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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.01.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320127028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932012702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932012702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-27
- Monat1932-01
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Bandln jongliert mit Zahlen Elm imgMmrM« ReparaOonsttibnWg Es gibt keim Priorität tlir Frankreich Zu den Angaben Flanbin» erklärt man In Berliner politi schen Kreisen, daß sie auf völlig unbegrüdeten Be rechnungen beruhen. Wenn die deutschen Gesamt- ltistungen einschließlich der Barleistungen, Sachleistungen und Abtretungen ans etwa 21 Milliarden Golbmark berechnet werden, so decken sich diese Berechnungen mit denen der Re - parattonSkommtsston. Sie sind aber niemals von Deutschland anerkannt worden. Im übrigen ist auch völlig unbekannt. wie diese Summe -u verteilen ist. Ebenso unmöglich sind die Berechnungen über die französischen Wiederausbaukösten, bet denen durch alle möglichen Sunstkntsse, Einsetzen «ine- AusiötttuNgSfaktük» und unkkiire Zins» und Zinseszinsberechnungen mU einmal SA) Milliarden Franken, da- wären etwa in Milliarden Goldmark, errechnet werden. Dem entgegen stehen die Be rechnungen im französischen Haushalt, der die Wteberausbaukostcn aus 80 Milliarden Franken beziffert. Frankreich wird die Welt nicht glauben machen können, dah seine Schäden tatsächlich eine so ungeheure Summe betragen könnten. Objektive französische Schätzungen beziffern sie lediglich mit 8 bis 12 Milliarden Goldmark, und nach den Berechnungen de» englischen Nattonalökonomen KeyneS belausen sie sich aus etwa 10 Milliarden Goldmark. Bet den Zahlungen in Devisen bestehe zwischen den sran- zösischen und den deutschen Ziffern kein großer Unterschieb Deutschland beziffere aber die Naturalleistungen außergewöhnlich hoch und setze allein für bi« Abgabe der Handelsflotte 80 Milliarden Goldmark ein. Leon Blum warf dem Reparationsausschuß vor, die Zahlungsausstellung nicht im Einvernehmen mit Deutsch land vorgenommen zu haben. Sr wies abermals aus die Notwendigkeit der Einsetzung eines Internationalen Unter suchungsausschusses hin. Flondin erwiderte, die deutschen ZablungSausstellunge« seien vollkommen au» der Luft ge griffen; daher erübrige sich ein internationaler Unter suchungsausschuß. AAMÜMö AklkÜMMkl EÜMl ÄlllhhuS Vi« r-te, achtzehn Schwer—»letzte »«««rEft, »7. Fam Sn der «ätze —» Ergfowa »all« «in ««tat«», 1» de» sich» Arbeiter »nd Arbeiterin««« befand««, ei«e« Bahnüberaa«« überaneren, trotz»«» di« Schra«ke bereit» Herabgelaffen mar. In diesem Augenblick d a«»« der fällig« S»«el»«g her«. Der Ant,»«- wnrbe »a« ter Lokomoti— erfaßt ««t —llstänbig ^r« kümmert. «ter Jnsaffen mare« sofort tot, 18 m«rde« so schwer -rletzt. daß di« meiste« »en ihnen im Sterbe« liege«. Der ««leb«»« führe» w«r»e -Hastet. Sr hatte kei»e Fah^erachtßpWS sa«hern fsttzri« „Schwarzfahrt«^ «A» Lazlvn Ster »«> Sadalt »et Wmovlmt Sa« do», 27. Ja«. F« «ine« osse««« Bries, der al» Antwort a« Lord Rothermere a«s «inen von diese» t« dee .Dail» MaU* —rvssenUichtc« Artikel gedach» ist siihrt Sir Walter Layton «. a. a«S, die Taisache, daß Deutschland für die »«geschützte An««ität kein Recht aus Zahln»gSa«ksch«b habe, «nd der Umstand, daß etwa 80 Pro, -ent dieser Annuität Frankreich zugute kommt, bedeut« keineSweg», daß diese Anunltä« irgend etwa» mit der Wiederherstellung der zerstörten