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Dresdner Nachrichten : 13.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193208139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-13
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.08.1932
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r. August 1S32 tsn dl. > »I> L Ile, I» r». rke ie, co. in k. l«. » tt b tt 13 tt tt tt 12. I 8»,0 130,0 134,5 43,0 3.5 r».o »5.0 »o.o 181,0 dtt rs,o u 14,0 tt 55.0 u »2.0 tt S5,0 u 5.0 v n tt 24.2» 1>.o 20,0 btt »5,0 O »5,0 N 107,0 u II , »»,0 » 130,0 0 135,0 d 43.0 U »5 l-, 23,0 U 65,0 tt 20,0 dO 24.0 tt 23,0 ü 18,0 dtt 18,0 0 20,0 tt 1.5 U 120.0 0 2,25 II 34,0 v 5.5 V 41,0 0 30.0 » 12.0 l> 50,0 v 24,15 0 13,0 0 125,0 KN 150.0 Ott 23.0 k 14,5 tt 55.0 II »2.0 tt 85.0 K 24.25 KN 11.0 tt 21.0 tt 55,0 tt 85,0 tt 101,0 tt S»0lkOll u-z. Nil. tt-v. co >k -KI. ,n»t. »nk ikt. 22,15 tt 32,0 U 20.0 11 10.5 btt 75.0 tt 10.5 btt »1,0 tt 125.0 tt 100,0 tt 50.0 tt 22,15 btt 12,0 » 18,0 U 18,5 N 15,0 U 18,5 N 81,0 U 125,0 0 108,0 tt 50.0 tt Vorkokr ett. 24.0 8Ud. OS.O tt tt 24,0 tt 83,0 tt lall in liem belr. l'apicr noch ^Lckktt»8« vvrloL <» c<>. ie«i ttaa«. VVoI1«ain olral. u.Uap. i, ^kilk. 8,1. l <r d!»um»nn leck. Web. d. 8telnk. I. 8telnk. .8r.,2t.-8ck. «»u-ttderk. 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I, Martenltra», »3/4» Gegrünöet 18SH V»»»A>I«»ich» Ist tLgNch »wetmalla« Luftellun, monaMch I.»0 v». <etn)chlt«dNch 7» W». für «atz»), durch P»I«e,ua »chO «2 elnlchltedllch »3 Vis- V-ftaebühr lohne Vost»ustellims4,e»ühr) 30 7 mal «dchentllchem Neri and. «tn»,lnummer 10 «>»., -utechalb «achten» 1» Vf». «n,O,«npretf,: Dt« «tnfpalti,« »0 mm »reli« Lett, »3 Vis-, für -u»w4U» 40 VIg., dl« »0 mm »rette Nellameietl« »00 Vi»„ auherha» »»0 Vi». -»,. Nrtl«na»fchl<« ». Lartf, gamtllenan«eigen und Stelle»,«fach« ahn» Na»att I» Mg-, außerhalb »» Big. VIfertengebühr 30 PIg. «utwirttae 2lultr»»e «egen Vorau»be»ahlung. Glatte Absage an bas Zentrum Adolf Mer spricht Milchst mit dem Kanzler v«U»Uu«IUNNN oaioror Kerllnar SodrUUeltnng verli«, 1L August. Mit einer Aussprache zu britt zwischen dem RetchSprästdente« v. Hindenburg, beick Kanzler v. Pape« und de« Führer der NSDAP., Adolf Hitler, die sür So«uabe«dv»rmittag anderaumt ist, «er, den die RegieruugSverhandlunge» i« ihr akutes Stadium eintrete«. Borbereitet wurde dies« morgige Aussprache durch einen Besuch des Stabschefs der SA„ deö Hauptmanns a. D. Nöh«, «ud deö Berliner SA.»Führers, Gras Hell» dors, beim Reichskanzler ». Pape«, der in de» frühe« NachmittagSftnnde» d«S Freitags ftattsanb. Der SA.» Führer GrasHelldors war in der GA.»U «is, rm er» schiene«. Die Unterrednng danerte etwa eine halb« Stunde. Soweit man hört, habe« di« beiden Herren im Name« der Ratioualsozialifttsche« Partei sür Adolf Hitler die Forderung anf das ReichSkauzleramt «och einmal ofsiztell angemeldet. Im Anschluß an diese Unterredung begab sich in de« späten NachmittagSftnnde« der Reichskanzler znm Reichspräsidenten v. Hi« den» bürg, um ihm über den gesamte« Komplex der Regie» rnngSverhandlnnge« de« angekündigten Zwischenbericht zn