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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194009090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19400909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19400909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1940
- Monat1940-09
- Tag1940-09-09
- Monat1940-09
- Jahr1940
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1940
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Riesaer Tageblatt SS. Jahrs Montag, S. September 1S4V, abends Lustwasfe gegen London Drahtanschrift» Tageblatt Ries« Fernruf 1237 Postfach Str. 52 »«d A»§riger iLlbeblM im- Aa-eigers. Diese Zeitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» »« Grotzenhain behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekarmtmachungeu he» Finanzamt«» Riesa und de» HauptzollamteS Meide» -/.« Uhr mit «urnahme der «-NN. und Festtage. »-,-,»-rti», b«t B-rau»,ahlunL für <«n-n MoniU » Mark, »hue zustkllg-buhr durch PostbtMs RM 2,1t einschl. Postgeta-r lobn« vöchenkaite l» auteiuaiidersolaend« Nr.> K Rvf, «ttn»elnummer 15 Rps Ua^t,«» für die Stummer te» »u»,abe«age» sind bi» 10 Uhr vormM-gd mifzueeben; eine Bewähr für da» tcht übernomwen. «rundprei» Mr die gesetzte «Smm breit« mm.Zetle -der deren Raum 9Rpf, die V0mm breite, d gess-lten« mm-Zetl« im TttttetlÄRpf tVrundichrtft: Petit» wmH-M. Ig. «et fernmündlicher «n,eigen.Bestellung oder fernmündlicher Abänderung etngefandter «nzeigentexte oder Probeabäuge Ichlieht ter «erlag die Jnansprüchnabme au» Pranget« -richt ä oder «wanar-eraleich wirb etwa schon bewilligter N-chl-b btnsälltg. Erfullun,»ort sür Lieferung und Z-hlm-g und »ertcht»stand ,ft Riesa. Höhere «ewalt, «etriebdsttirungeu usw. ^ entbinden d.n Berlag von alle» eingegangenen «erpflichtungen. «efchäftdstell«: Ries., «aetiistra». »». Postscheckkonto: Dresden 158» Gtrokaff« Riesa Nr. öS 212 Da» Riesaer Tageblatt erscheint i« Zustellgebühr», bei Abholung in b Erscheinen an bestimmte» Tilgen u> Ztffergebübr 27!Rof, t^ellarsscher < drucktechnischer Art au». Pr«i»ltft« Starke Wirkung der bisherigen Angriffe bestätigt — Vomben aller »«»der aus kriegswichtige Anlage« ru beide« Sette« der Themse — rr seindliche Flugzeuge abgeschoffen — Reichs» Marschall »Sri«» kettet persönlich de« Einsatz — Ikeder 1 Million Kilogramm Vomben aus Londo» )( Berli«. Da« Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Kampffliegeroerbiinde setzten trotz schlechter Wetterlage auch am 8. v. «nd in der Nacht zum S. 9. die Bergelt«ng«angrisse gegen London sort. Lustbildansnahmen bestä tige« die starke Wirkung der bisherigen Angriffe. Bei de« nächtlichen Anflüge« konnten die angreifenden Verbände ihte Zillle infolge der immer noch andauernden Brände schon aus weite Entfernung erkenne«. Wieder wnrden Doch« «nd -afenanlagen, vellager, Sa««, Elektrizität«« «nd Wasserwerke sowie Speicheranlagen z« beiden Seite« der Themse mit Bomben aller Kaliber belegt. Auch mehrere Flugplätze in der Umgebung von Lincoln wur den angegriffen. 