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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.08.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080818011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908081801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908081801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-18
- Monat1908-08
- Jahr1908
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Die deutsche Povgellanindnstrie hat in den letzten zehn Jahren einen erstaunlichen Aufschwung genommen, der zu einem Teile in dem ständig steigenden Auslandsabsatz begründet ist. Im Jahre 1897 betrug der Wert der Ausfuhr deut,ch:r Porzellamvaren 32,1 Mil lionen Mark, im Jahre. 1907 war er auf 71,2 Millionen gestiegen. Leit 1897 hat die Aussuha: sich dem Werte nach mehr als verdoppelt. Be denkt man, daß im Jahre 1897 die Erzeugung der deutschen Porzellan fabriken auf 790—800 000 D.-Ztr. geschätzt wurde und die Ausfuhr 178 230 D.-Ztr. betrug, so würde auch bei einer relativ sehr starken Stei- gerung des Exports di: gegenwärtige Jahreserzcugung immerhin mit mehr als 2 Millionen Doppelzentnern kaum zu hoch angenommen sein. Zweimal hat im Laufe der letzten zehn Jahre die Porzellanindustrie sich in einer schwierigen Lage befunden: das erstemal 1901 bis 1903 und das Meitemal seit Ende 1907. Bei der ersten Krise fielen vor allem die Preise sehr erheblich, während die Ausfuhr nicht nur nicht ab- nahm, sondern noch von Jahr zu Jahr steigen konnte. Anders verläuit die Gestaltung des Absatzes im Laufe des gegenwärtigen Rückgangs. Die Preise werden möglichst und dank der Konvention der Fabriken ziemlich erfolgreich zu halten gesucht, so daß wenigstens direkte Schleu- dereien vermieden werden; dagegen nimmt die Ausfuhr sowohl dem Werte als auch der Menge nach nicht unerheblich ab. Dem Werte nach sank im erst:» Semester die Ausfuhr der Porzellanwaren von 34,11 Mil. lionen Mark im Jahre 1907 auf 31,79 im lausenden Jahre. Der Menge nach verteilte sich die Ausfuhr im ersten Semester der beiden Jahre wie folgt sin Doppelzentnern): 1907 1908 Tafelgeschirr 184 404 143 382 Luxusaegenstände 22 IW 24 802 Porzellanknöpfe, TaLctkpfeifenkvpfe usw. 5 246 3 826 Isolatoren kür Telegraphen- oder Jernsprechleitungen 23 665 26 844 Sonstige Porzellanwaren : . . . . 24 377 18 916 Insgesamt sank die Ausfuhr von 229 861 auf 217 770 over um rund 12 000 D.-Ztr. Das sind 5,3 Proz. von der Vorjahrsaus'uhr. Haupt- iächlich hat die Ausfuhr von Tafelgeschirr abgenommen. Die Vereinig, ten Staaten von Amerika bezogen davon allein 11000 D.-Ztr. weniger als 1907. Es ist aber in letzter Zeit schon wieder eine .Besserung des Absatzes nach Amerika eingetreten, die in den Exportzifsern des Juni schon deutlich zum Ausdruck gelangt. Nach anderen Ländern hat sich im laufenden Jahre die Ausfuhr von Anbeginn an schon steigern können. Weniger erfreulich ist noch die Marktlage im Inland, obgleich auch hier die schlimmste Zeit als überwunden gelten dürfte. Die Bewertung der Aktien von Porzellanfabriken hat an den deutschen Börsen seit An- fang dieses Monats überwiegend wieder eine Besserung erfahren, wäh rend bis Ende Juli die Abwärtsbewegung der Kurse vorherrschend ge wesen war. Die Besserung trat ein, obwohl man für das laufende Jahr noch mit einem weiteren Rückgang der Erträgnisse rechnen muß. Im Jahre 1907 sank die Durchschnittsdividende um ca. 21b Proz. gegenüber dem Jahre 1906. Insgesamt haben im laufenden Jahre bisher 