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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194409234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19440923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19440923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1944
- Monat1944-09
- Tag1944-09-23
- Monat1944-09
- Jahr1944
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1944
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SonnabcnS/Tonntag, 23 24 September 1944, abends »7. Jahr«, F-224 Da» Rtcjacr Tagv- vlaU eijcheiul wo. chc»«agUch I7.SU Uhr. ÄrjugöpretS L NM monatlich, ohne Zu. jtellgehuhr, Pofthe. zu« 2,14 RM etulchl. Postgev. «ohne Zu. iieUgebühr», tu der tSelchästsstelle Wo chenkarte ch üulein. anderjotgendeNum. mein, bb Npj, tLtn- ,«tuummer 4L Rot. «e,ch«f«,stell», , Rteia, tSoethestr. LU. Fernruf lLL7,Dravt- anfchrtst: Lageblalt Rtefa. Postfach Nrli, Äiiokasje Rtesa «to. Nr. Li — Postscheck konto : Dresden tliill. . Bel sernmtindl. «n. »etgcuausgade kein« Haltung f.HdrsehleL Preisliste Nr. L Meslier Tageblatt s-itrn,» ist da« uir V-rvsfentlichunq der amtlichen Bekanntmachungen de^Landrat« zu Großenhain und des Amtsgericht« Riesa behördlicherseits ^tim^te^Blatt und e^thält amtttche Bekanntmachungen de« Oberbürgermeister« der Stadt Riesa, de« Finanzamt-« Riesa und de« SanpNollamles Meißen Verbirrene Kampke an allen fronten die Abivehr- Unerschütter- und Dünkirchen liege» weiter in schwerem und rollenden Bombenangriffen. . I« er- in denen zahlreiche Angriffe unter ..... , konnte der seine» Einbruchsraum bis Florcnzuola erweitern, der Adria-Front auch am 22. September nur Kampfhandlungen. Siidwestsicbcnbiirgcn gehen die örtlichen Kämpfe Ranm uou Torcnbnrg und im Szcklcr-Zipsel I'siQävsrbirläurlx Eisotlsn 8üd- und »littsldollarlä UQlsrbroodsn / Starlrs ^nsriSs süäöstliok ^.Lcdsn ktbesvisssv / «684 dS8 «rüoksvlroptss über dis Zauor dersillißt / Vor8tö886 d68 vsxvorZ an dsu übrikSQ ^.b8obvitt6rt der Vks8ttrvQ4 8S8ob6it6rt / Hvvsrwivdsrto dstUßsS ^bvsbrlloblaobt 8üd1joü Sanok und Lro8vo / Läwpls Im Nordadkrobnüt der O8tkroot 2U sröütor Lärle ksstsieert )s Aus dem Führerhanvtqnartter. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Während sich unsere Abwehrfront nördlich Nim wegen gegen schwere feindliche Angriffe behauptet, ist es nuferen von Osten und Westen angreisendc» Verban- dcn gelungen, bei Vechel die Verbindung zwischen den feindlichen Kräften in Süd- und Mittclholland zu unter brechen. Alle Versuche des Heindes zur Erweiterung sei nes Einbruchsraumes bei Eindhoven scheiterten in erbitterte« Kämpfen unter hohe» Verlusten des Gegners. In Mittelholland wurden am 21. September 3.0 feindliche Panzer abgeschossen. Im Rahmen unserer Absetzbewegungen in West holland führte eine Sicherungödivision der Kriegs marine mit Fahrzeugen aller Art unter schweren Luft angriffen nnd trotz schlechten Wetters starke Truppenvcr- bände und deren Ausrüstung an Waffen und Gerät in un ermüdlichen Tag- und Nachteinsätze» über die Schelde mündung zurück. Starke Angriffe des Feindes im Raum südöstlich Aachen wurden i« schweren Kämpfen abgewiesen, «eige ner Gegenangriff warf den Feind auf seine Ausgangs stellung zurück. Hierbei wurden 12 Panzer und