erstatte«. Diesen letzten Ereignissen war eine sehr schlösse Absage vorausgegangen, die die preußische Zen- trumSsraktton auf ihre BerhandlungSwünsche hin so wohl von der b e u t sch n a t t o n a l en als auch von der nationalsozialistischen Fraktion erhielt. Wie be reits gemeldet, bat das Zentrum den Versuch gewagt, die vom Reichspräsidenten gewünschte und von der jetzigen NeichSregicrung verwirklichte Idee de» PräsidialkabinettS auszuhalten und die ganze innerpolitische Entwicklung der letzten Zett dadurch rückläufig zu machen, daß es die überholte« Formen parlamentarisch-parteipolitischer Regiernngöbilbung neu zu beleben wünschte. Nun wird heute bekannt, baß auch am Montag kommender Woche die geplante Unterhaltung zwischen Deutschrtationalen, National sozialisten und Zentrum in Preußen nicht erfolgen kann, weil die Deutschnationalen und die NSDAP, der ZcntrumSsraktion erklärt haben, baß sie zu dem vorgesehe nen Zeitpunkt Vertreter nicht entsenden könnten. An den maßgebenden Stellen war man sich klar darüber, daß die eventuelle Bildung einer aus Parteien beruhenden Koalt - tionSregierung in Preußen, auf die baS Zentrum Einfluß gehabt und in der es vielleicht versucht hätte, seiner Verärgerung über die Geschehnisse der letzten Zeit greif baren Ausdruck zu geben, die Gefahr eines neuen Kon». fliktS mit der Präsidtalregterung im Reiche in sich geborgen hätte. Auch bestand die wettere Gefahr, daß man versucht hätte, im Reiche gleichfalls eine ähnlich geartete Koalitionsregierung aus die Beine zu stellen. Durch die schlösse Absage Hitlers und HugenbergS , an die Zentrumspartei haben jedoch insbesondere die Natio nalsozialisten dem Reichspräsidenten dafür den Beweis er- bracht, daß auch sie grundsätzlich sich zu der Regelung des PräsidialkabinettS bekennen. Diese Absage hat ««zweifelhaft im ReichSprS» sidentenpalaiS «ine Wirkung gehabt, auf Grund deren die Aussichten sür eine Kanzlerschaft Hitlers wieder günstiger bewertet werde«. ES wird nun alles von der morgigen Besprechung beim Reichspräsidenten abhängen. Ob der Reichspräsident seine Bedenken gegen eine Kanzlerschaft Hitlers für ein neu zu bildendes Präsidialkabinctt zurttckstellt ober ob sich diejenigen Wünsche durchsetzen, nach denen nur eine Beteiligung natio nalsozialistischer Persönlichkeiten, und zwar nicht an der Spitze des Kabinetts, in Frage kommen soll, wird man aller VoranSsicht nach bereits nach dieser Dreierkonferenz vom Sonnabend erkennen können. Der „Angriff" fordert auch heute wieder mit allem Nach- druck, „daß endlich die einzig mögliche Folgerung aus der Lage gezogen und Adolf Hitler mit der Führung des Staates beauftragt wird". In anderen Blättern erörtert man aber die Möglichkeit einer Regierungsumbildung, bei der das Kabinett weiter von Herrn v. Pap en geführt werde, während Gregor Straßer preußischer Minister, Präsident und gleichzeitig Vizekanzler im Reich werden solle. Nach diesen Kombinationen würde Dr. Frick das Reichs innenministerium übernehmen und Dr. Bracht in Preußen Innenminister bleiben. Das sind aber vorläufig nur Kom binationen, die mehr als Stimmungsbarometer zu werten