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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193908266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-08
- Tag1939-08-26
- Monat1939-08
- Jahr1939
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1939
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eichSparleitag I93S / Ver Sa« Sachsen in Nürnberg (Schluß) Der Nau Sachsen virpsttat sich selbst, d. h. «r läßt sich nicht durch den Hilfßzug Bayern verpflegen, sondern e« wirb im Lager, und »war in So Kesseln mit s, 200 Liter Anhalt gekocht. Wenn man Non Massenverpslegung bzw. von Feldküchenverpslegung spricht, dann denkt man meist an gelbe Erbsen, Nudeln. Met» und Linsen Selbstver ständlich gibt e» diese Gerichte auch,' e» gibt aber noch Speisen, die man als Massenverpslegung aus der Feld küche nicht vermutet, wie z. B. Eisbein mit Sauerkraut und ErbSpür« oder aar KünigSberger Klops mit Kartoffeln. Die Zusammensetzung de» SpeiseplantS must besonder» gewissenhaft vorgenommen werden. SS ist woftl klar, daß ein einheitliche» Essen verabreicht wird und baß «S nicht geht. Gonberwltnsche von Vegetariern ober Rohköstlern zu berücksichtigen. Da» Essen must kräftig, abwechslungsreich sein und e» müssen bet der Aufstellung de» Spetseplanes Jahreszeit, Temperatur und körperliche Beanspruchung be> rückstchttgt werden. Auster den 10 000 Mann im Lager werden noch 1800 Frauen au» dem Nau Sachsen und 7m Frauen au» dem Gau Berlin, die gemeinsam in einem Massenquartter liegen, von der Gaulettung Sachsen verpflegt. Nach den bisher gemachten Erfahrungen scheinen bi« Frauen sich auch einmal ganz gern von Männern da» Essen kochen zu lassen, fedenfalls wurde bisher immer versichert, bah «» gut ge. schmeckt habe und diese Kritik dürft« fa wohl die mast- gebendste sein! Für über 12 MS Teilnehmer, Männer und Frauen, gilt e» also täglich die benötigte LebenSmittelmenge vorrätig zu haben, um daraus ein gute» und schmackhafte» Essen zu bereiten. An VerpflegSmengen werben 110 Ml Kilo, gramm gebraucht. Davon wird ein Teil in den Proviant, zelten aufbewahrt und «in Teil, wie Frischwaren, must täglich von den Vteseranten angeliefert werden. Zum Kochen diese» Essen» sind 82 000 Kilogramm Kohle und Hol, nötig, da» ist also eine Gesamtmenge an Lebensmit teln und Heizmaterial, die einem Güterzug von 17 Eisen- bahnwaggon» entspricht. Zur Zubereitung stehen dem Berpflegöleiter ISS Köche, Küchenhelser, Magazinverwalter au» dem Gau Sachsen zur Sette. Austerdem sind Skl Frauen au» Nürnberg zu Arbeiten wie Kartosselschälen, Gemüseputzen usw. an- gestellt. Au» der Berpflegömenge sollen nur einige Zahlen her. auSgegrisfen werben, wie ». B. 80 SM Kilogramm Brot, 10 000 Kilogramm Marmelade. SSM Kilogramm Butter. 4000 Kilogramm Kassee, 80 000 Kilogramm Fleisch- uno Wurstwaren. Statistisch Begabte können sich den Spaß machen, auSznrechncn, wieviel Kilometer lang die Strecke wäre, wenn man die Würstchen anetnanberlegte, oder wie grost die Pyramide von 26M0 Königsberger KlopS würde, da feder Mann 2 Stück zu einer Mahlzeit erhält, oder aber um eine kleine Menge einmal heran»,unehmen, wie doch der Berg von 142 Kilogramm Petersilie ist. Jeden- fall» entspricht der Fleischbedars dem Viehbestand eine» stattlichen Rittergut«» von M Rindern und IM Schweinen, dazu kommt noch eine ganze Hühnerfarm von SSS Hüh» »er«, die zu einer Mahlzeit, zu Nudeln mit Huhn, ge- braucht werden! Die Hausfrau lästt sich zwar nicht gern in die Töpfe gucken, auch der Koch nicht! Trotzdem soll hier ein Küchen- geheimni» verraten werben durch