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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320608020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932060802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932060802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-08
- Monat1932-06
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«hen-«u-sabe 7». tzahrgang. Str. ss» «ittwo», s. Kmi »zr Lretden. Bojtlcheck-Kw. »06« Dntden Nachdruck nur mit »rulI.OueNe«angab« «Drktdn. Nachk.) »ulilstg. Unvtrlangl« Echvnftack« werd«» «Ich» auldewahr» Kemwrecher-Sammelnummer: »L»t» Nur ILr N«chl,elpr6che: Nr. »vorr SLrilllrltung u. Paupta«1chLIl»sleN«: Dre«dr» - «. >, vlartrnftrad« »»/«> lohn», durch V»>»e»ug ».»0 Mk. rtnIchUrtUch 6« Vi» Boftgebühr (odne paIUuste»una«g«da-r> bet 7ma» wbchrnIUch«« Bryand. <Nn»elnumm«r »0 Big. «n,e>g«nvrrilr: Di« «inwalttge »o mn> br«it« Leit« »6 VIg., I», «Ittwlrt» 60 PI», dl« »o mm breiie N«Name»ette «00 PI», außerhalb »60 Big. ab». tk»I«n,blchlag ». Daris. gam>U«n<mi«igrn und Liellkngeluche ohn« Rabat« l» Big., »über- »alb »6 BI» vltrrirngrbah, »0 Bl» «utivirllge NultrLg« gegen «orau»be»adlun» Entscheidende Beratungen -es Zentrums Brliaing SMnkmWlit ln allen WaMrellen vr»ktm»lckung »n,«r«r vorUoor Solrrtltloltuas Berlin, 8. Juni. Das geschästSsührende preußische Numpfkabinett hat heute seine Beratungen Uber die schwer- wtegenden finanziellen Fragen fortgesetzt. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, dab es heute zu einer preußischen Notverordnung kommen wird, die dem Etatsausgleich dienen soll. Solange die bekannte ErmächtigungSverordnuna deS RetchSvräsidenten vom August 1V31 besteht, ist auch die preußische Regierung in der Lage, finanzpolitische Maßnah men durch Notverordnungen aus Grund des Artikels 48 der NelchSversassung zu dekretieren. Daß die preußische Regierung nach den letzten Wahlen aber moralisch nicht mehr berechtigt ist, «ine Reichsnotverordnung in Anspruch zu nehmen, dürste außer Zweifel sein. Wahrscheinlich wird sich aber die preußische Negierung darum nicht kümmern und zum Etatsausgleich die Einführung nicht nur -er schon erwähnten Schlachtsteuer vollziehen, sondern auch an eine erneute Kürzung der Beamtengehälter Heran gehen. Genauere Mitteilungen liegen zwar darüber noch nicht vor, aber man spricht davon, daß die ringeln. Die Notverordnung über den Gesamtkomplex der Arbeitslosenhilfe, der DeaungSsragen und -er tnnerpolt- tischen Beruhigung werde nunmehr erst für Anfang nächster Woche erwartet. Der neue Etat fuße in den meisten Ressorts auf den vom alten Kabinett vorgelegten Plänen insbeson dere ändere er auch nichts an der Behandlung derTribut» zahlungen, für di« Leertttel eingesetzt werden. Zur Regelung der im Augenblick anstehenden Fragen werden aller Voraussicht nach drei Notverordnungen erlassen werden, die die Aufgaben der Negierung in drei große Fragenkomplexe gliedern. Zunächst wird eS sich darum hrn- dein, «ine besondere Verordnung zur Regelung der Kassen-undEtatSlage herauSzubringen, die anknüpit an die bereits von der früheren Regierung geleisteten Vor- arbeiten, aber im Gegensatz zu den Plänen der früheren Ne gierung nicht verkoppelt sein soll mit den rein re kor- matorischen Arbeiten. Dieser zweite Fragenkomvlex wird in einer besonderen Notverordnung zusammengeiaßt werden. Die dritte Notverordnung wird sich dann mit den wesentlich st en politischen Fragen beschäftigen, in der Hauptsache mit dem SA.