sind. Man muß zunächst abwarten, wie die morgige direkte Fühlungnahme »wischen -em Reichskanzler und Adolf Hitler auSgeht. Dr. Braidt glgm »en Kn Erlaß MMN die zerkehnng-ttsKttnunM« Verls«, 12. August. Amtlich wird mitgetetlt: Die Neichsregterung ist in ihrer Regierungserklärung für die Wahrung christlicher Grundsätze im Staatvleben eingctreten. In Ucbereinstlmmung hiermit hat sich der ReichSkommtssar Dr. Bracht entschloßen, kulturellen Z erseh ungSersch ein ungen im äußeren Bilde, vor allem der Großstädte, im Nahmen des Möglichen ent- acgcnzutreten. Insbesondere ist eS die schamlos« Herab setzung der Fraucnehre und Franenwürde, die als typische tzntartungSerscheinung christlich-deutscher Volkskultur, Volks, litte und VolkSsittlichkeit zuwtderläust. ES sind deshalb zunächst grundsätzlich alle Nacktdar stellungen in Theatern «nd Revue«, Kabaretts «s«. ebenso »erboten, wie die Bersnche, dnrch weiblich« Per sonen in dürstigster Bekleidung eine« Anreiz znm ve- , such von Schankftätte« anSznübe«. Deutsche Frauen, nur mit dem Babekostüm bekleidet, durch Preisgerichte oder vielhundertköpfigeS Publikum auf ihre körperlichen Reize abtaxieren zu laßen, um sie bann als Schönheitskönigin «s». z« prä» miieren.ifteinZeichenknltnrellenNieder» gangeS. Derartige Ding« «erden daher in Zukunft verhindert «erbe«. Das Badeleben an unseren Strömen und Seen hat stormen angenommen, die zum Teil nichts mehr zu tun haben mit der begrüßenswerten Forderung nach Licht, Lust und Sonne. Klagen aus dem Ausland« zeigen, baß der- artige Zustände anch dem deutsche» Ansehen im Aus lande abträglich Nnb. Der ReichSkommtssar hat daher daS Nacktbaden «nd de« Besuch von Gaststätte« in BadebeNeib««» — soweit sie nicht «nmkttelbar mit de« Badestrand« in verbind««» stehe« — verböte«.. Er hat außerdem die Polizei angewiesen, gegen ärgern«»- erregendes Benehmen nachdrücklicher wie bisher etnzu- schreiten. Sogenannten Freikörperkulturschulen war «» möglich, in großen Theatern Berlin» vor Tausenden von Zuschauern gnmnastische Nacktvorstthrungen vor Kindern, Äugenblichen «nd Erwachsene« beiderlei Geschlechts unter KitltmbiifchewiSmiis dem Zeichen der Anbahnung einer neuen »Froleta- rischen Kultur" zu zeigen. DaS deutsche Bolk lehnt in seiner großen Mehrheit eine derartige „Kultur" ab. . Daher werden solche Darbietungen in Zukunft verhindert werden. — Die Polizei ist ferner angewiesen, dem Stra ßen bild verschärfte Aufmerksamkeit zuzuwenben, um auch dort ost beklagten unerträglichen Auswüchsen entgegen- zutrcten. Preußische Kabinettssttzung Berlin, 12. August. Wie wir erfahren, ist di« preußische Staatöregierung gegen Abend zu einer Sitzung zusammen getreten, in der die Finanzlage und eine Reihe kleinerer Personalsragen besprochen werden. Die sozialdemokratische Fraktion hat die sofortige Ein berufung des Aeltestenrate» des Preußischen Landtages be antragt. Die geschäftSordnungSmäßtge Voraussetzung für den Zusammentritt des AeltestcnrateS. die verlangt, daß mindestens drei Mitglieder die Einberusung fordern müßen, ist damit gegeben. ES steht aber noch nicht fest, zu welchem Termin Präsident Kerrl dem