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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320329027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932032902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932032902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-29
- Monat1932-03
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Aben-Aussabe DienStas, 2». MS« 1»W »6. Aahevans. Sermvrechki-Lammelnummer: »ü»st Nur lür Rachlgrwrüche: Nr. »voll EchrNttrttung u. HaupIgeIck>ÜIt»sIrU«i Dresden-«, I, Mattenstraß« >S/s» Dresden. Poftlcheck-Kto. io«» Dresden Nachdruck nur mit deuU.QueUenangab« (Dresdn. Nachr.> »ulüllig. Unverianftle Lchriftstück« «erde» nicht auldewahr« lohnt, durch Postbesua S.eo PU. elnIchUetzltch dS Psg. Postgebühr lohne Postsustellungsgebühr» bet 7mat wbchentttchem Perland. «Inzelnuminer ll> Psg. «nseigenpretle: Die elnlvalttge 50 mm breit« Zelle 3» Plg., lür auswüri« so Psg., die »o mm breite Reklame,eile roo Psg., außerhalb »so Psg. «b». Nrilenablchlag It. Daris. Namtlienanlngen und Ttellengeluche ohne Rabatt l» Psg., außer- hald »s Psg. vsseriengcbühr »o Big. «usiviittg» «usträge gegen Porausbesahlung. Deutschland nlmmt Englands Einladung an Frankreich macht Vorbehalte - Rückfragen rardieus Berlin, SS. März. Wie wir erfahren, hat die deutsche Regierung im Prinzip ihre vorläufige Zustimmung zur Einladung der englischen Regierung, a» einer Bier, «ächtekonserenz Uber die Donauprobleme teilzunehmen, ge« geben. — Die Entscheidung darüber, wann die von der englischen Regierung angeregte Biermächtekonserenz statt, stabet und ob der Reichskanzler eventuell auch au den Bor» tesprechungen in London teilnimmt, ist noch nicht gefallen. Im Auswärtigen Amt steht man der englischen An regung, wie mttgetcilt wird, sympathisch gegenüber. Allerdings hat es den Anschein, als ob der Reichskanzler seine Dispositionen zu dem Wahlkamps nicht gern ändern möchte und nntcr Umständen sogar bereit ist, aus eine Reise nach Loudon zu verzichten, wen» dadurch seine Tätigkeit im Sahlkamps für den zweiten PräsidentschastSwahlgang beein trächtigt werden könnte. ES ist kein Wunder, dasr nntcr diesen Umständen in politischen Kreisen erneut und mit grostem Nachdruck die Forderung erhoben wird, das, Deutschland endlich das A u st e n m t n t st e r t u m, das bisher vom Reichskanzler mitverwaltet wird, wieder besetzt, damit die austenpolitischen Möglichkeiten nicht aus Grund tnnerpolttischcr Rücksichten tu Krage gestellt werden. Washingtons richtet sich die Aufmerksamkeit auch mehr aus die Donau-Pläne als aus die Abrüstung. Kn mastgcbenden Kreisen betrachtet man nämlich die französischen Donauvorfchläge tatsächlich als eine Nmmodrllierung politischer Punkte des Bersailler Vertrages in wirtschastlichc Bestimmungen. ES herrscht die Auffassung vor, das, Deutschland mit Krank reich überelngckommen ist, dem beabsichtigten Donau-Bund nicht zu widersprechen l?) und keine besonderen wirtschaft lichen Vorteile anzustrcben. Eine derartige Zustimmung Deutschlands würde nach Auffassung Washingtoner politischer Kreise bedeuten, das, Deutschland daraus verzichtet, sväter die deutsch-österreichischen Z o l l u n i o n S p l ä n e wieder aus leben zu lasten. Kn amtlichen Kreisen tlbt man zwar vorläusig noch Zurückhaltung, doch wird der Donaubund-Plan ossenbar beglinstigt. ES herrscht die Ansicht vor. dast die Bildung eines oder mehrerer natürlicher Wirtschaftsgebiete mit gleichförmigen Zollmauern an Stelle non Zollmauern um icdeS kleine Land der allgemeinen Wirtschastsbelcbung