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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320108018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932010801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932010801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-08
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1932
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Xr. ir s«tt- r Netfterung ihrer tnnerpolitischen Folgen a-fgeuvuu»«« Laben. Wir wissen heute, daß un» Lausanne und Sie Ber liner Stillhalteverhandlungen erspart worben wären, hätte» wir aus die Annahme von Ausländsanleihen verzichtet und die Tributpolittk dadurch schon längst als ein« wirt schaftliche Unmöglichkett entlarvt. Aber die Reu« Über ei», übereisrige Erfüllung-Politik ändert nun leider nichts a» den Tatsachen, dab wir selbst na» Befreiung vo» de» Nounatributen in Gestalt der Privatschulden und ihrer Ber- ztnsung durch viele Jahre allerlchwerste Fronden ans uns nehmen müssen. Die Kosten des bisherigen Stillhalte abkommens sind also enorm. Ja, sie erklären, warum wir trotz der starken Aktivität unseres Außenhandel» uufere Devisenreserven schließlich bis zur Neige erschöpft haben, anstatt sie wiederum ausznsllllen, wie «S eigentlich der Ginn eines TributmoratoriumS und deS Still» halteavkommen» hätte sein müssen. Diese Entwicklung hat nur baS eine Gute: sie zeigt, daß eine politisch« Tri» butlet«ung Deutschlands überhaupt nicht mehr in Frage kom» men kann, weil Deutschland seine lebten Reserven siir die privatisierten Tribute ausbrauchen muß. In dieser Hinsicht wird nämlich da» neue Sttllhalte- provisorinm nicht viel ändern. Sein einziger Vorteil ist, dab es nnS im nächsten Jahre vor akuten Gefahren für unsere Währung bewahrt. Damit ist aber auch daS, was in Berlin positiv erreicht worden ist, ziemlich «rschSpst. Nicht erreicht worden Ist vor allem die von Deutschland erstrebte Umwandlung der k n r z s r t st i g e n in langfristige Schulden. Aber gerade sie wäre not wendig, um eine stete Quelle der Beunruhigung stir die deutsche Wirtschaft und die deutsche Währung zu verstopfen. Nur diese Umwandlung hätte die Stillhaltebesprechungen zu einem befriedigenden Abschluß bringen können, der Deutsch lands Wirtschaft hätte ausatmen lassen und der Wiederkehr de» Vertrauens in die internationalen Beziehungen die Wege geebnet hätte. Ebensowenig hat sich bis seht eine Einigung über die Höhe der TilgungSsähe erzielen lasten. Insgesamt sind in das Stillhalteabkommen rund 6 Milliarden Mark einbezogcn. Rund 2 Milliarden sind liquide MembourSkredite, deren Tilgung sich von selbst regelt, »umal ihnen nicht unerhebliche deutsch« Forderungen aus AM»« Notrufe Dortmund« »osli«, 7. Januar. Im vorigen Somme« uurich» i» Berlin der RetchSbund ehemaliger Wehrmacht- auaehiirta«, gearlluöetr er Hal sich iu»«ifche» in Uhl reichen Landesverbände« u«d Ortsgruppen über ganz Deutschland verbreitet. Der Bund erstrebt den Zusammen schluß der aus der Wehrmacht auSgeschirdenen Soldaten, ohne Rücksicht daraus, ob ft, eine Absindung erhalle» habe« ober nicht. Er sieht seine Hauptaufgabe darin, die von den ehemalige« wehrmachtangehörige« während ihrer Dienst zeit erworbenen Rechte zu