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Sächsische Volkszeitung : 19.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193410193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19341019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19341019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1934
- Monat1934-10
- Tag1934-10-19
- Monat1934-10
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.10.1934
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RedaNIon: Dresden-«., Polierst,. U, gern». 207 N u. 210U velchiislsstell«, Drnck »nd Berlag: Germania Buchdruckerei «. Berlag Th. u. <S. Winkel, Polle,str. 17, Fernr. 2lvlr, Postscheck: Sir. IV2S, Bank: Etadibant Dresden Sir. S17S7 vki»i»1Iivk« RI. KRlIKR»* Im Fall« von höherer Gewalt, Berbot, CIreil «d« ivelrtebsstörungen hat der Bejieher oder Inserent ketu« Ansprüche, falls die Zeitung tn beschrönitem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Ersüllungsort Dresden Die Veisehmg des Königs Alexander Feierliche Einsegnung in der Kathedrale Die „kleine" Steuerreform « , . . L. Die vom Staatssekretär im Neichsfinanz- Die katholischen Erzbischöfe von Velgrad und Agram unter dem Trauergefolge Belgrad, 18. Okt. Die Beisetzungsfeierlichkeiten siir den verstorbenen König Alexander begannen am Donnerstag um 8 Uhr in der Kathedrale unter dem Geläut aller Glocken und unter Trauersalut der Land- und Schisfsbatterien. Die kirchliche Einsegnung vollzog der Patriarch mit Hilfe der gesamten hohen Geistlichkeit der Hauptstadt. In den Straffen wartete die gewaltige Menschenmenge. Da Zehntausende, die aus dem ganzen Lande gekommen waren, keine Unterkunft gesunden hatten, waren die Strassen schon die Nacht hindurch von einer gedrängten Menschenmenge gefüllt. Seit dem Morgengrauen kreisten unaufhörlich Bombengeschwader über der Stadt. Bon der Kirche aus bewegte sich der Trauerzug um 9.3V Uhr am alten Schlosse vorbei zum Bahnhof durch ein vielgliedriges, lückenloses Spalier, das aus der einen Seite von der Armee, auf der anderen Seite von der Bevölkerung gebildet wurde. Der Trauerzug bot ein grohartiges Bild. Er wurde durch ein mächtiges Kreuz und durch den Totenkuchen eröffnet, die von Gardeunterossizieren getragen wurden. Dann folgte eine Abteilung Garde kavallerie in ihren blauen, rot verzierten Uniformen. Die griechisch-orthodox« Gemeinde Berlin» hatte in drei Kirche« Trauergottesdienste für König Alexander l. von Jugo slawien für di« jugoslawische und russische Kolonie veranstaltet. Dl« Berliner jugoslawische Gesandtschaft hatte zu Mittwoch mittag di« Mitglieder der Reichsregierung und das Diplomatische Korps zu einer offiziellen Trauerfeier in die Matthiii-Kirche im Tiergartenviertel geladen. Als Stellvertreter de» Führers und Reichskanzlers war der Chef der Präsidial kanzlei Staatssekretär Meißner erschienen. Ferner der Stellver treter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, die Reichsmini- ster von Neurath, Seldte, Dr. Schacht, Kerrl, der Reichsleiter Alfred Rosenberg, die Staatssekretäre von Bülow und Dr. Lam mers, der Stadtkommandant von Berlin Generalmajor Schaum burg in Vertretung des Reichswehrministers, sowie vom Aus wärtigen Amt der Chef des Protokolls, Graf von Bassewitz und Ministerialdirektor Köpke. In Vertretung des als Sonder beauftragter des Führers nach Belgrad entsandten preus,Ischen Ministerpräsidenten, General Göring, wohnte der Trauerseier Staatssekretär Körner bei, Es folgten die Fahnen sämtlicher südslavischer Regimen ter, eine Abteilung Gardeinfanterie in dunkelblauen Mänteln und schwarz-roten Pelzmützen, eine französische Infanterieabtoilung in hellblauen Uniformen und eine Marine-Abordnung. Besonderes Aussehen erregte eine