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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.03.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320323024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932032302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932032302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-23
- Monat1932-03
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76. tzcchrocmg. -lr. I4t Aben-Aussabe Mittwoch, 23. März IMS Lratz«<m14rist: Na-Hrlchl«« Drksdn, ttkni^rcchrr-Limmtlnummer: »List Xu, lür Xachlgewrtche: Nr. »0011 GchryttrUung u. HauvIgrZchLIItllelle! »icsdrn. ». I, MaUrnftrad« »3/s» Gegrünöet 18S6 >«1«gla»60r »tt UtqNckh ,tt>eKnoUg«r Zustrvmis ««uaillch «.»> «k. cev,,chII«K<ch ?0 Ug. stlr TrSge»- B«rl«o! lohn), durch Poftbchug 3.«> Mk. elnlchltedllch r« Plg. Bollgibühr lohn, Postsuftellungsgebühr) b<l Drrtdrn. PoMcheck-lilo. io«, Dresden »mol wdchenMchrm Lerlond. Nnselnummer 10 Pia- «njelgenprelle: Die einlpaltlge LV mm breit« Nachdruck nur mitdeuU.Oukllenangab« üeUe »» Big., lür ouswLrU «0 PIg., dl« »0 mm breite Nettomejeile roa Psg., aubecholb r»0 Pig. <Lrc«dn. Nochr.) »ulLiitg. Unverlangt« «6». rlrilenabichlog U. Daril. jsomillerran,eigen und Steliengeiuche ohne N-batt tb Pig-, ouheo- «christitück« »erden nicht anidewnhrt hol» »d Dig- Oileriengebühr »0 Psg. «uswäntge SuitrLge gegen igorausbesahlung. Berlin wendet M an -le Signatarmüchte Nie AullKum des Memeilandwges ungMM Berlin, 28. März. Die ungesetzliche Auslösung des Memelliindischen Landtags hat zu P rote st schritten der deutschen Regierung inkowno, Rom, Paris, London geführt. Kn diesen Protesten wird daraus hingcwiesen — und zwar in ttebereinstimmung mit dem letzten gemeinsamen Schritt der Unterzeichnermächte in ttowno —, das, das Direktorium Simmat im Widerspruch zum Memelstatn» gebildet worden ist, da es als ein ausgesprochenes Kampsdirek, tort um gedacht war zu dem Zweck, den Memelländischen Landtag auszulösen. Ungesetzlich war also bereits die Bildung dieses Direktoriums. Ungesetzlich ist ebenso die Auslösung des Landtags. Die Untcrzeichnermächte werden weiter darauf hinaewiesen, das, ihre Verantwortung siir die weitere Entwicklung im Memelgcbict s v r t b e st c h t, das, die Angelegenheit Böttcher das Haager (Bericht beschäftigen ninsi und das, endlich — was nunmehr die wichtigste Krage ist — die Neuwahlen zum Memelländischen Landtag voll kommen im Einklang mit dem Memclstatnt vor sich gehen müssen nnd durch irgendwelche Machenschaften des Direktoriums nicht verfälscht werden dürfen, kn Berichten aus K o w n o ist bereits von einer Verordnung des Gouver neurs die Rede, wonach Litauern, die in Memel nicht ortsansässig sind, aber unter irgendwelchen Vorwänden während der Wahlzeit ins Memelgebiet hineingebracht wer den, die Möglichkeit einer beschleunigten Einbürge rung verschosst werden soll. Auch dies würde selbstverständlich einen Vcrstof, gegen den klaren Wortlaut und Sinn der Gesetzesbestimmungen be deuten. Vielleicht wird zu überlegen sein, ob nicht notsalls eine einstweilige Verfügung seitens des Haager Gerichtshofes in Anspruch genommen werden könne. Km übrigen wird mit Bestimmtheit erwartet, das, der litauische Auftcnminister Za uni ns seine in Gens gegebene Zusage uunmchr wcuigstcnS in dem Punkte einhält, das, der Belagerungszustand endlich aufgehoben wird. Litauens unerhörter Rechtödruch Vradtmvläung uuooror vorlluor SoürUUoUuug Berlin, 23. März. Die Berliner Blätter wenden sich heute einmütig gegen den neuen unerhörten Rcchtö- bruch, den sich die litauische Regierung und der Gouver neur des Memclgcbietcs mit der Auslösung des