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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320412022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932041202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932041202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-12
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Nach einer Meldung ans Santiago de (5 l, i l c erlebt die süd liche Halste Südamerikas, vor allein Chile nnd Argen tinien, ein Naturereignis, wie es in diesen Gegenden seit Menschcngcdcnken nicht mehr vorgckommcn ist. Ans einer Strecke von iiber 700 Kilometer Aus dehnung sind seit Montag srtih sämtliche Vul kane der Kordilleren, auch solche, die man seit der Srsorschung Südamerikas als erloschen betrachtet hat, zum Anobruch gekommen. Ununterbrochen wird das ganze Land von Erdstößen heimgesucht, so das« die Bevölkerung in eine Panikstimmung verseht ist. Mittelpunkt der Naturkatastrophe scheint die Stadt Mendoza an der chilenisch-argentinischen Grenze zn 'ein, die schon im Jahre 18t!t einmal durch Erdbeben von Grund ans zerstört wurde. Jehl ist sic dnrch einen Aschenregen des bisher als erloschen angesehenen Vulkans DeScabezadc säst vollständig zugedeckl worden. Auch der grosse Vulkan Tingpirirtca in den Mittel-Anden ist mit vielen kleineren Vulkanen in der Umgebung wieder in Tätigkeit getreten. Bisher liegen die südlichsten Meldungen Über die Katastrophe aus Concepcion, die nördlichsten aus Santiago vor. Die bauernden Auöbrüche haben den Himmel aus viele Hunderte von Kilometer purpurrot illuminiert. Alle paar Minuten durchzucken enorme Zickzackblitze die Lust. «aSexplofionen steigern mit ihrem unheimlichen Donnern die Schrecken sttr die verstörte Bevölkerung. In den chilenischen Provinzen Colchuagu und Talca haben die Einwohner ihre Stadtwohl nngcn verlassen. Die Schulen sind geschlossen, die Bevölkerung kampiert im freien Der Westwind hat die ungeheueren Aschcnmengen. die von den Vulkanen anSgestvhcn werden, bis nach Buenos Aires getrieben, dessen Häuscrmeer mit einer dichten Schicht weisser Siliciumasche bedeckt ist. Südlich von Mendoza sind Züge dnrch die Asche zum Stehen ge- I bracht worden. Die Ernten sind vernichtet. Die Gauchos > Sie britische Antwort an Arland fürchten, das» ihr Vieh, das sic von den Pampas zusammen getrieben haben, durch SchiveielgaSvergislnngen vernichtet wird. Ans der Provinz Mendoza sind kür viele Städte Sauersiossapparatc angclordcrt worden, um Gasvergif tungen sofort behandeln zu können. Der Aschenregen ist sogar bis nach Buenos Aires nnd Montevideo ge kommen. In Buenos Aires hat die Wetterwarte fcstgcstelll, dab in den lchtcn 24 Stunden 3144 Tonnen Asche gesallen sind. Dutzende von Personen sind mit A u g e n c n t z tt n - düngen in die Krankenhäuser cingcliescrt worden. Man sttrchtet, das« die Katastrophe viele Opfer fordern wird Genaue Informationen liegen noch nicht vor, weil der Aschenregen und die Erdstösse sämtliche Tclcgraphcnlinicn zerstört haben. Von Santiago aus ist deswegen heute ein F l n gz c n g g c s ch w a d c r ansgcstiegen, um scstzustellen, wo die grössten Gefahrenherde sich befinden. Die Flugzeuge miiisen in ausserordentlicher Höhe fliegen, um nicht selbst in Gefahr zu kommen. Aus Buenos Aires wird gemeldet: Die aus- strömenden Schweselaase behindern die Atmung. Der Baden des Dorfes Malargue ist so ansgerisse«, das, man befürchte», das Dors wer« völlig vom Erdboden ver schwinden. In der Gegend von Buenos Aires sind schätzungs weise 2 Mi l l i o n e n tt ir b t l m e te r vu lka u i sche A s che und Sand niedergcgangcn. Ein Meteorologe Hal sestgestellt, dast der Aschenregen in 48 Stunden bis nach Europa ge langen könnte. Selbst in Montevideo, das etwa 1800 Kilometer von dem nächsten Balkan entsernt ist, ist dichter Aschenregen gesallen. Biele Leute haben Schirme ausgespannt, andere haben sich Tücher vor Mund und Nase gebunden, um sich vor dem Einatmen der Asche zu schützen. Im Berggebiet von Patagonien ist ebenfalls ein Vnlkan ansgcbrochcn, so dast man auch für Sübchile grob« Besllrchtungen ha«. SMüMrbmmg im Pruchenlantlos Modert Drei Rein Stimmen verhtn-ern die Defchlußunfähi-kett vrulrtruolckung äussrer Sorllnor Svlrrlttlvltung Berlin, 12. April. Ter V o r st o b der preuf, ischen Koalition öpartcien zur Abänderung der Geschäfts ordnung des Preussischen Landtags, durch den nach den Neu wahlen eine Rcchtoregierung in Prensicn unmöglich gemacht werden soll, ist am DienSIagmiitag wider Erwarten nahezu aller politischen Kreise geglückt. 