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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320711023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932071102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932071102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-11
- Monat1932-07
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Adend-Aussa-e Rontav, 11.8uN issr «.SM»««. Ne.»» ginwrkcho-Simmelnumm«! iiltl N« >ür NachtgypUich«: «r. »ovtr SchchtlUUmg «, H«upl-c,ch1IUl!tll«! »rr-dni - «. l, M-riniIkal« »8/t» ttAk'S «KEEN^' Druden. Poftlcheck-Mo. lOSS »resden Nachdruck nur mit deutl-Ourttrnangab« iDrrtdn. Rachr.) »ulLHIg. Unverlangt« «chrtltktttcke werden nicht aulbewahrt lohn», durch vaftbe-ug ».,0 Mk. elnlchltevtch b« BI«. Postgebühr lohne Vosttirpellun^gebühr) bet »mal wbchentUchem «erland. «Ingelnummer lo P,g. «ngetgenvretle: »le elnlpalttge »o mm breit« Lrtle 3» vlg., lstk autwbrU «o BI«., di« «> mm breite Reklame,eile »so Big., auterhalb »ro Big. »b». »rtlenablchlag lt. »arii. ksamiiienan,eigen und Stellengeluche ohne Raia« lb Bla-, außer- halb »b Big. Liiertengebühr »a Big. SutwSrtige Nuitrige gegen Borau,be,ahlung. Das Kabinett einstimmig für Lausanne ReiMmzler». Naven vor der Presse Vralltwolsvng nnvvrvr SerUner Svdrlltloltung Verl««, 11. Juli. I« der heutigen kabtnettSfitzung erstattete »er Reichskanzler «ine» eingehenden Bericht über de« Berlans und das Ergebnis der Konferenz von Lanfann«. Der ReichSmintfter des Innern sprach i« Namen der in Brr, lin znkückgebliebene« Mitglied«, des ReichSkabinettS dem Reichskanzler «nd den übrigen Mitgliedern der Delegation den herzlichen Dank für die geleistete Arbeit a«S. Die an, schließende Beratung ergab die völlige Einmütigkeit heS ReichSkabinettS. * Die wenig sympathische Aufnahme, die der Ab- fchluß der Lausaner Konferenz im überwiegenden Teil -er deutschen Presse gefunden hat, veranlaßte den Reichskanzler am Montagvormittag, die Vertreter -er deut schen Presse zu sich zu bitten. Reichskanzler von Papen legte in längerer Rede seine Haltung dar und setzte sich mit den verschiedenen Vorwürfen auseinander, die ihm insbesondere in der Rechtspresse gemacht worden sind. Er ging davon aus, das, er die Entscheidung, ob Annahme des Lausanner Ergeb- ntsses oder «Scheitern der Lausanner Konferenz keineswegs von Innerpolitischen Erwägungen hätte abhängig machen wollen und können. Sodann wandte er sich mit be merkenswerter Schärs« gegen die von Brüning immer wie der in die Diskussion geworsene Bemerkung, baß Dr. Brüning „100 Meter vor« Ziel Widerruf leiste, und er müsse gestehen, er habe die Hoffnung gehabt, die Gegenseite dazu bewegen zu können. Dann seien plötzlich Widerstände ausgciaucht und der Versuch der Schassung einer nenen moralischen Basis durch Beseitigung der Diskriminationen sei gescheitert. Der Kanzler wies darauf hin, das; England die Forderung nach einer Be seitigung der Diskriminationen ausgestellt habe. Auch Italien habe diese Forderungen unterstützt. Er habe ge glaubt, das; sich auch Frankreich dieser Notwendigkeit fügen werde. Aber Frankreich habe sich gesperrt. Unter dem Druck der Franzosen sei bann bi« von, Italien «nd England anSgegebene Parole „Schwamm" drüber" gescheitert. Es liege also nicht an der deutschen Regierung, wenn es nicht gelungen sei, neben der Streichung der Reparationen auch die Streichung der Diskriminationen durchzusetzen. Im Wahlkamps, so meinte der Kanzler, sei das Bild der wahren Lage vielfach verzerrt worden. Fetzt heiße cö abzuwarten, welche Wirkung ans die Wirtschaft, die