Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.08.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310810010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931081001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931081001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-10
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.08.1931
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«em «Ma», i». Nusust i«» tll Fast zehn Millionen slir -en Bolksentschei- Iie nottvendlge Sümmemabl nicht erreicht An- res: ä!I0f«I Sk°^ c>c dem So Anschlag ' ingech, ulst -Strsdlov en -g- te «altene ünla» tat! re, mii Gaeanle »Sl-i-UURM. Drttltii »nick «. »«ra«! ««rqch a »«ich«»», Deetde«. V,sttcheck-»t». >0«« Dieltn« ««chdruck nm »U »»uN.Queilenana-b« rchkesdn.N»chr.)«nUIIlg. Unverlangt« Echrlltstacke werte« nicht auftewahrt 1 davor zurückschreckte, mit faustdicken Unrichtigkeiten, wie dem Schreckgespenst einer neuen Inflation ftir den Fall der nähme des Volksentscheid» auszuwarten. Nicht zu vergessen ist auch der Terror, unter namentlich die preußischen Beamten standen, hatten, um ein Beispiel zu nennen, unter den 80000 Schutz- poltzetbeamten Preußens nicht einer Gelegenheit, sich am Volksentscheid zu beteiligen. Man hatte für die Schutz, poltzet die höchste Alarmbereitschaft angeordnet. Alle Beamten mußten im Dienste sein, und hätte ein Beamter zur Abstimmung gehen wollen, so hätte er sich bet seinem Vorgesetzten unter Angabe der Gründe Urlaub erbitten wüsten. Aehnltch gelagert waren auch die Verhältnisse sür die übrigen preußischen Beamten. Der weitaus größte Teil von ihnen befürchtete osfenbar durch da» Bekanntwerben einer Teilnahme an der Abstimmung matertelle Schädigung, eine Befürchtung, die zweifellos nicht vo» der Hand zu weisen ist. N Ferkel icrliauien AU-slKcklüi 1. Berlin, 9. August. Um 10,40 Uhr zählte WTV. S7S4000 Jastimmen. Damit sind 28 314900 Stimmberechtigte ersaht. Die Gesamtzahl der Slimmberechtlglen aus Grund der Statistik der letzten Reichstagswahl beträgt 2S,4 Millionen. Die danach noch aus stehenden 85 000 Stimmberechtigten verteilen sich erfahrungsgemäh aus viele kreise und werden voraussichtlich erst spät erfaßbar sein. Im ganzen haben 37,1 Prozent der Stimm berechtigten mit ja gestimmt. — Neinstimmen 391300, .ungültig rund 236000. Nötig ge wesen wären 13,2 Millionen Jastimmen. »5. stahrglm». Nr.rn Berlin, 9. August. Z« schwere« Zusammen« stößen kam eS gegen 80,1» Uhr am Bülow platz. vor der «Roten Fahne- hatte stch «ine größere Mensche«, menge angesammelt, «m Wahlergebnisse z« ersahren. Die Poltzet hatte mehrere starke Patrouillen anSgesandt. Plötzlich fielen vor dem Kinotheater Babylon mehrere Schüsse, dnrch die der Polizethanptmann Anlans und der Polizeihanptmann Lenk getötrt wurden. Sofort eingesetzte Schnpomannschasteu säuberten mit blan ker Masse und gezogener Pistol« den vülowplatz. Sin Zi« oilift «nrde verletzt. Alles flüchtete in die anliegenden, fast dunklen Nebenstraßen. Zur Zeit hört man immer wieder Schüste lallen. Der Platz und die anliegende« Querstraße« find menschenleer. Di« Flüchtenden haben stch i« de» dunklen HanSslnren znsammengeballt. Alle vorüberkommen den Pastanten, Automobilisten und Motorradfahrer «mrden ans Nasse« durchsucht Di« Polizei richtete ihr Haupta«gcn, merk aus Fenster «nd Dächer, «ei der Schießerei erhielt auch ein zwölsfähriger Knabe