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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320303010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932030301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932030301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-03
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1932
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lvomne-taa,». MSrz GchMMtmi« «. HmaU,«tchäft1st«aiI Dresdo - L. >, vlirtoftr«»« »/t> »„«>««. «oftlchril.»«». ll— Die«»«, ««chdnUI mu mit »«Nt. v»ev»i-»«»t« IDrrld». Nichr.I »ultfit». Umrrel-mgt« LchNUftüL, Meide» »ich» «efdew^et »dchmetUche« v«1«<», «uteinimm«, t« Nil-, «»«»al» «Een» t» M» >»««<««,»reti«! vi» odööalti«« »a mm deeit« Z«il« Id VI«-, HU «Mmtetl «o DI«., di« «> mm »reite N«rl»me,ell« K>0 Us,„ «Nhmhdl» »»» M«. «d^ Krilenablchli« It. Lmts, F«mIU«i<m»et,en und Stelle»«»!lech« ihn, N»r«N U PI«., «u»«d«st » DI«. c>IIerten«ebüdr »» DI«. A»1wirtiae Aulteige ,e«e» BoroiNbetohlun». Simmat übernimmt in Memel die Geschäfte Mimische SewalwvM aus Schleichwegen Memel, 2. März. Hente mittag «« 1 Uh« Hot her »o« Go«verne«r er«a««te Schulleiter Simmat die SeschSste al» Präsident de» Memeldirektorinm» übernommen. A«S »«« gehaltene« Rebe« ging hervor, bah Simmat sei« Dl« »ektori«« «och «lcht gebllbet hat. Wie eh heißt, »ill er bi« vilb««g i« be« nächste« Lage« vornehme«, so »aß bi» dahi« bi« Herren, bie bisher bem geschäftSsührende« Direktor»«« a«geh»r1e«, anch «»eiter «och bi« SeschSfte führe». Wie mefter berichtet wird, hat Simmat «it be« Führer« »er MehrheitSparteie« «ine lSngere U«terreb«»g gehabt. Rach dieser Unterredung habe» bi« Führer »er Fraktion«« »er Bolt»» «nb LandwirtschastSpartet be« Prä» sidente« mitteile« laste«, daß bi« Herr«« L«ttk«» und Walch»»«», »t« d«« MehrheitSparteie« angehöre«, fich »etter »eiger«, t« et« Direktort«« ei«g»»rete«, «»eil Simmat bet brr hentige« Unterred««» erklür« hab«, baß er »»raus beftehe, drei Lanbeöblrektoreu zu er««««««, vo« bene« n«r »mei Vertreter der MehrheitSparteie« lei« lolle«, «ähr««d er sich die A«S»ahl be» dritte» »,rb«a halte« »erb«. WeUer hat Präsident Simmat b«to«t, baß bei rtl««e«gletchheit lei«« Stimm« bei der Abstimm««» benUmstlchlaggeb«. Di« Mehrheitbpartei«« Del«, fest, baß bi« Borau»srtz»ng für bi« R«cht»güUtgr«it »«» Di» rrktori««» «ach »i« »ar bi« «och auSpehenb« S«erk««««»g »urch bi« «a«»ta»»«ehrh«tt »leiht. Alt Mmellandtt «wmien titlst «m Mich Vertreter b«r Ostverbände bei Brüning verli«, 2. März, Am Mittwochmittag empfing der Reichskanzler im Beisein be» Staatssekretär» v. Bülow Lte drei Vorsitzenden de» MemcllandbunbcS, die zugleich al» veanftragte be« deutschen Ostverbände er. schienen waren, zu einer Aussprache über die Memellanb- frage. Dabet wurden bem Reichskanzler die Vorschläge unterbrettet, bi« von den Ost verbänden lDeutscher Schutzbund, RetchSverband der Heimattreuen Ost- und West- preußen, Ostbunb, Bund hetmattreuer Ostpreußen, Reichs bund der Danziger) für «ine endgültig« Lös««» der Memelsrage auSgearbeitet worden stnd. E» heißt in der Entschließung: Die bisherigen staatsrecht, lichen Grundlagen für da» Memelgebiet haben sich al» völlig ungeeignet erwiesen sür den Frieden im Memellanbe und für ein gute» Verhältnis zwischen Deutschland