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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320122019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932012201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932012201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 3, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-22
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1932
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KMW, «. s«m« E Dr-d««. . >°« »re«« N-chdr-s ma «U <Dn4dn- N«chr.> «ulifii,. ll«-erUm,t« «chNstftü» »nd« «UV «ustewahN P^n^Äch-r-E-mmelnummn: »»»1t N« fti N«ht,elprtch«t Nr. »00lt GchNstMtun« ». Hau»tgNck>4!»strN«l Drrldn,.«. l, Martrnstraß« »»/I» ,q«S»«e»a»i»« Ugll-d v-N-uM«« S«»nw»a »»«UNch »^« «». k«q«a«nm »v M«. f« rr»^» lohn», durch «-Ilde,», ».»<> «k. «tnlchltevtch »« Pf» P-ft-edLd« chh« Psst,uftellm<«1«e»»d«>»-«>««l »»chenrllche« v-rf-n». «bqelnummer l» Wf», «,t«rd«l» Sachse», t» «n»et,»»»r»ss«i Df« ^nwolttg« »o min drett, Zelle »» «f^, für a»»w»rU 40 Pl«., dl« »a »m »reite »ekl«me,etle »00 Pf», »udechalb »so Pf». «d». »rilen-dlchla, l«. Laris, yamtlt«nan,ei,rn und EteNengesuch« ahn« »iabati l» Pfg., außechal» »» Pf» vlierteugedüdr »0 Pf» «ulioiirti,« «»sirLge ,e,e» «oriu»d«»a»l>m» Französische ZweMilgen am Pranger Einnebelunssverfuche Da» Sprichwort »Alte Liebe rostet nicht^ scheint wirklich für bi« veziehungen England» zu Frankreich »uzutresfe«. Wa» haben sich bi« Franzosen seit Jahre» nicht alle» geleistet, um da» stolze Großbritannien zu brüskieren! Mit deutschen Tributen und dem Raub der deutschen Kohlen». Erz» und Kalischätze sowie der hochentwickelten deutschen Werke tu Elsaß-Lothringen und im Saargebiet wurde Frankreich ein beachtlicher Konkurrent der englischen Industrie. Macht politisch ging da» von England so kostbar beobachtete euro päische Gleichgewicht zugunsten der franzvstschen Hegemonie verloren. Wirtschaftspolitisch wurde Frankreich durch die deutschen Tribut« da» reichste Goldland der Erde. Diese Tribute hat Deutschland durch einen erzwungenen Export bezahlt, der vielfach aus Kosten de» britischen Absätze» ging. Sine riesige Erwerbslosigkeit auch in England ist die Folge. Die sich aus dem Trtbutwahnstnn entwickelnde Weltwirt schaftskrise verringert« den Wert der einstmals reichtum- spenbenben Rohstoffquellen in den britischen Dominions und den Kronkolonien. Englands Leihkapitalien froren ein, wäh rend Frankreich unerbittlich seine Gelder vom Londoner Markt zurückzog, um bas Pfund von seiner Höhe zu stürze» und an seine Stelle den Franken als die sicherste Währung der Welt zu stellen. In den englischen MirtschaftSkreise«, in der City, kam man schließlich zu der Erkenntnis, baß die sran,Sülchen Tributsorberungrn von Deutschland der Ser» auch der englisch en Krankheit Nnd. Ab«, all« Demütigung«», di« Frankreich bisher Lugland hat zuteil werben lasten, blieben auf einflußreiche politische Kreise, namentlich aut die Beamten de» britischen Aube»- amte», ohne Eindruck. Dort sträubt man sich mit zäher Hart näckigkeit gegen die Borteil«, die eine Isolierung Frankreich» für die Wiederherstellung der alten Machtstellung Groß britannien» haben müßten. Man steht nur die französische Stärk« und hält eS in müder Resignation sür zweckmäßig, sich mit der groben Kontinentalmacht gutzustellen. Für diese hochkonservativen Kreise gilt immer noch baS Wort des alten Austen Chamberlain: ,Hch liebe Frankreich wie eine schöne Frau." Nach den letzten Ereignissen scheint sich die Borliebe der englischen Diplomatie für Laval und Tarbieu sogar bis zur Blindheit gesteigert zu Haven. Bekanntlich hatte die englische Regierung die Ein ladungen für die