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Sächsische Volkszeitung : 12.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193501124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-12
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.01.1935
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Ausgabe k Sächsische «. r,7» M 1,7« voltssettuns -s^ Nummer 1V — 34. Fahrgang SrHNU » «at ->»chei>«Uch «N «« Mustckci», d«Na,« „Der cn» «»Hk«'«» r«,Ib»Uo,e« «»iNich« S «It St. B<nnodlatt und g»u«iieil«r «u««. «. ihn, St. «ennoblatt u mit 8«u«ittltn M. A»»,. <l oh« St. «enn-blalt » oh« g««rceU« Ltujolnummor ll> Ps»., Sonnadend- ». Sounlag-Xi. M Ps». Sonnabend, 12. Januar 1»SS A»z«lg«»Pcei(e: di« tipoUiA« Lt «» dietto 3«tt« d Vl»o — lüi gamiltrnonjrtgeu un» Stell«nz»>uch, t Pt». Üül PlotzvoilchNIl«, tSni», «lr l«l« »esdhr totste» ««»«Nton: veeodon-«., Poltoiste. t, 8«« A>7U u. rivll »«Ichdltost«»^ »«»« ,,» v«»t,,i Soimont» BuchdeuckelU it. «teelo, Itz. ». ». Mntel, Poltoeftr. U. gerne. rilnr, Poiiich'-I: «I. lvL, Bank: Siaotbanl De,»de« dir. «7«? Unsdksnglgs ^SgSSLSlEuiAg Gül» vknäslUvkv k'oURiSL u» Kuttui* In, galt« «» höheeee Sewalt. Verbot, etntKte»»«« «ele>ed»st»eu»,«a ho» o«r «e,t«her oder 8»Ieee»» l«l»4 »nlprüch«, I-U, dt« 3-»un, M belcheLntle» Ui»t-n,«, «Npittl oder nicht eelcheint. - ElMim-o-it Lee-»«» SSmi^SSSSWWWWSSiSSSSWSiSWSSS Weitere Sonderzüge in SaardMen Ltngewohntes Bild aus dem Bahrchosplah Die Umgebung des Vahnhofs geräumt - Der deutsche Gruß verboten Saarbrücken, 11. Januar. Ter Bahnhossplatz von Saarbrücken und die anliegenden Straßen boten am Frcilagvormittag ein vollkommen neue» und ungewohntes Bild. Die ganze Gegend war in weitem Umkreise von berittenen Landjägern und Polizei un ter dem Befehl ausländischer Offiziere abgefpcrrt. Ter Grund war darin zu suchen, das; die Reste der Sta 1 us - quo - Front heute morgen durch einen Ausruf in der lioinmunisti- schen Arbeiterzeitung ihre Anhänger zu D c m o n st r a t i o n e n am Bahnhos ausge fordert lzatten. Sie haben das ge tan, da sie genau wissen, daß die Deutjcl)« Front so diszipliniert ist, das; von ihren Anhängern nach dem gestrigen Ausrus, zu Hause zu bleiben, sich niemand am Bahnhos zeigen würde. So lange die Saarbrücker Bevölkerung den Bahnhosplah bevöl kerte, wagten die Anhänger des Status quo nicht, sich dort be merkbar zu maci-en. Lediglich am rechten Bahnhossausgang stand eine lange Reihe von Ordnern der Deutscl)«» Front, um den Ankommenden behilflich zu sein, sie zum Quartierbüro, ins Casö Kiefer, zu fahren, ihr Gepäck zu tragen usw. Aber auch den Mitgliedern des Ordnungsdienstes war es verboten, Irgend eine poliliscl)« Bemerkung zu machen oder einen Arm zu heben, da dann auch sie sofort vom Bahnhosplatz verwiesen worden wären. Die Fahrgäste der eintresscnden Sonderzüge waren be reits über den Ausrus der Tcutscl)en Front (Näheres Seite 5 dieser Ausgabe) unterrichtet und vor Provokationen gewarnt worden. Immerhin waren sie überrascht über diesen von ihnen London, 11. Ian. Mehrer« Blätter sprechen von der Möglichkeit, daß Mi- «isterpräsident Flandin bei seinem Londoner Besuch auch die Frage der Stabilisierung der Währungen und der Rückkehr Englands zum Goldstandard ausrollen werde. Ter diplomatische Mitarbeiter der „M o r n i n g p o st« schreibt, er höre, Flandin wolle, wenn er