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Arbeiterstimme : 30.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193105306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19310530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19310530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1931
- Monat1931-05
- Tag1931-05-30
- Monat1931-05
- Jahr1931
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- Arbeiterstimme : 30.05.1931
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7. Jahrgang Dresden, Sonnabend den 30. Mai 1931 Nummer 100 (bisher parteilos, Dresden) Höhe von 200 Millionen Mark, die 1031. 1 ist das Blatt Stegerwalds, „Der die Diktaturverordnung salzende 17^ . PoUläl' i urr Di !eteist> r-i id sehr -tz-il VUlj - upw': VSk^ iauu, lirnr Lerlag: Drrrlttier >0«r1a«a«Ieiü2?. Aktion: Eüi«kb-hnh,sstk7r. g«ri,«t vpr.chstunde,: Montag, 10-18 llhk a lg.»^ llnge" I eine lt'Nft . m erM'>. t bereit^' Mai, Tageszeitung der KfiD / Sektion der Kommunistischen Jnternatio BerbreitungSgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Runö Erdball / proletarische Sozialpotit» / Für unsere Frauen / Der revolutionäre Jung l„n ,-rg; -5^ I>t>1 k'' INd kl ri' 'bel<i>äll,st«u« un» R«. ftscheckkovt,: D.<»^n is vW. -a»b«, MMooch, 17—18 lltzr rin l^' II l-re-'L ar. il ' .Zeit. N"'!" Zukunft eindeutig scstlegen kann. Gerade aber daru. hätte die Hauptbedeutung des Kongresses gelegen. Unter den gegebenen Umständen wird der Parteitag kaum Uber die Pc stiznmung allgemeiner Richtlinien hinauskommen, während der politische Kurs wie bisher in der Hauptsache von der Neichs- tagssraktion beschlossen wird." Menn die Volkszeitung damit auch das Schwindelmanöver indirekt unterstützt, indem sie faktisch die SPD-Führer als schuld los an dieser bewussten Verschleppung hinzustellen versucht, sr ist doch ihre Feststellung auch für die SPD-Arbeiter, die noch Hoffnung aus diesen Parteitag setzten, ein Alarmsignal. Nichte können sie von diesem Parteitag erwarten, als datz den sozial faschistischen Brüning-Lakaien freie Hand zur Wetterführung Ihrer verbrecherischen Perriitcrpolitik gegeben wird. Es ist Notwehr, wenn das Volk sich gegen die neuen An schlage erhebt. Es gibt erst Arbeit und Brot, wenn es keine Kapitalisten mehr gibt. Das ,^igt der Arbcitsbeschassungsplan der Kommunistischen Pirtci. Es gibt anch einen Weg zu Frei- l>«it und Zukunft für die Kleinbauern und sür den schassenden Mittelstand. Das Banernhilfsprogramm der Kommunistischen Partei hat bereits diese Erkenntnis ins Dorf getragen. Diesen Weg gilt es in geschlossener Einheitsfront der Werktätigen in Stabt und Land unter Führung der KPD zu beschreiten. Gegen das Hungerprogramm der Volksfeinde — ein ganzes Volk im Kamps und Aktion mit klaren, revolutionären Zielen. Gegen das menschenunwürdige kapitalistische System, für Sowjet deutschland! Das mutz die Antwort der Millionen auf bas neue Brüning-Diktat der Regierung sein. -uilgl' Avz«,genpr,»,: di« neunmal gelpalt«»« Nonpareille«»« oder drren Haum SS Pf., tgr FamMenanzeigeu 20 Pf., für dl, Reklame,eile faafchllefiend an den dreUpaliigen Teil «In» TerUette) 1,dV NM. An,el««»-Annahme nur wochentags von ü Uhr an ln der Expedition Dresden-A. 1. Eilterbabnhosstrake ? Nazi-Versammlung verhindert! Blutige Zusammenstöße in Dresden-Neustadt — Sm Arbeiter in Hagen ermordet Dresden, den 30. Mas. Gestern kam es zwischen Nazis und Arbeitern zu schweren Auseinandersetzungen in der Hechtstratze in Dresdeu-Neustadt. Da dl« Nazis eine Versammlung abhaltcn wollten, hatten sich grotze Scharen Arbeiter cingesunden, die die Zugangvstratzen be setzt hielten. Die SA ging in geradezu unerhörter Weise mit Ltahlruten gegen die Arbeiter vor. Die Entwassnung der Nazis wurde von der Polizei mit der lächerlichen Begründung erst abgclchnt, datz, wenn die Nazis im Besitze von Ltahlruten wären, der Führer der Nazis verpflichtet sei, sie ihnen abzunehmen; da er es nicht getan habe, sei bewiesen, datz die Nazi» keine Waffen hätten. Die Abhaltung der Versammlung der Nazis wurde durch die Massen verhindert. Die