ReparationSkonferenz in Lausanne für Montag, den 25. Januar, ergehen lasten. Am Sonnabend müßten sich also die Delegationen aus den Hauptstädten be reit» auf den Weg machen, um zum festgesetzten Termin pünktlich am Tagungsort einzutrefsen. Alle Regierungen, an die die Einladung gerichtet war, haben Ne denn auch be reit» seit langem angenommen, bi» aus die franzö sische. Je näher der Termin rückt, um so hartnäckiger schweigt Laval. In seiner Regierungserklärung war nicht ein Satz über da» Schicksal der Konferenz zu finden. Er leistet sich also unbekümmert die Taktlostgkeit, eine ofstzirlle Einladung Englands offiziell unbeantwortet zu lasten. England hat sich bisher mit teber Brüskierung durch Frankreich abgekunden, e» wirb sich auch diesmal mit dem rauhen internationalen VerkehrSton, bxn die Pariser Politiker neuerdings belieben, absinben Da» einzige, wa» man von Frankreich vernimmt, ist «ine halbamtliche An»- lastung der Agentur Hava», die erklärt wegen der Wah len, bie tm Lause des Jahres in Frankreich, Deutschland und den Bereinigten Staaten stattsinben, sei es unmöglich, zu einer endgültigen Lösung des Reparattcn». und Krieg», schulbenproblem» zu kommen. Man wolle deshalb sür lech» Monate ober ein Jahr baS Hoovermoratortum verlängern. Und stehe da, die halbamtliche Verlautbarung genügt Eng land, um in bescheidener Selbstentäußerung bie Jniiiative zu ergreifen und Deutschland den oMziellen Vorschlag der Berlängerung de» Hoovermoratortum» um ein Jahr z« machen, obwohl e» annehmen mußte, Deutschland werbe so- fort ablehnen. Die deutschen Gründe sind klar. Deutschland kann nicht mehr zahlen. Jede» neue Moratorium bedeutet aber deut sche Leistungen. Wir müßten abermals bi« ntchtgeschützte» Tribute zahlen, die man wiederum der deutschen Reichs bahn al» Kredit zur Versagung stellen würde. AVer selbst eine solche indirekte Belastung ist für die Reichsbahn an- gesicht» der Tatsache untragbar, baß im Jahr« 1SS1 bie letzten angesammelten Reserven verbraucht wurden, um ein offene» Defizit zu vermeiden. Ja, Deutschland würde Deutliche Worte -es Relchswe-rmlnlsterlums Berit», tzl. Janna«. I» de» planmäßige« Ber» lenmdnngSselbzng» de« die sranzvsische Presse und andere Stele« in letzter Zeit über da» Thema angeblicher deutscher Geheimrüftunge» veranstaltet haben, stelle« di« Behauptun gen de» Generals Bourgeois «nd deS Senators Seeard einen Gitzfelpnnkt dar. Nach dielen Be» hauptnnae« soll Dentschland ein mächtiges Seer organi» fieren, indem eine große Anzahl von Unterossizieren au» her Reichswehr anSlcheide, «m Platz sür Rekruten srei z« mache«, ««d indem zahlreiche Offiziere in verbotenen Schule« ausgebildet würden. Hierzu erklärt das Reichs» wehrminifterin« «. a.: Dirke Behauptungen find erlogen. Die Zahl ber Entlastungen und Neneinftellnngen ist im Kehr gesetz «ach de« Vorschriften des Diktats von Ber» sailleS genau sestgelegt und wird ebenso genau ein» gehalten. Sine Ausbildung von Vssiziere« ist schon deshalb «tcht möglich, «eil Re gering« Anzahl der deutlchen Offiziere zum Dienft in der Truppe benötig« wird «nd «eil «S überhaupt »erbotene Schulen nicht gibt. Im deutsche« NeichSheer dienen nur »800 Truppenoffl» zier«, «ährend die Zahl der sranzöfischen aktiven Ossi, ziere höher al» »0 000 ist. Kenn General NonrgeoiS u. a. von einet deutschen „Stoßarmee* gesprochen bat, so verwechselt er diese anscheinend mit der etwa 50 Divi» pone« starke« französische«» ^rm», ck, von vor» nr»-, die «in« vorauSfichUiche Kriegsstärke von über IN Million Man« hat, während die Stärke de» deutschen ReichSheere» im Frieden und Krieg nur 100 VW Mau« beträgt. Wenn General Bourgeois von der Möglichkeit einer schnelle« Ü m» Peilung