Bekanntgabe der Leben», mittelmengen, für einen Tag. Der Speisrplan steht für Dienstag, den 7. Septem ber IMS folgende» vor: Früh: Kaffee, Marmelade, Brot, Schtnkenwurst, Bö« Erhard Kabatz, Ga«ör»anisation»lett«r Früh werben gebraucht: 288 Kilogramm Kaiser »8,28 Kilogramm Zucker 1270 Kilogramm Marmelade 1268 Kilogramm Schtnkenwurst SSM Kilogramm Brot. Mittag«: 1265 Kilogramm Rind- und Schweinefleisch ISS Kilogramm Zwirbeln 82.8 Kilogramm Salz 2,78 Kilogramm Pfesfer 88 Kilogramm Kapern .88 Kilogramm Sardellen 88 Kilogramm -er. Semmeln 27.8 Kilogramm Kümmel 220 Kilogramm Sostenmehl iioo Htter Milch ltO Kilogramm Weizenmehl ss Kilogramm gekörnte Fleischbrühe 278 Stück Zitronen 12350 Kilogramm Kartoffeln 628 Stück Lier. Abend«: 258 Kilogramm Kassee 68,2» Kilogramm Zucker 682,8 Kilogramm Butter 12700 Packungen Käse je 2 Stück. Di« Berpfl«gung»vert«ilung geschirht durch die Zelt- vrrpflrgSwarte, die da» Essen au» grasten Lp'isegesaßen auSgebeu. Jeder BerpflegSwart hat «inen Verpfleg», schrank, wo er für spätcrkommenbe Kameraden bat Essen aufbewahren kann. In allen Zelten sind Brotschneidemaschinen ausgestellt. Mit Schlafen und Essen allein ist r» aber nun auch nicht getan, und die 10 000 Männer im Lager wollen neben der leiblichen Kost auch geistig« Kost geboten bekommen. Der ReichSpartettag ist zwar reich an Veranstaltungen. Ivie Kongressen. Tagungen, Aufmärschen, Vorführungen usw., aber bei der grasten Zahl von Teilnehmern ist e» eben nicht allen möglich, immer an diesen Veranstaltungen tetlzunehmen. So ist e» also Ausgab« der Lagerlettung, dafür zu sor gen, dah die Männer entweder in ihrer Freizeit beschäftigt werden oder aber etwa» geboten bekommen. Deshalb wird auch Frühsport veranstaltet, der natürlich außerdem noch den Zw.ck hat, die im Stroh steif gewordenen Knochen wie der gelenkig zu machen. Doch am Abend und auch schon nachmittag» wollen die Männer unterhalten sein. Zu diesem Zweck wird im Lager ein 1S00 Quadratmeter graste», gedielte» Zelt mit Tischen und Stühlen ausgestellt, wo 1800 Personen im und 1000 Personen außerhalb de» Zelte» Platz haben. Da» Zelt ist selbstverständlich bewirtschastet und darin wird stet» für Unterhaltung gesorgt, denn der Gau Sachsen bat sich ein eigene» Lagerkabarett zusammengrstellt, welche» in den vergangenen Jahren bereit» sehr viel Anklang aesunden bat und sür da» auch in diesem Jahre wieder Dresdner Künstlerinnen und Künstler verpflichtet worben Nnd. Damit da» gleiche Programm nicht allzu os, vor dem gleichen Publikum aufgrführt wird, findet «in Au»tausch de» Programm» mit dem de» in Nürnberg benachbarten Gaiee» Westfalen Süd statt. Selbstverständlich sorgen auf -er tm Zelt etugebaute» Bühne auch die KreiSmusikzüge für musikalische Unterhal tung und das Wichtigste am Abend wirb wie bi»h«r auch diesmal wieder der Film sein. Nur machen sich viele von den Filmvorführungen ein falsches-Bild- Dies« Filmvor führungen sind durchaus nicht primitiv, denn sie werben fa qu»geführt von d«m modernen, großen Tonftlmzug der Gauftlmstelle Sachsen, und e» gibt durchaus kein abgestan dene» Programm, sondern künstlerisch wertvolle, aktuell« Film« au» der letzten Zett. ES sollen nur 8 hier erwähnt werben: „Pour le Mörite", „Heimat" und „Jugend". Die Begeisterung der Männer über die dargebotenen Filme wirb auch in diesem Jahr wieder groß sein, und auch die»- mal wieder werden sich viele schon vor Einbruch der Dun kelheit die besten Plätze tm Lagerkino sichern, um auf der 50 Quadratmeter großen Filmwand erste Künstler bk deutschen Filmes, wie Eugen Klöpfer, Paul