3m Fleth os Forth gelang e», ein Handelsschiff von 8 WO BNT. durch Bombentreffer schwer zu beschädigen. Britische Flieger richteten in der letzten Nacht Angriffe gegen -amburger Wohnviertel. Mehrere Wohnhäuser «mrden beschädigt, einige Zivilpersonen verletzt. Der angerichtete Gesamtschaden ist jedoch auch hier nur gering. Die Sesamtoerluste de« Gegner« betrugen gestern 22 Flugzeuge. Davon wnrden zu»ei durch Flakartillerie, die übrigen im Lustkamps vermißt. )( Berlin. Da» Oberkommando der Wehrmacht gab gestern Sonntag bekannt: Die Angriffe unserer Luftwaffe gegen die wehrwirt schaftlich besonder» wichtige» Objekte von London, di« in der Nacht vom 6. auf 7. September begonnen hatten, wurden auch am 7. und in der Nacht zum 8. September mit sehr starken Kräften «nd unter Einsatz schwerster Bomben fortgesetzt. Diese Angriff« sind die Berge!» tung fiir die von England begonnene« und in den letzten Wochen gesteigert geführte« britischen Nachtangriffe auf Wohnviertel «nd andere nichtmilitärische Ziele im Reichsgebiet. Der Reichsmarschall leitet persönlich de« Einsatz von Nordfrankreich aus. In ununterbrochener Folge fiele» bi- jetzt über t Million Kilogramm Bomben aller Kaliber auf da» Hafen- und Industriegebiet an der Themse. Kaianlage«, Handelsschiffe, Dock» «nd Speicher, Kraft-, Wasser- nnd Gaswerke sowie Arsenale, Fabriken «nd Berkehrsein- richtungen wurde« getroffen «nd zum Teil durch schwerste Explosionen vernichtet. Große Feuersbrünste wüten in der Umgebung der DockS. In kraftvollen Borstößen kämpfe» Jagdflugzeuge den Weg der Kampfflugzeuge nach London frei. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen die Groß- Oellager und Dockanlagen von Thameshaven, gegen die Sprengstoff-Fabriken von Chatham nnd den Flugplatz von Hawking. Außerdem griffen Kampfflieger Industrie- abgeschoffen. 4 eigene Flugzeuge werden und Hafenziele um Liverpool, Manchester, Birmingham, Cardiff, Bristol, Southampton, Portsmouth, Portland und zehn weiteren Orten an. v Der Gegner flog wiederum bei Nacht nach Deutsch land ein. Eine Welle wendete sich gegen Südwestdeutsch land und warf vereinzelt Bomben, di« keinen Schaden anrichteten. Der andere Teil der britischen Kampfflug, zeuge versuchte seinen Kurs wie in de» bisherige« Nächte» nach Berlin zu nehmen, wurde jedoch durch konzentrierte Abwehr im Westen zur Umkehr brzw. zum vorzeitigen Bombenabwurf gezwungen. Bombe« richtete» lediglich in einer Kirche in Hamm Schaden an. Der Feind verlor bei den gestrigen Kampfhandlungen »4 Flugzeuge. L« eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück. Ein Unterseeboot hat aus zwei Geleitzügen fünf bewaffnete feindliche Handelsdampfer von insgesamt BRT. versenkt und einen weiteren Dampfer von 400« BRT. beschädigt. In der Nacht zum 7. September stießen zwei Schnellboote ans einen durch Zerstörer und Bewacher stark gesicherten feindlichen Geleitzug. Sie versenkten trotz starker Abwehr drei tiefbeladene Dampfer von zusammen LI»«« BRT. und kehrten unversehrt an ihre« Stützpunkt zurück. Ein von dentfchen Seestreitkräften in Uebersee auf gebrachtes feindliches Handelsschiff ist bei Begegnung mit einem britische« Kriegsschiff durch das au Bord befindliche deutsche Prisenkommando versenkt worden. London und Umgebung mit der Themsemündung <ri»uer-V»»«adorr-N.) ll'/z Stunde« Vombardemenl ans London Der Angriff in der Nacht zum Montag — Reuter: „Der Lustkrieg tritt in ein kritisches Stadium Die Feuerwehr hatte viel zu tun" )f Stockholm. Z« dem Lustaugriss der dentschen Bomber ans die englisch« Hauptstadt meldet