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Dresdner Nachrichten : 02.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193204023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-02
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.04.1932
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ni«r ».707 <ö,«q ll«. «eich»- «den i»,« r «raffel« ,0tS) Mil. Hauptver. udschattun» ie«lnn v», zemSß de« »mark durch » Hera», iptversam«. Septemde« v t d e n d e. traueret ib fetzte die ika-Linie «l fab ttzur. <14. Ami,,. . New Aort «Id 8. April, r«, Norfalk: tklift« Rar», a 20. April. ,ald 2. Ma«. . April, D. > 10. «peil, D. Donau co 20. «peil, neral Osori» RL. Palatla raplien: D. Slldamerlk«: v. Erlangen !tn Dampfer en: D. Effe, g 23. April, g 27. April. . Hamburg- er«-Load»,- D-pplchsabrik t r G m. b. gerichtlichen konsekliondr" ch daher ge- deS Son« , die zu die» aus größere nd b0 Nigc« mkurse renhandlung, >u, Meerane, »berg, l. sia. rg, Meinen, teur Nichar» hse« Max Richter, Markran« Äurtweberei, lau. Standard iO8Z4, Seine. flau. Audi. » »s«. unregelmäßig. Settlement»- nid Sn. Anil- erprei« 12 bi« g fe Tonnet. 10,l. W»lfr««> d Sterling je rrcent. »eiß- je box os NA Tonnet l8>1 »iah lSchilling , niedriger. ld —, Silber i. für 100 Silo. 1,28. Original- ahtbarren INI. ilber ln Barren i « l ß z « ck e r r endeuz: ruhig, i netto: April 1 Str., 5,70 tti., «ober N.5N Br, S Br., 6,60 S. Infang.) Mal ., Oktober 7,46 ., Januar UM : ruhig. Anfang.» Mal 4.48, Dezember «Import 21N00 e. lAnsang.t tpper F. K. F.i >e Rubber lok» ll. «»„rieb: 004 Siihe und chwelne. Dem e, 106 Rinder, ber. Peels« la >s«n: 1. klaffe, . «laffe lio bi« »0, 2. «kaffe 26 »«h«: 1. «laffe t. «lass, 13 bi« laffe 27 bl, 30, ,«lber: 2. «laffe tchase: 1. »laffe, >« »8. ». «laffe affe 40 bl« et, affe i» bl« 35, ziemlich glakU Geimaben», 2. April 1SS2 ria!,ia»lchriff: «achrtchten tvrerben gerniviecher-Lammelnuinme«: »drei Nur «ür «achigeivrLche: Nr. iOVIt EchNslleNung ». baupigeichLIttliell«: Dresden - A. t, wartenstrabe «S/t» »erlag: Lleplch a Aelchardt, Dretden. PostIcheL-»to. los» Dresden Nachdruck nur mit deuiI.Quetlenangab« iDretdn. Nachr.i »ulifflg. Unverlangt« kchrtltstücke «erden nicht aulbewahrt lohn), durch Postbezug ».«o vlk. einlchllebttch »» Big. 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Das werde sich bei de» Wahlen zeigen. Die Landtagswahlen wiirden nach dem alten parla mentarischen Sejmwahlgcsetz Litauens erfolgen. ES wäre aber vorgesehen, -en 8 7tl über die Mandatsverteilung neu zu interpretieren. Außerdem werbe man das L i st e n w a hl- sy st e m abschasfen, so das, der einzelne Kandidat ge wählt werden dürfe. Hierzu ist zu bemerken: Nach Art. 29 des McmelstatuteS werden die wohlerworbenen Ncchte aller Beamten und An gestellten, die am l. Januar EL im Memelgebiet angestellt waren, von den Behörden des Memelgebictes anerkannt. An keiner Stelle des McmelstatutS wird die Kenntnis der litauischen Sprache als Borbedingung sitr die Ein» stellung von Beamten festgesetzt. Bisher hat sich kein Anhaltspunkt dafür ergeben, bah die memelländische Bevölkerung mit der bisherigen Politik der MehrhcitSparteic» nicht einverstanden ist. Aus den NuS- iührungen des Herrn Simaitls scheint aber hervorzugehen, ms, Maßnahmen getroffen werden sollen, die «ine normale Durchführung der Abstimmung beeinträchtigen «erden. Hinsichtlich der Bezugnahme ans Artikel 76 des litauischen Eejmwahlgesctzes ist zu bemerken, -ast zwar Art. 1t des MemelstatutS seine Anwendung zulästt, das, aber anderseits Art. 19 des Statuts ausdrücklich Vorsicht, dast die Abstim mung in „allgemeiner, gleicher, direkter und geheimer Wahl" stattzuftnden hat. Bereits anlässlich der Landtagswahlen im Herbst 1939 sind Bersuche der litauischen Organe, den Wählerkreis zugunsten der litauischen Bcvölkerungselemente MMk sülchtet die deutsche Konkurrenz § Berlin, 1. April. Der Londoner „Spcctator" veröffent licht ein Interview mit dem Präsidenten der tschechischen