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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320504014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932050401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932050401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-04
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1932
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ZVe MoeFM- tMs/MewLk?s§MAs -i» - Kablneltsttlse bis nach Lausanne vertagt »rM«. l«« »><«-„ «-chdn>« n« mit d nM. Q» ellrnail« «v« tvreldiu Nachr.) U«verlangt« GchrtstKück« »«»«, «lcht «lsttttahv »«nivrechrr-Sammednimme,! UM» *« fti p-chlgtlprlch,! «r. »aoll Gchryll-itun- o. HaupIg^chLIUstrN«, LretLr» - U. l, M arten PraZ« U/ti to^U), r>itKh VostöeKUH I.RO W«, - , . - . - , wtchenUlchr» »ertimd. «i-qelnummn to vt«., au»«r»°ir «achten« t» vt^ «n»et,nu>r»tl«i VN Mpaltft« w mm bret!« L-Il« «L »f», ft, »u««irt« w »s«„ dl«»0mm »reit, N«rl»me,eU« wo w», an Zech aw ,S0 «L,. «rtlenatlchka, It. Lats, F»mUIen<mie«sen und «lellenaesuche ahn« »a»«N U «», «uhechalb U «s» 0>serten«chich, »0 W» «u»wir«„ «ustrl,, ,e,e» «arauNet-chlim«. anfrechtznerh lte«. Da» Feberal.Reserve.Board, Federal Reserve Banke» «nd der Schatzsekretär »erben mit der Durchführung dteser Politik »«austrag«. Gesetz« »«d Lelle von ««setzen, die i« Widerspruch z« de« Bestimm»«« ge« diese» vorliegende« ««setze- stehe«, »erde« Hiermit ividerrufe«.- EMmi »er Kaulttaft »es Dellers Das amerlkanlsGe Mlamrnt verablchlftet eln WDrimg-oesetz gegen »le Deflation Berlin, 8. Mai. sEtgener Drahtbericht.) Nach Mel dungen aus Neuyork hat das amerikanische Abgeord netenhaus gestern «ine Vorlage angenommen, die für die gesamte amerikanische Wirtschaft, darüber hinaus aber auch sür die Weltwirtschaft, von größter Bedeutung sein mutz, falls der Senat ebenfalls seine Zustimmung erteilt. ES wurde nämlich die sogenannte BoldvoroughS-Bill an- genommen, die das Federal Reserve-System anweist, die Sanskraft des Dollar- ans die Basis an- der Zett vor der Depression herabznsetze«. TS gelang ein überraschender Vorstotz, der zur Annahme dieses Gesetzes mit 28V: SO Stimmen führte. Das Gesetz in der verabschiedeten Fassung lautet: „SS wird beschlossen, bi« Federal Reserve»Akte dnrch Anstignng folgenden Zusatzes abznändern: SS »trd hier, dnrch als die Politik der Bereinigte« Staate« erklärt, di« dnrchschnittliche Sans Ira st des Dollar- entsprechend de« «rotzhandelöpreisen von ISil bi» 1V2S wieder her,»« stelle» »,d dies« Sanskrast dnrch «in« Sonlrvlle de» Berlin, 8. Mai. Reichskanzler Dr. v r ü n i n g ist eS ge lungen, den Reichspräsidenten im Lause des Dienstags noch mals zu bewegen, ihm und seiner Negierung eine weiter« Frist, vermutlich bis in den MonatIult hinein, zu ge- währen. Der Reichspräsident hat dies allerdings nur getan, nachdem das Kabinett zwei Notverordnungen auS- gcarbeltet hat, di« am Mittwoch -er Oefsentlichkett übergeben werden sollen. Die erste Notverordnung geht von de« dnrch da» SA.»Berbot ausgeworsenen Probleme« ans und stellt insofern die Parität wieder her, als in Zukunft alle« Parteiennubenomme« bleiben soll, sichSp » rt, «nd Fusendorganisattone« anznglieder«, wen« diese jede« militärische« Charakter vermeiden. Voraussetzung für die Genehmigung solcher Organisationen ist, datz dem Reichsinnenministerium die Satzungen sowie die übrigen, die Betätigung der Organisation belegenden Schriftstücke eingereicht werden. Die politische Bedeutung Lieser Bestimmungen liegt in erster Linie darin, datz sie der NSDAP, die Möglichkeit schaffen, die 4VOOOO jungen Leute, die tu den verbotene« SA - und SS.