und Litauen. Litauen ist weder sähig noch willen», die zugestcherte Autonomie zu achten, e» hat die ihm übertragenen Rechte verwirkt. Sine endgültige und befriedigende Losung ist nur zu erreichen durch eine gänzliche Neuordnung der staat lichen Grundlagen be» Memelgebtete» nach dem Selbst» besttmmungSrecht der Völker unter Ausschaltung Litauen». Hier,« ist natnxndig ein« v»lk»b«srag,«g aller vollberechtigte« Memellänber innerhalb «n» außerhalb »«» M««elgebi«te». Die unbeeinflußt« D»rchlühr««g der Befragung m«ß b«rch be« Völker»««» gewährleistet ««erbe«. wir bitten daher den Herrn Reichskanzler, den Streitfall Deutschland — Litauen über da» Memelgebiet weiter ver- blaen zu wollen ausschließlich auf Grund deS S 11 de» VSlkerbunbSpakted, nach bem sede» BunbeSmitglied da» Recht bat, bie Aufmerksamkeit ber Bundesversammlung auf sebrn Umstand zu lenken, der den Frieden ober da» gute Einvernehmen »wischen den Nationen zu stSren droht. Wir bitten den Herrn Reichskanzler weiterhin, diesen hier vor getragenen Ueberzeugunaen, die Eigentum be» ganzen deut- schen Volkes stnd, össentlichen Ausdruck zu verleihen und danach zu handeln. Man bMt das biknnendk Tsämci Verrücken auf -er gesamten Front Schanghai, 2. März. A« Mittwochnachmittag rückten bi« japanischen Drnppen in Dschapei ei«. D«r ganz« Stadtteil steht in Helle« Flamme«, da bi« Shines«« vor ihrem Abzug überall Feuer angelegt hatten. Neber der inlernationale« Rieberlastung hängt «ine dichte Rauch» «volk«, die da» Sonnenlicht verdunkelt. Sanz Dschapei ist »o« ber chinesischen Zivilbevölker««a geräumt worden. Rur einig« Lcharsschiitze« waren «och unter de» Trümmern versteckt und brachte« be« Japs, «er« Verluste bet. Bei Einbruch der Nacht waren di« japanischen Drnppen aus ber ganzen Front noch beträchtlich vorgerückt und hatte« Dafsian« und Dschenj« besetzt. Sie richten ihre« Vormarsch «ns Nanschiang, wo sich die Haupt« kräfte der Chinesen zusammenziehen. Eine zweit« Bertet, tlgungSllnie wird von diesen bei Sntscha« vorbereitet und ist bereit» von japanischen Flugzeugen mit Bomben belegt worden. Di« Wnsungsort» sind noch t« den Händen der Chinese«. Rach einer Mitteilung de» japanische« vberkomman» dterende« haben bi« japanischen Drnppen am Mittwoch ganz Dschapei besetzt und dabei mehrere tausend Chinesen gesange« genommen. Di« chinesischen Soldaten «nrde« vorläufig in eine« Son» zentrationSlager «ntergebracht. General Schirokow« hat den chinesischen Oberbeschlshaber Dschangtschinkai anf- gesordert, -« kapitulieren, nm wettere» Blutvergießen zu vermeiden. von japanischer Seite wird ferner mitgeteilt, baß bie japanischen Drnppen die Ortschaft Nanschiang an der Bahnlinie Schanghai—Nanking besetzt haben. Japanisch« Drnppen sind bei Liuh» am Jangtsekiang, etwa 2» Silo» «eter nordwestlich vo« Wnsung, gelandet und befinde« fich aus bem Vormarsch nach Wnsung. Li« h» ist von ftar» ke« japanische« Streitkräften besetzt worden. China wir- tveiterkämpfen Schanghai, 2. März. Der frühere chinesische Minister. Präsident Lun so erklärte, daß Japan wieder da» Ber- trauen des chinesischen Volkes mißbraucht habe. Trotz der FriedenSverbandlungen habe bie japanische Armee bte chinesischen Stellungen gestürmt. Sollt« wirklich Schanghai von den chinesischen Truppen geräumt werben, so bedeute