Panzer spähwagen vernichtet und mehrere Geschütze erbeutet. Au der Eifel-Front gewannen unsere Truppen im Gegenangriff vorübergehend vcrlorenqcgangenes Ge lände am Westwall zurück und bereinigte» den Rest des feindlichen Brückenkopfes über die Sauer nordwestlich Echternach. Die S. amerikanische Panzerdivision erlitt hier hohe blutige Verluste nnd verlor über 10 Panzer und Panzerspähwagen. Südlich Metz örtliche Kampstätigkcit. Im Raum Ln nevil le halten die schwere» Kämpfe an. Eigener Gegenangriff südlich Ehateau Salins warf stärkere» Feind zurück. Bei Lnneville starker Feknddrnck nach Osten. Alle Angriffe scheiterten an dem hartnäckigen Widerstand der eigenen Truppe. An der oberen Mosel wcchselvvlle Kämpfe bei Evi- nal und Remiremont. Südlich Remiremont wurden niedrere feindliche Angriffe abgcwiesen. Die verteidigte,^ Häsen im Westen, besonders Rou- logne, Calais Artilleriefcuer Nördlich Lucca und Pistoia blieben mit Panzer» geführte Vorstöße des Feindes erfolglos. Im Raum nördlich Florenz setzte der Feind seine schweren mit überlegenen Kräften und starker Artillerie grsührtcn Angriffe den ganze» Tag über fort. I .7 bitterten Kämpfen, iü denen zahlreiche A hohen Fcindverlusten abgcwiesen wurden, Gegner An örtliche In weiter. Im — .. trat der Feind znm Angriff an. Er wurde in harten Kämpfen abgeschlagen. An zwei Einbruchsstcllcn sind Gegenangriffe deutscher und ungarischer Truppen im Gange. Südlich Sanok und Krosno hält schlacht in unverminderter Heftigkeit an. liche Abwehr nnd entschlossene Gegenstöße unserer Pan« zerkräste und Grenadiers brachten die kolschewistifcheu Durchbruchsabsichten auch gestern zum Scheitern. Im Mittelabschnitt blieben vereinzelte örtliche Vorstöße des Gegners südlich der Memel erfolglos. Unsere gepanzerten Angrisfsgruppcn erzielten süd westlich Mi tau weitere StellnugSverbessernngen und wiesen feindliche Gegenangriffe zurück. Die Kämpfe im Nordabschnitt haben sich zu größ ter Härte gesteigert. Unsere tapferen Divisionen setzten von eigenen Schlachthcschwadern unterstützt, den uen bcrangcstthrten sowjetischen Verbänden zähesten Wider stand entgegen. Unter Abschuß zahlreicher feindlicher Panzer wurden alle sowjetischen Durchbruchsvcrsuchc ab gewehrt oder ausgesangen, die befohlenen Absetzbewegun gen im nördlichen Estland verliefen auch gestern plan mäßig und vom Feind ungestört. Deutsche Jäger veruichtetcn im Secgebiet von Memel einen aus sieben Torpedoflugzeugen bestehenden feindlichen Verband und verhinderten damit einen Angriff ans ein deutsches Geleit. Feindliche Bomber führten am Tage unter Aus nutzung einer für die Abwehr schwieriaen Wetterlage Terroraugrisfe gegen Kassel nut München. 15 vier motorige Bomber wurden abgeschosscn. ScßverpliMe weiterhin bei Hinwegen unci warben n Berlin. Der wegenanarisf unserer Truppen Sei Arnheim »e wann am Frcitnn meiier a» Boden und zerschlug einige Widerstands. Inseln der sich westlich der Liadi am Norduser des i?ck noch hallenden Neste der zerschlagenen l. brilischcn ^usilandcdioision. In londoner Meldungen mnftic gegen Abend zugegeben werden, dost die Vage der bri- lischcn Lnfllandclrnppen in Arnheim ernst sei. Nm den vor ihrer Vernichtung stehenden Fallschirmspringern Hiljc zu bringen nnd glcichzeiüg den