Memel ländischen Landtags haben zuschulden kommen lassen. Die „Deutsche Zeitung" erklärt, daft dieser neue Rückschlag mit zurückzuführcn sei aus die zögernde deutsche Augen» Politik und das, angesichts dieser Tatsache feierlich fest gestellt werden müsse, das, der Zusammcnbr u ch der von der Reichöregierung in der Mcmelfrage betriebenen Politik nun nicht mehr länger abgeleugnet werden könne nnd das, setzt ober nie der Augenblick gekommen sei, die von Herrn Brüning angekündigtcn G c g c n m a ft n a h m c n gegen Litauen zu ergreifen. Dieselbe Forderung erhebt auch der »Berliner Lokal-Anzeiger", der ansicrdem aus die Pläne der Litauer hinwcisl, die Wahl eines neneu Landtags durch aller lei Manöver im litauischen Sinne zu beeinflussen. Die „DAZ." erklärt, das, es Pflicht der deutschen Regierung sei, die Mächte dauernd über die neuen Nechtöbrücl-e der litaui schen Negierung aus dem laufende» zu halten, und daraus hinzuweisen, wie Litauen alle Mahnungen, sich an das Mcmelstatut zu halten, in den Wind schlage. ES sei ein Rückgang »es Slitewerkehr- bi- so MM Berlin, SS, März. Der BerwaltnngSrat der Dent, schen NeichSbahngelellschast trat vom 21. bis 28. Mär» 1982 in Berlin z« einer Tagung zusammen. Er wählte den seit 1926 im Amt befindlichen Generaldirektor Dr.»kng. e. h. Dorpmtiller einstimmig aus weitere drei Kahre zum Generaldirektor der Deutschen Reichsbahngeseüschast. Der Reichspräsident hat die Wahl bestätigt. Die Beratungen über die Finanzen der Reichsbahn liehen den gesteiger ten Ernst der Lage erkennen, die sich sür die Reichsbahn aus der daniederliegenden deutschen Wirtschaft und der Welt, kris« ergibt. Die bisherige Entwicklung der Einnahmen im kanuar und Februar 1982 bleibt — mit -2,4 ?L weniger als in den gleichen Monaten 192« — noch weit hinter den bis herigen, schon sehr ungünstigen Annahmen zurück. K«n Personenverkehr wurden 19,9 N weniger als im gleichen Zeitabschnitt 1981 und 24H A weniger als in 192« verein nahmt. Roch viel mehr litt der Güterverkehr, bei dem der Rückgang der Einnahmen gegen 1980 Uber 80 und gegen 1929 beinahe KO?L anSmachte. Die der Wirtschaft seit dem. Herbst 1S81 gewährten Tarifermähigunsen von über 400 Millionen Reichsmark trauriges Zeichen der Zeit, bas, ei» erst kaum entdeckter Staat wie Litauen wochenlang die Gros,Mächte in beleidigen der Form miftachten könne. Die „Berliner Börsenzeitung" erklärt, das, die Entwicklung durchaus die befürchtete Rich tung gcuommeu habe, und besaht sich bereits ausführlich mit der von den Litauern geplanten W a h l b e c i n s l u s s u n g bei der Neuwahl des Landtags. Das Blatt zitiert einen in einem litauischen Arbeiterorgan verösseutlichteu Ausruf, in dem es heiht: Litauische Arbeiter, beeilt euch, die memel ländische Bürgerschaft zu erwerbe». Wem, nicht, so werdet ihr Fremde tm Memclland sein und die Deutschen werden über euch herrschen. Das litauiscl-e Blatt betont fernerhin, das neue Direktorium habe eine P a ft v e r o r d n u n g erlassen, aus Grund deren alle gros,litauischen Arbeiter und An gestellte ohne Verzögerung die mcmclländische Staatsbürger schaft erwerben könnten. — Auch die demokratischen Blätter und selbst der sozialdemokratische „Vorwärts" nageln den neuen Ncchtübruch der litauischen Negierung fest. Neuwahlen -um Landtag am 4. Mai Kowno, 23. März. Die Neuwahlen zum Memelländischen Landtag sind nach einer am heutigen Mittwoch erlassenen Verfügung des Gouverneurs aus -en 4. Mat festgesetzt wor den. Gcmäft 8 ll der Mcmclkonventton werden die Wahlen zum Memelländischen Landtag aus Grund des in Litauen geltenden Wahlsystems durchgeführt. ES besteht also bi« Mvglichkeit, hast eine