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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.07.1931
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310713025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931071302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931071302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-13
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«ontao, n. AM ISS« kll Gegrünöet 18S6 Druck «. Vrrlasr Liepsch » «rlcktaM, Drclden. Voktlchrck-Dto. 1088 Dretde» Nachdruck nur mit drutl.QuellrnangLd« <Dre«dn. Nachr.l »ultllig. Unverlangt» Schrtltstück« tverde» nicht aulbewadr« idraVanschrMi Nachricht«, »ralden Funivrecher-Linntnrlnummer! w,41 Nur iitr Nacht««Iprtch«! Nr. »0811 «chrtttleitun« » ^nvtgelchckftNiea«, Dresden-». 1, Diarien!tr,»» »8/a» »et tckgli« »Wetm-Nge, SusteUnn« «onakllch » so ML («tnlchNevrch A> Vfg. ftt» Dr«^ch,hn>, durch Haft»««», ».«0 V!I. etnschltetNch »« Vts- voft^dtchr (ahne PoIt«uIt«Uung»aebahr> bat »mal wdcheuiUch«» Nrrtan». «niet»»»»«» 1» Vt» «ntet^nvreii«! Di» «tnlvalilg« 80 mm dr«it» -eile »» W«., st» «nchockrt» so Ws«. FanitÜ»nän««tgcn und SteN»n«etuch« ohne Rabatt 14 Vs»» anh«ch«r» »8 W», dl« »4 m» breit« R«Il»m«»«tle »00 V1», «uhechal» »ro W» vsserten- ^»Lhr »0 Vf» Nuswiirttg« NuftrL«« ,e»«n vorausbetahiu»« Äs—> > ——— Das Reich garantiert für dte Bankwelt - Hilfsaktion für sie Danatbank Abwedr »er Pariser Erpressung Berit«, 13. 3«N. Amklch wird gemeldet: Die Darmstädter und National- bank hat mitgeteilt, daß fie genötigt fei, ihre Schalter am Montag geschlossen zu halten. Vie Reich»regierung hat die Darmstädter und Nationalbank zu folgender Erklärung er mächtigt: „Vie Reich»regierung wird auf Grund einer im Laufe de« heutigen lag« er gehenden Notverordnung de« Herrn Reichspräsidenten durch volle Garantieleistung für alle Einlagen für eine ruhige Abwickelung der Geschäfte der vanakbank Sorge trage«. Mit Rücksicht auf die Vedeutung der eingetretenen Zahlungsstockung ist den Börsen die Anregung gegeben worden, den Verkehr mit Effekten und Devisen für Montag und Dienstag einzuflellen.- vieser Anregung folgend, haben die Vorstände aller deutschen Börsen angesichts der schwebenden Verhandlungen beschlossen, Montag und Dienstag von vörfea ,j j, ^fr»iZDhal1en. Diese Maßnahme verfolgt offenbar den Zweck, weitere katastrophale AusivirkuUgen der langwierigen Verhandlungen, Devisen- und Sapitalentzlehungen zu ver meiden. Für do» gründe» Sinn der Dresdner Bevölkerung spricht es, daß sie infolge der Ga rantie d« Räch« ihre bolle Ruhe bewahrt. Bei allen hiesigen Banken hat sich der Geld- verkehr in durchaus normalen Bahnen abgewlckelt. Bildung einer «efahrenormelnschaft EspsSkiukuse «k rliNseisiimlitn «t W Sankn Berlin, 1». Full. Nach der Zahlungseinstellung »er Darmstädter» N«d Nationalbank find Vie Kasten der übrigen Berliner Banken stark deonsprmhk werde». Nachdem in den erste» Kaffeustunde« die Auszahlungen noch in volle« Um» sang« vorgenommt!