Republik, Masaryl, in dem sich dieser ausführlich über die Aufgaben der Donanpolitik änstert. Masaryk bringt u. a. zum Ausdruck, dast zunächst eine Einigung zwischen den fünf oder sechs kleinen Donau ländern her gestellt werden müsse und fährt dann fort: Nir fürchten, ehrlich gesagt, die deutsche Konkurrenz «nd Deutschlands Schwergewicht, wenn es iu unseren Plan cingeschlosscn würde. Ebenso aber möchten wir keine Einmischung von feiten einer beranderen Virostmächte in unsere Union. Dieser mittel europäische Block ist in keiner Weise gegen Deutschland ge richtet. Wir glauben im Gegenteil, dast sein Gelingen auch für Deutschland von grösstem Nutzen sein würde. Was die deutsch-tscl-cchischen Beztchungen angcht, so ist Deutsch land unser Hauptabnehmer. Mir sind Nachbarn: unsere Beztchungen müssen aus rein geographischen und ökonomischen Gründen stets sehr eng sein und immer eng bleiben. ES wäre also Heller Wahnsinn, daran zu denken, dast die Tschechoslowakei eine Politik einzuschlaaen ge dächte, die Deutschland verstimmen würbe. Unsere wirtschaftliche Zukunft wird immer mit Mittel- europa, mit Deutschland und mit den ostenroväischen Staaten, einschlicstlich des Balkans und Rußlands, -u- sammcnhängen. — Nach den Hauptzielen der tschechischen Außenpolitik gefragt, erklärte Masaryk, dast man ein europäisches BundcSsystcm als einzig sichere Basis für einen europäischen Frieden brauche. Der Grund der augenblicklichen Unruhe sei die Furcht der 49 Millionen Franzosen vor den „80 Millionen Pandcutschcn". Bericht »es Senser ManMSschuffe» Gens, 1. April. Der Bericht des Finanzausschusses an den BölkcrbundSrat über seine Tagung in Paris ist seht -er Oesfentlichkcit übergeben worden. Die Pariser Tagung des Ausschusses galt vor allem der Untersuchung ber Finanz- läge Oesterreichs, Bulgariens, Griechenlands und Ungarns. Der Bericht verdient unter anderem auch deswegen Beach tung, weil er -en Nahmen sitr dle zum 12. April ein- berusene Ratstagung geben wird. Er stellt unter Zitie rung des Baseler SachvcrständigenanSschusieS vom Juli 1981 und des im Dezember lebten Jahres zusammengetretenen beratenden Sonderausschusses fest. -ast die Verschie bung der Lausanner Konserenz bis Juni -. I. von einer ernsten Verschärfung der Weltlage begleitet ist, und tast diese allgemeine Verschärfung ernste Rückwirkungen auf die Lage der vier genannten Staaten auSgcübt hat. Jnsolgedessen reichten auch di« srtther von ihm vor» geschlagenen Hilfsmaßnahmen nicht mehr a«A» zu verschieben, durch Eingreifen des BölkerbundSrates verhindert worden. Enteignung deutschen Bodens in Wen Warschau. 1. April. Der Staatsgesestanzciger ver öffentlicht aus Grund des Agrarresormgejctzes die Namens, liste der in diesem Jahre zum ZwangSauikaus gelangenden Gutsflächen. Demnach werden im Bezirk Posen 8948 Hektar deutschen und 3889 Hektar polnischen Besitzes zwangSangekaust werden, im Agrarbczirk Pommerellen K744 Hektar deutschen und 19.12 Hektar polnischen Besitzes. Auch diesmal wird der deutsche Besitz PosenS und Pomme- rellens weit über seinen prozentualen Anteil am Groß» grnndbesitz dieser beiden Provinzen zur ZwangSentcignung herangezogen, da der dcntsche Besitzanteil in Posen etwa 87 Prozent, tn Pommcrellcn etwa KL Prozent der Gesamt» fläche des Großgrundbesitzes ausmacht. Polen mißachtet Gravinas Urteil Berlin, 1. April. iEigene D r a ht m e l du n g.j Die polnische Negierung wird, wie ans Warschau ge meldet wirb, das vom Völkerbundskommissar sür Danzig, Graf Gravtna, gefällte Urteil im Streit um die Danziger Vcrcdelungöprodukte vorerst als nicht ergangen be trachten und die von Danzig kommenden Waren der bisher üblichen Kontrolle unterwerfen. Das bedeutet, was nach den Ankündigungen der polnischen Blätter ia zu erwarten war, dast die polnische Regierung sich bedenkenlos über den Spruch GravtnaS hinwegscbt. Litauische Boykotthetze gegen Deutschland Kowno, 1. April. DaS Organ ber litauischen Kaufleute ruft auch in seiner neuesten Nummer zum Boykott der deut schen