ein« Schußverletzung am Knöchel. Di« Häuserblocks in der dortigen Gegend «erden systematisch abgesucht. Di« Bevölkerung darf di« Häuser Die Pressestelle der ReichSbahnbirektion Halle gibt über da» Attentat folgenden Bericht heraus: „Am 8. August 1081 um 21,4ö Uhr ist in Kilometer 00H der Streck« Berlin- Halle, zwischen Jüterbog und Grüna, während der Durch, fahrt de» v 48 au» der rechten Schiene «in Stück heraus, gesprengt worden. Infolgedessen sind neun Wagen ent« gloist und zwei davon den Hohen Bahndamm herunter« gestürzt. Nack erster Feststellung an der Unsallstelle, find «in« Person schwer und 18 Personen leicht verleht. Fünfzehn Minuten nach Eintreffen der Unsallmeldung auf dem Bahnhof Jüterbog trafen die ersten Aerzte auS der Stabt mit Automobilen an der Unsallstelle ein. Von den ver- letzten wurden vier im Krankenhau- yüterbog unter- aevracht. Die übrigen Reisenden wurden mit v 28 «ach verlt« «eUerbefördert. Hie, meldete« stch «och 7ö Personen al- verletzt sü«f »,« ihn«« wurde« dem Slisabeth-KrankenhauS i« Berlin »«geführt. , Der Knall de« Sprengung ist außer vom Heizer auch vo« Zugknsaste« «nd andere« Zeuge« aus Bahnhof Grün gehört worden. Die «erbrech«» haben an der Nusallstelle eine Sprengftromleitnng gelegt, die 800 Meter rückwärts iu» Gebüsch feiten» der Bah« endete. Bon hier ist der Ans" ossenstchtlich anSgesührt worden. Di, Telegraphenleit«! die links der Bah« liege«, find durchschnitten. An einer Telegraphenstange neben der Unfallstelle ist «in« Nummer de» „Angriff- angeheftet. Sie trägt eins vuntsttftaufsckrift: „Attentat 8. 8? Der Anschlag der «erbreche, gi«g «och »eiter. Des Z«gsittzrer des »er»«glllckte» Zuge» entdeckt« aus »dB Trotzdem hat dieser Sonntag gezeigt, daß es mit New- Preußen unaufhaltsam zu Ende geht. Zwar konnte kein Durchbruch, aber immerhin ein schwerer Einbruch in die Stellung der schwarz-roten Koalition erzielt werden. Da» haben nicht nur die ziffernmäßigen Ergebnisse im Oste» Preußen» gezeigt, die im Durchschnitt über VO Prozent Jastimmen ergeben haben, sondern auch das starke An wachsen der oppositionellen Stimmen im Westen, der bis her fast ausschließlich eine Domäne der schwarz-roten Re gierungsmehrheit in Preußen war. Ferner hat dieser Sonntag bewiesen, daß die 10 Mil lionen Jastimmen fast ausschließlich von den Parteien der nationalen Opposition aufgebracht wurden. An dem Abstimmungsergebnis kommunistischer Hochburgen kann man deutlich seststellen, daß die kommunistischen Massen der Parole ihrer Führer, die in ihrem seltsamen politischen Ztckzack-KurS stch urplötzlich sür den Volks- entscheid etnsehten, nicht gefolgt sind. Diese Tatsache wird man im nationalen Lager, in dem man von vornherein keinen Wert auf die Beteiligung der Moskowiter an einer guten nationalen Sache legte, mit Genugtuung verzeichnen. Das Ringen um Preußen, bas fa zugleich ein Ringen um bas Reich ist, geht weiter. Bereits im Frühjahr mutz dieser Landtag, der nun eine letzte Gnadenfrist erhalten ha^ endgültig in der Versenkung verschwinden, da bann seine Wahlperiode endgültig abgelaufen ist. Bis dahin gilt e» für bi« nationale Bewegung unentwegte Aufklärungsarbeit im kleinen und im groben zu leisten. Daß die rote Bastille im Frühjahr sturmreif ist, das hat der Volksentscheid am Sonntag klar bewiesen. Deshalb darf dieser erste General« avpell des oppositionellen nationalen Preußentums mit Recht als