am Nordrand von Nimwegen vergeblich anstnrmcndcn .Panzern den Weg nach Arnheim zu össncii, landeic der Feind etwa lä Uilomeier südwest lich Arnheim zwischen Wal nnd Lek irische Kräsle in Tlarkc eiwa eines Regimentes. Auch diese Einheiten wurden sosori angcgrissen und tonn- t icn keines ihkc Ziele erreichen. Die Ncstgruppcu der sich vcrzmeiselt wehrenden britischen Fallschirmjäger bliebe» fest umklammert, und auch der Riegel nördlich Nimwegen hielt dem doppelten Truck stand. Zur Verbreiterung der engen BcrbindnngSschlcusc zwischen Nerpclt nnd Nim wegen führte der Feind aus dem Raum Eindhoven Angriffe «ach Westen, Norden nnd Osten. Einzelne Panzcrlcilc konnten geringfügig Boden ge winnen, so das? sich im Raum von Eindhoven der schmale .storiidor etwas ausbcultc. Tic Gelündcgcwinnc bliebe» jedoch ohne Einfluß aus die weiteren Fortschritte unseres SiegenangrisheS, der sich geiler von Süd osten gegen Nimwegen »orschob nnd auch ans »nsercn Angriff non Westen uni Osten, der die Verbindung der nach Nimwegen durchgestossene» bri ¬ tischen Panzer unterbrach. Auster im niederländischen Raum lag ein zweiter Schwerpunkt im lücbict von Aachen. Im Maastrichter-Zipfel führten die Nordamerikaner schwere Angriffe nach Norden, die an nntc- rem Sperricgcl blutig zujammcnbrache». Oeftlich Aachen verftärltc der lüegner seinen Druck gegen Stolberg nnd in den grossen Waldungen süd lich der Siadt. Am Südrand von Stolberg nnd in einem ties- cingeschnitieiicn Bachgrund, einige viloineter westlich e-ürtgev, wurden die ununterbrochen angreisendc» Nordamerikaner durch ihegenstöstc zum Stehen gebracht und schliesslich blutig abgeschlagen. Im südlichen Teil der Westfront wurde bei» Metz, l'unevillc und Rc- mircmont weiter erbittert gekämpft. Versuche der Nordamerikaner von Süden näher an Meh heran,«schieben, scheiterten wieder unter hohen Verlusten. Ocstlich Nauen prallten den ganzen Tag über eigene ind feindliche Panzer zwischen Scille und Rhein Marnc-.üanal in harten Nämpfc» aufeinander. Trost hoher Verluste blieben dem Feind ins iste- wicht fallende Bodcngcwinnc »erjagt. Südlich ssuvemtle verteidigten unsere Truppen erfolgreich die Mcnrthc-llebcrgünge. Erbitterte üämp>c entbrannten wieder bei Remiremont, wo zahlreiche Angriffe nördlich und südwestlich der Stadt mit dem Ziel Brückenköpfe über die Mosel zu ge- winncn, scheiterten. Nur einer kleinen Krästcgruppe gelang cs nördlich der Stadt, da« Flusttal zu durchschreiten. Sic Ivurdc durch Ecgenstößc und durch gutlicgcndcs Artillericscucr abgericgclt. keige Regierungen sk Bon feige« Regierungen dem Bolschewismus ausge- licfert, vollzieht sich in Finnland, in Rumänien und Bul garien eine Tragödie, die zu dem Schrecklichsten gehört, was je über Länder hereiugebrochen ist. Systematisch würgen bolschewistische Kommissare das nationale Leben dieser Länder ab, bereiten sie ciue gewaltige Massen deportation der Bevölkerung vor, schaffen sie die Vor aussetzungen dafür, um die Bolkskrast dieser Länder für alle Heit zu brechen. Wenige Tage sind erst seit der Kapi tulation ins Land gegangen, und schon hat die Bevölke rung dieser Länder Gelegenheit, mit wachsendem Entsetzen zu erfahren, daß eine bolschewistische Oberherrschaft den nationalen und wirtschaftlichen