Waren auf und fordert die Entfernung sämt licher deutscher Bürger, die hier wirtschaftlich tätig sind. weil die grosten Probleme bis setzt noch keine wirkliche Lösung gesunden hätten. Mit besonderer Eindringlichkeit betont der AuSschust die Notwendigkeit raschesten Handelns, um einem neuen finanziellen Zusammenbruch vorzubeugen. Für den Augenblick schlägt er eine gemeinsame Aktion tn Form einer aus den internationalen Märkten aus- znlegenden Anleihe unter ber Bürgschaft der beteiligten Staaten vor, um die dringendsten Bedürfnisse der bedrohten Länder zu befriedigen. Das Interesse aller erfordere eine gemeinsame Anstrengung der Negierungen zur Rettung der Lage. Der Ausschuß erinnert dann an die Empfehlung in seinem letzten Bericht, wonach sobald als möglich in Mittel europa engere wirtschaftliche Beziehungen zwischen den be nachbarten Staaten hcrgestcllt werden sollten. Er begrüstt die in der Zwischenzeit ans diesem Gebiet entfaltete Initia tive, enthält sich aber feder eigenen Stellungnahme zu den politischen Fragen. Sie dkulsche Abordnung slir London vradtmolcknng noaorar KoeUnor SodrUUattno» Berlin, 1. April. Die deutschen Vertreter für die Londoner Zusammenkunft werden voraussichtlich am Donnerstag, dem 7. April, abrcisen. Die Delegation wird nur wenige Personen umfassen, und zwar wird neben dem Staatssekretär v. Bülow voraussichtlich noch Ministerial direktor Posse vom NetchSwirtschastSmIntstertum nach London fahren. Vom Auswärtigen Amt fährt entweder Ministerialdirektor Ritter oder der Referent für Donau- fragen, Vortragender LegattonSrat v. Heeren, ber tn der letzten Zett bereits mehrfach internationale Verhandlungen über das Donauprvblem geführt hat, mit. Eine Denkschrift -es britischen Außenamtes London, 1. April. Wie verlautet, wird im britischen Austenamt eine Denkschrift ansgcarbeitct, die als Ber- ha n d l n n g S g r n n d t ag e der bevorstehenden Viermächte konferenz über die Donaubundpläne dienen soll. Maßregelungen iu ter Solofetunivn Moökan, 1. April. Durch Beschluß der Soivfetregterung und der kommunistischen Parteileitung wurden mehr als 30 Direktoren staatlicher Güter wegen Miß wirtschaft zu gerichtlicher Verantwortung gezogen. Weitere 100 Direktoren wurden ihrer Aemter enthoben, da im letzten Jahre die Lieferpläne der Vieh güter nur zu 69 Prozent erfüllt wurden, wodurch erhebliche Schwierigkeiten in der Versorgung der Städte und der Arbeitergebiete entstanden. Durch Beschluß der Regierung wurde die Reorganisation aller Vichgltier bis August an- geordnet, die vor allem durch Anstellung zu großer Betriebe in kleinere wirtschaftlich« Einheiten erfolgen soll. Der Kampf um Preußen Die auf den inneren Umschwung in Deutschland ge- richteten Anstrengungen und Hoffnungen konzentrieren sich immer mehr aus die Preustenwahlen und die gleichzeitigen Länderwahlen des 24. April. Aus absehbare Zeit bietet sich hier der letzte Ansatzpunkt, von dem aus das schwarz-rote System aus de« Angeln gehoben werden kann. Die Richtung weist ber alte Leitsatz der deutschen Innenpolitik: Wer Preußen hat, der hat das Reich. Seine Wahrheit ist in der Vergangenheit bestätigt worden und soll nun in anderem Sinne erprobt werden. Dank dem starken Ver- waltungSunterban, über den die preußische Staatsmacht im Gegensatz zur NeichSmacht versügt, die mit ihren Behörden in der Lust hängt, war eS ber Sozialdemokratie möglich, auch bann ihren Einfluß aus die NcichSpolitik auSzuüben, wenn sie zur NcichSregicrung in Opposition stand: denn die Reichsminister waren und bleiben bei der Durchführung ihrer Politik vom guten Willen der preussischen Minister abhängig. Gegen kleine Länder, wie Thüringen und Braun schweig, konnten sie sich mit größerem oder geringerem Er folge durchsetzen, Preußen gegenüber müssen sie sich immer zur Verständigung, meistens sogar znm Nachgeben ent schließen. Das hat sich besonders ausfallend bei der Durch führung der Osthilfe gezeigt, die von der Preustcnregierung gegen den Willen der NcichSregicrung