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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193909012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-09
- Tag1939-09-01
- Monat1939-09
- Jahr1939
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1939
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Riesaer Tageblatt und Anzeiger Medlatt und AllMgett. .. LSLLLLK' L' m-,. «HÄ « Postfach Str. L« «» d"--» * " und de» HauptzollamteS Meißen T04 Freitag, 1. Septemver 1SL9, aben-S 92. Jahr-. La« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend- V,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Zustellgebühr, Mlrch Postbezug RM. 2.14 etttschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (S aufeinanderfolgende Är.) 5o Pfg. Emzelnummer lS Pfg. "äeige Mr ^ Nulnmer d-S «uSg<chetage^ vormittags aufzugebenr eine Gewähr für daS Erscheinen an befttmm -n Tagen und Platzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 49 mm breite mm.Zeile oder deren Raum 9 Rvf., die 90 mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Textteil 25 Rpf. lGrundschrift: Pettt 8 mm hoch ^LEErgebuhr 27 Rpf., tabellars^ Hatz 50*. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge s.4tteßt der Verlag die Ina sp^ ^chme auS Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder ZwangSvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß h'^Eg. Ersullungsort für vmbZahlung und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen G eschastsstell«^ Riesa Vie hiftorffche AeichStagSsitzung Ser Führer gibt die Parole Uederströmende Vegetfterung begrüßt Adolf Hitler — In feldgrauer Uniform im Reichstag Tiefes Vertrauen in ernster, stolzer Stunde st Berlin. Der Sitzungssaal des Reichstages bietet a» diesem Tage, an dem das ganze deutsche Volk von dieser Stelle die bedeutsamen Erklärungen des Führers erwartet, das Bild ganz großer entscheidungsreicher Stun den. Käst vollzählig sind die Abgeordneten des Groß deutschen Reichstages versammelt, schon lange, bevor die Stunde deS Sitzungsbeginnes Herannaht. Zn lebhafter Unterhaltung stehen die Männer des Deutschen Reiches in kleinen Gruppen beieinander, der Ernst und die Be deutung dieser Stunde ist von ihren Gesichtern abzu lesen, man vernimmt ihn aus ihren Worten, die man gelegentlich auffängt. Im Sitzungssaal herrscht wie im mer die Uniform vor, diesmal sieht man aber ganz be sonders viel feldgrau, eine große Anzahl von Abgeord neten tragen schon das Ehrenkleid des deutschen Sol daten, andere wieder sind schon zu den Waffen eingezogen und müssen dieser historischen Sitzung fernbleiben. Eine erwartungsfrohe Spannung liegt über dem Hause, das schon lang- vor Beginn der Sitzung bis auf den lebten Platz besetzt ist. In der Djplomatenloge fin den sich zahlreiche Vertreter der in Berlin beglaubigten Mächte ein. Nach und nach füllen sich auch die Minister bänke. Alle Reichsminister sind bei dieser denkwürdigen Sitzung zugegen. Wie immer präsidiert nuch an diesem Tage Generalfeldmarschall Göring dem deutschen Reichstag. 'In der ersten Reibe sitzt der Ltellvertreter des Küprers Reichsminister Rudolf Heß, neben ihm der ReichSminister des Auswärtigen v. Ribbentrop, Groß admiral Dr. h. c. Raeder, Reichs Minister Dr. Goebbels Reichsminister Dr. Krick und der Reichsprotektor Frei herr v. Neurath. Besondere Aufmerksamkeit widmen die Abgeordneten den Befehlshabern der einzelnen Webr- machtteile, deren Haltung Sicherheit, Ruhe und Zuver sicht ausströmen. * Der Sitzungssaal bietet wie in allen früheren ent- schechungSreichen Stunden, wo über das Schicksal der deut schen Nation entschieden wurde, ein wundervolles Bild der Geschlossenheit und der Disziplin. Millionen von Deut schen warten in dieser