Ruin bedeutet nnd eine soziale Entrechtung ohne Beispiel Am niederdrückenüsten aber ist, daß die Dehnbarkeit der sowjetischen Bedingungen der Willkür Tor und Tür geöffnet .hat. Geradezu drastisch wurde das durch die An griffe dokumentiert, die die Moskauer bolschewistischen Parteiblätter gegen Finnland gerichtet haben. Noch war die Tinte unter dem Waffcnstillstandsvertrag nicht trocken, nnd da beschuldigten diese Blätter Finnland auch schon, eine der wichtigsten Bedingungen des SSaffcnstillstandsver- traas nicht erfüllt zu haben, nämlich die Entwaffnung und. Gefangennahme der deutschen Soldaten, zu der Finnlan- auf Grund des Artikels 2 des Waffenstillstandsabkommens vom 15. September 1044 verpflichtet gewesen sei. Es sei unverständlich, so drohten die bolschewistischen Organe, baß dem Sowjetkommando auch noch nicht ein einziger deut scher Soldat übergeben worden sei. Selbstverständlich missen auch die Bolschewisten, daß Finnland gar nicht in der Lage war» diese Bedingung zu erfüllen. Ter Zweck der ganzen Bestimmung war ja auch nur der, Voraussetzungen zu schaffen, um einen Bruch übernom- mener Verpflichtungen konstruieren zu können sind damit Freiheit zu erlangen für weitere Drangsalierungen des unglücklichen finnischen Volkes. Unter dem Druck der sich überstürzenden Ereignisse hat die finnische Regierung inzwischen eine Umbildung erfahren, die vor allem einen Schub linksgerichteter Politiker in das Kabinett gebracht hat. Die Zusammen- Verrierber ikler Völker setzung dieser Negierung interessiert im einzelnen nicht im geringsten. Denn die Lebensdauer dieses Kabinetts ist ohnehin nur begrenzt. Schon heute steht fest, daß in Helsinki das eine Kabinett dem anderen die Türklinke reichen wird, bis endlich eine „Negierung" zustande ge kommen ist, die nur noch als der Vollstrecker der Mos kauer Diktatur angesprochcn werden kann. So ist Finnland auf einem Weg, der in Etappen in die Katastrophe führt. Die Methoden, die Moskau im einzelnen anwendet, sind verschieden. Den Finnen hat m»n zunächst einen Waffcnstillstandsvertrag bewilligt, um dann Schritt für Schritt, wie jetzt auch die Sperrung der Diplomatenpost beweist, unter immer neuen Vorwänden darüber hinauszngchen, bis Finnland völlig wehrlos am Boden liegt. In Bulgarien sind die Bolschewisten -en umgekehrten Weg gegangen. Sie haben zunächst vollendete Tatsachen geschaffen, so daß dann der spätere Waffenstill standsvertrag nur noch bas schriftlich zu bestätigen braucht, was bisher in völliger Willkür geschaffen worden ist. Noch in dieser Stunde weiß die bulgarische Regierung weder wann noch wo einmal Verhandlungen stattfinden werden. „1?i6ts vsprsssivQ in I^rllllLlld' --- Ls Helsinki und tn ganz Finnland herrsche seit der Der- offentlichung der sowjetischen Wafsenstillstandsbedingungen, schreibt der Helsinkikorrespondent der Äockholmer Zeitung „Morgontidnmgen", eine tief deprimierte Stimmung, eine Art hoffnungsloser Resignation, der gegenüber ein Schwede be- und ein wenig beschämt dastehe. Man habe immer gepredigt daß die Finnen um jeden Preis Frieden schließen sollten. Es sei aber leicht, einen derartigen Rat zu geben, da er Schweden nichts koste. Run seien di« Bedingung«« so viel schwerer geworden, als man annahm. Sperre für