ber dentsche« Großindustrie ans Kriegs» sertigkelt spricht» io Ist daraus zu erwidern, baß eine Um stellung nicht so schnell ersolgen kann, wie die mächtigen sranzöfischen Bombengeschwader baS jeden Luftschutzes ent« behrende beutsche Gebiet überfliegen können. Für bie von General BonraeoiS bemängelte Erziehung der Kinder im Sinne einer Revanchepropaganba ist er jede« Beweis schuldig geblieben. Dentschland wäre »«friede«, wenn die sranzöfischen Schulbücher die SrlegSschuldlüge und die Darstellung deS WeltkrlegeS i« gleich«« Geiste der Wahrhaftig keit behandel« würbe«, wie die deutlchen. Die Behauptungen deS Senators Seeard über die dentfche« MuitäranSgabe« strafen sich dnrch ihre Lächer» lichkeit selbst Lügen. Seeard wendet sich auch gegen die von Deutschland betriebene Aufklärung der östentlichen Meinung über bie AbrüftnngSfrag«. Dazu ist zu sagen» daß Deutschland nicht anfhören wird, da» un geheure Mißverhältnis an Recht, Macht «nd Sicherheit, das dnrch die Nichteinhaltung de» im Diktat von Versailles ge gebenen AbrttstnngSverlprechenS der Siegermächte Hervor gerufe« «nd dnrch das Äettrüfte« ber rüftungSfreien Mächte in ««erträglicher Weise gesteigert »urde, «eiter der Oesseutlichkeit der Welt vor Ange« z« halte«. Sie Bkmnlwortimg Kvnfrnnzvrrschiebung bis November? Orudtmolünag nnooror vorltoor SobrUtloUung verliu» 21. Januar. Die Vertagung ber Lausanner NeparattonSkonserenz ist ber NeichSregieruna von der ein- labenden Macht, England, bisher in offizieller Form noch nicht mitaetetlt worden. Das liegt daran, daß die fran zösische Negierung nach dem französischen Verfassungsrecht erst da» Vertrauen des Parlament» besitzen muß, ehe sie wichtige RegierungShanblungen vornehmen kann. Als eine solche wichtige NegterungShandlung steht ber fran zösische Ministerpräsident Laval auch die Zustimmung Frank reichs zu der Vertagung der ReparationSkonferenz an, und erst wenn die Kammer dem Kabinett Laval da» Ver trauen ausgesprochen hat, will Paris dem englischen Vor schlag auf Vertagung der Konferenz beitreten. Man glaubt in Frankreich offenbar, durch derartige Mätzchen der Welt weiSmachen zu können, daß es ja gar nicht Frank reich sei, da» «in so starkes Interesse an der Vertagung ber Lausanner Konferenz habe. Aber selbst das gänzlich un motivierte Festhalten an angeblichen BersastungSbestiininun- gen kann nach alledem, was vor sich gegangen ist, die Welt nicht mehr darüber htnwegtäuschen, daß Frankreich eS ist, das fürs erst« die internationale Erörterung deS ReparationSproblemS torpediert hat. In Berlin nimmt man an, daß die offizielle Mitteilung der Verschiebung der Konferenz auf einen zunächst un- bestimmten Termin tm Laufe des Freitags, spätestens des Sonnabends etntrefsen wirb. Die Bemühungen der NeichSregterung in den nach wie vor stattstndenben diplomatischen Erörterungen richten sich schon setzt daraus, die schnelle und alsbaldige internationale Behandlung der ReparattonSfragen sicherzustellen. Aber auch gegenüber siezt bei zrmikrel» diesem Bestreben zeigen sich bereits französische Widerstände. Frankreich will ganz offenbar eine Be handlung deS TrtbutproblemS in der nächsten Zett ver mieden wissen, und die Meldungen einiger französischer Blätter, baß die Konferenz Ende Januar noch vor sich gehen könnte, sind als eine bewußte Irreführung ber Weltöffentlichkeit aufzufasten. Den wahren Absichten Frankreichs kommen schon Meldungen englischer Blätter näher, die davon zu berichten wissen, baß zwischen Paris «nd London Erörterungen über «ine Verschiebung der ReparationSkonferenz bis »nm November dieses Jahres gepslogen würden. Die Konferenz soll«, so heißt eS in diesen englischen Mel dungen, kurz nach den