als Waffe gegen den ihr verhaßten ostclbischcn Großgrundbesitz benutzt wurde, und in den letzten Tagen bei der eigen artigen Auseinandersetzung zwischen Grocner, Sevcring und Hitler, in deren Verlaus der NcichSinnenminister so lange an seiner ursprünglichen Stellungnahme zur Polizei aktion gegen -en Nationalsozialismus korrigieren mußte, bis das beschädigte Prestige des preußischen Innenministers, äußerlich wenigstens, wleberhergcstcllt war. Eine solche Machtposition ist wohl des Einsatzes aller Kräfte wert. Von ihr aus must es der nationalen Opposition gelingen, den über die NeichSpräsidentschast unangreifbaren BrüningkurS von Preußen her aufzurollen. Mit verbissener Wut kämpft deshalb die Sozialdemokratie um ihre preußische Stellung, während sich das Zentrum, in Erwartung des WahlauS- salleS, vorsichtig zuriickhält und die Opposition in viel breiterer Front als beim PräsidcntschaftSkamps zum Sturm antritt. Als eines der wenigen nichtwählenden Länder hat Sachsen keinen aktiven Anteil an diesem Ringen, aber die Berührung ist zu nahe und die Folgcwirkungen über die NcichSpolitik sind zu grob, als dast wir de» Vorgängen gegenüber gleichgültig bleiben könnten. ES kommt in Preußen nicht nur darauf an, daß das System Braun—Scvering gestürzt wird — das ist bei der schwachen Mehrheit, über die es im abtretenden Landtag verfügt hat, keine Kunst —, sondern wie sich die neue Mehrheit gestaltet, ob sie die Rechte allein erobert, ob das Zentrum wieder den AnSlchlag gibt oder ob gar die kleinen Gruppen in der Mitte und Halbrechts zum Zünglein an der Waage werden, die jetzt im Zeichen bürgerlicher Samm- lungSbcstrebungen von allen Seiten so Heist umworben sind. Der Mille zum Eigenleben und zur Selbstbehauptung ist allerdings in diesen Partcigebildcn erstaunlich groß, wohl infolge des Ergebnisses der Hinbenburgwahl, von deren 18-Milltoncn-Zisfer sich trotz ber Unberechenbarkeit ihrer Zusammensetzung jede Splittergruppe so viel zurechnet, als sie braucht und wünscht. Daraus werben in Verkennung des Unterschiedes zwischen einer Persönlichkeitswahl unter dem Namen Hindenburg und einer parlamentarischen Listen- wähl trügerische Hoffnungen auf neuen Aufschwung ge schöpft. Unter diesen Umständen ist cs unwahrscheinlich, dast irgendeine der etngclcltcten SammlungSbewegnngen zu gröberen Zusammenschlüssen führt: es wird wohl, abgesehen von dem Bündnis zwischen der Wirtschaftspakte!, dem Landvolk und Westarp, bet den üblichen Ltstcnvcrbinbnngcn bleiben und bei der Zersplitterung in 20 bis 2K Wahl vorschläge. Freude herrscht darüber nur bei der Sozial demokratie, die mit dem Verlust einer stattlichen Anzahl gegnerischer Mandate rechnen darf. Bei der letzten Land- tagSwahl sind aus diese Weise 840 009 Stimmen ausgefallen, daS sind, tn Mandate umgerechnet, 21 Sitze, die auf der Sette ber Opposition genügt hätten, nm die sozialistische Herrschaft über Preußen unmöglich zu machen. Wenn jetzt ein ähnlicher Aufwand bürgerlicher Kraft nutzlos vertan wirb, so bedeutet das natürlich wieder eine ebensolche Stär kung sür die Sozialdemokratie und, zum Teil wenigstens, einen Ausgleich slir -le Verluste, die sic durch die Flucht eigener Anhänger erleidet. Ihre Führer begnügen sich aber nicht damit, die Fehler der anderen auszunützen: auch inner, halb ihres Machtbereiches leisten sie ganze Arbeit, um den drohenden Zusammenbruch abzuwenben. Daß dabei die wenigen Ueberreste demokratischer Einrichtungen über Bor gehen, die dem Sturm ber letzten Jahre noch standgehall.n haben, kümmert sie in ihrem Verzweiflungskampf wenig. Man möchte überhaupt fast sagen, dast dies das Kennzeichen des preußischen Wahlkampfes ist: die Umwertung aller politischen Werte, die völlige Verkehrung der Fronte». Dle ihrer Grundhaltung nach antidemokratischen Parteien sind gezwungen, um die Erhaltung der verfassungsmäßigen Rechte zu kämpfen, während die Parteien, welche diese Ber» Nle Wcitcrentwilkliing »er Sonauaktion
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