Kreditlose, die Aus rechterhaltung der Währung und ähnliche brennende Probleme die Lausanner Regelung auslösen werde. In diesem Zusammenhang kündigte der Kanzler weitgehende t n n e r p o l i t i s äi e n Maßnahmen an die unverzüglich erlassen werden würden. Schließlich betonte er, daß über die Lausanner Regelung Einstimmigkeit des RetchS- kabinettserzielt worden sei. Man sei übereinstimmend der Auffassung gewesen, bas; ein anderer Weg nicht habe Ve- schritten werden können. Ueber die wirtschastliche Seite des Lausanner Abkom- mens referierte dann Reichswtrtfchaflsminister Svarmbotö der vor allem auSeinandersetzte, daß an die Stelle der un- bedingten Zahlungspslicht die bedingte Zahlung der neuen Lausanner Regelung getreten sei. Zunächst hätten wir drei Fahre vollständige Ruhe und dann sei jede weitere Zahlung davon abhängig, ob die Kredit- und Wirtschafts lage Deutschlands kräftig genug sei, um nicht durch die Zah lungen gefährdet zu werden. Im Verlauf der anschließenden Diskussion wurde seitens der amtlichen Stellen noch darauf hingewiesen, -aß die vom Deutschen Reiche zn begebenden Bonds zur Ab deckung -er restlichen ReparationSschnld in keinem Falle das Giro fremder Regierungen und ausländischer Banken tragen dürfen. Nur die deutsche Regierung werde diese Bonds aus stellen. Zur RatisikationSsrage wurde bemerkt, daß die Lausanner Regelung für Deutsch land bindend im Sinne der Reparationen und der Nicht zahlung währen- der kommenden drei Jahre sei. Es sei vereinbart worden, das; für den Fall, das; eine der Gläu bigermächte die Ratifizierung verweigere, eine neue Konferenz cinbcruscn werden solle. Dieser Möglichkeit könne man deutscherseits mit aller Ruhe entgegensehen, denn es sei ausgeschlossen, daß eine Erhöhung der Schlnßzahlung irgendwie in Frage komme. Man werde vielmehr, falls cS zu einer neuen Konferenz kommen sollte, den Versuch machen, die Schlußzahlung noch weiter zu senken. gestürzt worden sei. ES sei «in Irrtum, anzunehmen, daß die NeparationSsrage ihrer Regelung schon so wett zu- geführt gewesen wäre, daß man mit gutem Recht von den ,,1M Metern vorm Ziel" hätte reden können. Der Kanzler ist ferner der Ansicht, das; auch Brüning im Gegensatz zu -en Behauptungen der ZentrumSpresse mit einem besseren Ergebnis aus Lausanne nicht hätte »uriickkehren können. Sodann entwickelte -er Reichskanzler die These, daß -er Ponngplan bindendes Staatsrecht war und deshalb nicht durch einen einseitigen Akt deutscherseits hätte aufgehoben werden können. VS war die Aufgabe der deutschen Regierung, so erklärte Herr von Popen, in Lausanne die von allen Regierungen seit 1S18 in der NeparationSsrage geleistet«« Unterschriste« zu liquidieren. Aber «» ging dies nicht etwa durch einen einseitigen Akt und dadurch, -aß man sich außerhalb der Rechtsordnung der Staaten untereinander stellte. Von Papen meinte, daß das Lausanner Abkommen einen bemerkenswerten Fortschritt barstelle, daß eS das End« -er Reparationen in sich enthalte, das Ende der durch die Traussermethoden herauSbcschworenen Gefahren mit sich bringe und das En-c eines für die Weltwirtschaft katastro phalen Systems. Alle Fachleute seien der Meinung, daß eS als höchst zweiselhast bezeichnet werden müsse, ob die Bonds im Werte von drei Milliarden sür die Schlnßzahlung innerhalb von IS Jahren nntergebracht «erden könnten. Diese Unterbringung werde unmöglich sein,, wenn Deutsch- land nicht finanziell, kreditmäßtg und wirtschaftlich wieder vollständig gekräftigt dastehe. Außerdem dürfe nicht vergessen werden, das; die Sanktionsklausel des BoungplaneS