wahre« und ihne« neue La- letnSmögltchkrlten »v schaffen. Der Bu«d will seine Mitglieder ferner in allen berufliche« und rechtlichen Fragen, die mit dem Ausscheiden au» der Reichswehr und dem Uebergang in «ine» Zivilberuf »nsammenhänaen, be raten. Unter Ausschluß politischer oder religiöser Be strebungen ist die Tätigkeit de» Bundes auf gemeinnütziger, die Kameradschaft pflegender Grundlage aufgebaut. Die Gründung de« Bundes Ut daraus zurückzuführe«. daß infolge ber Zuspitzung ber allgemeinen wirtschaftltche« Verhältnisse die Not auch unter den ehemaligen Wehrmacht angehörigen sehr grob geworden ist, ohne daß es bisher ge lungen wäre, in nennenswertem Mabe Abhilfe zu schaffen. Die Zahl ber ausscheidenben Wehrmachtangehörtge« und somit der VersoraungSberechtigten vergrößert sich mit sedem Jahre lehr erheblich. Im Jahre 1080 sind etwa 10000 Sol daten ausgeschieden, von denen nur rund ein Drittel untergebracht werben konnte, und in beu nächsten Jahren wird die Zahl -er Ausscheidenben noch erheblich wachsen. Die Schwierigkeiten, in einen Zivilberuf Über zuges),n, werben in der Zukunft besonders groß sei«. An« gekickt» dieser Sachlage will ber Reichsbund sich aller au»- scheibenden Wehrmachtangehörlgen nach Kräften annehme« und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Seit einiger Zeit besteht auch im Freistaat Sachsen ein Landes verband mit dem Sitz tu Dresden. unserem MKsUhrftberschuß Die adrigen 4 Milliarde« ade, sind fest ere Gläubiger ver- langen nun von »ns neben ZinSlelstungen bereit» am 1. März 1VS2 eiu« Rückzahlung von 10 Prozent, also rund «00 Millionen, ferner ein« lassende TUauua von ßX Prozent in, Quarta^ für da» gesamte Gtillhavefahr demnach aber mals io Prozent. Die Gläubiger habe» nnS.erklärt, daß wir 1« abgelaufeuen halben Jahre ta bereit» IchM Mil- liarde» aufgebracht hätte» und uns deshalb eine gleich« Leistung im lausenden Jahr« ebenfalls msalich sei« müßt«. Sie übersehen dabet allerdings geflissentlich, welche» Loch «nsere bisherigen Leistungen t» unseren Devtsenvorrat ge rissen habe«, und dab selbst der Baseler Bericht augestcht» der immer größer werbenden Handelbhemmntss« in aller Welt mit einem starken Rückgang unseres Aus fuhrüberschusses rechnet. Au» ihm allein lasten sich aber Rückzahlungen und Ztusleistungen bewerkstelligen. Ferner ist noch keine Einigung über die Höhe ber Verzinsung der Kredite getroffen. Di« Gläubiger for dern 8 Prozent, während Deutschland für Varkredite eine Zinsrate vorschlägt, die um 1 Prozent über dem Diskont de» teweiltgen GläubtgerlandeS liegt «nd für Rembours- krebste den Privatdiskont zusätzlich eine» viertel- bis eines halben Prozent Akzeptprovislon. Wir können um so m«hr aus dieser Forderung bestehe», weil «nsere bisherigen Nück- zahlungSleistunge» ge-etgt haben, wie wenig bi« Einkalku- lierung einer besonderen Risikoprämle am Platze ist. Untere Gläubiger misten übrigens gut genug, baß es für sie genau so gefährlich wäre, ihre Forderungen zu Übertreiben, wie für uns selbst. Denn ein deutsches Bollmoratorinm dürft« namentlich der englischen City, unserem Hauptgläubiger, an- gestchtS seiner eigenen Balutaschwiertgketten recht uner wünscht sein. Schon setzt läßt sich aber als Ergebnis der Stillhalteverhanblung