Gebiete Frankreich» z« tu« habe. Sei«« einzige Stelle des Noungplane», der Haager Berelnbarnngen oder irgendein andere» Dokument berechtigten zu der Aussasiuug, daß die «ugeschüßte Annuität sür eine bestimmte Art von Kriegsschulden vorgemerkt fei. SS sei auch keine Rede davon, daß irgendein Reparation», ansprnch, außer de« belgischen, iraendelne Priorität vor einem anderen hab«. Santo« drückt die bestimmte Er, Wartung a«S baß bei der unvermeidlichen Revision deS RonngplaneS die anderen ReparationSglänbiger Deutsch, taub» sür alle etwaige« künstiaen deutschen Zahlungen einen neue« Beriet lungSschltissel beansprnche« und Frankreich dies al» recht und billig anerkennen «erde. SG sran-Wchr AblMen ms die Reichtbabn? Paris, 27. Fan. In einer HavaSmeldung au» London unterzieht da» halbamtliche französische Nachrichtenbüro die angeblichen Auswirkungen einer eingehenden Betrachtung, die ein« vollständige Streichung der Tribute auf bi« Reichsbahn haben würde. Der DaweSpla», so heißt es, habe der Reichsbahn einen sährlichen Anteil an den Repa rationszahlungen in Höhe von «NO Millionen Mark aufer legt. Dieser Betrag sei auch im Boungplau aufrechterhaltrn worden. Seine Aufhebung würbe die Reichsbahn tu, Gegensatz z« de« Eisenbahnen anderer Länder in eiste besonders bevorzugte Lage bringe«. Während die französischen Eisenbahnen 00 Milliarden Fran ken, die englischen 100 Milliarden Franken und diejenigen der Vereinigten Staaten 075 Milliarden Franken zu ver zinsen hätten, blieben für die Reichsbahn in diesem Fall« nur 12 Milliarden kranken. Die Vorteile einer derartigen Lage würden sich sosort auf die Gesamtheit der deutschen Industrie auswirken, deren Selbstkostenpreise dementspre- chrnd fallen müßten. Die bevorzugte Stellung der Reich«, bahn zusammen mit den verhältnismäßig geringen öfsent- kichen Schulden, die sich ebenfalls au» der Streichung der Tribute ergeben würden, müßten für die deutsch« Wirtschaft RtWlkstWlag am z. M la Nerlmm» vradtmolckuug nuooror AorUuor »«krUUottnng Berlin, 27 Januar. Der Deutsche RetchSkriegerbund Snfshäuier, der mit seinen in «0000 Vereine« »usammeu- geschlossenen drei Millionen Mitgliedern der größte Bund ehemaliger Soldaten der Welt ist, wird am Sonntag, dem 8. Juli 1S82. in Dortmund seinen 1. Deutsche« RetchS- kriegcrtag abhalten, zu dem Abordnungen an» dem ganzen Reich in großer Zahl erwartet werben. Di« bisherigen Retchskriegertage fanden 102V in Leipzig, 1027 t« Berlin und 102« in München statt. „MwrvMtmm" lm Stkask«WmWab Berlin, 27. Jan. Der StrasrechtSauSschuß de» Reichs tage» beriet am Mittwoch die Bestimmungen über Körper verletzung. Deutschnationale, Nationalsozialisten und Wirt- schattSpartei beteiligten sich nicht an den Beratungen. 8 259 über die einfache Körperverletzung wurde unverändert nach der Vorlage angenommen. Er sieht GesängniSstrasen bi» zu drei Jahren oder Gclbstrasen vor und bestimmt, daß da» Gericht in besonder» leichten Fällen von Strafe ganz ab- sehen kann. Abels Silier ver der weltbeolschm Musstst Düffeldorf, 27. Januar. Die Pressestelle der Reich», leituna der NSDAP, teilt mit: „Anläßlich seine« großen WerbefeldzuaeS sür die nationalsozialistische Idee und Volksgemeinschaft sprach Adolf Hitler am Dienstagabend vor einem größeren Gremium westdeutscher Industrieller. Der Vortrag fand in Düsseldorf lm Jndustrteklub statt und gestaltete sich zu einem großen Erfolg sür den national- sozialistischen Gedanken. Abolt Hitler, der erst kurz vor Be ginn de» Vortrags in Düsseldorf eintraf, reist« nach Berndt- gung seiner Rede sofort wieder ab.