Stunde auf bas Wort. Hier find sie mit ihren Gedanken, hier sind sie mit ihrem Herzen und harren des Wortes, das der Führer in dieser ernsten Stunde sprechen wird und das die ungeheure Spannung, die über der Nation liegt, lösen soll. An dieser Stätte aber weilen zu gleicher Zeit tm Geiste ungezählte Mil- lionen in aller Welt. Der Führer kommt Um 10,07 Uhr betritt der Führer, der die feldgraue Uniform trägt, den Sitzungssaal. Die Abgeordneten und die Tribünenbesucher erheben sich von den Plätzen. Dem Führer folgen der Präsident des Deutschen Reichstages, Generalfeldmarschall Göring, der Stellvertreter des Füh rers, Rudolf Heb, Reichsministet Dr. Frick, sowie die Adjutanten. Kaum hat der Führer seinen Platz eingenom men, als die bis dahin mühsam zurückgehaltene Begeiste rung sich Lust macht. Ein Orkan von Heilrufen und Hände- klatschen schlägt dem Führer entgegen, und dieser unge heuere, minutenlange Begeisterungssturm, der in solcher Stärke noch niemals erlebt wurde, ist ein neuer Beweis de» tiefen Vertrauens des deutschen Volkes in die Ent scheidung seines Führers, insbesondere in dieser ernsten und stolzen Stunde. Görtug eröffnet die historische Sitzung Reichstagspräsident Göring eröffnet die Sitzung mit einer kurzen Ansprache. „Die Reichstagssitzuug ist erössuet. Meine Herren Abgeordnete«! Ich habe Sie erst heute morgen am 8 Uhr einbernseu könne«. Dank der Organisation, der Flugzenge, Bereit» stcllung von Kraftwagen, ist es gelungen, eine« große» Teil der Abgeordneten rechtzeitig heranzubringe». Ueber hundert Abgeordnete sind heute nicht unter u«S, weil sie dort stehen, wo heute der deutsche Mau» am beste« seine Haltung dokumentiere« wird: als Soldaten der deutschen Wehrmacht. Sie werde« dort ihre Pflicht tun, wie sie der gesamte Reichstag tu« wird. Das Wort hat fetzt «nser Führer." Der Führer spricht Als der Führer nach den kurzen EinführungSworten des Reichstagspräsidenten Herman» Göring dir Redner- tribüne betrat, schlägt ihm der Beifall stürmisch entgegen. Die verantwortungsbewußten Darlegungen des Führers werden von dem Hause mit einer Lpaiisiung vekföflgt, wir sie nicht stärker denkbar ist. Tie Abgeordneten hängen an den Lippen des Führers, der eingangs die deutsch-polni- schen Probleme aufzeigt und vor allen Dingen in scho nungsloser Offenheit die Entwickelung der letzten Wochen und Monate darstellt. Als der Führer erklärt, daß das Diktat von Versailles sür Denlschland niemals Gesetz sei« könne, nmbrandet ihn zu« erstenmal der Beifallssturm der Abgeordneten. Immer heftiger äußert sich die Zustimmung des Hauses, als der Führer von den Schritten Kenntnis gibt, die er zur friedlichen Lösung der deutsch-polnischen Spannung unternommen hat. Ei« Sturm der Entrüstung erhebt sich im Hause, als der Führer erklärt, daß es keine Großmacht gibt, die aus die Dauer solchen Zuständen, wie sie i» der letzte» Zeit an den deutsche» Oftgrenze» geherrscht haben, zusehe« würde. Ver Wortlaut I lautet wie folgt: Abgeordnete, Männer des Deutschen Reichstages! Seit Monaten leiden wir alle unter der Oual eines Problems, das uns einst das Versailler Diktat beschert hat und das nunmehr in seiner Ausartung und Entartung unerträglich geworden war. Danzig war und ist eine deutsche Stadt! Der Korridor war und ist deutsch! Alle diese Gebiete verdanken ihre kulturell« Erschlie- ßung ausschließlich dem deutschen Volk, ohne das in diesen östlichen Gebieten tiefste Barbarei herrschen würde. Danzig wurde von uns getrennt! Der Korridor von Polen annektiert, die dort lebenden deutschen Minderheiten in der qualvollsten Weise mißhandelt. Ueber eine Million Menschen deutschen Blutes mußten schon in den Jahren 1919/20 ihre Heimat verlassen. Richt ,« überbieten ist