ein Erfolg und als der Vorläufer des Endsieges gewertet werben. (Einzelergebnifle steh« Seite 8) Etn Erfolg, kein Steg Der Volksentscheid gegen das sozialdemokratische Regie- rnngSsystem in Preußen hat »war die stattlich« Stimmenzahl von saft 10 Millionen Befürwortern desselben aufgebracht, ad» er ist um etwa» mehr als 8 Millionen hinter der er- forderlichen Mehrheit aller Wahlberechtigten zurückgeblieben. Der Preußische Landtag, die parlamentarische Grundlage der Regierung Braun, bleibt damit bi» zum Ablauf seiner Wahlperiode bestehen. Trotzdem ist bas Ergebnis als etn strsolg de» nationalen Kampfes zu werten, wenn man sich die Schwierigkeiten vergegenwärtigt, die sich aus der un- erhörten Erschwerung jedes Volksentscheids in Deutschland er- gehen. ES hat sich erneut gezetgt, daß die Durchsetzung eines Volksentscheid», auch wenn er die zugkräftigste Parole auf- «eist, unter seiner gegenwärtigen technischen Konstruktion eine glatte Unmöglichkeit ist. ES wird nun wohl kaum mehr von irgendeiner poli tischen Seite, es sei denn bei ganz besonderen Anläßen, ver. lucht werden, sich dieser unsicheren Waffe zu bedienen, um rine politische Entscheidung zu erzwingen, wenigsten» so lange nickt, solange der Volksentscheid unter seinen jetzigen technischen Mängeln leidet. Betrachtet man rein ziffernmäßig ta» Ergebnis de» letzten Volksentscheide», so ergibt sich, daß e» den hinter demselben stehenden Parteien immerhin ge> lungen ist, gegenüber dem Landtagswahlergebnis von 1028 einen Stimmenzuwachs von rund 1 Million zu erzielen. Da tei Ist in Rechnung zu setzen, daß eine Sttmmenzahl von rund 10 Millionen bei einer Gesamtzahl der Stimmberech tigten von 20.» Millionen bedeutet, daß mehr als die Hüllte der politisch aktiv interessierten Wählerschaft sich für den Volksentscheid aus. gesprochen hat. Denn alle bisherigen Wahlergebnisse baben ben-l-ten. daß im Grunde nickt mehr als zwei Drittel ber wahlmündigen Bevölkerung wirklichen An teil am politischen Leben nimmt. Während bet allen Reichstags- und LanbtagSwahlen nur der Wille de» politisch aktiven BevölkerungSelementeS ausscklaaaebend ist, wurde bekanntlich der Volksentscheid fo konstruiert, baß diejenigen, die volittsch uninteressiert und gleichaültig sind und diejenigen, die von vornherein freiwillig auf die Ausübung ihrer staatsbürgerlichen Rechte verzich ten. stets zugunsten derer gezählt werden, die sich gegen den betreffenden Volksentscheid au-snrechen. a"a in diesem Falle „launften ber vrenßischen Reaierung. Sie wird deshalb Ihres Pyrrhussiege» nicht froh werden können, denn die zahlenmäßige UeOerseaung svricht hier eine zu deut liche Sprache. ES kann keinem Zweifel obliegen, baß ein Volksentscheid, der auf der einfachen Mehrheit ber Ab- stimmenbeu anfaebant w^re und ^er zi- an Wahlurne zwingen würde, am Sonntag in Preußen einen überwältigenden Sieg ber Gegner des heu tigen Systems ergeben Haven würde. Aus dem zahlenmäßigen Eraevnis ist weiter zu ersehen, baß die preußische Reaierung wie bereit» die Reichstag», wähl von 1080 gezeigt hat, heute weniger denn je eine Mehr- heit in Preußen besitzt. Wäre sie tatsächlich da», worauf Ile Anspruch erhebt, nämlich eine demokratische Regierung, bann würbe Ne ans Grund diese» Volksentscheide» noch heute »urstcktreten. und der Landtag würbe selbst seine Auslösung beschließen. Aber dafür besteht keine Hoffnung. Immerhin hat ber