da» nicht eine Beilegung de» chlnesisch-japanischen Konfliktes. Sht«a »erd, «efterkämpsen bi» ,«« letzte« Blut»« tropfen. Die chinesische Regierung Hal gegen bl« Fortsetzung ber militärischen Operationen durch die Japaner pro- testiert und verlangt, baß bie javanischen Truppen fich unter neutraler Ueberw-chung »urückzie-e«, wie e» del de» Unterredungen auf bem britischen Kreuzer „Kent* vor- gesehen war. ES verlautet, daß da» chinesische Ober- commando beschlossen hat, bte Truppen au» dem ganzen Stadtgebiet.von Groß-Schanghai »urttckzuziehen. Witter steter Sevilenstmtei in England London, 2. Mär». Im Unterhaus kündigte ber Schatz- kanzler an, baßdieSlnschränkungSbestimmungen di« für den Handel mit auSläudischen Devisen erlall-n worden waren, am Mittwochabend wieder aufgehoben werben. Uebergehenb aus bte Frage der Auslegung von Anleihen für da» Ausland -le seit dem Spätsommer v. I. stillaelrgt wurden, sagte ber Schatzkanzle:, baß hier bi« Verhältnisse etwas ander» lägen. E» sei Sach« der zustän- digen Stellen in der Cito, Bestimmungen über die Au», gäbe von Anleihen an da» Ausland zu treffen. Soweit er voranSsehen könne, würden diese es im Augenblick nicht sür weise halten, englische Gelder unterschiedslos nach Uebersee zu verleihen; und in dieser Ansicht stimm« er mit t-uen üderet», Gltztchbewchlivuns Mit den Gesprächen über bte deutsche Gleichberechtigung, die in den letzten Tagen -wischen Darbte» und Nabolnq geführt wurden, ist das für Deutschland entscheidende Pro. blem ber Abrüstungskonferenz angeschnitten. S» handelt sich in den weiteren Verhandlungen, deren Schwerpunkt jetzt in der politischen Kommission liegt, darum, ob diese Gleichberechtigung nur «ine leere Formel bleiben soll, oder ob ihr Inhalt und praktischer Wert gegeben wirb. I» all den Jahren seit Locarno war e» so, baß man un» be» äußeren Schein ber Gleichberechtigung al» Großmacht »«- gestand, um un» in der Sache um so sicherer den gegnerische« Willen aufzuzwtngen. „Völlig gleichberechtigt* dursten wir über den Dawes- und youngplan verhandeln, aber in der Praxi» waren e» verfeinerte Diktate, die wir unterschrieben. ES gibt eben, das war di« Lehre bieser Erfahrungen, keine wirkliche Gleichberechtigung ohne di« Machtsaktoren, die Ne erst schassen und garantieren. Und um dies« ur- eigentlichen Elemente, bie seit Jahrtausenden für bie Be- ztehungen der Völker maßgebend find, geht es jetzt in Genf. Hier kann e» kein« Kompromiße, keine über den Kern der Dinge hinweghüpfenben Redensarten mehr geben, sonder» nur noch klare Entscheidungen. Hier wird nicht über die juristische Auslegung von Texten getüftelt, sondern mit Divisionen, Schissen, Kanonen «nb Flugzeuge« gehandelt. Da ist RhoduS. und da muß gesprungen werben. Gesteht man Deutschland zu, baß e», von den militärischen Fessel« de» Versailler Vertrages befreit, auf bem Boden praktischer Gleichberechtigung mitsprechen darf, dann kann «» sogar in» Rahmen be» miserablen Genfer KonventionSentwurfe« die AbrüstungSarbeiten fördern, verweigert man ihm dies« Bor- auSsehung wahrer Gleichberechtigung, bann ist ber ganze Aufwand -es Genfer Apparate» wertlos. Nun hat Tardieu kein Hehl aus der französischen Ab- sicht gemacht, uns das Recht auf Gleichberechtigung, wie wir Ne verstehen und brauchen, zu