22 Ak tiengesellschaften, die der Porzellanindustrie angehören, ihre Bilanzen veröffentlicht. Davon lasten 16 mit einem Aktienkapital von 19,38 Mil- lionen Mark einen Vergleich mit 1906 zu. Für sie betrug die durch- schnittliche Dividende im Jahre 1906 14,OH im Jahre 1907 aber l0,50 Proz. Nur eine einzige Gesellschaft, die Sitzendorfer Porzellan- Manufaktur vorm. Gebr. Voigt, arbeitete mit Verlust, der 44 784 betrug. Die starke Senkung des Durchschnittsergebnisses rührt haupt sächlich von einigen wenigen Fabriken her, bei denen der Rückgang des Gewinns kräftig ins Gewicht fällt. Bei der Porzrllanfabrik Kah la allein sank die Dividendensumme um 300000 .E svon 35 auf N Proz.), bei Pb. Rosenthal L Co. in Dresden um 100 000 bc> Lud- wig Wessel, Aktiengesellschaft, um 105 000 F, bei den ge nannten drei Fabriken zusammen um 505 000 während sie bei den 16 zum Vergleich herangezogenen Fabriken insgeiamt um 684 660 ckk abnahm. Der Hauptverlust verteilt sich also aus relativ wenig: Betriebe. Nicht weniger als 7 Gesellschaften verteilten noch ebensoviel Dividende wie mr das Jabr 1906. Fürs lausende Jahr sind für die meisten Ge sellschaften allerdings etwas ungünstigere Ergebnisse zu erwarten. Daß angesichts dieser Geschäftslage bisher w:nig Luft zur Erweiterung oder aar zur Neugründunq von Betrieben vorhanden war, läßt sich begreifen. Im ganzen verflossenen Zeitraum des laufenden Jahres hat erst der August «ine kleine Neugründunq im obcrsränkischen Bezirk gebracht: in Schirnding wurde als Gesellschaft m. b. H. die Porzellansabrik Schirnding mit 85 000 .K Stammkapital gegründet. Zwar wurde schon im Anfang dieses Jahres im nämlichen Bezirk eine neue Aktien gesellschaft gebildet, aber dabei handelte es sich um die Umwandlung eines Privatunternehmens in Schönwald bei Selb. Di: Zurückhaltung der Unternehmungslust ist für die bestehenden Betriebe sehr erfreulich und begünstigt eine langsam einsetzende Erholung. Bank- und Geldwesen. pW. 4proz. Preußische Koasols. Die Konsortialbestände in 4proz. Preußischen Kvnwls sind nunmehr ebenfalls ganz ausverkaust, so daß, wie bereits angekündigt, das Konsortium für die 4proz. Reichsanleihe und Preußischen Konsols demnächst zur Auflösung kommen wird. 8 Zur Bankenquete. Unter den Fragen, die seitens der im Herbst wieder zusammentrctenden Bankenguetekommission noch nicht durch- beraten wurden, befindet sich auch die des G'oldbezugcs aus dem Auslande. Wie wir hören, trifft die Meldung nicht zu, daß bis zum Wiederzusammentritt der Sachverständigen bereits auf diesem Gebiete Entschließungen getroffen sein würden. Vielmehr bleibt die Regierung, die etwaige Entschließungen in der Angelegenheit des Goldbezuges aui Grund der Enquete zu treffen gedenkt, in dieser Frage passiv, bis das Enquetematerial zusammen ist. Neuerdings verlautet als Wiederauf- uahmetermin der Enqueteberatungen Anfang Oktober. Berg» und Hüttenwesen. —m. Gewerkschaft Graf Moltke bei Stockheim i. Sa. Für gestern nachmittag war eine außerordentliche Generalversammlung im Hotel Lachsenhof angesetzt und in unmittelbarem Anschluß daran an gleicher Stelle eine Versammlung der Obligationäre anberaumt worden, in der eine Besprechung über di: Lage und Zukunft des Unternehmens erwlgcn sollte. Bekanntlich ist von selten der Knappscha'ts-Berufsgenossenschast Berlin die Eröffnung des Konkurses über das Vermögen der Gewerk- schüft Graf Moltke bei dem Amtsgericht Lausigk beantragt und auch zugelasten worden, wodurch dieses