di« beisLlltge Znftimmnn«, Re sich erhebt, als der Führer erklärt, daß das deutsche Volk wie auch das deutsche Staatsoberhaupt es sich nicht biete« las, sen köuueu, vergeblich zwei Tage aus eine Antwort d« polnischen Regierung zu warte«. Ungeheuer ist bei den Ab geordneten der Eindruck, de« der Führer mit dem Hinweis ans die deatschen Rüstungen hervorrust, an die das deutsche Volk in sechsjähriger rastloser opferbereiter Arbeit 99 Mil, tiardeu gewendet hat. Aus diesen Worten erfährt die deut sche Nation, wie umfassend der Führer und seine Regie rung für die Sicherheit der Nation gesorgt haben. Hinge rissen folgt das Haus den Sätzen des Führer-, in denen er auf das persönliche Beispiel hinweist, das er selbst zu allen Zeiten — im Kriege wie im Frieden — der Nation gegeben Hal und dos er als erster Soldat in jeder weit«, r«n Stund« dem denlsch«« Volk zn geben gewillt ist Er greifend die Sätze, in denen er von seinem unerschütter lichen Willen spricht, bis zum letzten Atemzuge diese« seinem Volke zu dienen. Zuversicht, Mut und Entschlossenheit erfüllt alle Hier gibt es keinen Mann und keine Frau in Deutsch, land, die sich nicht bedingungslos dem Führer zur Ver> fügnna gestellt hatten, gelobt hätten, sich mit Gut und Blut dem Ziele zu weihen, das er in dieser Stunde allen voran, gestellt hak. So ist der Appell des Führers an die Opfer- bereitschaft der gesamten Station auf einen fruchtbaren Boden gefallen. Wenn je es notwendig gewesen wäre, in Ziefer Stunde schweißt er 89 Millionen zu einem Block zu sammen, der jeder Not und jeder Gefahr trotzen wird, komme was da wolle, der niemals einem Feinde wcicken wird, uirü ein Ergebnis wie das des 9. November 1918 für alle Zeiten unmöglich machen wird. Die stürmischen Hul digungen, die die Abgeordneten am Schluß seiner Rede dem Führer entgegenbrachten, waren Ausdruck der Stim mung, die am heutigen Tage das ganze deutsche Volk er füllt: es ist die Stimmung d«r Zuversicht, des Mutes und der Entschlossenheit. ;r Führer-Rede Wie immer, so habe ich auch hier versucht, auf dem Wege friedlicher Revisiousvorschläg« «ine Aenderung det unerträglichen Zustandes herbeizusühren. Es ist eine Lüge, wenn in der Welt behauptet wird, daß wir alle unsere Re visionen nur unter Druck durchzuieven versuchten. Fünf zehn Jahre, bevor der Nationalsozialismus zur Macht kam kalte man Gelegenheit, aus dem Wege friedlichster Verstau- digung Revisionen durchzuführen. Mau tat es nicht! In jedem einzelnen Falle habe ich dann von mir aus nicht «in, mal, sondern oftmals Vorschläge zur Revision unerträg- kicher Zustände gemacht. Alle diese Vorschläge sind, wie Sie wissen, abgelchnt worden. Ich brauche Si« nicht im einzelnen aufzuzählen, die Vorschläge zur Rüstungsb-gre» zuug, ja, wenn notwendig, zur Rüstungsbeseitigung, die Vorschläge zur Beschränkung der «ricgssvhrnug, die Vor schläge zur Ausschaltung von in meinen Augen mit dem Völkerrecht schwer zu vereinbarenden Methoden der moder« Fortsetzung nächste Seite Sie Wehrmacht hat den aüiven Schutz des Reiches iidernommen Gegenangriff wer alle deutsch-polnischen Grenzen — An» die Luftwaffe eingeletzt Vie Kriegsmarine schützt die Ostsee )l Berlin. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf Befehl des Führers und Obersten Befehlshabers hat die Weh macht den aktiven Schutz des Reiches übernommen. In Erfüllung ihres Auftrages, der polnischen Gewalt Einhalt zu gebieten, sind Truppen deS deutschen Heeres heute früh über alle deutsch-polnischen Grenzen zum Gegenangriff angetreten. Gleichzeitig sind Geschwader der Luftwaffe zum Niederkämpfen militärischer Fiele in Polen gestartet. Die Kriegsmarine hat den Schutz der Ostsee übernommen.
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