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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.06.1931
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310626020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931062602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931062602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-26
- Monat1931-06
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V». tzahevauo. -k.ro« Fttitao, r«. tzunt i»ri Lretden. Pollchrck-Sw. lO«8 Dresden Nachdruck nur mit deuU.OueNenangab« <Drr«dn.«-chr.>»ulLIIIa. Unverlanst« OchriltftLck« »erden nicht mifbewa-U »«htmtlchttftr Nachrichten Lrelden gernlprecher-Lammeinummer: r»««t Nur für NachlnetprSchei Nr. e00l» Echriltleiiun, u. HaupIaelchiilUIIeN«, »reckde».«. 1. Marienstrad« »8/1, DeLgerlohn», durch PoftbetUg S.1O MI. «inlchlleili» »« Vig. V-ftoedLhe (ohne «»fttusteNungt-ebühr» bet »mal wdchenMchem Befand. «in,elnummer 10 VIg. «meigenpreile! Di» einlpaltige «> mm breite Zeile «» Psg., sür auewLrll «0 Vio. «amUienanjeigen und LieNengeluche ohne «abatt tb VIg., »nhechalb »b Big., dl« 90 mm »reit» NeName,«tl« »vo Via., außerhalb »00 Ps» Liierte»- gebühr »0 VI» «utwirtige «ustrüg« ,egen Voraultetahlung Dle Verhandlungen Washington - Paris Kommt Amerika Srankretchs Wünschen entgegen? Vie MlmdlMnlederieoimg Vr. Bellmanns Oratitinolckuvg «uooror Vorllvor Lebrlltloltimg Paris, 26. Juni. HavaS verbreitet folgende Auslassung: Die französische Negierung hat nvch keine Antwort von der amerikanischen Regierung aus die Mtttettuna erhalten, die sic am Mittwoch aus den Vorschlag Hoovers hat machen lassen. Jedoch hat die amerikanische Negierung nähere Angaben bctresscnd die technische Dnrchsithrnng liber den von Frankreich gemachten Vorschlag der ungeschützten Annuität jJnconditionnclj durch Deutschland nnd zu der Gewährung einer Anleihe an Deutschland durch Bcr. mittlung der Internationalen Zahlungsbank erbitten lassen. Man folgert daraus, daß die amerikanische Regierung die französische Antwort nicht zurückweist, sondern eine methodische Prüsuug ihres Inhaltes vornimmt. In Washington erklärte Stimson in einem Inter view mit Pressevertretern, das, er ans Grund von zwei Besprechungen mit dem sranzvsischcn Botscl-aster Claudel den Verlaus der Verhandlungen ttbcr den MvratortnmS- vvrschlag als gltnstig ansche. An den Einwendungen Frankreichs gegen eine Streichung der ungeschützten Zahlungen libt der „Daily Herald" er neut scharfe Kritik. Das der englischen Negierung nahe stehende Blatt verurteilt auch die Pläne Frankreichs, diese Gelder Deutschland wieder in Form von Anleihen zur Ver fügung zu stellen. An amerikanischen Kreisen habe man erklärt, daß Frankreich ans dieser Transaktion «inen Gewinn von rund 1l>0 Millionen Mark herausholen würde, «ährend Amerika «nd England erheblich« Opfer brächten. Die Londoner „Times* berichtet auö Washington, StimsonS Beschluß, schon am Sonnabend nach Europa ab- zureisen, tst ans die Ucberzcugung znriilkzuführcn, bah seht die Zett gekommen ist, wo er mit Nutzen persönlich an den inoffiziellen Besprechungen nnd Verhandlungen tctlnehmen kann, die in Europa im Gange sind. Amerika soll, der „Times* »«folge, bereit sein, den sranzösischeu Wunsch nach einer Acndcrung des Bor« schlage», der die Integrität des UoungplaneS aus« recht erhält, weit entgcgenzukommcn. Wenn ei« Plan auSgearbeitct werden könne, der die sran« zösische Oessentlichkeit davon überzeuge, das, der jyoungplan nicht sür dauernd ausgehoben werde «nd der zugleich die öffentliche Meinung in den Bereinigten Staaten davon überzeuge, bab die amerikanischen Opser eine wirkliche Hilfe sür Deutschland bedeute«, so würde die amerikanische Regie, rung einen solchen Plan saft sicher annehmen. In