zur Sicherung der Vermöqensmasse der Gemeinschuldnerin jede Veräußerung. Verpfandung und Verfügung über Bestandteile der Masse unterlagt. Ehe die Gewerkenversammlung in die Beratungen eintrat, erklärte der Vorsitzende des Grubenvorstan des, Herr Syndikus Carl Kaiser, die anwesenden Vertreter der Presse mit Rücksicht auf unzutreffende Veröffent lichungen in der Presse ausschließen zu müssen. — Gleichzeitig liegt uns ein Beschluß des Amtsgerichts Lauiigk vom 14. August vor, nach dem das gegen die Gewerkschaft Graf Molrke in Stockheim er» lastene Veräußerungsverbot aufgehoben ist, nachdem der das Konkursverfahren betreibende Gläubiger seinen Antrag zurückge zogen hat. — Wie wir noch erfahren, beschloß die Versammlung infolge Aufhebung des Konkurses nach langen Verhandlungen, sofort Schritte zur Sanierung des Unternehmens einzuleiten. Eine neue G-Äverken- versammlung wird entsprechende Beschlüsse fassen. O Kali-, Oel- und Kohlenbohrgesellschaften „Erika" und „Charlot- tenhall". Der Vorstand hat mit dem Bauunternehmer ?ldolf Leszynskl, Berlin, einen Bohrvertrag abgeschlossen. Mit den Bohrungen auf den Terrains der beiden Gesellschaften wird Anfang September begonnen werden. <7. Die Abnahme der Roheisengewiununa in Deutschland ist sehr viel geringer als in Großbritannien, Belgien und in den Vereinigten Staaten. In den ersten sieben Monaten sank die amerikanische Roh- eisengewinnung von 15,73 Millionen Tonnen im Jahre 1907 aus 8.10 Millionen im laufenden Jechre, also fast nm 50 Proz., die belgische von 0,83 aus 0,68 Millionen Tonnen oder um 18 Proz., die deutsche von 7,48 au? 7,06 Millionen Tonnen oder um 5,6 Proz. Für Großbritan nien gibt es keine Monatsstatistik, aber nach der Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen ergibt sich, daß die Abnahme der Roheisen gewinnung sicherlich beträchtlich höher sein muß als o Proz. Von der Abnahme der deutschen Rol>eisenarwinnuna um 419 428 t wird haupt sächlich der lothringisch-luxemburgische Bezirk betroffen, der in den ersten sieben Monaten um 267 201 t hinter der Voriahrserzeugiing zu rückbleibt. Dann folgt das Siegerland mit einem Minus von 157 828 t. An dritter Stelle erst folgt Rheinland-Westfalen mit dem für seine Er zeugung geringen Ausfall von 69 290 i. Abgenvmmen hat dann noch die Erzeugung in Mittel» und Ostdeutschland. Die übrigen Er zeugungsgebiete haben dagegen im laufenden Jahre ihre Roheisen gewinnung gegenüber 1907 noch zu steigern vermocht. Nach der Statistik des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller betrug nämlich die Noheisengewinnuna der einzelnen Bezirke während der ersten 7 Mo nate dieses Jahres: Rheinland-Westfalen 2 999 680 lgegen 1907 69 ÄO), Siegerland, Lahnbezirk und Hessen-Nassau 357 884 l— 157 828). Schlesien 548 811 l-l- 4887), Mittel- und Ostdeutschland 357 695 s— 4518). Bayern, Württemberg und Thüringen 125 537 s-b 10 973), Saarbezirk 598 370 s-s- 63 649), Lothringen und Luxemburg 2 072 514 s— 267 201). gesamte deutsche Noheiscngewinnuug 7 060 491 l— 419 428) Tonnen. Braugewerbe. O Böhmisches Brauhaus, Kommanditgesellschaft, in Berlin. In der Aufsichtsratssitzung wurde die Bilanz für das erste Semester 1908 vorgelegt. Tas Ergebnis ist, wie von der Verwaltung mitgeteilt wird, durch die allgemein schlechte wirtschaftliche Lage beeinträchtigt worden. Wenn auch anzunehmen sei, daß die drei Sommermonate das Erträgnis noch modifizieren könnten, so sei doch vorauSzusehen. daß das Gesamt ergebnis des diesmal nur 9 Monate dauernden Geschäftsjahres ein günstiges nicht sein werde. Für das letzte Geschäftsjahr 1907 wurden 5 Proz. Dividende verteilt. Verschiedene Gesellschaften. 