-Kormatttme« vereinigt waren, in neuen vrgantsattonsformen aufzufangen. AnS dieser Notverordnung wird hervorgehe«, datz der Reichspräsident sich de« von der gesamte« nati», nal en Opposition vorgetragenen schwerenBe« denken gegen Form und Inhalt b«S SA.»BerboteS denn doch nicht verschlossen hat. Sonnte man sich schon nicht zu einem Verbot de» Reichsbanner» entschließen, so war es mehr als recht und billig, auch den Nationalsozialisten die Möglichkeit zu geben, ihre Jugend in Formen zusammenzufassen, die beim Reichsbanner geduldet werden. Die gleiche Verordnung wird dann noch Bestimmungen über die Regelung dessrei- wtlligen Arbeitsdienstes in dem bereits bekannten Sinne enthalten. Di« zweite Notverordnung, die der Reichspräsident «nterzeichne« wird, soll dem schamlose« Treibe« der Gottlosenbewegnng endlich eine« kräftige« Rtegelvorschiebe«. Bedauerlicherweise hat eS aber Len Anschein, als ob die sozialdemokratische Freibenkerbewegung nicht so stark getroffen wird wie der von -er KPD. gegen Kirche und Christentum organisierte Kampf. Ueber ihre materielle Bedeutung hinaus sind nun, wie oben angedeutet, diese beiden Notverordnungen auch von großer Wichtigkeit für die innerpolitische Entwicklung. Die Nachrichten über das Ausscheiden des WirtschaftSministcrS Warmbold haben der großen Oefsentlichkett gezeigt, daß eS um das Kabinett Brüning schon lange ziemlich stark kriselte. Man verrät setzt kein Geheimnis mehr, wenn man mittet», daß auch der Reichspräsident mit der Politik der Regierung Brüning zeitweise sehr unzufrieden war. Spiel mit -em Feuer Die aufsehenerregenden Mitteilungen zweier angesehe ner, ganz verschiedenen Parteilagern angehöriger englischer Zeitungen, des konservativen „Daily Expreß* und des Ar- betterblatteS „Daily Herald*, über «inen in letzter Stunde abgeblasenen polnischen Handstreich auf die Freie Stadt Danzig haben in der Weltöffentlichkeit ein lebhaftes Echo ge- funden. Denn ihre Ernsthaftigkeit konnte durch kein War schauer Dementi abgeleugnet werden. Dafür sind die Alarm- Nachrichten der letzten Monate über polnisch« Ueberfall- absichten aus Danzig und sogar auf Ostpreußen viel zu wohl begründet gewesen. Immer wieder müssen die neutralen Berichterstatter feststellen, daß bet der leisesten Spannung das Korrtdorgebiet plötzlich von Truppen und den berüch tigten Freischärlern und Sokolverbänden nur so wimmelt. Teilmobilisierungen und Truppenausmärsche an der Grenze, die sich in den letzten Wochen allzuoft wiederholt haben, können nicht mehr länger als harmlose Uebungen hin genommen werden, zumal sie mit einer nicht mehr ver hüllten Kriegshetze maßgeblicher polnischer militärischer «nd ziviler Stellen Hand in Hand gehen, die über kurz oder lang, vermutlich aber bei der nächsten paffenden Gelegen heit, zu einer Explosion führen muß, wenn Polen jetzt nicht von den europäischen Großmächten ernsthaft verwarnt wird, das leichtfertige Spiel mit dem KrtegSfeuer endlich etnzustellen. Wir sind den englischen Blättern dankbar, daß sie durch Ihre Spezialberichterstatter nun schon wiederholt auf die bedrohlichen Vorgänge im Osten aufmerksam gemacht haben, weil ihren Beobachtungen für die Weltöffentlichkeit der Wert der Neutralität wohl nicht gut avzusprechen ist. Sie haben insbesondere die deutschen Mitteilungen bestätigt, baß heute selbst die kleinsten Orte im Korridor, die niemals eine Garnison kannten, mit starken polnischen Truppenverbänden belegt sind. Der Korridor hat sich zu einem offenen Kriegslage» verwandelt. Das schlechte Gewißen der Polen offenbart sich wohl am deutlichsten dadurch, daß man neuerdings den englischen Journalisten den Aufenthalt im Korridor untersagte und sie über die Grenze abschov. Mit dem starken militärischen Aufgebot im Korridor gebiet tritt der Kampf, den Polen gegen