-Verbot, der Uuisormfrage und der Regelung -er Prestebestimmnngen. Es ist anzunehmen, daß alle diese Notverordnungen AnsangnächsterWoche herauSkommen werden. Preußen sucht einen Bankkredit Berlin, 8. Juni. Da die Verhandlungen Preußens mit dem Reich nicht den gewünschte» Ersolg gehabt habe», versucht Preuße« setzt, zum Ausgleich seines Haushalts einen Bankkredit aufzunehmen. Vs wird zur Zeit mit einem Bankenkousortium »erhandelt, an dessen Spitze die Preußische Staatsbank (Seehandlung) steht, Ob es sich dabei nur «m «ine« kurzsristigen lleberbrückuugskredit oder u« eineu langsristige« Kredit handelt, steht »och nicht sest. Auch die Höhe des Kredits ist noch Gegenstand der Brr» Handlungen. Der Nachfolger -es Staatssekretärs Aeukamp Berlin, 8. Juni. Wie wir erfahren, ist als Nachfolger des Staatssekretärs Heukamp im NcichSministcrium für Ernährung und Landwirtschaft der Ministerialrat Musse hl in Aussicht genommen. veamtengehaltskürzung in Form einer ZwangSanleih« gemacht werden soll, -ie sich von einer offenen Kürzung in der Tat wenig unterscheiden würde. Wahrscheinlich wird aber die preußische Regierung, die sa setzt von dem ZentrumS-ninister Hirtftefer geleitet wirb, nicht zu Be schlüssen kommen, «he nicht der im Reichstag heut« vormittag lll Uhr zusammengrtretene Parteivorstand deS Zen rums seine Beschlüsse gefaßt hat. Diese Beschlüsse werden sich sowohl mit der Reichspolitik wie auch mit dem Kurs in den Ländern, namentlich in Preußen, befassen und deShalb für »ie gegenwärtige innerpolittsche Lage von erheb- licher Bedeutung sein. Rein äußerlich hebt sich diese Sitzung schon durch ihren außerordentlich starken Besuch von srüheren ähnlichen Tagungen ab. Geleitet wird die PartetvorstandSsitzung vom ZentrumSvorsihenden, dem Prälaten KaaS. selbst. Der früher« Reichskanzler Brüning nimmt an ihr teil, neben ihm der geschäfts führende stellvertretende Ministerpräsident in Prrußen, H i r t s t e f e r. Als Demonstration gegen einen nenen Kur« im Reich beabsichtigt die Zentrumspartei, Brüning als Spitzenkandidat in allen deutschen Wahlkreisen auszuftellen. Der Reichskanzler wird heut«, wie bereits angekün-igt, «inen Vertreter der ZentrumSpartei zur Besprechung der Lage in Preußen empfangen. Auch dieser Besuch wird wohl nicht eher sta»tsin»en, als bi» der Zentrumsparteivorstand seine Beschlüsse gefaßt hat. Im übrigen seht das Reichs kabinett kein« Beratungen über -ie neue grobe Notverord nung fort. Sie Mlmiien Ersparnisse im ReMdm-M Berlin, 8. Juni. Wie die „DAZ." zu der Anweisung der NelcbSreglerung an die NeichsressortS, weitere Ersparnisse für den RcichShauShalt 1888 anzumclden. ergänzend erfährt, betreffen die geplanten Ersparnisse eine ganze Reihe von RessortS. In erster Linie würden Ne sich auf den Ber- stcherungShau Shalt erstrecken. Dieser Haushalt, ber rund drei Milliarden erfordere, un- zwar für die ArbeitSlosensürsokge in ihren verschiedenen Zweigen, solle In wichtigen Punkten geändert werden. Auch für die Deckung der trotz der Ersparnis übrig bleibenden Fehlbeträge sollen in den Beratungen des Kabinetts neue von den bisherige» Pläuen abweichend« Ideen entwickelt worden sein. Bet der Arbeitslosenhilfe wer-e nicht an grundlegende Verwaltungs änderungen gedacht, die nach Ansicht der zuständigen Mini- sterien kaum die «rhosften Ersparnisse bringen würden. Die Idee einer Zusammenlegung der verschiedenen BersicherungSzwetgeset in den Hintergrund ge treten gegenüber der Absicht, der RelchSanstalt die Kontrolle zu belasten, die Gemeinden aber stärker heranzuzlehen und vor allem die Unterstützungssätze, die in den einzelnen BerflcherungSarten zwischen ll4 «nd tisi Mark im Durch, fchnitt liegen, »eiter zu senken. Di« Ersparnisse, die dadurch elntreten, seien sehr