8 Vereinigte Ravenesche Stabeisen, und Trägerhandlnngen, Aktien- gcsellschast, zu Berlin. Auf Grund des unter den Anzeigen der vorlie genden Nummer abgedruckten Prospektes sind außer einer Hypothekar anleihe von 3 Millionen Mark 8'/- Millionen Mark auf den Inhaber lautende Aktien, 8500 Stücke Nr. 1—8500 über je 1000 F zum Handel an der Berliner Börse zugclassen worden. Herr Geheimer Kommer zienrat L. Raven«. Berlin, hat ihm gehörige 2000 000 .tt Aktien bis zum November 1911 zum Verkaufe ausgeschlossen. Die restlichen 6 500 000 werden von den im Prospekt verzeichneten Banken und Bankhäusern zur Z:ichnung aufgelegt. Die Zeichnung findet am, 20. August, und zwar in Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen Credit- Anstalt und ihren Filialen statt. Der Zeichnungspreis be trägt 135 Proz. zuzüglich 4 Proz. laufender Stürmen vom 1. Januar bis zum Abnahmctage. Den Stempel der Zuteilungs^Schlußnote tragen die Zeichner zur Hälfte. Di« Abnahme der zuyeteilten Stücke kann gegen Zahlung des Preises bei der Stelle, bei der die Zeichnung eingelegt ist, vom 26. August ab erfolgen, muß aber bis zum 31. August d. I. be endet sein. Nach dem Prospekt erbrachte der Geschäftsgang im bisherigen Teile des laufenden Jahres ungefähr denselben Um- satz wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit einem, soweit sich bis letzt übersehen läßt, angemessenen Nutzen. Die weiteren Aussichten für das lausende Geschäftsjahr sind, sofern nicht unerwartet stärkere Konjunkturschwa-nkungen cintreten sollten, nicht ungünstig und lasten ein angemessenes Ergebnis erwarten; größere Abnahmeverpflichtungen, aus denen bei veränderten Verhältnissen Verluste zu befürchten sein wür- den, bestehen nicht. sDie Gesellschaft hat in ihren beiden ersten Geschäfts jahren 1906 und 1907 auf das Aktienkapital von 8 500000 je 10 Proz. Dividende verteilt.) o Gebr. Körting, Aktiengesellschaft, in Körtingsdors bei Hannover. Die Gesellschaft teilte einem ihrer Aktionäre mit, daß im Monat Juli 1908 die Aufträge in erfreulichem Umfange eingegangen seien. Aller dings seien die Preise noch vielfach gedrückt, und es sei zweifelhaft, ob di: eingetretene Besserung von Dauer sein wird. U. Howaldtswcrke in Kiel. Die Fabrikation hat sich nach einer Mit teilung der Verwaltung trotz des jm Frühjahr gehabten Streiks noch besser als im Vorjahre gestaltet, denn soweit sich dies bis jetzt über leben läßt, sind die Resultate befriedigend. In der Benachrichtigung der Verwaltung heißt cs dann weiter: „Wir haben zurzeit für an- nähernd zwei Jahre genügende Beschäftigung, und da die Lieferzeiten sich auf drei Jahre erstrecken, so können wir günstige Gelegenheiten wahrnchmen und noch lohnende Arbeiten hereinnchmen, eventuell unsere Fabrikation weiter ausdchnen. da wir vollständig dafür einge richtet sind, wesentlich größeren Umsatz zu machen, wenn die geübten Arbeitskraft: dafür zu haben sind. Jedenfalls wird unser Status sich gegen das Vorjahr verbessert haben. H Lüneburger Wachsbleiche I. Borstling, Aktiengesellschaft, in Lünebnrg. Nach dem Geschäftsbericht für 1907/08 ist im allgemeinen die Lage im abgelaufenen Jahre schwieriger geworden. Die Zurück haltung der Geldgeber hat einige größere und kleinere Unternehmungen der Branche zu Fall gebracht. In allererster Linie kommt