sage«, baß in den nächsten zwölf Monaten Deutschland «ine Gesamtbelastung aus Zinsen und Rückzahlungen von wahr scheinlich drei Milliarden zu tragen haben wirb, falls «s nicht in Berlin in letzter Minute gelingt, größere Erleichterungen z« erlangen. Dies« «norme Ver pflichtung muß in Lausanne unsere wichtigste Waffe «m Kampfe gegen die Tribute sein. Nos kommende Kabinett Laval Staatsbegräbnis für Maginot Paris, 7. Ja«. Der Minifterrat beschloß heute. Krieg-Minister Maginot ans Staatskosten beizusetzeu. Der Fiuauzminifter berichtete dann über die Vorbereitungen zur Lausanner Sonserenz. Trotz amtlicher Zurückhaltung und halbamtlicher De mentis ist man in parlamentarischen Kreisen kest davon Über zeugt, baß Ministerpräsident Laval die durch den Tod MaginotS eingetretene Lage zu einer Umbildung seines Kabinetts auf dem Wege des G e s a m t r ü ck t r i t t S be nutzen will. Diese Auffassung wird dadurch verstärkt, daß Laval selbst in einer Prtvatunterrednng von einer in ber nächsten Woche bevorstehenden „U e b e r ra schu n g" ge sprochen haben soll. Wenn Briand tatsächlich aus gesund» heitlichen und politischen Gründen zurücktreteu wollte, bzw. von seinen Gegner» innerhalb deS Kabinetts auSgeschlsst wirb, f» ist fein« Srsetznng durch den Nationalisten «mb früheren Sozialisten und „AbrüstuugSsachmann" Paul voncou, durchaus möglich. Er wäre sowohl der Kammerlinken wie der Senatsbemo» krast«, der er setzt clngekört, genehm und böte der Rechten an-erseitS weitgehende Sicherheiten in bezug aus die ver» fechtung des französischen Standpunktes in Lausanne und Genf. Daß Paul Boncour den Außenministcrposten seit Jahren anstrcbt und hauptsächlich a»S diesem Grunde in das parteipolitisch gemäßigte, dafür aber höchst patriotische Senatslager übergegangen ist, unterliegt gar keinem Zweifel. Ebenso hat sich auch der für den KriegSmintster- posten genannte Painlevü der Rechten durch seine be geistert aufgenommene Rede auf der Pariser Ab- rüstungökundgebung wärmstens empfohlen. Ter Ministerpräsident wäre also in der angenehmen Lage, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: das heißt, fein Kabinett nach links zu ergänzen «nd alelchzettig für di« bevorstehenden Konferenzen „zuverlässige Kräfte" zu gewinne«. Anderseits ist «S sedoch auch sehr gut möglich, baß Laval die seit Monaten anSgeübte Leitung der Außenpolitik nicht aus der Hand gibt, sondern lieber das Innenministerium dem starken Mann Tardteu überläßt. Wie die Agenc« Havas z« wissen glaubt, würde Ministerpräsident Laval, falls Briand a«S Gesundheitsrück ¬ sichten nicht die Möglichkeit sehe« würde, uxiterhi« da» Anßeumiutstertn« z» behalte«, Briand bitte«, bem Kabinett seine Mitarbeit nlS StaatSminifter zu er halten, «« der Negierung auch ferne« mit feiner großen Erfahrung zur Seit« z» stehe«. Das deutsche Veiletö PariS, 7. Jan. Anläßlich bc» Tode» de» französischen KricgSmtnisterS Maginot hat der deutsch« Geschäftsträger im Namen der ReichSregterung bem französischen Außen- Minister das Beileid ausgesprochen. Außerdem hat Bot schafter v. Hoesch sein Brtletd durch ein Telegramm zum Ausdruck gebracht. Sie Kopenhagen« Konferenz beendet Kopenhagen, 8. Jan. Die Konferenz der drei skandi navischen