die Reuter» agentnr, «m 7 Uhr abends sei Lustalarm gegeben «orden, der bis 4,85 Uhr gedauert hab«, also insgesamt 9 Stunde» und 85 Minute«. Dies sei sür die Hauptstadt der läugfte Alarm während des ganze« Krieges gewese«. „Unmittel bar uach der Lustwarnung begau« im Loubouer Gebiet «i« schweres Bombardement. Mitte« i« Loudo« brach ein heftiges Feuer der Flak a«S und wurde vo» dem Fauche» der Bomben und ,o« de« Explosionen abgelöft. Maß- aebeude Beobachter", s» sitbrt Reut« kört, „erklären, Hatz der Augriss «och intensiver gewesen sei als der Augriss i« der Nacht zum Souutag. Im Lause der Stunden wurde der Angriff immer heftiger. Die Bomben sielen in sehr kurzen Zwischenräumen, und »och 8 Stunde« »ach Begin« des Alarmes konnte mau sie falle» hören. An verschiedenen Stelle« entwickelten sich vräude, «nd di« Feuerwehr hatte viel zu tu«." In einer anderen Meldung wird dann zugegeben, daß die dentschen Flieger u. a. auch die Verkehrslinien ange griffen hätten. „Laut Mitteilung autorisierter Kreise ist der Luftkrieg draus und brau, in «in kritisches Stadium zu treten. Man kann sagen, er ist in ein Creszendo über gegangen. aber er hat noch nicht seinen Höhepunkt er reicht." Lolche Klänge hat man früher von Reuter nie gehört. Ergänzend zu den deutschen Luftangriffen am Sonntag meldet -er Londoner Nachrichtendienst, „eine ge waltige Anzahl deutscher Maschinen" habe die britisch« Küste bei Dover überflogen. In der Grafschaft Kent seien eine Eisenbahnstation und zahlreiche Gebäude getroffen worden. In der Nacht zum Sonntag seien Riesenbränd« auf beiden Ufern der Themse und in der Nähe der Londoner Eity entstanden. Auch in den Docks seien Großbrände auS- grbrochen. Insgesamt sei der Schaden groß. Angesichts dieser ernsten Lage, in die Englands Haupt stadt durch die Zertrümmerung vieler wichtiger militäri scher Anlagen geraten ist, ist es schon mehr als geschmacklos, wenn Reuter noch am Sonntag weitere Meldungen ver breitet, in denen folgende Sätze zu finden sind: „Für viel« sund für die anderen?! ist lediglich die Tatsache, daß der Gasdruck in ihren Wohnungen nicht die gewöhnliche Stärk« hat und daher das Kochen des Mittagessens etwas länger als sonst dauert, der einzige Grund für Beschwerden und dies sogar noch im humoristischen Sinne. Bei einem Rund gang während des Angriffes ist man überrascht gewesen, in der Eharing Trotz Road fröhliche Schreie und Lachen junger Leute in der Dunkelheit zu hören." — Wie tief ist Reuter doch gesunken, wenn er es für angebracht hält, in alle Welt zu melden, daß sich einige Halbwüchsige über die Katastrophe lustig machen! Er hat gar keine Empfindung mehr für das Ordinäre einer solchen Meldung. Ein Regime aber, dessen Organe überhaupt keinen moralisch«» Matzstab mehr finden, ist längst zum Untergang reis. Säuberung des rumäniscken Staates 2 Berorduungen gegen Jude« und Freimaurer )l Bukarest. Der rumänische Kultusminister, Bu ll ist« an u, unterzeichnete 2 Verordnungen, in denen di« eine sämtliche Juden aus den StaatStheatern und sämtliche übrigen vom Staat kontrollierten Institutionen entfernt, während die andere bestimmt, daß sämtliche Beamte de» Kultusministeriums, die Freimaurer waren, sofort um ihre Entlassung einzukommen haben.
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