* einen für die Weltkonkurr««z folgenschweren Vorteil be deuten. Der erneut« Hinweis auf die angebliche Besserstellung der Reichsbahn gegenüber de« ausländischen Eisenbahnen zu dem avsarsprochen»« Zweck, ihr« Tributsähigkeit oder so- gar notwendige Tributpflichtigkeit zur Niederhaltung der beuilchen Wirtschaft-konkurrenz »achzuwetsen, ist ein Beweis dafür, daß «a« t« Frankreich de« Gedanken «och nicht anfgegebe» hat, di« Hand aus die Dentsche Reich», bah» zu lege». Die Aufrechnung de» halbamtliche« französischen Büros geht abe« auch sachlich vouvölltg falschen Vorau»- setzungen au». Der Reichsbahn war eS nur deshalb eine Zeitlang möglich, die ihr auserlegte jährliche Trtbutrate auszubringen, weil der Dawe-plan und später der Aouna- plan sie verpsltchtet hatte, dies« Summen auffeden Fall aufzubriugen, während der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland selbst den ausländischen Anleihen zu verdanken war, mit denen also praktisch die Tribute bezahlt wurden. Nunmehr hat «S sich erwiesen, baß infolge des allgemeinen wirtschaftlichen Rückgänge» auch die Reichsbahn schwerste Einbußen erlitten, in den zwei letzten Krisenjahren sämtliche Reserve« ausgebracht hat und somit gleichfalls in den allgemeinen Niedergang htnetngerissen worden ist. Die letzten MonatSauSmeise sowie die gestrige Feststellung des VerwaltuiiaSrateS, baß die Einnahmen gegenüber 1080 um 15,9 v. H. und gegenüber 1029 um 28,2 v. H zurückaegangen sind, sprechen eine deutliche Sprache. In einer späteren Regelung aber wiederum eine Tribut- pslicht der Reichsbahn aufzunehmen, würde eine völlige HcrauSlösung dieses monopolartigen deutschen Verkehr»- unternehmens au» den gesamten übrigen WirtschaftSbebürf- nisscn Deutschland» und damit lediglich eine rechnungs mäßige Verschiebung der deutschen Trtbutlast aus diesen Verkehrszweig bedeuten, wogegen die Tributlast im End- crgebnis wiederum von der gesamten deutschen BolkSwirt- schast aufgebracht werben müßte. Zu wiederholten Malen ist aber auch weiterhin von den berufenen deutschen Stellen, sowie in den Gutachten tnternationaler Sachverständiger nachgeivtesen worden, büß de« —rhältniSmäßi» gerlngek öfsentliche« Sch«k»e« und daß die »ssentliche« Schulden in Deutschland, nur des halb verhältnismäßig gering sind, weil st« durch die Inflation annulliert wurden «nd auch kein Geld vorhanden war, sie wieder auszuwerten. Ale» in «le« be»««te« Hs« immer wiederholte« Ver» suche, wenigsten» die Reichsbahn al» «ine Art Trib»toro»inz im Deutschen Reich« z« erhalte«, «i«e ich»« nicht mear g«t» halteßlünhiHmk. Pari», 27. Januar. Ftnanzminister Flau bin machte am DienStag im Finanzausschuß der Kammer ausführliche Mitteilungen über die deutschen Reparation»- aahlunaen, wie Ne nach französischer Ausfällung ot» zum »0. Juni 1081 bewertet werden müßten. Flandin erklärte, Deutschland habe bl» zu diesem Zeitpunkte rund 8,1 Milliarden Goldmark an Devisen, 11H Milliarden an Waren und 8,7 Milliarden an abgetretenen Gebietsteilen «leistet. Von den Devisen- und Warenzahlungen habe Frankreich 52 v. H. erhalten. Der Anteil Frankreichs be trage rund 2,1 Milliarden Golbmark an Devisen. 