Knebelung durch das geplante neue Sejmwahlgesetz eintritt. Für die Stimmung, die nach der Auslösung -es Land tages in Kowno herrschte, war es bemerkenswert, daft in den Kreisen der Kownoer Vertreter der Unterzeichnermächte als Folge der Landtagsauslösung zwar der Ausbruch von Unruhen tm Memelgcbict befürchtet wurde, aber die kurz vorher von ihnen durch den gemeinsamen Schritt bei der litauischen Negierung gemachte Warnung wegen der Folgen einer solchen Landtagsauslösung nur noch eine unter geordnete Nolle spielte. Man hat den Eindruck, daß der Schritt der Signatarmächte doch kaum mehr als eine Geste gegenüber Deutschland gewesen sei. rmdteu «rgaß die wtrWattlichk SM s 0ral>lM«1ckv»g uaaarar Vorlluvr Lobrtktleltuog Berlin, 28. Mär». Di« Rede, die der tschechoslowakische Auftenmtnister Bene sch vor den Prager Kammerausschüssen gehalten hat, hat wegen ihrer Stellungnahme zu den Tar- dteuschen Vorschlägen naturgemäft das lebhafteste Echo in allen an den Fragen des Donauraums interessierten Staaten gefunden. kn Berlin weist man daraus hin, wie sehr Tardieu namentlich die wirtschaftliche Seite der ganzen Angelegenheit aus, er Betracht ge lassen habe, da sonst ein Mann wie Bcnesch, der im Prinzip der französischen Ansicht vollkommen bcipslichtct, nicht gezwungen gewesen märe, die wirtschaftlichen Tat sachen, über die Tardieu leicht hinwcgglitt, nachdrücklich hervorzuheben. Für besonders wertvoll hält man es natür- haben sich bisher nicht als verkehrssördernd ausgewirkt. Bei dieser Lage must die Wirtschaft der Reichsbahn mit üusterster Borslcht und Sparsamkeit geführt werden. Das aus der steuerfreien Reichsbahnanleihe zu deckende ArbeitSprvgramm in Höhe von 230 Millionen Reichsmark wird planmäßig durchgeführt. Aapans Truppen verlassen Schanghai Tvki», 28. März. Wie a«S Tokio amtlich mitgeteitt wird, hat die japanisch« Regierung die Absicht, die Truppen aus Schanghai sofort znrückznziehen, ohne irgendwelche Ber« hanblnngSergebniffe abznwarten. Japanische Truppen für einen hinreichenden Schutz der Niederlassung sollen jedoch in Schanghai verbleib««. 27L roöesopser -er Mtr-elfturmkatastrvphe Birmingham (Alabamas, 23. Mär». Die Zahl ber Todes opfer in den fünf vom Zyklon verwüsteten Staaten beträgt nunmehr 27»; man zählt 2S00 verletzte. Milizpatronillen durchstreifen die Stabt Montgomery, um Plünderungen z« verhindern. Die Zuspitzung der irischen Frage London, 23. März. Die wegen der Haltung Irlands in der Frage des Treueids und der Landannuitätcn ent- standeue Krisis, die so plötzlich eiugetrcteu ist und die Hoff nung aus eiu ruhiges Osterfest zu zerstören droht, wird von der Presse mit echt englischer Gelassenheit erörtert. „Times" glaubt, daft die englische Regierung keine über» stürzten Schritte tun wird. Sie werde den Standpunkt ver» treten, das, bindende Abmachungen nicht durch einseitige Er klärungen auf,er Kraft gesetzt werden können. „Daily Tele graph" erklärt, daft die britische Regierung im Notfälle durch Sonderzölle aus die irische Einfuhr einen gros,en Teil der finanziellen Verluste wcttmachen könnte, die ihr durch die Nichtbezahlung der irischen Land annuitäten erwachsen würden. Groftbritannien nimmt un gefähr 9<> Prozent der irischen Ausfuhr aus. kn parlamentarischen Kreisen wird geänftert, dast der Frische Freistaat durch Beseitigung des Treueides aufhören würde, ein Mitglied des britischen Gemeinwesens zu sein. De Valera hat gestern abend im irischen Senat erklärt, die Zahlung der Landannuitätcn an Groftbritannien würde nnter allen Umständen eingestellt werden. Der Oberkommiftar des Krischen Freistaates in London hat der Presse mitgetctlt, das, er der britischen