Außenminister ist am Donnerstagabend abge schlossen worden. An der Schlußsitzung nahm auch der dänische Ftnanzmtnister teil. Nach dem Abschluß der Besprechungen wurde ein amtlicher Bericht verösfentlicht, in dem u. a. festgestellt wird, dab Li« währungS- und han delspolitischen Verhältnisse der drei skandinavischen Länder sowie der Staaten behandelt wurden, für die in Skandi navien besonderes wirtschaftliches Interest« besteht. Weiter wird sestgestellt, dab Dänemark, Schiveden und Norwegen den Willen haben, bet ihren möglicherweise notwendig wer- Senden besonderen wirtschaftlichen Maßnahmen auf die gegenseitigen Verhältnisse Rücksicht zu nehmen, soweit dies möglich ist. SS wurde beschlossen, Vertreter ber drei Länder zn er nennen, die wegen aller wirtlchastltche« Maßnahmen in ständiger Fühlungnahme miteinander stehen solle«. Einigkeit bestand darüber, daß «in« Zusammenarbeit unter den Staaten, die das Osloabkommen unterzeichnet haben, für die handelspolitische Entwicklung von großem Wert ist. Die im Zusammenhang mit der Tagung des Europa-AnS- schusteS vorgesehene neue Zusammenkunft der Außenminister der nordischen Staaten wir- nunmehr, nachdem der Zu sammentritt deS Europa-AuSschusteS verschoben worden ist, kurz nach Beginn der Abrüstungskonferenz in Genf statt finden. Bet dieser Gelegenheit soll die Haltung der nor dischen Staaten gegenüber der immer mehr um sich greifen- den AbsperrungSpoltttk besprochen werden. Amerika für Snaatastbarkeit WM Gemeinsamer Schritt in Tokio Washington, 7. Jan. Die Unterzeichner des Renn« Mächte«VertragrS von 1922 habe» beschlossen, unter Be rufung aus den Vertrag sür die territoriale und politische Unantastbarkeit Chinas einzutreten. Die diplomatische« Vertreter aller BertragSländer haben mit Stlmson berate«. Der deutsch« Botschafter hatte «in« Besprechung mit Unter, staatSsekretär Castle. Washington, 8. Jan. Die Bereinigte« Staaten, England und Frankreich haben beschlossen, wegen ber allgemeinen Lage in der Mandschurei gleichzeitig Bor, Pellungen dringendster Art in Tokio z« erheben. Der MandschurrbAuSschub der LölkerbmUrr Genf, 7. Ian. Der vom BölkerbundSra« zur Unter suchung der Lage in der Mandschurei gebildete Ausschuß tsi jetzt endgiilttg gebildet worden und soll seine Reise nach dem Fernen Osten Ende Januar antrcten. Dem Ausschuß gc- büren an: Lord Lytton. England, der Borsitzeudcr des Ausschusses ist, ber frühere Gouverneur für Ostafrlka, Schnee, Deutschland, General Claudel, Frankreich, General Maccffy, Amerika, und Botschafter a. D. Aldo, brandt, Italien. Rvffetwerfolsunven in Chardin Peking, 7. Ian. Ucber Chardin wurde der KriegSzu- staub verhängt. Die chinesische Polizei veranstaltete eine Jagd aus Rusten. ES kam zu Schießereien, wobei ein Kind getötet wurde. Trotz de» Proteste» ber Koniular- korp» wurden mehrere Rusten ins Gefängnis geworfen. Schandatkwan von don Japanern besetzt Schanghai, 7. Ian. Nach einem Telegramm au» Tie n t- fi n haben die sapanischen Truppen heute vormittag Schau- batkwan beseht. Bei diesem Ort berührt die Große Mauer da» Meer. Deutsch-srmMKe Luslsadrlmhandlimgen Berlin, 7. Jan. Am 6. und 7. Januar wurden in Berlin von dem Ausschuß für HandelSlufifahrt der deutsch- französischen Wirtschaftskommission