dienlich sein kann. „Graf Zeppelin" vor -er Landung Paris, SS. März. „Gras Zeppelin" hat heute früh 8,47 Uhr die französische S ii d k « st e bei St. Maries de la Mer erreicht. Um tt,4S Uhr MEZ. bcsand sich das Lus«, schiff über Bake nee. Die Landung in Friedrichs« Hafen dürste gegen 17 Uhr erfolgen. Verbesserungen im Luftsahrplan Berlin, 2N. März. sEigcne D r a h t m c l d u n g.s Mit dem 1. April wird eine Reihe wichtiger internationaler Lustverbindungcn wieder ausgenommen. Die Strecke M ü n- che n — V e n e d i g —R o m wird von diesem Zeitpunkt ab sechsmal in der Woche, die Linie M ü n ch e n — Inns bruck—Bozen—Trient—Mailand dreimal in der Woche beflogen werden. Weiter wird der Betrieb wieder aus genommen aus de» Strecken Berlin-Hamburg — K o p e n h a g e n — M a l m ö sowie Prag —Halle — L e i p z t g — E s s e n — R o t t e r d a in — A m st e r d a m und schliestlich aus der Post- und Frachtslrccke Berlin-Han no v e r — K ö l n — L o n d v n. Chiles Verzicht ans den Moldstandard. Der Senat von Chile hat mit 17 gegen 6 Stimmen dem Gesetzcntwnrs über den Verzicht Chiles auf den Goldstandard zugestimmt. London, 29 März. In den Berichten der Londoner Presse über die von England vorgeschlagene Zusammen, kunst von Vertretern der vier Grvstmächtc zur Erörterung der Dvnansragc wird mit der Möglichkeit gerechnet, dast diese Konferenz verschoben wird und dast am kommenden Wochenende nur ein Besuch Tardieuö bet Mac- drnald stattstndct. — Der diplomattscl-e Mitarbeiter deS „Daily Telegraph" meldet, die französische Antwort ans die englische Einladung werde heute in London überreicht werden, Krankreich werde möglicher weise eine Verschiebung der Biermächtekonserenz aus einen Zeitpunkt nach dem Wicdcrzusammcntritt der Abrüstungs konferenz und als Tagungsort Gens Vorschlages Bei den Verhandlungen würden die stnanzicllcn Kragen eine ebenso grostc Nolle spielen wie die wirtlcliaftlichcii. Die Kranzoscn hätten vvrgcschlagen, das, England und Krank- reich den am »leisten bedürftigen Staaten finanzielle Unter- stlltzung zuteil werden licsten. Allen, Ansclicttt nach werde sich auch Ktalien an der finanziellen Hilfeleistung bc- teiligen, da dieser Vorschlag zuerst von Rom auö- ttegangcn sei. Paris wünscht „geschlossene Front" gegen Stalien unb Deutschlan- Paris, 29. März. Die Reise des französischen Minister präsidenten Tardieu nach London wo er sich mit dem englischen Ministerpräsidenten Macdonald über den Donauplan unterhalten wird, ist grundsätzlich für Ende dieser Woche beschlossen. Der endgültige Zeitpunkt wird sedoch voraussichtlich erst im Laufe des heutigen Dienstag sestaelcgt werden, da man In hiesigen amtlichen Kreisen noch einige Aufklärungen des französischen Botschafters in Lon don erwartet. Man betont in diesem Zusammenhang, dast die Absichten Macdonalds und des Anstenministcrs Simon bisher nicht klar zum Ausdruck gekommen seien und dast Tardieu grostcn Wert daraus lege, vor seiner Abreise genau über die Ziele unterrichtet zu werden, die man engltscher- seitS mit der Besprechung zu Zweien ll) verfolge. Die Einladung der englischen Regierung an die anderen Grokmächte wird in der hiesigen Presse ganz verschieden be urteilt. Während die NcchtSblätter die Auffassung ver treten, dast eine vorherige Verständigung zwischen Frank reich und England notwendig sei, um erst dann den Kreis der zu beteiligenden Gros,Mächte zu erweitern, weist die aemästigte und die Linkspresse darauf hin, dast die Be sprechungen zu Zweien noch niemals glückliche Ergebnisse gezeitigt hätten. Man