Ersuchen der sozialdemokrati schen Fraktion nachkommen wird. Empfänge beim Relchspräfi-enten Berlin, 12. Aug. Der Reichspräsident empfing heute vormittag den zum deutschen Gesandten in Abdis-Abeba (Abessiniens ernannten Freiherr« von Schoen. Ferner empfing der Reichspräsident heute den Polizeipräsidenten von Berlin, Dr. Melcher, zur persönlichen Meldung. Der italienische Dtplomatenfchub Ro«, 12. August. Die Einzelheiten de» angekündigten großen italienischen DiplomatenschuvS sind jetzt bekannt gegeben morden. Neu besetzt worden sind folgende neun Botschaften: Berlin: Eeruttt; Parts: Gras Pig- nattt; Brüssel: Gras Vannutellt; Washington: Rosso; Buenos Aires: Arlotta; Warschau: Bastiantnt: Ma- drib: Guariglta: Santiago: Pebrazzir Rio de Ja neiro: Eantalupo. Neuveseht wurden ferner elf Gesandtschaften. Nach Kopenhagen kommt Graf Eapaßo Torre, früher Gene- ralkonsut in München. In den Ruhestand versetzt wurden die bisherigen Botschafter in Berlin, Pari», Washington, Brüssel und Madrid, ferner fünf Gesandte. Die Run-funkreform DaS Interesse an der innerpolitische» Entscheidung über die Regierungsumbildung ist so vorherrschend, baß in diesen Tagen eine Nachricht fast unbeachtet durchgcschlttpst ist, die sonst berechtigtes Aufsehen erregt hätte und auch eingehende Würdigung verdient, nämlich die Ernennung de» bisherigen Kulturrcserenten im NeichSinnenministerium, Ministerialrat Dr. Scholz, zum Reichsrundfunk« kommissar. Damit ist die Reform des deutschen Nund- sunkwesenS praktisch eingeleitct, die der NeichSinnenminister schon in seiner Programmrede im RctchSrat angekündigt hatte. Sie geht von der hier bereits begründeten Fest stellung aus, daß die Nundfunkversaßung den heutigen Ver« hältntßen längst nicht mehr entspricht, weil ihre organisato» rische Eingliederung in die Bürokratie des RcichSpostmtni« stertumS die technischen Probleme der Nebermtttclung in den Vordergrund schob und die überragend politische und kulturelle Seite der Angelegenheit zum Schaden der Nation verkümmern ließ. Der seht in Angriff genommene Umbau will diese Mängel abstellen. Organisatorisch ist das nach den mitgetetlten Leitsätzen so gedacht, baß der Besitz de» Rundfunks der NeichSpost und den Länder« unter Ablösung deö Privatbcsitzcs übertragen wird. Wie die Post und die Eisenbahn soll auch der Nundsunk als neuestes „Verkehrs mittel" ausschließlich Staatömonopol werden. Zu seiner Betreuung tritt neben den bisher allein amtierenden Kom missar de» PostministerS, Staatssekretär Bredow, dem nach wie vor die technische und wirtschaftliche Verwaltung obliegt, der Kommissar de» Innenministers, der sür die volitische und kulturelle Programmgestaltung und die damit zusammenhängenden Personalfragen verantwortlich ist. Die bisher nach parteipolitischen Gesichtspunkten zusammen gesetzten UeberwachungSauSschüsse bet den einzelnen Sen dern fallen weg: an ihre Stelle treten Staatskommissare, di« von den Ländern im Einvernehmen mit dem Reichs innenminister ernannt werden. Der neugegrünbetcn ReichSrundfunkgesellschaft, die als Dachgesellschaft die ein zelnen LandcSsender znsammenfaßt, wird schließlich