beträchtlich. Das neue Kabinett habe sich im allgemeinen an die Pläne ber alten Regierung gehalten. ES sei auch von der so- sorttgen Einführung einer BedürfttgkettSprüfung Abstand genommen worden, di« als Gefährdung des GparwtllenS lebbaste Bedenken auSaelöst habe. Da ein Beschreiten des KredttwegeS abgelehnt worden sei — neben dem NelchSslnanzmInister hätten sich auch andere KabinettSmitglieder ganz energisch gegen derartige Vor- schläae gewandt —, bleibe für die Deckung der Fehlbeträge nur die Inanspruchnahme einer gewissen Mehretnnahme übrig. DaS Ka-inett «erd« zwar nicht die ursprünglich ge- plant« Besch äs tigiensteuer «instthre«. aber eine ähnliche, vielleicht nur anders benannte und statt aus ik vo» Hundert nur auseinS » om Hundert be, ««Nene Abgabe, die gleichfalls von alle« Beamten und sonstige« sest »«gestellte« erhob«« «wrde« solle. Di« starken Abstrich« sollten dartun, daß nicht» unver- lucht geLlieb«» ist, den FtnanzSedars 4» allgemeinen zu ver- Konflikt um »en Kanzler-Bries Preußen lest Verwahrung ein vratztmolsung unooror Sorlloor Svdrtttiettung Berlin, 8. Juni. In der Angelegenheit desKanzler - briefeS an-en Präsidenten des Preußischen Land tages, Kerrl, wegen vorzeitiger Einberufung des Preußi schen Landtages ist eS zu einem ernsten Konflikt »wischen der Reichsregierung und der geschäftsführen- den preußischen Negierung gekommen. An zustän diger Nelchsstelle wird betont, daß sich die NelchSregierung erst dann an den Präsidenten Kerrl gewandt habe, als ihr zu Ohren gekommen sei, -aß der p r e u ß i s ch e Minister- Präsident Braun sich vom Amt verabschiedet habe. Von einer Umgehung der geschästSsührenden preußi, fchen Regierung könne infolgedessen keine Rede fein. Demgegenüber wird von preußischer Seite die Ansicht ver treten, daß mit dem Ausscheiden des Ministerpräsidenten Braun automatisch der dienstälteste Minister Htrt- st« fer an die Stelle Brauns getreten sei Im Zusammen. Hang hiermit wird von preußischer Seite eine Erklärung fol genden Inhalts veröffentlicht: „Als Vertreter deS beurlaubte« Dr. Braun hat gestern WohlsahrtSmiuister Hirtfieser in der in der Reichskanzlei «-gehaltenen Besprechung d«m Reichs, kanzler von Pape« gegenüber Verwahrung da, gegen eingelegt, daß b«r Kanzler mit seinem die früher« Einberufung des Preußischen Landtages for, d«r»den Schreiben sich an den Präsidenten des Preußi» scheu Landtage», Kerrl, gewandt habe und nichtan diepreußischeRegiernng." Wie von preußischer Sette mttgetetlt wirb, habe der Reichskanzler dem Staatsminister Sirtstefer bestätigt, baß in Zukunst das direkte Verfahren gewahrt werden würde. AuS Kreisen der Neichsregte- rung wird jedoch bemerkt, baß ber Reichskanzler die Be anstandungen des stellvertretenden Ministerpräsidenten Preußens lediglich zur Kenntnis genommen und ihm bet dieser Gelegenheit noch einmal die besonderen Gründe dargeleat habe, die ihn veranlaßt hätten, sich unmittelbar an den VanbtagSpräsidentcn zu wenden. Hält man die beiden Erklärungen nebeneinander, so sieht man, daß sie sich in einem wichtigen Punkte unter scheiden. Die preußische Preiiemitteilung spricht von einer Zusicherung des Reichskanzlers, die dieser niemals ab- gegeben hat. Es ist nach dieser Zuspitzung der Lage nicht ersichtlich, wie der Reichskanzler und der geschästösührende preußische Ministerpräsident in Zukunft noch persönliche Be ziehungen ausrcchterhaltcn können. Staatöministcr Hirtfieser hat in einem Schreiben vom heutigen Tage an den Reichskanzler noch einmal ber Erwartung Ausdruck gegeben, daß in Zukunst ber von dem Kanzler selbst angegebene übliche Weg gewählt werden