hierbei in Betracht die Altonaer Wachsbleiche I. F. C. Möller. Die- ses Ereignis übte für eine kurze Zeit auf dem Carnaubawachsmarkt starken Druck aus und beeinflußte auch die Preise auf dem Bienenwachs markte. Das Bestreben, den Verkauf nach dem Hauptabsatzgebiet Ruß land in Markwährung voll zur Durchführung zu bringen, hat doch Schwierigkeiten ergeben und wird man das Prinzip des Markverkaüfes in Zukunft nicht voll aufrcchtcrhalten können, doch hofft die Leitung durch andere Arran>gem:nts Vorsorge zu treffen, daß das Nubelrisiko voraussichtlich nicht so sehr ins Gewicht fallen wird. Naturgemäß ergab sich ein Rückgang des russischen Geschäftes, jedoch ist begründete Aus sicht vorhanden, dasselbe zu neuer Ausdehnung zu bringen. Zum Teil gelang es auch, diesen Ausfall in den anoeren Absatzgebieten auszu gleichen, trotz allgemein ungünstiger Konjunktur, die stark hemmend wirkte. Besonders versagten die amerikanischen Verbindungen infolge der dortigen Krisis fast ganz. Neuerdings zeigt sich aber wieder eine Belebung des amerikanischen Geschäftes. Der Nohwarenmarkt, beson- ders für Paraffin, lag wenig günstig. Während früher in Deutschland die Standard Oil Co. als Preisregulator wirkte und ihre Abnehmer schützte, warf jetzt Galizien aus Grund seiner unacwohnt gesteigerten Oelproduktion große Mengen Paraffin auf den Markt, was eine er hebliche Entwertung der Bestände und Abschlüsse verursachte. Dank außeriordient'lich vorsichtiger Dispositionen gelang es trotzdem, vor größeren Verlusten in diesem wichtigen Material bewahrt zu bleiben. Di« Abteilung Produkte arbeitete mit dem annähernd gleichen Erfolge wie in den Vorjahren. Durch den Rückgang des Zins'ußes gegen Ende des Geschäftsjahres konnten im Zinsenkonto Ersparnisse erzielt werden. Tic Bceswax Co., Ltd., London, an der das Unternehmen bekanntlich beteiligt ist. verdiente infolge gesteigerter Konkurrenz weniger als im Vorjahre, konnte aber ihren Umsatz erhöhen. Eine notwendig gewordene Neuregulierung der Arbeitslöhne belastete das Lohnkonto etwas höher als bisher. Die im vorigen Berichte erwähnte Kerzensabrik wurd: sertiggcstellt und Anfang 1908 in vollen Betrieb genommen, so daß hier wesentlich günstiger gearbeitet wird. Der Nettogewinn beträgt bei 31910 .X Abschreibungen 368 288 1297:309) deren Verteilung wie folgt vorgeschlagen wird: 37 500 gleich 5 Proz. Dividende auf 750 000 Mark Vorzugsaktien lwie i. B.), 210000 .<t gleich 6 Proz. Dividende auf 3 500 000 L Stammaktien lwie i. V.), 35581 137 197) .tl Tantieme des Vorstandes uno des Aun'ichtsrates, 8000 .0 Gratifikation an Beamte und Arbeiter lwie i. V.), 2000 >2800) .kl Zuweisung an den Arbeitcr- Unterstützungssonds, 74 207 176 812) ckl Vortrag auf neue Rechnung. Für die Zukunft erhofft der Vorstand einen neuen Aufschwung des Ge schäfts. Die Beschäftigung ist durchaus normal. In der Bilanz er- icheinen die Maschinen mit 478 000 s485 000) Waren mit 1 836883 12003 435) 1, Debitoren mit 3 639 415 14 542 780) .<1, Kasse mit 5207 111 195) Wechsel mit 62 497 137 032) .<1, Effekten mit 114 808 1101245) Mark. Innen- und Autzenhandel. 41. Der Außenhandel mit den deutschen Schutzgebieten. Nach einer vorläufigen amtlichen Zusammenstellung des Ergebnisses des Außen- Handels der afrikanischen Schutzgebiete im Kalenderjahr 1907 betrug die Einfuhr: Deutsch-Ostasrika: 1907: 23 806 369 .« 11906 : 25 152 851 — 1346 482 .1): Kamerun: 17 296 547 .< 113 305 514 -s- 3391 033 .