englische Matrosenkompagnie der Mittelmeerslotte, die mit gesenktem Gewehr im Zuge schritt. Rumänische Ab teilungen folgten in blauen Blusen mit weihen Waffen riemen und reicher Goldverschnürung. Tschechoslowa kische Infanterie marschierte in steingriinen Mänteln vor bei. Die türkischen Soldaten waren von Kops bis Fuh in Grau gekleidet. Das farbenreichste Bild bot das griechische Militär mit seinen schwarzen Opanken, weihen Trikothosen, bauschigen faltenreichen Röcken und roten Mützen mit schwarzen Quasten. Ihnen folgten Ab teilungen der südslavischen Armee in Feldunisorm. Nach dem Vorbeimarsch der Soldaten erschien im Zuge die Geistlichkeit aller Konfessionen, unter ihnen auch der Bischof der Deutsch-Evangelischen Landeskirche Dr. Popp sowie die katholischen Erzbischöfe von Belgrad und Agram. Den Schluh bildeten die griechisch-katholischen Patriarchen und Bischöfe in gold farbenen Gewändern mit der Tiara. (Fortsetzung aus Seite 2.) Aus der rechten Seite des Kirchenschiffes fatzen die Vertreter der Diplomatischen Korps mit ihren Damen in Trauerkleidung. Von den in Berlin akkredierten ausländischen Gesandten waren di« Botschafter von Frankreich, Amerika, England und der Tür ket sowie fast sämtliche in Berlin anwesenden Gesandten und Geschäftsträger erschienen. Die Kirche war schlicht mit Lorbeer ausgeschmilckt. Vor dem Altar stand das trauerumflorte Bild des verewigten Herrschers, gegenüber hing vom Chor herab die blau-weitz-rote südslawische Flagge. Vor dem Bildnis des auf so tragische Weise aus dem Leben geschiedenen Königs zelebrierten der griechisch-orthodoxe VischofTichon und der griechische Archimandrit unter grotzer Assistenz das Totenamt, unterstützt von dem Kirchenchor der russischen Kathedrale zur Auferstehung Christi. Nach dem Trauergesang „Ewiges Gedenken" nahm am Aus gang der Kirche der jugoslawische Gesandte Exz. Valugdschitsch «m Beiseln des gesamten Personals der Gesandtschaft die Bei leidsbezeugungen der Geistlichkeit, der Mitglieder der Reichs regierung und des Diplomatischen Koro» «ntaeaen. Ministerium, Reinhardt, verfolgte Eesamtreform des deutschen Steuerwesens hat sich nicht mit der Schnelligkeit verwirklichen lassen, die anfangs teilweise j erwartet wurde. Die Ursachen hierfür sind kaum in der rein finanztechnischen auherordentlich schwierigen Proble matik der Ausgabe zu suchen, die eine grundsätzliche Um stellung eines eingespielten Finanzsystems aus eine völlig neue Grundlage naturnotwendig, insbesondere aber unter den heutigen, in der Umgestaltung befindlichen Wirtschafts verhältnissen mit sich bringen muh, sondern sie stehen vor allem und entscheidend mit der Durchführung der Reichs- reform in Zusammenhang, deren Verwirklichung selbst verständlich nicht allein von finanzwirtschaftlichen, sondern ebenso sehr von verwaltungsmähigen und rein politischen Erfordernissen abhängig ist. Solange diese gröhere Aus gabe noch nicht vollendet ist, solange kann daher billiger weise auch noch nicht die grohe Finanzreform er wartet werden, die insbesondere auch die Neuregelung der Sieuerguellenverteilung und des Lastenausgleichs zwischen Reich, Ländern und Gemeinden bringen wird. Gleichwohl hat das Reichssinanzministerium nicht ver säumt, bereits die Reformen der bestehenden Steuer gesetzgebung in Angriff zu nehmen, die ihrer Anpassung an das nationalsozialistische Gedankengut dieuen und die be reits heute, unbeschadet der kommenden staatsrechtlichen Veränderungen, möglich sind. Man darf — wie dies Staatssekretär Reinhardt tat — die Dienstag vom Reichs- kabinett beschlossenen Steuergesetze ruhig als ersten Schritt auf dem Wege zur Neugestaltung des gesamten deutschen Steuerwesens bezeichnen, ohne deswegen die bis herige, wahrlich