starkem Gegensatz hierzu stehen amerikanische Mel dungen, die die Hoffnung ausdrltcken, baß Frankreich seinen Gegenvorschlag zurttckztehen werde. ES wird dabei bc- tont, baß Frankreich eS sich nicht leisten kann, allein der allgemeinen Zustimmung zum Plan des Präsidenten Hoover zu widerstehen, da ein Misserfolg des Borschlages das Fortsallen der Hilfe Amerikas bet der Lösung der Frage bedeuten würde. Aus Ncnyork verlautet: Die Negierung in Washtng- ton ist sichtlich bemüht, alles zu vermeiden, was eine Ver wirklichung des Hovverplanes als zwctselhast erscheinen lassen könnte. Sie verzichtet daher aus eine schriftliche Beantwortung des französischen Gegenvorschlages, der übrigens nach wie vor strengstens geheimgehalten wird. Was über die Besprechungen StimsonS mit Claudel durch sickert, klingt zwar recht optimistisch, doch macht man sich schon aus eine längere Dauer der Verhandlungen gesasit. Die französische Forderung, daß die Reichsregierung den un, geschützte,, Teil der nächste« Noung-Jahreszahlungen als Sicherheit sür eine entsprechende Anleihe bei der BIZ. hinterlegt, wird von der amerikanischen Regierung wenig stens in der von Frankreich vorgelegten Fassung abgelehnt. Wie das «ompromitz aussallen wirb, ist völlig «n» gewiß, doch erwartet man in Washington, da« die Pariser Regierung letzten Endes nachgeben «nd sich von Mellon »nd Stimson überzeugen lassen wird, dab der Hoovcrvorschlag keineswegs eine Bedrohung des Pouugplancs bedeutet. Gleicher Auffassung sind die Finanz kreise, die in der 2ö-Millionen-Dollar-Betctltgung der Foderal-Neserve-Bank an dem internationalen Kredit für die Reichsbank eine Bestätigung für ihren Optimismus sehen. Die republikanische Presse tut ihr möglichstes, um Frankreich »u beruhigen. Gchatzsekretär Mellon bei Flan-tn Paris, 2k». Juni. Schatzsekretär Mellon stattete noch In den Abendstunden de« Donnerstag Ftnanzminifter ylandin einen Besuch ab, der etwa zwei Stunden dauerte. Dabet wurden, wie die Blätter mitteilen, sämtliche Fragen erörtert, die den Hooverschen Plan betressen. Finanz- Minister Flandtn habe dabei dem Schahsekretär die wirt- schastltchen und sinanziellcn Gründe anSeinandergeseh», die «eben den politischen die französische Negierung zu chrer Stellungnahme veranlass hätten. Mellon soll diesen Aus führungen viel Verständnis entgegengebrackt haben, so bas, man hosst. ein Komp ro,nist werde nicht allzu grobe Schwierigkeiten bereiten. Skmikrel» wtinW «maulst der NomwvlanS Paris, 2». Juni. Am Freitagnachmtttag wird sich die K a m m e r mit dem Vorschlag des Präsidenten Hoover und der französischen Antwort beschäftigen. In politischen K reisen ist man der Ansicht, Hoover werde darauf Hinweisen, bab sein Vorschlag den Äoungplan als solchen gar ntcht berühre, da es sich nicht um ein Moratorium, sondern um ein Feiert ahr handele. Wenn Hoover ein« wandsrei bestätige bzw. garantiere, daß der Boungplan nach einem Jahre wieder in seinem vollen Umsanae in Kraft trete «nd daß die französischen Rechte in keiner Weis« in Frag« gestellt werden sollen, so sei es möglich, daß die Kammer in irgendeiner Form auch ans die ««geschützten Zahlungen »er» »ichten werde. Die französischen Gegenvorschläge hätten hauptsächlich bezweckt, eine Erklärung Hoovers über dte Unverletzbarkeit des UoungplanS hervorzurufen. Letztere Feststellung werde cs der Regierung ermöglichen, den Sturm in der Kammer zu beschwichtigen. Wirtschaftskonferenz für Sü-amerika? Nenqork, 26. Juni. Wie die „Times* aus Washington meldet, erwägt Hoover auch eine Hilfsaktion für Südamerika, die selbstverständlich andere Formen annehmen mttbte, als die Aktion kür Europa, da es sich dort um vorwiegend wirtschaftliche Probleme und pri vate Schulden, also nicht von Negierung zu