« ««rden, hei man sich dazu entschlossen, oorlänsig Zahlungen nnr i» beschränktem Mast« vor» -«nehmen, wobei der Satz » » « 10 ». H. die mittlere Linie dttde« dllrfte. «ie der Dentsche HandelSdtenft erfährt, ist jedoch nnter de» Großbanken hereitS «in« All hl «ns» «ahme dahing«heud «rsolgt, de« unstnntg«, Ad» zieh»«««« d»rch Völlig Et«stell««» der Zahl««»«« ,« de» segnen. Sl»e Einig««» in dieser Frage ist jedoch «och «icht -»standesekomme«, da oo« eine« Teil der Grob» Der Ausruf der ReiMeilrnms: Berlin, IS. Juli. Der Hooverplan hat der Finanzwirt- schast des Deutschen Reiches «ine starke Entlastung gebracht. Eine grob« Geldsumme, auf die da» Reich Anspruch hatte, konnte den Banken zurückgegeben werben. Für die privat« Wirtschast aber Haden die «ochen, i« denen um diese» Plan »er««gen würde, «rtgrhe»r«n Schäden angerichtet. An die Milliarden gehende Summen, die vom Ausland kurzsrtstia nach Deutschland geliehen waren, find angesichts der Unsicherheit der Lage zurückgezogen worben Auch heute ist volle Beruhigung noch nicht, eingetreten. Wenn auch das Ziel sein muß, dab die deutsche Wirtschaft wieder dahin kommt, mit eigenen Mitteln zu arbeiten, so ist es doch jetzt notwendig, wenn nicht schwerste Stockungen etntreten sollen, bab wettere Abzüge unterbleiben. Die Bestre bungen der RetchSbank und der GolddiSkontbank find daraus gerichtet, möglichst, langfristige Kredite des Auslan des zu erlange», um der privaten Wirtschaft zu helfen, ihre Notstände zu überwinden. Trotz aller Bemühungen «st im verkaufe dieser Vor gänge eine» der grössten Bankinstitute, die Darmstädter und Nationalbank, illiquid geworden. Die ReichSrsgierung er- danke« «ine «eitere Verstärkung der allgemeinen Bennruhi» gnng von einer solchen einschneidende« Mastnahme desiirchtet wird. «M Rmbktldtr» mit Rewmk Verl in, 1». Jnli. Angesichts der in de« heutigen frühen Morgenstunden eingetrossenen ««««« amerikanisch«« Nachrichten werden in den hiesigen politischen Kreisen die Aussichten ans einen Kredit nicht ««günstig beurteilt. Hieraus dürste auch die Tatsache zurück,«führe« lein, dast sich ReichSbankpräfident Dr. Luther eutschlosse« hat, sofort nach Basel zu reise«. v. Hoesch bet Vrtan- PariS, 18. Juli. Der deutsche Botschafter v. Hoesch hatte heute früh eine Unterredung mit dem französischen Außenminister Brianb, in der er, wie gestern den Mi» ntsterckräslbenten Laval, ihn von dem Ernst der finanzi ellen Lage Deutschland» in Kenntnis fetzte. achtet e» für ihre Pflicht, und der Reichspräsident hat hierzu die notwendigen Vollmachten erteilt, den groben Gefahren, die aus dieser Illiquidität drohen, zu begegne«. ES handelt sich nicht darum, das vermögen der Va « k zu retten, sondern «S handelt sich dar««, de« Hundert» tänkenden von Kunden der Bank ihre« Besitz zu er» halten «nb damit ihre Unternehmungen vor der Ve» triedSeinftellung oder gar vor de« Untergang -« rette«. Nur aus diesen Gesichtspunkten wird das Reich für etwaige Ausfälle, die eintreten können, aufkommen. ES ist eine Selbstverständlichkeit, dab die Geschäfte der Bank von Treuhändern der Negierung überwacht wer ben. Irgendwelche U n r eg e l m « bt g kett en, die mit den Gesetzen in Widerspruch stehen. Nnb nicht sestgestellt. ES kommt daraus an, bab da» deutsche Volk in dieser schweren Lage die Nerven behält und nicht durch mangelndes Selbstvertrauen die Schwierigkeiten vermehrt. Berlin, IS. Juli 