Polizei ging gemeinsam mit der SA vor und verhaftete einige Arbeiter. Aus beiden Seiten gab cs Verletzte. Bio in die späten Nachtstunden dauerten die Zu- sammcnstötzc an. Unser gestriger Bericht über die Zusammcnstötzc in Hagen, die aus Grund von srcchen Naziprovokationen erfolgten, wird jetzt die ungeheuerliche Mitteilung ergänzt, datz ein kommuni stischer Arbeiter getötet wurde und ein christlicher Arbeiter im Sterben liegt, 21 Schwer- und Leichtverletzte, von deiien ein Teil ebensalls in Lcbensgcsahr schwebt, liegen im Krankenhaus, Di« Nazis warfen sich' aus die Bevölkerung und schlugen, stachen Und schossen auf sie ein, als die Menge sich gegen sie wandte. Drritzig Schüsse wurden gegen Passanten abgescuert. Die Opfer sind bis aus einen Genossen parteilose Arbeiter und Bürger. Als ein Reichaba,inermann. einen Posizeiofjizirr veranlassen wollte die Wels eröffnet den Parteitag Dresden, 30. Mal. Ans Rednerpult tritt der Vertreter des Partewor- standes der SPD, Otto Wels, gerissenes Fuchsgesicht und Specknacken, Urtyp des sozialfaschistischen Bonzen und hält folgend« Ansprache: Ich begrütze die Delegierten des Parteitages. Was hier anwesend ist, ist bis aus fünf, sechs Ausnahmen nicht wirklich gewählt, sondern mit Geschick von uns als Vorstand ausgewühlt, zusammengeschoben. Außerdem sind obzwar ncht einmal der Form nach „gewählt , voll stimmberechtig 1: der Parteiv 0 rstan d, der Par teiausschutz, die Kontrollkommission und die Abordnung der Neichstagsfraktion; vor zwei Jahren in Magde burg waren es 100 von den Instanzen und der Neichs- tagsfraktion direkt entsandte, stimmberechtigte Delegierte, d. i. über 25 Prozent aller Delegierten. So ist es auch heute, und so wirdes auf jedem Parteitag sein, s 0 lange die SPD existiert. So wird es in jeder staatserhaltenden Partei gehandhabt. Was ist unsere Partei? Die SPD hat rund 1 Million Mitglieder, davon sind etwa 80 000 Bonzen, wie die ver dammten Kommunisten jagen, also Leute, die im Partei«, Gewerkschasts-, Genossenschafts- und Staatsapparat tätig sind mit gehobener Lobenstellung. Dazu kommen 100 000 (die Kommunist, nennen sie Arbeiteraristokraten) also Mei ster, Dice-Vorarbeiter, höchstqualifizierte Spezialarbeilcr. Diese, na, sagen wir es auch -- arbeiteraristokratische klein bürgerliche Schicht ist der Mittelpunkt und die soziale Grundlage unserer Partei nnd sie hat die Aufgabe, in ihrem Schlepptau 500 000 Arbeiter und Millionen Arbei- teruähler zu führen. Karl Marx sagt, „Die Arbeiter hoben nichts zu verlieren als ihre Ketten" — nun mir Bonzen und Bonzenanwärter haben was zu verlieren: Unsere goldene Uhrkette und die goldene Halskette unserer Frau. Uns, der Oberschicht, gibt der Kapitalismus (Lenin hat das in seinem uns unangenehmen Buch „Der Imperia lismus" herausgekriegt) von seinen Profiten Brock.'« ab, er korrumpiert uns durch ein erhöhtes, sicheres Einkommen durch die Aussicht, ein wenig aufzusteigen. Die sozialistische, kommunistische Gesellschaftsordnung — ach wer meist, wie das wird, ob das wird. Lassen wir die Utopien. Wir stehen aus dem Boden der Tatsachen, der Tatsache des Kavit-' monaliich 2.S0 AM ooraue, xirch n!. AN lohn« Zustellgebühr). DI« „Arbeit«,stimm«" «richeint tSa. «"'s? oei«rlag«n. In Hallen höherer Eewalt besteht kein Anspruch auf 1.1e>«runa der tzeitnnn ober am Zurückzahlung d«, Be,ug«preIIe, Nazis zu entwaffnen, zog dieser den Revolver und richtete ihn aus den Reichsbanncrarbeiter. Z» ganz Niederrhein herrscht über den Vorgang in Hagen ungeheure Empörung D'e Kom munistische Partei rüst zu Demonstrationen und in Hagen zum Proteststreik am Tage der Beerdigung der Opfer aus. Ein Sturmangriss von Faschisten auf das Berliner Büro des Kampfbundes gegen Faschismus wurde von der Mabe und von zu Hilfe eilenden Stratzenpassanten erfolgreich abgeschlagen. Die Polizei griff hierbei zugunsten der Nazibanoiten ein und verhaltet« einige der Arbeiter, die den frechen Ucberfakl abge. wehrt hatten. RriverMmng: 1 Milliarde wird den Bolksmaffen erneut geraubt! (Lfhöhung der Zucker- und LLmsatzsteuer / Galzsleuer / Gehausmrzung