in London sei, Groß britannien zur Stabilisierung des Sterlings aufsordern. Die jetzige französische Regierung glaube, das; die Währungsschwan kungen das größte Hindernis für die Wiederbelebung des in ternationalen Handels bildeten. Sie werde vielleicht die Sta bilisierung zu einer von den Bedingungen machen, die Frank reich für die Annahme des Rüstungsplanes stellen werde, den die britische Regierung wieder aufzunchmen wünsche. Die beiden Fragen Rüstungen und Währungostabllisierung würden gleichzeitig miteinander erörtert werden. „News Chronicle" bemerkt, es lägen Anzeichen vor, daß die amerikanische Regierung zur Stabilisierung noch nicht bereit sei. England könne nur dann zum Goldstandard zurück kehren, wenn cs die sehr bestimmte Zusicherung erhalte, daß der Goldstandard künftig mit mehr Klugheit und erheblich größerer Rücksicht aus die internationalen Belange gehandhabt würde als in der Vergangenheit. „Daily Herald" schreib!, Flandin sei der Urheber die ser Verhandlungen, die neben den Erörterungen Uber den Rvin- pakt geführt werden sollten. Man glaube aber, daß die bri tische und die amerikanische Regierung der Stabilisierungsfrags jetzt günstiger gegcnübrrstehen würden als früher. Frankreich wünsche die Stabilisierung, da es fürchte, seine neue Finanz politik. die mit der Neubesetzung des Postens des Gouver neurs der Bank von Frankreich begonnen habe, werde die französische Internationale Lage so ernst beeinflussen, daß da durch die inneren Vorteile mehr als aufgcwog.'n würden. Das britische Kabinett, so meine man werde der Stabilisierung günstiger gesinnt sein, da es befürchte, die Wiederbelebung des Binnenhandels habe ihre» Höhepunkt erreicht, wenn nicht schon überschritten, und die Schnelligkeit des weiteren Ausstieges werde sich aus jeden Fall verlangsamen. Zur weiteren Ver minderung der Arbeitslosen werde deshalb eine Wiederbele bung des Außenhandels kür wesentlich gehalten. Ti« Bereinig ten Staaten seien der »Ansickt der riesige Anleihcbedars der Regierung werde teich'er gedeckt werden können, wenn di« Anleibezeichncr dir Sicherheit Hillen, nicht neue BeAusle durch eine Wcrlminderuna des Dollars ;n erleiden. Aus asten die sen Gründen geile der Augenblick nir eine Wiedereröffnung der vielleicht als eisig empfundenen Empsang. Als aber schließlich jemand mit einem Borhängeschloß vor dem Mund erschien, da begann man verständnisinnig zu schmunzeln. Alle deutschen Dialekte hört man aus dem Bah.chosplntz schwirren. Eben hörte man jemanden plattdeutsch sprechen, jetzt wieder sächsischen Dialekt, dann unvcrsälschtes Bayerisch, dann ein Berliner Mundwerk, wie es nur einmal in der Welt vorkommt. Unter den Ankommenden befanden sich auch alte Frauen, die von Sa nitätern getragen werden mußten, die es sich aber trotzdem nicht nehmen lasse» wollten, ihre Pflicht Deutschland gegen über zu erfüllen. Die Polizei hatte auch die vom Bahnhof weiter entfernt liegenden Straßen von Kommunisten größtenteils gesäubert. Dagegen sah man, nachdem die anständige Arbeiterschaft die Status quo Front längst verlassen hatte, hier und da in kleinen Gruppen jenen Auswurf der Menschheit beisa.nmeuftehen, der schon allein im Aussehen als Berbrecherlypen gekennzeichnet ist. Bezeichnend war übrigens ein Vorfall in der Passage. Als dort eine katholische S ch iv e st e r, die ebenfalls mit einem Sonderzug aus Deutschland gekommen war, vorbeiging, sprang ihr plötzlich ein großer, vierschrötiger Bursche mit täto wierte» Händen in den Weg und schrie sie an: „'Nonne, wenn Du Leine Kirche behalten willst, stimmst Du sur den Status quo. Not Front!