1S81. Die ReichSr egierung. vor VortlaUt tlor dtotvororänang »ul Salto St Rubis »lut! Der Schlag, der die beutsche Finanz über Sonntag ge- troffen hat, «ft da» Ereignis, auf da» Frankreich seit Wochen zielbewnbt hinarbettet. In bieser Stunde triumphtert Parts und glaubt die Stunde gekommen, in der es Deutsch, kanb «in neue» Versailles auferlegen kann, in da« der fran- -öfische Imperialismus alle politischen Bedingungen ,ur Niederhaltung des Reiche« hinetnpacken will, die Pariser Chauvtntsteuhtrne ersonnen haben. Aber der Triumph ist verfrüht, wenn wir Ruh« bewahren und die Mast, nahmen ,ur Selbsthils« «rgretsen, welche die Lage erfordert. De, Fall »er Darmstädter und Nattoualbauk ist da» genaue Gegenstück ,u dem der Oesterretchtschen Kre ditanstalt. Hier wie dort ist von Paris au» mit denselben Mitteln »u demselben Ziele gewirkt worden: Golbhortung aus der einen Seite unh systematischer Kredttabzug auf der andern. Dab gerade die Danatbank als erste» Opfer auS- ersehen wurhe. von dem aus sich di« Ftnanzkatastrophe auf die ganije' deutsche Wirtschaft ausbehnen sollte, liegt in dem Umstand begründet, bab ihr in letzter Zett von innen her Schwierigkeiten erwachsen waren. Der Zusammenbruch des von ihr kontrollierten Ndrdwolltkonzern» in Bremen hatte der Bank schwere Schäden perursacht upd tn der Folgezeit die Gläubiger zu starken Ansprüchen an diese» Finanz- Institut vdranläßt. E» ist bedauerlich, däb die »en Kundigen seit langem bekannte Entwickelung nicht eingedämmt wurde, bevor sich die Bank gezwungen sah, ihre Schalter vorüber gehend zu schließen. Aber das sofortige Einschreiten der Reichsregierung ist doch energisch genug, um alle Befürch tungen ä»S,«schalten. Wenn da» Reich kür alle Einlagen und für die ordnungsmäßige Abwicklung der Geschäfte ga rantiert, dann braucht niemand um das der Danatbank an- vertraute Gut Sorge zu haben. Dte erste Forderung der Stunde heißt: Ruhig Blut und keine Panik! Daraus rechne« nämlich die Urheber dieser Krise tn den Großbanken von Pari». Da» deutsche Volk soll sich tn der ersten Verwtrrnng, bevor e» zur wirklichen Erkenntnis der Lage gekommen ist, unter da» fran,öfische Joch beugen und tn kopfloser Verzweiflung nach der Pariser Kredithilfe wie nach einem rettenden Strohhalm greifen. Aber diese Freude wollen wir den Erpressern nicht machen! Darum ist e» zu begruben dab durch dte Schließung der Börsen kür zwei Tage kür» erste ein allgemeiner Krach technisch verhin- dert wird. Dast die Börsenkretse politisch« Ereignisse vtel- fach recht oberflächlich beurteilen, das hat man seit dem Begin der Hooveraktton wtederholt festftellen können. SS ist darum bester, wenn Ne heute und morgen mit ihrem Urteil zurückhalten: am Mittwoch werden Ne aus Grund der inneren DanierungSmabnahmen und der von auben her zu erwartenden Einwirkung klarer sehen. Inzwischen wird die Notverordnung ihre beruhigende Wir- k»ng auSliben. ES ist in der Tat unmöglich, ein einzelnes Unternehmen wie die Danatbank mit den IHN Industrie- gesellschatten. dte an ihr hängen, fallen zu lasten. Hier bars es keinen privaten Jnterestenstanbpunkt geben, sondern den de» allgemeinen Wohle»: denn nur dann, wenn man «inen Teil der Wirtschaft