Volksentscheid gezeigt, baß die gegenwärtige preußische Negierung den Vorzug hat, über ein« ber ge- tuldtgsten Völker Europa» zu reateren. Da» Er« gebni» diese» Sonntags hat bas niit erschütternder Deutlich, leit bewiesen. Nur einen Trinmph hat die Regierung, um ben Ne allerdings niemand beneiden wirb: Die Verhinderung einer wirksamen Propaganda der ben Volksentscheid unter- stützenden Parteien durch Verbote und Zwangsaufrufe aus Trunb ber Ausnahmebestimmungen ber Notverordnungen zur Einschränkung ber Meinungsfreiheit und ber Presse- srelhtit hat sich zu ihren Mnnsten au-gewirkt. Zweifellos Ist der Linken mit ben von un» bereits hinreichend gekenn- »eichueten Zwangsmaßnahmen gegen die Vresie und mit ber In Deutschland leider niemals ihr« Wirkung versehlenben Ausspielung des AnSlandeS gegen die nationale vewegung Immerhin gelungen, viele politisch Jnbisserente, die Aengst. llchen nnd die Lousn »nr Stimmentbaltuna zu ver- dnlaße«. Zumal die Propaganda der Linksparteien nicht M W icm Ai.Üard <« , EulueriiN ad- « Deo »Ke ««- ei»w«r! in v«d u,,n. r»>. nu Sallortcn »».» - - L' ., .. ro.- .. .. n.- „ .. „ .. ri.- ««r mit erhobenen Hände« betrete« ««d wird bei« verlaffe« der Hä«s«r a«fS strengst« nach Waffe« durchsucht. Die Schießereien am vülowplatz dauer« um 10 Uhr noch au. Die Polizei geht energisch gegen die Komm«, niste« vor «nd hat etn« planmäßige SäubernngSaktto« der einzelne« Häuser vorgenommen. Dabei wurde ei« weiterer Polizeiwachtmeister dnrch «inen vanchschntz schwer verletzt. Die Zahl der erschoßene« Kommunisten steht «och «icht fest. Jedenfalls find bereits mehrer« Leiche« geborgen worden. Nenn verletzte Privatper, sone« find dem Krankenhaus Friedrichshain zngeführt worden. Unbestätigte« Gerüchten zufolge soll die Zahl der Tote« 1ö betrage«. Von polizeilicher Sette wird erklärt, daß diese Gerüchte nicht bestätigt werden könnten. Die Anzahl der getöteten Zivilisten sei noch nicht bekannt. ES ist beobachtet worden, daß die Kommunisten Verletzte unter ihren Anhängern mit genommen haben. ES scheint auch, daß Schwerverletzte vom Publikum als Tote gezählt wurden. Zu ben Unruhen am Bülowplatz erfahren wir noch, baß sie durch einen Feuerüberfall von Kommunisten vo« den Dächern aus entstanden sein sollen und planmäßig organisiert waren. SprengllMnlchlag aus I M Basti-Berlin 9 Wasen entgleist - Keine Lo-esopfer - Biele Verletzte Halle. S. August. Auf den D-Zug 43 Frankfurt a. M.—Berlin wurde am Sonn- abend um 21.45 Uhr ln der Nähe von Jüterbog — etwa eine Stund« von Berlin — ein Sprengstoffanfchlag verübt. Zwei Meter Schienen wurden au» dem Gleiskörper herausgerlssen. Neun Wagen entgleisten, zwei davon stürzten den hohen Bahn damm hinab. Glücklicherweise sind keine Todesopfer zu beklagen. Line Person wurde schwer, zahlreiche wurden leicht verletzt. Kmoustsit blUakrer billiall r» n) i§. ^segrunö-k IbSH , ck«m» »YIM«« »MUI«- VN. rnuschm»« « Vs» gu dUrch >.40 rar. ^lyehu-ziüz ne Via. V-Na-nnz, V-lstulüaUnaga-snz,) z-t 7m« V«rs«id. lo Pf,., e,chlni1 1» Vs^ ... prUi»! Di» evl1p«Ma« w »I» ANU »a Vfg., str «UwtrU 4» Via-, S,mMe»an»Uae» Mld «MmMiir», «a»att 1» m,., .u»nz«r» w Via-, di« ,0 mm »ltU« «,riame»UK KX> Big., «0 Via. VUrrlene-bt-r »o «urwirlste AuUrL-, ngn, vormUbeiahluna Blutige Ausschreitungen in Berlin Swei Boltzeihauptleute, mehrere Zivilisten getötet
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite