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Sächsische Volkszeitung : 30.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193605305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-30
- Monat1936-05
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.05.1936
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35.Iaftrg Nummer 123 SüchfWe volkssettuna Li,chrln1 0 mal wöchentlich. Vtonallicher V«zugspc«Is durch IrLger «tnschl. Z0 Pfg b;w. tü Psg. Irög«rlohn 1.70; durch dl« Post 1.70 «tnichliestlich Postitbtrw-Pung^ebiihr, zuzüglich »6 Psg. Post-B«st«llgeld. Klyelnununec 10 Psg, dl« Sonnabend-, Sonntag- und Festlagnumnirr LV Psg. Verlagsort Dresden «nzeigenpeeNe: dl« llpaltlg« 27 mm breit« stell« 6 dk«! >ür FamNienanzeigen 5 Pkg gür Platzwunsche lSnnen wlr leine Gewähr leiste». SchrlsNeltung: Drr«d«n-A., Pollristr. 17, F«nrr«s »711 «.voll Geschäst,stell«, Druck und Verlag: T«rma»la vuchdnick«r«i und Verlag LH. und S. Winkel, Pollerftrast« 17, Fenn»» 11011, Postlch««: Nr. 10», Ba»k: Stadtban« vr«»d«, ftlr. «7«? Sonnabend, 30. Mai 1SSS Zm Fall« von höherer Gewalt, Verbot. etutreNnber vetrted» ftörungen hat der «e,Ieher »der V!erbungtrelb«nd« let« a» sprach«, sall« dl« stellung la delchrönklem Umtang«, serl-Iltel oder nicht erlchelnt. — Erillllungsort Dreede». — — — Längere Llnterredmg Men-Srandi Starke Beachtung in -er Londoner presse London, 29. Mal. Der Italienische Botschafter Grandi hatte am Donners- tagnachmlttag mit dem britischen Außenmlnlster Eden eine längere Unterredung. Die Tatsache dieser Besprechung hat in Londoner politischen Kreisen beträchtticheo Aussehen er reg». Die Unterredung zwischen Außenminister Eden und dem Londoner italienischen Botschafter Grandi wird anch von den Morgendlätlern starb deachiel. Cie weisen daraus hin, daß es sich um die erste Besprechung zwischen den beiden Staatsmän nern seit der Besetzung von Addis Abeba durch die Italiener handelt. Der diplomatische Mitarbeiter der „Times" schreibt. In unterrichteten Kreisen sei man nicht geneigt, dem Besuch eine übertriebene Bedeutung beizumessen, er werde jedoch als eine Bemühung ausgelegl, den Weg für eine Entspannung zu ebnen. Der italienische Botschafter habe mit Eden einige der Probleme erörtert, die sich aus den gegenwärtige» Beziehungen Italiens zu den anderen Böllierbundsmächten ergeben. Man glaube, daß er auch dem Wunsch Mussolinis nach einer besseren Verständigung mit England Ausdruch ge geben und die Versicherung wiederholt habe, daß Italien Heine Absichten gegen die britischen Interessen habe. Der diplomatische Mitarbeiter der „Daily Mail", schreibt, Grandi habe aus Anweisung Mussolinis dem englischen Au ßenminister milgeteilt, daß Italien die Ireundschast u. Zusam menarbeit mit England wiederherzuslellen wünsche. Gleichzeitig habe er erklärt, daß die Fortsetzung der Sühnemaßnahmen die ser Absicht ein Hindernis in den Weg lege. Wenn die Sühnemaßnahmen weiter ausrechterhalten würden, müsse Italien die Frage seiner Mitgliedsä-ast beim Völkerbund und seiner Mitarbeit für eine euro päische Regelung in Erwägung ziehen. Man glaube, daß Grandi die unverzügliche Eröffnung von Ver handlungen zur Beilegung des Abessinienkonfliktes vorgeschla gen habe. Eden habe seinerseits gesagt, daß England zwar die Herstellung guter Beziehungen mit Italien wünsche, daß aber die Aushebung der Sühnemaßnahmen eine Angelegenheit für den gesamten Völkerbund sei. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Herold" null wissen, daß Grandi milgeteilt habe, Italien würde zur Eröss- nung von Verhandlungen über einen Pakt bereit sein, der den Status guo im Miltelmcer garantieren würde. Er habe jedoch die Vedinguugen gestellt, daß die Annektierung Abessiniens als unwiderruflich angenommen und die Sühnemaßnahmen sofort aufgehoben werden müßten. Der Korrespondent meldet ferner, daß die auf den 16. Juni anberaumte Ratssitzung viel leicht aufgeschoben werde, um Besprechungen mit Ita lien zu ermöglichen. „Daily Expreß" zufolge hat Grandi mitgeteilt, daß Italien aus dem Völkerbund austreten werde, wenn die Sühuemaß- nahmen nicht unverzüglich aufgehoben würden Er habe im übrigen milgeteilt, daß Italien bereit sei. den Engländern die umfassendsten Garantien in bezug auf dis englischen überseei schen Besitzungen zu geben. Das Programm -es Reichshan-werkerLages Frankfurt a. B. steht vom S.-10. Zuni lm Zeichen des deutschen Handwerks Berlin, 29. Mai Wenige Tage nach Pfingsten, am 3. Juni, beginnen in Frankfurt a. Main, der Lindt des deut schen Handwerks, die Veranstaltungen des diesjährigen Neichs- haudwcrkertagcs. Der R e i ch sh a n d w e r k s m e i st c r hat ihm den Leit spruch „Arbeit und Ehre" vorangestellt, um so den zähen und ernsten Lebenswillen des deutschen Handwerks zum Aus druch zu bringen. Der diesjährige Reichshaudwerkertng bestehl aus einer Kette ernster Arbeitstagungen, die non feierlichen Kundgebungen und Veranstaltungen umrahmt sind. Als wür digen Auftakt hat der Reichshaudwerksmcister eine Ehrung der Gefallenen angearduet. die am -1. Juni in Berlin vor dem Ehrenmal und am Grabe Horst Wessels sowie in Ostpreußen am Tannenberg-Denkmal stattfindcn soll. Am 5. Juni wird in Frankfurt die Ausstellung „Die Vuchdruckkunst im Wechsel der Jahrhunderte" eröffnet, die anläßlich der 500-Iahrseicr für Gu tenberg ins Leben gerufen wurde. Bereits der nächste Tag steht im Zeichen ernster Arbeit. Zum ersten Male werden am 6. Juni die Reichsbetriebs- gemeinschast Handwerk und der Reichsstand des deutschen Hand werks gemeinsam eine große Arbeitstagung abhalten, auf der der Reichshandwcrksmeister über die Zukunftsaufaaben des Führerkorps im Handwerk sprechen wird. Voraussichtlich wird auch Reichsorganisatiousleiter Dr. Ley das Wort nehmen. Nach mittags findet der feierliche Empfang der Wanderacselleu und der handwerklichen Sternfahrer in Berufstracht statt, während der Abend eine Festveranstaltung in Anwesenheit iühreuder Männer der Partei und des Staates bringt. Am Sonntag, dem 7. Juni, erfolgt, wie bereits berichtet, in der Pauls- Kirche die M e i st e r s r e i s p r e ch u n g. Am gleichen Tage wird sich durch die Straßen der Stadt des Handwerks der große Festzug bewegen Tie folgenden Tage bis zum Mitt woch sind den mehr als 20 Sondertaaunacn der Handwerks gliederungen Vorbehalten, und den Abschluß bildet eine von der Hitler-Jugend durchgeführte feierliche Veranstaltung aus einer Burg am Rhein Ausgabe neuer ÄelchSbanknoien zu 100 RB. Berlin, 20. Mai. In den nächsten Tagen werden auf Grund des Minkgesetzes 00m 3V. August 1624 neue R e i ch s b a n k n o t c n zu 100 RM. in den Verkehr gegeben werden. Sie sind 0 mal 18 cm groß und aus leicht bläulich gefärbtem Papier hergestellt. Das Papier zeigt in der Durchsicht, von der Vorderseite aus gesehen, links auf dem Schaurnnd ein Kopfwasserzeichen sIustus Liebigs und im bedruckten Teil die große Wertzahl „100". lieber dem rechten Teil des Schaurandes, bis in das Druckbild hineinrei chend, läuft ein etwa 2 cm breiter Streifen mit orange-roten, kupferbraunen und grünen Fasern. — Der etwa 4,5 cm breite Schaurand der Vorderseite ist mit einer das Kopswasserzeichen umschließenden, gemusterter Blindprägung versehen, die die Wertzahl „100" — abwechselnd lesbar und in Spiegelschrift — und den Kontrollstempel enthält. Links unten steht die blaue Wertzahl „100". — Das Druckbild der Note ist nach dem Schau rand zu durch eine schmale Zierleiste abgeschlossen. Der Unter grund mit der eingearbeiteten