 7. RtichStagung der Ausländsdeutschen wurde am Freitag abtnd mit einer Grotzttndgebung aus dem Trabrennplatz in Ära, eröffnet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die unter stärkster Beteiliguna ber Grazer Bevölkerung vor sich ging, stand eine Rede des Stellver treters de» Führers, R«ich»mi«tfter Rudolf Heß. Der Gauleiter der Steiermark, Ueberreiter, dankte dem Letter ber AuslandSorgantsation, Gauleiter Bohle, ür seinen Entschluß, die Reich-tagung der AuSlanb-beut- chen in Gra, abzuhalten, zumal diese Tagung den ersten offiziellen Besuch de» Stellvertreters des Führer» gebracht habe. Nack BearüßungSworten des Oberbürgermeisters Dr. Kaspar nahm dann Gauletter Bohle da» Wort. Zum 7. Male seien die Ausländsdeutschen und Deutschen Dee- ährer zusammengekommen, um sich zu Adolf Hitler und einem Reiche zu bekennen. Die ganz« Welt werde von diesem Bekenntnis erneut erfahren und damit wissen, baß das ganze AuSlandSbeutschtum im nationalsozialistischen Gemeinschaftsgeist« geeint ist und in guten wie in bösen Tagen unerschütterlich zum Vaterland« steht. Der Gau leiter gedachte bann der Männer, di« im AuSlande ihr Leben gaben für Deutschland und seinen Führer, und der vielen tapferen deutschen Seefahrer, die im letzten Jahr ein Opfer ihre» barten und entsagungsvollen Berufe« wurden. Der Redner erinnerte dann an die Rolle der Steiermark bei ber Volkserhebung gegen da» Schuschntggsystem. Al» erste hätten die Steiermärker die Fesseln einer undeutschen »nd unwürdigen Knechtschaft abgeworfen. Die Reich», tagung solle deshalb im Namen de» gesamten Ausland»- deutschtum «ine Huldigung sein für diese tapferen Men- schrn. Anschließend ergriff ber Stellvertreter de« Führer» da» Wort. Rudolf Heß, der von den Ausländsdeutschen und den Volksgenossen des gastgebenden Gaue» Steiermark immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochen wurde, unterstrich di« betspiellos« La«g«»t, di« Deutschland Pole« gegenüber an de« Tag aelegt habe u«d «rttneri« a« da» großzügig« Angebot de» Führer», da» de« Friede« zwischen Deutschland und Pole« gesichert hatte. Ein Ange bot, das Herr Chamberlain überhört zu haben scheint. Denn er sagt, er habe nicht» davon gehört, daß Deutsch land versucht hätte, gewisse heute akut« Fragen durch fried liche Erörterungen zu lösen. — Wa» war den« da» deutsch« Augebot audere» al» dieser versuch? t* Polen, so fuhr der Stellvertreter de« Führers fort, hätte aber nicht einmal den Versuch unternommen, über diese« Angebot auch nur zu verhandeln. Im Gegenteil, e» beschimpfte Deutschland, hetzte zum Kriege forderte neues deutsche» Land bi» über di« Oder hinau», beging Grenz- Verletzungen über Grenzverletzungen und beschoß deutsch« Verkehrsflugzeuge. „Der »erautwortliche für di« Uuoer- autwortlichkett Polen» ist England. Und »««« der eng lische Ministerpräsident", so rief Rudolf Heß au», „von au, geblichen Mißhandlungen i« Polen lebender Deutscher spricht, wen« er «» aussallend findet, baß diese Behaup tung«« starke Aehalichkeit mit ähnlichen Behauptungen t« letzte« Jahr« hätten, so können wir «nr seftftelle«: Die Haltung England» hat tn bisse» Jahre leider auch ein« starke Aehulichkeit mit sei««, Haltung im vergangenen Jahr! Und die Haltung wurde tn diesem Jahre wie im vergangenen