neben einem VermaltungSrat ein aus 18 Mitgliedern bestehender Programmbeirat ungegliedert, der gleichfalls vom RetchS- inncnminister ernannt wird. DaS ist der äußere Rahmen, dessen konstruktive Absicht deutlich darauf abziclt, den politischen Reichßtnstanzen größeren Einfluß einzuräumcn und mit einer gesunden De zentralisation auch der heimischen Eigenart der Länder in ihren Sendern genügend breiten Spielraum zu lassen. Maßgebend für die künftige Entwicklung ist aber nicht die Organisation, sondern der lebendige Inhalt, mit dem sie ausgefüllt wird. Mit anderen Morten: e» kommt nicht so sehr auf die Maßnahmen an, sondern auf die zu ihrer Durchführung bestimmten Männer. Darum richtet sich die Aufmerksamkeit der deutschen Rundfunkgemcinschaft mit Recht auf die Person des neuernannten ReichSkommtssar» «nd die Mitarbeiter, die er zu seiner Unterstützung heran ziehen wird. Mit Ministerialrat Dr. Scholz scheint der NeichSinnenminister einen guten Griff getan zu haben, trotz oder vielleicht auch wegen der Angriffe, die aus dem Lager des KulturbolschewtSmuS jetzt schon gegen ihn ge richtet werben. Man wirft ihm seine Zugehörigkeit zur Nationalsozialistischen Partei vor, als ob e» ein Verbrechen wäre, wenn nach der jahrelangen Herrschaft de» preußischen SPD.-FührerS Hellmann nun ein entschiedener Vertreter der nationalen Richtung im Rundfunk den Ton angtbt. UeverbteS kann Scholz trotz seiner Parteiangehörigkeit keinesfalls als Parteibnchbcamter angesprochen werden. Denn er ist bank seiner jahrelangen Erfahrungen auf diesem nur wenigen bekannten Gebiet der beste Mundfunkkenner im BerufSbeamtentum. Allerdings hat er sich im alten System fortwährend mit roten und schwarzen Partctpolitikern in den NcberwachungSauSschüssen hernmschlagen müssen. Aber diese Vergangenheit gualtfiziert ihn gerade für das Amt. Man erinnert sich, daß er beim Streit nm den Remarque film den ablehnenden Standpunkt des Reiches gegen die preußischen AmtSstcllen mit Energie und Erfolg vertreten hat. Al» der einzige Beamte mit zuverlässig nationaler Haltung im früheren Betrieb de» Rctchöinnenmini- stertumS und als gründlicher Sachkenner scheint er auch der geeignetste Vertreter der heutigen Staatspolitik im Rund^ funk. Die Vorwürfe, die von links gegen den neuen Kom« mtssar erhoben werden, baß er für die geistigen Strömungen ber Gegenwart kein Verständnis habe und den Rundfunk „nationalsozialistisch verseuche", kommen alle au» dem schlech ten Gewissen jener Parteien, die während ber Einrichtung de» Rundfunks feine Aufgaben verkannt und ihn in ber Folge für ihre eigensüchtigen Zwecke mißbraucht habe«. Denn die politische Ueberwachung, die jetzt von den Reich»« und Länbervehörden auSgeübt wirb, lag unter ihrer Herr schaft in den Händen eine» Illköpfigen ReichSauSschusse», irr dem 28 Sozialdemokraten, Ist Zentrumsleute und 8 Demo kraten »usammensaßen. Daran hat sich nichts geändert, auch al» die politische Umschichtung de» Volkes schon weit fortgeschritten war und ber Weimarer Geist novemberlicher Prägung von ber Mehrzahl ber Hörer bereits entrüstet
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