Hartmann, Zarah Leander, Kristine Söberbaum u. a. sehen zu könne«. Zum Gebiet Unterhaltung gehören noch die Uebertra- gungen durch den Lautsprecher und die eigene Lagerzei« tun«, die täglich frühmorgens an alle Lagertnsasien kosten, lo» abgegeben wirb, und die viel über große Ereigniss« de» Parteitages, sehr oft aber auch über kleine Schwächen ein zelner vagerinsasien berichtet, denn die Schriftlettung bi«. s«r Zeitung, die auch im Lager untergebracht ist, soll stet gut informiert sein. Austerdem erfährt man durch bi« Laaerzeitung, wa» in der Heimat geschieht und die Verbindung nach der Heimat übernimmt da» im Lager ausgestellte Postamt der Deut- schen Reichspost. Um all da» bieten zu können, sind bereit» seit Wochen auf dem Lagerplatz Männer de» Re'ch»arbett»bienstr». Zimmerleute, Installateure, Klempner, Maler. Dekorateure. Monteure, emsig tätig und die kurze Zeit bi» zum Reich». Parteitag muß noch benutzt werben, um alle» nochmal» nachzuprüsen, alle» nochmal» durchzudenken, denn wenn der erste der 14 Londerzüge in Nürnberg eintrisst, darf e» an nicht» mehr fehlen, und wa» vorder versäumt wurde, kann später nur mit Schwierigkeit oder gar überhaupt nicht nachgeholt werden. Mancher, der tm Lager wohnt, wird keine Ahnung davon haben, wie grost bas Maß an Arbeit gewesen ist. Da» ist auch nicht wichtig, denn sebrr für Vorbereitungen und Durchführung Verantwortliche ist dann zufrieden, wenn er an der, Stimmung der Lager- inkassen merkt, daß seber «inzelne zufrieden gewesen ist und baß e» allen gut gefallen hat. Gewiß, die großen Veranstaltungen Kongresse und Aufmärsche sind am Reich-Parteitag da» Wichtigste und di« Unterbringung und Betreuung der Menschen ist nur Mit. tel dazu, um diese teilnehmen lasten zu können- Jeder ober, der Verantwortung am Reich-parteitag trägt, must daran denken, daß, gerade in Anbetracht der ungeheuren Wucht der Veranstaltungen, der tieken Eindrücke eine» ieden und der bellen Begeisterung aller, die do» Glück haben, einmal aus ein paar Tage zusammen mit thr«m Führer in der gleichen Stadt weilen zu dürfen oder aber mit ihm sich bei Veranstaltungen verbunden fühlen zu können, diese unvergeßlichen Eindrücke, die der Parteitag vermittelt, auch nicht im geringsten getrübt werben dürfen durch Unzulänglichkeiten gleich welcher Art Wenn die Männer schon den Aufenthalt im Lager durch die Art der Gestaltung al» Erlebnis empfinden, wer- den sie mit anderen Gefühlen und mit mehr Liebe auch bi« Anstrengungen aut sich nehmen, die Veranstaltungen. Auf märsche und Appelle verursachen. Das stählerne Retz Faßre »ser^ Souderberichterftatter» dorch »i« vnf«, »erteidigsng-zoa« West Man führte un» auf den Turm de» Siege-denkmal» von 1870,71 am Osthang de» Pfälzer Walde». Zu un seren Füßen dehnen sich die Weinberge, deren berühmte Lagen die Erinnerung an manch fröhliche Stunde wel ken. Im Frübdunst de» Morgen» liegt die Rbeinebenr hingebreitet. Am weiten Horizont sind die Türme von Speyer gerade noch erkennbar. Der Blick schweift frei nach allen Seiten. Frankreich liegt in unserem Rücken. Auf der Plattform steht eine riesige Karte de« Ge bietes, über die sich ein breite« Band bunter Kreise zieht in einem mäßigen Bogen von Nordwesten nach Süden. Die bunt eingezeichneten Batterirstestungen der Flat und ihre Wirkungsbereiche. Nicht nebeneinander, sondern in vielfacher Ueberdeckung, d. h. mit Wirkung mehrerer Batterien in demselben Luftraum, erwartet hier den Gegner «in stählerne« Netz, dessen Fäden «ine« Taae» von den Kanonen gesponnen werden. I« größer di« Höben sind, die der feindliche Flieger aussucht, desto weiter werden naturgemäß di« Kegel der Abwehrgeschütze und umso räumiger wird dadurch die Ueberschneidung der Bat terien untereinander. Am Fuße de« Denkmal» ist eine kleine Funkstation aufgebaut. Unter Degleitoffjzier läßt einen Befehl an di« Batterien durchgeben und nach Sekunden auillt au« jeder Flafstellung «in runde« Nebelwölkchen in bi« Windstill« des Morgen». Recht«, Linken, weit geradeau», überall erscheinen di« weißen Bälle. Ein scharfe» Beobachtung»- ala» holt den Horizont heran und entschleiert wettere Rauchsignale. Wir zählen schnell 10, 30, 70 Stel- lungen. Wir müssen nun weiter schätzen: mehr al« hundert und immer noch mehr! Ein vergleichender Blick auf die Karte sagt uni^ daß wir mehr al« fünfzig Kilometer der Zone nach der Tiefe überblicken können. E» erlveckt fast den Anschein einer überdimensionalen Obstplantage, in der jeder Baum durch «ine Weiße Rauchfahne dargestellt ist. Ein überwältigender Anblick wie überall langsam die Nebel wolken verziehen. So gab man un« einen drastischen Anschauungsunter richt an einem Teilabschnitt diese» geivalttgen Berteidi- gungswerkes. Unsere Fahrt führt uns nach Westen. Immer wieder findet das suchende Auge recht« und link« unsere« Weges im Gelände betonierte Stellungen. E« ist alle« bereit. Hier und da wirb noch die Bepflanzung verbessert. Ein oberflächlicher Blick würde diese raffiniert in die Land schaft eingebetteten Bauwerke nickt entdecken. Hier und da kann man an einem markanten Geländepunkt einen Bunker nur vermuten. Wir durchfahren mehrere Linien, deren System nur auf der Karte erkennbar wird und kommen allmählich an die rückwärtigen Stellungen des Westwalles. So ist durch di« Errichtung der Luftverteibjgungszone di« Tiefe de» Westwalles beträchtlich erweitert und auf diese Weise auch der infanteristische Avwehreffekt neben dem Zweck der Luftverteidigung verdoppelt. Auf einer kleinen Kupp« zwischen erntereifen Feldern stoßen wir auf den Befehlsstand einer schweren Flakbatterie. Da» Kommando „Fliegeralarm" macht plötzlich auch vier Geschützstellungen sichtbar, die durch große Tarngitter ineisterbaft verborgen, fjch bisher dem Blick entzogen batten. In Sekunden ragen dje Rohre in den Himmel, schwenken aut die ansljegend« Maschine ein und in weniger al« einer Minute sind über sechzig Schuß dem Gegner entgegen- geschleudert. Dieser versucht sick durch steilen Sturzflug dem Feuer der Kanonen zu entziehen und die Batterie durch einen Tiefangriff zu stören. Aber die leichten Flak maschinenwaffen warten nur bi» die günstigste Schußent fernung erreicht ist, geben mit einer kaum vorstellbaren Behendigkeit mit der Bewegung de« Flieger« mit und schicken ihm den silbernen Strahl ihrer Leuchtspurgeschosse entgegen. Nach Augenblicken ist bereit« wieder tiefst« llkube. Die Flakkanonen verschwinden, die Mannschaften in Deckung ihrer NufentbaltSbunker. Ein Posten sucht weiter den Himmel ab. Die Vorstellung von einem finsteren, feuchten Keller wird durch di« Besichtigung eine« solchen Bunker« schnell beseitigt. Nachdem man seine Verbeugung unter der niedrigen Panzertür gemacht hat, betritt man «inen mehr al» mannshohen, hellgestrickenen Raum. Elektrische Bat terielampen erhellen ihn au»reickend und lasten die Prit schen für die Mannschaft erkennen. Eine LüftungSanlage beseitigt die Gefahr bei GaSbeschuft, Schrank und Kleider haken mahnen zur Ordnung, bi« Gewehre sieben in Stän dern wie auf jedem Kasernenflur. Selbst für die aller- m«nschljchsten Notwendigkeiten ist in der Weise gesorgt, bi« jede Belästigung ausschließt. Ein« Wasserstelle