bestreiten. Nicht bte Locke, rung der Versailler Bestimmungen ist sein Ziel, sondern ihre Verschärfung und Verewigung, womöglich mit einer freiwillig geleisteten deutschen Unterschrift. In diesem Gegen, sah liegt die Bedeutung des Kampfes, ber nach bem Fehl- start der Abrüstungskonferenz nun entbrennen wird. Die Gleichberechtigung in der Wehrverfassung wird uns nicht als reife Frucht der ErsüllungSpolitik in den Schob fallen; wir müllen wieder darum kämpfen. Erste Voraussetzung kür die erfolgreiche Durchführung dieses Kampfes ist bte Er kenntnis von den Unterschieden zwischen ber wahren Gleich, berechtigung, die wir erstreben, und der erlogenen, bte man uns -«gedacht hat. Die französische Abordnung ist für diese Auseinander, setzung schon gerüstet mit einem Arsenal voll Argumenten, die ihr AbrüstungSspezialtst Paul Boncour geschmiedet hat. ES ist das Gebankengebäude deS „potontiol «I» guorro", das die Gesamtheit der Kräfte eines Landes und Volkes umfaßt, bte an sich nicht unbedingt ins milt. tärtsche Gebiet gehören, bte aber für den Kriegsfall milt- tärllchen Mert bekommen können. In diesen Dingen, fo lautet die französische These, sei Deutschland trotz ber ge ringen Schlagkraft seines Heeres Frankreich überlegen, und darum müll« die Frage ber Gleichberechtigung im Inter- esse der französischen Sicherheit auch von diesen Gesicht»- punkten au» geprüft werden. Solche Gedankengänge stehen drohend hinter den Genfer Meldungen über bie „freund- schattltche" Aussprache zwtschcq Tardieu und Nadolny. Wenn der deutsche Vertreter im weiteren Verlaus ber Verband- lungen entschlossen seinen Standpunkt wahrt und auf gründ- sätzltche Zugeständnisse Frankreichs dringt, dann wird un sehlbar da» böse Spiel mit den „latenten KrtegSkrästen* Deutschlands beginnen. Wie dem von deutscher Seite zu be- gegnen ist. da» zeigt eine ausgezeichnete Studie be» be- kannten MtlitärschriststellerS, Major HanS Rohde, über bie deutsch-französischen Machtsaktoren.*) In bieser für bie Behandlung der AbrüstnngSsrage unentbehrlichen Schrift wird die These vom potontlel cko guorro in ihren Absichten klargelegt. Punkt ttir Punkt zerpflückt und in unwiderleg- barer Beweisführung in ihr Gegenteil verkehrt. Zunächst ber Begriff. Wa« sieh« Frankreich al» potontiol «Io guorro in Deutschland an? Eine Unmenge von Einzelfaktoren, wie bte geographische Lage des Lande», seine Grenzverhältntlle, seine BlinbntSlage und BevölkerungSver- htittnisse. bie wirtschaft», und finanzpolitische Lage, die sozial, politische Struktur und den Volkscharakter. Da» Gegenstück dazu bilden bte aktuellen KrtegSsaktoren, also die FrtebenSstreftmacht zu Lande, zur See und in der Luft, die ausgebildeten Reserven, da» lagernde Kriegsmaterial, bte Befestigungen und die Organisation der Mobilmachung — wosür man die Bezeichnung „potontiol «I» pair* ge» prägt hat. Diesem will bi« französische Ausfällung bet brr Neurtel'ung ber KriegSkraft eine» Lande» nur geringen Wert beimellen, weil Frankreich in dieser Hinsicht eine über- ragende Stellung hat, und dafür den Wert der latenten Machtsaktoren im potontiol 6» guorro ungeheuer über- *»D«u«sch^ranj0Nkche Machtsaktoren «potontiol« ,ck» nusrro). von Major Hao« Rohte. Verla» verltner vorsenzrUn»»,
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