blauen Wertzahl „100" ist als Kreuz-Iris so ausgestattet, daß ein blau-grün-blauer Streifen in der senkrechten und ein blau-braun-blauer Streifen in der ivagercchten Richtung verläuft. In der Mitte des Scheines — in einer aus verschlungenem Linienwerk zusammengesetzten zweisarbiaen Rosette — ein Hakenkreuz. Im untere» Teil befindet sich der Kennbuchstabe. Tie rechte Seite der Note zeigt — in Stahldruck — aus breiter Zierleiste, von reichem Netzlinienwerk umgeben, das Kopsbildnis Justus Liebigs in dunkelblauer Farbe. Rechts oben ist. wie unten auf dem Schaurand, die Wertzahl „100" angebracht. — In der Mille der Nate steht — ebenfalls in dunkelblauem Stahl druck — folgende Beschriftung in deutschen Buchstaben: Reichsbanknote Hundert Reichsmark ansgegeben aus Grund des Bank gesetzes vom 30. August 1924. Drohung mit Tränengasbomben in Palästina London. 29. Mai. Nach einer Meldung aus Jerusalem nehmen die Ausschrei tungen ihre,, Fortgang. So wurde die Beg!eitmanns<l>aft e nes jüdischen Lebensmitteltransportes von Tel Aviv nach Jaffa mit Steinen beworfen. Die Polizei sah sich rzczwuiuzen. von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Der Laden in Jaffa, für oen die Lebensmittel bestimmt waren, wurde daraufhin von den Aufrührern in Brand gesteckt. Es ist bereits in Erwägung «gezogen morden, iveiteren Ausschreitungen mit T rä ne nga s b o m be n zu begegnen. Vorläufig ist eine solckze Maßnahme lediglich in einer amtlichcn Verlautbarung ange kündigt worden, in der es heißt, daß Träne,uzasboinben in ausrvicixnden, Maße bervikiesiell! worden seien Frauen uns Kinder englischer Staatsangehörigkeit sind aus »er Pol! zerkaierue in Gaza nach dem Missionshospital in Sicherheit gebracht worden. Sympathiekundgebungen kür die streikenden Araber in Transjordanien Jerusalem, 29. Mai. In den Städten Es-Salt s35 km nord-nordöstlich vom Toten Meer) und Amman s25 km südöstlich von Es-Salt) in Transjordanien kam es zu Sympathiekundgebungen für die Araber in Palästina. Emir Abdullah verwarnte die Streik hetzer. Norwegischer Dampfer gesunken Wahrscheinlich 13 Tote. Oslo, 29. Mai. Nach einer in Haugcsund eingetrossenen Meldung ist der 990 Tonnen große, in Bergen beheimatete Dampfer „Hogstad" mit 14 Mann Besatzung auf der Fahrt von England nach Norwegen In der Nordsee gesunken. Lediglich der in einem Rettungsboot treibende Kapitän des Schisses wurde von dem holländischen Dampfer „Westplelne" gerettet. Drei zehn Mann Besatzung dürsten ertrunken sein. Entwicklungen im Südosten Mit der Unterzeichnung des deutsch-ungarischen Kultur abkommens und der Verleihung der Ehrendoktorwurde durch die Universität Berlin hat der Staatsbesuch des un garischen Kultusministers in der Neichshauplitadt ihren Höhepunkt erreicht. Die aus diesem Anlaß gewechselten Ansprachen sind ein eindrucksvolles Zeichen für den Geist, in welchem sich die beiden Länder um den Ausbau ihrer kulturellen Beziehungen bemühen. Kultusminister Dr. Ho- man, der als Bahnbrecher einer idealistischen Geschichts schreibung in seinem Lande einen hohen wissenschaftlichen Ruf besitzt, hat die Ehrenpromotion bescheiden als einen symbolischen Akt bezeichnet für die Güte der wechsel seitigen geistigen Beziehungen, und er hat Saran erinnert, wieviel das ungarische Volk der Deutschen Ration, ihrem Arbeitsflciß, ihrer Gründlichkeit, ihrer Methodik und ihren Anregungen vcrdantt. Er erinnerte an die Spannungen, aber auch an den fruchtbaren Austausch der tausendjährigen deutsch-ungarischen Nachbarschaft und bezeichnete die Aus gestaltung des christlichen Königtums unter einer germa nischen Herrscherfamilie als einen der geschichtlich bedeut samsten Vorgänge in der ungarischen Slaatsentwicklung. Die ungarische Kultur, so führte er aus, ist einerseits stamm echt ungarisch, durch Rasse und Volk national bestimmt, andererseits aber durch iremde Kulturwerle bereichert und beeinflußt. Es ist in der Tat ein geschichtliches Faltum von viel zu wenig beachteter Tragweite, daß es möglich war, zwischen kulturell und stammesmäßig so weit voneinander getrennten Gruppen wie den Deutschen und den Ungarn eine Art geistiger Symbiose zu erreichen, die erfolgreich die Jahrhunderte überdauert Hai und sich gegen alle poli tischen Gegeneinflüsse siegreich behav.'