15,ö Millionen Dollar zn tilgen. Da etwa 15 Prozent des Kredites von dem deutschen Konsortium gewährt worden waren, ermässigt sich der benötigte Devisenbedarf für die Tilgnngozahlnng entsprechend. Für die weitere Tilgung ist ein AmvrtisatlviiSplan mit gestaffelten Zahlungen ausgestellt worden. Dublin, 12. April. Am Montag irai die britische Ant wort auf die irische Note über den Treueid und die Ent- schädignngSzahlnngen in Dublin ein. Tie britische Negie rung erklärt, ans der Note de Valeras gehe klar hervor, dass die Forderungen der irischen Negierung sich nicht nur ans den Treueid und die Eulschüdignugösummen bezögen, sondern viel weiter gingen. ES handele sich um nichts weniger als eine Zurück, Weisung des ganzen englisch-irischen Vertrages. Aus den Wunsch de ValeraS nach einem geeinigten Irland übergehend, erklärt die englische Negierung, die Einigung deS Nordens und des Südens sei im Vertrag vor gesehen, falls beide Teile sich dazu bereit erklärten. Eine solche Einigung sei jedoch nur unter der englischen Krone möglich. Was die Absicht Irlands angche. den Treueid aus der irische» Versassuug zu entscrucn, so könne nur noch einmal wiederholt werden das, der Treueid ein unabtrennbarer Teil deS englisch-irischen Ver trages sei, ans dessen Innehaltung die englisiire Negierung energisch bestehe. Bezüglich der jährlichen Entschädi gung S z a h l u n g c n beruft sich die cnglischc Note aus die Abmachungen von 1023 und 1iI2n. worin sich die irische Regie rung zur Bezahlung der Entschädigungssumme ver pflichtet hat. Tic englische Negierung betrachte nach wie vor diese Verpflichtung als verbindlich sttr den irischen Freistaat. 1130,3 Millionen Gesamlöefizit Berlin, 12. April. Nach Mitteilung des Reichs« f i n a n z m i n i st e r i n m ö betrugen im Februar 1032 <An- gaben in Millionen Reichömarks im ordentlichen Haushalt die Einnahmen OtiO.N «Januar 772,Ns und die Ausgaben 633,9 <773,71: mithin ist für Februar eine Mehrausgabe von 0,3 <1,1) zu verzeichnen. Im ausserordentlichen Haushalt wur den im Februar 0,1 lJannar 0,4> vereinnahmt, bet Aus gaben von insgesamt 2,8 <3,31 ergibt sich eine Mehrausgabe von 2.7 <8,9). Das Gcsamtdcsizit beider Haushalte ein schliesslich der ans dem Vorfahre übernommenen Fehl beträge errechnet sich aus 1130,3 <Endc Januar 1132,3s. Ein Retchskommtsfar für »te Schiffahrt Berlin, 12. April. Wie wir von unterrichteter Seite er fahren. ist der Präsident des Verbandes Tcntschcr Reeder, LtaatSminister a. D. Gras Roedern, zum Treuhänder deS Reichs sttr die Schiffahrt ernannt worden. Er soll die RcorganikaiionSmastnahincn in der Schiffahrt, die im Zu- sammcnhang mit der K r c d t« tt b c r n a h m c dcS Reiches durchgcstihrt werden, überwachen. Es gelang der vereinigten Opposition nicht, das Hans beschlußunfähig zu machen, nnd infolgedessen wnrde die Gefchästöordnungoändcrung über die Wahl des Ministerpräfidenten mit 228 gegen 3 Stimmen angenommen. Einesteils ist dies darauf znrttckzusiihren, dast die Regie rungsparteien bis auf den letzten Mann er schienen waren. Auch Abgeordnete dcü rechten F lü ge l S d e S Z c n t r u m s, die einen Rechtskurs in Prcustcn befürworten, stimmten mit. Anbcrntcils gelang cS der preussischen Regierung dnrch ein höchst ungewöhn lich e S D r u ck in i t t e l, eine Anzahl von Abgeordneten, die kür die kommenden Wahlen nicht wieder ausgestellt worden sind, zu veranlassen, ihre Karten abzugeben. Der preustischc Ministerpräsident hatte nämlich für den Fall, dast die Ge- schästSorünttiig heute nicht geändert würde, gedroht, das Parlament sofort aufzulösen. Damit würben aber auch sofort alle V e r g ii n st i g u n g e n erloschen sein. Unter ocnjcnigcn, die durch Stimmabgabe die Beschlnstuusähig- machung des Landtags verhinderten, befand sich auch ein VolkSparteilcr, der Abg. Langer, Oberhausen, der keine Aussicht hat, in den neuen Landtag wicdcrzukehren, anster- dcm von Linkösozialistcn Fran Tr. Frankenthal und ein Mitglied der kommunistischen OpposillonSgrnppc namens Gebhardt, Merseburg. Nach Feststellung des Büros hat der Abg. Maastcn <Z.f eine EnthaltungSkarte abgegeben, was vom Präsidenten nicht mitgetcilt wurde. Auch eine un- gitltigc