unter Vorsitz von Dr. Weigelt und unter Mttwtrkmm ber Vertreter ber Deutschen Lufthansa, der Luftschiffbau Zeppelin G. m. b. H„ de» Condor-SynbtkatS somit der französischen Luftverkehr». Gesellschaften Air-Orient, Aero-Postale, Cibna und LigneS Farman Besprechungen abgehalten, in denen über eine Ber. bessernng der bestehenden Luftverbinbungen sowie die Mög lichkeit beraten wurde, auf bem augenblicklich in Betrieb be- kindlichen Linien eine Konkurrenz und unnötige Ausgaben zu vermeiden. Insbesondere beschäftigte sich de« Ausschuß mit de« Verbindung«« Paris —Wie« und mit de« ge, meinsamen Berlängerung dieser Linie« in Richtung «ach bem Balkan. Bezüglich des Luftverkehrs nach Südamerika er- öffnete dieser Meinungsaustausch neue Möglichkeiten für eine technische Zusammenarbeit -wischen ber Lufthansa, dem Luftschiffbau Zeppelin G. m. b. H. und bem Condor-Syn- dikat sowie der Aero-Postale, deren Einzelheiten beim nächsten Zusammentritt des Ausschusses festgelegt werden sollen. Eine Australlen Mrt »er „«ras zevvelin"? Sydney, 7. Ian. Man trägt sich hier mit der Hoffnung, baß da» deutsch« Luftschisf »Graf Zeppelin" die Stad« zur Eröffnung der groben Hasenbrück« am tv. März besuchen wird. Dir Anregung zu dem Besuch ist von dem in Sydney erscheinenden Blatt „Sun" auögegangen. In einer tnofsiziellen Mitteilung hat die Zeppelin-Gesellschaft wissen lasten, dab einer Fahr» nach Sydney nichts im Wege stehe, wenn die australisch« Regierung keinen Einwand da- gegen erheb«. Dorimnnb, 7. Jan. Die Stadt Dortmund hat em den preubtschen Minister de» Innern und an eine Reih« weiterer Staats- und RetchSbehörden eine Eingabe gerichtet, in ber nach einem Rückblick aus die Entwicklung seit 1l« und besonder» auf die Auswirkungen der Eingemeindung«» dargelegt wird, daß die Aufwendungen sür die WohlsahrtSpskege von 6,41 Mark ie Kops der Bevölkerung im Jahre 1SS7 aus «8,42 Mark je Kops der Bevölkerung t« Jahr« 1981 gestiegen stnd. Da» RechnungSsahr lS8t werde trotz weiterer Einsthränkuu- gen der Ausgaben, trotz Ausschöpfung alle, Sinnahmemög- lichkeiten und trotz der Reichs- und StaatS-uschllste «ine« HauShaltfehlbetrag von rund 18 Millionen Mark bringen. Wenn die Stadt nicht bald ausreichende Hilfe erhalte, werde sie demnächst ntcht mehr in der Lage sein, die Unterstützun gen, Löhne usw. voll auszuzahlen. Im Januar iverde da» gesamte Steueraufkommen allein von den Wohl« sahrtSlasten aufgezehrt werden. Die Arbettstosenzahl steigt Berlin, 7. Jan. Wie die Reichsanstalt für Arbeitsloser»- Versicherung «nd ArbeitSlosenvermtttlung mitteilt, betrug die Zahl der Arbeitslosen am 81. Dezember 1081 rund 6666000. Da» ist eine Zunahme von 810 000 gegen über bem lö. Dezember. Neben den Satsonberusen, in denen die Arbeits losenzahl infolge ber ungünstigen Witterung um 7,2 ». H. stieg, haben auch die überwiegend von der Konsunktur «nab- hängigen Bernssgruppen eine wenn auch schwächere Zu- nähme, nämlich um v,1 v. H., zu verzeichnen. Der Druck, der von den internationalen WährungSschwierigkeiten und von den AbsperrungSmaßnahmen wichtiger Abnehmer länder anSgeht, hat sich weiter verschärft und hat die Aus wirkungen ber auch sonst nach dem Weihnachtsgeschäft üblichen Stille verstärkt. Die Zahl ber