amerikanischen Wahlen und kurz vor dem 15. Dezember, an dem die Zahlungen an die Bereinigten Staaten fällig werden, liegen. Der, wie eS scheint, von englischer Seite stammende Vorschlag, die Reparationskonferenz bis zum November zu vertagen, ging von ber Voraussetzung aus, daß baS Hoover-Mora torium um ein volles Jahr bis zum 80. Juni 1033 ver längert werden würde. Dieser Vorschlag ist aber bekannt lich vom Reichskanzler abgelehnt worden, und Dr. Brüning ha» sich auch energisch dagegen ausgesvrochen, die ReparationSkonferenz erst gegen Ende des Jahres vor sich gehen zu lasten. So ergibt sich nun bie Tatsache, daß infolge der französischen Sabotage die Lausanner Konferenz aufgegeben ist, daß aber ein neuer Konferenzbeginn noch ganz unbestimmt ist. ES steht zu erwarten, daß bie MeichSreaierung, wenn Ne die offizielle Mitteilung über die Verschiebung der Konferenz in Händen hat, die Initia tive ergreifen wird, um daraus hinzuwetsen, baß eine Ber- schleppnng des ReparationSproblemS bis zum Schluß de» Jahres für Deutschland völlig untragbar ist. -öS zur dar chen «-ute- VI ver S Kr-altsalifer Seite 9 ans 1V England !u»t eln AibuttomproiW Mmdenald lehnt Awal- Einladung ad Berlin» 21. Januar. Mintsterpräfident Mae- donald» ber von dem französischen MinifterprSfidente« Laval sür das Wochenende z« Besprechungen nach Pari» ge beten worden war, hat diese Einladung abgelehnt. Dnrch den Botschafter in Pari» hat er der franzöfische« Regierung sein Bedauern znm AnSdrnck bringen laste«, daß er «nter de« Drnck der parlamentarischen Arbeite« nicht von London abkömmlich sei. Angesicht» diese» Entschlüsse» Maebonald» hat Nch Außenminister Sir John Simon veranlaßt gesehen, seine Reisepläne nach Genf einer Nachprüfung zu unter ziehen. In politischen Kreisen hält man e» für durchaus möglich, baß er am Sonnabend auf der Durchreise in Part» einen Aufenthalt nehmen wirb zu Besprechungen mit Laval und vielleicht auch mit anderen französischen Ministern. Mißglückte -lucht aus -ee -rem-enlest-n Pari», 21. Januar. In Fe» wurden am Mittwoch drei Fremdenlegionäre deutscher Staatsangehörigkeit ver haltet, die sich die RegimentSkasse mit etwa 150 000 Franken zur Durchführung ihrer Flucht angeeignet hatten. Die drei Flüchtlinge sind zwei «rüder namen» Kresse und ein ehe- maliger deutscher Offizier »m» Lpusttrn, v. Neurach bet Außenminister Simon London» 21. Januar. Botschafter v. Neurath stattete am Donnerstag dem Außenminister Simon einen Besuch ab und legte ihm nochmals den deutschen Standpunkt zur Tributfrage und zur Frage der Lausanner Konferenz im Sinne der Mitteilungen, wie Ne in Berlin dem engltß Botschafter gemacht worden sind. Er wies darauf hin, daß «ine Berlänaernng deS Hoover-MoratoriumS sür Drntschland nicht in Frage komme. Auch ein vollständige» Moratorium einschließlich eine» solchen für die ungeschützten Tributzahlungen würde noch keine Erleichterungen bringen, wenn nicht noch vor dem 1. Juli in Verhandlungen über eine endgültige Regelung ber Trtbutsrage «ingetreten werbe. Da die Franzosen noch ans Garantie« sür die Erhalt««» ihrer Nonngplanrechte bestehe«, ehe fl« sich zur T«ilnahme «n einer Konsere«, beqneme« wollen» sncht die englische Diplomatie eine neue Kompromiß» lös««», über di« aber bisher noch keine Entscheid««» »«sollen ist. So viel scheint feboch festzustehen, baß zunächst einmal «in »ettlickunbegrenzteSMoratortum vorgeschlagen werben soll, lieber bie wetteren damit tm Zusammenhang stehenden Fragen ist noch keine Klarheit geschaffen. Die Be- mühungen ber englischen Diplomatie richten Nch noch immer ims daS Ziel, die Lausanner Konferenz zustande zu bringe».
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