Regierung folgendes in der Frage des Treueides bekanntgegeben habe: Die Negierung deö Frischen Freistaates ist der Meinung, das, der Eid keinen unbedingten Bestandteil des Vertrages bildet, und daft sie das unbedingte Recht hat, die Verfassung entsprechend dem Wunsche des Volkes abzuändern. Das irische Volk hat seinen Willen nnzweideutig erklärt. Die Abschaffung des Eides war die Hauptfrage, die den Wählern zur Entscheidung vorgelcgt war. Der Eid ist seit Unterzeichnung des englisch-irischen Ber« träges die Ursache allen Streites und Zwistes im Krischen Freistaat gewesen. Die neue Regierung wünscht keine un freundlichen Beziehungen mit Groftbritannien, im Gegenteil. Selbst wenn die britische Regierung der Ansicht ist, daft der Eid einen wesentlichen Bestandteil des Vertrages bildet, muft sie anerkennen, daft ein solcher Eid und eine solche Be lastung des Gewissens deö Volkes in ihrer politischen Ver einbarung zwischen zwei Ländern vollkommen unan gebracht ist. lich, -ab ausgerechnet Herr Benesch darauf Hinweise« muftte, daft irgendeine politische, den Donauraum betresseude Kombination ohne Deutschland nicht durchzusühren fei. Benesch geht hierbei von der Ansicht aus, daft die wirt schaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei so intensiv sind, daft sic auf keinen Fall ge stört werden könnten, ohne daft die Tschechoslowakei be trächtlichen Schaden erleide. Für sehr beachtenswert hält man auch die wettere Aenftcrnng des tschechischen Auften- ministers, das, Ocstcrretch nicht in eine Kombinatton gegen Deutschland einbezogen werden könne. Man wird mit gutem Grund annchmen können, daft die Darlegungen des tschechischen AuftenministerS, die diesem sicherlich nicht leicht geworden sind, in Paris einigermaften vcrschnupfen werden. Das, aber trotz der starken politischen und finan ziellen Abhängigkeit, in der sich die Tscl^choslowakei von Frankreich befindet, Bcnesch den Mut zu solchen Ausführun gen sand, zeigt deutlicher als alles andere, welch gefährlichen wirtschaftlichen Unsinn die Tardienschcn Pläne darstcllcn. Lingam für -en Plan Lar-ieus Budapest, 23. März. Km 83er-AuSschuft äufterte sich heute Anfteuministcr Dr. Wal ko über den Tardieu-Plan. Der Minister stellte vor allem fest, daft die Frage der wirtschaft» lichen Zusammenarbeit -er Donaustaaten noch keine bc» stimmten Formen angenommen habe. Den Grundgedan ken des Tardieu-Planes umschrieb Dr. Malko wie folgt: Die fünf Donaustaaten Ungarn, Oesterreich, die Tschecho slowakei, Rumänien und Südslawien sollen aus industriellem nnd wirtschaftlichem Gebiet ein System der gegenseitigen Vorzugszölle aufbauen. Dann könnten die Ausfuhr überschüsse der landwirtschaftlichen Staaten von den so genannten Industriestaaten teilweise übernommen werden, wobei die interessierten Staaten mit dritten Staaten ergänzende Abkommen schlichen könnten. Die Stellungnahme Ungarns zu dem Tardieuschen Plan bestehe ans drei Punkten: 1. erhoffe Ungarn von der Verwirklichung des Planes bessere Absatzmöglichkeiten, 2. sei infolge der zentralen Lage Ungarns aus dem sich vor» auSsichtltch stark belebenden Durchgangsverkehr ein Nutzen zu erhoffen, und 8. dürste die wirtschastllche Belebung auch eine Besserung der Finanzlage zur Folge haben. Die ungarische Negierung sei daher sür den Plan Tardieud. Welter erklärte Dr. Walko, daft die deutschen und fran- zösisck^n Mahlen die Lausanner Verhandlungen und die Ottawaer britische WeltreichSkonscrenz die Verwirklichung des Planes voraussichtlich etivaS verzögern dürsten. Su Sm« »« WIrMatlilMe mit dlk RMAM Die BMs»-Re»e zum Ionllubimdvlan
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