nicht geringe Neformtätigkeit des Reichs finanzministeriums während der vergangenen Monate seit der nationalsozialistischen Revolution gering einzu- fchätzen. Denn die bisherige Eesetzesinitiative dieser Stelle war entsprechend der Dringlichkeit der Aufgabe in erster Linie auf Arbeitsbeschaffung eingestellt. Die Steuergesetze der neuen Regierung waren bisher vor wiegend Werkzeuge im Kamps gegen die Arbeitslosigkeit und insoweit vielfach auch einmalig, zeitlich bedingt und begrenzt. Die neuen, soeben beschlossenen Steuerände rungen aber sind in erster Linie eine sozial politische Veredelung der alten Steuer gesetze, die in ihrem Kern auch weiterhin bestehen blei ben müssen; sie bringen ihre Ausrichtung nach den Grund sätzen der neuen Staatssührung und sind daher auch als dauernd beabsichtigt, was selbstverständlich nicht hin dert, das; von ihnen auch arbeitsmarktpolitische Wirkungen ausgehen. Dieser Charakter tritt besonders bei den Aenderungen der Einkommensteuer, der Bürgersteuer, der Vermögens und Erbschaftssteuer hervor. Alle diese für den Einzel nen besonders wichtigen Steuerarten sind nach bevölke rungspolitischen Grundsätzen ausgerichtet wor den, deren Ziel die Förderung und Entlastung der kinder reichen Familie ist, was wohl teilweise aus Kosten der Kinderlosen und Unverheirateten erfolgt, worüber Einzel- Helten jedoch noch nicht bekannt sind. Wenn diese Steuer änderungen überhaupt Sinn haben und zur Auswirkung gelangen sollen, müssen die jetzt gewährten Erleichterungen grundsätzlich auch für die Zukunft in Geltung bleiben, was auch beabsichtigt ist. Das soll sicher nicht be- denten, datz nun alles unverändert bleiben müsse und für die Erfahrungen der Zukunft kein Raum mehr vorhanden ist. Bezüglich der V U r g e'r st e u e r sagt Staatssekreiär Reinhardt selbst, das; die jetzige Berücksichtigung des Fa milienstandes, die aus der reinen' Kopfsteuer eine wenig- stens in etwa einkommensteuerarlige und damit sozialer« Abgabe machten Zukunft ganz verschwinden soll. Auch die übrigen Steueränderungen sind durchaus al» ständige Einrichtungen gedacht. Sowohl das Ge. setz über die A b s ch r e i b u n g s f r e i h e i t für kurzlebige Gegenstands wie auch das neue Umsatz st euergeleh dienen einer gründlichen Vereinfachung und einer grösseren Klarheit der bisherigen Stcuergesetze. Während hiermit nicht nur formalrechtliche, sondern auch materielle Schäden und Mängel für die Wirtschaft beseitigt werden, die ins- besondere auch eine baldige neue Belebung der wirtschaftlichen Tätigkeit herbeizufllhren ver sprechen, merzt das Steuern n pass ungggcsei; eine grotze Anzahl von formellen Unklarheiten, Mängel und Verschiedenheiten des bisherigen Steuerrcchts aus, die ins- besondere auch zu einer leichteren Verständlichkeit der an sich schon schwierigen Materie beitragen werden. Eine grundsätzliche Vereinfachung und Entlastung der Verwal- tung bringt insbesondere die B e s c i t i g u n g d e r Ber - -uas-.Aufschub- und Stundunaozinien. durck Trauerseier für König Alexander in Berlin Reichsregierung und Alplomatlfches Korps ehren das Andenken des toten Herrschers Ltzchtl»« a «al »SchentlUH mit der Nlustrlerlen TraUs- beUage „Der FenerreUe,' und mehreren LertbeUagei» mehreren Freitag» den IS. Oktober 1S34 SlonaMch. W M W W W P„I°k»o,I Dr.od.n «usg. A MU et. «ennoblalt und F-u-rreU-r M. 2,70 W W W WWW W W W W W «nzetgenpreile: dl« Upaltlge 22 mm breite Z-Ue s Pi«., ilusg. v. ahne S«. B-nnoblalt u mU F-u-rr-U-r M. 2^0 WWW W W W W W W W W _ JcimiUenanz-lg-n und Sielleng-Iuch- b PI,. - Einzelnummer lv Psg., Sonnabend- u. Sonntag-Nr. 20 Psg. Plahooilchrylen wir kein« Gewähr leiste« Volkssettung
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