Danzig nun schon seit dem Bestehen der Kreien Stadt führt, in sein gefähr lichstes Stadium. Immer deutlicher offenbart sich auch für -en objektiven Ausländer die Zerreißung der deutschen Ost grenzen und die Loslösung Danzigs von Deutschland als eine der verhängnisvollsten Bestimmungen des Versailler Diktats für die zukünftige friedliche Entwicklung Europa». Denn man hat Danzig dadurch wirtschaftlich und politisch völlig der Willkür Polens ausgeliefert. Als bedeutendster Hafen des Ostens ist die Freie Stabt auf das Hinterland angewiesen. Dieses früher einheitliche Wirtschaftsgebiet aber ist in Versailles zerrißen und dadurch so geschwächt worben, daß Danzig allein dadurch schon in seiner Existenz schwer geschädigt ist. Hinzu kommt aber, baß der größte Teil des Hinterlandes heute polnisch ist, und baß Warschau nur ein Ziel kennt, Danzig wirtschaftlich auf die Knie zu zwingen, um es auf diese Weise zum freiwilligen Anschluß an Polen zu bewegen. Diesen Wirtschaftskrieg führt Polen seit dreizehn Jahren. Es hat mit riesigen Unkosten den Hafen Gdingen gegründet, obwohl es mit den pol nischen Finanzen immer sehr schlecht stand. Ja, «S hat so gar mit französischem Gelbe «ine erstklassige Eisenbahnver bindung vom ostoberschlesischen Jndustrtebezirk zu seinem Hafen geschaffen und hat alle Mittel staatlicher Macht ein gesetzt, um den gesamten polnischen Handel von Danzig nach Gdingen ,« leiten, woselbst mit staatlicher Unterstützung «ine aufblühenbe VerebelungSInbustrie geschaffen worben ist. Hand in Hand damit gehen ständige Drohungen gegen die Danziger Wirtschaft, so erst vor wenigen Tagen die Kor- derung der Kontrolle sämtlicher Handels- und Industrie- betriebe, wenn die Freie Stadt nicht neue Boykottmaß nahmen gewärtigen will. Polen wußte, wie sehr e» mit seinem Wirtschaftskrieg Danzig treffen mußte. Um so be wundernswerter ist, baß die Freie Stadt trotz der schwer leibenden Wirtschaft in ihrer deutschen Gesinnung sestbltev. Man hat deshalb in Warschau zu der wirtschaftlichen noch die diplomatisch-politische Bedrohung hinzugefügt, um vielleicht auf diese Weise den Danzigern die Freude an der Selbständigkeit zu vergällen. ES folgte eine Reihe von Uevergrisfen auf die Danziger Hoheit, deren bekannteste die polnische vrieskastenasfäre und die Entsendung von Militär patrouillen polnischer Kriegsschiffe sind. Zwar siegte Danzig immer wieder vor dem Haager Gerichtshof, aber Polen war in der Erfinbungneuer Schikanen unermüdlich. Soeben ist am 1. Mat da» Anlausrecht.polnischer Kriegsschiffe im Danziger Hafen auf Grund einer Haager Entscheidung zu Ende gegangen, aber Danzig muß fürchten, die polnische Kriegsmarine werbe diese» Urteil kurzerhand verletzen. Nachdem Polen gesehen hat, datz e» mit wirtschaftlichen und politischen Schikanen Danzig nicht zu zermürben ver mag, betreibt «» augenschtinlich jetzt die Vorbereitung Die Bedeutung de» Gesetze» für da» Währungssystem Amerikas wäre, wenn e» in Kraft treten sollte, unabsehbar. ES würbe eine völlige Neuorientier«ng »er amerikanischen Seldpolitik bedeuten. Die Befürworter des Gesetzes betonen, daß der Wert eines Dollars an den gegenwärtigen Preisen gemeßen, IM Cent der BorbepressionSzeit entspreche, daß also die Schulden, die früher ausgenommen wurden, nicht ohne eine Wiederherstellung der alten WarenpreiSbastS beglichen werben können, daß die notleidenden Obligationen den finanziellen Bankrott herveiführen müßten, baß vorder- Hand nichts weiter beabsichtigt sei, al» da» Feberal-Reserve- Hystem zu «rmächttaen, seine Ankäufe von RegterungS- «obligationen weiterzusühren und die i Gelba«Sgabe so lange z« steigern, ti» die normale Preis« »ast» wieder hergestellt ei. Die Gegner der Gesetzesvorlage