verkrachen liebe, könnte die Katastrophe, getragen von der «Insetzenden Panik, den von Frankreich gewünschten und zur Durchsetzung seiner Zwecke benötigten Umfang annehmen. Wenn aber dte Bruchstelle im deutschen Finanzdamm mit vereinten Kräften ausgefüllt wird, dann bleiben auch die Wirkungen lokalifiert. Wenn diese innere Voraussetzung kür die Sanierung durch die Notverordnnng noch im Laufe de» Montag geschaffen ist, dann ist sür das Ausland der psychologische Mo ment zum Eingreifen gegeben. In der heutigen Sitzung der Baseler Tributbank wirb ein entscheidendes Wort gesprochen werden müssen. Aber nicht von Deutschland im Ginne der Kapitulation vor Frankreich, sondern von den angelsäch- fischen Mächten und von Jtasien über ihre Hilfsbereitschaft. Sie Haven nun seit drei Wochen beobachten können, wie Frankreich als Weltstörensried Mit allen Mitteln aus den deut- schen Zusammenbruch HIngearbettet hat. Und rin Blick in die Pariser Presse belehrt Ne, bab die sranzöstsch« Politik letzt den entscheidenden Augenblick der Nachkriegszeit kür ge- kommen erachtet, um endlich alle diejenigen Forderungen beim Reich anzumelben und von ihrer Bewilligung die Kre- dithergabe an Deutschland abhängig zu machen, die seit Ver sailles noch «m Busen de»' französischen Nationalismus schlummern. Sie können kein Jntereste daran haben, dab durch ein« solche Knebelung Deutschland» dir französische Vorherrschaft über Europa besiegelt und verewigt wird Sie haben wie die gegen Frankreich gerichteten Abrüstung»- kubdgebungen in Washington, Rom'und London beweisen, selbst demnächst eine A«»einandertktzung mit der französi schen MüstungSpokitik zu besteben und dürsen deshalb im eigenen Interesse »ich« Deutschland «1» da» Opser »er bi»- Verigen Abrüstung mit gebundenen Händen der französischen Willkür auSltekern. Sie haben schließlich auch selbst an dte SO Milliarden Kapital tn Deutschland investiert, da« ebenso gefährdet ist wie die deutsche Wirtschaft. Nenn sie dem Prinzip de» Imperialismus und?»,» Militari»««», gegen da» sie angeblich Krieg geführt bghey, nicht zum endgültigen Triumph verhelfen wollen, dann müsse« Ne unverzüglich ,ür rettenden Tat schreiten durch ausreichende Krebttbereit- stellungen, die unabhängig von de« Beschlüssen der Bank von Frankreich g,währt werden. Die bisher etngelausenien AuSlandSmeldungen lauten nicht sehr »uverstchtltch. ,Tüe in «ashjngtpn und London betont, grundsätzliche Hilfsbereitschaft'wird immer »och ge hemmt durch Erwägungen, dte mit der französtschen Zurück haltung zusammenhängen Aber wir dürsen den Wert solcher Vorbehalte nicht überschätzen. Auch am Tage vor Einlei tung der Hooveraktton haben wir fie noch gehört, und dann folgte doch den halben Dementi» aus dem Fube bi« be- sreienbe Tat. Jetzt ist Hoover» Werk von neuem in Frage gestellt. Er hätte mit seiner Initiative und seinem hart näckigen Kamps gegen französische Verblendung vergebliche Arbeit getan, wenn er fetzt nicht den Schlußstrich zöge. Erst wenn diese» französische Srpresterkunftstück in Berlin mit dem gleichen Erfolg vereitelt ist, wie am IS. Juni in Wiens kann die Welt wieder frei aufatmen.
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