<); Togo: 6 699 684 .X >6 432 812 ckl; -s- 266 872 .1); Deutsch-Süowestasrika: 32395918 .<1 si«625 530 .§: — M229 612 .ss); zusammen 80 198 518 1113 516 707 .il; — 33 318189 .41). Die Ausfuhr weist erheblich günstigere Ziffern auf; nämlich: Deutsch-Ostafrika: 1907: 12 500 179 .E N906: 10 994 712 .0; -4- 1 505 467 .«): Kamerun: 15867 021 .11 «9945 903 -4- 5921 118 .H); Togo: 5915 609 .41 14 199336 .41; Z- 1716 273 .41); Drutsch-Südwestasrika: 1615061 .< 1383035 .41; -1- 1232626 .«)- zu- sammen: 35 898 470 >25 522 986 -f- 10 375 484 .E). Die Gesamt ¬ ziffer der Ein- und Ausfuhr unserer Schutzgebiete beläuft sich mithin au' 116 096 988 im Jahre 1907 und 139 039 693 .1 im Jahre 1906, ergibt mithin eine Abnahme von 22 942 705 .< gleich 16,5 Proz. P Außenhandel des österreichisch-ungarischen Zollgebietes per Juni 1908. Nach dem statistischen Au-Ävcis des Handelsministeriums betrug die Einülhr 192,5 Millionen, die Ausfuhr 183 Millionen Kronen, das Passivum der Handelsbilanz somit 9,5 Millionen Kronen. Während ver Monate Januar bis Juni betrug die Einfuhr 1250 Millionen, die Ausfuhr 1113,6 Millionen, das Passivum der Handelsbilanz somit 136,4 Millionen Kronen. Lranrportrpes««. IV. Ostasiatische Dampsschifsgesellschast. Uns wird geschrieben: Im Herbst vorigen Jahres halte die)e Gesellschaft in Verbindung mit der Freiwilligen Flotte den deutschen Schiffahrtsgesellschaf ten so erhebliche Konkurrenz gemacht, daß dies« zu Herabsetzungen ihrer Zwischendecksraten nach den Vereinigten Staaten gezwungen waren. Nicht uninteressant dürfte nun ein Auszug aus dem Ge schäftsbericht pro 1907 sein, den die Ostasiatische Gesellschaft neuerdings verös'entlicht hat. Darin heißt es: „Gemäß den Wünschen der letzten Generalversammlung hat die Gesellschaft ihr besonderes Augenmerk auf die Organisation des Auswanderertransports aus Libau nach New Aork und in umgekehrter Richtung gelenkt. Zu diesem Zwecke wurden in Libau besondere Kontore eröffnet, spezielle Anlege plätze errichtet, und auch die Erbauung eines eigenen Verwaltungsge- bäudcs wurde in Angriff genommen. Gleichzeitig hat die Gesellichast ihren Schiffspark um zwei Schnelldampfer vergrößert, um auf die!« Weise eine mehr beachtete Stellung im Passaaierverkehr zwischen Europa und Amerika zu erreichen. Di« beabsichtigte Wirkung blieb nicht aus. Der internationale nordatlantische „Schisfcchrtspool" hatte sich an die Gesell- schäft mit dem Vorschläge gewandt, dem „Pool" beizutreten und aus diese Weise den für alle am transatlantischen Passagierverkehr beteilig- ten Schiffahrtsgesellschaften so verlustreichen Tarifkampf bcizulegen. Diese Unterhandlungen, die der Gesellschaft einen entsprechenden Ge winn garantierten, waren aber zu Anfang des neuen Jahres 11908) noch nicht beendet, und die Verwaltung hat daher, da die großen durch den Tariskampf und die Neuorganisation hervorgerusenen Ausgaben nicht genau sestgestellt werden können, beschlossen, von einer Ausstellung einer Okwinn- und Verlustrechnung pro 1907 einstweilen abzusehen und ihr: Fertigstellung auf Las Jabr 1908 zu übertragen." Das ist allerdings eine sehr bequeme Art und Weis«, den Aktionären das Jäbresrrsultat vorzueathalten; doch man weiß auch ohnehin, daß die Verluste dieser Gesellschaft ganz kolossal gewesen sind. In der Bilanz werden di: Dampfschiffe, Packhäuser usw. auf 5 725 873 Rbl. bewertet, der Kassen bestand und das Bankkonto betrögt nur 84 877 Rbl. An Wertpapieren sind für 22 225 Rbl. vorhanden, die Debitoren betragen 2 299 238 Rbl., laufende Rechnungen der Dampfschiffe 135 830 Rbl., und das Konto d:r Abrechnung mit der Regicruna ist mit 1 389 066 Rbl. eingestellt. Der Gesamtsumme der Aktiven 19 657 082 Rbl.) stehen in den Passiven gegen- über 3 000 000 Rbl. Aktienkapital. 