üetc. Dieser kulturelle Brückenschlag, ergänzt und vertieft durch gemeinsame ge schichtliche Erlebnisse uns Gegenwartsjchiclsale. gehört zu den wertvollsten Aktiven einer ausbanenden Politik und ist — weit davon entfernt, ein bloßes Mittel zum Zweck zu fein. — ein Umweg nickt aber Abweg zur national- kulturellen Selosiverwirllichu ig. Auf einer aussihließlich politischen Ebene bewegen ich jene Bejnche und Meinungsanstuuiche, Sie zwischen den Staalsmännern gegenwärtig in SüSoitenropa staüsinSen vver in Vorbereitung iiuS. Die Reiie Scs polinschen Außen ministers nach BetgraS unv Sie aus oiejem Anlaß gewech selten Trinksprüche haben wieder einmal Sie alle Frage aufgerührt, ob das Gebilde Ser Kleinen Entente eine echte politische Symbiose oder nur eine künstliche politische Kon- strultion darstellt, deren einziges gemeinsames Fundament die Angst vor Ungarn zu sein jcheiui, währeud die drei Teilhaber in den übrigen Fragen völlig getrennte Wegs gehen. Die Belgrader und Warschauer Presse hat aus Anlaß der Beckreije festgeftellt, daß beide Länder einem politischen System angehören, innerhalb dessen sie nicht gewillt seien, eine bloß passive Rolle zu spielen, und wie Polen heute als unschätzbares Gegengewicht gegen das sran» zösiiche System der Militürallianzen den Freundschaftspakt mit Deutfchland besitzt, so begegnen wir in Bel grad dem Wunsch, die füdoiteuropäifchen Fragen nicht so sehr mit den Augen Frankreichs oder der beiden Bundesgenossen der Kleinen Entente zu sehen als vielmehr von der besonderen Lage aus. welch« Jugoslawien als Anlieger der Adria und als Bollwerk gegen den Bolschewismus zngewiesen ist Die Belgrader Politik lehnt nach wie vor, im Gegensatz zu Prag und Bukarest, eine Zusammenarbeit mit der Sowjetunion ab und bringt daher der polnischen Ostpolitik ein besonderes Verständnis entgegen. Jugoslawien bekämpft leidenschaft lich die österreichischen Restaurationsideen, während man diese in Prag und Bukarest als das kleinere Uebel gegen über der „Anschlußgesahr" anzusehen geneigt ist. Jugo slawien hat unter den drei Ländern die geringsten Span« uungen mit Ungarn, und die in der Budapester Presse ge äußerte Erwartung, daß Polen zwischen Belgrad und Budapest vermitteln möge, ist ein Zeichen dafür, daß der Wunsch nach einer Entspannung nicht nur auf der einen Seile besteht. Die zwischen Belgrad und Paris seit den Tagen des Marseiller Königsmordes festzustellende Abküh« lung der Beziehungen ist dadurch nicht anders geworden, daß man Jugoslawien die wirtschaftliche Hauptlast an der Sanktionspolitik zumutete, bei der ohnehin der Anrainer der Adria in der vordersten Gefahrenzone lag. So nach drücklich man in Belgrad an den Vollervundsgrundiatzen festhält, so sind doch ernste Zweifel aufg?1aucht, ob ihre bis- herige Anwendung mehr Unruhe als wirkliche Siher- heit schasst und damit die Stellung Jugoslawiens gegen über Italien und Ungarn nicht verbessert, sondern ver schlimmert. Die letzte Tagung der Kleinen Entente war die Antwort auf den Ausbau der römischen Dreierproto- tolle, aber wie weit man dabei von einer Verständigung über die Hauptfragen entfernt blieb, das zeigt der Entschluß
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