wird. Zu den Erörterungen über die Regelung der Verhält- niste in Preußen wird von zuständiger amtlicher Seite mit allem Nachdruck betont, es sei absolut falsch, daß ber Reichs kanzler und die RetchSregierung aus die Einsetzung eines NctchSkommissars in Preußen zusteuern. I« Gegenteil legen Kanzler und Reichsregierung den größten Wert auf die Bildung einer ««rfastungsmäßigen Regierung i« Preußen, und sie find bereit, an der Bildung einer solche« Regierung mttzuarbeiten. Der Reichskanzler läßt besonders betonen, daß er die in der Presse gegen ihn verschiedentlich erhobenen Vorwürfe, er plane eine kalte NeichSresor m, scharf dementieren müsse. Diese Feststellung ist angesichts der Länderminister konferenz, die am Sonnabend stattsindet, von großer Be deutung. Denn sie wird denjenigen Kreisen, die bisher immer unitarisch-zentralistische Propaganda machten und plötzlich, nachdem ein neues RetchSkabinett die Geschäfte übernommen hat, sich zu „Föderalisten" gewandelt haben, einen großen Teil ihres AgttationSstosseS entziehen. Natürlich weiß man auch in Süddeutschland ganz genau, daß der Kanzler ein Anhänger des Föderalismus ist; aber aus parteipolitische« Gründen wird der Versuch gemacht, gewisse süddeutsche Regierungen, die vom Zentrum und ber Vayrischen Volkspartei maßgeblich beeinflußt werden, in «ine Einheitsfront gegen die ReichSsührung zu treiben. Die BeteranenParaöe tn Washington Washington, 8. Juni. Die gestrige Parade ber aus allen Teilen Amerikas hierher gepilgerten Veteranen ver- lief ohn« jeglichen Zwischenfall. Etwa 5NNN Mann marschier ten vom Weißen HauS die historische Paradestraßc ent lang zum Eapttol. Vorher war vereinbart worden, daß sie nicht versuchen würden, daß Weiße Haus oder das Capitol zu betreten. Sie folgten ruhig ihren Führern und -er starken Polizeieskorte, die die Straße für sie frei ge macht hatte und aus strenge Trennung zwischen den Teil nehmern der Parade und den Zuschauern achtete. Das Publikum klatschte den Borbetzichenden Beifall. Die Mar schierenden waren durchweg Männer zwischen 85 und 50 Jahren, zum großen Teil Holzfäller ans den West staaten. LowboyS «a,schiert«« neben Negern. Nur bei -en Gruppen der Slidstaaten gingen die Weißen un- schwarzen Teilnehmer getrennt. Die Kleidung der Teilnehmer war ärmlich und abgerissen. Die In- schristen der mitgesührten Plakate verlangten Brot und Butter sowie sofortige Hilfe. Andere Plakafe fragten, wer «iaentlich den Weltkrieg gewonnen habe. Nach etwa etn- stün-iger Dauer löst« sich -er Zug auf. Die Teilnehmer kehrten 4« ihre Notquarttere zurück, -ie -um Teil unter freiem Himmel liegen. Ein Erfolg bürst« den Veteranen in dieser Session nicht beschieden sein, da Hoover erklärt hat, die VollauSzahlung der erst 1845 fälligen Policen nicht ge- nehmigen zu können. P!tear- startet tn Mich Basel, 8. Juni. Der zweite Stratosphärenflug Professor Piccarbs wird, wie jetzt feststeht, von Zürich aus seinen AuSgang nehmen. Professor Ptccard wird dieses Mal von dem belgischen Physiker Cosyn begleitet sein. Der Ballon steigt unter belgischer Flagge auf. Die M Kilo gramm schwere Ballonhülle, die von der Ballonfabrtk Augs burg vor ihrer Ablicserung noch eingehend kontrolliert wurde, wirb heute mit einem Lastkraftwagen nach Zürich gebracht. Der Start ist für Ende des Monats vorgesehen. Deutsche Kriegsschiffe tn Stockholm Berlin, 8. Juni. Vom 11. bi» 17. Juni sinket ein Besuch deutscher KriegSschisse tn Stockholm statt, an dem ber Kreuzer „Königsberg", da» Torpedoboot „See adler" und die 4. TorpebobootShalbflottllle teilnrhmen.
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