225000 Rbl. Reserven, 2089 228 Rbl. Kreditoren. 2262 500 Rbl. Reitschuld für Damprer, Akzepte 2076 721 Rubel, lausende Rechnungen 3507 Rbl. und 125 Rbl. unabgehobene Divi dende pro 1906. Betriebsausweis«. » Paulinenaue-Neu-Ruppiner Eisenbahn. Juli 20950 1— 1250) ckl, 'eit 1. April 88 600 l- 4361) Aabluttgseiirstellrrngen «sw. 24 u » Sa «Y s e Name und Stand Wohnort Amtsgericht Eröff nung «nm» Frist Adl. I. Sl.- Vers. Prüs.» Term. 1) Karl Hermann Lostier, Pro- visionSagcnt (Nachlaß) Reichenbach V. Reichenbach B. 14/8 12/9 5/4 2S/9 Konkursverwalter: zu I) Lokairlchler E. Klotz in Nctchenbach t. V. »— In de», Konkursverfahren über das Vermögen drS Kürschner» Arno Alfred Voigt, Pelz- nilü Rauchwarengcschäft in Leipzig. wirk» auf die Tagesordnung der auf den 28 August, vormittag» lt) illir vor das AunSgerichl Leipzig etnbcrufenen Giäudigerversainmluns «och die Beschlußfassung über tue Verwertung der Konkursmasse tm ganzen gefeyi. pw. Ueber das Vermögen des Allgemeinen Konsumvereins Peine sProv. Hannover) ist das Konkursverfahren eröffnet. I! Der Juwelier W. A. Gordon in Petersburg, dem vor nicht langer Zeit für mehrere hunderttausend Rubel Brillanten gestohlen wurden, hatte sein: Zahlungen eingestellt. Auf Antrag der Gläubiger hat das Petersburger Handelsgericht die Administration über das Ver mögen des Kridars verhängt. Die Schulden belau'en sich auff 306 435 Rubel, und an Aktiven stehen ihnen 216067 Rbl. gegenüber. *— Pikloburh-Washdurn Flour Mills Eo. Tiefe unter ReceiversLaft gekommene amerikanische Mühle ist eine englische Sirnnduna und ein grober Tcii der 1 000 000 Dsd. Et. Micn (halb Stamm-, halb Vorzugsaktien), sowie der 832 000 Psd. St. First Mortgage-Bonds diesseits iintcrgcbracht. Einen schwereren Sturz als bei dein Bckanntwcrden der Recciverscstaft crfubren laut „Dog. Ztg." die Anteile unter dem späteren Auftaucbeu von Gerüchten von de: Aufdeckung schwerwiegender Unregelmäßigkeiten der Verwaltung in Minneapolis, namentlich der Kreierung und Begebung unautorisierter Schuldscheine, Diese Gerüchte finden volle Bestätigung durch ein Rundschreiben der Direktion. Danach hat die Gesellschaft durch die amerikanische Krisis im Spätherbst des vorigen Jahres gelitten, aber die Herren Pillsburh waren bereit, die jüngst noch angeblich erforderlichen Geldmittel in Höhe von 1 OOO 000 Doll, gegen eine Sicherheit durch eine hhpothekariscbe Belastung des Eigentums an zweiter Stelle (hinter den Debentnres) vorzustrecken, als sie bei einer Unlcrfuchung der Finanzlage entdeckten, daß weit größere Dervindlichkcitcn beständen, Vic dem Aussichts rat, sowie den Bücherrevisoren bisher verheimlicht worden sind. Daraufhin kabelte Mr. PillSbur» von Minneapolis, daß er von der Gewährung des Darlehns Abstand nebmen »nttsse: er ist inzwischen in London cingelrosfcn und verhandelt mit der dortigen Direktion wegen eines RekonstruktionSVIans unter Reorganisation der Der- Wallung in Minneapolis, deren Machenschaften einer eingehenden Untersuchung unter worfen werden sollen. Literatur. * Corrcspondence Commerciale Nsages du Courmeree Frrnrqis Von Marie Spnde, Sprachlehrerin, und Tr. M. P. Cretin, beide in Potsdam. sV und 272 S.) Großoktav. 