erinnert in diesem Zusammenhang an die Reisen des Ministerpräsidenten Laval nach London. Washington und Berlin, deren Ergebnisse sehr mager ge wesen seien. Die NcchtSblätter betonen sedoch, dast eine Fühlungnahme zwischen Krankreich und England um so wünschenswerter sei. als Ne die einzigen seien, die den zu schassenden Donaubund finanziell unterstützen würden. Erst nach einer vollständigen Einigung zwischen den beiden Mäch ten dürfe man Deutschland und Ktalien z» den Besprechun gen hinzuztchen, um dann den Forderungen dieser beiden Staaten eine geschlossene Front gcgentiberstcllen z» können. — Der anstenpolittsche Berichterstatter des »Excel stör" betont im Zusammenhang mit der englischen Einladung, die französische Negierung werde sich einer Viererkonferenz nicht widersetzen. Kn amtlichen sranzö- sischen Kreisen tet man sedoch der Auffassung, dast eine Eini gung zu Bieren viel mehr Aussicht auf Erfolg haben würde, wenn vorher eine sranzostsch-engilsche Eini gung erzielt worben sei. NMingten begünstigt den Seiwubimd-Mn Washington, 29. März. Infolge einer leichten Grippe Sttmson» ist die Konsercnz mit Norman H. Davis, dem Mitglied der Bereinigten Staaten auf der Abrüstungs konferenz, nicht zustande gekommen. In amtlichen Kreisen Einstellung der Feindseligkeiten tu Fernost? Ein tavnnW'ibtneMeS llebcreinkommen Schanghai, SS. März. Einer amtlichen sa pani schen Pieldnng znsolge ist heute früh zwischen Japan und China ein Abkommen getrossen worden, wonach alle japanisch-chinesischen Feindseligkeiten vollständig eingestellt werden sollen. — Wie dazu von chinest, scher Seite noch bekannt wird, ist allerdings eine Einigung über die wichtige Frage der Rücknahme der japanischen Truppen noch nicht geglückt. Die Besprechungen sollen am 81. d. M. fortgesetzt werden. Die N ö l ke r b u n d Sk om m i s s i o n ist am Montag in Nanking eingetrossen. Valero lehnt Kompromisse ab Dublin, 29. März. Ministerpräsident de Valera hat die Antwort aus die englische Note in der Krage des Treu eides und der EntschädigungSzahlungcn sertiggestcllt. Die Antwort wird dem irischen Kabinett in den nächsten Tagen zur Zustimmung vvrgelegt werden. Wie von unterrichteter Seite verlautet, wird sich die irische Regierung aus keiner lei K o m p r o m > s s e in der Krage deS Treueides einlassen und Irlands unbestreitbares Recht auf besten Entfernung aus der Bersasfung betonen. Kn der Krage -er Ent« s ch ä d t g u n g Sz a h l u n g c n wird sic sich im Notfall zur Annahme eines schiedsrichterlichen Urteils bereit erklären. Von anderer Seite wird mitgctcilt, dast de Valera auch die Zurückhaltung anderer Zahlungen an England be absichtige. Das Hans des früheren irischen Ministerpräsidenten CoSgrave wird ständig von Detektiven, Soldaten und Polizisten bewacht. Die republikanische Armee hat einen groben Nnmustcrungsseldzng eröffnet. Arbeitslose Männer werden von den Werbern ans der Strafte an gesprochen und zum Eintritt in die republikani sche Armee ausgcsordcrt. „Litauen macht sich lustig" Paris, 29. März. „A veni r" nimmt heute erneut zum Mcmelkouslikt Stellung und schreibt: „Litauen macht sich über den Völkerbund und die Grostmächtc lustig. Bei der letzten BölkcrbundStagnng hat ZauniuS die Versicherung gegeben, dast sein Land keine Neuwahlen unter dem Be lagerungszustand anSschrcibcn werde. Jetzt lässt ZauniuS durch die ihm ergebenen Blätter anküudigen, dast dieser Teil seiner Versprechungen vielleicht nicht gehalten werden würde. Man spricht auch von einer möglichen Aendernng deS Wahlgesetzes, um ,Hen