Hauptunter st ützungSempfänger betrug am 81. Dezember in der Arbeitslosenversicherung rund 1642 000, in ber Krisen fürsorge rund 1606 000. von der Gesamtzunahme um rund 214 000 entfielen rund 164 000 auf bi« Arbeitölosenverfiche- rung, rund 60 000 aus die Krisensürforge. Vie Mter zum ReWnMerstnchtnmsch Berlin, 7. Jan. Ueber die Stellungnahme der deutsche« Länder -um geplanten ReichSwasterstraßenaesetz erfährt di« Telegraphen-Nnion von unterrichteter Sette: Der Haupt- widerstand gegen baS neue ReichSgesetz über die Wafser- straßenvenvaltung geht von Preußen, besonder» vom preußischen LandwtrtschaftSministertnm, au». Das Vandwtrt- schaftsminlstertum wünsch», die Pertonalverwaltung wie bisher zu behalten. Ganz ablehnend verhält sich ferner Sachsen. Bayern hat in der Frage der Wasserstraße« keine sachlichen Differenzen mit dem Reich, wendet sich aber grundsätzlich gegen die Einrichtung von RetchSbehörden. Mit Baden hat sich daS Reich in der Frage ber Regulierung des OberrhetneS im Zusammenhang mit den Verträge« mit Frankreich und der Schweiz geeintgt. Hessen und Bremen haben in dringender Form Sonderwünsch« ge äußert, sind aber ebenso wie die kleineren norddeutsche« Länder und die anderen Hansestädte grundsätzlich einverstan den. — DaS geplante Reichöwasterstraßengrsetz, in bem bi« Lehren einer zehnsährigen Praxi» de» Nebeneinanderver waltens verwertet sind, wirb schon im Januar bem Reichs rat zugelettet und so schnell wie möglich vor den Reichst«« kommen. UMsche Leichte eine« teasschra Urform Ein unbekannter deutscher Prinz hat in bteser politischen Beichte ein ausrüttelndeS, mutige» BekenntntSbuch des un erschütterlichen Glaubens an baS ewige Deutschland geschrie ben*!. Heinrich v. Treftschkeö. de» großen nationalen Ge schichtsforschers, Wort trifft darauf zu: „Wer in Zeite» großer vaterländischer Kämpfe ganz leidenschaftslos z« bleiben vermag, der verdient ntcht, sie zu erleben." Das Buch heischt Beachtung deshalb, weil es in glühender, zün dender Sprache, von der ersten bis zur letzten Seite mit reißend, zu einer nationalen Tatgemeinschatt aufruft. Die goldenen Rücksichtslosigkeiten, die über untere schwächlich« Borkricgövolitlk ebenso unbekümmert ausgesprochen wer de», wie die scharfe Verdammung zweifelhafter Errungen schaften der NachkriegSepoche sind in glänzende, geistreich« Aphorismen gegossen. Da» Buch wird derjenige, bem DeutWland» Schicksal auf ber Seel« brennt, in Stunde» der Mutlosigkeit nrd der Müdigkeit gern« immer wieder zur Hand nehmen, um aus seinen glaubensstarken Worte« neue Zuversicht für die deutsche Heimat trotz äußeren un inneren Ungemach» zu schöpfen. Es ist ein Buch, da» man sich in dt« Hand der wahlmünbig gewordenen Iugend wünscht, weil e» in fo trefflichen, überzeugenden Sätze« allen falschen Götzen unserer wirren Zett die Ma»ke von» Gesicht reißt. *) „Politische «eichte «Ine» De-tschen Prinzen." Verla» Theodor Weicher. Leipzig. LV. Aussage. Deutsch,brasilianisches Handelsabkommen. Die Reichs regierung hat verordnet, baß da- durch Notenwechsel vom 22. Oktober 108« abgeschlossene Handelsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und Vrastlten vorläufig «»gewendet wirb»
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