durch neue Abkommen hinfällig geworden sei. Der Reichskanzler lehnte weiter jede Verantwortung dafür ab, Laß wir die im Hooversahr ausgelaufenen Zahlungen nachleisten müßten. Verantwortlich dafür seien dtesentgen, die es zugelassen hätten, daß das Hoovermoratortum verfälscht worden sei. Die frühere Regierung habe den Rechtsanspruch aus die Nachzahlungen aus dem Hoovermoratortum an- erkannt, und da dies geschehen sei, müsse man diese Be träge als eine »u Recht bestehende Verpflichtung anerkennen. Wäre Lausanne gescheitert, so wäre im übrigen auch das Hoovermoratorium, das nur sür die Konferenzdaucr ver längert worden war, hinfällig geworden. Alle Rechtsansprüche Deutschland gegenüber wären damit wieder aufgelebt. An gesichts dieser Lage habe er sich entschlossen, dem Lausanner Abkommen znzustimmen, das gewiß nicht in allen Punkten befriedigend sei. Aber neben den anderen Erleichterungen müsse man doch daran denken, daß jetzt die Souveränität der Deutschen Reichsbank, der Deutschen Reichsbahn «nd der deutschen Wirtschaft vollständig wiederhergestellt sei. Der Reichskanzler befaßte sich sodann mit den Bor- wlirsen, die ihm gemacht worben sind, baß er einerseits überhaupt politische Forderungen vorgebracht habe, und daß er zum anderen auf diese politi schen Forderungen zum Schluß doch formell habe verzichten müssen. Er meinte, eS sei für ihn ein unmöglicher Ge danke gewesen, in dem Augenblick, wo das Ende der Repa rationen «tntrat, nicht auch die Forderung ans Beseitigung der moralischen Vorwände zu stellen, auf denen da» ReparattonSsystem aufgebaut sei. Die KrtegSschulblüge sei b«rch bie Forschung«« ber »er, gangen«« Jahre sür Deutschland längst widerlegt. ES lei notwendig, daß auch die andere Sette einen RMSwkdr mist gegen RMsbmner ein Zwei Nationalsozialisten in Ohlau getötet Oh la«, 11. Juli. Ans der Rticksahr« von S-l.-Mit- gliedern aus Br leg, wo ein SA.-Ausmarsch stattsand, kam es am Sonntagabend in Ohlau zu schweren Ausschreitungen. Die mit Lastwagen znritcksahrenden SA-Leute wurden an verschiedenen Stellen von Kommnnisten und Reichs bannerangehörigen angchalten «nd über, fallen. Die in Ohlau stationierte Polizei war machtlos. Erft im Lause einiger Stunden gelang es, zahlreiche Land» jägereibeamte auö dem Kreise in Ohlau einzusetzen. Schließ, lich umßte auch die Reichswehr mit einem Halbzug ein» greisen. Nach den bisherigen Feststellungen sind zwei Nationalsozialisten von politischen Gegnern getötet worden. Die Zahl der Verletzten beträgt ewa dreißig. Dl« Reichswehr hat aus dem Ring einen Reichsbannermann angeschossen, der aus Anrus nicht stehenblieb. Die Reichs, wehr gab etwa sechs bis sieben Schüsse ab. Bei dem Reichsbannermann wurden Massen vorgesunden. Nach Mitternacht herrschte wieder Ruhe. Ein starkes Aufgebot von Landjägern und von Schutzpolizei ist bereitgestellt. Auch einige Unbeteiligte sind bei den Zusammenstößen verletzt worben. U. a. haben zweiFrauenin ihren Woh» nungen Gchußverletzungen davongetrageu, «nd zwar erhielt eine eine« Brustlchuß und die andere einen Beinschuß. Bei der Reichswehrabteilung, die eingreifen mußte, han delt es sich »m Mannschaften der in Ohlau liegenden ESka, dron des 11. Reiterregiments. Schüffe von -en Dächern Breslau, 11. Juli. In Gnaüensrei kam eS am Sonnabend zu schneien politischen Zusammenstößen. Die Nationalsozialisten veranstalteten einen Deutschen Tag, während bie NeichSbannerlcute einen Propadandazug durch -aS Dorf abhiclten. Vor dem Gasthaus Norddeutscher Hof und auf der Festwiese kam cS dabei zu blutigen Ausein andersetzungen. Die