führten au», datz diese» Gesetz da» Schatzamt ermächtigen würbe, bi» v Milliarden Dollar Papiergeld auszugeben, de« Geldumlauf also aus ba-doppelte de» gegenwärtigen Stande» zu erhöhen. St« erklären da» Gesetz für eine finanzpolitische Taschenspieltret, die nicht ohne Folgen auf den internationalen Kredit Amerikas bleiben könne. Auch da» Schatzamt und da» Feberal-Reserve-Gostem haben die Maßnahmen mit der Be gründung bekämpft, datz sie «ine Inflation herauf, beschwören und den Goldstandard gefährden. Diese» Gesetz hat erst Rechtskraft, «en« der Senat es sich mit Zweidrittelmehrheit zu eigen «acht, Da» Vorgehen gegenüber der SA. und damit gegenüber der stärksten nationalen Partei Deutschlands, hatte im Reichs- präsidentenpalaiS doch wett stärker verstimmt, als man eS nach außen hin wahrhaben wollte. Die wenig tatkrästtge Art, mit der man e» vermied, gegen Auswüchse der Gott- losenbewegung «inzuschretten, hatte die Stimmung im ReichSprWdentenpalatS für die Regierung nicht gerade ge bessert. Auf Grund der beiden gekennzeichneten Notverord- nungen hat sich der Reichspräsident aber entschloßen, dem Kabinett einen wetteren politischen Kredit einzuräumen und so die Möglichkeit de» Eintrittes einer sehr tiefgreifenden Kabinettskrise unmittelbar vor dem Zusammentritt des Reichstages hintanzuhalten. Der Reichspräsident ist anscheinend der Ausfaßung betgetrete«, datz e» zweckmäßig sei, vor Begin« der Lausanner Reparationskonferenz «icht die des poli tische« Stärkeverhältniffe« entsprechende« «e«e« ve, setz««»«« innerhalb de» NrichSkabinett» vor« z««ehme«. Di« unabweisbar notwendige Neubildung de» Reichs- kabinetts scheint damit fürs erste bis gegen Anfang Juli vertagt zu fein. MS dahin wird da» Ergebnis der Lausanner Konferenz, die bekanntlich am 10. Juni beginnt, »orlieae«, und es wird sich erweisen, ob die RetchSregierung in ihrer jetzigen Zusammenfassung in der Lage ist, dem deutschen Standpunkt in einer Weise Geltung zu verschaffen, die als nationalpolitisch befriedigend angesehen werden kann. Der Rücktritt de» Wirtschaftsministers Warmbold kann nunmehr als Tatsache betrachtet werben. Warmbold hatte sein RttcktrittSgesuch schon vor einigen Tagen ein- gereicht, und eS wird mit Sicherheit die Zustimmung des Reichspräsidenten finden, ohne baß daraus weitere Kon- sequenzen für das Kabinett im ganzen entstehen. Der Rück tritt Warmbolds steht im engen Zusammenhang mit der zunehmenden Isolierung privatwirtschastlicher Erwägungen im Kabinett. ES ist Warmbold nicht gelungen, sich gegen- über der stärkeren Position des ReichSarbeitSmtnisterS Stegerwald, der eine Arbeitszeitverkürzung für not wendig hält, durchzusetzen. Auch dem von der Privat wirtschaft vorgebrachten Argument, daß die Durchführung der 40-Stunbenwoche in den meisten Fällen eine E r - Höhung der Produktionskosten zur Folge habe, die schließlich die Wirkung der Dezembernvtverorbnung, die das Ziel hatte, von der Lohnseite her die Gestehungskosten zu senken, wieder durchkreuze, hat Warmbold nicht -um Stege verhelfen können, so daß er eS schließlich als «ine Not wendigkeit ansah, seinen Rücktritt aus dem Kabinett zu voll ziehen. Ob Oberbürgermeister Dr. Goerdeler, der, wie man weiß, ebenfalls ein Anhänger privatwirtschaftlicher An schauungen ist, unter solchen Umständen Neigung verspüren wird, den fretwerdenben Mintsterposten zu übernehmen, steht noch nicht fest. Die größere Wahrscheinlichkeit spricht dafür, baß wieder, wie schon vor der Ernennung Dr. Warm- bolbs, Staatssekretär Trenbelenburg das Wirtschafts ministerium kommissarisch verwalten wird. zwei mm Nolverortnlinmn Vradtiuvlän»» «wvrar AarUovr Lodrttttottnog
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