Jaftre al« Freibrief aufgtsaßt. Deutsch«, bi« unter fremdem BolkStum leben, zu mißhandeln, ihre» Hab und Gute» berauben, au» dem Land« zu verfaaen. Gehe« Sie Rn» Herr Ehamberlai«, i« bi« Flüchtlingslager, u«d Sie «erde« mit eigene« A«»e« sehe« u«d mit «iaa»e« Ohre« hören: e» handelt Na sicht um „angebiiche" Mik. -andluuae« — es ha«d«lt sich um grausam« Wirklichkeit. E» fließt Hlut, Herr Chamberlain! Es gibt Totti Un schuldig« M««sch«» sterbe«! St« kön««« sich davo« über ¬ zeug««. Sie ««rden bau« «och m«hr bssreis««, «s» Sie t« ihr«r Red« zum A«»dr«ck brachte», daß «icht» t« «i»em Laud« f«»i«l Empörung -eroorzurufe» vermag »i« die Mißhandlung eigener Volksgenosse,, i« «tue« audere» Lande." verantwortlich aber dafür so« Euglaud, da» vom Frieden red« und zu« Krttg« schüre, England, da» alle Vorschläge des Führer» für den Frieden in all den Jahren rundweg abgelehnt hab«. LS habe btese Vorschläge nicht nur abgelehnt, sondern vor und nach dem Münchener Ab kommen eine Bedrohung Deutschland» durch Ausrüstung der Tschechoslowakei geschaffen. Al» der Führer diese» Brandherd beseitigt hat, hab« England Pol«« bewöge«, de« Friedendvorschlag de» Führer» «icht anzusehme« und al» ««»e Bedrohung Deutschland» vom Oste» her t« Erschet» Att Ektlkk. „Je mehr Gründ« England hinau-treibt, sein« Feind seligkeit gegen Deutschland zu begründen, desto weniger glauben wir ihm. E» gibt nur et»«« wirklich«» Gr««d. „Jaden und Freimaurer »oll«» d«« Krieg gegen diese» verhaßte Deutschland, gegen diese» Deatschlaud, tt de« st« ihr« Macht verloren haben." Trotz aller Bemühungen England» sei «» ihm nicht gelungen, Sowsetrußlanb dazu zu bringen, di« Gtnkreisuna der Aggressoren zu vervollständigen. D«»tschla«d a«d Sowjetrußlaub habe« mit ihre« Xtchta«grtss». a«d Ko«» ^ltatio«»pakt ihre« Beitrag geleistet, sür de» Friede« ber „Wir Deutsche", so schloß ber Stellvertreter be» Führer» seine mit gläubiger Begeisterung ausgenommen« An. sprach«, „blicke« ruhigen und feste» M«te» i« die Z«k««st, wa» sie ««» auch bringe« möge! I« vergangene» Jahren war alle», «a» kam a» Gutem ober Böse« «otweubig sür da» Leben und sür den Ausstieg «ufere» Volke». Und wir haben de« Glauben, daß e» auch künftig so ist. Wir wissen, daß alle», was gegen da» neu« Deutschland und seinen Führer unternommen wurde, sich immer aus wirkte für da» neue Deutschland und für den Führer. S» wirb auch künftig so fein; denn wir hab,» den Glauben, daß der Höchste mit Deutschland ist und feiner gerechten Sache. Den« wir habe« den Glauben, baß ber Höchste uu» den Führer gesandt hat zur Rettung au» tiefster Not. In- dem wir zum Führer stiften, erfüllen wir den Willen dessen, der un« den Führer gesandt. Wir Deutsche, wir stehe« zur Fahne de» Führer» — komme, wa» da wolle!" Vfimdfturz hölt unvermindert an sf London. Im Lause de» Freitag» hielt die Schwäch« de» englischen PsunbeS unvermtndert an. Unter dem Druck ber Lage mußten sich die britischen amtlichen Stellen entschließen, -en Preis für Auszahlung Neuvork auf 4,88 Dollar je Pfund von bisher 4,685 Dollar zu stei gern. Der Goldpreis erreichte tn London den bisher nie vorgekommenen Stand von IVO,6 Schilling je Unze sein. Die amtlichen britischen Stellen haben sich auf Drängen der Oesfentlichkeit und Wirtschaft veranlaßt