Stimme Ist abgegeben worden. Brrlüngkrung brö M. Millionen SreM Berlin, 12. April. Die Verhandlungen über eine Ver längerung deS 125 Millionen Dollar betragende» Ueber- b r tt ck u n g S k r c d i t e S, der im Oktober 1330 durch ein internationales Bankensnndikat dem Deutschen Reich ge geben wurde, sind praktisch zum Abschluss gelang«, so dast mit der formellen Unterzeichnung in den näch sten Tagen zu rechnen sei. Dem Konsortium gehören amerikanische Banken unter Führung von Lee Higgin- son <L Co., sowie deutsche Banken unter Fiihrung der RcichSbank, ferner holländische, schwedische und englische Banken an. Der Kredit wird nm ein Jahr bei sechs prozentiger Verzinsung bis zum 10. November 1338 verlängert, jedoch ist Mitte Juli ein Betrag von etwa Ein MM MM Genf, 12. April. Volkskommissar Litwinow begrün dete heule vormittag im HauptauSschust der Abrüstungs konferenz in cinstilndigcr Rede den Vorschlag seiner Dele gation für eine sogenannte progressive und proportionale Ab rüstung, deren Wesen darin bestehe, dast der Prozent, fast der quantitativen Rüstungsbeschränkung um so höher sein soll, je größer die Rüstungen deS Staates sind. Entsprechend den seinerzeit cingcreichten russischen Vor schlägen sollen z. B. Armeen von mehr als 200 000 Mann um 50 Prozent vermindert werden, während Armee» unter 30 000 Mann keinerlei Vermindcrnngcn unterliegen. Der gleiche Grundsatz müsse aus die Lee- und Lustriistungen an gewandt werden. Zu dem gestrigen amerikanischen Vorschlag erklärte Litwinow, Isolierte Vorschläge für die Abschaffung einer bestimmten Art von Rüstungen seien nicht dazu angetan, die Probleme zu vereinfachen. Dan» hielt Tardleu ganz unerwartet eine grosse programmatische Rede, in der er den Nachweis zu sichren suchte, dass die auf der Kon ferenz immer stärker zutagctrctcnbc Tendenz der Ab schaffung der Waffen keine Lösung der AbrltstungSsrage be deuten würde. Tardieu betonte erneut, dast eine solche Lösung nur durch die Annahme der französischen Vorschläge herbeigeslihrt werden könne. Die Konferenz stehe vor der Entscheidung, zwei Wege elnzuschlagen, - entweder einzelne Waffengattungen auszuhebeu nnd zn ver bieten oder aber die Massen einer internationalen Macht zur Verwendung gegen einen angrcisenden Staat znr Versligung zu stellen, lieber die Hauptbegrisfe der Ab- rltstung, Uber den Charakter von Aiigrisss- und Ver teidigungswaffen, sowie Uber das Wesen des AngrtsfeS und TmdieiiS in Senf der Verteidigung überhaupt bestehe keinerlei Klarheit. Ein Angriff könne auch V e r l c i d i g u n g s z i c l e in sich tragen. — Tardieu schilderte dann die Möglichkeit, dast ein Staat unter Bruch deS Kcllvgg-VertragcS zum Angriff schreiten könnte. Niemand könne ernsthaft annehmen, dast ein solcher Staat sich dnrch ein internationales Abrüstungs abkommen hindern lassen würde. Infolgedessen müssten unbedingt internationale Kontroll« und Sanktionsmaßnahmen erwogen wer, den. Niemand könne die Möglichkeit der Verheim lichung von Massen leugnen. Rarst über Amerikas Maa verstimmt Paris, 12. April. Der amerikanische Vorschlag, auf der Genfer Abrüstungskonferenz die schweren Tanks als reine A n g r i f s S w a s s c zu verbieten, wirb in den fran zösischen Vlättcrn als ein Manöver gewertet, daö sich direkt gegen Frankreich richte. Man wirst dem amerikanischen Vertreter anstcrdcm vor, entgegen den Bestimmungen keine der beteiligten Mächte von seiner Absicht unterrichtet und nicht den üblichen Weg über das 41 ii ro eingcschla- aen zu haben, das allein befugt sei, die Tagesordnung teftzusctzen. Man habe die französischen Vertreter überraschen wollen, so schreibt der anstcnpolitjsche Berichterstatter des „Echo de Paris", und cS sei geradezu ungehörig, dast einige Vertreter cS nicht einmal der Mühe wer! hielten, die am meisten interessierten Staaten von ihren Absichten zu unterrichten. Amerika habe sich ausserdem wohl gehütet, in seinem Vorschlag auch die Flugzcugmutterschisse und die schweren Bombcnslugzcugc anfziinchmen, deren es eine so grostc Anzahl besitze Tardieu habe eS icdoch aus meisterhafte Weis« verstanden, den amerikanischen Botschafter abzuweilen. Er habe seinen Erklärungen vom Montag nichts HInznznfligen nnd werde Gens am heutigen Dienstagabend verlassen und erst gegen Ende nächster Woche nach dort zurückkehren.
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