« Nach der ersten Ueberraschung herrschte bei den Ankömm lingen aus Deutschland eine ausgezeichnete Stimmung. Bei der Ankunft der Sonderzüge wurden aus den Zügen heraus von den Weilerfahrenden brausende Heil Ruse laut, die aber ohne Echo bleiben mußten. Verhandlungen für günstig, die auf der Weltivirtschastskouserenz so verhängnisvoll unterbrochen worden seien. Sin Aussah der „Daith Mail« „Europa hofft, daß die Saarsrage am Sonntag endgültig zugunsten Deutschlands entschieden wird". London, 11. Jan. „Daily Mail" bezeichnet in einem Leilaussatz die Saar abstimmung als das möglicherweise ivichtigste europä ische Ereignis seit Ende des Weltkrieges. Keine Volksabstimmung der Vergangenheit, so schreibt das Blatt u. a, sei an Ernst mit der Entscheidung vom nächsten Sonntag zu vergleichen. In einem Fall, wo die Folgen so wichtig seien und wo große nationale Interessen in Frage kämen, sei eine gewisse Aufregung unvermeidlich. Die deutsche Rcichsregierung habe alles in ihrer Macht liegende getan, um ernste Schwierig keiten zu verhindern. Durch die Zustimmung zur Entsendung einer internationalen Truppe habe sie in hohem Maße zur Auf rechterhaltung der Ordnung beigelragen. „Solange das Saar gebiet von Deutschland abgetrcnnt ist", schreibt „Daily Mail" weiter, „besteht unvermeidlichcrweise eine Gefahr für den Frie den. Die Kriegswolke, die über Europa hängt, wird sich am Sonntag heben, wenn eine überwältigende Mehrheit von Saar ländern für die Rückkehr ihres Gebietes zu Deutschland stimmt. Dieses wird die Frage ein für allemal entscheiden. Alle Groß mächte einschließlich Großbritanniens, Frankreichs und Italiens wünschen es, und es wird dem Stammesverhällnis und der ge schichtlichen Entwicklung entsprechen. Die Saarländer sind Deutsche und sprechen deutsch. Sie könnten auf die Dauer von Deutschland nur durch Zwang serngchallen werden, und zwar durch Zwang, hinter dem überwältigende Machtmittel stehen müßten. Zwang aber wird zu einer Unmöglichkeit". Das Blatt schließt: „Europa hofft, daß die Frag« am Sonntag endgültig zugunsten Deutschlands entschieden werden wird.» Klrienworte der bayerischen Bischöfe zur Saarabflimmung München, 11. Januar. Wie Kardinal Faulhaber svgi. Meldung Seite S) haben auch die übrigen bayerisrt-en Bischöfe In den Amtsblättern ihrer Diözesen ein gleichlautendes Hlrlcn- mor« zur S a a r a b st I m m u n g veröffentlicht, das am Sonn tag, dem IS. Januar, von den Kanzeln verlesen wird. ,La Croix^ und der Gaarausruf der Bischöfe Der Aufruf der deutschen Bischöfe zur Saarabstnn« mung hat betanntlich zu einem Protest der Abscimmungs- toiumission geführt. Tie ganze deutsche Presse war sich darin einig, das) dieser Protest volltouunen unberechtigt war. Nun äußert sich die große Pariser Tageszeitung „La Croix" zu dem Laaraufruj der Bischöfe, ^.ie sagt, sc- liege nicht der mindeste Gründ vor, beim Heiligen Baier, wie das von einem Teil der französischen Presse wohi gewünscht wurde,, Beschwerde sinzulcgen. Tas Berhallen dec deutschen Bischöfe wird durchaus als torrelt bezeichnet. Hoffentlich gelangt diese Ansicht auch zur