Negierung handele. ES sei eine WirtschastSkonferenz sür Südamerika tn Aussicht genommen. England entlastet seine Schuldner London, 2». Juni. In Verfolg der Entscheidung der britischen Regierung, Hoovers Vorschlag anzunehmen, tst, wie „Times* berichtet, den Negierungen, die vcrcinbarungS- gemäs, ihre Kriegsschulden an Großbritannien tn Raten zahlen, mttgeteilt worden, dab wettere Zahlungen dieses Jahr ntcht erwartet werben. Reue Rote Italiens an Stimson Washington, 2V. Juni. Das Staatsdepartement ver- öffentltcht eine vom italienischen Botschafter überreichte zweite Note, in bcr erklärt wirb, Italien beabsichtige, den MoratortumSvorschlag Hoovers am 1. Juli prompt und restlos auSzuslihren. Berlin, 26. Juni. Dte MandatSniebcrlegung des Chemnitzer RetchstagSabgcordnetcn Dr. Bellmann hat in politischen Kreisen erhebliches Aussehen hervorgerusen. Ter Entschluß geht zweisetloS aus die scharfen Aus einandersetzungen zurück, die wegen der letzten Be schlüsse der volkSpartcilichen RcichStagöfraktion in der Volkspartct entstanden waren. Dr. Bcllmann gehörte zu bentenigen, die es ab» lehnten, anf Kompromisse einzugehcn und die der Meinung waren, daß die Regierung zur Erfüllung der »olksparteilichen Forderungen gezwungen werden müsse. Schon damals hörte man in unterrichteten Kreisen, dab mit internen Schwierigkeiten tn der Reichstagsfraktion ge rechnet werden müsse. Der erste Ausbruch dieser inneren Krise tst das Ausscheiden Dr. Bellmauns. Wie wir weiter dazu hören, war Dr. Bellmann wegen einer schweren Erkrankung schon seit längerer Zeit dem politischen Leben ferngebliebcn. Er weilt gegenwärtig zur Erholung im Süden. In einem Briefe an den Parteiführer Dr. Dinge ldey begründet Dr. Bellmann seine Mandats niederlegung mit der Entwicklung der politischen Verhält nisse. Neber die Nachfolge Dr. Bcllmanns im Reichstag ist noch nichts entschieden. Aus der Liste der Deutschen Volkch- partet im Wahlkreis Chcmnitz-Zwickau folgt der Kaufmann Alfred Baum. ES ist jedoch noch nicht sicher, ob dieser das Mandat annehmcn wird. Im übrigen scheint sich nunmehr zu bestätigen, dab die Bedenken, die von Anfang an gegen dte Brttningschen Versprechungen in Sackxn der Umbildung des Kabinetts vorgcbracht worden sind, zutreffen. Wie wir aus Kreisen der Landvolkpartct zuverlässig erfahren, treffen die Darstellungen volkSpartetltcher Blätter nicht z u, dab der Reichskanzler dem Abgeordneten Tingeldcy die Umbildung des ReichSkablnettS zu gesagt habe. Viel- mehr sind die Aussichten für eine Kabinettsumbildung aiigcnbllckltch weit geringer als je in de» vergangenen Monaten. Polen fetzt -te Luftsptonaye fort Schneidemühl, 2k». Juni. Wie erst jetzt bekannt wird, hat am Mittwoch wiederum ein polnisches Flugzeug zwei mal grobe Teile des Kreises Meseritz überflogen. ES handelt sich um einen Doppeldecker, der aus der einen Trag fläche die Buchstaben G. E., aus der anderen die Buch staben B. P. B. V. und die polnischen Farben trug. „Ser Seovnelan kemmt in -weiter Linst" Bart» erwartet, baß SeulWanb nachgibt Paris, 26. Juni Das Hauptaugenmerk der Pariser Presse ist heute aus die geplante deutsch, französische Zu- sammenkunft gerichtet. So sehr die Blätter diese Zu sammenkunft, die man für Ende nächster Woche erwartet, auch begrüben, so warnen sie doch vor übertriebenem Optimismus und vor allem davor, dem spontanen deutschen Angebot rück haltloses Vertrauen zu schenken. Perttnax er klärt im „Echo de Paris", dab der Hooverplan bereits in die zweit« Linie gerückt sei. Die grobe Angelegenheit sei setzt der Besnch vrü« ningS «nd CurtinS' in Paris. ES stehe jedoch zu befürchten, dab die liebenswürdige Haltung, dte man drei Monate nach dem Anschluß versucht und in der gegenwärtigen Offensive gegen den -jouugplan