für mehrere Bunker liegt ganz in der Räbe und auch sie ist unter Beton gelegt, um Verluste beim Wasserholen aus zuschließen. So besichtigen wir im Laufe des Tage» fast all« in der Zone eingebauten Modeste. Kleine und größere, «jn- und mehrstöckige, mit Beobachtungtständen unter kleinen Panzerkuppeln, mit breiten „Garagen" zur Unterbringung ganzer Panzerabwehr- oder leichter Flakkanonen. Ueberast di« gleiche Sauberkeit und Zweckmäßigkeit der Bauwerke, in deren Entwicklung sich der Führer persönlich einge- schalt-t hat. So erkennen wir allmählich den Grundgedanken dieser gigantischen Anlage: Eine Feuersperre ohne die geringste Lück« von Aackzen bis zur Grenze der Schweiz. Gewaltig nach der Tiefe gestaffelt, dje auch die schnellst« Maschine nicht unbeschossen durchfliegen kann. Weit vorgeschoben in den Infantcriestellungen de» Westwälle» die Flug- meldevosten, die über «in weitmaschiges Nachrichtennetz ihre Feiudmelbung an die rückwärtigen Batteriestestungen geben. Mehr zurück die leichten Flakbatterien, die gegen die ganz tief sltegenden „Heckensprinaer" angesetzt sind und gleichzeitig «ine wertvoll« Unterstützung in der Pan zerabwehr sür die Infanterie darstellen. Dazwischen vor geschobene schwere Flakbatterjen, dje durch ihren Schuß in den Himmel weisen und damit den Hinteren Batterie die Auffindung der Ziele erleichtern. Und schließlich die Zone der schweren Batterien, die durch ihre großrn Reichiveiten und dichte Aufstellung da» schwerste Hin dernis für den Gegner bilden. Da» ganze durchgesetzt mit Horchgeräten und Scheinwerferbatterien, so daß auch nachts den Geschützen AbwehrmSgltchkeiten gegeben sind. Was ist erreicht? Der Gegner kann sich nirgend«, weder in großen Höben noch überraschend, dicht über der Erd« unbeschossen hindurchzwängen. Sr muß sich daher dem Feuer der Abwehr aussetzen oder Höhen aufsuchen, die einen geziel ten Bombenwurf unmöglich machen. Zudem kosttt Höbe Brennstoff und jeder Liter vermindert die Nutzlast. Die Dunkelheit verbietet da« Fliegen in größeren Verbän den. Bei Einzelslug ist Zeit für da» Anleuchten der Ziel« und Ejnrickken der (beschütze gegeben. Trübe» Wetter wird unsere Jäger über den Wolken finden und den Gegner vor eine fliegende Sverre fükren. Erreich: ist: Ein Netz au» Stahl, in den Himmel ge woben durch da» Feuer der LuftverteidtgungSzone West. Ein Netz, durch da« niemand ungerupft hindurchschlüpft. Viele werden darin bleiben, andere werden die Jäger al» neuen Gegner plötzlich vor sich sehen und nicht zur Rude kommen. Und selbst auf dem Heimweg müßt« wiederum, diese unentrinnbare, feucrsp'iende Zone durch flogen werden! Wer will da» wagen?! Wo liegt der Grund für den tiefen Eindruck, mit dem man die Zone verläßt? Sicher nicht nur tm rein Mili tärischen! Aebnljch wie beim Westwast imponiert vor allem die GemeinschastSU'istung. AuSgelöst durch den Befehl eine« Manne« sickert ein Volk eine gefährdete Stelle seiner Grenzen. Soldaten, Flieger, Pioniere, ReicdSvost, Ar beitsfront, Kraftfahrer, Arbeitsdienst fangen an zu ar beiten, fragen nicht nach Rang und Zuständigkeit, son dern nach Auftrag und Zeit. Vor astem aber an der Grenzbevölkerung selbst wird der Geist sichtbar, au« dem heraus solche Werke ent stehen. Di« Grenzbauern baden ihre Ovfer gebracht und pflügen nun ihr Feld unter dem Schutze der Kanonen, die zwischen ihren Aeckern stehen, zuversichtlich und in aller Ruhe mit der Erfahrung einer geschichtSveladenen Vergangenheit. v. Tiedemann. Mfmil -Werde Mitglied doMhenNotmFinK
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