ReichSbannerleute gingen mit Messern, Zaunlatten, Aexten «nd mit der Schnßwasse aus ihre polt» tischen Gegner los. Auch von mehreren Dächern aus wurde geschossen. Zahlreiche Personen wurden schwer verletzt. Ein Motorradfahrer wurde von der Maschine gerissen und mit Messern bearbeitet. Die Maschine war in -en Straßen graben geworfen worden, um einen Unfall vorzutänschen. Ein Molkcrcilchrltng ans Gnadensret wurde von -cm Kom mnnisten Hentschel übel zugerichtet und mußte in lebens- gefährlichem Zustand in das Krankenhaus eingeliefert iverden. Polizist von Kantbombe zerrissen Der Zusammenstoß in Bremen Bremen, 11. Juli. Die Untersuchung des Zusammen stoßes zwischen Polizei und Kommunisten hat folgenden Tat bestand ergeben: Am Sonntagabend wurde «in« Gruppe von 7 Kommnnisten, bie sich in der Grambker Heerstraße bet der Unterführung der Hafenbahn verdächtig machte, von Polizeibeamten nach Waffen durchsucht. Hierbei wurde festgestellt, daß bie Kommunisten mit geladenen Pistolen ausgerüstet waren und selb st gefertigte Sprengkörper mit sich führten. Sie hatte« bi« Absicht, »lese Sprengkörper aus die Lastkraftwagen, die dte SA^Leutr a«S Bremen in ihre Heimatorte znrttckbesSrderten, z« werfen. Bei der Durchsuchung der Kommunisten explo dierte ein Sprengkörper und tötete den Polizei wachtmeister Talle, der buchstäblich zerrissen wurde. Ein anderer Beamter wurde durch SprengstUckc verletzt. Sämt liche Kommunisten sind scstgenommcn worden. Mit §aunlatten un- Meffern Jmmenstadt (Allgäu), 11. Juli. Am Sonntagnachmtttag kam es bet einem nationalsozialistischen Propagandamarsch durch die Straßen der Stadt zu einem schweren Zusammen- stob mit Kommunisten. Die Gegner schlugen mit Zaun latten aufeinander ein. Der Kommunist Zcrlc erhielt Messerstiche in den Hals und in die Brust. Der SA.-Führer HartmannSbcrger wurde durch einen Zaunlattenschlag schwer verletzt. Vier weitere Verletzte befinden sich noch im Kranken haus. Polizei räumte die Straßen und sorgte dafür, daß die auswärtigen Nationalsozialisten unbehelligt abziehcn konnten. Sufammenftöße tn Ltnterfranken Eibelstadt ftlnterfrankcn), 11. Juli. Zu einem heftigen Straßcnkampf kam cS gestern hier zwischen Nationalsozia listen und Kommunisten, wobei 0 Personen schwer verletzt wurden. Dem Vernehmen nach soll einer von ihnen bereits seinen Verletzungen erlegen sein. — Unter den Schwerver letzten befindet sich auch der Gendarm von Eibelstadt. Stimm« bmift -en UtberwachmolmSsKuß «in Berlin, 11. Juli. NelchötagSpräsident Lübe hat am Montag an -en Abgeordneten Straßer (Natsoz.j, den Vorsitzenden des UcbcrwachungSausschusses des Reichstages, ein Schreiben gerichtet, in dem er davon Mitteilung macht, daß er jetzt -aS älteste Mitglied des Ausschusses ersucht habe, Len Ausschuß einzuberufen. . Das älteste Mitglied ist der Abgeordnete Heimann (Soz.). der den UeberwachungS- auSschuß für Freitag, Len 22. Juli, «tnberufen hat. Auf die Tagesordnung ist auch noch «in Antrag Dr. Pflegers (B. Vp.) gesetzt worden, den bisherigen Vorsitzenden des UeberwachungSauSschusseS abzuberufen und einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Freifahrt zur RetchstavStvahl , Berlin, 11 Juft. Wie bie „Vossischc Zeitung" meldet, haben bie österreichischen Bundesbahnen be schlossen, denjenigen Reichsdeutschen, die ihre Ferienzeit tn Oesterreich verbringen, die Teilnahme an der RetchS- tagSwahl dadurch zu erleichtern, baß ihnen freie Rück fahrt nach Vorlegung eines Wahlscheines von der ersten Grenzstation aus zugesichert wird.
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