1908. In Leinwand gH. ' 3,20 .4l. Verlaq von B. G. Teubner in Leipzig. Der Vorzug der vorliegenden, für den Fortgeschrittenen oder in der Vraris Stehenden bestimmten französischen Handelskorrespondenz besteht darin, daß der Darstellung der Handeksbctriebslchrc, der Wechscllchrc, der Belehrung über die Formanen — uuier Berücksichtigung der französischen Verhältnisse und dcS fran zösische» Rechts — die ent'prechcndc Korrespondenz beigefügt ist, so daß so ein an- schanltches und darum wirklich instruktives Bild gegeben wird, wie der Handel sich nbspieit. Die Verfasser gehen von der richtigen Erkenntnis auS, daß ein großer Aiortschntz. eine Anzahl Redewendungen sich leicht auf mechanische Weis« aueignrn lassen, daß man aber nur, wenn die Worte aus Begriffen entwickelt sind und der Geist der Sprache erfaßt ist, seinen Gedanken den prägnanten Ausdruck geben kann Die Durcharbeitung des aus der Praxis hervorgcgangencn und auf von verschiede nen kaufmännischen Firmen zur Verfügung gestelltem Material beruhenden Buche? wird eine wirklich sichere Beherrschung der französischen Handelskorrespondenz ge winnen lassen, aber auch als Hilfsbuch dem schon Erfahrenen willkommen se n. Warenmärkte. wolle. » Antwerpen, 17. August, 12 Ubr 38 Bi'n. (Privattclegramm von Kurth. Wephmann L To.) Laviaia.Zua Dvoe tt. Oktober 4,SS Käufer, Jnni 4,S2>ü des Tendenz: Behauptet. Nuttatz: 7ö vOO inw. » 2tn«wrrvrn, 17. August, 6 Uhr ts Alin. (Vrivattelearamm von Kur tb. Wevd« uian'n^So.i Lav'ata.-;ua Invest. August 4.70 de,, Februar 4KK Käufer. Behauptet. z Bradford, 17. August. Wolle ruhig, fest. Vanmrvoll«. vorder heut« vorder August . August-September. Oktoder-Novemder. August «ugust-S-ptemver . Septemver-Okioder . Oktover-Novemder . November-Dezember Tezember-Fanuar vorher ! S.L7 > Ianuar-Fel b.2ö b.2? Jebruar-M, Dezemdcr-Yanuar. . Februar-März . . . vorder s.oo druar lärz . ! MSr>.Aprtl . . April-Mat . . I Mat-Funi . . ! Junt-Juli . . heute ! vorder S,71 s — "» Bremen. 17. August Baumwotl«. Upland middD loko 841« Ruhig ad. stets«. »Alexandrien. 17. August, «eavvtitch» Baumwotl«. (Schlubll August 14-28. November 184. Nanuar 1512. tzufuhren —. , . » New Aor». 17. August, vaumwoll« fest. August 1yl2L-10c4k. ONoder ALL Januar y,0S, Mär, 9.14 FIa<h«. «s«». 0. V. l. Drantenau. 17 August. (Privattelegramm.) Auf d«r reinevgarndbrs« war regelmähiger Verkehr bet unveränd.rten Presse». » Liverpool, 17. August, 12 Uhr tb Mln. Baumwolle. Umsatz MW davon Mr «vekulatlon und Ervon >W B. Amerikaner träge, 1 Punll Häher, «egypter ruhig, unvcränderi, Lieferungen stetig heute 5.75 8.Z1 b,0s beut« . . ZH r-A - islvervoot, 17. Augusv B auw w olte. (Stblutz.) Träge. Umsatz MW Ballen davon für Spekulation und «rvori Iw B. Middl. good ordin. Lieferungen Kaum stetig » Hamdnrg, 17. August, 10 Uhr. NuSermarkt. Müden - «ohzucker l^ProduN s«s>k Mendement neu« Ulance. «rei an Bord Hamburg per IW Kilo Angust 20,20, Sept- 20.05. Ottoder 19,35. Der. 19.30. Mär, 19.85. Mai 19.90- Ruhig. » London. 17. August. N Uhr w Min. Zucker. Mübenrohzucker SSpros st»««. August 10 - Wert, September 9 » 11 <t Wert, Oktober - Dezember 9 » 75, a Weri, Januar . März 9 « S>ll <i Käuker, Mai 9 » 105» ä gehandelt. Foreign Prnnulated nettg. August 11 « 10', ä Wert, Oktober-Dezemder 11« 45, <1 Verkärrser, Januar- März 11« 8 <1 Verkäufer. Javaznckcr matt, 11 e iz, st Verkäufer. Date« ilndes stottzt. 18 » b » Verkäufer. Nachprodufte 7b pro,, ruhig, 8 » 45« ä nom.
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