5L Mil liarden Golbmark an Waren und 0,1 Milliarde Goldmark an abgetretenen Gebietsteilen. Insgesamt hab« Frankreich als» bi» znm »9. Juni rund 8,1» Milliarden Goldmark erhalten. von dieser Summe seien jedoch gewisse Dummen lz. B. für di« VesatzungSarmee» abzusetzen, die sich für die Alliierten aus rund 0,1 Milliarden Golbmark beliefen, wovon aus Frankreich rund 8 Milliarden entfielen. Der Nettobetrag der auf Tributkonto gutgeschrieben werben könne, betrage demnach rund 11,2 Milliarden Golbmark kür die Alliierten Insgesamt und 5,1 Milliarden Golbmark lür Frankreich allein «etwa» mehr al» 81 Milliarden Franken». Frankreich haße jedoch 07.8 Milliarden Franken an Wiederaufbaukosten äezahlt und bleibe noch etwa 5 bi» 8 Milliarden schuldig. An dieser Zahl leien die Zinsen und Zinseszinsen nicht mit gerechnet. Auch lei ein Teil der Dummen bereit» bezahlt Morden, als der^Franken noch mehr al» 20 Centime wert gewesen sei In Wirklichkeit habe Frankreich 175 Milliarden Franken ohne Zinse« gezahlt, und 250 Milliarden, wenn man die Zinsen hinzurechnr. An Wiedergutmachungen sür Personenschäden habe die Regierung außerdem 10 Milliarden Franken bezahlt, die sich mit den Zinken ank 09 Milliarden erhöhten, und sogar auf 121 Milliarden wenn man den Wert de» Franken zur Zett der Auszahlungen berechne. Diese Zahlen selen den Aufstellungen des ReparationSanS- schusie», Parker Gilberts und der BIZ- entnommen. Deut'chlanb behaupte «nn, bereits likl Milliarde« Golbmark, da» heiß» «SO Milliarden Franke«, ge, - zahlt z« habe«. Die Besorgnis um Memel vraktmolänng nnooror SorUnor SolrrlMoUn»» Berlin, 27. Jan. In der Wtlhelmstraß« verfolgt man nicht ohne Besorgnis die politische Entwicklung im Memel gebiet. Die Nachrichten über litauisch« Umfturzpläue naben In politischen Kreisen Berlins um so größere» Auf lehen erregt, als ja bekanntlich unter ganz ähnlichen außen politischen Umständen Litauen im Jahre 1928 sich die schwer sten Uebergrtsfe dem Memelgeblet gegenüber zuschulde» kommen lieb. Die damalige RetchSregierung, die durch de» Ruhrkampf voll in Anspruch genommen worbe» war. ver säumte eS. der litauischen Politik mit de« gebotenen Mitteln entgegenzutreten, so daß da» Memelgeblet unter litauische Gewaltherrschaft kam. Früher «ahm bas Memelgeblet dieselbe Stell««» «l« wie etwa Danzig heute gegenüber Pole», ES war «l«e rein deutsche Verwalt»«« möglich, n«d die Selbständig keit des Gebiets «ar weitgehend gewährleistet. Damals, im Jahre 1028. war der Völkerbund so schwach, daß er schon gegenüber dem französischen Ruhretnbruch völlig versagte. Deutschland war durch dir Inflation aus gepowert. alle Widerstandskraft im Weste« konzentriert. Die deutsche Negierung würde eine schwere histo rische Schuld auk sich laden, wenn sie au» de« Fehlern von 1028 nichts lernen und abermals ohne hinreichende politische Abwehrmtttel den Dingen im Memelgeblet ihren Lauf lallen sollt«. ES wird deshalb po» ber bentsche« Regie, r«ng gefordert «erde» müsse«, baß st« in Ko»«» Mit alle« Nachdruck daraus hinweift, Frage stelle«, sofort bentsche Gegenmaßnahmen ««»- lösen würbe mit dem Ziele, die Unabhängigkeit b«S Memelgebiet» im Rahme» ber frühere« Senser Konvention wieber herznftelle«. Es ist im übrigen daran zu erinnern, daß im Jahre 1028 an den Memelbrücken in Ostpreubest beutsch« ReichS- wehrtrupp en teile zum Eingreifen bereit standen, daß aber damals die deutsche Regierung nicht den Mut batte, die Besetzung des Memelgeblet». die in wenigen Stunden möglich gewesen wäre, zu vollziehen und da» Ge biet erst dann wieder sreizugeben. wenn der Völkerbund hinreichende Garantien aus Grund der Memelkonvention gegeben hätte. Eine Wiederholung solcher Vorgänge, die die restlose Abtrennung de» Memelgeblet» zur Folge haben müßten, darf unter gar keinen Umständen eintreten.
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