Diplomatenpost i« Finnland Die neutralen Gesandtschaften in Helsinki erhielten die Mitteilung, daß sie kein Chiffre- oder Codetelegramm und kein Telephon im Verkehr mit ihrem Heimatland mehr benutzen dürsten. Nach Associated Preß hat die schwedisch- Regierung die MHLt, gegen dieje Maßnahme zu protestieren. „Vfeicimanorßeil in beutrcßlaocl!" Ein-Tagesbefehl Montgomerys Riesa, den 23. September 1044. Es unterliegt keinem Zweifel, baß den britischen Ge neralen wieder einmal der Kamm schwillt. Obwohl sie bei dem Invasionsseldzng nur etwa ein Drittel der Lasten tragen, gebärden sie sich als die Helden des Tages. So hat der Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte in Frankreich, Marschall Montgomery, der sich schon vor Beginn der Invasion durch eigene Ruhmrederei her vorgetan hatte, neuerdings in einem Tagesbefehl an seine Truppen den geschmacklosen Schlachtruf ausgegeben: „Hinein nach Deutschland und Weidmanns heil in Deutschland!" Diese unverfrorene Aufforderung zur Hetzjagd auf die deutsche Zivilbevölkerung — den» etwas anderes kann dieser frivole Ausspruch nicht bedeuten - wird dem Britenmarschall noch teuer zu stehen kom men, denn schon die immer mehr in Erscheinung tretende Versteifung des deutschen Widerstandes an der Westfront müßte ihn bereits jetzt darüber belehren, baß der deutsche Soldat mit äußerster Entschlossenheit seine Heimat vertei digt und dem Jägerlatein des übermütigen Britcnmar- schalls ein rasches Ende machen wird. Schließlich betrachten aber auch die englischen und amerikanischen Militärsachvcrständigen die Lage - an der Westfront mit ganz anderen Augen als der wild gewor dene Montgomery. So stellt der bekannte Liddell Hart in der „Daily Mail" zynisch resigniert fest, daß sich der Fortschritt der Alliierten verlangsamt habe. Er meint, man habe die Erwartungen wohl etwas »u hoch geschraubt, weil es in Frankreich so schnell gegangen sei. Der Engländer bezeichnet es als verfrüht, von einem Steckenbleiben der Kampagne zu reden, aber wenn es. so fügt er hinzu, den Deutschen tatsächlich gelinge, am West wall genügend starke Truppen aufzustellen, so werden die weitere Entwicklung langsam sein. Verstärkt durch neue Reserven wäre es der deutschen Armeeführung gelungen, genügend Truppen für eine wirkungsvolle Verteidigung der Front im Grenzgebiet heranzuzieken, welche die alliierte Offensivkrast verzögern, wenn nicht sogar end gültig zum Stehen bringen könnte. In der „Sunday Times" weist „Scrutaior" auf die für die Alliierten entscheidende Zeitrechnung hin und meint, daß den Amerikanern und Engländern nur noch 14 Tage mit einigermaßen guten Wetterbedingungen zur Verfügung stünden. Es müsse daher alles daran gesetzt werden, in nerhalb dieser Zeit die Entscheidung zu erzwingen. An dererseits muß dieser Sachverständige zugebcn, daß die Deutschen gute Verteidigungsanlagen besäßen und das letzte dafür einsetztcn, um das Wettrennen mit der Zeit zu gewinnen. >l ebenfalls schlügen sich die jungen Fana tiker in der deutschen Armee mit unerhörter Tapferkeit und Todesbereitschaft, und wenn es ihnen gelänge, den alliierten Vormarsch im Westen genau so auszuhaltev wie vor sechs Wochen den der bolschewistischen Armee im Osten, so würde ihnen diese den entscheidenden