Kenntnis der Abstimmungsko,„Mission. Wir halten die Meinung der Zeitung „La Croix" deshalb jür besonders wichtig, weil sie gleichzeitig auf die Unparteilich! >il der Abstimmungskommijsion — natürlich ohne es zu wollen — ein wenig günstiges Licht wirst. „La Croix" jagt unter anderem: „Mit einem Mut, den mau nur bewundern kann, pro testieren die deutschen Bischöfe gegen aniichrislliche Nässen theorien. Das Neuhcidentum ist vom Heiligen Bater selbst bereits verurteilt. Bor ihm und mit ihm haben es Deutsch lands Bischöse unter voller Anertenuung der staatlichen Autorität als ihre Pflicht erachtet, die neuheidnijche Be wegung zu betämpsen." Wenn dann „La Croix" weiter schreibt: Deutsche Männer aus dem Lager der Ungläubi gen, der Protestanten und selbst gewisser Katholiken wer fen den Bischöfen Mangel an Patriotismus vor und wen den sich gegen den Heiligen Bater mit dein Borwurf, daß er Entscheidungen träfe, die den Interessen Deulikhlands entgegenstiinden, so wissen die deutschen Katholiken, was sie von dieser unsachlichen Kampfeswcije, wo immer sie austrat, zu halten haben. Wir sind aber nicht der Meinung, daß ähnliche Angriffe in Frankreich fehlen. „Am letzten Sonntag wurde", so berichtet „La Eroir" weiter, „in allen Kirchen Deutschlands ein Hirtenbrief verlesen, der sich an die Priester und an die Gläubigen aller Kirchenprovinzen wendet und der daran erinnert, daß der Patriotismus eine moralische Tugend jeiundöar« um ausforderi, am kommenden Sonntag, den Ist. Ianuap, öffentliche Gebet zu sprechen, um ein günstiges Resultat des Volksentscheids zu erlangen. Die Deutsche Front an der Saar gibt diesem Doku ment eine große Publizität und erklärt, daß «dieser Ausruf der Niicktehr der Saar zu Deutschland günstig ist. Es ist unbestreitbar, daß trotz der Leiden und der Besorgnisse, welche die deutschen Bischöfe nähren, sie in ihrem Herzen die Augliederung derer, die sich als ihre Landslenle ansehen müssen, wünschen. Es ist auch wohl nicht erlaubt, anzunehmen, daß die Hiller-Regierung sie um diese Dazwischenkunft angegangen hat, die um jo schwe rer abgeschlagen werden konnte, als in Deutjchland, im Gegensatz zu Frankreich, die Bischöfe nicht bloß als die Ober hirten der katholischen Kirche, sondern auch als offizielle Autoritäten angesehen werden, die auch im Staate ihren Platz einnehmen." Hier irrt „La Croix". Wir glauben auf das bestimm teste zu wißen, daß die deutsche Negierung erst durch die Veröffentlichung Kenntnis von diesem Schritt der deutschen Bischöfe erhalten hat. Die deutschen Bischöfe haben von sich aus die Kundgebung erlassen ohne jegliche Vorverhaird. lnngen. Gegenteilige Aussassungcn sind zwar von inter essierter Seite geäußert worden, aber doch nur, um die Wirkung dieses zweifellos historischen Dokuments abzu- schwächen. Wir stimmen „La Croix" wieder zu, wenn sie schreibt: „Jedenfalls befindet sich der ganz gründlich aus dem Holz- locge, der da schreibt, daß die Bischöfe durch ihre Haltung sich öffentlich dem Neuheidcntum verschrieben hätten." „Es ist wahrscheinlich, daß trotz der Zurückhaltung der Aufruf der Bischöfe an der Saar durch die Anhänger des Anschlusses ausgcnutzt werden wird. Die Kundgebung der Ein plan -es franz. Ministerpräsidenten Verloppelung der Mslungssrage mit der Frage der MhrunMabWcrung?
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