gesehen, den währungspolitischen Kurswechsel zu begründen, der mit dem Stur, des PfundkurseS etngetreten ist. In einem amt- lichen Kommunique wird erklärt, daß Großbritannien nicht in der Lage ist, weitere Goldmittel zur Stützung de» PsunbkurseS sreizugeben, um im Falle kriegerischer Ver wicklungen über die notwendige Kaufkraft zu verfügen. An den Märkten wurden diese Nachrichten al» Zeichen dafür ausgenommen, daß die Flucht au» dem englischen Pfund, di« durch di« Diskonterhöhung nicht verhindert werben konnte, wettergebt und baß eine inflationistische Entwicklung bevorsteht, deren AuSwtrkung sich in ganz kurzer Zeit tn der ganzen britischen Wirtschaft bemerkbar machen muß. Man glaubt! baß der Kur» be» englischen Pfunde» beim Fehlen amtlicher Intervention in kurzer Zeit nicht mehr al» 8,SO zum Dollar betragen wird. Di« Kurse von Industrie-, Kohlen- und Oelaktien sowie ande- «r Sachwertmittel beginnen sich demgegenüber bereit» scharf nach oben zu bewegen. Bemerkenswert sind auch Meldungen von den Rohstoff- Märkten in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, wonach in amerikanischen HanbelSkretsen keinyrlei Neigung besteht, Rohstofsverkäuf« auf Basis der Londoner Parität vorzunehmen. Die Notenpresse tn Betrieb Warschau bruckt W«chstlß»ldfch«i», — Lähmvug d«» gesamte« Ha«b«l»»«rr«hr» droht ff Warschau. Di« polnische Regierung hat ein Mit tel gesunden, um der ungeheuren Wechselgelbnot zu steuern, bi, täglich grotesker« Formen annimmt und bi« zu einer Lähmung des gesamten Handelsverkehr» tm Land« zu führen droht. Wie gestern abend bekanntgegeben wird, ist die Bank Polski ermächtigt worben, Wechselgeldschetnr von 10, 5 und 2 Zloty zu drucken. Sie sollen neben dem Silbergeld vollen Zahlungswert besitzen, und di« Bank Polskt soll auch, wie e» jedenfalls in der Theorie beißt, verpflichtet sein, die Schein« in Silbergeld umzuwrchseln. Daß dies aber nur eine Fiktion ist, darüber machen die zuständigen Stellen in Warschau selbst sich keine Illusionen. ES Ist bezeichnend, baß die Höh«, bi» zu ber di« Bank Polskt Ermächtigung zur Herausgabe der neuen Schein« erhalten hat, nicht angegeben ist. Die», sowie bi« Tatsache, daß die neuen Scheine neben den bisherigen gesetzlichen Zahlungsmitteln vollen Zahlungsart haben sollen, erhellt zur Genüge den inflationistischen Charakter dieser Maß nahme. Englische und französische Milttärdelegation verlätzt Moskau )l Moskau. KriegSkvmmiffar Woroschilow empfing gestern gegen t8 Uhr die Leiter der englischen und sranzvsischen Milttärdelegation. Woroschilow teilte den Delegationsleitern kurz mit, daß sich «ach Abschluß b«S Pakt«» mit Deutfchlaub «ei»«r« yttha«dltmge« «rübrigtt«. Zehn Minuten nach ihrer Ankunft verlieben di« ausländischen Offiziere bereit» wieder den Kriegskommissar. Die Mtlitärdelegatton Groß britannien» und Frankreich» hat, wie verlautet, Moskau am Freitag abend mit dem Zuge nach Helsinki verlassen, um sich zu ihren Regierungen zurlickzubegeben. Bor 1» Tagen waren die Delegierten mit ihrem großen AM Lvu MiätsrUr« Md Ordonnanzen jm Schmuck ihrer Uniformen und Orden dem Zug entstiegen, um die Ein kreisung endlich zustande zu bringen. Nun sammelte sich da» Häuflein in unauffälligem Zivil auf dem gleichen Bahnsteig, um mit gescheiterten Hoffnungen