gegenüber Berlin an den Tag lege, deutscherseits als eine Schwäche aus- gelegt würde und zu neuen Forderungen führe. Der außen politische Berichterstatter des „I o ur na l* betont, dab man dte deutsche Haltung sehr wohl verstehe. Die Netchs- regtcrung wisse, daß der Erfolg der Hooverschen Initiative von Frankreich abhänge, und man erhoffe vo» einer deutsch-französischen Zusammenarbeit noch viel mehr als die bloße Stundung der Reparationen. Jeder Mensch verstehe, daß dte zeitweise Aushebung der Ne- varationözahlungen nur dazu diene, eine günstige Atmo sphäre zu schassen, um Zett sür wirklich positive Hilfsmaß nahmen zu gcivtunen. In Berlin dttrse man sich jedoch nicht etnbilden, daß Frankreich blindlings seine finanzielle Macht in ein Abenteuer stürze. Die französische Haltung gegenüber der österreichischen Kris« sei hiersür der beste Beweis. Jeder versuch der Zusammenarbeit sei gewissen Bedingungen untergeordnet, die zunächst einmal verwirklicht werden mübten. Die dentsche Finanzwirtschast mlisse wieder in geordnete Bahnen gebracht «erden. Dentschland müsse «eiter znm «etspiel aus die Zollunion verzichten «nd die Pläne sür Grenzrevtstonen ansgebe«. Der nationalistische „Figaro* warnt ebenfalls vor übertriebenen Hoffnungen. Das Blatt sieht tn dem Wunsch des Reichskanzlers, in direkte Beziehungen zu den sranzvsi- schcn Ministern zu trete», lediglich einen Versuch, die sran- zösische Beunruhigung ctnzuschläsern, die über die Ver wendung der durch baS Moratorium frctwerdenden zwei Milliarden Mark bestehe. Das „Oeuvre* erinnert an die Beteiligung der Bank von Frankreich an den IvGMtlltonen- Dollar-Kredit für die NeichSbank und betont, baß Frankreich mehr getan habe, als es seine Pflicht gewesen wäre. Reichs kanzler Brüning und Außenminister CurtinS mübten nun mehr auch verstehen, daß Frankreich sich lediglich weigere, dte Nolle des Ucbervorteilten zu spielen. Stschrm des dkiiWen Besuches in -rankrelch Berlin, 26. Juni. Zu dem Rätselraten über den Termin der dcntsch-sranzösischen Mtntstcrbcsprcchung wirb von der „DAZ." daraus hingewtcsen, eS könne unter keinen Um- tänbcn tn Frage kommen, dab wir uns aus eine» Termin estlegcn liebe», der die Gefahr biete, daß unser Ver- tändtgungs Wille gewissermaßen gegen den Hooverplan auSgespielt werde. Der Wunsch nach einer Beschleunigung der Zusammenkunft gehe durchaus von der französischen Sette aus, weil man dort die drohende Isolierung fatal genug empfinde. Deutschland habe durch den Mund des Reichskanzlers ein äußerstes Matz von Entgegenkommen «nd Ber« stiindigung bekundet. Jetzt könnten wir warten. ES habe keinen Sinn, baS Ergebnis der Aussprache gleich dadurch vorauszunchmen, baß einseitig auf unsere Kosten die französischen Wünsche berücksichtigt werden. Vor der Inkraftsetzung des HooverplaneS wäre die Zu sammenkunft höchst bedenklich. Sic könne sehr gut bis nach Fortsetzung bcr Besprechungen mit den englischen Staatsmännern und dem Besnch StimsonS htnauSgeschoben werden. RE keim snmMthe EinlatM vradlmolcknug uaioror Serlloer Sokrtttleltuog Berlin, 26. Juni. Wie dte „Germania* au» Paris meldet, ist dort von einer amtlichen Verlautbarung über die angeblich bereits ersolgte Einladung des Reichskanzlers und RcichSaubenmtntsterS nach Paris nichts bekannt. Diese Mitteilungen, so heißt e», dürsten sich vielmehr aus Aeuße- rungcn politischer Perfönlichketten tn den Wandelgängen der Kammer stützen, worin diese zum Ausdruck brachten, bab Aubenmintster Brtand dem Reichskanzler habe wissen lassen, bab die Regierung seinem Besuch mit Vergnügen cnt- gcgensehe. Diese Erklärung habe der Aubenmintster gelegentlich de» letzten Besuche» des deutschen Botschafters am Mittwoch ab-e-ebe»,
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