schädlichen Einslus, der poli tischen Parteien anSznschaltcn." Alles das verspricht nichts Gutes. Die bestehenden Verträge geben den Mächten aber die Möglichkeit, aus dieser Sackgasse hcranSznkommcn. Die beiden miteinander lebenden Nassen müssen die gleichen Rechte haben: die Methode der zwangsweisen Lttannisieruiig darf den deutschen Revisionisten keine Argumente liefern. Ob Mehrheit oder Minderheit, die Memeldentschen dürsten nicht von einer Macht schikaniert werden, die das Gebiet nur gegen präzise Verpflichtungen erhalten hat." Groener -enrentiert Berlin, 29. März. Von halbamtlicher Seite wird mitgetetlt: Kn einigen Zeitungen wird behauptet, Reichs minister Groener habe den nationalsozialistischen Befehl über die Zusammenziehniig der SA. - Mannschaften am Wahltage vorher gekannt. Vom RcichSinncnmtntsterium wird demgegenüber festgcstcllt, dast diese Behauptung nicht zutrtsst. Der Minister hatte lediglich Kenntnis von der Tatsache, dast die SA.-Lcnte in besonderen Unter künften zusammen gezogen werden sollten. Der Befehl selbst oder der Entwurf eines Befehles hat dem Minister nicht Vorgelege». Km übrigen hat -er Minister von vornherein die schwersten Bedenken gegen derartige Pläne gehabt. Den Wortlaut des Bcschlv hat er erst bei dem Besuch des nationalsozialistischen Abg. Dr. Krank II am Freitag, dem 18. März, ciugcsehcn. Bet diesem Besuch hat Minister Groener erklärt, das, er sofort gegen der artige Pläne Einspruch erhoben haben würde. Verstärkte Pressepropayan-a -er NSDAP. München, 29. März. Kn einer von der Nationalsozia listischen Parteikorrespvndcnz veröffentlichten Kundge bung Hitlers wird für den zweiten Wahlgang der Rcichspräsidentenwahl eine umfassende Pressepro paganda angektindtgt. Die gesamte nationalsozialtsttsche Presse werde ab Ende März auf zehn Tage in beschränk, tem Umfange, aber in einer verdreifachten bis verzehnfachten Auflage erscheinen. Wie der „Völkische Beobachter" meldet, fand in der Münchner Ganlcitung und Schristleitung des GauorganS „Die Front" eine polizeiliche Haussuchung nach ne» herauS- gegebenen Partetzettunge» statt. Ueber 1400 Nummern wurden beschlagnahmt, weil durch die Verteilung dieser Zei tungen das Flugblattpropagandaverbot umgangen würde. Vier SA.-Männer sind nach der gleichen Quelle ver haftet worden, da bei ihnen mehrere Zeitungen vor gesunden wurden. Gegen die Beschlagnahme hat die Schrift leitung Einspruch erhoben. wmimmtsttM «ehtlmdMereitn miSMWen Hamburg, 29. Mär». Ermittlungen der hamburgische» Staatspolizei im Zusammenwirken mit der politischen Po lizei in Altona führten zur Aushebung von zwei Ham burger Druckereien und zur Festnahme mehrerer Personen. Kn einer der Druckereien wurden illegale kommu nistische Druckschriften, darunter eine Polizci- bcamtcn-cttnna und die Zeitschrift „Das Sturmbanncr", ge sunden und beschlagnahmt. Einer der beiden Inhaber dieses Betriebes wurde verhaftet. Sein Kompagnon ist flüchtig. Die Inhaber der zweiten Druckerei und zwei weitere Per sonen, die mit der Herstellung Illegaler Schriften beauftragt waren, sind in Haft genommen worden. Benizelos bleibt tm Amt Paris, 29. März. Wie HavaS aus Athen meldet, Ist bet der gestrigen Besprechung der Parteiführer, die unter dem Vorsitz von ZatnstS abgchalten wurde, der Plan, eine K o n z c n t r a t t o n S r c g i c r ung zu bilden, gescheitert. Die Negierung Benizelos wirb weiter im Amt bleiben. Griechenland wird den Zinscnbtenst für seine auswärtigen Anleihen am 1. April wieder ausnehmeu.
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