Naud an Unterstützungen Berlin, 30. Mai. (Eig. Drahtmeldung.) Der zähe Kamps der kommunistische» Presse gegen die Verschleierung der neuen Massenausplüuderungvabsichten hat di bürgerliche Presse gezwungen, nunmehr einige der wesentlichsten Punkte des Inhalts der nrnen Notverordnung bekanntzugebcn 'Rach den mehr oder weniger übereinstimmenden Informationell wird die neue Diktaturverordnung die Werktätigen um rund 750 Millionen Mark prellen und eine direkte neue Müssendelastung in Höhe einer Viertelmilliarde mit sich bringen. Di Vosjische Zeitung ist gezwungen, dazu zu erklären: „Die neuen Matznahmcn werden an Gewicht und Umfang alles übertreffen was bisher aus dem Wege der Notverordnung deSnetiert worden ist." Besonders informiert Deutsche". Danach enthält Punkte: 1. eine Sparvollmacht in bei den Sachausgabcn gestrichen werden sollen: davon an geblich 50 Millionen Mark bei der Reichswehr. Man kennt ja die unechten Abstriche bei der Reichswehr ans früheren Zeilen, um zu wissen, ootz diese 50 Millionen nur zurück gestellt aber nicht gestrichen werden. 70 Millionen Mark, die im Ressort des Neichsarbeitoministers gestrichen werden sollen, werden dagegen wirkliche Streichungen sein. 2. Weitere Einsparungen von 200 Millionen durch Streichung an persönlichen Leistungen in der Krisensllrsorge, der Kriegs- bcschüdigtcnversorgung usw. 3. Kürzung der Beamtengchiilter bis zu 0 Prozent, angeblich gestaffelt bis aus 1 Prozent. 1. Einsührnng einer Bcschästigungssteucr (oder wie die sozial demokratische Reichotagssraktion in ihrer Entjchlictzung sagt, Krisenstcner) als „«gestaffelten Einkommcnsteuerzuschlag für die Fcstbcsoldetcn. 5. Erhöhung der Zuckcrsteuer um 10 Millionen Mark. Wieder einführung einer Salzsteuer und möglicherweise Erhöhung der Umsatzsteuer. 6. Erhöhung des Arbeitslosenvcrsichcrungsbeitragcs um l oder ZH Proz. und Einbeziehung der Einkommen Uber 3100 Mark in die Versichcrungvpslicht. 'Abbau der Leistungen sür die Saisonarbeiter und Verlängerung der Anwartschaft. 7. Acnderungen, Uber die bisher Einzelheiten noch nicht be kannt sind, in der Wohlsayrtssürsorge und Invalidenver sicherung, aber selbstverständlich in der Richtung eines Ab baues. Ebenso sind Matznahmen zu erwarten, die das fi nanzielle Verhältnis zwischen Reich und Gemeinden iu der Richtung eines grötzercn Zwanges zu „Ersparnissen" in den Gemeinden entscheidend ändern werden. Das sind die wichtigsten bisher bekannten Einzelheiten der neuen Diktaturverordnung, die eine so aufreizende Sprache reden, datz in der Tat die Besorgnisse bürgerlicher Blätter berechtigt sind, wenn sie es für unmöglich halten, datz das Volk anch diese Lasten noch tragen wird, nachdem es bereits in den letzten Mo naten in tiefste Not gestürzt wurde. Jawohl, das werktätige Volk wird nicht schweigen. Es kann nicht noch mehr hungern als bisher. Seine Geduld ist zu Ende. Es wird sich auch nicht mehr Hinhalten lassen durch die v e r b r e ch e r i s ch c H a l t u n g der SPD-Führer, die von Anbeginn die entscheidenden Teile dieser ungeheuerlichen Diktaturverordnung kannte und die es noch jetzt noch wagen, zu ihrem Parteitag eine freche Komödie aufzusühren. Der Abgeordnete Dr. Hertz will heute als Vertreter der SPD-Neichstagssraktion sich bei Herrn Brüning über den Erundinhalt der neuen Notverordnung „unterrichten fassen, hgznit die SPD auf dem. Leipziger Parteitag einen gc- Fiaueren Ucbcrblick über die Pläne der Reichsregierung hat, um ihre Stellungnahme dazu einrichten zu können"? Dieser nieder trächtige Schwindel wird bereits dadurch wjder)egt, datz die Volkszeitung in Löbau wörtlich zu'erklarcn gezwungen ' ist: ' » ' ,, , „XLs ist leider kaum damit zu rechnen, datz der Parteitag vor seinctn Ende genaue Kenntnis vom Inhalt der Notver ordnung erhalt uyd danäch die politische Linie sür die nächste (bisher SPD-Stadtverordneter, Leverkusen) (bisher Reichsbanner, Dresden) (bisher parteilos, Dresden) KWuier Leverkusen sorWl Heule 2V ilkr im kesierkekn Wer: sVsrum öinö iM von üer 8VV rnr MV? ^/>
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