di« Rückreise anzutretrn. Der deutsch-sowjetrussische Vertrag vor dem sowjetrusslschen Parlament ff Moskau. Wie von sowjetamtltcher Sette verlau tet, wird auf ber bevorstehenden außerordentlichen Tagung be» Obersten Sowjet» am 28. August voraussichtlich Außen kommissar Molotow «ine Erklärung zu dem deutsch-sowjet- russischen NtchtangrisfS- und Konsultattonsvertrag abgeben. Da« sowjetrussische Parlament dürfte bann eine Ent schließung annrhmen, welch« da» Präsidium be» Oberste» Sowjet» zur Ratifikation be» vertrage» ermächtigt. Empfang zu Ehren der deutschen Landwirtfchaft-abordnung in Moskau si Moskau. DteGesellschaftfür kulturelle Beziehungen ber Sowjetunion mit dem Ausland lvok») gab zu Ehren der zur Moskauer Landwirtschaftlichen Ausstellung tn Mos kau eingetroffenen deutschen Abordnung «inen Empfang. Ihm wohnten bet: Ministerialdirektor Moritz, Professor Mayer, Graf Grothe, da» Mitglied be» Rate» beS -Volk«. kommtfsariat» für Ackerbau Moihsejew, ber Akademiker MiSkun, ber verantwortliche Sekretär der landwirtschaft lichen „Lenin". Akademie, Tschmora, sowie hohe Vertreter des volkbkommtffartat» be« Leußern und der Äok». „Kein Verständnis für die Rechte der jungen Völker" „Ehamberlai, hat «icht m«hr bi« Kraft, btt Kriegshetzer z« bremtts" — Da» Echo bar Chamberlain«»« t« bar »orb- itali«»ifche« Pr«fs« is Mailand. Chamberlain hat in Italien keine gut, Vreffe. E» wird ihm da» Recht abgesprochen, im Namen der ganzen Menschheit zu sprechen, da Millionen und aber Millionen von Menschen und di« großen Nationen wie Italien, Deutschland. Japan, Rußland und Spanten durch aus nicht sein« Ansicht teilen. Die Erklär«»- Chamber lai«», baß England mit fetter J-ttrvestio« sür Pott« et«, „moralisch«^ Pflicht «füll« ««» „da» Gesetz b«r W«lt verteidige", sei willkürlich «,b haltlo», schreibt ber „Cor- riere della Sera". Don der „Gazzetta del Popolo" wird betont, die Rede bringe nicht» Neue» und Entscheidende», so baß die Lage ernst bleib«. Ehamberlai«» Aufsaff««- »o« der europäisch«« Lag« f«t überholt. Man vermiss« jede» verstänbnt« sür bi« Recht« der jungen Völker und die Gerechtigkeit. Jedermann habe begriffen, baß sich hinter der MaSke von „Danzig" der wiederholt verletzt« britische Stolz verberge und brr Wunsch, nochmal» wie 1914 den Aufschwung de» deutschen Weltreiches im Verein mit dem römischen Weltreich zu verhindern. Der „Popolo d'Jtalta" bemerkt, Ehamberlai« fSein« «icht mehr die Kraft z« besitze«, die gefährlich«« Kri«tzS- betzer zu bremse«. Er hätte Polen an seine Pflicht und an sein Interesse mahnen sollen, sich mit Deutschland »u ver ständigen. Da» wahre Jntereffe Großbritannien» liege in einem Frieden der Gerechtigkeit gegenüber Deutschland und Italien, die Unbilligkeiten des Frieden» von Versailles wieder gutzumachen. „Regime Fasctsta" schreibt, btt >t««d« »o« Da»zlg habe geschlagen, selbst wen« Pari» «ud Warscha« bi« Mobi lisation aukkudigtep. Gegen die heuchlerischen, anmaßenden und ausbeuterischen Regierungen von Frankreich und England könne nur die Politik ber starken Hand siegen. Wenn Italien ,um.Kampf gezwungen werde, biete sich keine bessere Gelegenheit für das Vaterland, da» ae- demütigt, rmn Narre» geh alle» uvd LLtrrdrMt morde« sti.
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