Zeitgewinn ver schaffen, um die Flut zu wenden und möglicherweise dem Krieg durch den Einsatz ihrer neuen materiellen Rüstung zu gewinnen. Auch der Miitärkritiker der „Newnork Times", Han son Baldwin, ivarnt vor einer Unterschätzung der deut schen Widerstandskraft, die er im Zusammenbang mit der deutschen Generalmobilmachung besonders hoch anschlägt. Durch die Auskämmung der deutschen Mcnschcnreservcn, so meint. Baldwin, würden der deutschen Wehrmacht Hunderttausend,: neuer Reserven zugeführt. Diese Aeußcrnngen lassen auf einen gewissen Ttö- rungsumschwung schließen, nachdem die Gegenseite bisher noch von einem kurz bevorstehenden Kriegsende gespro chen hatte. Nnd man kann sich darauf verlassen, die deut sche Wehrmacht und das deutsche Volk werden dafür zu sorgen wissen, daß sich der feindliche Stimmnngsumschwnug noch zu einem großen Katzenjammer auswacksen wird. Nicht von ungefähr ist es auch, wenn „Informationcs" am Donnerstag in seinem TageSkommcntar zur Kriegs lage schrieb: „Je mehr Zeit verstreicht, umso mehr ver stärkt sich unsere Auffassung, daß Deutschland in der Lage ist, allein mit seinen gegenwärtigen Mitteln den Ansturm der alliierten Heere sür lange Zeit aufzuhaltcn." Der Ausgang des ersten Weltkrieges bleibt dem ge samten deutschen Volke eine sehr ernste Mahnung. Woran es nnS nämlich am Schluß des ersten Weltkrieges gefehlt hatte, das hat uns schließlich kein anderer als der jcsige britische Ministerpräsident gesagt, als er über den Aus gang des ersten Weltkrieges schrieb: „Hätte Deutschland Frankreich und Belgien geräumt, sich mit den Waffen in -er Hand an seine Grenzen gestellt, ihm wäre vieles er spart geblieben." Was also damals nach den eigenen Worten Eburchills versäumt wurde, das ist heute in die Tat umgesetzt wor den. Die deutsche Wehrmacht hat weite Gebiete geräumt, um unmittelbar an den deutschen Rcichsgrenzen die Ent scheidungsschlacht herbeizuführen. Genau wie die helden haften Besatzungen von Brest, Le Crozon, St. Malo usw. ihre heilige Pflicht für Volk und Vaterland bis zum letzten Hauch erfüllten, bis ihnen auch hie letzte Waffe, bas Bajonett, den Händen entsank, so wird auch die übrige gesamte deutsche Wehrmacht gemeinsam mit der Heimat front solange kämpfen, bis, allen Erschwernissen zum Trotz, der Sieg sich doch an unsere Fahnen heften wird. Wir sind es auch unseren Gefallenen und den heldenhaften Ver teidigern unserer Stützpunkte schuldig, die das neue Deutschland in seinem heldischen Geist verkörperten uud im kleinen verwirklichten, was für ganz Deutschland im großen gilt: „Wir werden nie kapitulieren, weil es für uns nur eines gibt: Siegen oder sterben!" So können wir deshalb auch das „Weidmannsheil" Montgo merys nur als Blasphemie bezeichnen, die sich eineL Tages au unseren Feinden bitter rächen wird. Max Malschewski. Estnische, lettisch« und litauisch« Hilfsstelle )l Berlin. Sämtliche im Reich befindlichen Esten, Letten und Litauer insbesondere die wafsentragenden Angehörigen dieser Völker, sind verpflichtet, sich unverzüa. lich bei der estnifchen, lettischen bzw. litauischen Hilfsstelle zu melden. Die Hilfsstelle befindet sich jetzt in Vcrlin NW. 7« K.rWL-LouiS.tze^>iM^HÜl^ 2.^
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